Gliederung: 1. Einleitung 2. Bewertungsgrundlagen 3. Vorstellung von Fallbeispielen und Interpretationsvorschläge 4. Diskussion
550 500 450 400 350 300 Sonderproben 2009-2014 531 475 471 459 Proben 399 312 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Schwerpunkte: Gewässerverunreinigungen: Fischsterben, Schaumbildung, Verfärbung, aufschwimmende Phasen, geruchliche Belästigungen Havarien in Anlagen Verdacht auf Abwassereinleitungen Bodenverunreinigungen (Havarien) Beweissicherung und Ursachenermittlung unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen weitere
Schwerpunktparameter: ph ph-wert LF elektr. Leitfähigkeit CSB Chemischer Sauerstoffbedarf TOC Gesamter organischer Kohlenstoff TNb Gesamter gebundener Stickstoff BSB 5 Biochemischer Sauerstoffbedarf nach 5 Tagen Pges Gesamter Phosphor NH 4+, NO 3-, NO - 2 Stickstoffverb.: Ammonium (NH +) 4, Nitrat (NO 3- ), Nitrit (NO 2- ) AAT, NIT Tenside (anionische, nichtionische) AOX Adsorbierbare organisch gebundene Halogene SM Schwermetalle Alkalien O 2! z.b. Kalium (K) Sauerstoffgehalt
Literatur und Bewertungsgrundlagen Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer (Oberflächengewässerverordnung OGewV) vom 20.06.2016 (BGBl. I S. 1373) 5 Einstufung des ökologischen Zustands und des ökologischen Potenzials (1) Die Einstufung des ökologischen Zustands eines Oberflächenwasserkörpers richtet sich nach den in Anlage 3 aufgeführten Qualitätskomponenten. Die zuständige Behörde stuft den ökologischen Zustand eines Oberflächenwasserkörpers nach Maßgabe der Tabellen 1 bis 5 der Anlage 4 in die Klassen sehr guter, guter, mäßiger, unbefriedigender oder schlechter Zustand ein. (4) Maßgebend für die Einstufung des ökologischen Zustands oder des ökologischen Potenzials ist die jeweils schlechteste Bewertung einer der biologischen Qualitätskomponenten nach Anlage 3 Nummer 1 in Verbindung mit Anlage 4. Wird eine Umweltqualitätsnorm oder werden mehrere Umweltqualitätsnormen nach Anlage 3 Nummer 3.1 in Verbindung mit Anlage 5 nicht eingehalten, ist der ökologische Zustand oder das ökologische Potenzial höchstens als mäßig einzustufen.
Literatur und Bewertungsgrundlagen Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer (Oberflächengewässerverordnung OGewV) vom 20.06.2016 (BGBl. I S. 1373) 6 Einstufung des chemischen Zustands Die Einstufung des chemischen Zustands eines Oberflächenwasserkörpers richtet sich nach den in Anlage 7 aufgeführten Umweltqualitätsnormen. Erfüllt der Oberflächenwasserkörper diese Umweltqualitätsnormen, stuft die zuständige Behörde den chemischen Zustand als gut ein. Andernfalls ist der chemische Zustand als nicht gut einzustufen.
LAWA-AO Rahmenkonzept Monitoring, Teil B, Stand 2007
LAWA-AO Rahmenkonzept Monitoring, Teil B, Stand 2007
Literatur und Bewertungsgrundlagen
Blei UBA-Text 15-03 Forschungsbericht 200 24 226
UBA-Text 15-03 Forschungsbericht 200 24 226
Fallbeispiel 1: Verdacht auf Gülleeinleitung
Probennr. Entnahmeort Startdatum Uhrzeit ph Labor LF- Labor CSB NO3-N NO2-N NH4-N Pges K µs/cm mg/l mg/l mg/l mg/l mg/l mg/l Z-2008-003840 Z-2008-003839 Z-2008-003841 Z-2008-003843 Z-2008-003842 Z-2008-003844 Bach vor Agrar e.g. Einleitung Agrar e.g. Bach nach Agrar e.g. Bach vor Agrar e.g. Einleitung Agrar e.g. Bach nach Agrar e.g. 25.04.2008? 7,01 302 7,3 1,67 <0,050 <0,15 <0,10 1,6 25.04.2008? 7,47 392 310 <0,15 <0,050 3,04 3,17 39 25.04.2008? 7,03 324 150 1,58 <0,050 0,72 0,57 9,9 25.04.2008 17:30 7,34 267 5,1 1,44 <0,050 <0,15 <0,10 1,1 25.04.2008 17:20 7,72 504 260 <0,15 <0,050 4,64 1,87 43,4 25.04.2008 18:40 7,65 348 7,8 2,87 <0,050 <0,15 0,16 5,1 Quelle?
CSB und K in mg/l CSB und K in mg/l 350 300 250 200 150 100 50 0 350 300 250 200 150 100 50 0 Bach vor Agrar e.g. Bach vor Agrar e.g. 1. Probenahme Einleitung Agrar e.g. 2. Probenahme Einleitung Agrar e.g. Bach nach Agrar e.g. Bach nach Agrar e.g. Empirisch : CSB:TOC = 2:1 in schwach belasteten Gewässern CSB:TOC = 4:1 (nach 6(3)AbwV) CSB in mg/l Kalium mg/l CSB in mg/l CSB nach der Einleitung: 150 mg/l TOC ca. 75 mg/l organisch hoch belastet Kalium in mg/l CSB nach der Einleitung: 7,8 mg/l TOC < 7 mg/l guter Zustand
Fallbeispiel 2: Überlaufen eines Güllebeckens
Erlbach Erlbach Kaltenborner Bach
Probe 05 Probe 03 Probe 02 Probe 02 Probe 03 Probe 05 Erlbach
Entnahmeort Startdatum Uhrzeit ph Labor CSB NO3-N NO2-N NH4-N Pges K-ICP mg/l mg/l mg/l mg/l mg/l mg/l Probe 05 Probe 03 Probe 01 Probe 02 Probe 04 Kaltenborner Bach, ca. 15 m oberhalb der Gülleeinleitung 22.04.2010 18:00 8,32 9 21,3 <0,050 <0,15 0,36 9,8 Erlbach, ca. 3m oberh. der Einleitung des Kaltenborner Bachs 22.04.2010 15:15 8,36 15 22,4 <0,050 <0,15 0,45 10,6 Zulauf zum Erlbach (Kaltenborner Bach) 22.04.2010 14:35 8,28 32000 0,73 0,38 1310 360 916 Erlbach, ca. 3m unterh. der Einleitung des Kaltenborner Bachs 22.04.2010 15:15 8,18 24 19,3 0,11 <0,15 0,53 4,9 Erlbach, Höhe Erlbachbrücke in Töppeln 22.04.2010 16:05 8,72 9,6 13,2 0,06 0,21 0,15 4,4 Anteil freier Ammoniak???
Anteil d. freien Ammoniaks an der gemessenen Ammoniumkonzentration NH 3 in mg/l = Anteil d. freien Ammoniaks x gemessene NH4+-Konzentration in mg/l NH 3 -Toxizität für Fische bei NH3-Konzentrationen > 0,3 bis 0,7 mg/l Anteil d. freien Ammoniaks ph-wert: 8,28/8,72 bei 10 C 0,116 x 1310 mg/l = 152 mg/l NH 3 0,116 x 0,21 mg/l = 0,024 mg/l NH 3
UBA-Text 15-03 Forschungsbericht 200 24 226
TOC Fallbeispiel 3: Überlaufen eines Güllebeckens Parameter Einheit ph Labor 4,27 LF-Labor 10890 µs/cm CSB-ST 56000 mg/l BSB5 27730 mg/l NH4-N-CFA-FIA 407,7 mg/l 313 mg/l K-ICP 1845 mg/l Mg-ICP 31,9 mg/l Na-ICP 40,5 mg/l Pges-ICP Meßwert
eine Probe!!! erste Messung Tag 1 zweite Messung Tag 5
Fallbeispiel 4: Fischsterben
Probe 01 Probe 02 Probe 03
Fallbeispiel 4: Entnahmeort Startdatum ph- Labor LF- Labor O 2 - Labor CSB NO 3 -N NH 4 -N N- anorg TNb Pges µs/cm mg/l mg/l mg/l mg/l mg/l mg/l mg/l westliches Ufer 17.09.2008 7,46 1233 0,5 83 <0,15 3,58 3,58 8,2 0,87 südwestl. Ufer 17.09.2008 7,48 913 0,3 100 <0,15 4,05 4,05 9 0,9 südliches Ufer 17.09.2008 7,38 941 0,4 160 <0,15 6,17 6,17 10,4 1,09
Biologische Bewertung: Der Anteil an Cyanobakterien (Blaualgen), Augenflagellaten (Euglena) sowie Schwefelbakterien unterschiedlichster Arten und Formen ist außergewöhnlich hoch. Es kann also davon ausgegangen werden, dass dieser Zustand das Ergebnis einer erhöhten mikrobiellen Tätigkeit in Verbindung mit stark sauerstoffzehrenden Prozessen bis zum Aufbau deutlich anaerober Verhältnisse ist. Die Grünfärbung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen hohen Anteil an Algen grünlicher Farbe (Euglenophyceen) zurückzuführen. Die auffälligen weißen Schlieren haben offensichtlich ihre Ursache in dem massiven Vorkommen an Bakterienstämmen (hoher Anteil Schwefelbakterien).
Schwefelbakterien, Cyanobakterien u. Euglenophyceen 100 µm
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