Schwermetallstress und Schwermetallresistenz

Ähnliche Dokumente
Schwermetalle und Pflanzen - eine komplizierte Beziehung (II)

Schwermetalle und Pflanzen - eine komplizierte Beziehung (II)

Schwermetalle und Pflanzen - eine komplizierte Beziehung (I)

Schwermetalle und Pflanzen - eine komplizierte Beziehung (II)

Schwermetalle und Pflanzen - eine komplizierte Beziehung (II)

Analyse der Photosynthese über Chlorophyll- Fluoreszenzkinetik

Pflanzen-Zellbiologie und Photosynthese

Interaktion autotropher und heterotropher Organismen... Von: de.wikipedia.org

Schwermetalle in Pflanzen

Nährstoffversorgung der Pflanze

Schwermetalle und Pflanzen - eine komplizierte Beziehung (II)

Nährstoffversorgung der Pflanze

KK Pflanzenphysiologie

KK Pflanzenphysiologie. Versuche Reizbarkeit von Mimosen und Kupferstress in Wasserpflanzen

in Pflanzen Vortrag von H. Küpper in der Vorlesungsreihe Ökologie für Fachfremde, 13. November 2012

Analyse der Photosynthese über Chlorophyll- Fluoreszenzkinetik

KK Pflanzenphysiologie. Versuche Reizbarkeit von Mimosen und Kupferstress in Wasserpflanzen

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile. 1. Blätter

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile höherer Pflanzen (Kormophyten): 1. Blätter

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile. 1. Blätter

Ausgewählte biophysikalische Methoden zur Analyse von Pflanzen in vivo und in situ (II): UV/VIS-Spektroskopie - von der Pigmentanalyse bis zur

Lichtreaktionen. und Methoden zu ihrer Untersuchung (I)

Ausgewählte biophysikalische Methoden zur Analyse von Pflanzen (II): UV/VIS-Spektroskopie - von der Pigmentanalyse bis zur Quantifizierung von mrna

Schwermetalle und Pflanzen - eine komplizierte Beziehung (I)

Hendrik Küpper Im Dienste von Pflanze und Mensch

Übergang von Cadmium aus dem Boden in die Pflanze und Verteilung in der Pflanze

Photosystem=Antenne + Reaktionszentrum

Schwermetalle in Boden, Rebe und Wein

W ARUM BRAUCHEN PFLANZEN SCHWEFEL? TEIL I. Ineke Stulen & Luit J. De Kok

Drought Effects on Soil Solution Chemistry at Bavarian Level-II sites

Evolutionäre Anpassung an Schwermetall-verseuchte Böden. Professor Dr. Ute Krämer Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile. 1. Blätter

Photosystem = Antenne + Reaktionszentrum

Ribulose-1.5-bisphosphatCarboxylase/Oxygenase

STRUKTUR UND FUNKTION DER PFLANZE :15

Stickstoff-Kreislauf (I)

Warum macht Nährstoffmangel die Kulturpflanzen empfindlicher gegen Umweltstress?

Verhalten von Uran im Boden. Würzburg

Interaktion autotropher und heterotropher Organismen... Von: de.wikipedia.org

Schwermetalle und Pflanzen - eine komplizierte Beziehung (I)

Photosynthetischer Elektronen-Transport

Numerical analysis of the influence of turbulence on the exchange processes between porous-medium and free flow

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile. 1. Blätter

COMPARISON of SMART HBA1C Analyser against Central Laboratory Analysis November 2008 K.Danzmayer

Synthese und Untersuchungen photoschaltbarer Liganden mit Skorpion-Geometrie für SCO-Komplexe. und

Prompt Gamma Activation Analysis close to Detection Limits

- Characteristic sensitive Small temperature differences. - Low Sensitivity 42,8 µv/k for Cu-Constantan

Photosynthetische Reaktionszentren

Vorlesung Waldwachstumskunde. Bio-Mechanik am Baum. Zusammenstellung: O.U. Bräker Swiss Federal Research Institute WSL, CH-8903 Birmensdorf

Nitrogen Oxides. O = Lachgas =Stickoxydul =Distickstoffoxid = Nitrous Oxide N 2. Nitrogen oxides

40. Vorlesung. Hybridisierung Biologische Moleküle Photosynthese Sehvorgang Selbstorganisation Molekulare Motoren

Which habitats in core areas of ecological networks in Germany are most affected by climate change?

Akkumulation von Metallen im Gehirn? Pathomechanismen und klinische Bedeutung. Dr. rer. nat. Katrin Huesker, IMD Berlin

Aspekte zur Verbesserung der N-Effizienz

Physiologie der Photosynthese

Die Aufnahme von Pyrrolizidinalkaloiden aus dem Boden: Ein Beispiel für den horizontalen Transfer von Naturstoffen

Quantum Dots in (bio)medizinischen Anwendungen. Stephanie Möller Nanotechnologie Wintersemester 2006/2007

Stress. Was bedeutet Stress für die Pflanzen?

Kulturen von humanen Nabelschnur-Endothelzellen (HUVEC) produzieren konstant Endothelin-1 (ET-1) und geben dieses in das Kulturmedium ab.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Spektren Bildgebende IR- und Raman-Mikroskopie

Monika Iordanopoulos-Kisser Markus Puschenreiter

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile höherer Pflanzen (Kormophyten): 2. Leitgewebe krautiger Sprossachsen & Wurzeln

Simulating the Idle: A New Load Case for Vehicle Thermal Management

Increased risk for flashback in case of dynamic operation of gas turbines

Auswirkungen von drei verschiedenen Futtermitteln auf morphologische Parameter im Dünndarm von wachsenden Kaninchen

39. Vorlesung. Hybridisierung Biologische Moleküle Photosynthese Sehvorgang Selbstorganisation Molekulare Motoren

Schöpke Effekt. Erweiterung und Reduzierung des Stressfaktors an (Korallen) Expansion and reduction of the stress factor (corals)

Molecular dynamics simulation of confined multiphasic systems

VL4: Purpurbakterien - Antennenchlorophylle. Kolonien von Purpurbakterien in Petrischale. Lebende Purpurbakterien

5 Zusammenfassung und Ausblick

A parameterised 3D-Structure-Model for the state of Bremen (Germany)

Agrarwissenschaften. Moderne Landwirtschaft. Hohe Erträge bei niedrigem Personalaufwand. Hoher Mechanisierungsgrad

Veränderungen im Pflanzenstoffwechsel bei erhöhter CO2-Konzentration

Controlling the Surface Properties of Nanoparticles Bioorganically modified Nanoparticles for Cell Signaling (NANOCYTES)

Numerical Modelling of CO 2 Storage in Geological Formations with MUFTE-UG

Mikroskopische Anatomie der vegetativen Teile. 2. Leitgewebe krautiger Sprossachsen

Kopplung von Exzitonen Untersuchungen mit optischer Spektroskopie

Newest Generation of the BS2 Corrosion/Warning and Measurement System

Proposal for Belt Anchorage Points

Dienstleistungsmanagement Übung 5

Mitochondriale Elektronentransportkette (Atmungskette)

The Intelligent-Driver Model with Stochasticity:

Water an ideal solvent

Enthalpie. Ob eine Reaktion exergonisch ist, entscheidet die Änderung des Wärmeinhalts (heat content) H = Enthalpie

Stahl-Zentrum. Koksqualität und Hochofenleistung - Theorie und Praxis. Düsseldorf, 05. Dezember Peter Schmöle

Contamination of sediments in the Elbe estuary and its sensitivity to climate change

Warnung: diese Klausur enthält nur die Fragen von Büchel und Sandmann, die Fragen von Schleiff/Scharf fehlen

Aspekte der Eisenresorption. PD Dr. F.S. Lehmann Facharzt für Gastroenterologie FMH Oberwilerstrasse Binningen

Biologie. Anorganische Chemie. Bioanorganische Chemie

1. Wieso trägt Plastochinon zur Ansäuerung des Thylakoidlumens während der Photosynthese bei (bitte mit Zeichnung)?

1a. Welche Pigmente enthält der Lichtsammelkomplex II (LHCII) höherer Pflanzen? (Namen aller Pigmente für volle Punktzahl)

FACTORS CONTROLLING THE ISOTOPIC COMPOSITION OF OXYGEN BOUND TO PHOSPHORUS IN GLYCINE MAX

Resource-use description in physiology-based models

Labor Demand. Anastasiya Shamshur

Pflanzenkohle im regionalen Stoffstrom- Mangement des ländlichen Raumes

Produktdatenblatt. Artikel Nr.: Wandaufbauleuchte, Alpha II, Weiß, V AC/50-60Hz, 100,00 W. Technische Daten.

Transkript:

Schwermetallstress und Schwermetallresistenz Schwermetall-Hyperakkumulation im Wilden Westen modified from:

Tafelbild: Dosis-Wirkungsdiagramme

Umweltrelevanz von Schwermetall-Toxizität Ein scheinbar intakter, natürlicher Bachlauf - die Elodea canadensis darin war jedoch an Zn- Vergiftung eingegangen, die ihr Chlorophyll in Zn- Chlorophyll umgewandelt hatte. Zn-Fluosilikat. Küpper H, Küpper F, Spiller M (1996) Journal of Experimental Botany 47 (295), 259-66

Wirkungsmechanismen von Schwermetall-Toxizität und Resistenz-Mechanismen, die diese gezielt verhindern --> Hemmung der Wurzelfunktion, Substitution von aktiven Zentren in Enzymen, Hemmung der Atmung und anderer weniger sensitiver Prozesse --> 5. Sem-KK --> oxidativer Stress, entweder direkt durch die Schwermetall hervorgerufen oder durch die Fehlfunktion der Photosynthese induziert. --> Iara s Vortrag --> direkte Hemmung der Photosynthese --> Resistenz-Mechanismen

Angriffspunkte in den photosynthetischen Lichtreaktionen (I)

Angriffspunkte in den photosynthetischen Lichtreaktionen (II) heavy metals P700* A 0 A 1 Antenna Chl-protein complexes, main protein: LHCII 4 h ν Chl Chl excitation energy transfer Chl P680* P680 Pheo QA Q B PQ electron transport FeS/ Rieske PC P700 Chl Chl E 4 WSC e- 2 H 2 O O 2 + 4 H +

Der Mechanismus der Hemmung der photosynthetischen Lichtreaktionen ist in Chlorophyta lichtabhängig Schatten-Reaktion Bei geringer Lichtintensität mit einer Nachtphase ist der größte Teil der Antennenchlorophylle (v.a. LHCII) der Mg- Substitution zugänglich. Werden dabei stabile Schwermetallchlorophylle wie z.b. Kupferchlorophyll gebildet, bleiben die Pflanzen auch nach ihrem Absterben grün. Sonnen-Reaktion In hoher Lichtintensität ist dagegen nur ein kleiner Anteil der Chlorophylle der Mg- Substitution zugänglich, statt dessen findet die Hemmung direkt im PSIIRC statt. Der größte Anteil der Chlorophylle bleicht im Zusammenhang mit der Zerstörung des Photosyntheseapparates aus. Küpper H, Küpper F, Spiller M (1998) Photosynthesis Research 58, 125-33

Warum sind Schwermetallchlorophylle untauglich zur Photosynthese? (I) S2 intersystem crossing S1 h ν h ν intersystem T1 crossing EET photochemistry absorption phosphoresscence intersystem crossing absorption intersystem crossing fluorescence S0 Chlorophyll

Vergleich von Gausaustausch und steady state-fluoreszenz in Elodea gestresst mit 0.2 µm Cu 2+ im Schwachlicht µ y 100 100 net photosynthetic oxygen release 80 60 40 20 0 photosynthesis fluorescence 80 60 40 20 fluorescence -20 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 days of heavy metal stress

Warum sind Schwermetallchlorophyl le untauglich zur Photosynthese? (II)

Warum sind Schwermetallchlorophylle untauglich zur Photosynthese? (III) Schwermetall-Chlorophylle haben eine geringere Tendenz als Mg-Chl, eine Ladungstrennung wie in den Reaktionszentren erforderlich durchzuführen. Schwermetall-Chlorophylle binden, im Gegensatz zu Mg-Chl, axiale Liganden nur schwach (z.b. Zn-Chl) oder gar nicht (Cu-Chl), was die Bindung im Protein und damit die ganze Proteinstruktur (zer)stört.

UV/VIS -Spektroskopie: Sonnen vs. Schattenreaktion Spektren von E. canadensis Extrakten In vivo Spektren von E. canadensis Küpper H, Küpper F, Spiller M (1996) Journal of Experimental Botany 47 (295), 259-66 Küpper H, Küpper F, Spiller M (1998) Photosynthesis Research 58, 125-33

Photosyntheseaktivität: Sonnen vs. Schattenreaktion 100 80 shade reaction sun reaction 60 40 20 0 F m : % of control F v / F m : % of control GPOR: % of control Mg-subst.: % of control x10

UV/VIS -Spektroskopie: nicht-chlorophyta Braunalge Ectocarpus siliculosus: Chl a/c-lhc immer der Substitution zugänglich --> immer Schattenreaktion Rotalge Antithamnion plumula: Phycobilis: kein Chl --> immer Sonnenreaktion Küpper H, Šetlík I, Spiller M, Küpper FC, Prášil O (2002) Journal of Phycology 38(3), 429-441

Photosyntheseparameter: nicht-chlorophyta Braunalge Ectocarpus siliculosus: Chl a/c-lhc immer der Substitution zugänglich --> immer Schattenreaktion 120 Fv/Fm (% of control) GPOR (% of control) Fm (% of control) 100 80 60 40 low light, copper high light, copper low light, zinc 0 5 10 0 5 10 0 100 200 300 400 500 Metal concentration / µm Küpper H, Šetlík I, Spiller M, Küpper FC, Prášil O (2002) Journal of Phycology 38(3), 429-441

Hemmung des PSIIRC Diskutierte Mechanismen Hemmung des wasserspaltenden Komplexes Hemmung der primären Ladungstrennung: - durch Bindung ans D1-Protein - durch Insertion ins Pheophytin Hemmung des Elektronentransports - durch Bindung an Q a -Domäne des D1-Proteins - durch Bindung an nicht-häm-fe- Dömäne des D1-Proteins

Oxidativer Stress durch Chlorophylle: Transfer von Anregungsenergie auf Singulett-Sauerstoff S2 intersystem crossing S1 h ν h ν S0 intersystem T1 crossing EET photochemistry absorption phosphorescence intersystem crossing absorption intersystem crossing fluorescence chlorophyll S1 phosphorescence intersystem crossing T1 oxygen

NIR-Lumineszenz-Studie: Sind Schwermetallchlorophylle am schwermetallinduzierte oxidativen Stress beteiligt? lifetime of Chl triplet excited state / % of Mg-Chl a 140 120 100 80 60 40 20 0 140 efficiency of singlet oxygen production / % of Mg-Chl a 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Chl a derivatives Chl b derivatives lifetime of singlet oxygen / % of Mg-Chl a 120 100 80 60 40 20 0 Chl a derivatives Chl b derivatives Mg 2+ H + (=pheophytin) Cu 2+ Zn 2+ Mg 2+ H + (=pheophytin) Cu 2+ Zn 2+ --> Schwermetall-Chlorophylle haben niedrigere oder gleiche Effizienz der Bildung von Singulett-O 2 ( 1 O 2 ) wie Mg- Chl, aber sie quenchen dieses weniger. Pheophytin erzeugt mehr und quencht weniger 1 O 2 als Mg-Chl. Küpper H, Dedic R, Svoboda A, Hála J, Kroneck PMH (2002) Biochim Biophys Act 1572, 107-113

Cadmium zu allen Mahlzeiten: Pflanzen mit einem ungewöhnlichen Appetit Schwermetall-Hyperakkumulation --> Biologische Funktion der Hyperakkumulation --> Mechanismen der Hyperakkumulation --> Anwendung von Hyperakkumulatoren zur Bodenreinigung und zur Erzgewinnung

Cadmium-Mangel im Cd/Zn-hyperaccumulator Thlaspi caerulescens With 10 µm cadmium in the nutrient solution --> healthy plants Without cadmium in the nutrient solution --> damage due to attack of insects Küpper H, Kroneck PMH (2004) MIBS 44 (Sigel et al., eds), chapter 5

Effekte von Ni 2+ auf das Wachstum und Ni 2+ -Konzentrationen im Sproß Shoot dry weight (g) 10 8 6 4 2 (a) 14 Thlaspi goesingense Alyssum bertolonii 12 Alyssum lesbiacum Ni concentration (µg g -1 ) (b) 30000 25000 20000 15000 10000 5000 Thlaspi goesingense Alyssum bertolonii Alyssum lesbiacum 0 0 1000 2000 3000 4000 0 0 1000 2000 3000 4000 Ni added to the substrate (mg kg -1 ) Ni added to the substrate (mg kg -1 ) Alyssum lesbiacum Küpper H, Lombi E, Zhao FJ, Wieshammer G, McGrath SP (2001) J Exp Bot 52 (365), 2291-2300

Cu-stressed Thlaspi Comparison of damage in different species Thlaspi caerulescens: Cd/Zn hyperaccumulator Thlaspi ochroleucum: non-accumulator control control 10 µm Cu 2+ 10 µm Cu 2+

mm / mm Ca Kompartimentierung der Metalle in Blättern Zn/Cd/Ni -Akkumulation in Epidermis- Vakuolen von Thlaspi und Alyssum -Arten Compartmentation in leaves of Thlaspi caerulescens Alyssum bertolonii 8 young leaves 6 4 2 0 8 Zn Mg P S Cl K mature leaves mm / mm Ca 6 4 2 0 Zn Mg P S Cl K upper epidermis upper mesophyll lower mesophyll lower epidermis Concentrations of elements in leaf tissues Zn K α line scan and dot map of a T. caerulescens leaf Ni K α line scan and dot map of a A. bertolonii leaf Zn: Küpper H, Zhao F, McGrath SP (1999) Plant Physiol 119, 305-11 Ni: Küpper H, Lombi E, Zhao FJ, Wieshammer G, McGrath SP (2001) J Exp Bot 52 (365), 2291-2300

Kompartimentierung von Zn und Ni in Blättern Funktionelle Differenzierung von Epidermis-Zellen in Thlaspi Linear Regression: Y = A + B * X 8 6 Parameter Value Error ----------------------------------------------- A -0.057 1.027 B 0.153 0.034 ----------------------------------------------- R SD N P ----------------------------------------------- 0.816 1.079 12 0.00118 ----------------------------------------------- mm Zn / mm Ca 4 2 0 data points regression line confidence limits 15 20 25 30 35 40 45 50 cell width Upper leaf surface of T. goesingense Correlation between cell size and zinc concentration Dot map of the Ni K alpha line Zn: Küpper H, Zhao F, McGrath SP (1999) Plant Physiol 119, 305-11 Ni: Küpper H, Lombi E, Zhao FJ, Wieshammer G, McGrath SP (2001) J Exp Bot 52 (365), 2291-2300

Kompartimentierung von Ni in Blättern Subzelluläre Lokalisation in Epidermis-Zellen von Thlaspi goesingense

Kompartimentierung von Metallen in Blättern Zn/Cd-Akkumulation in Blatthaaren von Arabidopsis halleri Küpper H, Lombi E, Zhao FJ, McGrath SP (2000) Planta 212, 75-84

4.2. Schwermetall-Entgiftung durch Kompartimentierung Mechanismen Generell sind hier aktive Transportprozesse gegen den Konzentrationsgradienten, also Transportproteine beteiligt. - CDF s - Nramp s - CAX s Ausschluss aus der Zellen: - in Algen: bei Braunalgen beobachtet - in Wurzeln: siehe Wurzeln Einlagerung in die Vakuole: - Pflanzen-spezifischer Mechanismus (Tiere haben keine Vakuolen...) - Sehr wirksam, da die Vakuole keine zu hemmenden Enzyme enthält - Spart den Aufwand der Synthese von starken Liganden wie Phytochelatinen - wichtigster Mechanismus in Hyperakkus Einlagerung in wenig sensitive Gewebe, z.b. Epidermis ohne statt Mesophyll mit Photosynthese

Kompartimentierung von Metallen in Blättern Korrelation zwischen Metallkonzentrationen im Mesophyll von Arabidospis halleri 10 25 8 20 Cd / mm 6 4 Mg / mm 15 10 2 0 data points regression line (R = 0.94; P < 0.0001) 95% confidence limits 0 20 40 60 Zn / mm 5 0 data points regression line (R = 0.79; P < 0.0001) 95% confidence limits 0 2 4 6 8 10 Cd / mm Küpper H, Lombi E, Zhao FJ, McGrath SP (2000) Planta 212, 75-84

Compartmentation of elements in leaves: Cells with differing physiology in the mesophyll of metal-stressed hyperaccumulators 25 14 12 20 10 Mg / mm 15 10 5 0 data points regression line (R = 0.79; P < 0.0001) 95% confidence limits 0 2 4 6 8 10 Cd / mm Mg / mm 8 6 4 2 0 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 Ni / mm Arabidopsis halleri Thlaspi goesingense Küpper H, Lombi E, Zhao FJ, McGrath SP (2000) Planta 212, 75-84 Küpper H, Lombi E, Zhao FJ, Wieshammer G, McGrath SP (2001) J Exp Bot 52 (365), 2291-2300

Cd-stressed Thlaspi caerulescens Images of PS II activity parameters C Cu Cd Fluorescence yield during F m Efficiency of PS II F v /F m Light saturation F m /F p Electron flow trhough PS II during actinic irradiance (F m '-F t )/F m '

Cd-stress in the Zn-/Cd-hyperaccumulator T. caerulescens images of PSII activity parameters Image of F m of an unstressed mature leaf Image of F m of a leaf stressed with 50µM Cd 2, showing unusually bright cells Image of F m of the same sample as on the left, but with lower magnification Image of F v /F m of the same sample as above, showing the homogeneously high photosynthtic activity of a healthy leaf of this plant Image of F v /F m of the same sample as above, showing the low photosynthtic activity of the bright cells Image of F v /F m of the same sample as on the left, but with lower magnification

Cd-stress in the non-accumulator Thlaspi ochroleucum images of PSII activity parameters Image of F m of an unstressed mature leaf Image of F m of a mature leaf stressed with 10µM Cd 2+ Image of F m of sample on the left, but with lower magnification Image of F v /F m of the same sample as above, showing the homogeneously high photosynthtic activity of a healthy leaf of this plant Image of F v /F m of the same sample as above, showing a gradient of photosynthtic activity instead of the localised damage in T. caerulescens Image of F v /F m of the same sample as on the left, but with lower magnification

Heterogenität als Resistenzmechanismus? Normal: Sequestration in epidermal storage cells Stressed: additional sequestration in selected mesophyll cells Acclimated: Enhanced sequestration in epidermal storage cells v v v Küpper H, Šetlík I (2005) in preparation

Komplexierung von Metallen hyperakkumuliert von Thlaspi caerulescens (Ganges-Typ) Analysiert mit Röntgenabsorptions-Spektroskopie gefrorener Gewebe Fourier Transform of χ*k 3 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 Zn Cd histidine contribution increase in sulphur contribution young leaves mature leaves mature stems young leaves senescent leaves mature stems 1 2 3 4 5 Distance [Å] Küpper H, Mijovilovich A, Meyer-Klaucke W, Kroneck PMH (2004) Plant Physiology 134, 748-757

Komplexierung von Cadmium hyperakkumuliert von Thlaspi caerulescens (Ganges-Typ) Analysiert mit Röntgenabsorptions-Spektroskopie gefrorener Gewebe Percent of all ligands binding to Cd 80 60 40 20 0 80 60 40 20 young mature senescent dead 0 stems petioles leaves Developmental stage of leaves Tissue sulphur ligands N/O ligands Percent of all ligands binding to Cd Küpper H, Mijovilovich A, Meyer-Klaucke W, Kroneck PMH (2003) Plant Physiology 134 (2), 748-757

Schwermetall-Entgiftung mit starken Liganden Phytochelatine Glutathion Metallothionine Freie Aminosäuren Andere Liganden

Akkumulation der Metalle in Hyperakkumulatoren Aktiv, durch natürliche Überexpression von Metall-Transportproteinen Viele Transporter überexprimiert, aber bisher unklar, was primäre und was dadurch verursachte sekundäre Überexpression ist Regulation der Überexpression weitgehend unbekannt

Beispiel: Expressionslevel (mrna) des Metalltransporters ZNT1 in einer nicht-hyperakkumulierendem und einer hyperakkumulierenden Thlaspi -Art 10 µm Zn 2+ Thlaspi caerulescens 10 µm Zn 2+ Thlaspi arvense 1 µm Zn 2+ Thlaspi arvense epidermal guard cells epidermal subsidiary cells epidermal metal storage cells palisade mesophyll bundle sheath phloem spongy mesophyll 0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 c(znt1 mrna) / c(18s rrna)

Regulation of ZNT1 transcription in young leaves of Thlaspi carulescens (Ganges ecotype)

complexation by strong ligands (e.g. phytochelatins) Übersicht Schwermetall-Toxizität und -Resistenz metal-induced damage to photosynthesis (e.g. Mg-substitution) complexation by strong ligands (e.g. phytochelatins) oxidative stress and other damage cytoplasm cell walls vacuole epidermis cells (not present e.g. in Elodea) vacuole photosynthetic cells (e.g. mesophyll cells, stomatal guard cells) cytoplasm cell walls stem epidermis regulation by boundary cells? leaf phloem stem phloem leaf xylem stem xylem ± root to shoot translocation in the case of submerged aquatic plants cell walls vacuole root root uptake exclusion mechanisms damage to roots Heavy metals in soil or water Küpper H, Kroneck PMH (2004) MIBS 44 (Sigel et al., eds), chapter 5

Anwendung von Hyperakkumulatoren zur Bodenreinigung: Phytoremediation Abraumhalde: zu giftig für normale Pflanzen Aufnahme des Metalls in Hyperakkumulatoren. Nach deisem Prozess ist das Metall durch den hohen Bioakkumulations-Koeffizienten der Hyperakkus in einem viel kleineren Volumen konzentriert. Die geernteten Pflanzen werden verbrannt; die Asche wird entweder deponiert oder erneut zur Metallgewinnung eingesetzt. Die gleiche Halde nach der grünen Bodenentgiftung: normales Pflanzenwachstum ist wieder möglich.

Akkumulation der Metalle in Hyperakkumulatoren

Akkumulation der Metalle in Hyperakkumulatoren

Anwendung von Hyperakkumulatoren zur Metallgewinnung: Phytomining Vegetation auf natürlich nickelreichem Boden (Serpentin). Solcher Boden ist weder für die Landwirtschaft (Ni-Konz. viel zu hoch) noch für die konventionelle Erzgewinnung tauglich (Ni-Konz zu niedrig). Werden Nickel-Hyperakkumulatoren auf solchen Böden angebaut, reichern sie mehrere Prozent ihrer Trockenmasse an Nickel an. Nach Verbrennung enthält die Asche 10 bis 20% Nickel, so dass sie als Bio-Erz genutzt werden kann. So eine Pflanzenmine kann, Feldstudien unter kommerziell anwendbaren Bedingungen zufolge, etwas 170 kg Nickel pro Hektar und Jahr produzieren. Beim derzeitigen Nickelpreis von gut 11 pro Kilo Rohnickel sind das etwa 2000.ha -1.