Pädagogische Konzeption der Elterninitiative. Al Nur Kindergarten



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Transkript:

1 Al Nur Kindergarten Arab Nil-Rhein Verein e.v. Mombacher Str. 67 5512 Mainz Tel: 06131-2171122 Fax: 06131-2171120 Mitglied www.alnur-kindergarten.de www.alnur.de Pädagogische Konzeption der Elterninitiative Al Nur Kindergarten

2 Öffnungszeiten: Montag Freitag von 8.00 14.00 Uhr Schließungszeiten: 15 Tage Sommerferien 2 Tage Konzepttag und/oder Pädagogischer Fachtag 2 Tage Islamisches Fest (Aid) 1 Tag Rosenmontag 1 Tag Beweglicher Ferientag (z.b. Betriebsausflug) Angebot: Insgesamt 40 Teilzeitplätze für Kinder ab 2 Jahre und 9 Monate bis 6 Jahre (Schuleintritt): Bärengruppe mit 21 Plätzen Bienengruppe mit 19 Plätzen Elternbeitrag*: 1. Kind 65,00 Euro im Monat für aktive Eltern** 2. Kind 45,00 Euro im Monat für aktive Eltern 3. Kind 10,00 Euro im Monat für aktive Eltern Mindestens 80,00 Euro pro Kind für passive Eltern*** alle Beiträge enthalten 6,00 Euro Verpflegungsund 4,00 Euro Bastelgeld im Monat Träger: Arab Nil-Rhein Verein e.v. Trägervertreter: Konzeptentwurf und Endredaktion: Dr. Abdullatif Hussein (1. Vorsitzender) Carmen Cicek (Diplom-Pädagogin) *Der Elternbeitrag liegt für das 1. Kind (mit Hauptwohnsitz in Mainz) bei 150,00 Euro im Monat. Das Jugendamt bezuschusst den Beitrag mit 85,00 Euro, so dass die Eltern für das 1. Kind nur noch 65,00 Euro zu zahlen haben. Der Beitrag von 130,00 Euro für das 2. Kind verringert sich entsprechend auf 45,00 Euro und der Beitrag von 95,00 Euro für das 3. Kind auf nur noch 10,00 Euro monatlich. **Aktive Eltern sind Eltern, die sich z.b. für den Großeinkauf, den Einkauf von Brot und Brötchen oder für die Mithilfe in der Gruppenarbeit engagieren. ***Passive Eltern sind Eltern, die von Aufgaben (wie Einkauf und Mithilfe in der Gruppe) befreit werden, dafür aber mindestens 15,00 Euro mehr im Monat zahlen.

3 VORBEMERKUNG Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, mit vorliegender Konzeption präsentieren wir Ihnen eine Beschreibung der gegenwärtigen pädagogischen Ausrichtung unseres Kindergartens. Sie ist eine überarbeitete Fassung der im September 2008 erstellten ersten Version. Da wir im Februar 2009 unter der Mitarbeit eines Wissenschaftlichen Beirats unsere Einrichtung als erster islamischer Kindergarten in Rheinland-Pfalz eröffnen durften, können wir nach drei Jahren der Inbetriebnahme auf eine konstruktive Aufbauarbeit zurückblicken. Das aktualisierte Konzept möchte einen Einblick in unsere pädagogische Arbeitsweise geben und bedarf einer ständigen Fortführung. Gemessen an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien ist unsere Darstellung kein starres Gebilde, sondern nach fachpädagogischen Gesichtspunkten flexibel zu gestalten. Im März 2011 versammelten sich Trägervertreter und Teamkolleginnen zu einem Konzepttag, um sich über die Aktualisierung der Konzeption zu beraten. Weitere Absprachen in Trägertreffen, Teamsitzungen und Elternbeiratssitzungen folgten, so dass uns schließlich im April 2012 die Umformulierung des Konzeptes schriftlich vorliegt. Zur Qualitätssicherung hat unser Wissenschaftlicher Beirat die vorliegende Konzeption überprüft. Zurzeit liegt die bereitgestellte Fassung der Landeshauptstadt Mainz mit ihrem Dezernat IV für Soziales, Kinder, Jugend, Schule und Gesundheit vor. Aufbau des Konzepts Zu Beginn stellt sich der Arab Nil-Rhein Verein e.v. (gemeinnütziger Verein) als Träger der Einrichtung vor. Rechtliche Grundlagen und Leitsätze unserer Elterninitiative geben im zweiten Kapitel erste Einblicke in die Basiselemente für pädagogisches Handeln. Das dritte Kapitel beschreibt die Rahmenbedingungen unseres Kindergartens mit Ausführungen zu Aufnahmekriterien, Lage und Räumlichkeiten, Team und Gruppenstruktur bis hin zu seiner Finanzierung. Im vierten Teil werden unsere Arbeitsweisen, Methoden und pädagogischen Ansätze ausführlich dargestellt. Die Zusammenarbeit mit den Eltern wird im fünften Kapitel beschrieben. Der sechste Teil erläutert zudem die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und anderen Institutionen. Das siebte Kapitel zeigt Qualitätsentwicklung und -sicherung auf. Der achte Teil endet schließlich mit dem Hinweis auf unsere Erreichbarkeit. Abschließend wünschen wir allen Interessierten viel Freude beim Lesen.

4 INHALTSVERZEICHNIS 1. Der Arab Nil-Rhein Verein e.v. als Träger der Einrichtung 6 1.1. Entstehungsgeschichte des Trägervereins 6 1.1.1. Ziele des Trägervereins 6 1.1.2. Aktivitäten des Trägervereins 6 1.2. Entstehungsgeschichte des Al Nur Kindergartens 7 2. Rechtliche Grundlagen und Leitsätze unserer Elterninitiative 8 2.1. Rechtliche Grundlagen 8 2.2. Leitsätze unserer Elterninitiative 8 3. Rahmenbedingungen 9 3.1. Aufnahmekriterien 9 3.2. Aufsichtspflicht 9 3.3. Lage und Räumlichkeiten 10 3.4. Team 10 3.5. Gruppenstruktur 11 3.6. Tagesablauf und Wochenplan 11 3.7. Ernährung und Essensplan 13 3.8. Organisation der Gruppenarbeit 13 3.9. Finanzierung 14 4. Arbeitsweisen Methoden pädagogische Ansätze 14 4.1. Eingewöhnung neuer Kinder 14 4.2. Altersgemischte Stammgruppen und offene Spielzeiten 15 4.3. Altersspezifische Förderangebote 15 4.3.1. Die Förderung der Drei- bis Vierjährigen: Eulen 15 4.3.2. Die Förderung der Vier- bis Fünfjährigen: Smeilies 16 4.3.3. Die Förderung der Fünf- bis Sechsjährigen: Forscher 16 4.4. Ernährungserziehung 17 4.4.1. Förderelemente während der Essenssituation 17 4.4.2. TigerKids-Kindergarten aktiv: AOK und Stiftung Kindergesundheit 17 4.5. Bewegungserziehung 18 4.6. Sprachbildung und Interkulturelle Kompetenz 18 4.7. Ehrenämter 19 4.7.1. Musikalische Förderung mit Heidi Meyer 19 4.7.2. Literacy-Angebot mit Daniela Prenzel 20 4.7.3. Märchenstunde mit Uta Binz 20 4.8. Islampädagogische Förderung 20 4.8.1. Ziele unserer Islampädagogischen Förderung 20 4.8.2. Methoden unserer Islampädagogischen Förderung 21 5. Zusammenarbeit mit Eltern 22 5.1. Elternengagement 22 5.1.1. Aktive Eltern 23 5.1.2. Passive Eltern 23 5.2. Bildungsangebote für Eltern 24 5.3. Beratungsmöglichkeiten für Eltern 24

5 6. Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und anderen Institutionen 25 7. Qualitätsentwicklung und -sicherung 26 7.1. Teamsitzungen 26 7.2. Dokumentation/Evaluation 26 7.3. Wissenschaftlicher Beirat 27 7.4. Konzepttage/Pädagogische Fachtage 27 7.5. Fortbildung 28 7.6. Transparenz, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit 28 8. Unsere Erreichbarkeit 28 SCHLUSSBEMERKUNG 29 LITERATURHINWEIS 30

6 1. Der Arab Nil-Rhein Verein e.v. als Träger der Einrichtung 1.1. Entstehungsgeschichte des Trägervereins Der Arab Nil-Rhein Verein e.v. wurde im März 1998 als eingetragener, gemeinnütziger Verein in Mainz gegründet. Seine Räumlichkeiten befinden sich in der Mombacher Str. 67 in 55122 Mainz (Tel: 06131-676536, Fax: 06131-2171120) und grenzen an die Stadtteile Neustadt und Hartenberg/Münchfeld. Der Verein wurde mit der Absicht gegründet, einen sozialen Treffpunkt für Muslime in Mainz zu schaffen und zugleich Informations- und Austauschmöglichkeiten für Nichtmuslime zu bieten. 1.1.1. Ziele des Trägervereins die Pflege und Ausübung der Religion und des islamischen Gemeinschaftslebens. die Förderung der Integration muslimischer Mitbürger in Mainz durch Hilfestellung bei Problemen mit Behörden, bei sprachlichen Schwierigkeiten, sowie durch Beratung in Familienfragen und Teilnahme an integrativen Projekten, Schaffung von Weiterbildungsmöglichkeiten, wie Deutschkurse für Erwachsene und Nachhilfe für Schulkinder (siehe Aktivitäten). den Dialog und das gegenseitige Verständnis zwischen Muslimen und Nichtmuslimen zu fördern sowie Vorurteile abzubauen. Dies geschieht durch Vorträge und Veranstaltungen, durch Information und Dialog innerhalb und außerhalb unseres Vereins, sowie durch aktive Teilnahme am interreligiösen Dialog (siehe Aktivitäten). den muslimischen Kindern die Möglichkeit zu bieten, die arabische Sprache, sowie ihre Religion zu erlernen. Möglichkeiten zu schaffen, sich durch unsere Vereinsbibliothek über den Islam zu informieren. Wir bieten Bücher zum Thema Islam in Deutsch, Arabisch und anderen Sprachen an. die Gründung der Elterninitiative Al Nur Kindergarten unter der Trägerschaft des Arab Nil-Rhein Vereins e.v. die Errichtung einer privaten, staatlich genehmigten, konfessionellen oder auch nicht konfessionellen Grundschule sowie einer weiterführenden Schule für den Sekundarbereich 1 und 2. Förderziel ist die Verbesserung von Bildungschancen für Kinder mit Migrationshintergrund. 1.1.2. Aktivitäten des Trägervereins Soziale Aktivitäten Teilnahme an integrativen Projekten, wie dem Projekt Soziale Stadt in der Mainzer Neustadt. Beratung und Hilfestellung bei Integrationsfragen, bei behördlichen Fragen, Krankenbetreuung, Betreuung bei Sterbefällen. Organisation von Gruppenausflügen, Familientreffen, Fußballveranstaltungen, Taekwondo.

7 Dialog Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs durch Informationsveranstaltungen und Vorträge sowie durch die Teilnahme am Christlich-Jüdisch-Islamischen Gesprächskreis (Wolfgang Capito Haus), am Arbeitskreis der religiösen Gemeinden der Mainzer Neustadt und an anderen Initiativen. Teilnahme am Runden Tisch Islam, der erstmals am 27.03.2012 als Forum des Austauschs und Dialogs unter Einbeziehung der Landesregierung zusammen gekommen ist. Teil des Netzwerks muslimischer Vereine: Regelmäßige Treffen im Arbeitskreis Mainzer Muslime (AKMM) e.v. Religiöse Aktivitäten Abhalten des Freitagsgebetes, Durchführung der religiösen Feste und Gestaltung des Fastenmonats Ramadan. Moscheeführungen für Schulen, Parteien, Behörden, Firmen und Universitäten. Tag der offenen Moschee am 03. Oktober (bundeseinheitlicher Tag) und Tag der Begegnung im Mai eines Jahres. Aktive Teilnahme am Interkulturellen Fest, welches jährlich im September auf dem Mainzer Domplatz stattfindet. Vorschulische und schulische Aktivitäten Arabischunterricht für Kinder, Religionsunterricht für Kinder, Quranunterricht (Kuttab) für Kinder, Nachhilfe für Kinder, Sprachförderung für Kinder ab 3 Jahren in altersspezifischen Gruppen (Di-Do 14-16 Uhr, seit Mai 2011). Kindergarten Aktivitäten Förderung der deutschen Sprache, Mehrsprachigkeit und Integration, Islampädagogische Förderung, Förderung der sozial-emotionalen, kognitiven, motorischen und kreativ-musischen Kompetenzen, Vorschulische Erziehung, Altersspezifische Förderangebote und viele gemeinsame Aktionen mit anderen Kindergärten und Kindertagesstätten. 1.2. Entstehungsgeschichte des Al Nur Kindergartens Bereits seit 1998 beschäftigt sich der Trägerverein mit Förderangeboten für Kinder und Jugendliche. In den vergangenen Jahren traten immer wieder Eltern mit der Anfrage an den Vereinsvorstand heran, die bisherigen sozialen und pädagogischen Aktivitäten um einen islamischen Kindergarten zu ergänzen. Im Vordergrund sollte neben den üblichen Förderangeboten im Elementarbereich ein islampädagogisches Konzept stehen, welches Familien in Mainz werteorientierte Identifikationsmöglichkeiten bietet und ihren Kindern eine Alternative im Rahmen der Bildungs- und Erziehungschancen eröffnet. Hierbei werden Mehrsprachigkeit und Religionszugehörigkeit als Chance und Bereicherung verstanden.

8 Nach mehrjähriger Überzeugungsarbeit bei Stadt, Land und politischen Parteien eröffnete der Al Nur Kindergarten im Februar 2009 als erster islamischer Kindergarten in Rheinland-Pfalz seine Türen für zunächst eine Gruppe (mit maximal 25 Kindern). Die Räumlichkeiten stellte der Trägerverein im Erdgeschoß des Gebäudes in der Mombacher Str. 67 zur Verfügung. Maßgeblich für die Gründung und Inbetriebnahme des Al Nur Kindergartens war Britta Haberl, die darüber hinaus die Leitungsarbeit bis April 2010 ehrenamtlich übernahm. Da die Nachfrage interessierter Familien in Mainz enorm gestiegen war, und die Wartelisten sich bis auf drei Jahre im Voraus füllten, erhielten wir im Februar 2011 die Genehmigung, die Betreuungsplätze um weitere 15 auf insgesamt 40 Plätze aufzustocken. Das Platzangebot wurde um zusätzliche Räume im Erdgeschoß erweitert. 2. Rechtliche Grundlagen und Leitsätze unserer Elterninitiative 2.1. Rechtliche Grundlagen Nach 22 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) möchten wir den Auftrag erfüllen, die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern. Die Betreuung, Erziehung und Bildung der uns anvertrauten Kinder verstehen wir als zusammenhängende Aufgabe, die wir in enger Zusammenarbeit mit den Eltern bewältigen möchten. Dabei arbeiten wir unterstützend und familienergänzend. Die Vermittlung orientierender Werte und Regeln gehört zu unserem Förderungsauftrag. Wir fühlen uns den Empfehlungen zur Qualität der Erziehung, Bildung und Betreuung in Kindertagesstätten des Landes Rheinland-Pfalz verpflichtet und sind bemüht, fachpädagogische Bildungsprozesse anzuregen und entsprechende Lernumwelten zu schaffen. Dabei stellen wir die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Familien in den Vordergrund. Zudem achten wir auf gesetzliche Vorgaben, die das Wohl und den Schutz von Kindern, Eltern und MitarbeiterInnen betreffen, wie z.b. Infektionsschutzgesetz, Datenschutz, Schweigepflicht sowie Arbeitsschutzgesetz. 2.2. Leitsätze unserer Elterninitiative Basierend auf den gesetzlichen Grundlagen und der Lebenssituation unserer Kinder ergeben sich in Anlehnung an den situationsorientierten Ansatz folgende Leitsätze: o Kinder haben Rechte. Sie bestimmen als Akteure ihre Entwicklung mit. o Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an den Lebenssituationen der Kinder und ihrer Familien. o Ausgehend von den demokratischen Grundwerten gehören Solidarität, Selbstbestimmung und Kompetenz zu unseren pädagogischen Zielsetzungen. o Die Kinder gestalten ihre Spielsituationen im Kindergarten aktiv mit (Partizipation). o Mehrsprachigkeit ist eine Bereicherung für unseren Lebensalltag. o Wir arbeiten altersübergreifend, altersspezifisch und interkulturell. o Unsere Werteerziehung orientiert sich an islampädagogischen Grundsätzen und stellt die Liebe zu Gott/Allah und seiner Schöpfung in den Vordergrund. Im täglichen Zusammenleben erschließt sich der Sinn von Werten und Normen.

9 o Wir gestalten das Lernumfeld innerhalb und außerhalb der Einrichtung anregungsreich. In realen Lebenssituationen lernen die Kinder voneinander. o Die PädagogInnen sind Lehrende und Lernende zugleich. Ihnen kommt eine bedeutende Vorbildfunktion im täglichen Handeln zu. o Die pädagogische Arbeit wird nach fachlichen Maßstäben geplant und fortlaufend dokumentiert. o Eltern und andere Erwachsene können sich aktiv beteiligen. o Wir fördern das Miteinander und machen unsere pädagogische Arbeit transparent, indem wir Feste veranstalten, wie z.b. das Sommerfest als jährliches Abschlussfest. o Wir pflegen enge Beziehungen zu unserem sozial-räumlichen Umfeld. 3. Rahmenbedingungen 3.1. Aufnahmekriterien Unser Kindergarten ist für alle Kinder offen. Auch Familien anderer Religionszugehörigkeit können bei uns aufgenommen werden, sofern sie sich mit unserer Konzeption einverstanden erklären. Die Zusammenarbeit mit nicht-muslimischen TeamkollegInnen und KollegInnen anderer Einrichtungen soll dazu beitragen, dass sich nicht-muslimische Familien bei uns wohl fühlen. Die Aufnahme erfolgt in der Regel im August eines neuen Kindergartenjahres, da durch den Schulbeginn neue Plätze zur Verfügung stehen. Betreuungsplätze, die innerhalb des Kindergartenjahres frei werden, werden umgehend neu besetzt. Vertragsabschlüsse können Anfang oder Mitte eines Monats zustande kommen. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass das Kind in der Stadt Mainz wohnhaft und mindestens 2 Jahre und 9 Monate alt ist. Die Zu- und Absagen teilen wir telefonisch oder schriftlich mit. Die Vergabe von frei werdenden Plätzen erfolgt nach Kriterien wie Geschwisterkinder, Alter des Kindes, Anmeldedatum, Gruppenkonstellation, Kinder in besonderen Lebenslagen, aber auch Elternengagement. In manchen Geburtsjahrgängen werden wir leider nicht alle Kinder berücksichtigen können. 3.2. Aufsichtspflicht Die Eltern übertragen mit der Aufnahme ihres Kindes in den Kindergarten einen Teil des Personensorgerechts an den Träger der Einrichtung. Während der Betreuungszeit obliegen den pädagogischen Fachkräften die Aufsichtspflicht und die Erziehung der Kinder. Bei der Ausübung der Aufsichtspflicht berücksichtigen die PädagogInnen das Alter, den Entwicklungsstand und das Tagesbefinden jedes einzelnen Kindes. Um dem Entdeckungsdrang und der wachsenden Selbständigkeit der Kinder gerecht zu werden, sollen sie sich im Haus und auf dem Außengelände auch ohne ständigen Blickkontakt der ErzieherInnen frei bewegen können. Im Kuschelraum dürfen bis zu 4 Kinder alleine spielen.

10 3.3. Lage und Räumlichkeiten Die Räumlichkeiten des Kindergartens befinden sich im Erdgeschoss auf einer Fläche von ca. 150 Quadratmetern (ohne Außenbereich). Die Mombacher Straße gehört zum Bezirk Hartenberg-Münchfeld, grenzt jedoch unmittelbar an die Mainzer Neustadt. Dieser Stadtteil hat einen besonders hohen Anteil an Familien mit Migrationshintergrund, von denen viele muslimischen Glaubens sind. Erfahrungsgemäß betreuen wir Kinder aus dem gesamten Stadtgebiet Mainz. Der Kindergarten verfügt über zwei Gruppenräume, einen Flurbereich für die Garderobe, einen Kuschelraum mit Sinneselementen, einen Büro- und Personalraum, eine Küche mit angrenzendem Abstellraum, drei Kindertoiletten, eine Personal- und eine Besuchertoilette. Eine Duschkabine befindet sich im 1. Stock. Bei Bedarf können die Räumlichkeiten in den oberen Stockwerken mitbenutzt werden. Donnerstags nutzen wir regelmäßig den Bibliotheksraum im 1. Stock, um ihn zu einem Musikzimmer umzufunktionieren. Die Gruppenräume dienen als Mehrzweckräume, in denen gespielt, gebastelt und gegessen wird. Unser ca. 200 Quadratmeter großes Außengelände ist unmittelbar zugänglich und gut überschaubar. Die Mainzer Neustadt bietet zahlreiche Spielmöglichkeiten auf öffentlichen Anlagen, wie den Valencia-Spielplatz und Goetheplatz. Ein weiterer nahe gelegener Park ist der Hartenbergpark, der nach einem kurzen Fußmarsch erreicht werden kann. Zudem nutzen wir öffentliche Spielplätze im Martin-Luther-King Park. 3.4. Team Zum Team gehören: 1-2 Vorstandsvertreter + 1-2 Elternbeiratsvertreter (Vereinsebene) 1 LeiterIn im Verwaltungs-, Finanz- und Personalbereich oder auf mehrere KollegInnen geteilte Leitungsaufgaben 1-2 Pädagogische/r LeiterInnen 2 GruppenleiterInnen 1-3 Pädagogische Fachkräfte als Zweit- und Springkräfte in den Gruppen 1 Imam als Berater in religiösen Angelegenheiten 1-3 ehrenamtliche KollegInnen 1-3 Hilfskräfte im Bereich Hauswirtschaft und Gruppenarbeit mindestens 4 Vertreter des Elternbeirats (je zwei Vertreter pro Kindergartengruppe, Kindergartenebene) 1-2 Reinigungskräfte 1 Hausmeister BlockpraktikantInnen Das Mitarbeiterteam ist mehrsprachig und muslimisch-christlich geprägt. Bei personellen Engpässen helfen uns die Eltern als unterstützende Hilfskräfte in den Gruppen gerne aus.

11 3.5. Gruppenstruktur In zwei altersgemischten Gruppen betreuen wir insgesamt 40 Kinder im Alter von 2 Jahren und 9 Monaten bis 6 Jahre (Schuleintritt). Erfahrungsgemäß sind alle unsere Kinder mehrsprachig. Wir achten bei der Platzvergabe auf eine ausgewogene Gruppenkonstellation (Alter, Geschlecht). Die Bärengruppe umfasst 21 Kinder, die räumlich etwas kleinere Bienengruppe 19 Kinder. 3.6. Tagesablauf und Wochenplan Unser Tagesablauf gliedert sich in Freispielzeiten, angeleitete Förderangebote, zwei Essensmahlzeiten und genügend Zeit für Bewegung, Kreativität, Gesprächskontakte und Entspannung. Die Woche wird nach 5 Motto-Tagen gestaltet: einem Ausflugstag, Spielzeug- und Bewegungstag, einem Eulen-, Smeilies- und Forschertag, einem Musiktag und einem Islamischen Tag. Der Eulen-, Smeilies- und Forschertag findet mittwochs statt. Dabei stehen die Förderung der drei- bis vierjährigen Eulen, der vier- bis fünfjährigen Smeilies und der fünf- bis sechsjährigen Forscher mit altersspezifischen Angeboten im Vordergrund (siehe 4.3. Altersspezifische Förderangebote).

12 Unsere 5-Motto-Tage Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Eulen-, Smeiliesund Forschertag 8.00-9.00 Freispiel, Kreatives Gestalten 8.30-9.00 Altersspez. Förderung Forscher 1. Frühstück, Zähne putzen Bärenkinder 9.00-9.45 9.45-12.00 12.00-12.45 12.45-13.30 13.30-14.00 Ausflugstag Freispiel, Kreatives Gestalten, Märchenstd. mit Frau Binz (8.15-9.00) Altersspez. Förderung Smeilies 1. Frühstück, Zähne putzen Bärenkinder *Gesprächskreis über Wochenenderlebnisse *anschließend Bewegung in der Natur (bis 13.30 Uhr) Spielzeugtag/ Bewegungstag Freispiel, Literacy Altersspez. Förderung Forscher 1. Frühstück, Zähne putzen Bärenkinder *Bewegungsangebot im Mombacher Turnverein *Literacy- Angebot mit Frau Prenzel *Stuhlkreis: Vorstellung Spielzeug *Portfolio Freispiel, Tischspiele Altersspez. Förderung Forscher 1. Frühstück, Zähne putzen Bärenkinder *Altersspez. Förderung der Eulen, Smeilies und Forscher *Sinneswahrnehmung, Bewegung, Literacy, Kreatives Gestalten, Experimente, Musiktag Altersspez. Förderung Forscher 1. Frühstück, Zähne putzen Bärenkinder *Musikalische Förderung mit Frau Meyer: Eulen, Smeilies, Forscher *Flötenspiel für Fortgeschrittene Islamischer Tag Freispiel, Literacy * Islampäd. Förderung: Prophetengeschichten, mehrsprachige Lieder, die 5 Säulen des Islam, Malaktionen, Freispiel Freispiel Freispiel Freispiel Freispiel 2. Frühstück, Zähne putzen Bienenkinder Ausklang Kiga-Spielplatz Abholzeit 2. Frühstück, Zähne putzen Bienenkinder Ausklang Kiga-Spielplatz Abholzeit 2. Frühstück, Zähne putzen Bienenkinder Ausklang Kiga-Spielplatz Abholzeit 2. Frühstück, Zähne putzen Bienenkinder Ausklang Kiga-Spielplatz Abholzeit 2. Frühstück, Zähne putzen Bienenkinder Ausklang Kiga-Spielplatz Abholzeit Änderungen behalten wir uns vor, Bewegung auf dem Außengelände ist nach den Angeboten täglich vorgesehen

13 3.7. Ernährung und Essensplan Während der täglichen Öffnungszeit von sechs Stunden sind zwei kalte Mahlzeiten vorgesehen. Das erste Essen findet um 9.00 Uhr statt und wird von den Eltern gestellt (Rucksack mit Brotdosen für jedes Kind). Montags bringen die Kinder zusätzlich eine weitere Mahlzeit für das zweite Essen mit (höhere Flexibilität/Ausflugstag). Obst oder Gemüse sollten von den Eltern täglich mit eingepackt werden. Die zweite Mahlzeit bereitet das Kindergartenteam dienstags bis freitags um 12.45 Uhr wie folgt vor: Dienstags Mittwochs Donnerstags Freitags Brot Butter Scheibenkäse Honig Tee/Wasser Gemüse Roggenbrötchen Butter Wurst Marmelade Saft/Wasser Obst Brot Butter Scheibenkäse Frischkäse Eier Tee/Wasser Gemüse Biocornflakes Haferflocken Kokosflocken Rosinen Milch Wasser Obst Die Speisen werden auf Büffetwagen in die Gruppenräume gefahren. Der Gruppenraum wird multifunktional genutzt und dient während dieser Zeit als Essensraum. Die Getränke werden während der gesamten Betreuungszeit vom Kindergarten gestellt. Nur bei Ausflügen bringen die Kinder Getränkeflaschen mit (Wasser, ungesüßten Tee). Der wöchentliche Großeinkauf und die Besorgung von Brot/Brötchen werden abwechselnd von Elternteilen übernommen. Beim Einkauf von Wurstwaren achten wir auf das Halal- Zeichen (nach islamischem Ritus zubereitete Speise). In diesem Zusammenhang verzichten wir auf Nahrungsmittel mit Gelatine tierischen Ursprungs. 3.8. Organisation der Gruppenarbeit Pädagogische Fach- und Hilfskräfte teilen sich die tägliche Gruppenarbeit. Um eine optimale Betreuung zu gewährleisten, ist der Gruppendienst in verschiedenen Schichten geregelt. Unsere Mitarbeiter arbeiten vorzugsweise in Teilzeit, um dem eigenen Familienleben gerecht werden und sich im Bedarfsfall bei Krankheit, Urlaub oder Fortbildungen gegenseitig vertreten zu können. Laut Förderrichtlinien der Landeshauptstadt Mainz für Elterninitiativen arbeitet mindestens eine pädagogische Fachkraft mit jeweils einer Zweitkraft, die auch aus dem Elternkreis gestellt werden kann, in je einer Gruppe. Wir sind jedoch stetig bemüht, unsere Gruppen in den Kernzeiten mit jeweils zwei pädagogischen Fachkräften pro Gruppe zu besetzen.

14 3.9. Finanzierung Als Elterninitiative wird unsere Einrichtung von der Landeshauptstadt Mainz mit monatlich 168,00 Euro pro angemeldetes Kind bezuschusst (Betriebskostenzuschuss). Zudem erhalten wir vom Jugendamt einen einkommensunabhängigen Zuschuss von 85,00 Euro pro Kind im Monat (Zuschuss zum Elternbeitrag). Somit reduziert sich der Elternbeitrag von 150,00 auf 65,00 Euro für aktive Eltern. Bei dieser Förderung können nur Eltern berücksichtigt werden, die ihren Hauptwohnsitz in Mainz haben. Der Eigenanteil der aktiven Eltern liegt pro Platz derzeit bei 65,00 Euro für das erste Kind, 45,00 Euro für das zweite und 10,00 Euro für das dritte Kind. Verpflegungs- und Bastelgeld sind bereits darin enthalten. Passive Eltern, die sich aus zeitlichen Gründen nicht regelmäßig bei anfallenden Aufgaben im laufenden Kindergartenbetrieb einbringen können, zahlen pro Kind 15,00 Euro als Zusatzbeitrag im Monat. Sie können eigenständig entscheiden, ob sie mit entsprechendem Engagement wieder zu den aktiven Eltern und einem geringerem Monatsbeitrag wechseln wollen. Der Beitragswechsel ist jedoch nur quartalsweise möglich. 4. Arbeitsweisen Methoden pädagogische Ansätze 4.1. Eingewöhnung neuer Kinder Für eine gelungene Eingewöhnung ist die rechtzeitige Information der neuen Eltern über den Ablauf des Eingewöhnungsprozesses erforderlich. Bereits zu Beginn der Aufnahme eines neuen Kindes finden Gespräche über die Beteiligung der Eltern an diesem Prozess statt. Gesichtspunkte, wie die Bedeutung der elterlichen Anwesenheit für das Kind und die Bedeutung einer Beziehung des Kindes zu seiner pädagogischen Bezugsperson, werden ebenso thematisiert wie die Tatsache, dass Eltern weiterhin die Hauptbindungspersonen bleiben. Unser Ziel ist es, eine gute Eingewöhnung für das Kind sicherzustellen und möglichen Trennungsängsten von Eltern entgegenzuwirken. In der ersten Woche sehen wir eine verkürzte Betreuungszeit von 10.00-12.00 Uhr vor. Dabei hält sich der begleitende Elternteil eher passiv im Gruppenraum auf. Bei Bedarf kann das Kind sich gerne rückversichern, ob seine wichtige Bindungsperson immer noch anwesend ist und von ihr jederzeit Nestwärme erhalten kann. Der weiterführende Eingewöhnungsprozess wird dann individuell auf das Kind abgestimmt und erfolgt schrittweise in Absprache mit dem Elternteil. Bei ersten Trennungsversuchen von 10 bis max. 60 Minuten verlässt die Bindungsperson zwar den Raum, bleibt aber noch im Haus, so dass sie abrufbereit ist. Aufgabe der pädagogischen Fachkraft ist es, einzuschätzen, wann das Kind die Anwesenheit des Elternteils wirklich braucht. Im späteren Stadium geht der Elternteil bereits aus der Einrichtung, bleibt aber auch hier in Rufbereitschaft. So wird nach und nach die Zeit ausgedehnt, bis zunächst die Bringzeit am Morgen um die erste Essensmahlzeit erweitert, und schließlich die Abholzeit um das zweite Essen verlängert werden kann.

15 Symbole mit Namen am Garderobenplatz, an der Eigentumsschublade und dem Zahnputzbecher erleichtern zudem das Einfinden des Kindes in die Einrichtung. Der gesamte Eingewöhnungsprozess kann 4-8 Wochen dauern. Dabei ist uns die Wertschätzung des Kindes und seiner Familie ein wichtiges Anliegen. Geborgenheit, Vertrauen und gegenseitiger Respekt sollten von Anfang an zum täglichen Miteinander gehören. 4.2. Altersgemischte Stammgruppen und offene Spielzeiten Die Betreuung findet in zwei altersgemischten Gruppen statt: in der Bären- und Bienengruppe. In der Freispielzeit am Morgen treffen wir uns zunächst in der Bärengruppe, um uns ab 9.00 Uhr in die jeweiligen Stammgruppen zum Essen zurückzuziehen. Auf Wunsch kann ein Kind mit einem Kind der anderen Gruppe tauschen. Die Stuhlkreisangebote finden in der Regel in der jeweiligen Gruppe statt. Nach den Angeboten können die Kinder auf Anfrage in offenen Gruppen spielen. Zum zweiten Essen teilen wir uns erneut in Stammgruppen auf. Der Ausklang des Kiga- Alltags wird schließlich unterschiedlich gehandhabt: teils in offenem Spiel auf dem Außengelände teils in geschlossenen Spielsituationen im Gruppenraum. 4.3. Altersspezifische Förderangebote Neben altersgemischten Gruppenangeboten bieten wir zu bestimmten Zeiten eine Förderung in altersspezifischen Gruppen an. 4.3.1. Die Förderung der Drei- bis Vierjährigen: Eulen 2,0 Wochenstunden strukturierte Förderung: Mi 10-12.00 Uhr Vielseitige Spiele und Aktionen zur Entwicklung des Gruppenzugehörigkeitsgefühls Stärkung der Ich- und Sozialkompetenz Altersgemäße Angebote zur Grob- und Feinmotorik mit unterschiedlichen Materialien Freude am Kreativen Gestalten Vorbereitung von altersspezifischen Aufführungen bei Festlichkeiten Gestaltung der Eulen-Infowand im Flur: Themenbereiche und Aktivitäten, Ausstellung von Bastelkreationen

16 4.3.2. Die Förderung der Vier- bis Fünfjährigen: Smeilies 2,5 Wochenstunden strukturierte Förderung: Mo 8.30-9.00 und Mi 10-12.00 Uhr Stärkung des Gruppengefühls mit abwechslungsreichen Mitmachaktionen, Spiel- und Gesprächskreisen, kreativen Angeboten und Ausflügen o Thema: Ich und mein Körper (Hand- und Fußabdruck, Gespräche über Lieblingsessen, Kleidung und Kuscheltiere) o Thema: Gesunde Ernährung (Besuch des Wochenmarktes, Herstellung von Obstsalat) o Thema: Gefühle (Gespräche, Rituale, Bastelaktionen, Lieder, Smeilie- Stempel) Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit, Grob- und Feinmotorik, Konzentration und Ausdauer Förderung der sprachlichen Fähigkeiten und des sozial-emotionalen Kompetenzbereiches Einüben von Liedaktionen oder Theaterstücken für Feierlichkeiten sowie andere Veranstaltungen (z.b. Müttervormittage) Transparente Darstellung der Smeilies-Infowand im Flurbereich: Themen, Aktionen, Förderziele und Methoden 4.3.3. Die Förderung der Fünf- bis Sechsjährigen: Forscher 4,0 Wochenstunden strukturierte Förderung: Di-Fr 8.30-9.00 und Mi 10-12.00 Uhr In der vorschulischen Erziehung arbeiten wir je nach Gegebenheit mit folgenden Instrumentarien: Würzburger Sprachförderungsmodell HLL (Hören, Lauschen, Lernen) Naturwissenschaftliche Bildung: Forschen mit Fred, Experimentierfreunde, Forscherkiste ScienceLab VERES: Verfahren zur Einschätzung des Sprachförderbedarfs im Jahr vor der Einschulung (Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz) PERIK: Beobachtungsbogen zur sozial-emotionalen Kompetenz Ganzheitliche Förderung: Erziehung zur Selbständigkeit, mathematische Bildung (z.b. Mengenerfassung in spielerischer Umsetzung), spielerischer Umgang mit Anlauten/Buchstaben, Literacy-Angebote, Kreativitätserziehung, Bewegungsspiele.

17 Ausflüge und Projekte zur vorschulischen Erziehung (Projektthema Feuerwehr, Teddybärklinik Domplatz, Besuch der Stadtbücherei, Kirchenbesuch, Besichtigung der Zahnarztpraxis) Gestaltung von Vorführungen an großen Festen Gemeinsame Aktionen mit Müttern (Schultütenbasteln an drei Nachmittagen, Picknick im Park) Infoveranstaltungen für Vorschuleltern zum Thema Einschulung, Sprachstandserhebungen (VERES), Beratung bei Erziehungsfragen, Entwicklung gemeinsamer Fördermaßnahmen Laufende Aktualisierung der Forscher-Infowand im Flur: wo stehen wir beim Würzburger Sprachförderungsmodell HLL? Was brauchen wir für unser nächstes Experiment? Welche Aktivitäten gibt es? 4.4. Ernährungserziehung Wir bemühen uns, die Kinder nach den Maßstäben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu versorgen. Als familienergänzende Einrichtung spielt die Zusammenarbeit mit Eltern in dieser Hinsicht eine herausragende Rolle. 4.4.1. Förderelemente während der Essenssituation Neben der Vermittlung einer gemeinsamen Esskultur schaffen wir zu festgelegten Essenszeiten professionelle Sprechanlässe, um sprachliche und sozial-emotionale Kompetenzen auszubauen. Beim Broteschmieren und Eingießen von Getränken werden außerdem alltagsbegleitend Koordinationsfähigkeit und Feinmotorik gefördert. Höflichkeitsformen (wie z.b.: Darf ich bitte Butter haben? ) und Rituale (mehrsprachige Bittgebete vor und nach dem Essen) runden die gemeinsame Mahlzeit ab. Die pädagogische Fachkraft übernimmt maßgebliche Vorbildfunktion, achtet ihrerseits auf ein gesundes Frühstück und zeigt anerkennende Umgangsweisen. Abschließend liegen uns die Wertschätzung von Speisen und die Dankbarkeit gegenüber unserem Schöpfer besonders am Herzen (religionspädagogischer Ansatz). 4.4.2. TigerKids-Kindergarten aktiv: AOK und Stiftung Kindergesundheit Nach einer Schulung unseres pädagogischen Fachpersonals nehmen wir seit September 2011 an dem Mitmachprojekt der AOK und der Stiftung Kindergesundheit TigerKids Kindergarten aktiv teil, welches im Rahmen der Gesundheitsinitiative Gesund.Leben.Bayern. des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz und der AOK Die Gesundheitskasse gefördert wird. Das vielfältige Programm mit handlungsorientierten Spielen und Aktivitäten für Kinder im Elementarbereich läuft über drei Jahre und bezieht Team, Kinder und Eltern in die tägliche Arbeit im Kindergarten mit ein. Ernährung, Bewegung und Entspannung werden zu großen Themenschwerpunkten im pädagogischen Miteinander. Von besonderem Interesse ist die Nachhaltigkeit der eingeübten Handlungsmuster.

18 Nachdem die Kleine Lok, die alles weiß (große Holzlokomotive mit Waggons) spielerisch in die sieben Lebensmittelgruppen eingeführt hat, startet der kleine Tiger dreimal im Jahr in Form einer Handpuppe das allseits beliebte Tigerrennen. Über einen Zeitraum von jeweils einem Monat bewertet der kleine Tiger die Brotdosen der Kinder. Für ein gesundes Frühstück gibt es einen vollen Punkt. Es werden auch halbe oder leere Punkte vergeben. Wer gewinnt, darf sich danach ein Spiel oder eine besondere Aktivität aussuchen. Zusätzlich bietet der magische Obst- oder Gemüseteller den Kindern gegen Mittag eine kleine Zwischenmahlzeit. Infoveranstaltungen für Eltern finden einmal jährlich in Zusammenarbeit mit KollegInnen der AOK statt. Dazu gibt es Elternbriefe/Newsletter und Tipp-Cards, die aufeinander aufbauen und gesammelt werden sollten. Bei Bedarf können auch mehrsprachige Infoblätter ausgehändigt werden. 4.5. Bewegungserziehung Seit Mai 2011 bieten wir unseren Kindern eine gezielte Bewegungserziehung in Kooperation mit dem Landessportbund Rheinland-Pfalz an. Die bewegungsorientierte Gesundheitsförderung findet dienstags von 10.30-11.30 Uhr im Mombacher Turnverein statt und wird gemeinsam mit uns von einer erfahrenen Übungsleiterin durchgeführt. Das Modellprojekt ist zunächst für ein Jahr befristet und wird auf Antrag um ein weiteres Jahr verlängert. 4.6. Sprachbildung und Interkulturelle Kompetenz Wir integrieren Sprachbildung in den täglichen Ablauf unseres Kindergartenalltags. Reime, Lieder und Rituale sind bei Aktivitäten, wie Gesprächskreisen, Stuhlkreisspielen, Aufräumarbeiten, der Zahnputzpflege und den Essenssituationen immer präsent. Auch mehrsprachige Aktionen fließen in den Alltag ein. Die Mehrsprachigkeit unserer Kinder verstehen wir als große Bereicherung. Das Eingehen auf die Muttersprache ist für viele Kinder eine bedeutsame Wertschätzung und führt zur Stärkung ihrer kulturellen Identität (Beispiel: Das 1,2,3-Leise -Zeichen sprechen wir in mehreren Sprachen). Einfühlungsvermögen, Selbstvertrauen und Flexibilität im Umgang mit anderen Kulturen spielen bei der Entwicklung Interkultureller Kompetenz eine bedeutende Rolle. In Entwicklungsdokumentationen, sogenannten Portfoliomappen, halten wir Erlebnisse und Fortschritte der Kinder fest. Neben den Über mich-seiten gibt es Entwicklungsseiten zur altersspezifischen Fördergruppe, zu den Jahreszeiten, Bewegungsspielen, Liedern, Ritualen und Projekten. Meine Islam-Seite zeigt den Kindern ihre Bastelarbeiten zu religiösen Themen, Malvorlagen zu Prophetengeschichten und dokumentiert erlebte Aktivitäten zu Festlichkeiten oder Projekten mit islampädagogischem Hintergrund. Zukünftig möchten wir unsere Portfolioarbeiten um das Europäische Sprachenportfolio ergänzen, welches die Achtung der Mehrsprachigkeit noch deutlicher zum Ausdruck bringt.

19 Literacy im Alltag, in gezielten Förderstunden und in altersspezifischen Angeboten unterstreicht die breite Vielfalt unserer Sprachbildung. Neben Musik ist Sprache Sprache ist Musik, dem Konzept unserer ehrenamtlichen Musikpädagogin Heidi Meyer, der Märchenstunde von Uta Binz und dem Literacy-Angebot von Daniela Prenzel (siehe Ehrenämter 4.7.) finden sich viele weitere Fördermöglichkeiten nach ganzheitlichen Gesichtspunkten. Tischspiele, Kreatives Gestalten, Spiele im Rollenspielbereich, Konstruktionen auf dem Bauteppich, Entspannungsgeschichten im Kuschelraum, Bewegung auf dem Außengelände, Ausflüge in nahegelegene Parks um nur einige Aktivitäten zu nennen finden immer im Zusammenhang mit Sprache statt. Unsere Kinder erleben Sprache im aktiven Handeln und können auf diese Weise wertvolle Basiskompetenzen verinnerlichen. Wer darüber hinaus sein Kind auch am Nachmittag fördern will, kann das Sprachbildungsangebot des Vereins in Anspruch nehmen. Eine Erzieherin unseres Kindergartens bietet zusammen mit einer angehenden Fachkraft bzw. einer weiteren Hilfskraft nach den Öffnungszeiten des Kindergartens Sprachspiele, Lieder, Fingerspiele und Bewegungsspiele an (dienstags bis donnerstags). Weiterhin kommen vielfältige Tischspiele, Gestaltungsaktionen und Literacy- Angebote zum Einsatz. 4.7. Ehrenämter Wir verstehen die ehrenamtliche Unterstützung unserer freiwilligen Helfer, die 1 x wöchentlich an verschiedenen Tagen stattfindet, als große Bereicherung für unsere tägliche Arbeit. Bei der gemeinsamen Umsetzung ist eine Teamkollegin als unterstützende Kraft mit vor Ort. Ziel ist es, das Erlebte auch im Laufe der Woche aufzugreifen, damit einzelne Lerninhalte nachhaltig verinnerlicht werden können. 4.7.1. Musikalische Förderung mit Heidi Meyer Seit Eröffnung unseres Kindergartens werden wir fachlich von der Musikpädagogin Heidi Meyer unterstützt (Leiterin der Musikschule Heidi Meyer in Mainz-Bretzenheim). Dadurch gewinnt unsere musikalische Förderung enorm an Qualität, da in gezielten qualitativen Fördereinheiten das Sprach- und Rhythmusgefühl der Kinder gestärkt wird. An einem Elternabend im Mai 2010 bekräftigte die Mehrheit der Eltern, dass sie eine musikalische Förderung im Sinne der Sprachförderung mit Klang- und Rhythmusinstrumenten befürwortet. Dies ist nach Sheikh Ibrahim Said (Imam des Trägervereins) auch aus islamischen Gesichtspunkten vertretbar. Heidi Meyer geht speziell auf die Altersgruppen der Kinder ein und nimmt sich jeden Donnerstag Zeit, zunächst die Eulen (Drei- bis Vierjährige) in zwei Gruppen nacheinander, dann die Smeilies (Vier- bis Fünfjährige) und zum Schluss die Forscher (Fünf- bis Sechsjährigen) spielerisch an Klang- und Rhythmusinstrumente und an gemeinsames Musizieren heranzuführen. Diese Gruppenarbeit fördert nicht nur das musikalische Hören, sondern hilft auch bei der Bildung sozialer Kompetenzen wie das Aufeinander-Hören und das angemessene Reagieren, d.h. Rücksichtnehmen und Helfen. Nach einer Methode, die auf die Musikpädagogen und Komponisten Pierre van Hauwe und den berühmten Carl Orff ( Orffsche Musikinstrumente ) zurückgeht, setzt sie eigene Akzen-

20 te, die unseren mehrsprachigen Kindern den Zugang zum deutschen Sprachrhythmus erleichtern und durch das deutsche Liedgut Spracherweiterung ermöglichen. Dabei fließen aber auch mehrsprachige Lieder oder Strophen mit ein. Zur Festigung werden die gelernten Lieder während der übrigen Wochentage in den Gruppen wiederholt. Für alle Smeilies und Forscher legt Heidi Meyer eine Musikmappe mit Liederblättern und Übungen zum propädeutischen Lernen rhythmischer Noten an. In Absprache mit den Eltern bietet Heidi Meyer eine zusätzliche Einheit zum ersten Notenlernen und spielerischen Umgang mit der Blockflöte für einzelne Vorschulkinder an. Die musikalische Förderung findet donnerstags von 10.00-12.15 Uhr in den Räumlichkeiten der Bibliothek (1. Stock) statt. 4.7.2. Literacy-Angebot mit Daniela Prenzel Immer dienstags von 10.00-12.00 Uhr unterstützt Daniela Prenzel unser Team mit einem strukturierten Literacy-Angebot zur sprachlichen Förderung und Sprachbildung. Altersspezifische Angebote und projektbezogene Bilderbücher sorgen für eine abwechslungsreiche Kleingruppenarbeit im Kuschelraum. 4.7.3. Märchenstunde mit Uta Binz Montags früh von 8.15-9.00 Uhr lässt Uta Binz deutsche Volksmärchen lebendig werden. Nach einer anregenden Erzähleinheit dienen einzelne Elemente als Sprechanlässe, in denen auch Begrifflichkeiten geklärt werden. Rollenspiele, Lieder oder Malaktionen vertiefen das Gehörte. 4.8. Islampädagogische Förderung Wir verstehen unseren Islampädagogischen Förderansatz als eine ethische Wertevermittlung im Lebensalltag. Bei der Umsetzung orientieren wir uns am Islamischen Mondjahr mit seinen Ereignissen, wie Ramadan, Ramadanfest, Hadsch/Pilgerreise, Opferfest. Das christliche Kalenderjahr wird je nach Anlass von unseren christlichen KollegInnen thematisiert und weitervermittelt: St. Martin, Advent, Weihnachten. 4.8.1. Ziele unserer Islampädagogischen Förderung o Die Liebe zu Gott/Allah und seiner Schöpfung o Die Stärkung der eigenen Identität o Der Respekt vor dem Anderen o Die Entwicklung eines Gemeinschaftsgefühls o Die gegenseitige Achtung vor den Menschen, Tieren und Pflanzen o Die Toleranz gegenüber Anderen, Frieden unter den Menschen o Der respektvolle Umgang mit Menschen, die einer anderen Religion oder Kultur angehören (Stärkung interkultureller Kompetenz)