030 Zwei himmlische Helfer greifen ein Lisa Gallauner 8223 Stubenberg am See 191 Austria Tel.: (+43) 3176 / 8700 verlag@unda.at www.unda.at
030 Zwei himmlische Helfer greifen ein Lisa Gallauner AUFFÜHRUNGSRECHT (für Schulen und Laienspielgruppen) Mit dem Kauf dieses Theaterstückes haben Sie das Recht erworben, das Spiel in Ihrer Schule aufzuführen. Das Recht ist zeitlich nicht begrenzt und beinhaltet beliebig viele Aufführungen. Die UNDA-Theatermappe ist für Bühnen als Handschrift gedruckt. Vervielfältigungen dürfen nur für den eigenen Bedarf gemacht werden. Die Weitergabe der Texte an andere ist nicht gestattet. Der UNDA Verlag behält sich alle Rechte, auch die der Übersetzung, Verfilmung, Rundfunkübertragung, Fernsehsendung sowie aller anderen Medien, vor. Diese Bestimmungen schützen das geistige Eigentum der an der Reihe beteiligten Autoren und Bearbeiter. by UNDA Verlag 8223 Stubenberg am See 191 Austria Tel.: (+43) 3176 / 8700 verlag@unda.at www.unda.at 2
Inhalt In der Firmenzentrale herrscht große Aufregung. Die Umsätze gehen zurück und die Personalkosten steigen. Schuld an dieser Misere sind die Helfer des Weihnachtsmannes (alternativ können hier Christkind und Engel statt Weihnachtsmann und Helfer eingesetzt werden), die voll Freude und ohne Bezahlung ihre Arbeiten verrichten. Der Firmenboss beschließt die himmlischen Helfer abzuwerben, um damit seinen Profit zu erhöhen. Damit ihm das gelingt, schwärmen die Angestellten den himmlischen Helfern vor, welch tolles Leben es auf der Erde gibt. Acht von ihnen folgen den Verlockungen, zwei erkennen allerdings die egoistische Absicht und kommen nicht mit auf die Erde. Bevor das Weihnachtsfest in Gefahr gerät, greifen die beiden himmlischen Helfer ein gerade noch rechtzeitig. 3
Personen Erzähler... 5 Einsätze Weihnachtsmann/Christkind... 10 Einsätze Oberhelfer... 6 Einsätze Gabriel... 15 Einsätze Michael... 10 Einsätze 3. Helfer... 11 Einsätze 4. Helfer... 11 Einsätze 5. Helfer... 11 Einsätze 6. Helfer... 11 Einsätze 7. Helfer... 10 Einsätze 8. Helfer... 10 Einsätze 9. Helfer... 10 Einsätze 10. Helfer... 9 Einsätze 1. Angestellter... 9 Einsätze 2. Angestellter... 9 Einsätze 3. Angestellter... 9 Einsätze 4. Angestellter... 8 Einsätze 5. Angestellter... 8 Einsätze 6. Angestellter... 8 Einsätze 7. Angestellter... 8 Einsätze 8. Angestellter... 8 Einsätze 9. Angestellter... 7 Einsätze 10. Angestellter... 8 Einsätze Firmenboss... 14 Einsätze Assistent... 7 Einsätze Mutter... 1 Einsätze Kind... 1 Einsätze 4
1. Szene Personen: Firmenboss, Angestellte, Assistent, Erzähler Bühnenbild: Auf der Erde im Konferenzzimmer Es herrscht Konferenz-Atmosphäre, Damen und Herren sitzen rund um einen großen Tisch, jeder hat ein Notebook vor sich im Hintergrund steht ein Flip-Chart mit Verkaufszahlen. Der Firmenboss schreitet nervös vor den Anwesenden auf und ab. Sein Assistent ist ihm auf den Fersen. Erzähler: Wir befinden uns in einem Sitzungssaal eines großen Erzähler ab. Unternehmens. Ein Meeting von höchster Priorität ist im Gange. Wieso? Das werden Sie gleich sehen. Firmenboss: (aufgeregt) Meine Damen und Herren, wir haben ein Problem. Assistent: Genauer gesagt, ein großes Problem. 1. Angestellter: (schaut vom Notebook auf) Zu wenig Freunde auf Facebook? 2. Angestellter: (schaut vom Notebook auf) Sind unsere Aktien im Keller? 3. Angestellter: (schaut vom Notebook auf) Ist unsere Homepage nicht innovativ genug? 4. Angestellter: (schaut vom Notebook auf) Eine Rückholaktion aufgrund eines Produktionsfehlers? 5
5. Angestellter: (schaut vom Notebook auf) Oder gibt s in der Kantine keinen Kaffee mehr? Firmenboss: (streng) Ich würde Sie bitten, etwas mehr Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen, meine Damen und Herren! Es handelt sich um ein Millionenproblem. Das betrifft auch Ihre Gehälter, Ihre Zulagen, Ihre Provisionen, Ihre Beteiligungen, Ihre Aktienoptionen. Alle schauen augenblicklich von ihrem Notebook auf und starren den Firmenboss entsetzt an. 6. Angestellter: (entsetzt) Unsere Gehälter!? 7. Angestellter: (erschrocken) Unsere Zulagen!? 8. Angestellter: (ängstlich) Unsere Provisionen!? 9. Angestellter: Unsere Beteiligungen!? 10. Angestellter: Unsere Aktienoptionen!? Firmenboss: (bestimmt) Allerdings. Es geht um die Wurst oder, besser gesagt, ums Geld. Unsere Umsätze während der Vorweihnachtszeit waren noch nie so schlecht wie in diesem Jahr. Und die Personalkosten sind extrem hoch! 1. Angestellter: Vorweihnachtszeit!? Wir haben doch erst Anfang September. 6
Assistent: Aber bitte, Sie wissen doch, dass Alle Angestellten: (monoton) nach Weihnachten vor Weihnachten ist. Firmenboss: Exakt. Also, wie gesagt, heuer läuft es ganz schlecht für uns. Schuld ist der Weihnachtsmann. Alle Angestellten: (einstimmig und sehr erstaunt) Der Weihnachtsmann? 2. Angestellter: Ich dachte, den gibt es gar nicht? 3. Angestellter: Wurde er nicht von den Eltern kleiner Kinder erfunden, 4. Angestellter: die ihre Kinder damit zum Bravsein anregen wollten? Assistent: Die Helfer des Weihnachtsmannes sind es, die uns Sorgen machen. Firmenboss: Die lieben ihre Arbeit! Und sie arbeiten völlig unentgeltlich. Nicht einer von ihnen bekommt ein Gehalt für das Geleistete. Es gibt für diese Helfer keine Zulagen, keine Provisionen, keine Beteiligungen oder Aktienoptionen. Das erspart natürlich Kosten. Alle Angestellten reagieren mit Entsetzen und ungläubig. 1. Angestellter: Aber wieso tun sie ihre Arbeit unentgeltlich? Man arbeitet doch nur 7
2 10. Angestellte: (aufzählend) wegen des Gehalts, der Zulagen, der Provisionen, der Beteiligungen und der Aktienoptionen. Firmenboss: Der Führungsetage ist das ebenfalls schleierhaft, wie es zu diesem Phänomen kommen konnte. Eines steht allerdings außer Frage: Wir müssen diese Helfer auf unsere Seite bekommen. Wenn sie nicht für uns arbeiten, dann sollen sie gar nicht mehr arbeiten. 10. Angestellter: (zielt, als ob er eine Pistole in der Hand hielte) Heißt das, wir sollen sie... Firmenboss: Unsinn! Natürlich nicht. Ihr Auftrag lautet: Bringen Sie diese Helfer dazu, zu uns überzulaufen, oder vermiesen Sie ihnen die Lust an der Arbeit. 5. Angestellter: (überlegen) Keine Sorge, Boss, jeder ist käuflich. Wenn wir ihnen genug bieten, laufen diese Helfer in Nullkommanichts zu uns über. 3. Angestellter: (spöttisch) Und wenn das nicht klappen sollte, feiern wir ein paar Nächte mit ihnen durch. 6. Angestellter: Genau, nach einer Party mit uns haben sie nie wieder Lust aufs Arbeiten. 8. Angestellter: Dann wollen sie nur noch Partys, Partys und nochmals Partys! 8
Firmenboss: (zuversichtlicher) Gut, ich sehe, Sie haben verstanden. Dann viel Glück bei Ihrer Mission, meine Damen und Herren! Und denken Sie daran: Unser Umsatz und damit auch Ihre Gehälter, Zulagen, Provisionen, Beteiligungen und Aktienoptionen hängen vom Erfolg dieser Sache ab. Eines noch, meine Damen und Herren: Bedenken Sie, dass die Helfer möglicherweise Schwierigkeiten machen könnten. 7. Angestellter: (überlegen) Das werden sie nicht. Sie wissen doch, Boss: Alle Angestellten: (spöttisch) Jeder ist käuflich. 9
2. Szene Personen: Erzähler, alle Helfer, Weihnachtsmann Bühnenbild: In der Werkstatt Erzähler: Wir befinden uns nun in der Himmelswerkstatt. Die eifrigen Helfer ahnen nicht, was sie nun erwartet. Sie bereiten sich, fröhlich wie immer, auf Weihnachten vor. Denn auch in der Himmelswerkstatt gilt: Nach Weihnachten ist vor Weihnachten. Deshalb nehmen alle Helfer ihre Arbeit auch sehr ernst - oder zumindest fast alle. Der Erzähler geht ab, die Himmelswerkstatt ist zu sehen. Die Helfer sind eifrig an der Arbeit, werken, basteln, verpacken Geschenke. Nur zwei fallen negativ auf. Gabriel: Hab ich euch den schon erzählt? Treffen sich der Weihnachtsmann und der Nikolaus. Sagt der Weihnachtsmann Weihnachtsmann: (streng) Gabriel! Gabriel: Nein, Gabriel sagt er nicht! Also: Treffen sich der Weihnachtsmann Weihnachtsmann: (sehr streng) Gabriel!!! Gabriel zuckt zusammen und widmet sich wieder der Arbeit. 10
Oberhelfer: Also wirklich, Gabriel, wie oft hat dir der Weihnachtsmann schon gesagt, dass du während der Arbeit nicht so viel tratschen sollst? Gabriel: 5 678 Mal? Weihnachtsmann: Genau, das war jetzt soeben das 5 679. Mal. Ich befürchte, bei dir ist Hopfen und Malz verloren. Du verstehst einfach nicht, worum es hier geht. Wieso arbeitest du bei uns, Gabriel? Gabriel zuckt mit den Schultern, blickt hilfesuchend zu Michael, der schüttelt den Kopf. Der 3. Helfer zeigt übereifrig auf. 3. Helfer: Ich weiß es! Ich weiß es! 4. 10. Helfer: Ich auch! Ich auch! Gabriel und Michael sehen einander an und verdrehen die Augen. Der Weihnachtsmann gibt den anderen Helfern ein Zeichen. Daraufhin sprechen alle im Chor. Alle Helfer: (außer Gabriel und Michael) Wir arbeiten in der Himmelswerkstatt, weil es unser Ziel ist, die Menschen glücklich zu machen. Oberhelfer: Perfekt! Weihnachtsmann: Genau, und wen wollen wir besonders glücklich machen, Gabriel? Gabriel zuckt erneut mit den Schultern, schüttelt den Kopf und schaut beschämt drein. Auch Michael fühlt sich ertappt. 11
Weihnachtsmann: Weißt du es, Michael? Michael: Die Beamten im Oberhimmelstüberl? Gelächter bricht aus. Der Weihnachtsmann schüttelt verzweifelt den Kopf. Oberhelfer: Aber, meine Lieben, bei uns wird niemand ausgelacht. Nicht die Beamten wollen wir besonders glücklich machen, sondern die 3. 10. Helfer: Kinder. Unser größtes Ziel ist es, alle Kinder dieser Erde zu Weihnachten überglücklich zu machen. Oberhelfer: Perfekt! Weihnachtsmann: Und ich danke euch, dass ihr das Erreichen dieses Zieles so wichtig nehmt. Gabriel und Michael, nehmt euch ein Beispiel an Licht aus. euren Mithelfern! Sie haben erkannt, worum es zu Weihnachten geht. Und jetzt arbeitet fleißig weiter! Uns bleiben nur noch wenige Wochen bis zum Heiligen Abend. 12
3. Szene Personen: Erzähler, alle Helfer, Weihnachtsmann, Firmenboss, Assistent Bühnenbild: In der Himmelswerkstatt Erzähler: Eifrig arbeiten die Helfer und der Weihnachtsmann an der Vorbereitung des vor der Tür stehenden Weihnachtsfestes. Wie immer sind sie dabei völlig ungestört, bis es an der Himmelstür klopft. 3. Helfer: Erwartest du Besuch, Weihnachtsmann? 4. Helfer: Vielleicht den Nikolaus? 5. Helfer: Steht etwa eine Lagebesprechung an? Gabriel: Da fällt mir ein Witz ein. Treffen sich der Osterhase und Weihnachtsmann: (streng) Gabriel!!! Gabriel zuckt zusammen und arbeitet weiter. Der Weihnachtsmann geht zur Tür, der Oberhelfer eilt voraus, um diese zu öffnen. Weihnachtsmann: (zum Oberhelfer) Erwarte ich jemanden? Michael: (grinsend) Vielleicht den Pizzadienst? 13
6. Helfer: (streng) Michael! Der Oberhelfer öffnet die Tür. Vor ihm steht der Firmenboss mit seinem Assistenten. Assistent: Guten Tag, werter Weihnachtsmann. Hätten Sie eine Minute Zeit? Mein Boss würde gerne etwas mit Ihnen besprechen. Firmenboss: (stößt seinen Assistenten unsanft zur Seite) Danke, ich kann selbst reden. Gierig ist mein Name, ich komme von der Erde. Himmlisch haben Sie es hier. Dürfte ich Sie vielleicht um ein Gespräch bitten, eine kurze Konferenz? Ich habe schon so viel Gutes über Sie gehört und brauche dringend Ihren meisterlichen Rat. Es dauert nicht lange. Weihnachtsmann: (fühlt sich geschmeichelt) Aber sicher, warum nicht. (wendet sich den Helfern zu) Ihr kommt für einen kurzen Moment alleine auch zurecht. Gabriel und Michael blicken skeptisch drein. Gabriel: Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist, Weihnachtsmann! Michael: (besorgt) Bleib lieber hier! Der Weihnachtsmann ignoriert Gabriel und Michael und folgt dem Firmenboss. Der dreht sich noch einmal um und macht das V-Zeichen. Licht aus. 14
4. Szene Personen: Erzähler, alle Helfer, Weihnachtsmann, Firmenboss, Assistent Bühnenbild: In der Himmelswerkstatt Erzähler: Vielleicht hätte der Weihnachtsmann doch lieber auf Gabriel und Michael hören sollen. Denn was jetzt passieren wird, hat es in der Himmelswerkstatt noch nie gegeben. Der ungebetene Besuch wird alles durcheinanderbringen. Schlimmer noch: Weihnachten ist in Gefahr! Ein Angestellter nach dem anderen betritt den Raum, schnappt sich einen Helfer, um ihn vom rechten Weg abzubringen. 3. Helfer: Wer seid ihr? 1. Angestellter: Das tut nichts zur Sache. Viel wichtiger ist, was wir euch bieten können? 4. Helfer: Und was wäre das? 2. Angestellter: (verlockend) Geld, jede Menge Geld. 5. Helfer: (abwehrend) Geld? Wozu brauchen wir Geld? 3. Angestellter: Um Spaß zu haben. 15
6. Helfer: Wir haben Spaß bei unserer Arbeit. 4. Angestellter: Unsinn, das hat euch doch nur dieser Weihnachtsmann eingeredet! 5. Angestellter: Arbeit macht keinen Spaß. Geld ausgeben! Feiern! Party machen! Das ist es, was das Leben lebenswert macht. 7. Helfer: Aber wir machen mit unserem Tun andere glücklich. 6. Angestellter: Eben, ihr macht andere glücklich. 7. Angestellter: Wer fragt denn euch, ob ihr glücklich seid? 8. Angestellter: Immer nur backen, basteln, werken und Geschenke einpacken. Das kann es doch nicht sein! 8. Helfer: Was sollten wir denn sonst tun? Das gesamte Stück hat 24 Seiten ENDE 16