Modellierung von Abflussmessstationen

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Transkript:

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU Hydrologie, Hydrometire Modellierung von Abflussmessstationen 27. Januar 2016

Traktanden Einführung Beispiele Rhein-Diepoldsau Sense-Thörishaus Schächen-Bürgeln Modellierung von Abflussmessstationen. BASEMENT 2

Basisgrössen zur Extrapolation PQ rund 260 Stationen 2013: 1163 Messungen Querprofil PQ-Grafik Querprofile Station 0 - Standard Messstelle 23.10.2014 14:02 416.00 415.21 415.13 415.04 412.65 411.24 410.73 410.63 410.43 414.00 410.17 410.07 409.97 409.98 409.99 409.98 409.94 409.88 409.82 409.78 412.00 409.71 409.67 409.6 409.59 409.55 409.55 409.56 [m.ü.m.] 409.59 409.56 409.56 410.00 409.47 409.68 410.94 412.2 412.2 412.19 411.01 411.01 410.01 408.00 410.01 409.82 409.79 409.2 409.01 409.01 408.01 408.01 407.42 407.42 406.00 407.01 406.26 406.26 406.07 405.97 405.91 405.88 405.82-100 -50 0 [m] 50 100 150 405.86 405.82 3

Keine Abflussmessung möglich Kurze Dauer vs. Messzeit Einmaligkeit Heftigkeit Treibgut Geschwindigkeit Sohle Wellen Gefahr 4

Extrapolation PQ Extrapolation der mittleren Geschwindigkeit und Fläche extrapolieren Doppelt-logarithmische Verlängerung 5

Extrapolation mittels hydraulischer Grössen Profilwert C(J)^1/2 Formeln für Überfälle und Wehre. 6

Punktuelle Betrachtungsweise: Hydraulische Modellierung von Messstationen Abgrenzung / Skala: 1. Prognose - Fläche. 2. REGULAC Linear. 3. Messstation - Punkt. Modelle: 1. Prognose Meteo & Niederschlag-Abfluss-Modelle. 2. REGULAC Gewässernetz 3. Messstation BASEMENT lokal 7

Messstation Rhein-Diepoldsau PQ-Kurven Hauptgerinne und Vorländer. Aktivierung der Vorländer beim HQ. Lustenau Querprofile Station 0 - Standard Messstelle 23.10.2014 14:02 416.00 415.21 415.13 415.04 412.65 411.24 410.73 410.63 Diepoldsau 414.00 410.43 410.17 410.07 409.97 409.98 409.99 409.98 409.94 409.88 409.82 409.78 412.00 409.71 409.67 409.6 409.59 409.55 409.55 409.56 [m.ü.m.] 410.00 409.59 409.56 409.56 409.47 409.68 410.94 412.2 412.2 412.19 411.01 411.01 410.01 408.00 410.01 409.82 409.79 409.2 409.01 409.01 408.01 408.01 407.42 407.42 406.00 407.01 406.26 Oberriet -100-50 0 [m] 50 100 150 406.26 406.07 405.97 405.91 405.88 405.82 405.86 405.82 8

Rhein-Diepoldsau 1D-Modell QPA 200 m Station Brücke Von NW (50) bis HQ (4000) K-Werte Hauptgerinne = 36 Vorland = 33 Szenario mit / ohne Brückenpfeiler. 9

Rhein-Diepoldsau Resultat 1D-Modell 10

Rhein-Diepoldsau 2D-Modellierung Lustenau Diepoldsau Oberriet 11

Rhein-Diepoldsau 2D Resultat 1 1 12

Rhein-Diepoldsau 2D Resultat 2 2 13

Rhein-Diepoldsau 2D Resultat 3 3 14

Rhein-Diepoldsau 2D Resultat 4 4 15

Rhein-Diepoldsau 2D Resultat 5 5 16

Rhein-Diepoldsau 2D Resultat 6 6 17

Rhein-Diepoldsau Resultat PQ-Kurven 18

Schlussfolgerung Diepoldsau Die PQ-Kurve für Rhein-Diepoldsau lässt sich gut berechnen und extrapolieren. Offen sind noch Fragen bezüglich: Einfluss anderer QPA. Brückenpfeiler. Einbezug Oberriet, Lustenau und Bodensee in einem erweiterten Überprüfungsmodell. 19

Sense-Thörishaus Leitwerke 489 94 160 Pneumatik in Niederwassergerinne 20

Sense-Thörishaus 1D-Modell 21

Sense-Thörishaus 2d-Modell 8756 Elements Materialien: Sohle 28 (LZA) Ufer & Vorland 15 (Schätzung) Schwelle 50 (Beton) Kanal 70 (Metall) 22

Sense-Thörishaus 2D Resultat ohne Geschiebe 23

Sense-Thörishaus 2D Resultat ohne Geschiebe 6 m3/s 120 m3/s 400 m3/s 800 m3/s 24

Schlussfolgerung Thörishaus Die Berechnung der PQ-Kurve Sense-Thörishaus ist mindestens ein 2D- Problem. Der Verlauf der PQ-Kurve lässt sich mit der reinen hydraulischen 2D Berechnung nicht zufriedenstellend erklären. Das Modell zeigt nicht an, dass die PQ-Extrapolation geändert werden muss. 25

Schächen-Bürglen Kurz vor der Einmündung in die Reuss. Übergang von der natürlichen Sohle in die Wildbachschale. Grosse Schäden beim HQ im 2005 veranlasste Überprüfung. 26

Schächen-Bürglen Horizontale Messrinne im Übergang von der «natürlichen» Sohle zur Wildbachschale. Messung mittels Pneumatik im Niederwassergerinne. Messung mittels Radar von der Brücke. 27

Schächen-Bürglen PQ-Klarwasser BASEMENT ist bis 60 m3/s höher als VAW und PQ Kurve. Von 70 bis 140 m3/s «ähnlicher Verlauf». Über 140 m3/s ist der Wasserspiegel sehr unruhig! 28

Schächen-Bürglen: Grafiken Klarwasser 60 m3/s 100 m3/s 200 m3/s Ab 70 m3/s verschiebt sich der Wassersprung in den Kanal. Ab 100 m3/s sehr «unruhiger» Wasserspiegel. 29

Schächen-Bürglen: Wellen? Foto bei 2.4 m3/s. Modell bei 2 m3/s. 30

Schächen-Bürglen: verschiedene Grids gerade Querprofil eingekiest 31

Schächen-Bürglen: verschiedene Grids Bei 486.60 m ü. M. 38 bis 58 m3/s Bei 487.40 m ü. M. 126 bis 185 m3/s 32

Schlussfolgerung Bürglen Die Vorschwelle bei der Messstation Schächen-Bürglen führt zu Wassersprüngen im Bereich der Messung, was die Genauigkeit und die Modellierbarkeit stark beeinträchtigt. Bisher ist es uns nicht gelungen mit dem Modell eine verlässliche PQ-Kurve zu simulieren. 33

Modellierung von Abflussmessstationen «Einfache» Stationen können gut mit BASEMENT simuliert werden und es können wertvolle Extrapolations-Hinweise gewonnen werden. Bei Stationen mit Vorschwellen können bei Hochwasser wandernde Wassersprünge auftreten. In diesen Fällen ist die Extrapolation mit Vorsicht zu interpretieren. Unsicherheit der Lage des Wassersprunges. Grosse Wasserspiegel-Gefälle. Bei Stationen mit Geschiebetrieb kamen wir bisher zu keinen schlüssigen Resultaten. 34

BASEMENT Die «Hydraulik» funktioniert gut und zuverlässig mit Standard-Eingabewerten. Es wäre praktisch, wenn als Kriterium für einen Output-Timestep ein steady state verlangt werden könnte. BaseMesh mit QGIS funktioniert sehr gut. Weiterentwicklungen beim Pre- und Postprocessing mittels Qgis sind sehr zu begrüssen. 35