Spielzeug und Laptops gegen Öl und Stahl: Chinas Wirtschaftsentwicklung und Außenabhängigkeit



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Transkript:

Spielzeug und Laptops gegen Öl und Stahl: Chinas Wirtschaftsentwicklung und Außenabhängigkeit Dr. Heiner Depner Fridtjof-Nansen-Akademie für Politische Bildung 26. November 2008

http://de.wikipedia.org/wiki/volksrepublik_china, 24. 11. 2008

Spielwarenindustrie in China 2006: ca. 8.000 Unternehmen (3 Mio. Mitarbeiter) exportieren Spielwaren im Wert von 12 Mrd. US-$ 1994: Exporte im Wert von 3,6 Mrd US-$ Produktion hauptsächlich in Clustern Anteil Chinas am Spielwarenimport in Deutschland 2006: 62 Prozent (1,8 Mrd. ) 2006: Deutschland produziert Spielwaren im Wert von ca. 1,1 Mrd. http://www.welt.de/wirtschaft/article1319450/china_verbietet_spielzeugfirmen_den_export.html, 24.11.2008

Titelbild: Sandschneider, E. (2007): Globale Rivalen. Hanser Manhart/Grieshammer (2006), S. 28

http://www.sackstark.info/wp-content/uploads/2008/04/china_petrol.png, 24.11.2008

Bildquellen: http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/unternehmen/:ausbeutung-afrikas-herren/597112.html, 24.11.2008

Gliederung Wirtschaftsgeographie und Chinas Aufschwung Wirtschaftsentwicklung Chinas im Rückblick Chinas Öffnung und Beitrag zur Globalisierung Resümee und Ausblick

Globalisierung aus Sicht der Wirtschaftsgeographie http://www.hgg-ev.de/glueckler_2008.html, 24.11.2008

Globalisierung als Prozess Globalisierung: Prozess der zunehmenden Entankerung ökonomischen Handelns aus dem physischen Raum Neue Informations-, Kommunikations- und logistische Technologien => time-spacecompression Institutionelle Veränderungen geänderte Handlungsoptionen für Akteure Handel von Gütern und Dienstleistungen Kapitalverflechtungen Wissens- und Technologieverflechtungen

Indikatoren: Außenhandel Intensivierung der Handelsbeziehungen Inter-sektoraler Handel auf Grundlage des Theorem der komparativen Kostenvorteile Intra-sektoraler Handel aufgrund einer zunehmenden Produktdifferenzierung und Pluralisierung der Märkte Außenhandel von Zwischenprodukten durch internationale Organisation von Wertschöpfungsketten Unternehmensinterner Außenhandel durch multinationale Unternehmen

Indikatoren: Kapitalverflechtungen http://www.economag.de/magazin/2008/7-8/118+gr%f6%dfer,+schneller,+weiter, 24.11.2008 http://www.bpb.de/wissen/vule3d,0,0,ausl%e4ndische_direktinvestitionen_(adi)_pro_jahr.html, 24.11.2008

Wissen und Globalisierung Globalisierung vollzieht sich im Spannungsfeld von Ubiquitification und Kontextualisierung Ubiquitification (Maskell und Malmberg 1998): Kodifizierbares Wissen wird über moderne IuK- Technologien verbreitet Mehr Möglichkeiten bei der Standortwahl Wettbewerbsvorteile verringern sich, da Wissen leicht zugänglich wird Kontextualisierung Lokal vorhandene Ressourcen werden in neues, (zunächst) nicht kodifizierbares Wissen umgewandelt Entstehung lokalisierter Produktionszusammenhänge

Global Production Networks Coe/Hess/Yeung/Dicken/Henderson (2003), S. 33

Wirtschaftsentwicklung Chinas im Rückblick http://www.lib.utexas.edu/maps/historical/shanghai_1907.jpg; 05. 06. 2003

Opium, ungleiche Verträge, Anarchie Handel durch die Portugiesen ab 1516 Macao als Handelskolonie 1577 Handel als höfliches Zugeständnis East India Company Britisches Handelsmonopol bis 1833 Ab 1839 Opiumkrieg Ungleiche Verträge von Nanjing 1842 Hongkong an England; Vertragshäfen mit Sonderrechten Meistbegünstigungsklausel: Run der Großmächte

Staiger et al. (2003), Tafel VII

Vom Kaiserreich zur Republik China als japanische Einflusssphäre Japanische Expansionspolitik (Taiwan, Korea) 1895: China verliert Krieg Direktinvestitionen Shanghai wird europäisch Hauptstandort ausländischer Investitionen Konzessionen der Briten, Franzosen, Amerikaner Schwächung des Kaiserhofs Entstehung regionaler Machthaber Boxeraufstand 1900 Revolution 1911: China wird Republik Chinese Revolutionary League von Sun Yat-sen

Über den Langen Marsch zum Bürgerkrieg und zur VR Problem: fehlende Zentralregierung Entstehung der KPCh 1921 Mao: keine Revolution ohne ländliche Massen Mobilisierung der Bauern über Wanderarbeiter KPCh und Guomindang 1927: Chiang Kai-shek exekutiert Kommunisten 1934: Beginn Langer Marsch der Roten Armee 1937-1945: chinesisch-japanischer Krieg 1945-1949: Bürgerkrieg 1949: Entstehung VR China

Staiger et al. (2003), Tafel VIII

Maoismus, Große Sprünge und Kulturrevolution Wirtschaftsstruktur 1949 (Fremdgesteuerte) Industrie und Infrastruktur stark geschädigt 92% der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft Humankapital nach Taiwan geflohen Wiederaufbau 1949-1952 Herstellung von Konsens als Priorität => Land für die Bauern, private Unternehmen erlaubt Sozialistische Transformation 1953-1956 Sowjetisches Modell als Muster Industrie wandert von Shanghai nach Hongkong Nahezu komplette Verstaatlichung der Wirtschaft

Maoismus, Große Sprünge und Kulturrevolution 1958: Großer Sprung nach Vorne SU und GB sollen wirtschaftlich eingeholt werden Maßnahmen führen zur Hungersnot und knapp 20 Mio. Toten Danach Liberalisierung und Aufschwung 1966-1976: Kulturrevolution Andauernder Klassenkampf Kampf gegen die vier Alten Einebnung von Klassenunterschieden => Entmachtung der Elite 1976: Mao stirbt, Kampf um das Erbe KPCh fürchtet Verlust des Mandat des Himmels

Chinas Öffnung und Beitrag zur Globalisierung http://www.china.org.cn/e-china/history/contemporary.htm, 24.11.2008 http://english.peopledaily.com.cn/200201/18/eng20020118_88932.shtml, 24.11.2008

Egal ob die Katze schwarz ist oder grau... Wirtschaftliche Situation 1978 Hungersnöte Veraltete Industrien Außenwirtschaftliche Isolation Rechtssystem zusammengebrochen Deng Xiaoping I: Egal ob die Katze schwarz oder grau ist, Hauptsache sie fängt Mäuse Deng Xiaoping II: nach Steinen tastend den Weg überqueren

Modernisierungen und Flügelkämpfe Vier Modernisierungen Industrie, Landwirtschaft, Verteidigung, Wissenschaft/Technik Konsens: politische Modernisierung abgelehnt Machtkämpfe zwischen Reformern und Hardlinern Experimentelle Liberalisierung von 1978 bis 1984 (LW): geplante Wirtschaft mit Ergänzung durch Marktregulierung (Schüller 2000) Ausweitung der Reformen von 1984 bis 1988 (Industrie) Phase der Korrekturen 1988 bis 1991 Sozialistische Marktwirtschaft seit 1992

Ausweisung von Wirtschaftsförderzonen Giese/Zeng (1993), S. 186

Wirtschaftsförderzonen in China http://www.diercke.de/bilder/omeda/september_2005.pdf, 24.11.2008

Wang/Zeng 2008, S. 45

Räumliche Verteilung der ADI in China Liefner 2008, S. 6

China in fünf Jahren wichtigstes Empfängerland von ADI? KPMG 2008 (http://www.presseportal.ch/de/pm/100001147, 24.11.2008)

Beitrag ausländischer Unternehmen zur Wirtschaftsentwicklung Anteil von Unternehmensgruppen an den Exporten Januar bis August 2008 Unternehmen mit ausländischen Investitionen 56% Andere Unternehmen 26% Staatseigene Unternehmen 18% Datenquelle: MOFCOM 2008 Liefner 2008, S. 7

China als tätigendes und empfangendes Land von ADI 90 80 70 Mrd. US-$ 60 50 40 30 20 10 0 1990-2000 2004 2005 2006 2007 nach China aus China UNCTAD 2008

Chinesische Investitionen im Ausland Jiang Zemin 2001: Schwärmt aus! Schätzung bfai: Bestand an chinesischen ADI > 100 Mrd. US-$ (Deutschland 2007: ca. 124 Mrd. ) Strategische Einkaufsabsichten => Ratgeber für chinesische Übernahmen in Übersee Erwerb von natürlichen Ressourcen, Technologien, Marken, Vertriebswegen China Investment Corporation verwaltet 90 Mrd. US-$ für Auslandsinvestitionen In Deutschland interessant: Automobilindustrie, Maschinenbau, Umwelttechnik

Investitionen zur Rohstoffbeschaffung Rohstoffbedarf Chinas wird sich zwischen 2005 und 2030 verdoppeln Claims sind abgesteckt => China kooperiert mit Ländern, die westliche Industrieländer meiden Konzerne arbeiten mit staatlicher Beteiligung => Gewinnorientierung sekundär Rohstoffabkommen u.a. mit dem Irak oder Staaten Afrikas Muster: Infrastruktur gegen Rohstoffe

Beispiele: Rohstoffabkommen mit der Republik Kongo und Angola Republik Kongo September 2007: Abkommen im Wert von 3,3 Mrd. US-$ China erhält 8 Mio. t Kupfer, 200.000 t Kobalt, 372 t Gold China baut zwei Universitäten, 5000 Sozialwohnungen, 145 Gesundheitszentren, 32 Krankenhäuser, zwölf Straßen, drei Autobahnen, eine Eisenbahnlinie Angola: 11 Mrd. US-$ Schulden nach dem Krieg Hoffte auf westliche Investoren und Hilfe Finanzielle Hilfe durch den IWF war konditioniert Durch chinesische Kooperation mittlerweile schuldenfrei Sieren 2008

Exporte und Importe Liefner 2008, S. 5

Weltmarktanteile chinesischer Exporte in ausgewählten Branchen in Prozent Liefner 2008, S. 5

Struktur des chinesischen Außenhandels Januar bis Mai 2008 in Mrd. US$, Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in % SITC Warengruppe Export Veränderung Import Veränderung 0-9 Insgesamt 545,1 22,9 467,0 30,4 0 Nahrungsmittel 13,1 8,1 5,8 25,1 1 Getränke, Tabak 0,5 17 0,7 33,5 2 Rohstoffe (ohne Brennstoffe) 4,5 25,3 70,5 64,2 3 Brennstoffe, technische Öle 10,9 52,5 68,5 79,4 4 Tierische Fette 0,2 75,3 4,7 94,7 0-4 Primärgüter 29,2 24,8 150,2 69,4 5 Chemische Erzeugnisse 33,1 48,2 49,9 18,1 6 Halbwaren 97,7 13,8 45,8 9,4 7 Maschinen und Fahrzeuge 263,6 25,8 177,3 15,3 8 Fertigerzeugnisse 120,9 19,1 42,0 36,8 9 Andere Warenvorgänge 0,6-36,1 1,8 113,3 5-9 Verarbeitete Waren 515,8 22,8 316,8 17,6 bfai 2008, Zahlen gerundet

Resümee und Ausblick Die westliche Siegermacht des Kalten Kriegs und die asiatische Aufstiegsmacht positionieren sich derzeit für einen Konflikt, der dem Kalten Krieg in nichts nachstehen könnte. (Sandschneider 2007, S. 3)

Erfolgsfaktoren der chinesischen wirtschaftlichen Entwicklung Starker Staat Etappenhafte und pragmatische Entwicklungspolitik Wirtschaftliche Entwicklung hat Priorität Ökologische und soziale Aspekte spielen/spielten eine untergeordnete Rolle Überfluss an (relativ gering geschützten) Arbeitskräften Aber: neues Arbeitsrecht seit Anfang 2008 Ca. 200 Mio. Wanderarbeiter Internationale Integration China interessant als Markt und Produktionsstandort Auslandschinesen Kulturelle Komponente Konfuzianische Beziehungen unterstützen soziale Stabilität Tiefes Nationalbewusstsein unter der Bevölkerung Loyalität zur Führung Wissen und Lernen als soziale Werte

Ausländer könnten k eine solche Eröffnungsfeier nicht erreichen, allein schon wegen der "Menschenrechte". Die westlichen Darsteller arbeiteten nur viereinhalb Tage in der Woche, zwei Kaffeepausen am Tag legten sie ein, und dann konnten sie noch nicht mal gerade in Reihen stehen. Und sie gehörten auch noch irgendwelchen "Organisationen an. (...) Sie haben alle Arten von Institutionen und Gewerkschaften". Die Chinesen erreichten wegen ihrer Kultur binnen einer Woche, wofür r die Europäer einen Monat bräuchten. uchten. Die Zeremonie "erlebte den höchsten h Grad politischer Beobachtung seit der Gründung der Volksrepublik". [ ][ ] "Da hat man weder die Chance etwas zu erwidern oder zu erklären", ren", noch könne k man die Einwände nde der Führung ignorieren. Chinas Wirtschaftsentwicklung Quellen: und Abhängigkeit Quellen: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,573181,00.html,, 24.11.2008

Entwicklungsperspektiven Chinas Kernfragen: Globale Entwicklung, Lösung der Umweltprobleme, sozialer Frieden Zukunftsaussichten als Fabrik der Welt? Steuervorteile gestrichen, Arbeitskosten und Energiepreise steigen Umweltvorschriften und Arbeitsgesetze verschärft Aufwertung des Yuan Nachfrage nach chinesischen Produkten sinkt => Zukunftsplanung 1: High-Tech-Standort Forschungsausgaben steigen jährlich um 20% Technologisches Wissen wird zugekauft Zukunftsplanung 2: Harmonische Gesellschaft (11. Fünfjahresplan) Proteste gegen Umsiedlungen, Umweltverschmutzung, behördliche Willkür, Freiheitsbeschränkungen etc. nehmen zu => Demokratie und Rechtstaatlichkeit, Gleichheit und Gerechtigkeit, [ ] Ordnung und ein harmonisches Verhältnis zwischen dem Menschen und der Natur

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Dr. Heiner Depner RKW Kompetenzzentrum Projektleiter im Themenfeld "Produktions- und Dienstleistungssysteme Düsseldorfer Straße 40 65760 Eschborn Tel.: 06196 495-3221 Fax: 06196 495-493221