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Transkript:

2. September 21 FREIBURG IM BREISGAU Statistischer Infodienst Herausgeber: Amt für Statistik und Einwohnerwesen Die Entwicklung der Zuzüge und Wegzüge und die Stadt-Umland-Wanderung 1. Zuzüge nach und Wegzüge von Freiburg Die Zuzüge und Wegzüge spielen in Freiburg eine wichtige Rolle. Im Jahr 2 sind in Freiburg 2419 Personen zu- und 2234 Personen fortgezogen. Betrachtet man nur diejenigen Personen, die in Freiburg ihre Hauptwohnung haben, und lässt die An- und Abmeldungen von Zweitwohnungen außer Acht, reduzieren sich diese Zahlen auf 2487 Zuzüge und 18477 Wegzüge. Somit verlassen jährlich zwischen 9% und 11% der Bevölkerung die Stadt während gleichzeitig in der Regel noch etwas mehr Personen neu in die Stadt kommen. In den letzten beiden Jahren gab es so viele Zuzüge nach Freiburg wie noch nie zuvor! Im Folgenden werden die Wanderungen von Personen mit Hauptwohnung in Freiburg näher betrachtet, also diejenigen, die zur Wohnbevölkerung zählen. Bei den Anmeldungen von Nebenwohnungen handelt es sich weitgehend um Studenten, der Umfang der An- und Abmeldungen ist bei ihnen etwa gleich groß. 21. 2. Zu- und Wegzüge nach und von Freiburg 199-2 Zuzüge Wegzüge 2.215 2.487 19. 18. 19.141 18.483 18.558 19.634 18.915 19.351 19.173 18.973 18.656 19.158 18.599 18.951 19.464 19.138 19.455 19.285 18.477 17. 16.79 16.839 17.137 16.

Die Zu- und Wegzüge lassen sich in mehrere große Personengruppen aufteilen: Den größten Anteil haben in Freiburg die Schüler und Studenten, meist in der Altersgruppe 18 bis 24 Jahren, die zur Ausbildung nach Freiburg kommen und anschließend in der Regel wieder fortziehen. Diese Zuzüge haben in den letzten beiden Jahren zugenommen. Eine zweite Gruppe bilden Zu- und Wegzüge aus beruflichen Gründen. Dies sind meist Personen in der Altersgruppe 3 bis 44 Jahren, darunter auch einige Familien mit Kindern. Diese Umzüge sind dadurch gekennzeichnet, dass sie über eine größere Entfernung gehen. Auch in dieser Gruppe hat die Zuwanderung in den letzten beiden Jahren zugenommen. Die Stadt-Umland-Wanderungen bestimmen die dritte Gruppe. Neben der Ausbildung und den beruflichen Gründen spielt hier besonders die Wohnung und das Wohnumfeld eine sehr wichtige Rolle. Während es hier in der Vergangenheit zum Teil große Wanderungsverluste gab, hat in den letzten drei Jahren eine Trendwende stattgefunden. Die Abwanderung von Familien ist deutlich zurückgegangen und somit haben die Wanderungsverluste deutlich abgenommen. Eine weitere große Gruppe mit ca. 3 % aller Zuzüge sind die Zuwanderungen von Ausländern aus dem Ausland. Dabei muss unterschieden werden zwischen normalen Zuund Wegzügen, z.b. innerhalb der EU, und der Zuwanderung aus Krisengebieten, von denen nur ein Teil in Freiburg bleibt und ein größerer Teil innerhalb Deutschlands verteilt wird. In den letzten beiden Jahren haben die Zuzüge von Ausländern stark zugenommen und gleichzeitig sind die Wegzüge zurückgegangen. Wie die Grafik zeigt, hat der Wanderungsgewinn bei den Ausländern zwischen 1991 und 1998 fast kontinuierlich abgenommen und konnte 1997 und 1998 die Abwanderung von Deutschen nicht mehr ausgleichen. 2. Salden der Zuzüge nach Freiburg und der Wegzüge von Freiburg von Deutschen und Ausländern 199-2 1.5 1.365 1.69 1.485 1.431 1.187 1. 986 962 5 35-64 684-16 477 513 46 23 77-32 579-5 Deutsche Ausländer -1. -394-468 -56-743 2

Der Umfang der Fernwanderungen, d.h. der Studenten, Ausländer und der berufsbedingten Wanderungen, ist vor allem durch Ereignisse im Ausland, bundes- und landespolitischen Entscheidungen zu Wirtschaft und Bildung sowie konjunkturellen Entwicklungen bestimmt. Allein bei den Stadt-Umland-Wanderungen gibt es - wenn auch beschränkte - Möglichkeiten, diese durch lokales Handeln zu beeinflussen. So sind Zu- und Abwanderungen im Zeitverlauf großen Schwankungen unterworfen. Während Ende der 8er-Jahre in größerem Umfang Aus- und Übersiedler/innen aus dem Ausland sowie Deutsche aus der ehemaligen DDR nach Freiburg kamen, so gab es seit Beginn der 9er-Jahre immer wieder starke Zuzüge aus dem ehemaligen Jugoslawien. Dadurch kam es zwischen 1988 und 1993 zu einer deutlichen Bevölkerungszunahme. In den letzten beiden Jahren hat sich diese Entwicklung markant verändert: Die Zuzüge nehmen stark zu und gleichzeitig nehmen die Wegzüge stark ab. Dies hat mehrere Ursachen: Verstärkte Zuwanderung aus dem Ausland, insbesondere aus der EU Verstärkte Zuwanderung von Deutschen von außerhalb der Stadtregion, bei den 18- bis 24-jährigen um ca. 3 Personen (ansteigende Studentenzahlen), bei den 3- bis 44- jährigen sowie den unter 18-jährigen um insgesamt ca. 4 Personen (Familien) Weniger Wegzüge von Ausländern Weniger Wegzüge ins Umland Bei den Zu- und Wegzügen von Ausländern/innen haben die Wanderungen im Austausch mit den Staaten der Europäischen Union mit ca. 2% die größte Bedeutung. Bei den Zuwanderungen aus der USA, China und Japan handelt es sich weitgehend um Studenten. Wanderungen von Ausländern mit dem Ausland im Jahr 2 nach Herkunft/Ziel und Veränderung gegenüber 1998 Herkunft / Ziel Zuzüge 2 Veränderung zu 1998 Wegzüge 2 Saldo Zahl % Zahl Zahl % Zahl Europäische Union 1544 2,1 365 1172 18,8 372 ehem. Jugoslawien 526 6,9-293 28 4,5 246 USA 478 6,2-1 42 6,7 58 Türkei 411 5,4 53 57,9 354 GUS-Staaten 299 3,9 49 113 1,8 186 Irak 298 3,9 225 7,1 291 Polen 26 3,4 16 27 3,3 53 Syrien 237 3,1 92 1, 236 China 226 2,9 144 73 1,2 153 Japan 199 2,6 7 126 2,2 73 Schweiz 19 2,5-13 246 3,9-56 3

Ein weiterer Aspekt bei der Betrachtung der Wanderungen ist der Zu- und Wegzug von Haushalten mit Kindern. Von 1993 bis 1998 gab es einen zunehmenden Wanderungsverlust von Personen in Haushalten mit Kindern. In den letzten beiden Jahren haben sich diese Verluste reduziert. Im Jahr 2 sind die Zu- und Wegzüge wieder ausgeglichen. Die Gründe dafür sind der verstärkte Zuzug von Familien aus dem Bundesgebiet sowie aus dem Ausland und gleichzeitig eine geringere Abwanderung ins Umland. 2. Salden der Zuzüge nach Freiburg und der Wegzüge von Freiburg von Personen in Haushalten mit und ohne Kind(ern) 199-2 1.814 2.38 1.5 1.5 1.32 1.15 1.581 1. 879 5 537 635 658 452 686 144 119-5 -1. Haushalte ohne Kind Haushalte mit Kind(ern) -16-457 -341-591 -965-1. -651-28 2. Die Stadt-Umland-Wanderung In allen Großstädten gibt es den Prozess der Suburbanisierung: Das Umland profitiert von der Abwanderung aus der Stadt. Dies gilt auch für Freiburg. In den letzten 1 Jahren sind pro Jahr ca. 65 Personen mehr aus Freiburg in die beiden Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen weggezogen als umgekehrt von dort nach Freiburg zugezogen sind. Besonders hoch waren diese Verluste in den Jahren 1995 bis 1997. Hier muss man einen Zusammenhang mit der Entwicklung auf dem Freiburger Wohnungsmarkt sehen, auf dem es in den Jahren 1995 und 1996 relativ schwierig war, eine Wohnung zu finden. Inzwischen ist bei den Wanderungsverlusten gegenüber dem Umland eine Trendwende zu sehen, seit 1998 gehen sie deutlich zurück. 4

Wanderungsverluste Freiburgs gegenüber dem Umland 199-2 -2-4 -444-432 -6-545 -513-551 -537-55 -8-822 -716-676 -1. -96 Betrachtet man diese Entwicklung getrennt für die deutsche und ausländische Bevölkerung, so wird die Trendwende noch deutlicher. Bei der deutschen Bevölkerung sind die Wanderungsverluste seit 1998 auf ein Drittel des Werts von 1997 zurückgegangen. Dabei haben sich die Zuzüge aus dem Umland auf dem gleichen Niveau gehalten und die Wegzüge haben sichtbar abgenommen. Gleichzeitig erreichen die Wanderungsverluste bei der ausländischen Bevölkerung ein höheres Niveau. Hier sind bei ebenfalls gleichem Umfang der Zuzüge die Wegzüge gestiegen. 2 Salden der Wanderungsbeziehungen von Deutschen und Ausländern zwischen Freiburg und dem Umland 199-2 66-2 -4-6 -22-224 -528-17 -446-67 -553 2-63 -13-613 -13-48 -487-189 -179-4 -279-153 -8 Deutsche Ausländer -1. -89-858 5

Ein wichtiger Aspekt der Suburbanisierung ist die Abwanderung von Familien in das Umland, weil für sie bezahlbarer Wohnraum knapp ist und die Möglichkeiten für die Bildung von Wohneigentum in der Stadt begrenzt sind. Seit 1992 haben die Wanderungsverluste Freiburgs gegenüber dem Umland von Personen in Haushalten mit Kindern mit jedem Jahr zugenommen und 1999 einen Höchststand von annähernd 8 Personen erreicht. Die Zu- und Wegzüge von Personen in Haushalten ohne Kind haben zwar mit 75% der Zuzüge und 68% der Wegzüge einen wesentlich größeren Umfang als die von Haushalten mit Kindern, Wanderungsgewinn und Verlust sind jedoch bei den Hauhalten ohne Kind annähernd ausgeglichen. Die Wanderungsverluste sind weitgehend auf die Abwanderung von Familien zurückzuführen. Die Verbindung mit der Nationalität macht deutlich, dass der Rückgang der Wanderungsverluste mit dem Umland seit 1998 ausschließlich darauf zurückzuführen ist, dass die Abwanderung von Familien und hier insbesondere von deutschen Familien zurückgegangen ist. Gleichzeitig hat die Abwanderung von ausländischen Familien in den letzten drei Jahren ein höheres Niveau erreicht. Eine direkte Erklärung für die reduzierte Abwanderung von deutschen Familien seit 1998 kann im verstärkten Angebot von Ein- und Zweifamilienhäusern in den Neubaugebieten Rieselfeld und Vauban gesehen werden. Gab es zwischen 1992 bis 1997 in Freiburg einen jährlichen Zugang von ca. 11 solcher Gebäude, so wurden in den Jahren 1998 145, 1999 243 und 2 219 Ein- und Zweifamilienhäuser fertiggestellt. Die Bewohner von Rieselfeld und Vauban stammen zu 7% aus dem Stadtgebiet. Durch die Umzüge in diese Neubaugebiete ist die Bevölkerung in den anderen Stadtteilen nicht zurückgegangen. Da der Wohnungsmarkt für Familien knapp ist, werden hier frei werdende Wohnungen auch wieder belegt. Salden der Wanderungsbeziehungen von Personen in Haushalten mit und ohne Kind(ern) zwischen Freiburg und dem Umland 199-2 2 212 9 47 17-2 -4-6 -8-48 -143-189-25-23 -283-48 -497 Haushalte ohne Kind Haushalte mit Kind(ern) -546-225 -597-78 -636-248 -658-723 -791-449 6

3. Zusammenfassung Die wichtigsten Ergebnisse sind: Die Zuwanderung in den letzten beiden Jahren war so hoch wie nie zuvor in Freiburg. Eine Ursache dafür ist die verstärkte Zuwanderung aus dem Ausland, insbesondere aus der EU. Weitere Ursachen sind der erhöhte Zuzug von Studenten sowie berufsbedingte Zuzüge, diese oft mit der Familie. Gleichzeitig gab es in den letzten beiden Jahren weniger Wegzüge von Ausländern und weniger Wegzüge ins Umland. Damit ist die Freiburger Bevölkerung in den letzten beiden Jahren um rund 3 Personen angewachsen. Gesamtstädtisch gab es im Jahr 2 erstmals seit 1993 kaum noch Wanderungsverluste von Haushalten mit Kindern. Die Wanderungsverluste Freiburgs gegenüber dem Umland sind seit 1998 deutlich zurückgegangen. Während die Verluste 1997 über 9 Personen betrugen, sind im Jahr 2 nur noch 432 Personen mehr in das Umland abgewandert als von dort zugezogen. Der Grund dafür ist die gegenüber den Vorjahren deutlich verringerte Abwanderung von deutschen Familien in das Umland. Eine direkte Erklärung dafür ist das seit 1998 deutlich erhöhte Angebot von Ein- und Zweifamilienhäusern in den Neubaugebieten Rieselfeld und Vauban. Für die aktuelle Diskussion zum Flächennutzungsplan ergeben sich daraus die folgenden Aspekte: Die starke Bevölkerungszunahme in den letzten beiden Jahren zeigt, dass das Szenario des Flächennutzungsplans mit einem leichten Bevölkerungszuwachs bis zum Jahr 21 erreichbar sein kann. Die jetzt höheren Bevölkerungszahlen können zu einem höheren künftigen Wohnraumbedarf führen, zumindest wird der geplante Bedarf bis 21 auch nötig sein. Das Eigenheimangebot in den Neubaugebieten Vauban und im 3. Bauabschnitt Rieselfeld zeigt einen deutlich bremsenden Effekt auf die Abwanderung von (deutschen) Familien. Das Ziel der Stadt scheint erreichbar zu sein, die Abwanderung von Familien in das Umland durch die Ausweisung neuer Baugebiete für Wohneigentum von Familien zu reduzieren. Es müssen rechtzeitig Vorbereitungen für weitere Angebote getroffen werden, nachdem die Baugebiete Rieselfeld und Vauban abgeschlossen sind. Die Stadt hat mit den Bebauungsplänen im Rahmen eines Flächennutzungsplans offensichtlich die Möglichkeit, die Altersstruktur und das soziale Gefüge der Bevölkerung positiv zu beeinflussen. Th. Willmann 7

Herausgeber: Stadt Freiburg, Amt für Statistik und Einwohnerwesen, Wilhelmstr. 2a, 7998 Freiburg, Telefon: 21-3227, Telefax: 21-3299, Email: statistik@stadt.freiburg.de Internet: www.freiburg.de Der Statistische Infodienst erscheint in unregelmäßiger Reihenfolge ca. 12 mal jährlich und kann unter Angabe einer Email-Adresse kostenfrei abonniert werden.