Einst und Heute
von Paracelsus CONSOLIDA genannt und zur Behandlung von Knochenbrüchen sowie bei Wunden und offenen Schäden empfohlen wegen der Pyrrolizidinalkaloide innerlich nur homöopathisch (z.b. Symphytum C30) nach Operationen und Verletzungen von Knochen oder Sehnen. Äußerlich bei Sportverletzungen, Sehnenzerrungen, Knochenhautverletzungen, Knochenhautreizungen usw.
Paracelsus nannte die Betonie das edelste Wundkraut und empfahl eine Abkochung in Essig als Auflage bei jeder Geschwulst durch einen Stoß und Streich. Ferner lobte er ihre Kräfte zusammen mit Sanikel beim Nabelbruch der Kinder, bei Schädelbruch, zur Nierenstärkung, bei Wassersucht sowie als Fieber- und Gebärmutterarznei wegen des hohen Gerbstoffgehalts fördern Waschungen und Auflagen die Narbenbildung bei infizierten Wunden. Dennoch ist die Betonie als Wundkraut außer Gebrauch. Das Kraut findet selten Anwendung als Tee bei Nervenschwäche, zur Nierenstärkung, bei Blutungsneigung und Durchfällen. Für die blutstillende Wirkung werden Gerbstoffe und Stachyndrin verantwortlich gemacht.
Von Paracelsus bei Brandwunden durch Blitzschlag empfohlen. Ferner als kalte und narkotische Arznei, als Styptikum (Blutstillung) und gegen Podagra (Gicht). Von den Römern als Schutz vor Blitzschlag auf Dächer gepflanzt. Altes Fiebermittel. Wegen der Schleimstoffe als Aloe-Ersatz und wegen der Ameisensäure bei Krebs gebraucht.
Von Paracelsus bei Geschwüren als Wundtrank und öl, bei Knochenbrüchen, bei Gelenkschmerzen sowie zur Magenstärkung gelobt. Als Wundarznei nicht mehr gebräuchlich. In der griechischen Volksmedizin gilt der Weinauszug von Dracunculus vulgaris als Aphrodisiakum. In Aronstabgewächsen kommen Darmund hautreizende Calciumoxalat-Kristalle vor. In der Homöopathie noch gebräuchlich als Wundarznei bei Rachenkatarrh (D4).
Paracelsus verwendete die Eichenblätter zusammen mit Wegerich bei stinkenden Löchern als Auflage Blätter und Rinde enthalten Gerbstoffe, deren Wirkung nachweislich austrocknend, zusammenziehend und antibiotisch ist.
Paracelsus gebrauchte Alchemilla für Wundtränke bei innen und äußeren Wunden sowie bei Knochenbrüchen Aufgrund der Gerbstoffe spricht man dem Kraut eine stopfende Wirkung bei Durchfällen zu. Volksmedizinisch schätzt man das Kraut als Universalmedizin für Frauen
Lieblingsmittel und bewährtes Wundkraut des Paracelsus. Er gebrauchte nicht nur die Blüten, sondern fertigte auch ein Samenöl an. Seine Hauptindikationen waren Wunden, speziell Stichwunden, faule Geschwüre, Quetschungen, Sehnenzerrungen, Narben. Obwohl im Kraut antibiotische und antivirale Wirkstoffe, etwa Gerbstoffe, Hyperforin, nachgewiesen wurden, wird es nur noch volksmedizinisch als Wundund Brandmittel gebraucht. Johanniskraut hemmt nachweislich das Wachstum von Staphylokokken. Eine Wirkung bei Neurodermitis wird diskutiert.
Paracelsus schätzte Kamillenblüten als Wund- und Geschwürmittel und empfahl sie zur Reinigung von Geschwürhöhlen. Ferner nannte er Chamomilla bei Gebärmutterleiden, als Klistier bei Kolik und als Menstruationsmittel. Die Blüten enthalten ätherisches Öl mit Chamazulen und Bisabolol, die für die entzündungswidrige und die krampflösende Wirkung verantwortlich sind. Der Aufguss wie auch die Extrakte haben eine antibiotische Wirkung, die auch Staphylokokken einschließt und daher bei eitrigen Leiden wie Angina oder zur Reinigung von Abszessen hilfreich sind.
Paracelsus führte die Malve in Pestrezepten und bei Lungenentzündungen auf. Ferner schätzte er den Wein als Wundtrank und eine Wundauflage mit Malven- und Johanniskrautblüten sowie Centaurea. Wegen des Gehalts an Schleimstoffen werden die Malvenblüten häufig als reizlindernder Tee (Mazerat) bei Bronchitis und Reizhusten zubereitet. Nur volksmedizinisch nutzt man die reizlindernde Wirkung der Blüten noch bei Magenschleimhautentzündung.
Paracelsus kannte die konservierende Kraft und lobte Terpentin als Geschwürmittel. Ferner nutzte er das Harz als Zugpflaster für Pestbeulen, als Fiebermittel, zur Einreibung bei Beinbruch, Sehnenzerrung, Nabelkolik, Gicht und Tuberkulose und zur Nierenstärkung Alle von Paracelsus genannten Anwendungsgebiete lassen sich nach wie vor mit den im Handel befindlichen Arzneispezialitäten mit Lärchenharz behandeln. Dem Lärchenharz kommen vor allem eine stark antiseptische, durchblutungsfördernde, erwärmende und harnwegsdesinfizierende Heilwirkung zu.
Nach Paracelsus bei Geschwüren, Magenund Gelenkschmerzen wirksam Wird Mastix nur noch als Räucherstoff, sowie zum Harzen griechischer Weine gebraucht
Paracelsus nutzte die antiseptischen Kräfte der Myrrhe in Pesttränken gekaut oder in Wein eingenommen als Pestprophylaxe, zur Reinigung der Luft bei Pest und zusammen mit anderen Harzen bei Geschwüren. Ferner als Bestandteil des Aqua vitae und als Altersheilmittel Enthält etwa 7% ätherische Öle, bis zu 40% Harz mit Commiphora-Säuren und Sequiterpenen mit antimikrobieller, pilzund wurmfeindlicher, antitumoraler Wirkung. Tinkturen wirken adstringierend, desinfizierend, wundheilend. Daher bewährt zum Gurgeln und Pinseln bei Entzündungen von Mundraum oder Zahnfleisch und innerlich bei Darmpilz und Reizdarm. In Form von Salben bei Hautpilz.
Von Paracelsus bei jauchigem Eiter als Wundkraut und Wundtrank empfohlen. Ferner gebrauchte er Agrimonia bei Kontrakturen. (=Eine Kontraktur ist eine fehlerhafte Gelenkstellung infolge einer Inaktivität des Bewegungsapparates (Gelenke, Bänder, Sehnen, Muskeln). Wegen der Gerbstoffe bei leichten Durchfällen indiziert. Volksmedizinisch als Leberklettentee und wegen der stimmbandstraffenden Wirkung als Sängerkraut in Gebrauch.
Wurde von Paracelsus zu Milzsalbe als Zugpflaster für Eiterbeulen und Pestgeschwüre und in verschiedenen Geschwürrezepturen verarbeitet Obgleich in der Antike als Heilmittel geschätzt, findet Opoponax heute keine heilkundliche Verwendung mehr. Das ölige Harz ist nur noch als Räucherstoff und zur Herstellung von Lacken für die Malerei in Gebrauch.
Paracelsus lobte die wundheilenden Kräfte der Persicaria speziell bei frischen Wunden, beim Satteldruck der Pferde sowie beim Wundliegen der Kranken. Ferner bei Krebs und als Zahnwasser. Persicaria ist nur noch volksmedizinisch in Gebrauch. Unklar beleibt, ob es sich um den Wasserpfeffer oder um den pfirsichblättrigen Knöterich handelt; Ersterer schmeckt scharf, worauf Paracelsus hinwies, Letzterer gedeiht am Geburtsort. Die Signatur des Blutstropfens hat nur der Pfirsichblättrige Knöterich.
Paracelsus nutzte die wundheilenden Kräfte des Sanikels, der bei ihm Diapensia hieß, vor allem in seinen Wundtränken und als Knochenmittel und mit Betonie beim Nabelbruch der Kinder In der Volksmedizin bewährte sich Sanikel wegen seiner entzündungswidrigen Wirkung in Erkältungs-, Bronchial- und Magentees. In den Blättern kommen Saponine vor, die antimykotische und antivirale Aktivität speziell gegen Influenzaviren zeigen.
Paracelsus schätzte das Schöllkraut als Feigwarzenmittel, bei Wunden und Geschwüren. Er Kannte auch die Gallenwirkung und nannte es der Farbsignatur entsprechend oft bei Gelbsucht. Wegen der gallenbildenden und treibenden Wirkung heute vor allem bei Gallensteinen, bei Leberschwäche, als Begleitmittel bei Hepatitis und Kolik eingesetzt. Homöopathisch bei rechtsseitiger Migräne bewährt (z.b. Chelidonium Ferro cultum Dilution D2 von Weleda).
Paracelsus gebrauchte den Stinkasant für eine Geschwürsalbe, bei nekrotisierenden Geschwüren sowie bei Lepra. Ferner lobte er die Räucherung zur Austreibung der Pest, zur Epilepsiediagnostik und zum Vertreiben böser Geister Im Ayurveda als heilsames Gewürz wie auch als Arznei gebraucht, z.b. bei Blähkoliken der Kinder. Homöopathisch bewährt sich Asa foetida D6 bei Blähungen, Hysterie und bei Bauchspeicheldrüsenschwäche. Schamanen nutzen das Harz zur Geisterbannung und für exorzistische Heilrituale
Als Heilmittel für innere Wunden und als balsamisches Wundmittel von Paracelsus mehrfach gelobt. Ferner bei Fieber, als Lebermittel und bei Gelbsucht oft erwähnt. Heute fast nur noch als Bittermittel in Gebrauch, vor allem zur Anregung der Verdauungssäfte bei Verdauungsschwäche, bei Altersgastritis und zur Verbesserung der Eisenresorption bei Anämie sowie Rekonvaleszenz mittel.
Von Paracelsus als universelles Wund- und Geschwürmittel gepriesen, selbst bei eitrigen und stinkenden Geschwüren. Ferner als blutstillendes Kraut, als Zahnmedizin, bei Migräne, Magenschmerz und zur Nierenstärkung verwendet. Im Wegerich fand man den antibakteriellen Wirkstoff Aucubin, der die Anwendung als Wund- und Geschwürmittel und Eitermittel rechtfertigt. In der Homöopathie wird die Urtinktur von Plantago major bei Zahnschmerz empfohlen.
Bei Paracelsus als Umschlag bei Geschwulst, als Balsam nach Kontrakturen, als Bestandteil eines Gummipflasters und Wundöls. Außerdem empfahl er es als Pestprophylaxe, Weihrauch im Mund zu halten, wenn man zu Kranken geht. Enthält bis zu 15% ätherisches Öl und etwa 60% Harz mit Boswellinsäure. Äußerlich wirkt Olibanum antiseptisch und durchblutungsfördernd und hilft in Salben bei Hautpilz, Narbenkeloid sowie bei schlechter Wundheilung. Boswellinsäure hemmt die Synthese von Prostaglandinen und Leukotrien und wirkt daher entzündungswidrig und schmerzlindernd bei Rheuma usw.
Als Wundöl erwähnte Paracelsus den Wacholder nur zusammen mit Johanniskraut. Sonst gebrauchte er die Krametbeeren bei Pest, bei Kontrakturen, als Magenarznei, gegen Kolik, sowie zur Blutreinigung. Das ätherische Wacholderöl verfügt über ein beachtliches antibiotisches Potential, was den Gebrauch als Wunddesinfiziens rechtfertigt. In der Volksheilkunde zählt die Wacholderbeerenkur zu den beliebten Magenstärkungsmitteln. Die Einreibung mit dem verdünnten Öl wird bei Rheuma und Gelenkschmerzen praktiziert.