Pfälzer Gemüsebautag Düngevorgaben in Belgien und Deutschland Folie 1
EU-Nitratrichtlinie Neue Düngeverordnung DüV 26.05.2017 Folie 2
EU-Nitratrichtlinie Belgien/Flandern Intensive Tierhaltung, intensiver Anbau von Obst, Gemüse und Zierpflanzen Folie 3
Düngevorgaben in Belgien und Deutschland Nationale Umsetzung der Nitratrichtlinie Besonderheiten in Belgien Düngeobergrenzen Düngevoraussetzungen, Sperrfristen Folie 4
EU-Nitratrichtlinie seit 1991 Nationale Umsetzung über Aktionspläne Belgien/Flandern Deutschland Flämischer Düngererlass seit 1991 MAP 1 1999-2002 MAP 2 2003-2006 MAP 3 2007-2010: Ganz Flandern Gefährdungsgebiet MAP 4 2011-2014: Gartenbau wird aufgenommen Düngeverordnung DüV seit 1996 Novellierung 2003 Novellierung 2007 MAP 5 2015-2018 = Manure Action Programme (Wirtschaftsdünger Aktionsprogramm) Letzte DüV-Novellierung 2017 Folie 5
Düngevorgaben in Belgien und Deutschland Nationale Umsetzung der Nitratrichtlinie Besonderheiten in Belgien Düngeobergrenzen Düngevoraussetzungen, Sperrfristen Folie 6
BE Flandern - Besonderheiten Alle Betriebe und Vorgänge sind registriert! Flämische Landagentur (VLM) elektronisch vernetzt Abt. Landwirtschaft und Fischerei elektronisch Registrierung Wirtschaftsdünger- Transport, Dünger-Verwendung Betriebs-ID für Wirtschaftsdünger Registrierung der Betriebe Flächen, Kulturen, Produktionsmethode, Dünger + Beratende Funktion Bodenproben, Düngeempfehlungen Nährstoffbilanzierung N min -Abschlussmessungen und Maßnahmen CVBB 1 Koordinator (staatl.) + 11 Partner (Versuchsstationen) Gesamtbetriebliche zulässige Düngermenge N und P 2 O 5 Folie 7
BE Flandern - Besonderheiten Fokusgebiete und -betriebe Stark Nitratbelastete Grundwasserkörper Fokusgebiet Nicht-Fokusgebiet Ausnahme Fokusbetrieb Nicht Fokusbetrieb N min -Abschlussmessungen Zusatzmaßnahmen Quelle: VLM, Focusgebied Nitrat 2018 mind. 3 zusätzliche Maßnahmen (DüV 13) Quelle: Wasserblick/BfG 2016 Folie 8
BE Flandern - Besonderheiten N min -Abschlussmessungen 23.600 Proben 2016 (6 % Gemüse) 01.10. - 15.11. in 0-90 cm Anzahl = ä (mind. 3 Felder/Betrieb) Grenzwerte für Flächen und Betriebe Beispiel betriebl. Grenzwert GW (Fokusbetrieb, Sandboden) Kultur ha Kulturanteil GW 1 2 Betrieb GW1 GW2 N min -Messergebnis 1 2 Ø Betriebsergebnis Gemüse 12 60 % 85 190 51 114 100 120 110 66 Getreide 8 40 % 70 155 28 62 40 50 45 27 Gesamt 20 100 % 79 176 93 Bild: Kreiselmaier, DLR Rheinpfalz GW1-Überschreitung Zusatzmaßnahmen Folie 9
Düngevorgaben in Belgien und Deutschland Nationale Umsetzung der Nitratrichtlinie Besonderheiten in Belgien Düngeobergrenzen Düngevoraussetzungen, Sperrfristen Folie 10
Stickstoff-Obergrenze BE Flandern Beispiel: 1. Kultur Möhre, 2. Kultur Chinakohl Gruppe N-Aufnahme Düngeobergrenze Sand andere Kulturbeispiele (alle Angaben in kg N/ha) I hoch 225 250 Blumen-, China-, Rosenkohl, Lauch II mittel 160 180 Spinat, Zucchini, Kohlrabi, Salat III gering 115 125 Möhren, Spargel, Bohnen, Kräuter I + I hoch + hoch 315 350 Blumenkohl + Lauch I + II hoch + mittel 270 300 Blumenkohl + Spinat I + III hoch + gering 250 275 Chinakohl + Möhren II + II mittel + mittel 250 275 Spinat + Kohlrabi II + III mittel + gering 205 225 Spinat + Möhren III + III gering + gering 180 200 Möhren + Bohnen X Σ 375 Kein zusätzliches N bei mehr als 2 Kulturen! Folie 11
Stickstoff-Obergrenze Deutschland Standortbezogene Obergrenze aus Düngebedarfsermittlung DBE nach DüV (Dokumentationspflicht!) 1. Kultur 2. Kultur Kultur (alle Angaben in kg N/ha) Bundmöhre Chinakohl N-Bedarfswert (ertragsabhängig) 115 210 + Zuschlag Abdeckung Verfrühung 20 0 +20 % +20 +/- Zu-/Abschlag Ertragsdifferenz 0 0 - N min -Boden 20 30 - Nachlieferung Boden (Humus >4%) 0 0 Zusätzliches N bei mehr als 2 Kulturen durch DBE möglich! - Nachlieferung Vorkultur, Vorfrucht 0 (Gerste) 10 (Bundmöhre) - Nachlieferung organ. Düngung Vorjahre 0 15 = Berechneter N-Düngebedarf 115 165 + Zuschläge nachträgliche Umstände keine keine +30 Σ 280 Σ 330 Folie 12
Gesamtbetriebliche Obergrenze Deutschland Jährlicher Nährstoffvergleich NV (Dokumentationspflicht!) = Zufuhr N und P 2 O 5 (Düngung) - Abfuhr N und P 2 O 5 (Ernteprodukt) Obergrenzen im mehrjährigen Vergleich! Nährstoff Obergrenze kg/ha LN Durchschnitt aus N gesamt 60 (50) 3 Jahren P 2 O 5 20 (10) 6 Jahren Besonderheit Gemüse: Unvermeidbare abzugsfähige N-Überschüsse 60 kg N/ha LN x Jahr Bild: DLR Rheinpfalz Bild: Kreiselmaier, DLR Rheinpfalz Folie 13
Düngevorgaben in Belgien und Deutschland Nationale Umsetzung der Nitratrichtlinie Besonderheiten in Belgien Düngeobergrenzen am Beispiel von N Düngevoraussetzungen, Sperrfristen Folie 14
Düngevoraussetzungen N - P N min - Bodenprobe Belgien Alle 2 ha (Gruppe I, II) Akkreditiertes Labor für Analyse und Probenahme (Registrierung Feldkoordinaten) Deutschland Bei Gemüse nach Gemüse Pflicht, sonst auch Referenzwerte Anerkanntes Labor für Analyse N- Düngebedarf P 2 O 5 - Bodenprobe P 2 O 5 - Düngebedarf Externe Düngeempfehlung Düngebedarfsermittlung nach DüV-Vorgaben alle 5 Jahre alle 6 Jahre Obergrenzen < Feldabfuhr! Max. Feldabfuhr auf gut und überversorgten Böden, Zuschläge auf unterversorgten Böden Bild: Kreiselmaier, DLR Rheinpfalz Folie 15
Sperrfristen Gemüse Belgien Deutschland Festmist 15.11-15.01 15.12-15.01 Andere Dünger 15.11-15.01 02.12-31.01 Weitere Begrenzungen 01.09-14.11 max. 100 kg N/ha max. 60 kg N/Gabe 16.01-15.02 max. 50 kg N/ha Keine Verschiebung Nein Bis zu 4 Wochen Bild: DLR Rheinpfalz Folie 16
Zusammenfassung Belgien registriert Alle Betriebe und Vorgänge sind registriert Strikte Flächen- und betriebsbezogene Obergrenzen N min -Abschlussmessungen wichtiges Kontrollinstrument Deutschland dokumentiert Kontrolle der betrieblichen Dokumentation Standortbezogene Obergrenzen nach Bedarfsberechnungen Nährstoffvergleich wichtiges Kontrollinstrument Folie 17
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT Folie 18
Stickstoff-Obergrenze Organische Düngung In Deutschland und Belgien begrenzt auf 170 kg N gesamt /ha und Jahr Ausnahme Kompost: In Deutschland begrenzt auf 510 kg N gesamt /ha in 3 Jahren Folie 19