Von links nach rechts: Monika Hentig, Hildegard Köhler-Bernhardt, Maren Schmielau, Monika Hartwig, Gabriele Lehner (es fehlt Stefanie Tauer).

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BERATUNGSSTELLE WOLFENBÜTTEL Jahresbericht 2017

2/18

Mit dem Jahresbericht 2017 informieren wir Sie über die Tätigkeiten der pro familia Beratungsstelle Wolfenbüttel. An dieser Stelle möchte ich mich stellvertretend für das Team der Beratungsstelle für alle finanziellen Zuwendungen bedanken, ohne die die tägliche Arbeit nicht möglich wäre. Herzlichen Dank dem Land Niedersachen, vertreten durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, vielen Dank dem Landkreis und der Stadt Wolfenbüttel, vielen Dank der Curt Mast Jägermeister Stiftung in Wolfenbüttel, vielen Dank der Hans und Helga Eckensberger-Stiftung, vielen Dank dem Kreisgruppenbeirat des Paritätischen Wolfenbüttel und allen weiteren Spenderinnen und Spendern Gabriele Lehner Stellenleiterin Von links nach rechts: Monika Hentig, Hildegard Köhler-Bernhardt, Maren Schmielau, Monika Hartwig, Gabriele Lehner (es fehlt Stefanie Tauer). 3/18

Inhalt Beratungsstelle Wolfenbüttel... 5 Mitarbeiterinnen... 6 Das Beratungsangebot für Einzelne, Paare und Gruppen... 7 Jahresrückblick 2017... 8 Statistik 2017... 11 Sex, Drug s, Partynacht... 13 Just Kids Ein kostenloser Treffpunkt für junge Mütter und junge Schwangere... 14 Informationen über den Träger... 16 Leitbild pro familia Niedersachsen... 18 4/18

Beratungsstelle Wolfenbüttel Gründung: September 1977 in Wolfenbüttel Anschrift: Kommißstraße 5 38300 Wolfenbüttel Telefon: 05331/26 92 9 Fax: 05331/88 10 86 E-Mail: wolfenbuettel@profamilia.de Bankverbindung: Finanzierung: Fortbildung und Supervision: Volksbank Wolfenbüttel/Salzgitter e.g. IBAN: DE56 2709 2555 0105 6859 08 BIC: GENODEF1WFV Land Niedersachsen Landkreis Wolfenbüttel Stadt Wolfenbüttel Eigeneinnahmen und Spenden Bundes- und Landesverband der pro familia bieten allen Mitarbeiter*innen berufs- und aufgabenspezifische Fortbildungskurse an. Daneben werden Fortbildungsangebote anderer Träger in Anspruch genommen. Um die Qualität der Arbeit zu gewährleisten, sind alle Mitarbeiter*innen im Beratungsbereich verpflichtet, an regelmäßigen Supervisionen teilzunehmen. Zusatzqualifikationen: Klientenzentrierte Gesprächsführung (GwG) Mediation Paar- und Sexualberatung Tanztherapie 5/18

Mitarbeiterinnen Gabriele Lehner Dipl.-Sozialarbeiterin Stellenleiterin Beratung Sexuelle Bildung Hildegard Köhler-Bernhardt Dipl.-Psychologin Einzel- und Paarberatung Monika Hartwig Dipl.-Sozialarbeiterin Beratung Sexuelle Bildung Maren Schmielau Sozialarbeiterin B.A. Soziale Arbeit Anerkennungsjahr Beratung Sexuelle Bildung Monika Hentig Bürokauffrau Erstkontakt/Verwaltung Stefanie Tauer Erziehungswissenschaft M.A. Diversity Education Sexuelle Bildung seit 01.08.2017 Unsere Mitarbeiterinnen arbeiten überwiegend in Teilzeit und teilen sich insgesamt 2,0 Vollzeitstellen. Bürozeiten Mo 10.00 12.00 Uhr, 16.30 18.30 Uhr Di 10.00 12.00 Uhr Mi 10.00 12.00 Uhr, 16.30 18.30 Uhr Fr 10.00 12.00 Uhr 6/18

Das Beratungsangebot für Einzelne, Paare und Gruppen Schwangerschaft und Geburt Beratung vor, während und nach der Schwangerschaft Sozialrechtliche Beratung (z.b. Kinder- und Elterngeld, Kinderzuschlag, Unterhalt- und Unterhaltsvorschuss, Arbeitslosengeld II, Elternzeit etc.) Wir begleiten im Einzelfall auch zu den Ämtern, vermitteln die Zusammenarbeit mit Familienhebammen, Sozialpädagogischer Familienhilfe, u. ä. Hilfeeinrichtungen Beratung und Antragsstellung bei der Stiftung Mutter und Kind Schutz des ungeborenen Lebens Schwangerschaftskonfliktberatung nach 218/219 StGB Beratung/Begleitung nach einem Schwangerschaftsabbruch Vertrauliche Geburt Familienplanung und Gesundheit Familienplanung Methoden der Schwangerschaftsverhütung Beratung zu Fragen der Empfängnisverhütung und der Pille danach Gesundheitliche Fragen: Sterilisation, sexuell übertragbare Krankheiten, Wechseljahre, Kinderwunsch Sexualpädagogik/Sexuelle Bildung Geschlechtsspezifische Gruppenarbeit mit Schulklassen (allgemeinbildende-, weiterführende, Förder- und Berufsschulen) Fortbildung für Multiplikator*innen (z.b. Erzieher*innen, Lehrer*innen, Tagesmütter/-väter) Elternabende in Schulen und Kitas zum Thema Sexualität Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen Partnerschafts- und Sexualberatung Beratung bei individuellen psychischen Problemen Beziehungsprobleme, Konflikte und Krisen Beratung bei Schwierigkeiten in der Partnerschaft Beratung bei Trennung/Trennungsbegleitung Sexuelle Probleme (z.b. Lustlosigkeit, Erektionsstörungen, Vaginismus) 7/18

Jahresrückblick 2017 Die pro familia Beratungsstelle in Wolfenbüttel hat im Jahr 2017 insgesamt 822 Beratungen durchgeführt. Davon entfielen 111 Beratungen auf die gesetzlich vorgeschriebene Schwangerschaftskonfliktberatung ( 5+6 SchKG), 505 auf die Begleitung vor, während und nach einer Schwangerschaft ( 2 SchKG) 132 auf den Bereich Familienplanung, Paar- und Sexualberatung ( 2 SchKG) sowie 74 auf die sexualpädagogische Gruppenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Es fanden insgesamt 524 Einzelgespräche und 224 Beratungen mit Paaren statt. Im Bereich der gesetzlich vorgeschriebenen Beratungen vor einem Schwangerschaftsabbruch gem. 5+6 SchKG ist ein geringer Anstieg zum Vorjahr zu verzeichnen. Während im vergangenen Jahr 111 Personen die Beratungsstelle für eine Schwangerschaftskonfliktberatung aufsuchten, waren es 107 Ratsuchende im Jahr 2016. Die individuelle Entscheidungssituation ist nach wie vor von mehreren teils sehr unterschiedlichen Faktoren abhängig, sehr selten sind es nur die ökonomischen Gründe. Häufig haben Frauen ihre Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch bereits getroffen, wenn sie in die Beratungsstelle kommen. Diese Entscheidung treffen sie alleine, gemeinsam mit dem Partner, oder unter Einbeziehung anderer Vertrauenspersonen. Das Gespräch in der Beratungsstelle kann damit häufig am Schluss des Entscheidungsprozesses stehen, der sich hauptsächlich im engen persönlichen Beziehungsfeld vollzieht. Für andere Frauen kann die Beratung bei pro familia eine wertvolle Entscheidungshilfe sein. Frauen mit einem Schwangerschaftskonflikt im Sinne einer großen Ambivalenz bzgl. der Entscheidung nutzen den geschützten Rahmen in der Beratungsstelle, um in Ruhe verschiedene Perspektiven zu beleuchten und abzuwägen. So kann eine eingehende Reflexion der Lebensumstände stattfinden, die nicht nur hilft eine eigenverantwortliche Entscheidung zur Schwangerschaft zu treffen, sondern häufig auch der Klientin neue Sichtweisen und Perspektiven für die künftige Lebens- und Beziehungsgestaltung eröffnet. Wie auch schon im letzten Jahr, waren Beratungen im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft gem. 2 SchKG am häufigsten nachgefragt. Eine Schwangerenberatung besteht inzwischen zu großen Teilen nicht mehr nur aus der Unterstützung eines Antrages auf einmalige 8/18

Beihilfen bei der Stiftung Mutter und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens oder aus den Informationen unterschiedlicher Leistungen, wie Mutterschutz, Elterngeld, ALG II, Unterhaltsleistungen u.s.w., sondern oft auch als Interessenvertretung der Schwangeren gegenüber dem Jobcenter und anderen Ämtern. In Beratungen gem. 2: Familienplanung, Partnerschaft und Sexualität werden Paar- und Sexualberatungen mit insgesamt 124 Beratungsgesprächen stark nachgefragt. Die Gründe, die Paare- oder Einzelpersonen veranlassen psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen, sind so vielfältig, dass hier nur einige exemplarisch aufgeführt werden können. Häufig befinden sich Paare in einem Zustand der Entliebung oder sogar der Trennung. Veränderte Lebensumstände z.b. Eltern werden, Auszug der Kinder, Arbeitslosigkeit, Eintritt ins Rentenalter können nicht mehr bewältigt werden. Weitere Themen können sexuelle Probleme sein, z.b. veränderte sexuelle Wünsche, sexuelle Lustlosigkeit oder Fragen zur sexuellen Orientierung. Oft hat das Paar keinen Weg mehr gefunden miteinander zu reden oder einander zuzuhören. Für diesen Bereich ist in der Beratungsstelle hauptsächlich eine Dipl. Psychologin zuständig. Erfreulicherweise waren wir 2017 in der Lage die Anfragen in der Sexualpädagogik und den unterschiedlichen Präventionsprojekten - Elternschaft lernen (4 Veranstaltungen), Ziggy zeigt Zähne (4 Veranstaltungen) und Sex, Drugs, Rock`n Roll (9 Veranstaltungen) - bedienen zu können. Möglich wurde dieses durch die Verstärkung unseres Teams. Im September 2016 stellten wir eine Kollegin (Sozialarbeiterin B.A., Bachelor oft Arts) im Anerkennungsjahr der Sozialen Arbeit ein und im August 2017 eine weitere Kollegin (Erziehungswissenschaft M.A. Diversity Education) mit 8 Std. /Woche, die hauptsächlich in der Sexualpädagogik arbeitet. In absoluten Zahlen ausgedrückt fanden 74 Veranstaltungen mit insgesamt 1173 Schüler*innen statt. Inhaltliche Schwerpunkte dieser schulischen und außerschulischen Veranstaltungen waren vor allem Themen wie: Freundschaft, Verhütung, Liebe und Sexualität oder Aufklärung und Pubertät. Über die tägliche Arbeit hinaus bieten wir gemeinsam mit der pro familia Beratungsstelle Braunschweig zwei Mal im Jahr ein zweitägiges Blockseminar Sex und so - Sexualpädago- 9/18

gische Basics in der Kinder- und Jugendarbeit - an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Standort Wolfenbüttel, an. Im Seminar erhalten die Studierenden einen grundlegenden Überblick über Inhalte, Haltungen und Methoden der Sexualpädagogik. Es wird in Einzel- bzw. Kleingruppen und im Plenum gearbeitet. Themenbereiche sind: die eigene sexuelle Sozialisation, Sexualität und Sprache, psychosexuelle Entwicklung im Kindes- und Jugendalter, Geschlechterrollen, sexuelle Orientierung und Grenzverletzungen. Durch einen praxisorientierten Einblick haben die Studierenden die Möglichkeit eine differenzierte Haltung zu verschiedenen Bereichen der Sexualität zu entwickeln. Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit haben wir im Jahr 2017 an verschiedenen Veranstaltungen mitgewirkt. Herausheben möchten wir die Mitarbeit an der Veranstaltung Bin ich schön? Körperkult und Körperorientierung der Fachgruppe Frauengesundheit des Sozialpsychiatrischen Verbundes Wolfenbüttel am 10.11.2017. Neben der Autorin und Journalistin Beate Ziehres, die zum Thema referierte, wurde der Film Embrace Du bist schön von Taryn Brumfitt gezeigt. Gabriele Lehner 10/18

Statistik 2017 Gesamtstatistik Art der Beratung Erstberatung Folgeberatung Mehrfachberatung Gesamt Beratung gem. 111 0 0 111 5+6 SchKG* Beratung gem. 378 71 188 637 2 SchKG** Beratung gem. 0 0 0 0 2a SchKG*** Gruppenberatung 74 74 gem. 2 SchKG**** Gesamt 563 71 188 822 Schwangerschaftskonfliktgesetz-SchKG: * 5+6 SchKG: Schwangerschaftskonfliktberatung ** 2 SchKG: Beratungen vor, während und nach einer Schwangerschaft, Sexualaufklärung, Sexualberatung, Familienplanung und Kinderwunsch *** 2a SchKG: Beratungen nach pränataldiagnostischem Befund **** 2 Gruppen: Beratungen mit mehr als 3 Personen, Mutter-Kind-Gruppen, etc. (keine sexualpädagogischen Gruppen) Sexualpädagogik Gruppenangebote nach 2 SchKG: Sexualpädagogische Gruppen Anzahl Grundschulen 23 Gesamtschulen 6 Förderschule 3 Hauptschule 6 Realschule 10 Oberschule 0 Gymnasium 14 Berufsbildende Schulen/Fachhochschulen 4 Kitas und Familienzentren 1 Sexualität und Behinderung 0 Sexualität und Älterwerden 0 Sonstige 7 Gesamt 74 11/18

5+6 2 Altersgruppen Anzahl Unter 14 Jahre 0 14-17 Jahre 5 18 21 Jahre 15 22 26 Jahre 20 27 34 Jahre 36 35 39 Jahre 25 40 Jahre und älter 10 Altersgruppen Anzahl Unter 14 Jahre 0 14-17 Jahre 11 18 21 Jahre 61 22 26 Jahre 144 27 34 Jahre 262 35 39 Jahre 65 40 Jahre und älter 94 Wohnort Anzahl Stadt 55 Landkreis/Region 47 Andere 9 Wohnort Anzahl Stadt 378 Landkreis/Region 221 Andere 38 Erwerbssituation Anzahl Vollzeit erwerbstätig 23 Teilzeit erwerbstätig 25 Arbeitslos gemeldet 20 In Schul-oder Berufsausbildung, 23 Studium Sonstige nicht Erwerbstätige 18 Sonstiges 2 Keine Angaben 0 Erwerbssituation Anzahl Vollzeit erwerbstätig 158 Teilzeit erwerbstätig 99 Arbeitslos gemeldet 141 In Schul-oder Berufsausbildung, 50 Studium Sonstige nicht Erwerbstätige 163 Sonstiges 26 Keine Angaben 0 12/18

Sex, Drug`s, Partynacht Das seit Juni 2010 angebotene Präventionsprojekt Sex, Drug s, Rock n Roll erfuhr im Jahr 2017 eine Überarbeitung. Aufgrund einer personellen Umstrukturierung, übernahmen Maren Schmielau und Stefanie Tauer von pro familia sowie eine Kollegin vom Wolfenbütteler Lukas-Werk Gesundheitsdienste GmbH die Planung und Durchführung des Projekts. Ziel ist es, die Themen der Schüler*innen in Bezug auf Sexualität, Drogen und Sucht aufzugreifen, um diese mit Fachwissen zu verknüpfen. In den Lerneinheiten wird den Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, unterschiedliche Haltungen und Ansichten zu reflektieren bzw. sich eine eigene Meinung zu erarbeiten. Konzipiert wurde Sex, Drugs, Rock n Roll schulformübergreifend für Schüler*innen ab 14 Jahren. In Anlehnung an das Schwerpunktthema des pro familia Landesverbandes Niedersachsen e.v. Inklusion weiterdenken interkulturell und vielseitig handeln, war es eine Herausforderung, die Methoden, sowie den Ablauf des Projekts so zu überarbeiten, dass flexibel auf die Vielfältigkeit der Schulklassen bzw. Schüler*innen eingegangen werden kann. Das Alter, die Schulform und die themenbezogenen Erfahrungen der Schüler*innen galt es dabei zu beachten. Das Ergebnis brachte neue Methoden und Schwerpunkte hervor, die situationsgerecht auf die Jugendlichen angepasst werden können. Ein Beispiel ist der Begriff Rock n Roll, welcher nun als Partynacht bezeichnet wird. Während der Kennlernphase findet ein Brainstorming zu den Themen Sex, Drugs und Partynacht statt, bei dem die Schüler*innen ihre Assoziation den Begrifflichkeiten zuordnen. Anhand dieser drei Themenblöcke und unter Einbeziehung der gesammelten Begriffe ist der Ablauf des Projekts klar ersichtlich. Während anfangs über Sexualität, Geschlechtsorgane und Verhütung gesprochen wird, geht es im Weiteren um Informationen zu Drogenarten und deren Risiken sowie um den Verlauf von Suchterkrankungen. In dem Block Partynacht finden beide Themen zueinander und ergeben die Schwerpunkte: - Drogen im Zusammenhang mit Sexualität und Beziehung - Erste-Hilfe Maßnahmen (stabile Seitenlage bzw. Pille danach) - Grenzen setzen, akzeptieren und wahrnehmen und - der sichere Heimweg. Nach den ersten Durchführungen des Projekts fiel das Feedback der Schüler*innen sehr positiv aus. Auf Ihre Anmerkungen und Anregungen wurde viel Wert gelegt, um das Projekt weiterhin abwechslungsreich gestalten zu können. Maren Schmielau 13/18

Just Kids Ein kostenloser Treffpunkt für junge Mütter und junge Schwangere Warum haben wir uns im Team entschieden das Projekt Just Kids Ein kostenloser Treffpunkt für junge Mütter und junge Schwangere - für die Beratungsstelle Wolfenbüttel zu initiieren? Ende 2016 und Anfang des Jahres 2017 gab es vermehrte Anfragen von jungen Schwangeren, die sich über soziale und finanzielle Hilfen informieren wollten. Im Laufe der Beratungen tauchte häufig die Frage nach einem Gruppenangebot für junge Schwangere in ähnlichen Lebenssituationen auf. Zu diesem Zeitpunkt gab es in den pro familia Beratungsstellen Braunschweig und Salzgitter ein solches Angebot, jedoch nicht in Wolfenbüttel. Genau die richtige Aufgabe für die Kollegin im Anerkennungsjahr Maren Schmielau. Sie übernahm mit Unterstützung der Kolleginnen der Beratungsstelle und viel Engagement die Planung, Organisation und Durchführung des Projekts. Im Rahmen der Recherche hospitierte sie in den bereits, seit mehreren Jahren, bestehenden Projekten in Braunschweig und Salzgitter. Schnell wurde deutlich auf was bei der Planung alles geachtet werden musste, um die Zielgruppe der jungen Schwangeren und jungen Mütter erreichen zu können. Neben geeigneten Räumlichkeiten war auch die Uhrzeit des Angebots entscheidend, da eine Vormittagsgruppe mit den Schul- oder Ausbildungszeiten junger Frauen nicht zu vereinbaren war. Geeignete Räumlichkeiten zu finden, stellte sich als echte Herausforderung dar. Glücklicherweise gab es ein Angebot Räumlichkeiten im Stadteiltreff Auguststadt in Wolfenbüttel nutzen zu können. Der Stadteiltreff ist ein Angebot des Landkreises Wolfenbüttel/ Familien- und Kinderservice Büro, der kostenfreie Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien vorhält. Die Räumlichkeiten waren perfekt. Ein kindgerechter Bewegungsraum sowie eine Küche, die kostenlos immer montags von 16 bis 18 Uhr genutzt werden konnten. Ein weiterer Pluspunkt war die zentrale Lage. Die Leiterin des Stadtteiltreffs freute sich sehr darüber, das neue Angebot in ihrem Programm mit aufnehmen zu können. In dem Konzept von Just Kids Ein kostenloser Treffpunkt für junge Schwangere und Mütter mit ihren Babys (bis zum 1. Lebensjahr) war angedacht, eine Gelegenheit anzubieten, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, Spaß zu haben und voneinander zu lernen. 14/18

Je nach Interesse der Teilnehmerinnen war es geplant, Fachkräfte verschiedener Institutionen einzuladen die zu bestimmten Themen informieren. Die wellcome ggmbh bot an, sich ebenfalls anzuschließen, um den Müttern bei Bedarf praktische Hilfen für zu Hause anbieten zu können. Nachdem das Konzept feststand, musste es beworben werden. Dazu gehörte: - Flyer zu erstellen, und diese an Frauenärzte, Kinderärzte, Schulen, Beratungsstellen und das Wolfenbütteler Krankenhaus zu verteilen; - junge Mütter in den Beratungen über das Angebot zu informieren und/ oder ihnen schriftlich eine Einladungen zukommen zu lassen; - Presseartikel zu veröffentlichen; - die Netzwerkpartner*innen der Frühen Hilfen Wolfenbüttel zu informieren und - das Projekt auf der pro familia Internetseite sowie auf der Seite gutaufwachsen.de zu präsentieren. Am 06.02.2017 um 16 Uhr startete das Angebot. Bei so viel intensiver Vorarbeit waren die Erwartungen sehr hoch. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Maren Schmielau schon viel positive Resonanz erhalten. Vorbereitet waren kleine Snacks, Kaffee, Tee und ein Koffer mit Infomaterial um spontan auf das breite Feld an Themen reagieren zu können. An den Fenstern des Stadtteiltreffs hingen große Plakate des kostenlosen Treffpunkts. Pünktlich erschien eine 26-jährige Mutter mit zwei Kindern im Alter von zwei Jahren sowie drei Monaten. Sie entschuldigte sich, da sie schon älter als 24 sei und kündigte eine Freundin von ihr an, die auch kommen wolle. Sie fände es toll, dass es dieses Angebot gäbe. In den nächsten Wochen erschien die Frau regelmäßig, ihre Freundin jedoch leider nicht. Schwerpunktthemen der Treffen waren ALG II, Kind und Beruf, Partnerschaft, kindliche Entwicklung, Schwangerschaft und Geburt. Sie begann ebenfalls Werbung zu betreiben und postete das Angebot im Social Media um andere Mütter darauf aufmerksam zu machen. Doch leider ohne Erfolg. Nach einem halben Jahr Laufzeit endete das Projekt im Juni 2017 aufgrund einer zu geringen Teilnehmerinnenzahl. Dennoch nehmen wir eine Vielzahl an Erfahrungen mit, die die Planung und Organisation des Projektes mit sich brachten. Maren Schmielau 15/18

Informationen über den Träger pro familia, Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung, Landesverband Niedersachsen e.v. mit Sitz in Hannover, ist Träger aller pro familia Beratungsstellen in Niedersachsen und der Onlineberatung. Anschrift/Kontakt: Lange Laube 14 30159 Hannover Ab April 2018: Dieterichsstraße 25A 30159 Hannover Tel: 0511 30 18 578 0 Fax: 0511 30 18 578 7 lv.niedersachsen@profamilia.de www.profamilia.de/niedersachsen Bankverbindung: Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE69 2512 0510 0007 4131 00 BIC: BFSWDE33HAN Vorstand: Prof. Dr. Heike Fleßner Vorsitzende Annette Peters stellv. Vorsitzende Hannelore Hintz-Oppelt Schatzmeisterin Hannelore Mücke-Bertram Schriftführerin Christian Tesche Beisitzer Christina Müller-Matysiak Beisitzerin Geschäftsführung: Uta Engelhardt, M.A. 16/18

Gründung und Organisation pro familia wurde 1952 gegründet. Die rechtlich selbstständigen Landesverbände haben sich auf Bundesebene zusammengeschlossen und bilden gemeinsam den pro familia Bundesverband als eingetragener Verein. pro familia Landesverband Niedersachsen Der pro familia Landesverband Niedersachsen e.v. wurde 1965 als rechtlich selbständiger Verein ins Leben gerufen. Er ist gem. 51 AO als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gehört dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.v. an. In Niedersachsen werden 19 Beratungsstellen mit 5 Außenstellen sowie die Onlineberatung www.sexundso.de unterhalten. Beschäftigte: Statistik: 125 Mitarbeiter*innen 20.060 Beratungen gem. 2 Schwangerschaftskonfliktgesetz 4.913 Beratungen gem. 5 u. 6 bzw. 2a SchKG 1.782 Gruppenberatungen (Schulklassen) 101 Gruppenberatungen (z.b. Mutter-Kind) 331 Allg. Ehe-, Familien- und Lebensberatungen Die Schwerpunkte der Beratungsanlässe waren Schwangerschaft und Schwangerschaftskonflikt, Familienplanung, Sexualität und Partnerschaft sowie Hilfe bei Inanspruchnahme sozialer Leistungen. Nicht aufgeführt wurden Telefonberatungen und Multiplikator*innenarbeit. Onlineberatung Über die Onlineberatung www.sexundso.de wurden im Jahr 2017 insgesamt 2.246 E-Mail- Anfragen beantwortet, davon 1.576 Anfragen von Frauen, 588 Anfragen von Männern (keine Angabe: 82). Das Angebot richtet sich vorwiegend an Jugendliche im Alter bis 21 Jahre. Erreichbarkeit unserer Beratungsstellen Unsere Beratungsstellen sind nach den Anerkennungsrichtlinien für Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen mindestens an zwei Tagen in der Woche geöffnet. Beratungen finden nach Terminvergabe auch außerhalb der Öffnungszeiten statt. 17/18

pro familia steht für selbstbestimmte Sexualität Leitbild des pro familia Landesverband Niedersachsen e.v. pro familia ist ein unabhängiger Fachverband für selbstbestimmte Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung. pro familia ist über die International Planned Parenthood Federation (IPPF) weltweit mit anderen Familienplanungsorganisationen vernetzt. pro familia vertritt ein Menschenbild, in dessen Mittelpunkt Freiheit, Würde, Selbstverantwortung und gegenseitige Achtung stehen. pro familia bietet qualifizierte Information, Beratung, Prävention, Sexualpädagogik und sexuelle Bildung an und unterstützt Ratsuchende darin, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. pro familia setzt sich ein für die rechtliche und politische Gleichberechtigung der Geschlechter, sexueller Identitäten und verschiedener Lebensformen, unabhängig von der sozialen und kulturellen Herkunft. pro familia setzt sich ein für eine Gesellschaft, in der psychische, körperliche und sexualisierte Gewalt verurteilt wird und alles dafür getan wird, um Gewalt zu verhindern. pro familia arbeitet auf der Grundlage der sexuellen und reproduktiven Menschenrechte und tritt für deren Verwirklichung ein, besonders für das Recht auf optimale medizinische und psychosoziale Versorgung das Recht auf qualifizierte Beratung und Information das Recht auf freie und informierte Entscheidung das Recht, sich frei zu entscheiden, ob und in welcher Lebenssituation Kinder erwünscht sind das Recht, sich selbstbestimmt für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden zu können. Der pro familia Landesverband Niedersachsen e.v. unterhält 19 Beratungsstellen und 5 Außenstellen und die Onlineberatung www.sexundso.de. Der Verein wurde 1965 gegründet und hat ca. 125 Mitarbeiter*innen. Hannover, Dezember 2012 Das Leitbild in Leichter Sprache gibt es auf der Website www.profamilia.de/niedersachsen 18/18