Der Klimawandel findet bereits statt Helga Kromp-Kolb Universität für Bodenkultur, Wien Institut für Meteorologie
Temperaturverlauf 200-2000 0,8 C Vorindustrieller Wert nach MuRe 2005
Temperaturänderung 2001/05 gegenüber 1951/80 Hansen, James et al. (2006) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 103, 14288-14293 Copyright 2006 by the National Academy of Sciences
Alpenraum 1760-2000 1.5 east (continental) deviations from 20th cent.mean (K) 1.0 0.5 0.0-0.5-1.0 west (maritime) south (adriatic) high level mean centr. Alp. low level Po plain + 2 C -1.5 1760 1780 1800 1820 1840 1860 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 GLOBAL MEAN (CRU) ALP-IMP 2003
Relative Häufigkeit von Hitzetagen in Graz (Tmax>30 C) 1978-2007 1961-1990 Formayer 2008
IPCC Temperatur-Szenarien IPCC 2007
Temperaturverlauf: 200 2000 rekonstruiert 2000 2100 Modellberechnung Temperaturverlauf 200-2000 IPCC Szenarien 0,8 C +3,6 C +1,8 C Vorindustrieller Wert
Globaler Trend der CO 2 Emissionen 2005 2006 Raupach et al., 2007, ergänzt nach Johansson 2008
Klimamodelle & Wirklichkeit Szenarien 1990 IPCC 2007
Temperaturänderung 2020/50 vs. 1961/90 Daten: Matulla et al. 2003, Graphik: Formayer 2003
Hitzetage in Linz/Hörsching 2003 Formayer et al. 2007
Niederschlagsänderungen 2040 vs. 1960/90 Reclip:more 2007
StartClim 2006: Prettenthaler et al. Heiz- & Kühlgradtage 1981/90 vs. 2041/50 Heizgradtage 2041/50 Erwartete Abnahme 1981/90-2041/50 Heizgradtage 2041/50 Erwartete Abnahme 1981/90-2041/50 800 800 Heizgradtage (20/12) 700 600 500 400 300 200 Jahressummen 1981/90: 3171 HGT 2041/50: 2548 HGT Heizgradtage (20/12) 700 600 500 400 300 200 Jahressummen 1981/90: 4330 HGT 2041/50: 3515 HGT 100 100 0 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 0 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Kühlgradtage 1981/90 Erwartete Zunahme 1981/90-2041/50 Kühlgradtage 1981/90 Erwartete Zunahme 1981/90-2041/50 Kühlgradtage (18,3/18,3) 160 120 80 40 0 Jahressummen 1981/90: 202 KGT 2041/50: 438 KGT Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Kühlgradtage (18,3/18,3) 160,00 120,00 80,00 40,00 0,00 Jahressummen 1981/90: 24 KGT 2041/50: 106 KGT Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Wien (171m) Lienz (668m)
Ozonschicht stabilisiert? Abkühlung durch THG bremst O 3 -Zerstörung und beschleunigt Erholung der O 3 -Schicht dickere Ozonschicht (vgl. 1980) Abkühlung durch THG erhöht O 3 -Zerstörung erneute Zerstörung der Ozonschicht SROC 2005 Baldwin et al. 2007
Das Klima hat sich immer geändert, aber die primäre Ursache ist neu. Bild der Wissenschaft
Eisbohrkern-Daten N 2 O 380 ppm CO 2 280 ppm 180 ppm CH 4 Temperatur 600.000 0 IPCC 2007
Handlungsoptionen Mindern Anpassen Geo-engineering
Anpassung ist notwendig Anpassung allein könnte teuer werden Ohne Minderungsmaßnahmen: Schäden 5-20% des GBNP/a Minderungsmaßnahmen ca. 1% des GBNP/a (Stern 2006) stellt ursprünglichen Zustand nicht wieder her hat Grenzen
Treibhausgasemissionen: konventionelle Vorhersagen vs. klimatische Notwendigkeit Stern 2006, ergänzt
Wege der Emissionsreduktion Bedarf für emissionsintensive Güter und Leistungen senken Erhöhte Ressourcen-Effizienz, die sowohl Geld und Emissionen einspart Maßnahmen im Bereich der Nicht-Energie Emissionen, wie Vermeidung der Entwaldung Wechsel zu Technologien mit geringeren Kohlenstoffemissionen zur Energie- und Wärmeerzeugung und im Transport Stern 2006
Maßnahmen - nachhaltig? Anpassung und Minderung kompatibel? Energiebilanz? THG Bilanz? Nachhaltigkeit? Ökologisch (Ressourcenverbrauch) Sozial Wirtschaftlich
Erhöhte Ressourcen- Effizienz Dieselbe Leistung mit geringerem Energieaufwand Sparsamer im Materialaufwand Sparsamer in der Produktion Kreislaufprozesse Recycling Lebensdauer verlängern Hohe Wirkungsgrade...
Im eigenen Betrieb Vorbild sein Sind ihre Gebäude energieeffizient? Nutzen Sie erneuerbare Energien? Gehen Sie mit Energie sparsam um? Wie kommen Ihre Mitarbeiter zur Arbeit? Ihre Produkte zum Kunden? Welchen ökologischen Rucksack haben die Lebensmittel, die Sie in der Kantine und bei Veranstaltungen servieren?...??
Produkte & Produktion Unterstützen Ihre Produkte eine nachhaltige Entwicklung? Welchen ökologischen Rucksack habe ihre Produkte? Sind Ihre Produkte sparsam, haltbar, reparaturfreundlich und rezyklierbar? Wo und wie werden Materialien gewonnen, die Sie einsetzen? Wo enden diese, nach Gebrauch der Produkte? Wieviel Wasser steckt in jedem Ihrer Produkte? Wieviel investieren Sie in Forschung und Entwicklung zur Reduzierung des Rucksackes? Haben Sie sich schon die Energie- und Treibhausgasbilanzen Ihrer Produkte angesehen?
Lieferanten und Kunden Kaufen sie ökologisch und klimabewußt ein? Welche Anforderungen stellen Sie an Ihre Lieferanten und deren Produkte? Informieren Sie Ihre Kunden über Energieund Ressourcenbedarf Ihrer Produkte? Ermutigen Sie Ihre Kunden zum Kauf ökologischer Produkte?
Rahmenbedingungen der Zukunft? IEA / Birol 2008
Weltölförderung bis 2030 Mio Barrel pro Tag IEA -3,7 %/a -4,2 %/a EWG 2007
Kernenergie zu spät für signifikanten Beitrag
Gefahr oder Chance? "Would you prefer to die of (a) climate change, (b) oil wars, or (c) nuclear holocaust?" Amory Lovins 14. Apr. 2008 Umdenken und rasches Handeln tut not!
Universität für Bodenkultur Wien Department Wasser-Atmosphäre-Umwelt Institut für Meteorologie Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb Peter Jordanstraße 82, A-1190 Wien Tel.: +43 1 47654 5600, Fax: +43 1 47654 5610 meteorologie@boku.ac.at, www.boku.ac.at Danke für Ihre Aufmerksamkeit!