Marktbericht zum III. Quartal 2013: Die Turbulenzen halten an die Entwicklungen der vergangenen Tage und Wochen muten wie ein Déjà vu an. Irgendwie scheinen wir die aktuelle Situation schon einmal erlebt bzw. gesehen zu haben. Denn erneut kann sich die Politik in den USA nicht auf die Verabschiedung eines Haushaltes einigen und zur Ausweitung der Schuldenobergrenze, die Mitte Oktober ansteht, sieht es derzeit ebenfalls nicht nach einer Einigung aus. Da mutet die Partnerauslese bei der Bildung einer mehrheitsfähigen Regierung hierzulande schon eher wie eine Randerscheinung an. Die grundlegende Aufgabe von demokratisch gewählten Volksvertretern, nämlich für das Wohl des Landes und dessen Bevölkerung zu arbeiten und Schaden von den Menschen abzuhalten, scheint für die Entscheidungsträger heute nicht mehr im Fokus der Überlegungen zu stehen. Die Krone dieser Entwicklungen hat sicherlich die italienische Politik auf eine Bestätigung der aktuellen Regierung kam erst in wirklich letzter Sekunde zustande. Derweil gehen die Menschen andere Wege. Überall auf der Welt streben sie nach dem Stückchen mehr Wohlstand und Glück; selbst in den darbenden Ländern Südeuropas führt dies nahezu unweigerlich dazu, dass sich die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern, zuletzt kamen sogar erste, wenn auch sehr zarte, positive Meldungen von den dortigen Arbeitsmärkten. Hierzulande ängstigen uns die Aussagen der Politiker im Zuge der gerade beginnenden Koalitionsverhandlungen. Die Herausforderungen der Zukunft für unsere Gesellschaft werden hier nur selten adressiert. Das sind vor allem strukturelle Dinge. So ist der Bundeshaushalt von Konsum- und Zinsausgaben dominiert, Investitionen kommen kaum vor. Arbeitsmarkt und soziale Sicherungssysteme stehen vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung vor großen Herausforderungen. Dazu passt das Stückwerk in Sachen Bildung und Ausbildung; schließlich ist die Steigerung der Produktivität durch optimale Nutzung des Arbeitskräftepotentials eine Kompensationsmöglichkeit. In die gleiche Richtung laufen Mittel, private und öffentliche, zur Stärkung der Innovationsbereitschaft und fähigkeit. Schließlich gilt es, die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Volkswirtschaft zu erhalten und zu stärken. Über das Energiechaos, gerne als Energiewende bezeichnet, ist genug gesagt und geschrieben Sinn und Verstand können wir darin kaum erkennen. Und nicht zuletzt wird die chronische Unterfinanzierung der Infrastruktur mehr und mehr zu einem offensichtlichen Drama. Bestes Beispiel ist die Sanierung der Leverkusener Rheinbrücke (A1). Immer wieder werden ein oder gar zwei Fahrspuren gesperrt, der LKW-Verkehr teils umgeleitet; Kilometer lange Staus sind die Folge, volkswirtschaftlich sind dies immense Schäden, die sich häufen. Wir sind gespannt, welche dieser Themen in einer (großen?) Koalition angefasst werden. Werte Invest Family Office GmbH Rhein-Carré Oststrasse 11-13 D-50996 Köln PF 501563, 50975 Köln Amtsgericht Köln HRB 67981 Tel. +49 (221) 39 80 69 80 Fax +49 (221) 39 80 69 60 Info@werte-invest.de www.werte-invest.de USt-IdNr. DE254934518 Geschäftsführer Michael Burmann CFP Stefan Engels Alfred Schölzel CFP Hans Christian Störkel
Aktienmarkt Die Bandbreite der Aktienmarktentwicklungen seit Jahresbeginn reicht von sehr guten 19% in Japan bis hin zu negativen 22% in Brasilien. Dabei liegen die entwickelten Märkte, gemessen am MSCI World, wo die USA und Japan annähernd 70% des Index ausmachen, bei guten 12%, die Emerging Markets verloren hingegen 8,5%. Mit einem Plus von 8% spiegelt unser Schwerpunktinvestment in diesem Sektor, der Selekt C, diese differenzierte Entwicklung wieder. Die im August über den DAX Future eingegangene Absicherung besteht zum Quartalswechsel unverändert weiter. Zusammen mit der rund 11%igen Liquidität im Fonds, sind also gut 30% nicht investiert. Sowohl die technische Situation an den Märkten, als auch die Tatsache, dass das Schlussquartal eines Jahres zu rund 65% positiv läuft, sollten uns eigentlich veranlassen, diese Position wieder zu verlassen. Allerdings bewegt uns weiterhin die Unsicherheit im Budgetstreit in den USA sowie die immer noch recht vage Nachrichtenlage in den südeuropäischen Peripheriestaaten, allen voran natürlich in Griechenland, wo die Diskussionen um weitere Entlastungsmaßnahmen seitens EZB und IWF nicht abebben. An dieser Stelle wie immer die Entwicklung diverser Märkte in Tabellenform: 31.12.2012 30.09.2013 % (in EUR) % (in Landeswährung) DAX 7.612 8.589 12,83% 12,83% EuroStoxx50 (Pr) 2.636 2.893 9,75% 9,75% RTX (Russland) 2.192 1.999-10,84% -8,80% IBEX (Spanien) 8.167 9.186 12,47% 12,47% MSCI World 1.338 1.543 12,77% 15,32% Dow Jones Ind. 13.104 15.129 12,89% 15,45% S&P 500 1.426 1.632 11,88% 14,45% Nikkei 225 10.395 14.455 19,73% 39,05% Shanghai Comp. (China) 2.269 2.174-4,59% -4,20% Bovespa (Brasilien) 60.952 52.338-22,43% -14,13% MSCI Em. Markets 1.055 987,46-8,49% -6,40% Tabelle Aktienmarktentwicklung seit Anfang des Jahres Seite 2 von 6
Der Chart des Selekt C gegenüber DAX, EuroStoxx50 und dem Hang Seng als Vertreter der Emerging Markets zeigt deutlich, dass die Absicherung im Fonds seit August Performance gekostet hat; so wurde der Marktanstieg seitdem nur teilweise nachvollzogen: Chart WI Selekt C ggü. DAX, EuroStoxx50 und HangSeng Seite 3 von 6
Rentenmärkte Die Situation an den Rentenmärkten zeigt sich in den vergangenen Wochen relativ entspannt. Sorgte die Ankündigung der US-Notenbank FED sich aus der üppigen Liquiditätsversorgung der Märkte sukzessive zurück zu ziehen (Anfang Mai) für einen überaus starken Anstieg der Renditen und somit Druck auf die Anleihenkurse, so setzte nach der Vertagung dieser Entscheidung im September, eine durchaus wahrnehmbare Erholung ein. Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe in den USA ist seit Jahresbeginn von rund 1,7% auf aktuell 2,6% gestiegen, das Zwischenhoch Anfang September bei knapp 3% p.a. in Deutschland stieg die Umlaufrendite (alle 3 bis 10-jährigen Staatsanleihen) von 1,1% auf zuletzt 1,5% mit einem Hoch bei 1,7%. Unter dem Strich verbleiben für die Kurse der Anleihen durch die Bank Kursverluste von 4% bis 8% in den entwickelten Märkten und minus 8% bis minus 15% in den Schwellenländern. Unser Schwerpunktinvestment in diesem Bereich, der Selekt D, konnte sich dieser Entwicklung natürlich nicht entziehen, er liegt ggü. dem Jahresanfang mit knapp 2% im Minus. Für diese relativ zu den Märkten bessere Entwicklung sorgen insbesondere die Fokussierung auf Anleihen mit kürzeren Laufzeiten (max. 5 Jahre) sowie einige ausgewählte Fonds, die sich stabil hielten. Chart WI Selekt D gegen Rex 10 Jahre und US-Treasury 10 Jahre Seite 4 von 6
Währungen/Rohstoffe Angesichts der Turbulenzen in den USA zeigte sich der US Dollar gegen den Euro mit schwächerer Tendenz, die Währungen der Schwellenländer setzten die im Mai begonnene Verbilligung ebenfalls fort. Chart EUR ggü. USD, BRL, TRY Edelmetalle konnten sich von ihren Sommertiefs leicht erholen, Industriemetalle tendieren weiterhin seitwärts und auch die Energierohstoffe bewegen sich weiterhin im Preiskorridor der Vormonate Chart Gold, Öl, Kupfer Seite 5 von 6
Sonstiges Zum 30.09.2013 hat Frau Breidenbach unser Haus verlassen, für die Zukunft wünschen wir Ihr auch auf diesem Wege Erfolg und persönliches Wohlergehen. Schon in Kürze hoffen wir, bei der Suche nach Verstärkung für diese Vakanz fündig zu werden und halten Sie diesbezüglich auf dem Laufenden. Zu Ihrer Information liegt teilweise ein Schreiben bzgl. der Änderungen des Kontenstandards (SEPA) bei. Die Quartalsberichte sind in Arbeit und werden in gewohnter Form an Sie übermittelt, teilweise sind sie diesem Schreiben schon beigefügt. Für heute verbleiben wir mit den besten Grüßen für einen hoffentlich goldenen Oktober Ihre Werte Invest Family Office GmbH - Michael Burmann - - Alexander Klee - Seite 6 von 6