Neue sigma-studie des Swiss Re Institute: Weltweit steigende Schäden durch sekundäre Naturgefahren erwartet

Ähnliche Dokumente
Medieninformation. Seite 1/5. Kontakt: Dr. Brian Rogers, Zürich Telefon Dr. Thomas Holzheu, New York Telefon

Neueste sigma-studie von Swiss Re: Versicherte Schäden aus Katastrophenereignissen beliefen sich 2013 auf 45 Mrd. USD

Die Unterversicherung von Sachrisiken stellt laut der neuesten sigma-studie von Swiss Re eine zunehmende globale Herausforderung dar

Neue sigma-studie: 2017 verzeichnet Höchstwert von 144 Mrd. USD an versicherten Schäden aus Katastrophen weltweit

Trotz Rekordzahl von Naturkatastrophen bleiben versicherte Schäden aus Katastrophen 2014 unter dem Durchschnitt zeigt neue sigma-studie von Swiss Re

Versichert waren nur etwa 40% des weltweiten wirtschaftlichen Gesamtschadens

Neue sigma-studie von Swiss Re: 2016 stiegen versicherte Schäden aus Katastrophen weltweit um 43% auf 54 Mrd. USD

Neue Swiss Re Institute sigma-studie: Weiterer Anstieg der globalen Versicherungsprämien 2017, vor allem in Schwellenländern

Media Relations, Zürich Telefon Dr. Jérôme Jean Haegeli Telefon Dr. Thomas Holzheu Telefon

Medienmitteilung. Seite 1/5. Kontakt: Media Relations, Zurich Telefon Kurt Karl, Zurich Telefon

Die Lebensversicherung am Scheideweg: Neue Technologien verändern die Art der Interaktion zwischen Versicherern und Konsumenten

Der Klimawandel und seine Folgen: Insurance-Linked Securities als innovative Lösung zur Deckung von Katastrophenschäden

c sigma-studie von Swiss Re: Höherer Kundennutzen und bessere langfristige Rentabilität für Lebensversicherer dank optimiertem Bestandsmanagement

Notiz. Vier von fünf KMUs fürchten die Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Unternehmen

Klimawandel und Wetterkatastrophen

Die Potenziale der Versicherungswirtschaft zur Unterstützung des Ausbaus der Green Economy

ALLIANZ RISK BAROMETER 2018 DIE GRÖSSTEN GESCHÄFTSRISIKEN FÜR 2018

KLIMAWANDEL UND WETTEREXTREME

Finanzwirtschaft und Klimawandel

Der Klimawandel und seine Auswirkungen. DI Genia Hauer Österreichische Hagelversicherung 1. Februar 2007

Medienmitteilung. Seite 1/5. Kontakt: Daniel Staib, Zürich Telefon Clarence Wong, Hongkong Telefon

Klimaänderung und Naturgefahren im Alpenraum. Prof. Dr. Gerhard Berz, ehem. Leiter GeoRisikoForschung, Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft

Versicherungsschutz bei Elementarschäden

Große Naturkatastrophen der letzten Jahre brachten Rekorde in Hinsicht auf:

Neue sigma-studie des Swiss Re Institute's: Weltweite Versicherungsprämien in 2016 gestiegen; Wachstumsaussichten bleiben insgesamt positiv

AGCS. Eine globale Perspektive. Andreas Berger Mitglied des Vorstands der Allianz Global Corporate & Specialty. Leipzig,

NATCATSERVICE DEUTSCHLAND EURO DEUTSCH. Juli 2012

Investieren in die Zukunft. Mit den maßgeschneiderten Lösungen von Swiss Life Select

KLIMAWANDEL UND WETTEREXTREME

AGCS Update Fachforum Property

Münchener-Rück-Pressefrühstück Baden-Baden Naturgefahren und Klimawandel in Europa Prof. Dr. Peter Höppe

Naturkatastrophen und Klimaänderung: Was erwartet uns in Mitteleuropa? Was können wir tun?

NATCATSERVICE BRD EURO DEUTSCH. Januar 2011

Neue sigma-studie von Swiss Re analysiert 21 Grenzmärkte mit besonders hohem Potenzial für Versicherungswachstum

Naturgefahren erkennen elementar versichern Rheinland-Pfalz sorgt vor!

Medienmitteilung. Media Relations, Zürich Telefon Daniel Staib, Zürich Telefon

Impacts of Climate Change

Naturkatastrophen im 1. Halbjahr 2017: Serie von schweren Gewittern in USA verursacht hohe Schäden

Die Bedeutung von Abhängigkeitsstrukturen in der Rückversicherung. Dresdner Versicherungsforum 23. Juni 2006 Dr. Ekkehard Kessner

Die Auswirkungen der jüngsten Naturkatastrophen auf die Versicherung von KKW. Herzlich Willkommen! Anton Alt, akad. Vkfm.

NatCatSERVICE Schadenereignisse weltweit

Geschäftsjahr 2014: Zweistelliges Umsatzwachstum mit starkem zweitem Halbjahr Bestellungseingang auf Niveau des Umsatzes

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

Risiko Check-up 2018: Deckungsgrad der Pensionskassen schmilzt, Bereitschaft für nachhaltiges Anlegen wächst

Vorbereitetsein. ist Macht. Elastizität. BK Strategie. Business Kontinuität Krisenmanagement. Reputation. Identifizierung der Bedrohungen

ANSÄTZE DER KATASTROPHENVORSORGE FÜR DIE SCHNITTSTELLE KLIMAWANDEL & NATURSCHUTZ

Starkregen 2016: Die unterschätzte Gefahr - Produkt- und Regulierungsansätze der VHV

Öffentliche Veranstaltungsreihe. Internationaler Katastrophenschutz und Risikomanagement

Wald in den USA Eine attraktive Chance

Medienmitteilung. Das operative Ergebnis von Property & Casualty ging auf 99 Mio. CHF zurück, was hauptsächlich auf geringere Anlage- Seite 1/5

Antworten und Forderungen der deutschen Versicherer. Welchen Beitrag die Versicherungswirtschaft schon heute zum Klimaschutz leistet

CatNet Services: Naturgefahreninformationen in der Versicherungsindustrie. Tina Schlenther, GEOCOM User Conference, 2015

Versicherungen. Klimaänderung und die Schweiz 2050

TÜV Rheinland: Cybergefahren für Industrieanlagen unterschätzt

Neue sigma-studie von Swiss Re untersucht innovative Lösungen zur Finanzierung der Altersvorsorge

Die wirtschaftliche Bedeutung der Schweizer Privatversicherer. November 2012

CLOUD STRATEGY CLOUD STRATEGY

Münchener Rück Stiftung Vom Wissen zum Handeln

Jahresbericht über die Geschäftstätigkeit der Bain Capital Private Equity Beteiligungsberatung GmbH (Stand August 2015)

Kleine und mittelgrosse Unternehmen (KMU) Zurich-Umfrage in 19 Ländern 2014 / 2015

7. Risikomanagement - Hagelversicherung

Medienmitteilung. Stabile M&A-Aktivitäten in der Schweiz. Anita Müller Media Relations Tel.: +41 (0)

Extreme Wirbelstürme, Waldbrände und Dürren verursachten 2018 hohe Schäden aus Naturkatastrophen

Hiscox Webinar. Die Entwicklung der IT Industrie und Chancen für den Versicherungsmarkt. 31. Mai 2017 Christoph Kämpf und Marc Thamm

Andrea Burkhardt Umweltkatastrophen und Klimawandel Kalkulierbarkeit der Versicherung von Umweltrisiken Bachelor + Master Publishing

PRESSEMITTEILUNG. Gothaer KMU Studie 2018: Angst vor Cyber-Angriffen wächst. Presse und Unternehmenskommunikation

Swiss Re AG. 8. Ordentliche Generalversammlung Zürich, Mittwoch, 17. April Rede von. Christian Mumenthaler Group Chief Executive Officer

Die Ökonomie von Naturrisiken

Medienmitteilung. Seite 1/5. Kontakt: Media Relations, Zürich Telefon Lucia Bevere, Zürich Telefon

Fokus Berlin: Anforderungen an die Energieversorgung in einer Metropolregion

HERAUSFORDERUNG 2030: GEMEINSAM DER ZUKUNFT NEUEN RAUM GEBEN. VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik

10. Jahreskonferenz German Water Partnership Fluchtursachen bekämpfen Risikomanagement am Beispiel von Tunesien Dr.

NatCatSERVICE Schadenereignisse in Deutschland April 2016

Nach der Finanzkrise: Neue Märkte für Krisen- und Katastrophenanleihen

acatech POSITION > Georessource Wasser Herausforderung Globaler Wandel

Für alle, die ihre Chancen verdoppeln möchten.

Deutscher Wetterdienst zum neuen Bericht des Weltklimarats (IPCC) Auch Deutschland benötigt Empfehlungen zur Anpassung an den Klimawandel

Den Schaden von morgen heute vermeiden

Standortanalyse für das Schweizer Versicherungsgewerbe

+2,7% DIE LAGE DER UHRENINDUSTRIE 2017 IN DER SCHWEIZ UND WELTWEIT. 19,9 Milliarden Franken SCHWEIZERISCHE UHRENINDUSTRIE SCHWEIZER UHRENEXPORTE

Aon Construction. Bauplatz Versicherungslösung. Risk. Reinsurance. Human Resources. Aon Risk Solutions

Klimawandel und die Finanzwirtschaft

SSF Handbuch Nachhaltige Anlagen

Unser Geschäftsmodell

Bewertung von Internetunternehmen seit der Dotcom-Blase 2000 im Zeitvergleich

Man-Made-Risiko in der Feuerversicherung

KOMPLEXE KUMULRISIKEN HERAUSFORDERUNG FÜR DIE VERSICHERUNGSWIRTSCHAFT

Wirtschaft. Karl Schellmann Klima- und Energiesprecher WWF Österreich. 18. Juni 2015

Medienmitteilung. Page 1/5. Kontakt: Media Relations, Zürich Telefon Corporate Communications, London Telefon

international communications on target

SwissSupplyChain Musterprüfung

Insurance Market Outlook

Masterpayment AG Finetrading

Wir lassen Sie nicht sitzen.

Stop-LossPlus Eine innovative Versicherungslösung

Naturkatastrophen in Deutschland - Schäden und Trends

Buchungs- und Reiseverhalten der Schweizer Bevölkerung

Swiss Re weist in ersten neun Monaten 2017 infolge hoher Schadenbelastung durch Naturkatastrophen einen Verlust von 468 Mio.

Müssen wir in Zukunft vermehrt mit extremerem Hochwasser rechnen?

Klimawandel und Extremereignisse. Dr. Reinhard Mechler. Wien, 6. Mai 2013

Transkript:

Medienmitteilung Neue sigma-studie des Swiss Re Institute: Weltweit steigende Schäden durch sekundäre Naturgefahren erwartet Versicherte Schäden aus Naturkatastrophen beliefen sich 2018 weltweit auf 76 Mrd. USD; vierthöchster Wert der sigma-statistik Über 60 % dieser Schäden infolge sogenannter «sekundärer» Naturgefahren kleine bis mittlere Schadenereignisse oder sekundäre Effekte grosser Naturkatastrophen Versicherte Naturkatastrophenschäden der Jahre 2017 und 2018 lagen zusammen bei 219 Mrd. USD die höchste bisher verzeichnete Schadensumme für einen Zweijahreszeitraum Swiss Re Institute erwartet Schadenanstieg von sekundären Naturgefahren aufgrund zunehmender Konzentration von Vermögenswerten in Gebieten mit hohem Risiko von Wetterextremen Um Katastrophenrisiken nachhaltig abzusichern und globale Widerstandsfähigkeit aufzubauen, müssen sich Versicherer vermehrt auf primäre und sekundäre Naturgefahren fokussieren Zürich, 10. April 2019 Die Katastrophenschäden der letzten zwei Jahre sind ein Weckruf für die Versicherungsbranche: Sie zeigen einen Trend zu steigenden Verlusten infolge sogenannter «sekundärer» Naturgefahren (unabhängig auftretende, kleine bis mittlere Schadenereignisse oder sekundäre Effekte eines primären Naturkatastrophenereignisses). Die versicherten Schäden aus Naturkatastrophen des Jahres 2018 beliefen sich auf 76 Mrd. USD die vierthöchste bisher verzeichnete Schadensumme für ein einzelnes Jahr gemäss der neuesten sigma-studie des Swiss Re Institute. Mehr als 60 % dieser Schäden gingen auf sekundäre Naturgefahren zurück. Die versicherten Schäden für die Jahre 2017 und 2018 lagen zusammen bei 219 Mrd. USD, die höchste je verzeichnete Schadensumme in einem Zweijahreszeitraum. 2017 bleibt weiterhin das Jahr mit der höchsten Schadensumme aus Naturkatastrophen. Auch hier wurde mehr als die Hälfte der Schäden von sekundären Naturgefahren verursacht. Zu den Gründen für die steigenden Schäden aus sekundären Naturgefahren zählen die fortschreitende Urbanisierung und die zunehmende Konzentration von Vermögenswerten in Gebieten, die extremen Wetterbedingungen und somit den Folgen des Klimawandels ausgesetzt sind. Media Relations Zürich Telefon +41 43 285 7171 Lucia Bevere, Zürich Telefon +41 43 285 9279 Thomas Holzheu, Armonk Telefon +1 914 828 6502 Clarence Wong, Hong Kong Telefon + 852 2582 5644 Swiss Re AG Mythenquai 50/60 Postfach CH-8022 Zürich Telefon +41 43 285 2121 Fax +41 43 285 2999 www.swissre.com @SwissRe Der wirtschaftliche Gesamtschaden aus Natur- und Man-made-Katastrophen betrug im Jahr 2018 weltweit 165 Mrd. USD. Von diesem Betrag waren

85 Mrd. USD von Versicherungen gedeckt. Das ist der vierthöchste bisher registrierte Versicherungsschaden für ein einzelnes Jahr und liegt über dem Zehnjahresdurchschnitt von 71 Mrd. USD. Von den versicherten Schäden in Höhe von 85 Mrd. USD waren 76 Mrd. USD auf Naturkatastrophen zurückzuführen der vierthöchste Wert seit Beginn der sigma- Aufzeichnungen. 2018 kamen insgesamt 13 500 Menschen durch Katastrophen ums Leben oder gelten seither als vermisst. Sekundäre Naturgefahren werden häufig unterschätzt, weil ihre Auswirkungen von Schäden infolge sogenannter primärer Naturgefahren überschattet werden. Dies war bereits 2017 bei den Wirbelstürmen Harvey, Irma und Maria der Fall. Das wachsende Schadenpotenzial dieser sekundären Gefahren tritt jedoch immer deutlicher zutage. «Wir verzeichnen immer häufiger grosse Schäden im Zusammenhang mit sekundären Naturgefahren», erklärt Edouard Schmid, Group Chief Underwriting Officer von Swiss Re. «Auf diesen Trend muss die Versicherungsbranche reagieren, wenn wir Katastrophenrisiken weiterhin nachhaltig absichern wollen.» Was sind sekundäre Naturgefahren? Laut gängiger Auffassung in der Branche werden sekundäre Naturgefahren in zwei Kategorien unterteilt: (1) Ereignisse, die unabhängig und vergleichsweise häufig auftreten (öfter als primäre Naturgefahren wie Erdbeben oder Wirbelstürme) und Schäden von geringem bis mittlerem Ausmass verursachen (im Vergleich zu den Schäden durch primäre Naturgefahren); und (2) sekundäre Effekte von primären Naturgefahren (zum Beispiel ein Tsunami nach einem Erdbeben). Tabelle 1 verdeutlicht die genauere Abgrenzung von sekundären und primären Naturgefahren. Das teuerste versicherte Schadenereignis im Jahr 2018 war das Camp- Feuer in Kalifornien (12 Mrd. USD). Weitere bedeutende Beispiele für sekundäre Naturgefahren im vergangenen Jahr sind ein Hagelsturm in Sydney im Dezember und die Überschwemmungen in North und South Carolina (USA), die als sekundärer Effekt des Wirbelsturms Florence im September auftraten. Der Anstieg der von sekundären Naturgefahren verursachten Schäden lässt sich durch die rasante Ausbreitung von Wohn- und Gewerbegebieten in Gegenden mit extremen Wetterbedingungen und höheren Temperaturen 2

erklären. Dieser Trend wird sich gemäss Prognosen des Swiss Re Institute weiter fortsetzen. Während es noch nicht nachweisbar ist, ob und inwiefern der Klimawandel für die extremen Ausprägungen von primären Naturgefahren wie Wirbelstürmen verantwortlich ist, sind Wetterextreme und eine zunehmende Häufung entsprechender sekundärer Naturgefahren bereits in vielen Teilen der Welt Realität. «Die fortschreitende Urbanisierung, auch in hochwassergefährdeten Gebieten an Küsten und in Flussebenen, die zunehmende Bautätigkeit in Waldbrandgebieten, wie zum Beispiel an der Schnittstelle von Wald und Siedlungsraum («wildland-urban interface», WUI) und die langfristigen Folgen des Klimawandels werden auch in Zukunft zu einem Anstieg der Schäden durch sekundäre Naturgefahren führen», sagt Edouard Schmid. Die Gesamtsumme der versicherten Schäden in den Jahren 2017 und 2018 von insgesamt 219 Mrd. USD bestätigen den Trend: Es handelt sich um die höchste bisher verzeichnete Schadensumme für einen Zweijahreszeitraum. Mehr als die Hälfte der Schäden ging auf sekundäre Naturgefahren zurück (siehe Abbildung 1). Grosskatastrophen mit aussergewöhnlich hohen Verlusten gab es 2018 nicht. Von den Schäden des vergangenen Jahres gingen 62 % auf das Konto von sekundären Naturgefahren. Das enorme Verlustpotenzial dieser sekundären Naturgefahren wird durch das grösste Schadenereignis des Jahres 2017 verdeutlicht: Die Wirbelstürme Harvey, Irma und Maria sorgten gemeinsam für den höchsten je verzeichneten Versicherungsschaden in einem einzelnen Jahr. Dennoch wurde mehr als die Hälfte der Schäden im Jahr 2017 von (häufig vernachlässigten) sekundären Naturgefahren verursacht. 3

Schliessung der Deckungslücke Die weltweite Deckungslücke bei Naturkatastrophen lag im Zeitraum 2017 bis 2018 bei 280 Mrd. USD; mehr als die Hälfte dieser nicht versicherten Schäden erfolgte aufgrund von sekundären Naturgefahren. Erklären lässt sich diese Unterversicherung unter anderem durch fehlendes Risikobewusstsein, ungenügendes Verständnis von Katastrophenversicherungen auf der Kundenseite und eine zögernde Bereitschaft in der Industrie, Deckungen bei nicht eindeutiger Risikoeinschätzung anzubieten. Die Bewertung von sekundären Naturgefahren kann sich aufgrund ihrer besonderen Merkmale als schwierig erweisen: So treten sie oft lokal begrenzt auf, beinhalten aber Variablen, die infolge wechselnder Landnutzung und häufigerer Wetterextreme einem stetigen Wandel unterliegen. «Die aktuelle Deckungslücke bietet Versicherern eine Chance, die weltweite Widerstandsfähigkeit zu stärken», sagt Jérôme Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re. «Um Katastrophenrisiken profitabel absichern zu können, müssen sowohl Grosskatastrophen als auch die künftige Entwicklung von sekundären Naturgefahren berücksichtigt werden. Mithilfe moderner Technologie können Versicherer sich stärker auf die Erarbeitung regionaler Modelle zur Bewertung von sekundären Naturgefahren konzentrieren, ihr Produktangebot erweitern und Katastrophenversicherungen gezielter vertreiben.» Rück-/Versicherer können sozioökonomische Widerstandsfähigkeit auch durch Investitionen unterstützen, insbesondere indem sie vermehrt in nachhaltige Infrastrukturprojekte investieren. Es existieren zahlreiche Beispiele für Schutzmechanismen gegen Katastrophenschäden, die im Zuge des Wiederaufbaus nach einem Schadenereignis gestärkt wurden. Unter vorteilhafteren regulatorischen und Investitionsbedingungen könnten Versicherer eine wesentlich effektivere Rolle bei der Vorbereitung auf Katastrophenereignisse spielen. Schätzungen des Swiss Re Institute zufolge belaufen sich die Vermögenswerte der globalen Rück-/Versicherungsindustrie auf rund 30 Bio. USD (30 000 Mrd. USD). Selbst mit einem kleinen Teil davon könnten bereits langfristige Infrastrukturprojekte zur Entwicklung effektiverer Präventivmassnahmen finanziert werden. 4

Bemerkungen für die Redaktionen Swiss Re Die Swiss Re Gruppe ist ein weltweit führender Anbieter von (Rück-)Versicherungen und anderen Formen des versicherungsbasierten Risikotransfers mit dem Ziel, die Welt widerstandsfähiger gegen Gefahren aller Art zu machen. Die Gruppe antizipiert und verwaltet Risiken von Naturkatastrophen über den Klimawandel bis hin zu alternden Bevölkerungen und Cyber-Kriminalität. Die Swiss Re Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Kunden neue Möglichkeiten und innovative Lösungen zu bieten und damit den gesamtgesellschaftlichen Erfolg und Fortschritt zu unterstützen. Die 1863 gegründete Unternehmensgruppe mit Sitz in Zürich unterhält heute ein weltweites Netzwerk von rund 80 Standorten. Sie ist in drei Geschäftsbereiche gegliedert, die mit jeweils eigenen Strategien und Zielsetzungen zum Gesamterfolg der Gruppe beitragen. So erhalten Sie diese sigma-studie des Swiss Re Institute: In elektronischer Form steht die sigma-studie Nr. 2/2019, «Natur- und Man-made- Katastrophen 2018: Sekundäre Naturgefahren auf dem Vormarsch», in deutscher, englischer, französischer und spanischer Sprache auf der Website des Swiss Re Institute bereit: https://www.swissre.com/institute/research/sigma-research/sigma-2019-02.html Gedruckte Ausgaben von sigma Nr. 2/2019 sind jetzt ebenfalls auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch erhältlich. Die Druckversionen in chinesischer und japanischer Sprache erscheinen demnächst. Sie können die Studie unter Angabe Ihrer vollständigen Postadresse über https://www.swissre.com/institute/research/sigma-research/sigma-2019-02.html bestellen. 5