Qualifikation der Schulungsdozenten und neue Berufsgruppen Andrea Reusch Universität Würzburg
John Hattie, 2008 800 Metaanalysen aus 50.000 Einzelstudien mit 250 Mio. Schülern Effektstärken von 136 Einflussfaktoren für Lernerfolg Was schadet? Sitzenbleiben, Fernsehen und Sommerferien (engl.). Was hilft nicht und schadet nicht? Offener Unterricht, jahrgangsübergreifender Unterricht, Team Teaching. Was hilft ein wenig? Klassengröße, finanzielle Ausstattung, Hausaufgaben. Was hilft ein wenig mehr? Zusatzangebote für Leistungsstarke, kooperatives Lernen, direkte Instruktion. Was hilft besondersgut? Lernstrategien, Lehrerfeedback, Unterrichtsqualität Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 2
Definierte Berufsgruppen in 103 Modulen des Gesundheitstrainings Arzthelfer Sozialarbeiter Pflegekraft Fachkraft Diätassistent Physiotherapeut Psychologe Arzt festgelegt optional 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Worringen, U. (2012). Vortrag beim 1. Qualitätszirkel des Zentrums Patientenschulung am 22. November 2012 in München. Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 3
Qualifikation der Schulungsdozenten in der Praxis Bundesweite Bestandsaufnahme 2010 Reusch, A., Schug, M., Küffner, R., Vogel, H. (n Druck). Gruppenprogramme der Gesundheitsbildung, Patientenschulung und Psychoedukation in der medizinischen Rehabilitation 2010 - Eine Bestandsaufnahme. Rehabilitation. Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 4
Effekte der Berufsgruppen Cochrane-Review (16 Studien) ausgebildete Schwestern vergleichbar mit Ärzten Laurant et al. (2009). Substitution of doctors by nurses in primary care. Cochrane Database of Systematic Reviews. Metaanalyse (35 Studien Diabetes) keine Unterschiede zw. psychologischen und allgemeinärztlichen Behandlern Alam et al. (2009) Patient Education and Counseling, 75, 1, 25 36. Cochrane-Review (17 Studien) Effekte Laienhelfer in Selbstmanagementprogrammen Foster et al. (2007). Self-management education programmesby lay leaders for people with chronic conditions. Cochrane Database of Systematic Reviews. Deutsche Einzelstudie Vergleich Ärzte, Psychologen, Praxishelfer keine Unterschiede Hartwig et al. (1999). Die Bedeutung der fachlichen Qualifikation für den Erfolg in der Patientenschulung am Beispiel eines Programms zur verhaltensmedizinischen Behandlung von adipösentyp-ii-diabetikern. Zeitschrift für Medizinische Psychologie, 8, 2, 65-72. Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 5
(C) Andrea Reusch 2013 (C) Andrea Reusch 2013 (C) Andrea Reusch 2013 (C) Andrea Reusch 2013
Kompetenzen Quaschning, K., Wohlfarth, R. & Spörhase, U. (2012) Anforderungen an Train-the-Trainer-Seminare und Trainer für Patientenschulungen für chronische Erkrankungen im Erwachsenenalter, Poster beim 21. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium der Deutschen Rentenversicherung in Hamburg Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 7
Kompetenzen Kommunikation und Gesprächsführung Wissenschaftlichen Kompetenzen Didaktische Fertigkeiten Fähigkeiten zur Konzeption einer Schulung Kompetenzen in spezifischen Methoden Küffner, R., Reusch A., Schug, M., Vogel, H. & Faller, H. (2010). Abschlussbericht - Zentrum Patientenschulung. Verfügbar unter: http://www.zentrum-patientensschulung.de/ Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 8
Train-the-Trainer-Fortbildungen Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 9
Workshops des Zentrums Patientenschulung Themen seit 2006 I. Manualisierung von Schulungskonzepten II. Didaktische Methoden III. Aktivierende Methoden für Großgruppen IV. Methoden der Patientenorientierung V. Textverständlichkeit VI. Motivierung zur Lebensstiländerung VII. Motivierung schwieriger Teilnehmer VIII. Evaluation von Schulungen IX. Qualitätssicherung von Schulungen Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 10
Treffer Bezeichnung Neue Berufsgruppen grundständige Studiengänge (Bachelor, z. T. Master) Uni bzw. FH 3 Rehabilitationspsychologie Saarbrücken,Berlin, Magdeburg/Stendal 3 Rehabilitationspädagogik Berlin, Dortmund, Marburg 6 Rehabilitationswissenschaften Freiburg, Berlin, Dortmund, Köln, Dresden, Hannover 1 Gesundheitspädagogik PH Freiburg 9 Gesundheitspsychologie, Gesundheitsbildung, Gesundheitsförderung 1 Gesundheitswissenschaften, Public Health Flensburg, Gera, Heidelberg, Berlin, Magedeburg/Stendal PH Schwäbisch Gmünd, Fulda, Heidelberg, Bremen Bremen Andrea Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 11
Neue Berufsgruppen grundständige Studiengänge (Bachelor, z. T. Master) weitere Bezeichnungen Medizinpädagogik Soziale Arbeit in Pflege und Rehabilitation Pflegewissenschaften, Pflege und Gesundheitsförderung Gesundheitsmanagement/Gesundheitsökonomie Neurorehabilitation Rehabilitations-. und Integrationspädagogik Präventions- Rehabilitations- und Fitnesssport Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Prävention und Rehabilitation Sporttherapie und Prävention Andrea Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 12
Studiengang Rehabilitationspsychologie Bachelor (6 Sem.) + Master (4 Sem.) Fächer Psychologische Grundlagen Allgemeine Psychologie, Entwicklungspsychologie, Sozialpsychologie, Differentielle Psychologie & Persönlichkeitspsychologie, Neuropsychologie & Biopsychologie Forschung & Dokumentation Klinische Psychologie Psychodiagnostik und Intervention, Klinische Psychologie & Psychotherapie, Psychologische Diagnostik, Beratungs-& Interventionskompetenz Grundlagen der rehabilitativen Praxis System der Rehabilitation, BWL, Recht & Management, Biopsychosoziale Aspekte der Rehabilitation, Soziologie, Pädagogik, soziale Arbeit Projekt, Praktikum, Bachelor-Arbeit Andrea Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 13
Studiengang Gesundheitsförderung Bachelor (6 Sem.) + Master (4 Sem.) Fächer Sport und Bewegung Gesundheitssoziologie Gesundheitspsychologie Ernährungswissenschaft wissenschaftlicher Arbeitstechniken Kommunikations-und Präsentationsfertigkeiten Planung, Durchführung, Evaluation und Qualitätssicherung gesundheitsfördernder Maßnahmen Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 14
Studiengang Gesundheitspädagogik Bachelor (6 Sem.) Modularisierte Fachbereiche Biomedizinische, psychologische und soziologische Grundlagen Gesundheitspädagogik gesundheitspädagogischen Handlungsfelder Ernährung, Bewegung, Körperliche Erkrankungen und psychische Störungen, Gesundheit im Altern ; Soziale Bedingungen von Gesundheit und Krankheit, Gesundheitssystem und Gesundheitspolitik einschließlich rechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte; Wissenschaftliches Arbeiten, Forschungsmethoden sowie Projektmanagement Schlüsselqualifikationen und ausgewählte Aspekte. Master (4 Sem.) Forschungsorientierung Gesundheitskompetenz Patientenkompetenz Patientenschulung und training Gesundheitsförderung und Prävention im Alter Betriebliche Gesundheitsförderung Andrea Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 15
Studiengang Gesundheitspsychologie Bachelor (6 Sem.) In Vermittlungswissenschaften Gesundheit und Ernährung in Kombination mit einem zweiten Fach Master (4 Sem.) Forschungsorientierung in Prävention und Gesundheitsförderung Master (4 Sem.) Psychische Gesundheit und Psychotherapie Andrea Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 16
Fazit bisher dominieren Ärzte und Psychologen als Dozenten von Patientenschulungen die erforderlichen Kompetenzen sind vielfältig fachlich didaktisch-therapeutisch wissenschaftlich-konzeptuell bisherige und neue Berufsgruppen und Studiengänge erfüllen diese Kompetenzen jeweils nur teilweise bisherige und neue Berufsgruppen benötigen spezifische Fortbildungen Andrea Reusch, 22. Reha-Wissenschaftliches Kolloquium in Mainz, 6. März 2013 17
www.zentrum-patientenschulung.de a. reusch@uni-wuerzburg.de