Klimaneutralität und nachhaltiger Konsum: Ansatzpunkte für Klimaschutzkommunen und -regionen Projektergebnisse Klimaneutrale Regionen als Strategieansatz zur Förderung nachhaltiger Konsummuster Netzwerk21 Kongress Dessau, 11.10.2018 Dr. Frieder Rubik IÖW Institut für ökologische Wirtschaftsforschung Berlin/Heidelberg
Einige Highlights 1. 100% EE Regionen & andere Erfolgskonzept aufgreifen 2. Erfolge ausbauen Weitere Ansatzpunkte aufgreifen 3. Erfolge haben Faktoren Andocken 2
Highlight 1 Anspruchsvolle Konzepte & große Bedeutung 100% EE-Regionen, Klimaneutrale Kommunen, Bioenergieregionen, Masterplankommunen anspruchsvolle Ziele, Strategien & Konzepte Mitte 2017: 89 Klimaneutralitäts*konzepte; Abdeckung 14 Mio. Einwohner/-innen Aktivitäten in vielen Bereichen in Anlehnung an das NPNK**: Wohnen Bekleidung Geldanlagen Freizeit Ernährung Arbeit Mobilität Energieverbrauch privater Haushalte 1 1 3 16 28 47 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 81 89 Anzahl der Nennungen in Klimaschutzkonzepten 3 * Senkung THG2020: - 20%; 2050: - 80% (gegenüber 1990) ** Nationales Programm für nachhaltigen Konsum
Highlight 2 Erfolge ausbauen & weitere Ansatzpunkte Bisherige Aktivitäten mit (manchen) Erfolgen, z.b. Stadt Heidelberg Reduktion CO 2 -Emissionen 1987-2015 um minus 8 % v.a. aufgrund Versorgungsoptimierung (BHKW, Holzheizkraftwerk, Solar) Neue Bereiche erschließen: Wie kann ich den Rest noch abfangen, jetzt da alle kostengünstigen Maßnahmen umgesetzt wurden? [Zitat eines KSM*] Gemeinschaftswerk Aktivierung der Bürger/-innen-Ebene mit ihren verschiedenen Rollen 4
Highlight 2 angesprochene Rollen von Bürger/-innen Konsument/in (z.b. Lebensmittel, Kleidung, Einrichtung, Urlaub & Freizeit) Guter Stand 70% Familienmitglied, Freund/in, Nachbar/in Privatinvestor/in (z.b. Hausbau, Gebäudesanierung, technische Anlagen am/im Haus) Ehrenamtliche (z.b. freiwilliges Engagement in Vereinen und Organisationen) Eigenproduzent/in (z.b. Strom und Wärme am/im eigenen Haus) Politisch Engagierte (z.b. Mitarbeit in Parteigremien, Bürgerinitiativen, Gegengewicht in Verhandlungen usw.) 37% 35% 33% 30% 27% Ausbaufähig aktivieren Arbeitnehmer/in (z.b. Aktivitäten im beruflichen Kontext) Antwort nicht möglich 12% 17% Kapitalanleger/in (z.b. Sparen und Investieren) 7% 5 Andere 7% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%
Highlight 3 Erfolgsfaktoren für NH Konsum im Rahmen des Klimaschutzes aus der Befragung von KSM und Interviews ergeben sich Erfolgsfaktoren Zielgruppenspezifische Ansprache Klimaschutz als Nebeneffekt Ansprache der Akteure über deren Eigeninteresse Planung & Umsetzung konsumbezogener Maßnahmen Bedürfnisfeldübergreifende Adressierung des Konsums Unterlegung der Bedürfnisfelder mit Maßnahmenbündeln Vernetzung mit externen Akteuren Lokale Unternehmen Lokale Organisationen und Initiativen Bildungseinrichtungen, u.a. Rahmenbedingungen Personelle & finanzielle Ressourcen für die Maßnahmenumsetzung Anreize über Förderbedingungen Verbesserung der Datengrundlagen und Erhebungsmethoden Informationsbereitstellung & -dissemination Unterstützung politischer Akteure Zuweisung einer politischen Priorität für das Thema Nachhaltiger Konsum Institutionalisierung verwaltungsübergreifender Zusammenarbeit
Empfehlungen Kommunen Klimaschutzmanager/ -innen Nationale Umweltpolitik 7
Empfehlungen an die nationale Umweltpolitik Die Bundespolitik ist gefordert, u.a. durch Institutionalisierung des Klimaschutzes als Pflichtaufgabe in Kommunen Erhöhung der Relevanz eines nachhaltigen Konsums, u.a. Fortschreibung Förderkriterien NKI Verankerung Klimaschutz im Nationalen Programm nachhaltiger Konsum 8
Dialektische Ansatzpunkte zur Förderung eines nachhaltigen Konsums als Teil des Klimaschutzes Aus Sicht des Klimaschutzmgt: Vernetzen & an Bündnisse andocken Bürgerinnen & Bürger zivilgesellschaftliche Organisationen (z.b. Transition Towns, Tauschbörsen, Repair-Cafés, Urban Gardening ) Maßnahmen & Projekte mit starker Signalwirkung (z.b. Dachmarken, gute Beispiele [ Leuchttürme ] Aus Sicht eines nachhaltigen Konsums: Andocken & Erfahrungen mit sozialen Innovationen einbringen Bedürfnisfelder Ernährung und Arbeit 9
Vielen Dank. Dr. Frieder Rubik E-Mail: frieder.rubik@ioew.de
Ausblick: Broschüre Inhalte: Mit Klimaneutralität zum nachhaltigen Konsum: Ideen für Klimaschutzkommunen und -regionen Broschüre des IÖW im Auftrag des Umweltbundesamtes erscheint im Frühjahr 2019 auf uba.de und ioew.de Den Mehrwert nutzen: Klimaneutralität und nachhaltigen Konsum zusammendenken Anknüpfungspunkte: Das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum Kommunale Klimaschutzkonzepte: Fahrpläne für nachhaltigen Konsum und Klimaneutralität Kommunalen Klimaschutz und nachhaltigen Konsum zusammendenken gewusst wie! Wie gehen andere vor? Was könnte interessant sein? Ein Blick in die Praxis 11
12 Wie gehen andere vor? Gute Praxisbeispiele