Budgetkompass für die Familie



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Transkript:

S Finanzgruppe Beratungsdienst Geld und Haushalt Budgetkompass für die Familie Ratgeber BUDGET

www.geld-und-haushalt.de Finanzielle Bildung und wirtschaftliche Kompetenzen sind die Grund - lagen für eine nachhaltige Lebensplanung, bei der auch die Interessen zukünftiger Generationen berücksichtigt werden müssen. Vor diesem Hintergrund wurde Geld und Haushalt Beratungsdienst der Sparkassen- Finanzgruppe dauerhaft als offizielle Maßnahme der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Mehr dazu unter: www.geld-und-haushalt.de und unter www.bne-portal.de

S Finanzgruppe Beratungsdienst Geld und Haushalt Budgetkompass für die Familie Ratgeber BUDGET

Liebe Leserin, lieber Leser, nur allzu oft rinnt einem das Geld durch die Finger. Dabei ist es gar nicht so schwer, mehr aus seinem Einkommen zu machen. Denn mit der richtigen Planung gelingt es, die Haushaltsfinanzen solide zu gestalten und den einen oder anderen lang gehegten Wunsch zu realisieren. Der Budgetkompass für die Familie informiert über finanzielle Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten einer Familie. Auch zu schwierigen Lebenssituationen, z. B. Scheidung oder Arbeitslosigkeit, finden Sie passende Ratschläge. Lesen Sie nach, wie Einnahmen optimal gestaltet und Ausgaben effektiv überprüft werden können. Häufig bekommen Sie für den gleichen Betrag an anderer Stelle mehr oder zahlen durch geschickte Wahl der Tarife für die gleiche Leistung deutlich weniger. Wer gut leben will, muss nicht zwingend viel verbrauchen. Deshalb gibt Ihnen diese Broschüre Hinweise für eine nachhaltige Lebensplanung, bei der weder Sie noch Ihre Kinder, heute oder morgen, zu kurz kommen. Der Budgetkompass für die Familie richtet sich an Mehrpersonenhaushalte, die ihr eigenes Budget optimal und verantwortungsvoll nutzen wollen. Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre und ein gutes Auskommen mit Ihrem Einkommen. Geld und Haushalt Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe 2

Inhalt I Machen Sie das Beste aus Ihrem Einkommen 4 4 Einnahmen und Ausgaben im Blick II Richtig sparen, besser einkaufen 6 6 Budgetplanung leicht gemacht 8 Vorteil für Sie: gezielt vergleichen 10 Nachrechnen bei Download & Co. 12 Tarife checken, Sparpotenziale ausloten 14 Einfach mal abschalten: Energieoptimierung 16 Gut leben, nachhaltig einkaufen III Finanzieller Service nach Maß 18 So einmalig wie Ihre Familie: Ihr Konto 20 Aber sicher: gezielt Vermögen bilden 23 Abgesichert: Sozial- und andere Versicherungen IV Die Familie wächst, die Kosten steigen 26 Familiärer Zuwachs: Hilfen vom Staat 28 Zu meistern: die Ausbildungskosten 30 Hilfestellungen für Alleinerziehende 32 Ihr Finanz-Plus Zusatzeinkommen und Steuertipps V Gut auskommen mit kleinem Einkommen 36 Kostentreiber ausschalten, Spielräume nutzen 38 Das Beste aus dem Lebenslauf machen 40 Die Notbremse ziehen: aktives Schuldenmanagement VI Wichtiges auf einen Blick 42 Adressen & Links 46 Geld und Haushalt unsere Angebote 3

I Machen Sie das Beste aus Ihrem Einkommen Einnahmen und Ausgaben im Blick Keine Angst vor Zahlen! Wenn Sie wissen, wie es um die Einnahmen- und Ausgabenseite Ihres Haushalts bestellt ist, können Sie aktiv werden und künftig deutlich mehr aus Ihrem Familienbudget machen. Das wichtigste Instrument für eine erfolgreiche Budgetplanung ist das Haushaltsbuch. Damit erfassen Sie alle Einnahmen und Ausgaben Ihrer Familie. Und wenn Sie am Ende des Monats alle Zahlen zusammengerechnet haben, sehen Sie auf einen Blick, wie es um Ihre Konsum- und Finanzgewohnheiten steht. Schritt 1 Einnahmen ermitteln! Notieren Sie Ihre monatlichen Einnahmen. Dazu zählen neben dem Gehalt beispielsweise auch das Kindergeld oder Unterhaltszahlungen. Selbstständige setzen den Durchschnittsbetrag ein, der ihnen monatlich nach Abzug von Steuern zur Verfügung steht. Wer stark schwankende Einkünfte hat, kann sich an seiner letzten Einkommensteuererklärung (zu versteuerndes Einkommen abzüglich zu zahlender Steuern) orientieren. Schritt 2 Feste Ausgaben erfassen! Im zweiten Schritt listen Sie Ihre festen Ausgaben, z. B. Miete, Versicherungsbeiträge, Zeitungsabonnements, auf. Damit nichts vergessen wird, einfach die Auszüge Ihres Girokontos für die vergangenen 12 Monate zur Hand nehmen. Anhand der Belege stellen Sie fest, wann und wofür Sie Ihr Geld ausgegeben haben. Diese Aufstellung hilft Ihnen, mögliche Einsparpotenziale und finanzielle Engpässe in Ihrem Haushalt aufzuspüren. Außerdem bildet sie eine gute Grundlage, wenn Sie als Familie da rüber beraten, wie Sie künftig Ihr Geld besser ausgeben möchten. Tipp Rechnen Sie feststehende Jahres-, Halbjahres- und Vierteljahres-Kosten auf Monatsbasis um! Das erleichtert Ihre Planungen. Tipp Kein Einkauf ohne Beleg! Legen Sie fest, dass jedes Familienmitglied nach Einkäufen für den Haushalt den Kassenbon mitbringt. Nur so können alle anfallenden Ausgaben tatsächlich erfasst werden. 4

Auf einen Blick: das verfügbare Monatsbudget Monatliche Einnahmen minus regelmäßige Ausgaben ergibt Ihr Monatsbudget für veränderliche Ausgaben. Diese Summe können Sie nun aktiv managen. Schreiben Sie dazu alle laufenden Ausgaben auf. Am besten klappt das, wenn alle Familienmitglieder mitmachen vorausgesetzt, sie sind alt genug dafür. Um den Überblick nicht zu verlieren und damit Sie keine Ausgaben vergessen, ist die tägliche Kosten erfassung sinnvoll. Nur wer jeden auch noch so kleinen Betrag notiert, stellt sicher, dass nicht plötzlich Lücken im Budget auftauchen. Nutzen Sie die Checkliste auf der hinteren Umschlagseite der Broschüre, um Ihre Einnahmen und Ausgaben einer ersten Überprüfung zu unterziehen. Für eine dauerhafte Budgetkontrolle empfehlen wir die Planungshilfe Mein Haushaltsbuch. Die Broschüre erhalten Sie kostenlos bei Geld und Haushalt. Empfehlenswert ist auch der Web-Budgetplaner, mit dem Sie nahezu unbegrenzt individuelle Auswertungen online durchführen können (s. S. 47). 5

II Richtig sparen, besser einkaufen Budgetplanung leicht gemacht Machen Sie sich auf die Suche nach unbekannten Geldfressern. Wenn alle Familienmitglieder gemeinsam an einem Strang ziehen und offen über Einnahmen und Ausgaben sprechen, lässt sich das Familienbudget optimieren. Ein Haushaltsbuch schafft Klarheit Das Einkommen kann in den meisten Haushalten nicht beliebig aufgestockt werden. Möglich ist jedoch die faire Verteilung der Summe. Dazu sollte zunächst ermittelt werden, wie viel Geld eigentlich zur freien Verfügung steht (s. S. 4/5). Wer über seine Einnahmen und Ausgaben Buch führt, hat nicht automatisch mehr Geld in der Kasse. Doch er weiß zumindest, wo das Geld geblieben ist und kann ggf. korrigierend eingreifen. An der Budgetplanung sollten sich alle Familienmitglieder beteiligen. 6

Info Prüfen Sie Ihre Konsumgewohnheiten Geld verschwindet nicht so einfach, es wird ausgegeben. Der Vater bringt vom Einkauf immer mehr mit, als auf der Liste stand, die Mutter shoppt gern mal im Internet, die Tochter nutzt Handy und Festnetzanschluss und der Sohn steht auf Markenkleidung. Der kleine Luxus kann sich innerhalb einer Familie zu einem kostspieligen Lebensstandard summieren. Auf der Strecke bleiben dann vielleicht Wünsche, die alle gemeinsam haben, oder die Notreserve für unvorhersehbare Ereignisse. Es lohnt sich, die eigenen Konsumgewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Häufig lässt sich durch bestimmte Verhaltensänderungen, z. B. Einkauf streng nach Einkaufsliste und Nutzung von günstigen Telefontarifen, viel Geld sparen. Wo sich in Ihrem Haushalt Einsparpotenziale finden lassen, lesen Sie ab S. 12. Richtig planen leicht gemacht Wünsche gibt es in jeder Familie, und die meisten können mit einer passenden Strategie umgesetzt werden. Möchte man ein bestimmtes Ziel erreichen, gilt es, die Bedürfnisse insgesamt abzuwägen und sich möglicherweise auch mal gegen etwas weniger Wichtiges zu entscheiden. Übertragen auf die Familie heißt das: Wenn wir zweimal im Jahr in den Urlaub fahren möchten, müssen wir z. B. beim Auto oder bei der Miete sparen. Die Alternative: Wir leisten uns nur den Urlaub, den wir von einem festgesetzten Betrag bezahlen können. Das sagt das Gesetz: Erwerbstätigkeit und Haushaltsführung sind laut Bürgerlichem Gesetzbuch gleichwertige Leistungen. Führt ein Ehepartner ausschließlich den Haushalt, ist der Erwerbstätige für den finanziellen Unterhalt der Familie verantwortlich. Dazu zählt neben ausreichendem Wirtschaftsgeld auch eine Summe (rund 5-7 % des Nettoeinkommens), die dem haushaltsführenden Partner zur freien Verfügung steht. Diskussionen versachlichen Wenn es zwischen Paaren Streit gibt, ist nicht selten Geld der Auslöser. Dahinter stehen oft unterschiedliche Ansichten zu bestimmten Lebensweisen. Der eine ist z. B. risikofreudig, der andere vorsichtig. Was für den einen verzichtbarer Luxus ist, empfindet der Partner möglicherweise als sinnvolle Bereicherung des Alltags. Prinzipiell sind Auseinandersetzungen in Familien kein Problem. Wo mehrere Menschen zusammenleben, treffen auch unterschiedliche Meinungen und Bedürfnisse aufeinander. Damit evtl. Differenzen aber nicht im Dauerstreit enden, lohnt es sich, verbindliche Spielregeln für alle festzulegen gerade auch beim Thema Geld. 7

II Richtig sparen, besser einkaufen Vorteil für Sie: gezielt vergleichen Info Onlineanbieter wie z. B. www.idealo.de oder www.billiger.de stellen günstige Produkte vor. Sie sollten aber einer Offerte nie blind vertrauen! Jede Leistung hat ihren Preis. Ob dieser jedoch angemessen ist, lohnt sich stets aufs Neue zu prüfen. Das gilt für größere Anschaffungen ebenso wie für die täglichen veränderlichen oder festen Ausgaben. Achtung! Verbraucherfallen Nicht jedes Sonderangebot ist wirklich ein Schnäppchen. Was in einem Geschäft als Preishit angeboten wird, ist vielleicht in einem anderen zum regulären Preis günstiger zu haben. Gerade bei Markenartikeln, z. B. bei Drogerieprodukten oder Lebensmitteln, kosten Sonderangebote meist mehr als vergleichbare No-Name- Produkte. Bei Artikeln des täglichen Bedarfs lohnt sich der Blick in die unteren Regale. Produkte in bequemer Greifhöhe 8

Info Über Produkte und ihre Preise informiert die unabhängige Stiftung Warentest mit ihrer Monatszeitschrift test. Hier findet man Wissenswertes, wenn Anschaffungen geplant sind. Viele Artikel findet man auch im Internet unter www.test.de. sind meist teurer als Waren, für die man sich bücken muss. Der wöchent liche Großeinkauf im Einkaufscenter ist unterm Strich nicht immer die kostengünstigste Lösung. Man zahlt u. U. für einzelne Produkte deutlich mehr als anderswo; man kauft mehr als man braucht; man stimmt sein Einkaufsverhalten auf das bekannte Angebot ab, statt selbst zu entscheiden, was einem schmeckt. Wer beim Einkauf sparen möchte, sollte geschickt planen. Eine Möglichkeit: Die Familie entwickelt einen oder mehrere Warenkörbe. Stellen Sie zusammen, was Sie regelmäßig brauchen, ermitteln Sie den Durchschnittspreis, und kaufen Sie dort ein, wo der gesamte Korb am günstigsten ist. Alternativ können Sie einzelne Produkte des Korbs immer dann in größeren Mengen einkaufen, wenn sie besonders günstig sind. Für diese Form der Vorratshaltung müssen Sie allerdings etwas mehr Zeit einplanen. 9

II Richtig sparen, besser einkaufen Nachrechnen bei Download & Co. Um Mitternacht einen kostengünstigen Flug ergattern, bei einer Versteigerung der Höchstbietende sein das Internet bietet viele neue Einkaufsmöglichkeiten. Doch gerade beim Shoppen per Mausklick gilt: unbedingt kritisch bleiben! Achtung, Psychologie! Menschen lassen sich leicht verführen. Das wissen auch Verkäufer und nutzen die kleine menschliche Schwäche gern aus. Mit Wörtern wie Rabatt oder kostenlos werden Frauen und Männer dazu gebracht, viel mehr zu kaufen, als sie eigentlich geplant haben. Das gilt insbesondere beim Einkaufen im Internet. Weil per Mausklick alles so einfach scheint, überlegt sich ein Nutzer nicht immer, ob er wirklich alles kaufen oder ob er seine Daten tatsächlich weitergeben möchte. Wer vor dem Computer sitzt, hat leicht das Gefühl, mit einem vertrauten Freund zu kommunizieren. Viele psychologische Mechanismen sind in dieser Situation außer Kraft gesetzt. Das lässt manchen Menschen leichtfertige Entscheidungen treffen. Man kauft spontan ein, bucht einen Flug, weil er so billig ist, lässt sich von einer Schnäppchensuche anstecken Auf genau diesen Jagdinstinkt spekulieren viele Online-Händler. Setzen Sie sich daher beim Einkauf nicht selbst unter Druck und fragen Sie sich vor jedem Klick: Brauche ich das wirklich? Oder: Ist der Preis eigentlich angemessen? 10 Tipp Sicherheit beim Einkauf bieten Trusted Shops, die hohe Standards bei Datenund Verbrauchersicherheit erfüllen. Über die Vorteile für den Verbraucher wird unter www.trusted-shops.de informiert. Kritisch bleiben Bevor Sie mit dem Einkauf beginnen, sollten Sie einen Anbieter kritisch überprüfen. Als Kunde sind Sie König. Sie können zu Recht klar gegliederte Websites verlangen. Dazu gehört auch, dass sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters problemlos finden lassen und Versandbedingungen eindeutig sind. Wollen Sie mehr über die Zuverlässigkeit des Internetverkäufers erfahren, lohnt ein Blick auf die Beurteilungen anderer Nutzer (z. B. unter www.ciao.de). Damit Sie nicht ungewollt ein Abo abschließen oder möglicherweise sogar einem Betrüger aufsitzen, hat sich beim Interneteinkauf das Vier-Augen- Prinzip bewährt: z. B. durch den kritischen Blick eines zweiten Familienmitglieds. Erst

Tipp 3 Regeln für sicheres Einkaufen im Internet Bevor Sie eine Bestellung aufgeben, prüfen Sie, ob folgende Mindestkriterien erfüllt sind: 1. Es gibt ein Impressum auf der Web site, aus dem klar hervorgeht, wer Anbieter der Inhalte ist. Firmenname, Anschrift und Telefonnummer des Verkäufers/Versenders müssen eindeutig sein. Vorsicht bei Postfachadressen und Mobilfunknummern! 2. Stornierung und Rücktritt sollten einfach möglich sein. 3. Übertragene Daten sollten geschützt und verschlüsselt bei den Onlineshops ankommen. dann sollten Sie über kaufen oder nicht kaufen abschließend entscheiden. Vorsicht beim Bezahlen! Bei den meisten Versendern sind Kreditkarten ein gern gesehenes Zahlungsmittel. Allerdings: Einem Betrüger genügt es, die Registrierungsnummer und die Gültigkeitsdauer einer Karte zu besitzen, um die Karte ungehindert einsetzen zu können. Um im Internet auf Nummer sicher zu gehen, rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die Kreditkartennummer nur verschlüsselt zu verschicken. Ob eine Verbindung gesichert ist, zeigt Ihnen Ihr Browser an. Das Schlosssymbol muss geschlossen sein, auch das Kürzel https markiert eine sichere Verbindung. Vertrauenswürdige Händler bieten ihren Kunden neben einer Bezahlung mit Kreditkarte andere Zahlungsmöglichkeiten an. Am sichersten für den Verbraucher ist die Zahlung auf Rechnung. In diesem Fall wird erst nach Erhalt der Bestellung gezahlt. Aus Sicht von Verbraucherschützern ist die Bezahlung per Lastschrift (der Händler bucht den Rechnungsbetrag direkt vom Konto ab) eine weitere akzeptable Möglichkeit. Stimmt etwas mit der Lieferung nicht, kann die Lastschrift einfach zurückgegeben werden. Verbraucherrechte wahrnehmen! Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, 2014 ist die neue EU-Richtlinie über Verbraucherrechte in Kraft getreten. Dadurch sind Sie als Verbraucher geschützt und haben grundsätzlich ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Die Frist beginnt mit dem Tag, an dem der Kunde die Ware in Empfang nimmt. Ein formloses Schreiben an den Verkäufer als Brief, Fax oder E-Mail genügt, um den Widerruf zu erklären. Viele Onlineshops akzeptieren auch die Rücksendung der Ware als Widerruf. Die Rücksendekosten können Online-Händler die Kunden zahlen lassen - müssen es aber nicht. Informationen darüber, ob der Online-Händler eine kostenlose Rücksendung ermöglicht, finden sich in den allgemeinen Geschäftsbedingungen. Wer unsicher ist, wie er sich verhalten soll: Guten und sachkundigen Rat gibt es bei jeder Verbraucherzentrale (Infos auf S. 45). 11

II Richtig sparen, besser einkaufen Ring! Ring! Ring! Ring! R Ring! Ring! Tarife checken, Sparpotenziale ausloten Telekommunikation ist aus dem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Wer bei Telefon, Handy und Internet genauer hinschaut, kann möglicherweise seine monatlichen Kosten erheblich senken. Kosten senken beim Festnetzanschluss Bei der Wahl ihres Telefonanbieters haben Familien heute die Qual der Wahl. So hat sich nicht nur die Zahl der Anbieter in den letzten Jahren rasant erhöht. Gleichzeitig ist auch die Menge der Tarife gewaltig gewachsen. Andererseits kann nicht überall in Deutschland jedes Angebot genutzt werden. Welche Anbieter und Tarife an Ihrem Anschlussort verfügbar sind, können Sie vor Vertragsabschluss beim Anbieter erfragen. Als Familie sollten Sie Ihr Telefonverhalten und die Mediennutzung kritisch unter die Lupe nehmen: Nutzen einige Familienangehörige zusätzlich zum Festnetzanschluss ein Handy? Wollen Sie durch eine Homezone, die bestimmte Mobilfunkanbieter bereitstellen, einen klassischen Festnetzan- schluss ersetzen? Mit welcher Geschwindigkeit wollen Sie das Internet nutzen? Für Vieltelefonierer eignen sich Flatrates: Hier bezahlt man einen Pauschalpreis und kann ohne zeitliche Beschränkung telefonieren oder im Internet surfen. Ob sich dies im Einzelfall lohnt, sollte aber genau überprüft werden. Eine Flatrate vermittelt das Gefühl, eine Dienstleistung gratis nutzen zu können. Unter Umständen ist aber in Ihrem Haushalt die Summe der Einzelleistungen viel niedriger als ein pauschal bezahltes Telefonpaket. Vor dem Abschluss eines neuen Vertrags lohnt daher der Blick in das Haushaltsbuch: Zählen Sie monatliche Kosten für Festnetzanschluss und Einzelgespräche zusammen und vergleichen Sie diese Kosten kritisch mit den Alternativangeboten. Falls Sie nicht über eine Telefon-Flatrate verfügen, kann beim Telefonieren im Festnetz die Wahl des richtigen Vorwahlanbieters finanzielle Vorteile bringen. Wer sich nicht scheut, eine längere Ziffernfolge vor 12

Kostentreiber Handy Viele Menschen machen ihre Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Betreibergesellschaft davon abhängig, welches Handy kostenlos oder zu einem geringen Preis angeboten wird. Doch nur weil es das neue Smartphone scheinbar geschenkt gibt, muss der damit verbundene Vertrag nicht optimal sein. Idealerweise sollten Sie deshalb vor Vertragsabschluss überlegen, wie das Handy künftig genutzt werden soll. Für alle, die viel telefonieren, eignet sich ein Vertrag mit höherer Grundgebühr und niedrigen Gesprächsgebühren. Kommt es vor allem auf die Erreichbarkeit an, ist eine niedrige Grundgebühr mit höheren Gesprächsgebühren das Richtige. Denn die Wahl des Vertrags entscheidet beim Handy über die laufenden Kosten, die später regeling! Tipp Wer ist der Günstigste? Preisvergleiche unterschiedlicher Telefonanbieter und Tarife sind unter www.verivox.de möglich. Hallo? der jeweiligen Telefonnummer zu wählen, kann teilweise erhebliche Beträge sparen. Im Internet präsentieren www.teltarif.de oder www.billiger-telefonieren.de eine aktuelle Übersicht. mäßig bezahlt werden müssen. Interessant sollten bei einem Kauf die Gesamtkosten z. B. für 1 Jahr sein. Dazu zählen die Anschaffungskosten plus Monatsgebühren plus die laufenden Gesprächskosten. So hat die Stiftung Warentest ermittelt, dass sich für viele Menschen ein Handyvertrag kaum noch lohnt, denn Prepaid- Tarife sind so günstig wie nie. Rund 9 ct pro Gesprächsminute und SMS zahlen Kunden bei günstigen Anbietern. Da Gespräche zwischen unterschiedlichen Mobilfunkanbietern je nach Tarif zum Teil hohe Gebühren verursachen, lohnt es häufig, sich in der Familie für einen gemeinsamen Anbieter zu entscheiden. Prüfen Sie bei Ihrem Mobilfunkanbieter die Möglichkeit eines Partneroder Familien tarifs, um die Kosten zu reduzieren. 13

II Richtig sparen, besser einkaufen Einfach mal abschalten: Energieoptimierung Die festen Ausgaben machen in vielen Haushalten fast zwei Drittel der Gesamtausgaben aus. Bei den Wohnnebenkosten sind mit einer bewussten, nachhaltigen Lebensweise Einsparungen ohne Komfortverzicht möglich. Bei den Heizenergiekosten sparen Häufig lässt sich die Frage nach zu warm oder zu kalt mit ein wenig Psychologie beantworten: Ein Raumthermometer misst exakt, und wer weiß, dass im Zimmer angenehme 21 C herrschen, friert nicht so schnell. Das ist nur einer der kleinen Tricks, mit deren Hilfe sich ohne großen Aufwand Heizenergiekosten senken lassen. Was noch Erfolg verspricht: Tipp Durch einen Wechsel des Stromanbieters kann man durchschnittlich mehr als 30 % der Kosten sparen. So weit liegen die Tarife des Standardanbieters vor Ort und des günstigsten Anbieters meist auseinander. Zahlreiche Stromtarifrechner im Internet helfen, einen günstigen Stromanbieter zu finden, z. B. www.verivox.de; www.tarifvergleich.de oder www.energieverbraucherportal.de. braumtemperatur an die Nutzung anpassen: In wenig genutzten Zimmern Heizung niedrig stellen und Temperatur erst erhöhen, wenn man sich hier länger aufhält. bmit jedem Grad weniger sparen Sie rund sechs Prozent Heizenergie. bheizkörper ggf. mit Thermostat- Ventilen nachrüsten, das erleichtert die Regulierung. bkeine Möbel oder langen Vorhänge vor die Heizkörper. btüren und Fenster von geheizten Räumen geschlossen halten: z. B. Schlafzimmer nicht ganztägig mit gekipptem Fenster, sondern nur 10 Min. mit offenen Fenstern lüften. bräume wie die Kinderzimmer nicht überheizen. bin der kühleren Jahreszeit auch zu Hause wärmere Kleidung tragen. bkonstante Temperaturen sind energiesparender als permanentes Hochund Runterregulieren: Lassen Sie auch bei Abwesenheit die Heizung auf niedrigem Niveau, um sie dann bei Anwesenheit etwas höher zu drehen. 14

Stromverbrauch senken Im Bad die elektrische Zahnbürste, das moderne Soundsystem oder der Flachbildfernseher im Wohnzimmer: Die Anzahl der elektrischen Geräte pro Haushalt nimmt zu. Zwar verbraucht jedes einzelne Gerät immer weniger Strom, doch die Masse macht s. Deshalb können Sie mit den nachfolgenden Maßnahmen Ihren Geldbeutel spürbar entlasten: Info Jede Menge Tipps rund ums Energiesparen finden Sie unter www.geld-undhaushalt.de bverbrauchertipps bder Verzicht auf die Bereitschaftsschaltung (Stand-by) bei Unterhaltungselektronik spart zwischen 70 bis 150 im Jahr. Denn Geräte wie Computer, Fernseher oder Flachbildschirm verbrauchen Strom, auch wenn sie gerade nicht genutzt werden. Per Steckerleiste mit Ausschaltknopf lassen sie sich vom Netz trennen. bgeräte mit geringen Verbrauchswerten bevorzugen die Werte sind z. T. ausgewiesen. bgeräte nur so lange wie nötig laufen lassen: Normal verschmutzte Wäsche wird auch ohne Vorwäsche sauber, 90 -Programme benötigt man nur in Ausnahmefällen, z. B. bei Infekten von Säuglingen. Beim Trockner ausprobieren, wann die Wäsche schranktrocken ist. bgeräte regelmäßig säubern: Volle Flusensiebe verbrauchen unnötig Strom. benergiesparlampen nutzen. bbeim Kochen darauf achten, dass Durchmesser von Topf und Kochplatte gleich sind; immer mit wenig Wasser und geschlossenem Deckel kochen; Restwärme der Herdplatte und Ofenhitze nutzen. oder im Faltblatt Richtig heizen und Energie sparen der Bundesregierung. Weitere Infos auf S. 44. 15

II Richtig sparen, besser einkaufen Gut leben, nachhaltig einkaufen Eine bewusste Nutzung von begrenzten Ressourcen und natürlichen Rohstoffen spielt im privaten Haushalt eine immer größere Rolle. Mit dem persönlichen Kaufverhalten können Verbraucher eine nachhaltige Entwicklung fördern, die den Menschen und der Natur insgesamt zu gute kommen. Als Konsument entscheiden Ein reichhaltiges Warenangebot ist für Verbraucher in Deutschland seit vielen Jahren selbstverständlich. Beim täglichen Einkauf stehen die meisten nicht vor dem Problem, ob sie ein bestimmtes Produkt bekommen, sondern vor der Frage, welches sie nehmen sollen. Trotz umfangreicher Inhaltsangaben oder Zutatenlisten, fällt es den Konsumenten nicht leicht, die vorhandenen Infos über das Produkt zu bewerten. Unter welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wurde oder ob die Ware lange nutzbar oder haltbar ist, verraten diese Daten auf den ersten Blick nicht. Mit seiner Wahl bestimmt jeder Einzelne mit, was und wie viel in Geschäften angeboten wird. Verbraucher können so die Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit lenken und ihren Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten und für menschenwürdige Lebensund Arbeitsbedingungen anderer sorgen. Die Idee der Nachhaltigkeit ist, dass die Menschen von heute so leben sollen, dass die natürlichen Lebensgrundlagen auch für künftige Generationen erhalten bleiben. Nachhaltigkeit steht nicht für Verzicht, sondern für bewussten Konsum. Im Alltag bewusster konsumieren so funktioniert s Wer Energie und Wasser spart, schont den Geldbeutel und hilft damit, Ressourcen zu schonen. Auch beim Einkauf oder bei der Urlaubsplanung können Verbraucher nachhaltig konsumieren. Einige Beispiele: b Bei Lebensmitteln lohnt der Blick auf die Verpackung. Bio-Siegel und die Warenzeichen der Bio-Verbände signalisieren, dass bei der Produktion Umweltstandards eingehalten wurden. Fair-Trade-Siegel bestätigen, dass soziale Standards eingehalten wurden. b Saisonales und regionales Obst und Gemüse zu kaufen, hilft lange Transportwege zu vermeiden, z. B. auf dem Wochenmarkt. Tipp Infos rund um das bewusste Einkaufen bietet die Website www.nachhaltig-einkaufen.de. 16

Zum Nachlesen Jede Menge praktische Tipps und viele nützliche Infos zur nachhaltigen Haushaltsführung finden sich in Mein Öko-Haushaltsplaner. Die Broschüre kann kostenlos bei Geld und Haushalt bestellt werden (Adresse S. 47). b Lebensmittelabfälle vermeiden, kann bares Geld sparen. Bei einem Vier- Personen-Haushalt können das pro Jahr im Schnitt rund 940 sein. b Produkte mit wenig Verpackung schonen die Umwelt, Mehrwegverpackungen bevorzugen. b Bei tierischen Produkten (Fleisch, Fisch, Eier, Milch) auf artgerechte Tierhaltung achten, z. B. durch das MSC-Siegel für nachhaltigen Fischfang. b Achten Sie beim Kauf von Kleidung und Schuhen auf Langlebigkeit. Nutzen Sie Second Hand-Läden oder Kleiderbörsen. b Bei Arbeitsweg, Einkauf und Urlaub: Prüfen Sie, ob die Fahrt mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln (Fahrrad, Bus, Bahn) möglich ist. Nutzen Sie Carsharing oder bilden Sie Fahrgemeinschaften. Tipp Umwelt- und Sozialsiegel auf den Waren geben beim Einkauf eine Orientierung, um sich bei der Kennzeichnung zurecht zu finden. Weitere Infos unter: www.label-online.de. 17

III Finanzieller Service nach Maß So einmalig wie Ihre Familie: Ihr Konto Sich jederzeit Bargeld beschaffen oder beim Einkauf direkt per Karte bezahlen: Das Girokonto macht es möglich. Der bargeldlose Zahlungsverkehr ist schnell und bequem. Doch nur wer dabei den Überblick behält, ist auf der sicheren Seite. 18 Bessere Finanzkontrolle mit dem Girokonto Ein Girokonto, zwei Kundenkarten, dieses Modell ist in vielen Partnerschaften beliebt. Um in dieser Situation nicht den Überblick zu verlieren, sollten Kontostand und Kontobewegungen regelmäßig überprüft werden. Aktuelle Infos liefert der Kontoauszug. Wer sein Konto online führt, kann die Buchungen auch am eigenen Computer oder per App nachvollziehen. In vielen Partnerschaften gibt es Auseinandersetzungen über die Frage, wer wann wie viel Geld ausgeben darf. Dauerstreit vermeiden lässt sich mit dem Zwei- Giro konten-modell. Alle Einnahmen werden zusammengezählt. Auf das Haushaltskonto wandert die Summe, die zur Führung des Haushalts einschließlich Kosten für Wohnung, Strom, Telefon, Versicherungen etc. notwendig ist. Die verbleibenden Einnahmen fließen auf ein Girokonto, auf das beide Partner Zugriff haben. Nachteil dieses Modells: Es fallen ggf. Kosten für zwei Girokonten an. Vorteil: Werden die Kosten für den Haushalt z. B. mit einem Haushaltsbuch realistisch erfasst, muss keiner das Gefühl haben, ständig Geld zuzuschießen. Vorsicht bei Kreditkartenzahlungen Inhaber eines Girokontos können neben der Kundenkarte eine Kredit karte beantragen. Beträge, die man mit der Kreditkarte begleicht, werden nicht sofort vom Konto abgebucht, sondern zunächst von der Kartengesellschaft gesammelt. Die Abrechnung der Summen erfolgt meist monatlich. Bei Geschäften im Internet wird häufig eine Bezahlung per Kreditkarte gefordert. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie Ihre Daten (Name, Kartennummer, Kreditinstitut, Ablauf datum) nie unverschlüsselt übermitteln. Denn all diese Infos lassen sich im Internet ansonsten leicht abfangen und missbrauchen (s. S. 11). Melden Sie den Verlust einer Kreditkarte unmittelbar, dann haften Sie bei Missbrauch durch Dritte nur bis zu einem Betrag von 50.

Info Bei Verlust Ihrer Kredit- oder Kundenkarte sofort das Konto sperren lassen: Sperrnotruf 116 116. Zum Nachlesen Drehscheibe Girokonto heißt ein Ratgeber von Geld und Haushalt, der rund um das Thema Konto informiert. Checkliste Wie viel Konto brauchen Sie? Die meisten Geldinstitute bieten verschiedene Girokonten-Modelle für unterschiedliche Bedürfnisse an. Mit folgender Checkliste können Sie herausfinden, was Ihnen wichtig ist und sich bei Ihrem Geldinstitut das passende Konto suchen. 1. Wir legen Wert auf persönliche Beratung. Ja Nein 2. Onlinebanking ist uns wichtig. Ja Nein 3. Wir möchten eine Kreditkarte. Ja Nein 4. Uns interessieren zusätzliche Serviceleistungen. Ja Nein 5. Wir möchten 2 Kreditkarten unterschiedlicher Anbieter. Ja Nein 6. Eine Guthabenverzinsung auf dem Girokonto ist uns wichtig. Ja Nein 19

III Finanzieller Service nach Maß Aber sicher: gezielt Vermögen bilden Sparen ist der erste Schritt zum gezielten Vermögensaufbau. Dabei kommt es gar nicht so sehr darauf an, große Summen anzulegen. Entscheidender ist die Anlagedauer. Dann vermehren Zins und Zinseszins das Geld. Nutzen Sie als Familie beim Sparen alle staatlichen Leistungen. Sparen, aber wie? Jeder, der einen Betrag für eine bestimmte Frist anlegt, hat zwei mächtige Verbündete: die Zeit und den Zins. Grund ist der Zinseszinseffekt. Neben der Einmalanlage werden auch die Zinsen wieder verzinst und summieren sich über die Zeit. Um herauszufinden, wie viel Geld man wirklich zur Vermögensbildung einsetzen kann, ist es notwendig, Kassensturz zu machen. Jeder Haushalt birgt zahlreiche Einsparpotenziale, die sich summiert in klingender Münze auszahlen können. Wichtig für jeden Einsteiger in Sachen Vermögensbildung: Nutzen Sie alle staatlichen Förderungen aus, sichern Sie mit entsprechenden Versicherungen die Existenz Ihrer Fa- So legen Sie den Grundstock für Ihr Vermögen 1. Sie überweisen regelmäßig einen festen Betrag auf ein Geldmarktkonto. 2. Sie sparen nur das Geld, das am Monatsende übrig bleibt. 3. Alle Sonderzahlungen wie Urlaubsoder Weihnachtsgeld, Prämien wandern direkt auf ein Sparkonto. 4. Zahlungen außer der Reihe, z. B. Geldgeschenke oder Steuererstattungen, werden angelegt. milie ab und machen Sie sich dann daran, zusätzlich kleinere Summen zu sparen, um sich später auch größere Wünsche zu erfüllen. Achtung Steuern! Banken und Sparkassen müssen von Zinsen, Dividenden oder Fondsausschüttungen die Abgeltungsteuer von 25 % direkt ans Finanzamt abführen. Auch Spekulationsgewinne (das sind z. B. Kursgewinne aus Anlagen) unterliegen unbeschränkt der Steuerpflicht. Allerdings sind Einkünfte aus Zinserträgen bis zu einem Sparerpauschbetrag von 801 (Ledige) bzw. 1.602 (Verheiratete) steuerfrei. Damit diese Summen nicht ans Finanzamt überwiesen werden, müssen Sie Ihrem Geldinstitut einen Freistellungsauftrag erteilen. Das entsprechende Formular erhalten Sie bei Ihrer Sparkasse oder Bank. Betriebsrenten wie funktioniert das? Unter betrieblicher Altersversorgung versteht man Leistungen, die ein Unternehmen für ehemalige Beschäftigte und deren Angehörige erbringt. Arbeitnehmer haben einen Anspruch darauf, dass Teile des Lohns in Beiträge zur betrieb- 20