Erfahrungsbericht. Doppeldiplom. TU Darmstadt - École Supérieure d'électricité

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Transkript:

Erfahrungsbericht Doppeldiplom TU Darmstadt - École Supérieure d'électricité 2010 2012

Zu meiner Person: Direkt nach meinem Baccalaureat in Marokko bin ich Anfang 2006 nach Deutschland gekommen, um zu studieren. Von März 2006 bis September 2010 habe ich das Studienkolleg Darmstadt besucht, den Bachelor of Science IKT absolviert und die Hälfte der Masterfächer geschrieben, bevor ich Mitte September nach Paris fuhr. Vorbereitung vor dem Auslandsaufenthalt: Im Unterschied zu meinen Vorgängern habe ich mich sehr spät in meinem Studium entschieden einen Auslandsaufenthalt zu machen. Infolgendessen musste ich alles sehr schnell organisieren. Ich bin zuerst zu Frau Torres vom internationalen Büro gegangen und habe mich bei ihr über das Programm und die Partnerschulen erkundigt. Dann bin ich zu Dr. Haun gegangen und habe mich über die Zulassungskriterien für diesen Austausch informiert. Neben guten Noten und einem guten Sprachniveau wird von den Austauschstudenten auch ein zügiges Studium erwartet. Wenn es bei einer Partnerschule mehr Bewerber als Stellen gibt, werden dann die Besten nominiert. Die anderen bekommen ihre zweite bzw. dritte Wahl. Ich habe mich dann bei Dr. Haun beworben und wurde zu einem Gespräch mit ihm und Herrn Professor Balzer eingeladen. Drei Wochen später wusste ich, dass ich für den Austausch nominiert wurde. Danach folgte eine Bewerbung direkt bei SUPELEC über das internationale Büro. Mitte Juli 2010 bekam ich in einer Mail schon die Zusage von SUPELEC. Angehängt an der Mail waren viele Dokumente mit allen Dingen, die man erledigen muss. Das wichtigste Dokument ist das Formular, das man rechtzeitig an CESAL schicken soll, wenn man auf dem Campus von SUPELEC wohnen will. Nachdem ich alles mit Hilfe eines französischen Freundes erledigt hatte, habe ich angefangen mich auf meine letzten Klausuren an der TU Darmstadt vorzubereiten. Ein Problem hatte ich bei zwei Klausuren, die im Oktober stattfanden, weil der Vorlesungbeginn an der SUPELEC mitte September ist. Ich konnte eine Klausur ausnahmsweise nach Absprache mit dem zuständigen Professor vorziehen und mündlich machen. Die andere habe ich an der SUPELEC geschrieben. Mathematischer Kurs: Es wird allen Studenten, die an einem Austauschprogramm an einer französichen Schule teilnehmen, ein spezieller mathematischer Kurs von der TU Darmstadt angeboten. Der Kurs wird von französischen Studenten auf französisch gehalten. Ich empfehle auf jeden Fall an diesem Kurs teilzunehmen und das ernst zu nehmen, weil

man einen guten Überblick darüber bekommt, was die Franzosen in den Prepas gemacht haben. Nach dem Besuch dieses Kurses und dem Schreiben der letzten Klausuren bin ich nach Paris gefahren, und schon begann das zweite Jahr. Zweites Jahr : Das zweite Jahr unterteilt sich in 3 sogenannten Voies, in denen jeweils ungefähr 150 Studenten studieren und verschiedene Professoren lehren. Dadurch unterscheiden sich die Voies sehr stark voneinanander, was bei der Klausurvorbereitung vom Studenten in Betracht genommen werden sollte. Generell findet man in Voie 3 die einfachsten Klausuren. In der Klausur Électronique HF hat der Professor sogar die gleiche Klausur vom letzten Jahr wiederholt. Voie 2 ist normalerweise die schwerste, insbesondere für die Klausuren MNO (Méthodes numériques et optimisation) und RASS (Représentation et analyse statistique des signaux), die besonders schwierig für die Austauschstudenten sind, weil die zuständige Professoren viele mathematische Kenntnisse von den Studenten verlangen. Ich kam in Voie 1, die normalerweise einen mittleren Schwierigkeitsgrad inne hat. Da wir aber 4 neue Professoren hatten, und somit keine Annales in diesen Klausuren, war das auch sehr schwierig für uns. Pflichtfächer: Automatique: Man kann dieses Fach mit einer Mischung von Regelungstechnik I und II vergleichen, wobei die Vorlesung ganz anderes gehalten wird als in Darmstadt. Sehr interessant fand ich die Etude de Laboratoire, in der man sehr interssante Dinge macht, wie Z.B eine metallische Kugel anhand von einem Regler schweben zu lassen. Die Klausur am Ende ist mündlich. Man bekommt 15 min, um zwei Aufgaben zu bearbeiten und 15 min, um die Ergebnisse vor dem Professor zu präsentieren. Der Student wird dann nur vom Professor geprüft und es wird kein Prüfungsprotokoll geschrieben. Die Note hängt damit viel von der Sympatie und Laune des Professors ab. Traitement et conversion de l'énergie électrique Hier wird auf dem synchronen und asynchronen Motor eingegangen. Bei uns kam ein externer Professor von Renault. Bei diesem Fach empfehle ich den Hintergrund gut zu

verstehen sowie die Übungen und alle relevanten Annales zuhause selbst zu rechnen. Commande des entraînements à vitesse variable Das ist eine Mischung der zwei oben genannten Fächern. Es ist ein eher kompliziertes Fach und die Klausuren unterscheiden sich von den Annales. Es wird geprüft ob, der Student den Stoff richtig verstanden hat. Composants à semiconducteurs Man kann dieses Fach mit den Fächern Halbleiterbauelemente A und B vergleichen. Das ist ein sehr großes Fach mit viel Stoff zum Auswendiglernen. Der Diodenteil macht aber die Hälfte der Klausur. Ich empfehle sehr früh mit dem Lernen anzufangen. Gestion de projet Hier geht es um Projekmanagement. Die Vorlesung ist meiner Meinung nach gar nicht interessant. Man kann das Skript selbst zuhause lernen und die Übungen wiederholen und am Ende eine gute Note erzielen. Méthodes numériques et optimisation Das ist ein sehr schwieriges Fach, bei dem auf die numerischen Probleme und deren Lösungen eingegangen wird, wobei die Professoren ein gewisses Know-How aus den Prepas voraussetzen, was die Austauschstudenten nicht besitzen. Ich empfehle sehr früh mit dem Lernen anzufangen, sowie viele Annales mit Lösungen zu rechnen. Ich habe die ganze Weihnachtspause zu Hause in Gif-sur-Yvette gesessen und mich mit den Annales beschäftigt. Représentation et analyse statistique des signaux Dies ist auch ein sehr schwieriges Fach, das eine Mischung von ETIT 4, DSP sowie der Wahrscheinlichkeitstheorie darstellt. Bei uns kam ein neuer Professor, der die Vorlesung sehr schlecht gehalten hat und die Klausur ganz anders gestellt hat. Nachdem sich die Studenten beschwert haben, hat der Professor allen Studenten

zwei Punkte mehr gegeben und trotzdem konnten alle Austauschstudenten, die ich kannte und auch Franzosen nicht bestehen. Ich habe zum Glück die benötigten 7 Punkte geschafft und brauchte am Ende des Jahres die Klausur nicht zu wiederholen. Das hat aber meine Durchschnittsnote nach unten gezogen. Architecture des systèmes informatiques Ich kann für dieses Fach keinen direkten Vergleich mit einem Fach von der TU Darmstadt finden, aber es geht in Richtung Rechnersysteme, wobei auf die Vorgänge und Strukturen von Prozessoren eingegangen wird. Hier gibt es auch eine mündliche Prüfung und man bekommt eines von den vier Themen der Vorlesung. Die Themen sind aber sehr unterschiedlich im Schwierigkeitsgrad. Deswegen spielt das Glück eine sehr wichtige Rolle. Droit de l'entreprise Es geht um Arbeitsrecht. Es ist im Grunde genommen kein schwieriges Fach. Man muss nur viele Sachen auswendig lernen. Signal et communications Das ist äquivalent zu den beiden Vorlesungen Kommunikationstechnik I und II. Wenn man bei den TDs richtig aufpasst und die Annales zuhause rechnet, sollte man normalerweise das Fach bestehen. Électronique HF Das Fach ist äquivalent zu den Fächern Hochfrequenzkomponenten und Hochfrequenzschaltungen. Wenn man in den TDs aufpasst und die Annales macht sollte man normalerweise die Klausur bestehen. Macroéconomie Das ist ein sehr interessantes Fach, bei dem man viel lernt. Die Vorlesung ist auf jeden Fall empfehlenswert. Systèmes d'information Das ist vergleichbar mit Kommunikationsnetze I und II. Ich hatte nicht viel Zeit, um mich darauf vorzubereiten, weil ich nach einem Zimmer für mein Praktikum suchte. Ich habe es am Ende mit 9 bestanden.

Wahlpflichfächer: Die Wahlpflichtfächer sind frei wählbar und unterscheiden sich stark bezüglich des Arbeitsaufwands. Ich empfehle, sich direkt bei den Franzosen zu erkundigen, weil sie wertvolle Tipps von den Vorgängern erhalten. Stage de 2eme année: Das Praktikum im zweiten Jahr dauert minimal 2 und maximal 3 Monate. Es muss nicht unbedingt im Bereich des Ingenieurwesens absolviert werden und kann auch dazu dienen andere Bereiche kennenzulernen. Viele Studenten versuchen die heißbegehrten FinanzPraktika bei den Banken in London oder NewYork zu ergattern, weil sie diese Bereiche lukrativ finden und somit in diesen Bereichen arbeiten wollen. Austauschstudenten, die ein Fachpraktikum vorweisen können, können auf Antrag und gute Begründung, wenn sie möchten, von diesem Praktikum befreit werden. Ich entschied mich aber dazu dieses Praktikum zu machen und begann Anfang Februar nach einer Praktikumsstelle zu suchen. Für die Suche gab es 3 Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist zur Bibliothek zu gehen, die Kataloge mit allen Praktika, welche die Studenten in den letzten Jahren gemacht haben, rauszuholen und diese Studenten zu kontaktieren und nach Kontakdaten zu fragen. Das machen die Meisten. Ein zweiter Weg ist, sich die auf der Supelec Seite ausgeschriebene Stellen aufzurufen und sich direkt zu bewerben. Die Letze Möglichkeit ist, normal auf den Jobbörsen nach Praktika zu suchen. Ich habe über diese 3 Wege nach einem interessanten Praktikum gesucht und bekam 3 Zusagen und entschied mich ein 3 monatiges Praktikum bei einer großen spanischen Firma in der nähe von Bilbao zu machen. Dort habe ich jeden Tag von 7 Uhr bis 14 Uhr an sehr interessante Aufgaben gearbeitet. Das Wochenende habe ich genutzt, um mit meinen spanischen Freunden Surfen zu gehen oder Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Insgesamt war das eine sehr gute Zeit gewesen und ich würde es auf jeden Fall jederzeit wiederholen. Bestehen des zweiten Jahres: Das zweite Jahr ist bestanden wenn alle folgende Voraussetzungen erfüllt sind: Gewichteter Durschnitt der Hauptprüfungen (Tronc commun) soll mindestens 10 sein. Die zwei Projekte, die man im zweiten Jahr hat und die Noten von den Etudes de Laboratoires sind nicht mitgerechnet.

Alle Hauptprüfungsnoten sollen mindestens 7 betragen. Durschnittsnote von den Etudes de Laboratoire soll mindestens 12 betragen. Die Note der beiden Projekten im zweiten Jahr soll mindestens 12 sein. Bestehen (Note > 10) von insgesamt 9 Wahlpflichfächer,Sprachen, Sport. Bestehen von mindestens 3 Sprachmodulen in zwei unterschiedliche Sprachen. Bestehen von mindestens 3 Wahlplichtsmodulen ausser Sprachen und Sport. Wer nicht alle Vorraussetzungen erfüllt sind, ist man zu einem Jury de passage anfang Juli eingeladen und muss seinen Fall vor dem Jury verteidigen. Die oben genannten Punkte sind der Wichtigkeit nach geordnet. Generell werden die französiche Studenten sehr mild behandelt, wenn sie das erste Mal vor dem Jurrys sind. Beim zweiten Mal können sie aber wegen Kleinigkeiten durchfallen. Ein französischer Student wurde im ersten Jahr mit einer Durschnitsnote von 9.4 und einem nicht bestehenden Fach zum zweiten Jahr zugelassen. Im zweiten Jahr hat er das Informatikprojekt nicht bestanden und war ein zweites Mal vor dem Jury. Nur wegen diesem Projekt musste er das zweite Jahr wiederholen und das auf einem anderen Campus. Austauschstudenten werden aber strenger behandelt und bekommen üblicherweise keine Chanche weiter an der Schule zu studieren, wenn sie einen der drei ersten Punkte nicht erfüllt haben. Deswegen ist es ratsam von Anfang an aufzupassen und zu versuchen in den ersten Klausuren schon gute Noten zu erzielen. Drittes Jahr : Das dritte Jahr dauert nur ein Semester von Mitte September bis Ende März. Wer das zweite Jahr bestanden hat sollte auch das dritte bestehen, weil man jetzt das System kennt. Der Arbeitsaufwand bleibt aber im Vergleich zu einem normalen Semester an der TU Darmstadt auch sehr hoch. Im Folgenden ist das Programm meiner Fachrichtung dargestellt. Rubriques Majeures Examens et Travaux - Antennes et rayonnement - Propagation - Communication optiques - Circuits hyperfrequences - Compatibilite electromagnetiques - Technique de transmission

Mineures (von mir ausgewählt) - Circuits hyperfrequence - Exposition des personnes et mesures de champs - Ingenieurie des reseaux cellulaires de telecommunications - Les metiers du conseil - Systemes de navigation - Systemes de radiocomunications Etudes et projet - Etude industrielle ou de laboratoire Seminaire - Management et gestion d entreprise Enseignement Electif Travail de fin d etudes - Anglais - Anglais - Anglais - Anglais Stage en entreprise Mineures: Auf die Majeures Fächer möchte ich nicht direkt eingehen da sie sehr unterschiedlich sind. Die Mineures sind aber frei wählbar und werden alle am Anfang des Jahres von den Studenten ausgewählt und von den zuständigen Professoren zugeteilt. Weil manche Fächer nicht interessant sein können, besonders schwierig oder sogar langweilig sind, empfehle ich sich am Anfang des Jahres mit den Franzosen darüber zu unterhalten, weil sie durch ihre Kontakte sehr gute Tipps bereit haben. Systemes de navigation war zum Besipiel so langweilig, dass alle Studenten ihren Laptop zur Vorlesung mitbrachten. Etudes et projet: Von November bis Ende März bekommt jede Gruppe von 2 bis 3 Studenten ein Projekt, das von einer Partnerfirma vorgeschlagen wurde. Das Projekt ist vergleichbar mit einer Studienarbeit. Man bekommt dafür 2 bis 3 Nachmittage pro Woche frei, um es zu bearbeiten. Allerdings reicht das überhaupt nicht, wenn man die Schwierigkeit und die Größe des Projekts berücksichtigt. Man muss sich deswegen organisieren und manchmal bis tief in die Nacht oder am Wochenende daran arbeiten.

Séminaire: Die Seminarwoche war sicherlich meine beste Woche an der SUPELEC. Von einem Team von 4 bis 5 Studenten wird in einem Mangement-Spiel eine virtuelle Firma gegründet. Durch Kaufen/Verkaufen von Produktionspunkten, Einstellen von Praktikanten/Festangestellten versucht jedes Team Gewinne zu machen und die Firma zu entwickeln. Dabei werden auch sehr kleine Dinge vom Programm in Betracht gezogen. Die Produktion wird zum Beispiel von der Zufriedenheit der Mitarbeiter beeinflusst oder die Firma kann nicht viel Geld ausleihen, wenn es ihr selber schlecht geht. Stage de fin d études: Der stage de fin d études ist eine Art Diplomarbeit, die man außerhalb von Supelec schreibt. Diese fängt normalerweise Anfang April an und endet Anfang September mit der Abgabe eines Berichts und einer Präsentation. Der stage de fin d études dauert dann nur 5 Monate, was ihn von einer sechs monatigen deutschen Diplomarbeit, die man an deutschen Universitäten schreibt, unterscheidet. Das liegt daran, dass die Studenten Anfang September ihren Studentenstatus verlieren und hiermit nicht mehr zur Schule gehören. Infolgendessen werden alle von den Firmen ausgeschriebenen Abschlussarbeiten, die länger als 5 Monate dauern automatisch von der Schule abgelehnt. Die Schule ist aber milder bei der Auswahl des Abschlussarbeitsthemas. Es muss nicht unbedingt mit der im 3 Jahr ausgewählten Fahrichtung zusammenhängen. Die Abschlussarbeitsthemen der Studenten reichen dann unabhängig von der Fahrichtung von dem Energiebereich bis zum Telekommunikationsbereich. Viele Studenten suchen auch nach Abschlussarbeiten im Bereich Rechnungswesen, Controlling und Consulting, da sie später in diesen Bereichen arbeiten möchten. Die Austauschstudenten sollen sich aber nicht weit von der an ihrer Heimatsuniversität ausgewählten Fahrichtung entfernen, wenn sie keine Probleme mit der Annerkennung an Ihren Heimatsuniversitäten haben wollen. Ich habe Anfang Dezember mit meinen Bewerbungen angefangen. Ich habe mich sowohl in Frankreich als auch in Deutschland beworben und entschied mich für eine Abschlussarbeit beim grössten Automobilzulieferer Deutschlands in Baden- Württemberg. Die Abschlussarbeiten in Frankreich waren auch sehr interessant und sehr gut bezahlt (zwischen 1000 und 2000 Euro) aber ich entschied mich für eine Stage de fin d études in Deutschland, da ich später in Deutschland arbeiten möchte.

Meine Arbeit umfasste die Erforschung von radarspezifischen Indikatoren von Objekten und die Entwicklung von Signalverarbeitungsalgorithmen zur besseren Klassfikation von Hindernissen. Fazit: Ein Auslandsaufenthalt, wenn auch von kurzer Dauer, ist eine sehr bereichernde und interessante Erfahrung. Man hat die Möglichkeit über den Tellerrand zu schauen und andere Sprachen und Kulturen kennenzulernen. Darum verpflichtet SUPELEC jetzt, als Bedingung für das heißbegehrte Diplom alle französichen Studenten während ihrer Studienzeit einen Auslandsaufenthalt von mindestens sechs Monaten zu absolvieren.