Nachhaltigkeit und Innovation Neue Horizonte
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- Helene Gärtner
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1 Nachhaltigkeit und Innovation Neue Horizonte Universität für Bodenkultur, Wien Department Wasser-Atmosphäre-Umwelt Institut für Meteorologie Helga Kromp-Kolb
2 Inhalt Statusanalyse: wir leben NICHT nachhaltig Projektion in die Zukunft: es geht NICHT so weiter wie bisher Ursachenanalyse: es sind NICHT sozialdemokratische Werte Handlungsoptionen
3 Treibhausgaskonzentrationen N 2 O 380 ppm CO ppm 180 ppm CH 4 Temperatur IPCC 2007
4 Temperaturverlauf ,8 C Mittelalterliches Optimum Kleine Eiszeit
5 Grenzen Sicherer Bereich Klimawandel Versauerung d. Ozeane Strat. Ozonabbau Biodiversitätsverlust Landnutzungsänderung Wassernutzung Stickstoffzyklus Phosphorzyklus Rockström et al. Nature 2009
6 Grünes und blaues Wasser 3 3X 3 Grüner Wasserstrom 3 in die Atmosphäre % der Weltreserven dzt. genutzt + 26% des heutigen Verbrauchs zur 3 Beseitigung des Hungers +50% 3 für zusätzliche 3 Milliarden Menschen (2050) 3 3 Blauer Wasserstrom in Flüssen/Seen grünes Wasser: wird von der Vegetation verdunstet (Einmalnutzung) blaues Wasser: fliesst in Flüssen und Seen (Mehrfachnutzung)
7 Globaler Ökologischer Fußabdruck Ökologischer Fußabdruck 1.0 Kapazität eines Planeten
8 Projektionen in die Zukunft
9 Globale Temperatur bezogen auf ( C) +4,6 (+5,1) +3,6 (+4,1) +1,8 (+2,3) Copenhagen Diagnosis 2009
10
11 Japanischer Film zur Entwicklung des Klimas bis 2100 gegen Anmeldung gratis erhältlich unter:
12 Polareis-Ausdehnung Ende Sommer Copenhagen Diagnosis 2009
13 Ursachenanalyse
14 Solare Energie Globales Ökosystem Quellen Hochwertige Energie Materialen & mineralische Brennstoffe Gesellschaftlichwirtschaftliches Subsystem Energieverlust Niedrigwertige Energie Abfälle & Verunreinigungen Senken Goodland et al 2001, modifiziert
15 From: Steffen et al Source: IGBP, 2004 IGBP 2001
16 From: Steffen et al Source: IGBP, 2004 IGBP 2001
17 Stetiges (exponentielles) Wachstum 3% Wachstum = Verdoppelung alle ca. 24 Jahre B I P o d e r R e s s o u r c e n v e r b r a u c h BIP oder Ressourcenverbrauch % %
18 Wer in einer begrenzten Welt an unbegrenztes, exponentielles Wachstum glaubt ist entweder ein Idiot oder ein Ökonom. Kenneth Boulding, Ökonom
19 Maßnahmen
20 Ziel: < 2 C Erwärmung Bis 2050 noch zulässig: etwa 750 Mrd. t CO 2 (bei 67 % Wahrsch.) unter 600 Mrd. t CO 2 (bei 75 % Wahrsch.) Bei gleicher Zuteilung pro Kopf: Österreich: 22 Mio t/a (dzt: ca. 80 Mio t/a) Oder: global 2,7 t CO 2 pro Kopf und Jahr Österreich: dzt. 11 t CO 2 pro Kopf und Jahr Budgetansatz (WBGU 2009)
21 Kohlendioxid Quellen >750 Gt CO 2 Bis 2025 Kohle linear herunterfahren Bisherige Emissionen und geschätzte Reserven (IPCC, EIA und WEC) Hansen et al. 2008
22 Wege der Emissionsreduktion Bedarfsenkung für emissionsintensive Güter und Leistungen * Erhöhte Ressourcen-Effizienz, die sowohl Geld und Emissionen einspart * Maßnahmen im Bereich der Nicht-Energie Emissionen, wie Übergang zu Ökolandbau, geringerer Fleischkonsum Wechsel zu Technologien mit geringeren Kohlenstoffemissionen (Erneuerbare Energien)* * Zugleich Beitrag zur Energieautarkie Stern 2006
23 Ölverknappung Peak Oil: Zeitpunkt, da Förderleistung nicht mehr ausgeweitet werden kann Mio Barrel pro Tag -3,7 %/a IEA 2008 EWG 2007
24 Uran Erzeugung & Bedarf Es wird weit mehr Uran gebraucht als produziert! Energy Watch Group 2006
25 Scientific American 2009: Ersatz fossiler Energie ist bis 2030 möglich: Erfordert 3 Mio t Neodym; derzeitige Produktion: t
26
27 Technologische Innovation? Wir stehen vor Energiemangel im globalen Maßstab Energiemangel bedeutet Mangel an Metallen was den Energiemangel verschärft Das schränkt die Möglichkeiten ein, Energieformen wie Solar und Wind zu nutzen Diederen 2010
28 Technologie kann unterstützen, aber nicht lösen. Es gibt keinen Energieträger und keine Technologie, die den derzeitigen Lebensstil der industrialisierten Staaten globalisierbar und nachhaltig machen könnte.
29 Vereinfachen und Optimieren
30 Die Lösung. Weg vom Lebensstandard gemessen am Einkommen, Auto, Urlaubsreise, Fernsehbildschirm, Mobiltelephon, Uhr,. an materiellen Gütern, die Ressourcen und Energie brauchen hin zur Lebensqualität gemessen an Zufriedenheit und Glück
31 Nach Erfüllung der Grundbedürfnisse hängt das Glück nicht von materiellen Ressourcen ab.. Subjektive Zufriedenheit Armutsgrenze Menschliche Bindungen Gesundheit Selbstbestimmung Frei verfügbare Zeit Intakte Natur Bildung. Einkommen
32 Wirtschaftlicher Zwang? Die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen ist aus wirtschaftlichen Gründen unverzichtbar. Ein Überleben der Menschheit können wir uns im Interesse des Wirtschaftswachstums nicht leisten. Unbekannter Author. Brennstoff Nr. 12 (2008)
33 Komponenten einer Lösung Werte überdenken: welche können wir uns noch leisten? Quantitatives Wirtschaftswachstum? Zinseszinsen? BIP als Bewertungsmaßstab? Shareholder statt stakeholder value?. Längerfristig denken Legislaturperioden überdauernde Bewertungen Langfrist Entwicklung statt Quartalsberichten
34 Wie kommt es zum Kulturwandel? Wir leben gut: Auf der Benutzeroberfläche unserer Lebenswelt läuft alles wie gewohnt ab. Medien schüren Zweifel; verschleiern Prioritäten Kognitive Dissonanz (widersprüchliches Verhalten) Shifting baselines (Bezugswerte verschieben sich) Einschätzung des Geschehens gestört Welzer 2009
35 Wie kommt es zum Kulturwandel? Selbst wieder Verantwortung übernehmen Durch Taten Wirklichkeit verändern Selbstwirksamkeit der Praxis Ungeheuer großer Handlungsspielraum Man muss auf nichts und niemanden warten Keiner von uns muss die Welt retten, es genügt, die eigenen Handlungsoptionen zu nutzen. Mut aus der Reihe zu tanzen und Tabus zu brechen. nach Welzer 2009
36 Unser globales Ökosystem gesteuert durch Naturgesetze
37 Was kann ICH tun? bewusster einkaufen (nur kaufen was gebraucht wird, regionale Produkte, klima-freundliche Produkte, z.b. Obst/Gemüse der Saison, Bioprodukte,...) sparsamer wohnen: kürzer heiß duschen, Heizung herunterdrehen, Stoßlüften, Licht abschalten, Stand-by abschalten, Investieren in Wärmedämmung, erneuerbare Energien,... gesünder bewegen: Gehen, Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel, Bahn/Bus benützen, Auto nur wenn nötig, Spritsparend fahren, sparsameres Auto, Flüge vermeiden,... Politisch aktiv werden: in Schule, Kirche, Verein, Partei, Firma, Gemeinde, Land, Medien,... bewusst wählen,... Heute beginnen...
38 Was kann die GEMEINDE tun? Anreize zur Effizienz bieten: Wärmedämmung, Anreize für erneuerbare Energien setzen Geeignete Einkaufsmöglichkeiten sicherstellen: Lokale Produzenten, saisonale Produkte, Bioprodukte,... Umweltfreundliche Mobilität ermöglichen: Raumplanung, Infrastruktur im Zentrum, verkehrsberuhigte Zonen, Radwege, öffentlicher Verkehr, Sammeltaxis, Biodiversität erhalten: unberührte Flächen bewahren, Moore schützen,.. Für Entschleunigung sorgen: Qualität vor Quantität Politisch aktiv werden: Bezirk, Land, Bundes- und EU- Ebene, und von anderen lernen! Gesamthafte Lösungen suchen!
39 Epochen der Menschheitsgeschichte (aus westlicher Sicht) Metall Zeitalter, Änderungen Steinzeit, im Lebensstil sind Altertum unvermeidbar entweder sie Jäger passieren, u. oder Siedlungen wir gestalten sie. Sammler Jede Lösung, die vorspiegelt, dass dies vermeidbar wäre, verschärft das Problem. Der Paradigmenwechsel ist etwas sehr Spannendes: die Chance, an Lebensqualität zu gewinnen! Zeit Mittelalter Moderne, Zeit d.entdeckungen Fossiles Zeitalter Österreich könnte Vorreiter sein! Zeit er Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit
40 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb Universität für Bodenkultur Department für Wasser, Atmosphäre und Umwelt Institut für Meteorologie Peter Jordanstraße 82, A-1190 Wien Tel.: , Fax: meteorologie@boku.ac.at,
Grenzen. Klimawandel Versauerung d. Ozeane. Sicherer Bereich. Strat. Ozonabbau. Stickstoffzyklus. Biodiversitätsverlust.
Grenzen Sicherer Bereich Klimawandel Versauerung d. Ozeane Strat. Ozonabbau Biodiversitätsverlust Landnutzungsänderung Wassernutzung Stickstoffzyklus Phosphorzyklus Rockström et al. Nature 2009 Grünes
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