Art. 1 Geltungsbereich 4. Grundsätze der Haushaltführung. Art. 2 Grundsätze der Haushaltführung 4. III. Grundsätze der Rechnungsführung

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Transkript:

Finanzgesetz

Inhaltsverzeichnis I. Geltungsbereich Art. 1 Geltungsbereich 4 II. Grundsätze der Haushaltführung Art. 2 Grundsätze der Haushaltführung 4 III. Grundsätze der Rechnungsführung Art. 3 Zweck 4 Art. 4 Vollständigkeit 4 Art. 5 Bruttoverbuchung 4 Art. 6 Sollverbuchung 4 Art. 7 Qualitiative Bindung 5 Art. 8 Quantitative Bindung 5 Art. 9 Zeitliche Bindung 5 IV. Kreditbewilligung Art. 10 Ausgabenbewilligung 5 Art. 11 Voranschlagskredit 5 Art. 12 Nachtragskredit 5 Art. 13 Gebundene Ausgaben 6 Art. 14 Bruttoprinzip 6 Art. 15 Investitionskredit 6 Art. 16 Zusatzkredit 7 Art. 17 Gemeindeversammlung/Urnenabstimmung 7 V. Bestandesrechnung Art. 18 Aktiven und Passiven 7 Art. 19 Finanzvermögen 7 Art. 20 Verwaltungsvermögen 8 Art. 21 Bewertungsgrundsätze 8 Art. 22 Vermögenswerten 8 Art. 23 Eventualforderungen/-verpflichtungen 8 VI. Verwaltungsrechnung Art. 24 Begriffe 8 Art. 25 Gliederung 8 Art. 26 Laufende Rechnung 9 Art. 27 Investitionsrechnung 9 Art. 28 Investitionen 9 Art. 29 Investitionsbeiträge 9 Art. 30 Abschreibung des Finanzvermögens 9 2

Art. 31 Abschreibung des Verwaltungsvermögens 10 Art. 32 Zusätzliche Abschreibungen 10 Art. 33 Abschreibung des Bilanzfinanzfehlbetrages 10 Art. 34 Interne Verrechnungen 10 Art. 35 Interne Zinsen 11 Art. 36 Jahresabschluss 11 VII. Spezialfinanzierungen Art. 37 Spezialfinanzierungen 11 Art. 38 Selbsttragende Werke 11 Art. 39 Eigenwirtschaftlichkeit 12 Art. 40 Betriebsergebnisse 12 Art. 41 Verpflichtungskonto Spezialfinanzierung 12 Art. 42 Vorschusskonto für Spezialfinanzierung 12 Art. 43 Verzinsung 12 Art. 44 Abschreibungen 13 Art. 45 Spezialfonds 13 Art. 46 Vorfinanzierung 13 Art. 47 Legate und Stiftungen 13 VIII. Finanzplan Art. 48 Finanzplan 14 IX. Voranschlag Art. 49 Voranschlag 14 Art. 50 Gemeindesteuerfuss 14 Art. 51 Voranschlagbewilligung 14 X. Jahresrechnung Art. 52 Jahresrechnung 15 Art. 53 Inhalt der Verwaltungsrechnung 15 Art. 54 Verbuchung des Jahresergebnisses 15 Art. 55 Bestandesrechnung 15 XI. Bauabrechnungen Art. 56 Vorlage von Bauabrechnungen 15 XII. Inkraftsetzung Art. 57 Inkraftsetzung 16 3

I. Geltungsbereich Art. 1 Geltungsbereich Dieses Gesetz regelt den Finanzhaushalt der politischen Gemeinde Zizers. II. Grundsätze der Haushaltführung Art. 2 Grundsätze der Haushaltführung Die Haushaltsführung richtet sich nach den Grundsätzen der Gesetzmässigkeit, des Haushaltgleichgewichtes, der Wirtschaftlichkeit, der Verursacherfinanzierung und nach dem Verbot der Zweckbindung von Hauptsteuern. III. Grundsätze der Rechnungsführung Art. 3 Zweck Die Rechnung stellt den gesamten Haushalt vollständig, klar, übersichtlich und wahrheitsgetreu dar. Art. 4 Vollständigkeit Die Buchhaltung enthält sämtliche Finanzvorfälle und Buchungstatbestände. Art. 5 Bruttoverbuchung Die Verrechnung von Einnahmen und Ausgaben ist nicht gestattet. Davon ausgenommen sind Aufwands- und Ertragsminderungen sowie Berichtigungsbuchungen. Art. 6 Sollverbuchung Am Ende des Rechnungsjahres werden sämtliche Guthaben und Verpflichtungen aus ganz oder teilweise wirtschaftlich wirksam gewordenen Vorfällen ermittelt und verbucht. 4

Art. 7 Qualitative Bindung Kredite dürfen nur für den Zweck verwendet werden, für den sie bewilligt worden sind. Art. 8 Quantitative Bindung Ausgaben sind in ihrer Höhe an die Kreditbewilligung gebunden. Art. 9 Zeitliche Bindung Nicht verwendete Voranschlagskredite verfallen am Ende des Rechnungsjahres. IV. Kreditbewilligung Art. 10 Ausgabenbewilligung Alle Ausgaben zulasten der laufenden Rechnung sowie zulasten der Investitionsrechnung bedürfen einer Ausgabenbewilligung durch die zuständige Instanz gemäss Gemeindeverfassung. Art. 11 Voranschlagskredit Der Voranschlagskredit (Budgetkredit) ermächtigt die vollziehenden Behörden, die laufende Rechnung für den bezeichneten Zweck bis zum festgelegten Betrag zu belasten. Art. 12 Nachtragskredit Übersteigen die effektiven Ausgaben zulasten einer bestimmten Kontoposition den Voranschlag (laufende Rechnung), bedarf es eines Nachtragskredites. Über Nachtragskredite bis maximal CHF 5'000.00 pro Kontoposition entscheidet der zuständige Departementsvorsteher in eigener Kompetenz. Der Gemeindevorstand entscheidet über Nachtragskredite, welche die Kompetenz des zuständigen Departementsvorstehers übersteigen. 5

Der Gesamtbetrag der von den Departementsvorstehern und vom Gemeindevorstand beschlossenen Nachtragskredite darf CHF 250'000.00 pro Jahr nicht überschreiten. Nachtragskredite von mehr als CHF 10'000.00 sind bei der nächsten Rechnungsablage zu begründen. Art. 13 Gebundene Ausgaben Ausgaben sind gebunden, wenn die Gemeinde durch übergeordnetes Recht oder Gerichtsentscheide durch befristete oder unbefristete Vereinbarungen mit öffentlichen oder privaten Leistungsträgern dazu verpflichtet ist. Gebunden sind ausserdem nicht aufschiebbare Ausgaben zur Instandsetzung mobiler und immobiler Sachanlagen sowie zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit. Gebundene Mehrausgaben von mehr als CHF 10'000.00 sind bei der nächsten Rechnungsablage zu begründen. Art. 14 Bruttoprinzip Die Ausgaben sind brutto zu bewilligen. Leistungen Dritter werden als Einnahmen separat ausgewiesen. Art. 15 Investitionskredit Der Investitionskredit ermächtigt die vollziehenden Behörden, die Investitionsrechnung für den bezeichneten Zweck bis zum festgelegten Betrag zu belasten. Nicht als Investitionskredite gelten Investitionen bis und mit CHF 50'000.00. Zulasten eines Investitionskredites gehen alle Aufwendungen - einschliesslich der wesentlichen Eigenleistungen der Gemeinde - von der Projektierung bis zur Nutzung. Erstreckt sich ein Investitionskredit über mehrere Jahre, sind die jährlichen Fälligkeiten (Kreditbeträge) im Voranschlag brutto auszuweisen. Der Investitionskredit entfällt, wenn der Zweck erreicht ist oder das Vorhaben aufgegeben wird. 6

Art. 16 Zusatzkredit Reicht ein bewilligter Investitionskredit nicht aus, ist rechtzeitig ein Zusatzkredit einzuholen. Über Zusatzkredite bis maximal CHF 5'000.00 pro Projekt entscheidet der zuständige Departementsvorsteher in eigener Kompetenz. Der Gemeindevorstand entscheidet über Zusatzkredite, welche die Kompetenz des zuständigen Departementsvorstehers übersteigen, jedoch bis höchstens CHF 25'000.00 pro Projekt. Zusatzkredite von mehr als CHF 10'000.00 sind bei der nächsten Rechnungsablage zu begründen. Art. 17 Gemeindeversammlung/ Urnenabstimmung Über Nachtrags- und Zusatzkredite, welche die Kompetenz des Gemeindevorstandes überschreiten, beschliesst die Gemeindeversammlung bzw. die Urnenabstimmung nach den Bestimmungen der Gemeindeverfassung. Bei den Investitionskrediten richtet sich die Zuständigkeit (Gemeindeversammlung, Urnenabstimmung) nach der Höhe des Gesamtbetrages (Summe aus Investitionskredit und Zusatzkredit). V. Bestandesrechnung Art. 18 Aktiven und Passiven Die Bestandesrechnung enthält auf der Aktivseite das Finanzvermögen, das Verwaltungsvermögen, die Vorschüsse für Spezialfinanzierungen und allenfalls den Bilanzfehlbetrag. Auf der Passivseite sind das Fremdkapital, die Verpflichtungen für Spezialfinanzierungen und das Eigenkapital auszuweisen. Art. 19 Finanzvermögen Das Finanzvermögen besteht aus jenen Vermögenswerten, die ohne Beeinträchtigung der öffentlichen Aufgabenerfüllung veräussert werden können. 7

Art. 20 Das Verwaltungsvermögen umfasst die Vermögenswerte, die unmittelbar der öffentlichen Aufgabenerfüllung dienen. Dazu zählen insbesondere die Investitionen, die Investitionsbeiträge und das Nutzungsvermögen. Art. 21 Verwaltungsvermögen Bewertungsgrundsätze Die Aktiven werden höchstens zu ihrem Beschaffungswert unter Abzug der notwendigen Abschreibungen bilanziert. Die Passiven werden zum Nominalwert bilanziert. Art. 22 Vermögenswerten Die Übertragung von Vermögenswerten vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen und umgekehrt, erfolgt zum Verkehrswert. Die Übertragung von Vermögenswerten vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen ist angezeigt, wenn diese keine öffentlichen Aufgaben mehr erfüllen. Buchgewinne und Buchverluste werden in der laufenden Rechnung erfasst. Art. 23 Eventualforderungen/ -verpflichtungen Bürgschaften, Garantien und Pfandbestellungen zu Gunsten Dritter werden im Anhang zur Bilanz aufgeführt. VI. Verwaltungsrechnung Art. 24 Begriffe Die Verwaltungsrechnung umfasst die laufende Rechnung und die Investitionsrechnung. Art. 25 Gliederung Die Verwaltungsrechnung ist nach Funktionen und Arten gegliedert. 8

Die funktionale Gliederung unterteilt den Haushalt in Aufgabenbereiche. Die Artengliederung ordnet den Haushalt nach finanz- und volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Art. 26 Laufende Rechnung Die laufende Rechnung enthält den Aufwand und den Ertrag einer Rechnungsperiode. Aufwand- oder Ertragsüberschuss verändern das Eigenkapital oder den Bilanzfehlbetrag. Art. 27 Investitionsrechnung Die Investitionsrechnung enthält jene Finanzvorfälle, mit denen bedeutende eigene oder subventionierte Vermögenswerte mit mehrjähriger Nutzungsdauer für öffentliche Zwecke geschaffen werden. Die Investitionsrechnung enthält alle Ausgaben und Einnahmen zur Bildung oder Auflösung von Verwaltungsvermögen. Art. 28 Investitionen Investitionen bis und mit CHF 50'000.00 werden der laufenden Rechnung belastet. Art. 29 Investitionsbeiträge Investitionsbeiträge sind Beiträge zugunsten von Investitionen Dritter. Investitionsbeiträge bis und mit CHF 50'000.00 werden der laufenden Rechnung belastet. Investitionsbeiträge über CHF 50'000.00 können von Fall zu Fall der laufenden Rechnung oder der Investitionsrechnung belastet werden. Art. 30 Abschreibung des Finanzvermögens Das Finanzvermögen wird dann abgeschrieben, wenn nachweisbare Wertverminderungen oder -verluste eingetreten sind. 9

Art. 31 Abschreibung des Verwaltungsvermögens Die Abschreibungen werden auf dem Restbuchwert des Verwaltungsvermögens Verwaltungsvermögens (Buchwert am 1. Januar des Rechnungsjahres) vorgenommen und betragen jährlich: a) 10% bei Sachgütern (ohne Mobilien und Vorräte), b) 25% bei Mobilien, Maschinen, Fahrzeugen, c) 10% bei den übrigen aktivierten Aufwendungen, d) 10% bei Darlehen und Beteiligungen, die erst nach 20 Jahren oder überhaupt nicht mehr rückzahlbar sind und keinen oder nur einen reduzierten Ertrag abwerfen, e) bei den Vorräten die tatsächliche Wertverminderung. EDV-Anlagen werden innert vier Jahren linear abgeschrieben. Fällt der Restbuchwert einer Position des Verwaltungsvermögens unter CHF 10'000.00, wird er vollständig abgeschrieben. Art. 32 Zusätzliche Abschreibungen Auf dem Verwaltungsvermögen können zusätzliche Abschreibungen vorgenommen werden, soweit kein Bilanzfehlbetrag besteht bzw. entsteht. Zusätzliche Abschreibungen müssen im Voranschlag enthalten sein oder im Rahmen eines sachlich begründeten Nachtragskredites bewilligt werden. Art. 33 Abschreibung des Bilanzfehlbetrages Ein Bilanzfehlbetrag ist innert längstens fünf Jahren abzutragen. Schliesst die laufende Rechnung mit einem Ertragsüberschuss ab, wird dieser zur Abtragung des Bilanzfehlbetrages verwendet. Art. 34 Interne Verrechnungen Interne Verrechnungen sind Gutschriften und Belastungen zwischen Aufgabenbereichen. Sie sind quartalsweise abzurechnen. Die Verrechnung des Kapitaldienstes erfolgt jährlich beim Jahresabschluss. Interne Verrechnungen sind vorzunehmen, wenn sie für die genauere Rechnungsstellung gegenüber Dritten, für die Sicherstellung der wirtschaftlichen Aufgabenerfüllung oder für die Vergleichbarkeit von Rechnungen erforderlich sind. 10

Art. 35 Interne Zinsen Interne Zinsen werden vom jeweiligen Bilanzwert gemäss Eingangsbilanz des Rechnungsjahres mit 5 % berechnet. Art. 36 Jahresabschluss Beim Abschluss der Verwaltungsrechnung werden folgende Salden ausgewiesen: a) laufende Rechnung: Ertrags- oder Aufwandüberschuss b) Investitionsrechnung: Nettoinvestitionen. VII. Spezialfinanzierungen Art. 37 Spezialfinanzierungen Spezialfinanzierungen sind möglich für: a) selbsttragende Werke b) Spezialfonds c) Vorfinanzierungen d) Legate und Stiftungen. Art. 38 Selbsttragende Werke Die Gemeinde führt folgende selbsttragenden Werke: a) Wasserversorgung b) Abwasserbeseitigung c) Abfallbeseitigung d) Kabelfernsehen. Für diese Werke gelten dieselben Grundsätze der Rechnungsführung wie für die Gemeinderechnung. Die Rechnungen der selbst tragenden Werke werden funktional gegliedert und in die Verwaltungsrechnung integriert. Sie weisen dieselbe Kontogliederung auf wie die Verwaltungsrechnung. 11

Art. 39 Eigenwirtschaftlichkeit Die selbst tragenden Werke genügen dem Grundsatz der Eigenwirtschaftlichkeit. Dies bedeutet, dass a) Leistungen des Betriebes nur gegen angemessenes Entgelt erfolgen, b) dieses Entgelt grundsätzlich so zu bemessen ist, dass die gesamten Betriebskosten einschliesslich des Kapitaldienstes mindestens gedeckt sind. Führt die Eigenwirtschaftlichkeit für den Nutzniesser bzw. für den Verursacher zu einer sozialen und/oder wirtschaftlich unzumutbaren Belastung, sind Ausnahmen zulässig. Art. 40 Betriebsergebnisse Betriebsgewinne bzw. Betriebsverluste werden beim Rechnungsabschluss auf das entsprechende Verpflichtungs- bzw. Vorschusskonto vorgetragen. Art. 41 Verpflichtungskonto Spezialfinanzierung Die Ertragsüberschüsse der Spezialfinanzierung stehen Spezialfinanzierung der Gemeinde als Geldmittel zur Verfügung und werden als Verpflichtung für die Gemeinde auf der Passivseite der Bestandesrechnung ausgewiesen. Art. 42 Vorschusskonto für Spezialfinanzierung Die Spezialfinanzierung beansprucht Geld in Form eines Vorschusses und wird als Guthaben der Gemeinde auf der Aktivseite der Bestandesrechnung ausgewiesen. Art. 43 Verzinsung 1) Der Saldo des Verpflichtungs- bzw. Vorschusskontos der Spezialfinanzierungen wird jährlich unter Berücksichtigung der marktüblichen Zinsen verzinst. Der Zinssatz wird vom Gemeindevorstand festgelegt und liegt zwischen 0 und 5 % p.a. 1) Beschluss der Urnengemeinde vom 23. August 2015, in Kraft rückwirkend auf den 01. Januar 2015 12

Art. 44 Abschreibungen Es gelten die Vorschriften gemäss Art. 31 und Art. 32. Art. 45 Spezialfonds In der Form einer Spezialfinanzierung werden folgende Spezialfonds geführt: a) Bodenerlöskonto b) Forstdepositum c) Ersatzbeiträge für Schutzraumbauten d) Ersatzabgaben für Parkplätze. Die jährlichen Einlagen bzw. Entnahmen werden in der laufenden Rechnung erfasst. Art. 46 Vorfinanzierung Die mit dem Voranschlag zu beschliessenden Einlagen in Vorfinanzierungskonten dürfen jährlich 25% der voraussichtlichen Nettoinvestitionen nicht übersteigen. Eine Vorfinanzierung bedarf eines Grundsatzbeschlusses oder eines Projektierungskredites der Gemeindeversammlung. Die Vorfinanzierung wird für die Abschreibung des Vorhabens verwendet. Sie ist nach Vorlage der Schlussabrechnung zugunsten der laufenden Rechnung aufzulösen. Soweit die Vorfinanzierung die Gesamtkosten übersteigt, wird sie zugunsten der laufenden Rechnung aufgelöst, desgleichen, wenn ihr Zweck anderswie erfüllt oder seit mehr als fünf Jahren nicht mehr verfolgt wird. Art. 47 Legate und Stiftungen Zweckgebundene Zuwendungen, welche nicht mehr sachgemäss verwendet werden können, werden unter Berücksichtigung der rechtlichen Zuständigkeit nach Möglichkeit aufgelöst. 13

VIII. Finanzplan Art. 48 Finanzplan Die Gemeinde erstellt jeweils für die Dauer von fünf Jahren eine rollende Finanz- und Investitionsplanung. Der Gemeindevorstand kann bei Bedarf Sachverständige beiziehen. Der Finanzplan enthält namentlich: a) einen Überblick über den künftigen Aufwand und Ertrag der laufenden Rechnung, b) eine Übersicht über die voraussehbaren und mutmasslichen Investitionen, c) einen Ausblick auf die finanzpolitischen Konsequenzen und allenfalls auf die einzuleitenden Massnahmen. Der Finanzplan ist zusammen mit dem Voranschlag in geeigneter Form zu veröffentlichen und der Gemeindeversammlung zur Kenntnisnahme vorzulegen. IX. Voranschlag Art. 49 Voranschlag Der Voranschlag ist nach der funktionalen Gliederung und nach Sachgruppen (Arten) darzustellen. Art. 50 Gemeindesteuerfuss Der Steuerfuss ist so anzusetzen, dass die Einnahmen die laufende Rechnung mittelfristig ausgleichen. Art. 51 Voranschlagbewilligung Liegt bis zum 31. Dezember des Vorjahres keine vollstreckbare Voranschlagbewilligung vor, ist der Gemeindevorstand befugt, die für die Verwaltungstätigkeit unerlässlichen Ausgaben zu tätigen. 14

X. Jahresrechnung Art. 52 Jahresrechnung Die Jahresrechnung wird jeweils auf den 31. Dezember abgeschlossen und enthält: a) Verwaltungsrechnung, aufgebaut nach den gleichen Grundsätzen wie der Voranschlag, b) Bestandesrechnung mit Vermögens- und Schuldenausweis. Art. 53 Inhalt der Verwaltungsrechnung Die Verwaltungsrechnung enthält: a) Übersicht über die laufende Rechnung und über die lnvestitionsrechnung mit Finanzierungsausweis, b) Zusammenzug des Aufwandes und des Ertrages der laufenden Rechnung nach Funktionen, c) Zusammenzug des Aufwandes und Ertrages der laufenden Rechnung nach Arten, d) Zusammenzug der Ausgaben und Einnahmen der Investitionsrechnung nach Arten. Art. 54 Verbuchung des Jahresergebnisses Der Ertrags- oder Aufwandüberschuss der laufenden Rechnung wird auf das Eigenkapital- bzw. Bilanzfehlbetragskonto übertragen. Die Ausgaben und Einnahmen der lnvestitionsrechnung werden in der Bestandesrechnung aktiviert bzw. passiviert. Art. 55 Bestandesrechnung Die Bestandesrechnung zeigt den Stand der Vermögenswerte und der Verpflichtungen am 31. Dezember, wobei die Werte des abgeschlossenen und des vorangegangenen Rechnungsjahres ausgewiesen werden. XI. Bauabrechnungen Art. 56 Vorlage von Bauabrechnungen Nach Vollendung eines Bauprojektes ist der Gemeindeversammlung die Schlussabrechnung zur Kenntnisnahme vorzulegen. 15

XII. Inkraftsetzung Art. 57 Inkraftsetzung Die mit der Urnenabstimmung vom 30. November 2008 revidierten Bestimmungen treten per 01. Januar 2009 in Kraft. Von der Urnengemeine angenommen am 30. November 2008. Der Gemeindepräsident: Max Lüscher Der Gemeindeschreiber: Johann Peng 16