Aufgabe 21: Inwieweit und mit welchen Beträgen handelt es sich bei den folgenden Geschäftsvorfällen um: - Kosten (Grundkosten bzw. kalkulatorische Kosten) oder - neutralen Aufwand (betriebsfremd, außerordentlich usw.)? a) Ein LKW wird instand gesetzt. Für die Reparatur wird 580 bezahlt. b) Der Marktwert der Betriebsstoffe im Lager sinkt um 4.000. c) Eine Werkshalle wird durch Sturm abgedeckt. Sie ist nicht versichert. Für die Reparatur des Daches werden nach der vorliegenden Rechnung 100.000 bezahlt. d) Spende von 1.000 an das Deutsche Rote Kreuz. e) Kauf von Rohstoffen 30.000. f) Materialverbrauch (Rohstoffe) 20.000 Buchwert, heutiger Listenpreis 22.000. g) Aus einer 5 Jahre alten Lieferung entsteht ein unerwarteter Garantieanspruch in Höhe von 2.000 (verdeckter Mangel). Der Kunde erhält eine entsprechende Gutschrift, da der Betrieb noch mit ihm in Geschäftsverbindung steht. h) Kürzlich erworbene Wertpapiere werden wegen einer falschen Einschätzung der Wertentwicklung mit 20.000 Verlust verkauft. i) Anschaffung eines Schreibtischstuhls 400. j) Der Kontoauszug der Bank enthält 2.895 Sollzinsen und 25 Portoauslagen, 248 Kontoführungsgebühren und 137 Überziehungszinsen. k) Zahlung von Steuern: 10.000 Körperschaftsteuer und 1.440 Kfz.-Steuer. l) Der Verlust bei einer Tochtergesellschaft muss lt. Verlustübernahmevertrag übernommen werden: 20.000. m) Der durchschnittliche Verderb im Rohstofflager beträgt 1% vom Bestand im Jahr; er wird für den laufenden Monat mit 1.000 beziffert. n) Anstelle einer Versicherung für Sturmschäden (vgl. c.) soll das Sturmrisiko kalkulatorisch berücksichtigt werden. Die ersparte Versicherungsprämie beträgt 3.000. o) Die Arbeitsleistung des Inhabers wird mit 7.000 monatlich beziffert. p) Das im Betrieb gebundene Kapital könnte zu 7% p.a. ausgeliehen werden. Zinsbetrag im Monat 10.000. Seite 1 von 6 Prof. Dr. Rolf Güdemann
Aufgabe 22: Inwieweit und mit welchen Beträgen handelt es sich bei den folgenden Geschäftsvorfällen um: - Leistungen (Grundleistungen bzw. kalkulatorische Leistungen) oder - neutralen Ertrag (betriebsfremd, außerordentlich usw.)? a) Der Wert des Hilfsstofflagers erhöht sich infolge von Preissteigerungen um 8.000 über den Anschaffungswert hinaus. b) Mieteinnahme in Höhe von 10.000 aus der teilweisen Vermietung des Verwaltungsbaus an eine andere Firma. c) Verkauf von Fertigerzeugnissen gegen Rechnung 30.000. d) Verkauf überschüssiger Rohstoffe: Einkaufspreis 4.000 Verkaufspreis 5.800. e) Spekulationsgewinn aus der Anlage überschüssiger Liquidität: Wertpapiere zum Einstandspreis von 50.000 Verkaufserlöse nach Abzug von Spesen usw. 60.000. f) Eine Kundenanzahlung erfolgt bei Auftragserteilung; die Lieferung wird später vorgenommen: 80.000. g) Wegen nachhaltiger Werterhöhung könnte ein Grundstück höher bewertet werden. Buchwert 8.000, möglicher Veräußerungswert 120.000. h) Eine Rückstellung in Höhe von 2.500 wurde nicht in Anspruch genommen. Sie wird daher aufgelöst. i) Zinsgutschrift der Bank auf dem laufenden Konto 420. j) Verkauf eines gebrauchten Pkw, Buchwert 2.600, Erlös 4.000. k) Spende von Fertigerzeugnissen an ein Waisenhaus. Herstellungsaufwand 400. l) Werbegeschenke aus eigener Produktion werden an Kunden übergeben: 300. Seite 2 von 6 Prof. Dr. Rolf Güdemann
Aufgabe 23: Für die während der Urlaubsmonate entstehenden zusätzlichen Gehälter für Aushilfskräfte werden nach den Erfahrungen des Vorjahres 40.800 veranschlagt. Nehmen Sie eine kostengerechte Verteilung und Verbuchung des Betrages vor. Das Unternehmen erstellt monatlich eine kurzfristige Erfolgsrechnung. Nach Abschluss der Urlaubszeit beträgt die tatsächliche Summe dieser Gehälter 43.200. Verbuchen Sie diesen Betrag und nehmen Sie die Abschlussbuchungen vor. Aufgabe 24: Zu Beginn des Jahres werden die wahrscheinlich zu zahlenden Urlaubslöhne auf 132.000 geschätzt. Sie werden anteilig je Monat in die Kostenrechnung übernommen. Tatsächlich wurden ausgegeben im Monat Mai 26.800 Juni 34.500 Juli 28.200 August 30.100 September 8.200 127.800 Seite 3 von 6 Prof. Dr. Rolf Güdemann
Aufgabe 25: Kosten- und Leistungsrechnung Mit welchen Beträgen an kalkulatorischen Zinsen, kalkulatorischen Abschreibungen und bilanziellen Abschreibungen muss die Silberwaren AG im Jahre 2002 rechnen? Als Angaben stehen Ihnen folgende Informationen zur Verfügung: a) Bilanz zum 31.12.2001 mit Angaben über die Anschaffungswerte und die Wiederbeschaffungswerte bzw. Tageswerte zum 31.12.2001 des Anlagevermögens. b) Zur Ermittlung der kalkulatorischen Zinsen für 2002: Das betriebsnotwendige Anlagevermögen ist auf der Basis der durchschnittlichen Kapitalbindung festzulegen. Neuzugänge im Anlagevermögen und Veränderungen im Umlaufvermögen und in den Passiva während des Jahres 2002 bleiben unberücksichtigt. Innerbetrieblich verwendeter Zinssatz 10 %. Beim Umlaufvermögen sind die Tageswerte zugrunde zu legen. c) Zur Ermittlung der Abschreibungen für 2002: In der Position Betriebs- und Geschäftsausstattung sind geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) enthalten und zwar im Anschaffungswert ein Betrag von 500.000, im Tageswert ein Betrag von 600.000. Zugänge bei GWG's 2002: keine. d) Der Betrieb verrechnet keine kalkulatorische Miete. Abschreibungsverfahren kalkulatorisch bilanziell Bauten 2% linear 2% linear Anlagen und Maschinen 10% linear 30% geometrisch-degressiv Betriebs- und Geschäftsausstattung 20% linear 20% linear geringwertige Wirtschaftsgüter 20% linear 100% sofort Aufgabenstellung 25: a) Ermittlung der kalkulatorischen Zinsen b) Ermittlung der kalkulatorischen Abschreibungen c) Ermittlung der bilanziellen Abschreibungen d) Wie kann der innerbetriebliche Zinssatz festgelegt werden? e) Warum werden kalkulatorische Abschreibungen für die Kostenrechnung ermittelt bzw. angesetzt und nicht die bilanziellen Abschreibungen verwendet? Seite 4 von 6 Prof. Dr. Rolf Güdemann
Bilanz (alle Werte in 1.000 ) Buchwert Anschaffungswert Tageswert Aktiva: Anlagevermögen: Grundstücke und Bauten (davon Grundstücksanteil) 2.500 (200) 4.200 (200) 5.500 (700) Grundstücke ohne Bauten 50 50 200 Technische Anlagen und Maschinen 3.800 7.600 9.300 Betriebs- und Gerschäftsausstattung 600 1.700 2.000 Anlagen im Bau 300 300 300 Finanzanlagen 600 600 1.200 Summe Anlagevermögen 7.850 Umlaufvermögen: Vorräte 12.000 12.000 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.400 6.400 liquide Mittel 200 200 Wertpapiere 250 250 Summe Umlaufvermögen 18.850 Summe Aktiva 26.700 Passiva: gezeichnetes Kapital 6.200 Rücklagen 9.000 Jahresüberschuss 900 Rückstellungen 5.150 Verbindlichkeiten gegenüber Banken 2.250 erhaltene Anzahlungen 100 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.000 sonstige Verbindlichkeiten 1.100 Summe Passiva 26.700 Seite 5 von 6 Prof. Dr. Rolf Güdemann
Aufgabe 26: Kosten- und Leistungsrechnung Ein Elektrogerätehersteller hatte in den vergangenen Jahren bei den aufgeführten Umsätzen die folgenden Garantieaufwendungen: Jahr Garantieaufwand Umsatz in in Mio 2000 20.000 1,0 2001 22.000 1,0 2002 25.000 1,5 2003 30.000 2,0 2004 28.500 2,5 2005 32.000 3,0 Welcher Betrag für Garantiekosten soll in die Kostenrechnung für 2006 angesetzt werden, wenn mit einem Umsatz von 3,5 Mio gerechnet wird? Wie begründen Sie Ihre Lösung? Seite 6 von 6 Prof. Dr. Rolf Güdemann