KOPAL KOoperativer Aufbau eines Langzeitarchivs Digitaler Informationen

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Transkript:

KOPAL KOoperativer Aufbau eines Langzeitarchivs Digitaler Informationen Ein Kooperationsprojekt 1

Agenda 1. Das KOPAL-Projekt: Eckdaten 2. Herausforderungen für ein Langzeitarchiv digitaler Informationen 3. OAIS Modell 4. Lösungskonzept DIAS 5. Lösungskonzept KOPAL 6. Projektziele 7. Projektpartner und deren spezifische Aufgaben / Sichten 2

Das KOPAL-Projekt Förderprojekt des BMBF Charakter: Forschungs- und Innovationsprojekt Fördervolumen: 4,2 Mio, Laufzeit: 1.7.2004 30.6.2007 Projektziel: Aufbau einer von Gedächtnisorganisationen nachnutzbaren technischen und organisatorischen Infrastruktur zur Sicherung der Langzeitverfügbarkeit elektronischer Publikationen Basis: DIAS (Digital Information Archiving System) entwickelt von IBM für die Koninklijke Bibliotheek, die Nationalbibliothek der Niederlande Projektpartner Die Deutsche Bibliothek (DDB) (Gesamtprojektleitung) Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung (GWDG) IBM Deutschland GmbH (IBM) 3

Herausforderungen eines Langzeitarchivs digitaler Informationen 1 Auflösung heutiger Engpässe bei der Archivierung bzgl. Anzahl und Art der Dokumente Rasanter Technologiewechsel erschwert Zugriff auf ältere Datenformate erfordert Emulation der ursprünglichen Umgebung oder Migration der Daten Zeitalter der Globalisierung fordert verbindliche Definitionen dazu, welche Informationen für die Langzeitarchivierung digitaler Resourcen erforderlich sind und eines international einheitlichen Standards, zur Art und Weise der Verfügbarkeit Forderung neuer Lösungen und Zwang zur Selektion durch die explosive Zunahme an Informationsmenge, versionierten Dokumenten, Annotationen an dynamischen Dokumentformaten Technische Aspekte: OAIS-Modell, Metadatenmodellierung, Authentifizierung 4

Herausforderungen für ein Langzeitarchiv digitaler Informationen 2 Rasch wachsender elektronischer Publikationssektor Zunehmender Teil der kulturellen Aktivitäten im Netz Selektionskriterien entscheiden über die Tradierung unseren kulturellen Erbes Dieser Nachlass ist auch gesetzlich fixiert Aufgabe von Nationalbibliotheken und vergleichbaren Einrichtungen Bestehende Archive erfüllen Anforderungen an trusted digital repositories nicht 5

OAIS Modell Funktionale Anforderungen, auf denen DIAS beruht: Die relevanten Business Prozesse basieren auf dem OAIS Modell (=Reference Model for an Open Archival Information System" - ISO 14721 OAIS dient als Framework für die Lösung Der Kern von DIAS besteht aus 6 Prozessen, die mit EPs in den drei Standardformaten arbeiten: Ingest Process Archival Storage Data Management Access Administration Preservation 6

DIAS Query Basis ist das OAIS Modell Erweiterungen: Delivery & Capture Packaging & Delivery Monitoring & Logging Data Delivery & Capture SIP SIP Ingest Preservation Data Management DIP Access Packaging & DIP Delivery Data 3 Standardformate zum Austausch: SIP = Submission Information Package: Container für die EP Einspeisung AIP = Archival Information Package: Administration Archival Storage Monitoring & Logging Source: Networked European Deposit Library residente Darstellung der EPs (Metadaten + digitale Objekte) DIP = Dissemination Information Package: (Container für die Auslieferung von EPs an User kann neben Objekt auch Anw.SW enthalten) AIP AIP 7

KOPAL DIAS Erweiterung Projektbeginn Mandantenfähigkeit Fernzugriff DIAS Upgrade auf CM 8 Projektdurchführung Funktionalitäten zu Preservation Manager Funktionalitäten zu Preservation Planning METS Support Open-Source Framework Batch-Builder Access Lösungen Data für graphische Darstellungen und Daten Delivery & Capture SIP Ingest Administration SIP AIP Preservation Data Management Archival Storage DIP Query Access AIP Monitoring & Logging Packaging Data & DIP Delivery Quelle: NEDLIB 8

Preservation Planning Preservation Layer Model (PLM) Zugang unabhängig von technologischen Veränderungen basiert auf Beziehung zwischen Infrastrukturkomponenten (Zugang, Präsentation EP) Entwicklung von ViewPaths für jedes archivierte Datenformat Universal Virtual Computer (UVC) Emulationsansatz für flexiblen Emulator Interpretation Semantik beider Datenformate Emulation von Hardware-/Arbeitssystemplatformen Archivierung von EP in Standardformat Viewer mit UVC Technologie garantiert Zugang 9

Lösungskonzept von DIAS Nutzung von Standard-Software Preservation External System Content Manager Delivery & Capture Ingest Data Management Access Packaging & Delivery WebSphere Application Server DB2 Archival StorageTSM Administration Business Objects Monitoring 10

Ziele des KOPAL Projektes Langzeitarchivierung des kulturellen deutschen Erbes (>100Jahre) Entwicklung einer standardisierten Lösung nachnutzbarer Transfer für andere Institutionen vereinfachte Kooperation zwischen Bibliotheken Erweiterung des IBM Assets DIAS-Core um Open-Source basierte Komponenten flexibler Einsatz durch Modularität der Lösung Entwicklung einer erweiterbaren User Group (KB, DDB, SUB) zum kooperativer Betrieb der Lösung Niedrigere Kosten Zeitlich schnellere Weiterentwicklung Stärkere Standardisierung möglich Prozessintegration z.b. Automatisierung der Einlieferroutinen, Optimierung für Massenverfahren 11

Die Deutsche Bibliothek Projektziel / Motivation Entwicklung einer tragfähigen Lösung für die Langzeitarchivierung der stark anwachsenden Zahl deutscher Netzpublikationen Kompetenzen Zentrale Archivbibliothek Deutschlands Maßgeblich an der Entwicklung internationaler Standards beteiligt Umfangreiche Sammlung deutscher elektronischer Dissertationen und Netzpublikationen Aufgaben Gesamtprojektleitung (R. Altenhöner) Konzeption technischer Anforderungen Einbringen der Erfahrungen bei Sammlung und Archivierung von Netzpublikationen Internationale Zusammenarbeit Projektleitung DDB Tobias Steinke, steinke@dbf.ddb.de 12

Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Projektziel / Motivation Digitalisierte Wissens- und Informationsbestände im langfristigen Zugang für Wissenschaftler und Lernende bereitstellen Kompetenzen Serviceorientierter Informationsdienstleister Innovationsorientierung durch mehr als 20 Projekte zur Digitalen Bibliothek GDZ als bundesweites Kompetenzzentrum für Digitalisierung und Metadatenhandling LRC für medienneutrales Publizieren Aufgaben Erarbeitung der METS basierten Objektstruktur(en) Erstellung / Programmierung von Import- und Exportroutinen (TIFF, TeX) Entwicklung von Workflows Öffentlichkeitsarbeit Projektleitung SUB Frank Klaproth, klaproth@sub.uni-goettingen.de 13

Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen Projektziel / Motivation Langfristige Datenarchivierung ist eine Kernaufgabe der GWDG Langzeitarchivierung als künftig wichtige Dienstleistung der GWDG Großes Interesse an LZA auf Seiten beider Gesellschafter Kompetenzen Rechen- und Kompetenzzentrum für Universität Göttingen und Max-Planck-Gesellschaft Backup- und Archivsystem mit räumlich getrennten Standorten der eingesetzten Bandbibliotheken Betreiber Hochgeschwindigkeitsnetz GÖNET (1 Gbit/sec) mit 622 Mbit/sec Anbindung an das Gigabit- Wissenschaftsnetz (G-WiN) Aufgaben Hardware: Beschaffung + Pflege IT-Infrastruktur Serveradministration Speichermedienverwaltung Projektleitung GWDG Dagmar Ullrich, dullric@gwdg.de 14

IBM Deutschland GmbH Projektziel / Motivation Einbringen von Expertise und Technologien für den Aufbau einer standard-basierten Langzeitarchivierungslösung für digitale Medien. Arbeiten mit innovativen Kunden, um die Lösung eng an den fachlichen Anforderungen auszurichten. Kompetenzen spezifische Expertise durch Aufbau von DIAS bei der Nationalbibliothek der Niederlande Technologien für Langzeitarchivierung als Produktschwerpunkt (z.b. Universal Virtual Computer als Basis für Emulations- / Migrationsstrategien von elektronischen Publikationen) Service- und Projektkompetenz Aufgaben Lieferung von DIAS-Core und IBM Content Manager als Basis zur Langzeitarchivierung Funktionale und technologische Weiterentwicklung von DIAS Organisation und Koordinierung der europäischen DIAS User Group Projektleitung IBM Irmgard Kurth, ikurth@de.ibm.com 15

Back-up 16