Assistierende Technologie Bedarf und Akzeptanz in der stationären Langzeitpflege Jahrestagung 2014 Beraternetzwerk hotelleriesuisse und CURVAVIVA Schweiz» Christoph Schmid, Ressortleiter Gerontologie Fachbereich Alter 1
Vision: Roboter anstelle von Pflegepersonen? 2 2
Definition und Begriffe Gerontotechnologie Ambient Assisted Living (AAL) Assistierende Technologie 3 3
Herausforderungen Langzeitpflege Geringe Benutzerfreundlichkeit Zugangsprobleme Frage der Akzeptanz 4 4
Projektziele Sensibilisieren für einen neuen Markt (Wissenstransfer) Feststellen der Akzeptanz neuer Technologien durch Pflegefachpersonen Prüfen, wie technische Assistenz zur Reduktion von «pflegefernen» Tätigkeiten eingesetzt werden kann Mehr Zeit für die Kerntätigkeiten Freiheits- und Sicherheitsgewinn und Lebenskomfort für die pflegebedürftigen Bewohner/-innen 5 5
Projektschritte Studie zur Klärung von Bedarf und Akzeptanz Studie zur Klärung der konkreten Anwendungssituationen und Produkten Online-Plattform in deutsch und französisch Übersicht über verschiedene Anwendungssituationen und Produkte Regelmässige Aktualisierung aufgrund von Feedbacks und der technischen Entwicklung interaktiv 6 6
Angestrebtes Endprodukt 7 7
Zusammenarbeitspartner Institut für Ergotherapie, Departement Gesundheit Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Ursula Meidert und Heidrun Becker FZI Forschungszentrum für Informatik Universität Karlsruhe (D) Asarnusch Rashid und Christian Reichelt Bundesamt für Sozialversicherung BSV MitarbeiterInnen und Führungspersonen aus Alters- und Pflegeinstitutionen 8 8
Studien 1 zu Bedarf und Akzeptanz Forschungsfragen: Für welche Tätigkeiten wünschen und akzeptieren Pflegefachpersonen technische Lösungen, für welche nicht? Welche Belastungen schildern Pflegefachkräfte? Unter welchen Bedingungen werden technische Lösungen akzeptiert? Welche weiteren Faktoren beeinflussen die Akzeptanz neuer Technologien in Altersinstitutionen? 9 9
Studie 1 zu Bedarf und Akzeptanz Methode Literaturrecherche Leitfaden für Expertenbefragung aus Literaturrecherche und Technologie-Akzeptanz-Modell Vergleich Ergebnisse Literaturrecherche und Experteninterviews 10 10
Ergebnisse generell Die meisten Faktoren des TAM 2 von Venkatesh und Davis (2000) wird in der Praxis der Langzeitpflege bestätigt (sowohl Studien wie bei Expertinnen): Erfahrung (Experience) Freiwilligkeit (Voluntarines) Subjektive Norm (Subjective Norm) Image / Statusförderung (Image) Ergebnisqualität (Output Quality) Nützlichkeit (für wen?) (Perceived Usefullness) Benutzerfreundlichkeit (Perceived Ease of Use) 11 11
Zusätzliche Faktoren zur Akzeptanz aus Expertinnen-Interviews Entscheidungsfindungsprozess im Team Ethik, Abstützung auf Selbstbestimmung Bewohnerin Geteilte Werte und Normen Institutionelle Faktoren / Ressourcen Situativer Nutzen / individuelle Lösungen Wandel der Zeit 12 12
Gewünschte Technologieunterstützung Experteninterviews Entlastung bei körperlich schwerer Arbeit Routinearbeiten Dokumentation und Kommunikation Hygiene Erinnerungsfunktion Unterstützung während der Nachtschicht Monitoring Mobilisierung 13 13
Widerstand gegen Technologie-Unterstützung Nahrungsverabreichung Demenzbetreuung Grundpflege und Behandlungspflege Kontakt, Gespräche, Beziehung, Begleitung 14 14
Studie 2 zu Anwendungssituationen und Produkten Forschungsfragen: Für welche konkreten Anwendungssituationen wünschen Pflegende technische Unterstützung? Welche Kategorisierung entspricht dem Pflege- und Betreuungsalltag? Welche Produkte gibt es für solche Anwendungssituationen) Welche Anforderungen bestehen hinsichtlich Produktebeschreibung? 15 15
Studie 2 zu Anwendungssituationen und Produkten Methode Literaturrecherche hinsichtlich Systematisierung der Aufgaben in der Langzeitpflege Fokusgruppen mit VertreterInnen der verschiedenen Pflege- und Betreuungs-Berufsgruppen Quantifizierung und Priorisierung der Antworten 16 16
Ergebnisse Anwendungssituationen (1) Sicherheit Ortung von weglaufgefährdeten Personen - GPS (Armbanduhr oder eingebaut in Rollator - Sensoren/Kontaktmelder beim Verlassen des Grundstücks Sturzprävention - Prävention: Bewegungsmelder für die Beleuchtung - Kontakt beim Verlassen des Bettes (v.a. nachts) Klingelmatte, Bettkante Alarm / Notruf - innerhalb Betreutem Wohnen 17 17
Ergebnisse Anwendungssituationen (2) Pflege Dekubitusprophylaxe (Sensoren für Bewegungen in der Nacht) Unterstützung beim Transfer von Personen Hilfsmittel für selbständige Körperpflege Unterstützung bei Mobilisierung Medikation / elektronischer Portionierer Elektronische Erfassung und Dokumentierung von Vitalfunktionen Erinnerungshilfen, Tagesplaner 18 18
Ergebnisse Anwendungssituationen (3) Freizeit / Betreuung Interaktive Spiele Visualisierungen zur Biografie (Fotos usw.) Erleichterung der Kommunikation mit Aussenwelt (Einschränkung von Sehund Hörvermögen und Gedächtnis (einfache Tablets usw.) 19 19
Nächste Schritte Bis Juni 2014: Definieren der priorisierten Anwendungssituationen Auswahl der Produkte Beschreibung der Produkte Online-Plattform aufschalten (Pilot) Feedback einholen bei den NutzerInnen Ab Juni 2014: Ausbau / Erweiterung der Plattform Reguläre Betreibung der Plattform Regelmässig Bedarf an neuen, spezifischen Produkten erheben Partner suchen für Neuentwicklungen 20 20
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 21 21