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Transkript:

Technische Marktanalyse Branchen: Dynamikverlust / Heute mit Sonderstudie Volatilität! MSCI-World-Automobiles (daily) Bis zur Widerstandslinie bei ca. 105 Punkten konnte sich der Automobile- Index erholen, dann kam der Motor wieder ins Stottern und die Kurse bröckelten erneut ab. Die Indikatoren haben gedreht und Verkaufssignale generiert. Die runde Marke von 100 Punkten dürfte nur eine schwache Unterstützung darstellen. Derzeit deutet einiges darauf hin, dass die obere Begrenzung des alten Trendkanals erneut getestet wird. Dies bedeutet für die kommenden Wochen ein weiteres Abgleiten bis ca. 96 Punkte. MSCI-World-Banks (daily) Die Lage beim Banken-Sektor wird zunehmend spannender. Noch konnte der Aufwärtstrend gehalten werden, der Kurs ist in den letzten Tagen aber genau an die Trendlinie gefallen. Die Indikatoren verlaufen sehr flach und geben noch keine eindeutigen Hinweise. Ein Beweis von Stärke ist dies gleichwohl nicht. Ein Bruch der Aufwärtstrendlinie bei 68 Punkten im Index würde Abwärtspotenzial bis an die Unterstützung bei 64 Punkten eröffnen. Diese Entwicklung ist in den kommenden Wochen zu erwarten. Privat-, Geschäfts- und Wealth Management-Kunden 18. Mai 2011.

Privat-, Geschäfts- und Wealth Management-Kunden Technische Marktanalyse 18. Mai 2011 Seite 2 MSCI-World-Chemicals (daily) Der Chemie-Sektor hat es nicht geschafft, den Ausbruch nach oben auszubauen. Vielmehr ist der Kurs wieder eingebrochen und notiert derzeit an der Aufwärtstrendlinie. Die Indikatorenlage hat sich deutlich verschlechtert. Beim MACD ist eine Divergenz zu beobachten. Aus diesem Grund dürfte es schwer fallen, den Aufwärtstrend zu halten. Ein Test der nächsten Unterstützung bei ca. 180 Punkten ist in den kommenden Wochen zu erwarten. MSCI-World-Insurance (daily) Noch vor wenigen Tagen hatte es den Anschein, als schaffe es die Versicherungs-Branche, über den Widerstand nach oben auszubrechen. Inzwischen ist klar, dass der Versuch gescheitert ist. Jetzt geht es darum, den kurzfristigen Aufwärtstrend zu halten. Sollte dieser unterschritten werden, worauf derzeit auch die Indikatoren hindeuten, steht ein Test des längerfristigen Aufwärtstrends an. Die aktuelle Zielmarke ist daher bei ca. 63 Punkten festzulegen.

Privat-, Geschäfts- und Wealth Management-Kunden Technische Marktanalyse 18. Mai 2011 Seite 3 MSCI-World-Telecom (daily) Der Telekom-Index hat die Möglichkeit, die sich durch den erneuten Ausbruch nach oben ergeben hat, nicht nutzen können und ist wieder unter die Unterstützungslinie bei knapp über 56 Punkten gefallen. Damit hat sich die -noch vor einer Woche sehr konstruktive- Chartsituation deutlich verschlechtert. Auch die Kaufsignale bei den Indikatoren wurden negiert. Hier haben sich bei beiden Indikatoren Divergenzen gebildet, die zusätzliches Konfliktpotenzial bieten. Ein Test der Aufwärtstrendlinie dürfte das Minimal-Ziel für die kommenden Tage sein. Dazu kommt, dass bei ca. 55 Punkten eine Kreuzunterstützung liegt, die unbedingt gehalten werden sollte. Andernfalls drohen weitere Verluste. MSCI-World-Utilities (daily) Das Zurückerobern der Aufwärtstrendlinie bei den Versorgern war nur ein kurzes Intermezzo. Die Widerstandslinie bei 106 Punkten erwies sich als wesentlich robuster, als noch vor einigen Tagen anzunehmen war. Der Index ist wieder unter die Trendlinie gefallen und kommt zunehmend unter Druck. Auch die Indikatoren haben Verkaufssignale generiert. Somit ist ein erneuter Test der runden Marke bei 100 Punkten wahrscheinlicher als ein neuer Anlauf, den Widerstand nach oben zu brechen.

Privat-, Geschäfts- und Wealth Management-Kunden Technische Marktanalyse 18. Mai 2011 Seite 4 Technische Analyse: Was sagt uns die Volatilität über die Marktverfassung? Volatilität ein Maß der Schwankungsbreite Wenn von Volatilität oder in Kurzform Vola die Rede ist, geht man davon aus, dass von der Schwankungsbreite bzw. Schwankungsintensität eines gehandelten Produktes gesprochen wird. Das ist zunächst auch richtig so. Deshalb wird bei der Veröffentlichung dieser Daten von der Historischen Volatilität gesprochen. Diese historische Volatilität wird für verschiedene Zeiträume berechnet, so z.b. für 30, 60 oder 90 Tage in die Vergangenheit. Die mit einer entsprechenden Formel berechnete Zahl zeigt an, wie stark ein Wert im besagten Zeitraum geschwankt hat. Historische Vola, Muster ohne Wert? Mit dieser vergangenheitsbezogenen Aussage kann zunächst nur wenig angefangen werden. Die Interpretation eine niedrige Vola wird sich früher oder später in eine hohe Vola ändern ist eindeutig zu oberflächlich. Daher bedient man sich einer weiteren Volatilitäts-Zahl: Der impliziten Volatilität. Auch diese Vola wird berechnet, allerdings mit einer weitaus komplizierteren Formel. Es handelt sich dabei nämlich um die Erwartung der Marktteilnehmer, widergespiegelt u.a. in den DAX Optionen. Das bedeutet, je stärker die Marktteilnehmer die künftige Volatilität einschätzen, also die künftige erwartete Schwankungsintensität, desto stärker wird diese bei der Berechnung der Optionspreise berücksichtigt. Dies erhöht die Bereitschaft der Händler höhere Preise zu zahlen als bei erwartet niedrigerer Volatilität. Dahinter steckt der Gedanke, dass bei höherer Vola die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass ein erwartetes Ereignis (nämlich: das eine Kursbewegung so stark ist, dass ein besonders weit vom aktuellen Kurs entfernt liegender Kurs erreicht wird) eintritt. Aber auch diese Lesweise ist nur oberflächlich betrachtet richtig. In den Lehrbüchern wird es zwar meist so beschrieben, die Praxis zeigt aber eine andere Realität. Der VDAX-NEW der Deutschen Börse Die Deutsche Börse hat vor einigen Jahren für diese Vola einen Index eingeführt: Den VDAX-NEW. Dieser Index lässt sich entsprechend in einem Chart darstellen und erlaubt damit Rückschlüsse auf die Marktverfassung. In Zeiten von steigenden Märkten (hier Beispiel DAX), also intakten Aufwärtstrends, bewegt sich dieser Index auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Wenn sich allerdings der DAX nach unten bewegt, geht dies oft schneller als die vorherige Anstiegsbewegung. Das ist die Zeit, in der die Vola anspringt. Ein solches Anspringen der Vola muss nicht zwingend mit der Zunahme der Schwankungsbreite zu tun haben. Es genügt, wenn der Markt fällt. Ein Maß für Angst und Unsicherheit Somit ist die Vola auch ein Maß für Unsicherheit und Angst der Marktteilnehmer. Man könnte auch sagen: Je höher die Angst, desto höher die Vola. Dieses Verhalten kommt daher, dass die Vergangenheit gezeigt hat, dass Kurse normaler Weise schneller fallen als steigen und damit die Bereitschaft höher ist, höhere Prämien, insbesondere bei Put-Optionen (Spekulation auf fallende Notierungen), zu zahlen. Aber auch die Call-Preise ziehen an, da die Erwartungshaltung einer schnellen Gegenbewegung auf die entstandenen Verluste besonders hoch wird. Was bedeutet das für die aktuelle Lage? Der VDAX-New bewegt sich seit mehreren Monaten auf einem Niveau, welches als historisch niedrig bezeichnet werden kann. Bei 15%-Punkten hat sich offensichtlich eine Unterstützung herausgebildet, die seit Anfang 2007 nicht mehr unterschritten wurde. In den letzten Tagen zog die Vola wieder an und notiert jetzt im Bereich von 23%- Punkten. Der letzte Anstieg fand Mitte März, zur Zeit des Erdbebens und der unabsehbaren Folgen bei den Atomkraftwerken in Japan, statt. Das jetzt erneute Anziehen der Vola kommt aber nicht aus heiterem Himmel, sondern geht einher mit dem aktuell gebrochenen mittelfristigen Aufwärtstrend, der seit März Bestand hatte. Daher sollte dem bislang noch moderaten Anstieg der Vola besondere Beachtung geschenkt werden.

Privat-, Geschäfts- und Wealth Management-Kunden Technische Marktanalyse 18. Mai 2011 Seite 5 Sollte sich der Anstieg der Vola dynamisieren, ist mit weiter fallenden DAX Notierungen zu rechnen. Das geht mit der klassischen Analyse einher. Die nächsten beiden Unterstützungsmarken liegen im Bereich von 7.250 (die gestern bereits erreicht wurde) und 7.000 Punkten. Je nachdem wie schnell die begonnene Korrektur verläuft, wird sich dies auch in einer anziehenden Vola widerspiegeln. Erste Anzeichen sind aktuell jedenfalls zu erkennen. Impressum Veröffentlicht am: 18. Mai 2011 Verantwortlich: Chris-Oliver Schickentanz, CEFA Autor: Christoph Geyer, CFTe, Certified Financial Technician Herausgeber: 2011 Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 60261 Frankfurt am Main. Diese Ausarbeitung oder Teile von ihr dürfen ohne Erlaubnis der Commerzbank weder reproduziert, noch weitergegeben werden. Quellen: IDMS und Reuters Wichtige Hinweise Detailinformationen zu den Chancen und Risiken der genannten Produkte hält Ihr Berater für Sie bereit. Diese Publikation ist eine Kundeninformation im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Kein Angebot; keine Beratung Diese Information dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Diese Ausarbeitung allein ersetzt nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung. Darstellung von Wertentwicklungen Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft. Die Wertentwicklung kann durch Währungsschwankungen beeinflußt werden, wenn die Basiswährung des Wertpapiers/ Index von EURO abweicht.