Bereich 5 Praxisleitfaden: Umsetzung - Ausschreibung des Klima und Umwelt- Labels HOLZ VON HIER in der Kommune



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Bereich 5 Praxisleitfaden: Umsetzung - Ausschreibung des Klima und Umwelt- Labels HOLZ VON HIER in der Kommune Gliederung Bereich 5 5.1 Der Weg zu nachhaltiger Beschaffung in der Kommune 1 5.1.1 Einleitung: Wege zur nachhaltigen Beschaffung in der Kommune 1 5.2 Grundlegende Schritte 2 5.2.1 Einleitung: vom politischen Beschluss zur Projektierung 2 5.2.2 Politischer Beschluss mit Interner Beschaffungsleitlinie 3 5.2.3 Projektplanung & Markterkundung 6 5.2.4 Wettbewerbe 7 5.3 Die Ausschreibung 9 5.3.1 Einleitung: Ausschreibung klima-, umweltfreundlicher Holzprodukte 9 5.3.2 Optimal klima-/umweltfreundl. Holz als Teil des Austragsgebenstandes 10 5.3.3... In der technischen Spezifikation 10 5.3.4... Als Zuschlagskriterum 11 5.3.5 Nebenangebote zulassen 12 5.4 Auftragsvergabe & Kontrolle 13 5.4.1 Einleitung: reale Nachhaltigkeitswirkung braucht Kontrolle 13 5.4.2 Überprüfung der Aussagen zu Umweltkriterien in Angeboten 14 5.4.3 Herkunftsnachweis für transportarm hergestelltes Holz 14 5.4.4 Holz von Hier als Nachweis f. Holz a. nachh. Waldwirtschaft im Stoffstrom 16 5.5 Umgesetzte Beispiele sind wichtig 18 5.5.1 Einleitung: umgesetzte Beispiele sind Vorbilder 18 5.5.2 Einige Praxisbeispiele 19 5.5.3 Öffentlichkeitsarbeit und PR 21 Kurzimpressum: HOLZ VON HIER gemeinsam mit Partnern (http://bit.ly/hvh-praxisleitfaden). Dieses Dokument ist Teil einer Info-CD Praxis-Leitfaden klima- und umweltfreundliche nachhaltige Beschaffung mit Holz. Mehr Infos unter www.holz-von-hier.de. Besuchen Sie uns im social web: http://bit.ly/hvh-socialmedia.

Umsetzung in der Kommune In diesem Teil des Leitfadens finden sich praktische Hilfestellungen und Anleitung für die nachhaltige Beschaffung von klima- und umweltfreundlichem Holz der kurzen Wege. Zunächst wird die Bedeutung des politischen Willens für nachhaltige Beschaffung bis hin zu Projektplanung dargelegt. Weiter wird gezeigt, dass es in der Ausschreibung, dem Herzstück nachhaltiger Beschaffung, mehrere Ansatzpunkte gibt, wo diese Umweltaspekte verankert werden können. Hier werden Formulierungsvorschläge gemacht. Es wird erläutert, warum auch die Kontrolle der ausgeschriebenen Umweltkriterien wichtig ist, um eine reale Umweltwirkung zu erreichen, was für die Kommune sehr einfach über Umweltlabel nachgewiesen werden kann. Die Vorstellung von Praisbeispielen soll zeigen, dass die im Leifaden beschriebenen Ziele auch in der Praxis realisiert werden können.

Der Weg zu nachhaltiger Beschaffung mit Holz Beleuchtung wichtiger Aspekte für die Umsetzung klima- und umweltfreundlicher nachhaltiger Beschaffung mit Holz der kurzen Wege im gesamten Stoffstrom. Die öffentliche Hand gilt innerhalb der EU als Vorbild für die Nachhaltige Beschaffung. Von den vielfältigen direkten und indirekten, qualitativen und quantitativen Möglichkeiten zur Umsetzung nachhaltiger Beschaffung ist sie aber noch weit entfernt. Positive Vorzeigebeispiele sind wegweisend und sollten gebührend öffentlich anerkannt und von der EU auch belohnt werden! HOLZ VON HIER. 5.1.1 Einleitung: Wege zu nachhaltiger Beschaffung in der Kommune Die Umsetzung nachhaltiger Beschaffung in einer Kommune oder öffentlichen Einrichtung hängt meistens von verschiedenen Schritten und Aspekten ab. Die konkrete Ausschreibung oder Beschaffung steht dabei an letzter Stelle, viele Entscheidungen im Vorfeld können hier Weichen stellen. Die Abbildung 1 zeigt die verschiedenen Komponenten, die Einfluss auf nachhaltige Beschaffung haben. Sie werden im Folgenden kurz charakterisiert. Wille, politischer Beschluss Wettbewerbe Interne Beschaffungsleitlinie Ausschreibung Öffentlichkeitsarbeit & PR Umgesetzte Beispiele Projektplanung Markterkundung Auftragsvergabe & Kontrolle Abb. 1: Komponenten für die Umsetzung nachhaltiger Beschaffung. Grundlegende interne wichtige Schritte sind: politischer Beschluss, der einen möglichen Ausdruck in einer internen Beschaffungsleitlinie finden kann, interner Informationstransfer an alle relevanten Abteilungen sowie (bereits nach außen gerichtet) Markterkundung und Projektplanung ggf. unter Einbindung von Wettbewerben. Anschließend folgt die entsprechende Ausschreibung als essentielle Voraussetzung für die nachhaltige Beschaffung. Schlusspunkt bilden die Auftragsvergabe und Kontrolle der in der Ausschreibung formulierten Kriterien, die über Umweltlabel gut möglich sind. Im gesamten Prozess sind Erfahrungen anderer und umgesetzte Beispiele interessant. Wichtig sind auch Öffentlichkeitsarbeit zum Thema, denn wer sich vorbildlich und zukunftsweisend verhält kann dies auch zeigen. Holz von Hier unterstützt sehr gerne mit Beratung und Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungen, Broschüren, Flyern, Info-CDs usw. Kommunen und Architekten die nachhaltig beschaffen wollen, denn selbstverständlich ist dies noch lange nicht. 1 Umsetzung

Grundlegende Schritte. Der Wille und politische Beschluss sind essentiell. Er verkörpert eine Beschäftigung mit der Bedeutung nachhaltiger Beschaffung. Nur so wird nachhaltige Beschaffung langfristig in der Kommune verankert und erschöpft sich nicht im Einkauf umweltfreundlichen Druckerpapiers oder stromsparender Computer. Nachhaltige Beschaffung ist kein Selbstzweck, sie will eine Klima- und Umweltschutzwirkung erreichen, die über das Übliche hinaus geht. Kommunen, die einen politischen Beschluss gefasst haben, z.b. in Form einer Internen Beschaffungsleitlinie oder anderer Dokumente, werden lanfristg versuchen, die Möglichkeiten für Klima- und Umweltschutz umfassend auszuschöpfen. HOLZ VON HIER Am Anfang steht der politische Beschluss 5.2.1 Einleitung: vom politischen Beschluss zur Projektierung Politischer Beschluss. Der Wille zu nachhaltiger Beschaffung bei den Verantwortlichen ist entscheidend. Nachhaltige Beschaffung in Kommunen ist um so leichter, je mehr Unterstützung die Fachstellen von Seiten der politischen Führung haben, also vom Landrat, Bürgermeister, Stadtrat etc. Grundsätzlich ist ein politischer Beschluss und eine Fixierung in einer Internen Beschaffungsleitlinie für Beschaffer in der Verwaltung nicht zwingend, damit diese nachhaltig beschaffen können. Jedoch ist es für ihre Arbeit und die Ausschreibung von Vorteil. Wenn z.b. aktiver Klimaschutz Bestandteil der politischen Agenda ist, lassen sich entsprechende Kriterien in der Ausschreibung noch besser verankern. Interner Informationstransfer. Alle relevanten Abteilungen für die Beschaffung in einer öffentlichen Einrichtung bzw. Körperschaft sollten involviert und gleichermaßen über die politischen Zielsetzungen und die Möglichkeiten nachhaltiger Beschaffung informiert werden. Oft müssen mehrere Abteilungen oder Akteure wie Fach-, Haushaltsabteilung und Vergabestelle zusammenarbeiten. Markterkundung. Ein wichtiger Aspekt der erfolgreichen Umsetzung der Verwendung von klimafreundlichem Holz der kurzen Wege bei öffentlichen Vorhaben ist eine Markterkundung bei der Projektplanung und im Vorfeld der Ausschreibung durchzuführen. So lässt sich vermeiden, dass die Formulierung von Anforderungen an Klimafreundlichkeit eventuell später mit technischen Anforderungen kollidiert, mangels Lieferanten oder Herstellern, die den gesetzten Kriterien entsprechen. Projektierung. Bei Bauvorhaben, aber auch bei größeren Beschaffungen steht eine Projekt- bzw. Objektplanung am Anfang. Bereits hier werden Weichen gestellt, die Einfluss auf die Möglichkeiten nachhaltiger Beschaffung haben. Werden z.b. aus optischen oder technischen Gründen bestimmte Materialien oder Dimensionen eingeplant, kann dies Einfluss auf die Verfügbarkeit von Produkten mit entsprechenden Nachhaltigkeitskriterien haben. In diesem Fall lassen sich im Nachinein nur schwer Alternativen umsetzen. Daher sollten bereits bei der Planung die Nachhaltigkeitsanforderung an die Materialien berücksichtigt werden. Wettbewerbe. Gleiches gilt für Wettbewerbe, die vielen größeren Projekten vorgeschaltet werden. 2 Umsetzung

Vom Beschluss zur Projektplanung Grundlegende Schritte (1) Politischer Beschluss mit Interner Beschaf fungsleitlinie. (2) Projektplanung & Markterkundung. (3) Wettbewerbe. 5.2.2 Politischer Beschluss mit Interner Beschaffungsleitlinie Damit nachhaltiges und klimafreundlich produziertes Holz in der öffentlichen Beschaffung angemessen Berücksichtigung findet, bedarf es oft eines entsprechenden politischen Beschlusses. Das kann ein einfacher themenspezifischer Beschluss der politischen Führung sein (z.b. Kreistag, Stadtrat o.a.) oder es kann Berücksichtigung in Beschaffungsleitlinien sein. Da solche Beschlüsse auch nachgelagerte Entscheidungen mit beeinflussen, ist es hilfreich, wenn bereits hier möglichst konkret das Thema und die Zielsetzung formuliert werden. Eine Interne kommunale Beschaffungsleitlinie könnte vom Aufbau her zwei wesentlich Teile enthalten: Teil 1: Grundlagen und Prozess sowie Teil 2: Inhaltliche Vorgaben für Produktgruppen Teil 1: Grundlagen, Vorbemerkungen, Gründe. In diesem Teil würde der allgemeine Rahmen vorgegeben, also die Begründung, warum man sich für nachhaltige Beschaffung entschieden hat und wie der Weg dorthin war. Darin sollten oder könnten enthalten sein: Wann, von wem wurde der Beschluss gefasst? Hat eine Bedarfsanalyse stattgefunden und wenn ja, was war das Ergebnis? Was will man in der Kommune genau unter nachhaltiger Beschaffung verstehen? Welche Klima- und Umweltgesichtspunkte hat man besonders in den Fokus genommen und warum? Formulierungsbeispiele Ökologische und nachhaltige Beschaffung ist ein zentrales Thema im Rahmen der Umweltund Klimaschutzstrategie der Kommune / des Landkreises. Daher sollen in allen Bereichen der Beschaffung und des Bauens Produkte oder Materialien zum Einsatz kommen, die im umfassenden Sinne nachhaltig sind. Hierzu zählt eine nachhaltige Rohstoffgewinnung, eine umweltfreundliche und emissionsarme Produktion entlang der gesamten Verarbeitungskette, möglichst geringe Umweltbelastung durch Schadstoffe sowie eine gute Wiederverwertbarkeit nach der Nutzung. Erster Schritt sollte eine kritische Bedarfsprüfung sein. Alternativen zum Kauf eines Produktes wie Reparatur, Leasing, Sharing und anderes stellen eine wichtige Umweltentlastung dar. Bei der Beschaffung sollen die genannten Umweltgesichtspunkte möglichst bereits in der Leistungsbeschreibung berücksichtigt werden. Hier ist Energieverbrauch, umweltfreundliche Herstellung und Abfallvermeidung wichtig. Umweltgesichtspunkte sollen auch fester Bestandteil der Zuschlagskriterien sein. Bei der Wertung der Angebote können Umweltvorteile die Preisvorteile überwiegen. Die ausschreibenden Fachabteilungen / Fachämter sind angehalten, die Umweltkriterien zu fordern und bei wirtschaftlich tragbarer Akzeptanz der Angebote denjenigen Bietern den Vorzug zu geben, die die genannten Umweltanforderungen erfüllen. Folgende Aspekte sollen dabei beachtet werden: Es sollen nachweislich (z.b. durch Umweltlabel) überdurchschnittlich klima- und umweltfreundliche Produkte beschafft werden. Es sollen wo immer möglich modulare, reparaturfreundlich Produkte beschafft werden. Recyclingfähigen, wiederverwertbaren Materialien werden aus ökonomischen, sozialen und ökologischen Gründen Vorrang vor Materialien gegeben, die nach der Nutzungsphase nur entsorgt werden können. Wo immer möglich, ist Produkten der Vorzug zu geben, die möglichst kurze Transporte im gesamten Stoffstrom durch belastbare Herkunftsnachweise belegen können. Folgekosten, Kosten nach Ende der Nutzungsphase und Lebenszykluskosten sowie die Lebensdauer der Produkte sollen beim Einkauf angemessen berücksichtigt werden. 3 Umsetzung

Vom Beschluss zur Projektplanung Teil 2: Vorgaben für einzelne Produktgruppen (Hier: Holz). Es ist im Sinne der Nachhaltigkeit von zu beschaffenden Produkten bzw. zu errichtenden Gebäuden nach Möglichkeit Holz als nachwachsender Rohstoff einzusetzen. Holz kann dabei in vielfältiger Weise zum Einsatz kommen [Anmerkung: Beispiele hierfür finden sich in Teil 2 dieses Leitfadens]. Bei der Ausschreibung ist zu beachten, dass nicht allein namentlich auf das Label abzustellen ist, sondern auf die entsprechenden zugrunde liegenden Kriterien. Die Vorlage des Zertifikats kann dann als Nachweis für die Erfüllung der Kriterien angesehen werden. Formulierungsbeispiel zu Holz Grundsätzlich sollte bei der Beschaffung von Holz im Sinne der Nachhaltigkeit auf folgende Kriterien geachtet werden: 1. Es soll Holz aus nachweislich nachhaltiger Waldbewirtschaftung verwendet werden. 2. Es soll kein Holz international gefährdeter Baumarten gemäß der internationalen Roten Liste von IUCN verwendet werden. (Liste unter www.holz-von-hier.de). 3. Es soll kein Holz aus Urwäldern (Primärwäldern) verwendet werden. 4. Es soll Holz verwendet werden, welches klimafreundlich entlang der gesamten Verarbeitungskette vom Wald an transportarm und damit CO 2 -arm hergestellt wurde. Als Nachweis kann ohne weitere Prüfung jeweils ein Zertifikat nach einschlägigen Umweltzeichen wie HOLZ VON HIER (1,2,3,4), PEFC oder FSC (1, nach den Kriterien von PEFC bzw. FSC), Blauer Engel (1), Natureplus (1), EU-Umweltblume (1) und vergleichbare Label bzw. Zertifikate gelten. Diese allgemeinen und grundlegenden Formulierungsvorschläge zu Holzprodukten können um Formulierungen zu bestimmten Produktgruppen spezifiziert werden. Nachfolgend finden Sie Formulierungsbeispiele für verschiedene Produktgruppen im Zusammenhang mit Holz. Formulierungsbeispiel Baumaterialien: Bei Maßnahmen des Hochbaues, aber auch Tiefbaumaßnahmen wie z. B. Brücken, sollte immer eine Ausführung in Holz vorab geprüft werden. Dabei ist auf Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft zu achten. Wo immer möglich, soll jedoch heimischen Hölzern der Vorzug gegeben werden. Gerade im Baubereich entscheidet angesichts der benötigten Holzmenge die Herkunft über eine gute Klimabilanz. Daher sollen Hölzer zum Einsatz kommen, die entlang der gesamten Verarbeitungskette transportarm und damit CO 2 -arm hergestellt wurden. Bei der Planung sollte eine Verfügbarkeit entsprechender Holzprodukte in transportarmer Ausführung berücksichtigt werden. Entsprechende Marktsondierungen können z.b. auf der website www.holz-von-hier.de durchgeführt werden. Innovative Holzbaustoffe wie Massivholzmauern bieten Potentiale Formulierungsbeispiel Fußböden: Bei Böden und Bodenbelägen ist auf Haltbarkeit und Pflegefreundlichkeit zu achten. Hier sind massive Holzböden sehr vorteilhaft. Ihre Verwendung sollte daher vorzugsweise geprüft werden. Bei Holzböden sollte Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung und CO 2 -armer Herstellung entlang der gesamten Verarbeitungskette verwendet werden. Ein entsprechender Nachweis ist zu erbringen, z.b. über den Herkunftsnachweis Holz von Hier oder vergleichbare Nachweise. 4 Umsetzung

Vom Beschluss zur Projektplanung Formulierungsbeispiel für Holz im Außenbereich und Naßbereichen (z.b. Bäder): Für Holz im Außenbereich wie Bänke, Terrassen, Zäune u.a. soll kein Tropenholz verwendet werden. Hierfür stehen diverse heimische Alternativen zur Verfügung. Werden sehr hohe Anforderungen an die Dauerhaftigkeitsklasse gestellt, können heimische Hölzer wie z.b. Eiche, Robinie, Esskastanie oder thermisch modifizierte Hölzer eingesetzt werden - Thermoholz. Da heimische Holzarten auch in anderen Weltregionen wachsen (z.b. Lärche in Sibirien, Ahorn in Kanada usw.) und daher lange Transportwege durch Import hinter sich haben können, ist im Sinne des Klimaschutzes transport- und damit CO 2 -arme Herstellung entlang der Verarbeitungskette vom Wald durch geeignete Nachweise sicherzustellen. Als ein solcher Nachweis gilt das Zertifikat Holz von Hier oder vergleichbar. Terrassen aus heimischem Thermoholz. Dauerhaftigkeitsklasse: 1-2 Holzfenster in kommunalen Bauten sind ansprechend modern. Formulierungsbeispiel Holzmöbel: Es ist zu prüfen, ob aus Gründen der Nachhaltigkeit Möbel vorzugsweise in Holz beschafft werden können. Hierbei sind Möbel aus massiven heimischen Hölzern Möbeln aus Spanplatten vorzuziehen, da sie reparaturfähiger und langlebiger sind und in der Verarbeitung tendenziell kürzere Stoffströme hinter sich haben. Zudem fördert die Verwendung einer Vielzahl von heimischen Hölzern Anreize für einen Waldumbau in artenreiche Mischwälder. Bei Holzmöbeln ist auf nachgewiesenermaßen klimafreundliche und transportarme Herstellung entlang der gesamten Verarbeitungskette zu achten und durch entsprechende Nachweise (z.b. Holz von Hier ) zu belegen. Die Oberflächen sollten mit umweltfreundlichen Farben oder Lacken behandelt sein. Formulierungsbeispiel Fenster: Beim Austausch oder der Neuanschaffung von Fenstern sollte Holzfenstern der Vorzug vor Kunststofffenstern gegeben werden. Moderne Holzfenster weisen längere Lebensdauer auf als Kunststofffenster. Bei Holzfenstern ist von klassischen Hölzern wie Meranti abzusehen und heimischen Hölzern der Vorzug zu geben. Bei Fenstern ist aus Klimaschutzgründen auf transport- und damit CO 2 -arme Prozessketten zu achten und diese durch entsprechende Nachweise, wie z.b. Holz von Hier, sicherzustellen. Schönheit heimischer Hölzer für den Innenausbau. 5 Umsetzung

Vom Beschluss zur Projektplanung Formulierungsbeispiel Heizmaterial: Wo immer möglich sollen die Möglichkeiten für Energieeinsparung und Ressourceneffizienz auch beim Heizmaterial geprüft und vorrangig vorangetrieben werden. Bei den Heizmaterialien ist den nachwachsenden Rohstoffen der Vorrang zu geben. Im Energiemix sollen auch die Einsatzmöglichkeiten von Ersatzbrennstoffen geprüft und wo möglich umgesetzt werden. Aus Klimaschutzgründen soll bei Bioenergieträgern auf Agrarenergiestoffe aus Importen verzichtet werden. Beim nachwachsenden Rohstoff Energie-Holz ist auf Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft und aus Klimaschutzgründen auf möglichst kurze Wege und damit Emissionsarmut im Stoffstrom zu achten. Als Nachweis ist ein Zertifikat nach Holz von Hier oder ein gleichwertiger Nachweis geeignet. Interner Informationstransfer Wichtiger Anwendungsaspekt der internen Beschaffungsleitlinien ist es, dass alle mit der Beschaffung befassten Abteilungen und Personen auch über den politischen Beschluss und die interne Beschaffungsleitlinie informiert sind. Optimal wäre es, wenn die Verantwortlichen und Bearbeiter der Abteilungen das Thema auch zu ihrem machen würden. Hierzu wäre es sinnvoll, über Veranstaltungen die Bedeutung nachhaltiger Beschaffung zu vermitteln. Dafür wären hausinterne eigene Veranstaltungen oder entsprechende Fachveranstaltungen außer Haus denkbar. Angeboten werden solche Seminare von zahlreichen Institutionen wie beispielsweise der FNR, c.a.r.m.e.n e.v., Holz von Hier und anderen. Holz von Hier bietet Kommunen im Netzwerk nachhaltige Kommune generell bei der nachhaltigen Beschaffung Beratung und Unterstützung an. Sinnvoll wäre es, wenn sich alle Abteilungen die mit den zu beschaffenden Produkten in ihrem gesamten Lebenszyklus bei Entscheidungen involviert sind, austauschen. Ein solcher, auf die nachhaltige Beschaffung ausgerichteter Austausch von Beschaffungsstellen, mit den Personen die für Folgekosten, Nachnutzung und Entsorgung von Materialien zuständig sind, unterstützt nicht nur nachhaltige Beschaffung. Er hilft auch, Lebenszykluskosten vollständig zu erfassen und kann zu mehr Langzeitökonomie und Einsparmöglichkeiten führen. 5.2.3 Projektplanung, Markterkundung Hackschnitzelheizanlage für eine landwirtschaftliche Lehranstalt. Formulierungsbeispiel Anwendungsbereich, Geltungsdauer u.a.: Diese Richtlinie gilt für alle Vergaben innerhalb der Stadt / dem Landkreis / der Kommune. Sie ist aber auch verbindlich für alle Beschaffungen und Vergaben durch Vertragspartner der Stadt / der Kommune / des Landkreises, wie Pächter kommunaler Infrastruktur oder Generalübernehmer. Die Richtlinie tritt nach Beschluss durch und Bekanntmachung in in Kraft. Schon bei der Planung eines Gebäudes oder zu beschaffender Produkte können wichtige Weichen gestellt werden, die darüber entscheiden, ob bei der Ausführung optimal klimafreundliche Produkte zum Einsatz kommen können. Der Auftraggeber kann die Art und den Inhalt der auszuschreibenden Leistung definieren. Er ist weitgehend frei, den Gegenstand der Beschaffung zu definieren, soweit dies einen klaren Bezug zum Auftragsgegenstand hat. In der Praxis besteht oft das Problem, dass in der Ausschreibung z.b. bestimmte Holzarten vorgegeben werden oder bestimmte Sortimente, z.b. in Form bestimmter technischer Eigenschaften oder Dimensionen, die in der Umsetzung in klimafreundlicher, transportarmer Verarbeitungskette nicht oder nur schwer realisiert werden können, z.b. wegen fehlender Hersteller oder Knotenpunkten der Verar- 6 Umsetzung

Vom Beschluss zur Projektplanung beitungskette. In dem Fall ist es teils schwierig, im Nachhinein alternative Material- oder Planungsvarianten zu wählen. Daher ist es wichtig, schon bei der Planung und Projektierung Markterkundigungen durchzuführen und die Verfügbarkeit von entsprechenden Hölzern in klimafreundlicher transportarmer Verarbeitungskette zu prüfen. Hinweise kann hier z.b. die Produktsuche auf der website: http://www.holz-vonhier.de/produktsuche.html?kk_m_id=71 liefern. Dabei geht es nicht darum, etwa im Vorfeld schon Ausschreibungen auf bestimmte Hersteller zuzuschneiden. Diese Markterkundung schränkt nicht den Wettbewerb ein, sondern bringt im Gegenteil für die Kommune und den Architekten einen Marktüberblick (mit z.b. Möglichkeiten zur Kosteneinsparung) und verhindert zweitens, dass es durch die Festlegung bestimmter technischer Spezifikationen auf eine faktische Beschränkung auf einen oder wenige Hersteller oder Bieter hinausläuft. Ein Ausweg ist hier auch gleichwertiges Zulassen von Nebenangeboten. In vielen Fällen lässt sich nämlich eine beabsichtigte Funktion eines Gebäudes oder eines zu beschaffenden Materials durch verschiedene Planungs- und Gestaltungsvarianten sicherstellen. Beispiele für Projektierungen, die klima- und umweltfreundliches Holz systemimmanent benachteiligen oder erschweren können: (a) Vorgabe bestimmter Holzarten, z.b.: sibirische Lärche (*) Anmerkung: wird oft im Außenbereich und für Fassaden eingesetzt; Holz aus Sibirien stammt in der Regel nicht aus nachhaltiger Waldwirtschaft und nicht von PEFC und FSC Waldflächen. Heimische Lärche eignet sich genauso gut. Meranti (*) (*) Meranti gilt laut Red List von IUCN als weltweit gefährdete Baumart. Sie wird immer noch sehr oft im Fensterbau eingesetzt, obwohl es gute heimische Alternativen gibt. Bongossi (oft z.b. im Brückenbau) (*) (*) Bongossi gilt laut Red List von IUCN als weltweit gefährdete Baumart, auch wenn Bongossi mit Nachhaltigkeitslabeln auf dem Markt zu bekommen ist. Tropenholz besserer Qualitäten stammt heute immer noch aus dem Primärwald (www.globalwood.de). Mehr Infos auf www.holz-von-hier.de und der Infoseite www. wald-holz-klima.de (b) Vorgabe bestimmter Produkte, die auf einzelne Hersteller hinauslaufen, anbei Beispiele: Accoya (*) (*) Anmerkung: ein Hersteller in Europa ist Patenthalter, das Kiefernholz hierfür stammt aus Neuseeland. Pagholz (*) (*) Anmerkung: ein Hersteller in Deutschland ist Patenthalter. (c) Vorgabe bestimmter Produktdimensionen, anbei Beispeile: BSH mit Breiten von 26 cm und mehr (*) (*) Anmerkung: dies hat produktionstechnische Gründe, da die meisten BSH-Hersteller mit ihrem Maschinenpark nur Breiten von 22 cm in einem Stück verleimen können. BSH mit Festigkeitsanforderung GL 32 (*) (*) Anmerkung: dies hat seine Gründe in der Holzbeschaffenheit. Hier muss besonders feinringig gewachsenes Holz zum Einsatz kommen, was in der Praxis meist auf z.b. sibirische Lärche oder nordische Fichte hinausläuft. 5.2.4 Wettbewerbe Die Projektierung übernimmt oft eine Abteilung innerhalb der Körperschaft, z.b. das Hochbauamt. Das heißt, die Kommune legt hier noch selbst fest, was sie im Grunde umsetzen will. Bei einem Architektenwettbewerb steigen die Wettbewerber bereits in die konkrete Objektplanung ein und bewerben sich mit einem konkreten Objektentwurf. Damit ist der Entwurf, der den Zuschlag bekommt, für die Umsetzung festgelegt. Deswegen ist es im Sinne der Kommune, die nachhaltig beschaffen und bauen will, erforderlich, dass bereits beim Architektenwettbewerb die Berücksichtigung der gewünschten Umweltkriterien fester Bestandteil des Wettbewerbs selbst sind. Das heißt, wenn man will, das in Holz bzw. optimal klima-/umweltfreundlichem Holz der kurzen Wege gebaut wird, sollte das bereits Teil der Wettbewerbsanforderungen sein. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Entwurf des Gewinners, der ja in der Regel ausgeführt wird, tatsächlich auch mit entsprechendem Holz realisiert werden kann und nicht aufgrund planerischer oder technischer Vorgaben des Entwurfes solches Holz ausgeschlossen ist oder auf dem Markt nicht zur Verfügung steht. Das bedeutet, dass die Wettbewerbsteilnehmer bereits in dieser Phase eine Markterkundung durchführen werden, was für den Auftraggeber nicht nur eine Fülle von Entwürfen, sondern auch ein Fülle von Informationen im Nachhaltigkeitsthema ergibt. 7 Umsetzung

Vom Beschluss zur Projektplanung Jedes Gebäude soll bestimmte Anforderungen erfüllen, die vom Auftraggeber definiert werden. Dazu kann z.b. auch herausragende Klimafreundlichkeit oder Ressourceneffizienz zählen. Der Architektenwettbewerb soll sicherstellen, dass innerhalb definierter Rahmenbedingungen möglichst großes gestalterisches Potential zur Entfaltung kommt. Die gestalterische Freiheit des Architekten wird nicht durch bestimmte definierte Objekteigenschaften eingeschränkt. Diese geben vielmehr eine Richtung vor, in der sich die gestalterische Freiheit des Dienstleisters für die Kommune entfalten kann. Formulierungsbeispiel für entsprechende Passagen im Architektenwettbewerb: Ziel des Wettbewerbs ist der Entwurf für eine kommunales Gebäude in Holzbauweise. Bei der Bewertung und Prämierung der Entwürfe wird neben gestalterischer Überzeugung und technischer Qualität auch berücksichtigt, inwieweit dieser herausragende Klima- und Umweltfreundlichkeit sowie Ressourcenschonung und -effizienz der eingesetzten Holzbaustoffe sicherstellt. Dies wird mit % bewertet. oder Neben der technischen, gestalterischen Qualität des Entwurfes werden gleichgewichtet auch ökologische Aspekte wie klima- und umweltfreundlichkeit der eingesetzten Baustoffe und Produkte sowie soziale Aspekte wie Gesundheit und Verbraucherschutzaspekte im Wettbewerb bewertet. 8 Umsetzung

Die Ausschreibung - wie formuliert man es? Die Ausschreibung selbst entscheidet darüber, ob nachhaltig beschafft werden soll. Und die Details in der Ausschreibung entscheiden darüber, ob auch nachhaltig beschafft werden kann. Die Ausschreibung im Sinne nachhaltiger Beschaffung bzw. im hier beschriebenen Fall die Ausschreibung von optimal klima- und umweltfreundlichem Holz und Holzprodukten ist vergleichsweise einfach möglich, erfordert aber den Willen der Auftraggeber und der Architekten. HOLZ VON HIER Die Ausschreibung entscheidet über die Nachhaltigkeit 5.3.1 Einleitung: Ausschreibung klima-, umweltfreundlicher Holzprodukte Herzstück Ausschreibung. In der Ausschreibung als Konkretisierung des Bedarfs gibt es verschiedene Möglichkeiten, Kriterien zur Nachhaltigkeit zu integrieren. Sie reichen von bindenden Grundvoraussetzungen für die Erbringung der Leistung bis hin zu optionalen Angebotspositionen. Hierüber lässt sich auch eine Anpassung an Marktverfügbarkeiten steuern. Die Ausschreibung selbst ist das Herzstück der nachhaltigen Beschaffung. Sie sollte so klar und verbindlich sein, dass alle potenziellen Bieter wissen, was gefordert und wie dies zu erfüllen ist. Optimal klima- und umweltfeundliches Holz und Holzprodukte Optimal klimafreundliches Holz, also solches, welches transportarm entlang der gesamten Verarbeitungskette produziert worden ist, lässt sich in unterschiedlichen Bereichen der öffentlichen Ausschreibung fixieren: als Teil des Auftragsgegenstandes, als technische Spezifikation des Holzes im Rahmen des Leistungsverzeichnisses, als Zuschlagskriterium, in Form von Nebenangeboten. Die bindendste Wirkung hat dies als Teil des Auftragsgegenstandes, denn in diesem Fall ist die bestimmte Umwelteigenschaft ein fester Inhalt des Auftrages. Ebenfalls bindend ist die Aufnahme im Leistungsverzeichnis bzw. in der Leistungsbeschreibung als Konkretisierung des Auftragsgegenstandes. Weniger bindend, da nicht zwingend erforderlich, ist sie in Form von Zuschlagskriterien. Wichtig ist es oft, gleichwertige Nebenangebote zuzulassen. So kann Holz bzw. klima- und umweltfreundliches Holz auch bei nicht auf Holz ausgerichteten Ausschreibungen oft noch punkten. Das geht nicht, wenn keine gleichwertigen Nebenangebote zugelassen sind. 9 Umsetzung

Die Ausschreibung Die Ausschreibung Optimal klima-/umweltfreundl. Holz als (1) Teil des Auftragsgegenstandes (2) In der technischen Spezifikation (3) Als Zuschlagskriterium (4) Nebenangebote zulassen Optimal klima- und umweltfreundliches Holz und Holzprodukte als... 5.3.2... Teil des Auftragsgegenstandes Bei der Beschreibung des Auftragsgegenstandes lässt sich die spezifische Eigenschaft überdurchschnittlicher Klima- und Umweltfreundlichkeit darstellen. Eine entsprechende Ausführung ist um so eher als Teil des Auftragsgegenstandes gerechtfertigt, je klarer Anstrengungen und Maßnahmen zum Klimaschutz in der allgemeinen politischen Agenda des Auftraggebers verankert sind. Findet sich dies bereits in den politischen Zielsetzungen, so ist es nur folgerichtig, dass auch bei Bauvorhaben oder Beschaffungen dem Aspekt des Klimaschutzes besonderes Gewicht beigemessen wird. Deshalb ist eine entsprechende interne Beschaffungsleitlinie sehr hilfreich. Beispielformulierung: Gegenstand des Auftrages ist der Neubau / die Sanierung / der Umbau / der Ausbau des -Gebäudes in. In Anlehnung an die Beschlüsse des Stadtrates (Kreistages) vom soll das Gebäude in besonderem Maße den Klimaschutz fördern. Aus diesem Grund soll eine Ausführung in Holzbauweise erfolgen. Zur Erfüllung der Klimaschutzziele sollen die verwendeten Hölzer nicht nur die Anforderungen nachhaltiger Waldbewirtschaftung erfüllen, sondern zudem auch überdurchschnittlich transportarm entlang der gesamten Verarbeitungskette hergestellt worden sein. 5.3.3... In der technischen Spezifikation Die Leistungsbeschreibung konkretisiert den Auftragsgegenstand und hat die Aufgabe, jedem potenziellen Bieter die Klarheit zu verschaffen, wie er das Angebot kalkulieren und was er alles berücksichtigen muss. An Holzprodukte können dabei bestimmte technische Anforderungen gestellt werden (z.b. Feuchte, Dimensionen, Festigkeit, Dauerhaftigkeit), aber auch umweltbezogene Eigenschaften des Holzes oder der Produktionsweise zählen zu den technischen Spezifikationen. Zu solchen Eigenschaften zählt auch eine besonders klimafreundliche, weil transportarm entlang der gesamten Verarbeitungskette erfolgte Herstellung. In der Regel ist es ausreichend, diese Eigenschaften allgemein für alle verwendeten Holzprodukte zu fordern. In dieser Form der technischen Spezifikation ist das Angebot und die Lieferung von optimal klimafreundlichem, transportarm hergestelltem Holz für alle Bieter bindend. Beispielformulierung: allgemein, z.b. in den Vorbemerkungen zum LV Für Konstruktion, Innenausbau und sonstige Anwendungen eingesetztes Holz ist über die gesamte Verarbeitungskette in geringem Maße oder vergleichbar CO 2 -arm zu transportieren, um CO 2 -Emissionen zu vermeiden. Ein entsprechender Nachweis gilt erbracht durch die Vorlage eines Zertifikats nach Holz von Hier oder einen vergleichbaren Nachweis lückenloser emissionsarmer Verarbeitung von nachhaltig gewonnenem Holz. Ergänzend können auch für bestimmte Verwendungen oder Holzprodukte gesonderte Anforderungen formuliert werden. Im Folgenden ein Beispiel für Terrassenholz. 10 Umsetzung

Die Ausschreibung Beispielformulierung Terrassenholz: An Holz im Außenbereich werden folgende Anforderungen gestellt: es darf kein Holz gefährdeter Baumarten verwendet werden. es darf nur Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung verwendet werden. es darf kein Holz aus Primärwäldern verwendet werden. das Holz muss aus Gründen des Klimaschutzes entlang der gesamten Verarbeitungskette so transportarm wie möglich hergestellt worden sein. Ein entsprechender Nachweis gilt erbracht durch die Vorlage eines Zertifikats nach Holz von Hier oder einen vergleichbaren Nachweis lückenloser emissionsarmer Verarbeitung von nachhaltig gewonnenem Holz. 5.3.4... Als Zuschlagskriterium Auch wenn das Kriterium der klimafreundlichen geringen Transporte entlang der Verarbeitungskette nicht bindend in das Leistungsverzeichnis aufgenommen wird, lässt sich dem von Seiten des Auftraggebers dennoch in Form des Zuschlagkriteriums Rechnung tragen. Das bedeutet, dass nicht allein der Preis als alleiniges Vergabekriterium gewertet wird, sondern z.b. auch Umwelteigenschaften. Zulässig können in dem Fall z.b. bestimmte Produktionsmethoden sein, sofern sie im Zusammenhang mit dem Auftragsgegenstand stehen. Ist der Auftragsgegenstand klimafreundliches Bauen oder klimafreundliche Beschaffung von bestimmten Produkten, so kann man hier auch als Zuschlagskriterium klimafreundliche transportarme Herstellung fordern bzw. gewichten. Dabei kann die Gewichtung positiver Umwelteigenschaften von Produkten durchaus auch bedeutend ausfallen. Dies zeigt z.b. die Vergabepraxis für die Gewichtung von umweltbezogenen Zuschlagkriterien in Nordrhein-Westfalen. Im Folgenden ein Auszug aus einem Interview mit dem Vergaberechtsexperten des DStGB (www.dstgb.de): nicht berechenbaren volkswirtschaftlichen Kosteneinsparungen zu berücksichtigen, die durch die umweltschonenden Eigenschaften dieser Leistungen an anderer Stelle entstehen ( ). Infolgedessen gilt ein Angebot über umweltfreundliche Leistungen, das die vorgesehenen Mindestanforderungen erfüllt, auch dann als wirtschaftlicher, wenn sein Preis in tragbarem, auftragsbezogenen Maße über einem preislich günstigeren Angebot ohne oder mit geringeren umweltfreundlichen Eigenschaften liegt. Diesem wirtschaftlichsten Angebot i.s.d. 25 Nr. VOL/A ist der Zuschlag zu erteilen. Die Vergabestelle entscheidet nach pflichtgemäßem Ermessen, in welcher Höhe ein Mehrpreis tragbar ist. Das lässt Freiheiten, auch einem ggf. teureren Angebot den Zuschlag zu erteilen, sofern es z.b. besonders umweltfreundlich ist. Eine Integration klimafreundlicher transportarmer Produktion in der gesamten Verarbeitungskette über Zuschlagkriterien lässt auch Raum, unterschiedlich weitgehende Erfüllung der Kriterien der Transportarmut differenziert bewerten und besonders kurze Transporte honorieren zu können. So könnte man z.b. bestimmte Gesamttransportaufkommen für Holzprodukte als Unterkriterium in unterschiedlichen Klassen einteilen und gestaffelt mit Punkten bewerten. Beispielformulierung: Bei der Erteilung des Zuschlages auf ein Angebot wird neben dem Angebotspreis auch der Klimanutzen in Form von transportarmer Produktion entlang der gesamten Verarbeitungskette berücksichtigt. Dabei wird der Angebotspreis mit 50% gewichtet, die anderen 50% entfallen auf den Aspekt der Transportarmut. Dabei werden jeweils für das beste Angebot 10 Punkte je Kriterium vergeben, für das schlechteste Angebot bzw. das Fehlen des Nachweises für den Klimaaspekt 0 Punkte. Die übrigen Angebote werden entsprechend Ihrer Rangfolge in die 8 dazwischen liegenden Klassen aufgeteilt. Für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit der Angebote nach 25 Nr. 3 VOL/A sind bei umweltfreundlichen Leistungen auch die für die Vergabestellen 11 Umsetzung

Die Ausschreibung 5.3.5 Nebenangebote zulassen Fall A: Nebenangebot bei materialneutraler Ausschreibung In vielen Fällen sind sich öffentliche Auftraggeber oder Architekten, die eventuell sogar mit Holz bauen möchten, noch unsicher hinsichtlich der technischen Möglichkeiten oder der resultierenden Kosten bei der Ausführung von kommunalen Bauten in Holzbauweise. Daher wird oft gezögert in der Ausschreibung bereits verbindlich eine Holzbauweise vorzugeben. Hier bietet das Zulassen von Nebenangeboten in Holzbauweise die Möglichkeiten und Freiraum, sich von den Vorzügen und der Leistungsfähigkeit von Holzbaustoffen überzeugen zu lassen. Beispielformulierung Fall A: In der Ausschreibung sind Nebenangebote für Holzprodukte ausdrücklich zugelassen und werden als gleichwertig anerkannt. Dabei können die Nebenangebote die Erfüllung technischer oder gestalterischer Anforderungen auch auf alternativem Wege, als in der Ausschreibung formuliert, angeboten werden. Fall B: Nebenangebot bei Ausschreibung in Holzbauweise allgemein Für sehr unübersichtliche Produktsortimente, bei denen Unsicherheit besteht, ob entsprechend klimafreundliches Holz der kurzen Wege verfügbar wäre oder wo dies eventuell nur für einen Teil der eingesetzten Produkte wahrscheinlich ist, ist in Form von Nebenangeboten immer noch eine Möglichkeit gegeben, ein entsprechendes Umweltkriterium zu berücksichtigen. Beispiel Nebenangebote Fall B: In der Ausschreibung sind Nebenangebote ausdrücklich zugelassen und werden als gleichwertig anerkannt, die Holzbauweisen unter Verwendung nachweislich klimafreundlich, weil transportarm entlang der gesamten Verarbeitungskette hergestellte Holzprodukte anbieten. Ein entsprechender Nachweis liegt z.b. mit einem Zertifikat nach Holz von Hier vor oder in einer anderen gleichwertigen Dokumentation. Das Nebenangebot bezieht sich hierbei auf das Bauwerk als Ganzes. Hiermit ist nicht gemeint, die in der Ausschreibung geforderten (Holz-)Baustoffe alternativ nach Holz von Hier zertifiziert anzubieten. Der Unterschied liegt darin, dass einzelne spezielle Baustoffe (s. Beispiele im Bereich Projektplanung und Markterkundung) unter Umständen nicht zertifiziert verfügbar sind, das Bauwerk als Ganzes sich jedoch mit etwas anderen, zertifiziert verfügbaren, Baustoffen in technisch und qualitativ gleichwertiger Ausführung umsetzen lassen würde. Wichtig ist hier, im Nebenangebot auch einen entsprechenden technischen Nachweis (z.b. statischer Nachweis von Baustoffen oder Konstruktionen etc.) zu fordern. Sinnvoll wäre es, im Nebenangebot, neben den notwendigen technischen Nachweisen, die ergänzenden Vorteile, die sich aus einer alternativen Ausführung ergeben, erläutern und darlegen zu können, beispielsweise in einer Anlage zum Nebenangebot. Holz von Hier unterstützt und berät hier Auftraggeber und Bieter. Wichtig ist hier, explizit Nebenangebote als gleichgestellt zuzulassen. Für Nebenangebote kann dann die Klimafreundlichkeit bzw. ein entsprechender Nachweis, z.b. in Form des Herkunftsnachweises Holz von Hier formuliert werden. 12 Umsetzung

Auftragsvergabe & Kontrolle Die Kontrolle der Einhaltung der geforderten Kriterien ist wichtig, um die gewünschte Umweltwirkung auch real zu erreichen. Jedes der Umweltlabel hat eigene Schwerpunkte, Funktion und Notwendigkeit. Holz von Hier sieht sich hier solidarisch mit anderen Umweltlabeln, die eine echte Umweltwirkung erreichen wollen. Genannt seien hier z.b. die anerkannten weltweiten Label für nachhaltige Waldwirtschaft PEFC und FSC und das älteste Umweltlabel der Welt, der Blaue Engel. Jeder muss heute an seiner Stelle mit seinen Möglichkeiten zur Umsetzung von Klima- und Umweltschutz, Ressourcenschutz und Effizienz beitragen. (HOLZ VON HIER). Die Auftragsvergabe und Kontrolle der geforderten Kriterien 5.4.1 Einleitung: reale Nachhaltigkeitswirkung braucht Kontrolle Die Auftragsvergabe sollte an die Kontrolle bzw. Kontrollmöglichkeit der geforderten Kriterien gebunden sein. Die Kontrolle darüber, ob die geforderten Nachhaltigkeits-Kriterien im Rahmen der Leistung von dem Bieter, der den Zuschlag erhalten hat, auch erbracht bzw. eingehalten worden sind, ist eine wichtige, aber oft vernachlässigte Komponente. Es ist im Sinne der Gleichbehandlung der Bieter auf einer Überprüfung der Einhaltung der geforderten Kriterien zu beharren. Ein Auftraggeber darf sich nicht bei dem einen Bieter mit einer Selbsterklärung begnügen, wo andere zuverlässige (und damit für ihn aufwändigere) Nachweise vorlegen. Dies entspräche einer Ungleichbehandlung der Bieter. Eine Überprüfung der Nachweise der Einhaltung von geforderten Kriterien ergibt sich aus EU-Recht auch insoweit indirekt, als nur solche Umweltkriterien in einer Ausschreibung gefordert werden dürfen, die vom Auftraggeber auch mit vertretbarem Aufwand überprüft werden können. Nur durch die entsprechende Kontrolle können auch dauerhafte Signale an die Marktteilnehmer gegeben werden, dass nachhaltige Produkte gewünscht und ein entsprechendes Handeln belohnt wird. Und nur so lässt sich das Ziel der Europäischen Union und lassen sich nationale Ziele nachhaltiger Entwicklung erreichen. Darüber hinaus hat der Auftraggeber nur durch die Kontrolle die Gewähr, dass die beabsichtigten Vorgaben auch wirklich umgesetzt werden. Umweltlabel dienen auch als Kontrolle vorgeschriebener Kriterien Zu wichtigen Nachhaltigkeitslabeln (mehr Infos im Bereich 2 dieses Leitfadens) im Bereich nachhaltiger Beschaffung im Bereich Holzprodukte und auch andere Produkte gehören z.b. (alphabetisch): Blauer Engel FSC HOLZ VON HIER Natureplus PEFC Im vorliegenden Teil des Leitfadens geht es um klima- und umweltfreundliches Holz der kurzen Wege, wie durch HOLZ VON HIER nachgewiesen. 13 Umsetzung

Auftragsvergabe & Kontrolle Auftragsvergabe & Kontrolle (1) Überprüfung der Aussagen zu Umweltkriterien der Angebote. (2) Herkunftsnachweis für transportarm hergestelltes Holz. (3) Holz von Hier als Nachweis für Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft im Stoffstrom. 5.4.2 Überprüfung der Aussagen zu Umweltkriterien in Angeboten Bevor einem Angebot eines Bieters der Zuschlag erteilt wird, muss in der Regel überprüft werden, ob die formulierten Umweltkriterien tatsächlich eingehalten werden können. Diese Kontrolle ist wichtig, um zu vermeiden, dass Scheinnachweise vorgelegt werden und die beabsichtigten Umweltwirkungen gar nicht erreicht werden. Wie eine Überprüfung der Angebote hinsichtlich der Einhaltung der geforderten Kriterien erfolgen kann, soll im Folgenden anhand häufiger gestellter Fragen beantwortet werden. Was ist, wenn ein Bieter noch nicht bei Holz von Hier registriert ist? Generell gilt grundsätzlich: Holz von Hier ist ein produktbezogener Nachweis und keine Zertifizierung eines Betriebes. Das heißt, potenzielle Bieter können für ein konkretes Bauvorhaben (oder Lieferleistung) das entsprechende Holzprodukt zertifizieren lassen, wenn die entsprechenden Anforderungen an das Produkt erfüllt sind. Generell gilt weiterhin: Holz von Hier ist ein offenes System und ist daher für jeden Betrieb zugänglich, der die Kriterien von Holz von Hier für bestimmte Produkte erfüllt. Für eine konkrete Ausschreibung muss daher noch nicht zwingend ein entsprechender Bieter, Lieferant oder Hersteller eines bestimmten Holzproduktes bei Holz von Hier registriert sein. Dies ist erst dann zwingend erforderlich, wenn er den Zuschlag erhält und die Leistung erbringen muss. Was ist, wenn ein Bieter bei Holz von Hier registriert ist, bedeutet das automatisch, dass er die geforderten Kriterien für die Ausschreibung erfüllt? Bei Holz von Hier gelistete Betriebe haben Holz von Hier bereits praktiziert. Sie dokumentieren damit, dass sie bestimmte Produkte mit Zertifikat nach Holz von Hier liefern können oder könnten. Hinweis: unter http://bit.ly/hvh-betriebe kann sich ein Planer oder Auftraggeber einen Überblick über die registrierten Unternehmen verschaffen. Alleine die Listung bei Holz von Hier oder das Führen des Logos ist jedoch selbst noch kein Nachweis für die Einhaltung der Kriterien für das spezifisch in der Ausschreibung geforderte Produkt. Hierfür muss ein Herkunftsnachweis ausgestellt werden (siehe unten), denn viele Unternehmen können einen Teil ihres Produktspektrums als zertifizierte Holzprodukte liefern, andere Produkte hingegen nicht. Anmerkung Auch für andere Umweltlabel, wie beispielsweise die Waldlabel FSC und PEFC, aber auch Blauer Engel und andere gilt, dass die bloße Registrierung als zertifizierter Betrieb nicht bedeutet, dass alle Produkte dieses Betriebes automatisch nach den Kriterien des jeweiligen Labels zertifiziert sind. Auch hier muss für die jeweilige Lieferung oder Produktcharge (z.b. Hygienepapier xyz der Fima xyz im Jahr xyz bei PEFC und FSC oder RAL Zeichen xyz beim Blauen Engel) ein konkreter Einzelnachweis erbracht werden (vgl. auch die Leitfäden und Dokumente der jeweiligen Label). 5.4.3 Herkunftsnachweis für transportarm hergestelltes Holz Wie erkennt man, ob das gelieferte oder verwendete Holz tatsächlich den in der Ausschreibung geforderten Kriterien für klima- und umweltfreundliches Holz der kurzen Wege im gesamten Stoffstrom nach Holz von Hier bzw. transportarmer Produktion erfüllt sind? Hier kann ein Auftraggeber nicht auf Selbsterklärungen der Bieter bauen, da z.b. in vielen Fällen die Herkunft der Hölzer und damit ihr Transportrucksack bzw. Carbon footprint vielen Verarbeitern letztlich gar nicht bekannt ist. Selbst wenn ein Bieter vor Ort den Zuschlag erhielte, bedeutet dies noch nicht, dass das Holz deswegen transportarm und klimafreundlich produziert wurde. Es erfordert 14 Umsetzung

Auftragsvergabe & Kontrolle daher eine lückenlose Stoffflusskontrolle entlang der gesamten Verarbeitungskette vom Wald an. Im folgenden wird der korrekte Nachweis von Holz von Hier sowie zum Vergleich nicht ausreichende Nachweise vorgestellt. Korrekter Nachweis nach Holz von Hier Der eigentliche Nachweis im Rahmen des Controllingsystems von Holz von Hier entlang der gesamten Verarbeitungskette stellt ein Produkt- oder Objektbezogenes ausgedrucktes Zertifikat dar. Ein solches Zertifikat muss folgende Angaben zwingend enthalten: 1. Name und Anschrift des Bieters. 2. Name und Anschrift des Auftraggebers oder Bauherren. 3. Betreffendes Objekt oder Projekt 4. Für das jeweils eingesetzte Holzsortiment: Transportentfernung des Holzes vom unmittelbaren Lieferanten. Akkumulierte Transportentfernung ab Wald. Holzart und Menge 5. Erstellungsdatum 6. Produktbezogene ID-Nummer (nicht fortlaufende sondern per Zufallsgenerator generierte Zahlen- und Buchstabenkombination) - siehe unter umgesetzte Beispiele. In dieser Kombination ist das Zertifikat eindeutig und stellt einen objektbezogenen Nachweis dar. Zusätzlich kann, wenn gewünscht, die CO 2 -Einsparung durch das HOLZ-VON-HIER-Produkt im Vergleich zu Standardholzprodukten bzw. marktüblichen Vergleichsprodukten aus Holz oder alternativen bekannten Holzherkünften verglichen werden. Holz von Hier kann hierzu dem Auftraggeber, wenn gewünscht, einen Produktpass erstellen. Überprüfung des Nachweises nach Holz von Hier durch den Auftraggeber / Bauherren In Zeiten des Desktop-publishing und digitaler Medien ist theoretisch die Fälschung von Zertifikaten möglich. Um dies zu verhindern, führt jedes Holz von Hier Zertifikat die im voranstehenden Abschnitt erwähnte ID-Nummer. Das vorgelegte Zertifikat kann anhand dieser durch Auftraggeber oder Bauherren selbst in einfacher Art und Weise auf seine Richtigkeit bzw. Echtheit überprüft werden. Hierzu gibt der Auftraggeber einfach auf der Webseite www.holz-von-hier.de die ID-Nummer der vorgelegten Urkunde im entsprechenden hierfür vorgesehenen Eingabefeld ein. Wenn darauf hin ein Link zu einem pdf-dokument erscheint, welches in allen Punkten identisch ist mit dem vorgelegten, so ist der Herkunftsnachweis echt. Wird kein pdf-dokument angezeigt, so wurde entweder die ID-Nummer falsch eingegeben oder das Dokument wurde gefälscht. Weist das geöffnete am Bildschirm angezeigte Dokument Abweichungen zu dem vorgelegten auf, so wurde das Dokument ebenfalls gefälscht und der Nachweis ist nicht erbracht. Eine Besonderheit bei Holz von Hier für den Auftraggeber ist: dass mit dem Herkunftsnachweis in Form der Urkunde die Überprüfung der Korrektheit bzw. Einhaltung der Kriterien für das konkrete Einzelprodukt bzw. die Produktcharge in Echtzeit möglich ist und nicht im Nachhinein als Sammelprüfung (z.b. in Form einer jährlichen Buchprüfung) erfolgen muss. dass der Auftraggeber selbst direkt die Echtheit der Urkunde für das konkrete Produkt als solches online überprüfen kann. dass die Überwachung der Einhaltung der Kriterien durch eine komplexes elektronisches Controlling- und Stoffflussmanagementsystem automatisch erfolgt und zwar bei jeder Produktcharge/Produkt und jedem Verarbeitungsschritt. In dem unabhängigen und unbestechlichen weil elektronischen System sind verschiedene Kontrollmechanismen auf unterschiedlichen Ebenen eingebaut. Die in dem System hinterlegten Kriterien sind Ergebnis eines Stakeholderprozesses und können nur durch einen solchen (Beschluss des nationalen Kuratoriums, der Fachbeiräte und Expertenpannel von Holz von Hier), geändert, ergänzt oder erweitert werden. Jede Änderung im System wird dabei zudem elektronisch erfasst und archiviert und wird einer externen Überwachung unterzogen. Das elektronische System selbst entspricht personifizierten Zertifizierern beispielsweise anderer Label. 15 Umsetzung

Auftragsvergabe & Kontrolle Unzureichende Nachweise: Verwendung eines Logos von Holz von Hier auf Geschäftspapieren oder am Produkt ist KEIN ausreichender Nachweis. Dies ist deshalb kein geeigneter Nachweis, da das Logo aus anderen Quellen kopiert worden sein könnte und der Bieter unter Umständen gar kein Netzwerkteilnehmer unter Holz von Hier ist. Das würde klar gegen Markennutzungsrecht verstoßen. Aber auch ein registrierter Nutzer des Systems Holz von Hier stellt in der Regel nicht ausschließlich Waren her, die den Kriterien von Holz von Hier entsprechen, auch wenn dies bei einigen Teilnehmern bei Holz von Hier, vor allem bei Betrieben der ersten Verarbeitungsstufe, der Fall sein kann. Holz von Hier zertifiziert nicht den Betrieb, wie viele andere Label, sondern das Produkt. Mehr über die Bestimmungen zur Logoverwendung und die Logotypisierungen finden sich unter www.holz-von-hier.de. Vorlage der betrieblichen Registrierung bei Holz von Hier in Form des betriebsspezifischen Holz von Hier Logos ist KEIN Nachweis. Jeder registrierte Betrieb im offenen Netzwerk Holz von Hier bekommt einen Registernummer, ähnlich wie beispielsweise bei FSC und PEFC. Diese Registernummer in Verbindung mit dem Holz von Hier Logo ist KEIN Nachweis oder Zertifikat (ähnlich wie bei den Waldlabeln). Hier gilt das gleiche, dass ein Betrieb nicht nur Holz von Hier zertifizierte Produkte herstellt, so dass die Registrierung alleine noch keinen Nachweis der Einhaltung der Kriterien für das konkrete Objekt darstellt. Vorlage eines Herkunftsnachweises (oder der Netzwerkregistrierung) des (Vor-)Lieferanten ist KEIN geeigneter Nachweis. Dies ist kein geeigneter Nachweis, da die Unterlagen auch mehrfach für diverse Vorhaben vorgelegt werden könnten. Hier ist kein Nachweis gegeben, dass die Menge des verwendeten Holzes tatsächlich entsprechend der Kriterien von Holz von Hier eingekauft worden ist. Ein Beispiel: es reicht bei Holz von Hier also nicht, dass z.b. der Zimmerer dem Architekten ein Dokument (z.b. Lieferschein) vorlegt, dass er ein bestimmtes Holzprodukt ihm benachbart oder innerhalb der zulässigen Grenzen bei Holz von Hier von einem Vorlieferanten gekauft hat. Erst wenn der Zimmerer selbst als registrierter Betrieb Teil der elektronischen Stoffflusskontrolle wird, ist über das auf den Zimmerer ausgestellte Zertifikat sichergestellt, dass die entsprechend dem Beleg eingekauften Rohstoffe auch für das Vorhaben zur Verfügung stehen. Eigenaussage oder -erklärung des Bieters ist natürlich KEIN geeigneter Nachweis. Eine externe Überprüfung der Warenströme ist in dem Fall nicht möglich. Daher stellt jede Form von Eigenaussage oder Zusicherung über die Holzherkunft keinen verlässlichen Nachweis dar. Auch nach der Zuschlagserteilung und bei der Auftragsausführung sollte unbedingt die korrekte Einhaltung der formulierten Kriterien nach dem oben beschriebenen Weg überprüft werden. Holz von Hier als Organisation kann keine Haftung für eventuelle Falschlieferungen oder Betrug übernehmen. Zudem kann nur so der Impuls und Anreiz für eine bewusst klimafreundlichere Produktion und Lieferkette wirksam werden. Jedem Verdacht auf Betrug, der an die Zentrale von Holz von Hier von einer Kommune oder einem Aufttraggeber weitergeleitet wird, wird unverzüglich nachgegangen. Bisher ist dies allerdings noch nicht vorgekommen. 5.4.4 Holz von Hier als Nachweis für nachhaltige Waldbewirtschaftung Wenn in einer Ausschreibung nachhaltige Waldbewirtschaftung gefordert wird, so kann ein Bieter dies auch mit einem Zertifikat nach Holz von Hier nachweisen (s.o). Ein Zertifikat nach Holz von Hier beinhaltet, neben den Kriterien der Klimafreundlichkeit und Transportarmut, als Kriterium auch die Einhaltung nachhaltiger Waldbewirtschaftung bei der Rohstoffgewinnung (s. Kriterien Holz von Hier S. 26, Teil 2 des Leitfadens; Wald-Forst-Kriterium bei Holz von Hier: nur Rundholz aus nachhaltig bewirtschafteten Forsten, nachgewisen durch ein FM-Zertifikat von PEFC oder FSC oder anderen geeigneten Nachweisen nachhaltiger Waldbewirtschaftung ). Dies wird in der gesamten Produktkette nachvollzogen, wie im Folgenden erläutert wird. Eingangsvoraussetzung für Rundholz, was in dieses elektronische System der Stoffflusskontrolle 16 Umsetzung

Auftragsvergabe & Kontrolle eingespeist wird, ist die Vorlage eines FM-Zertifikats nach PEFC, FSC oder anderen geeigneten Nachweisen nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Innerhalb des Systems Holz von Hier können nur die entsprechenden eingespeisten Mengen an Rundholz über die Verarbeitungskette hinweg überhaupt als Holz von Hier gekennzeichnet werden. Einen entsprechenden Produktkettennachweis für Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung übernimmt bei Holz von Hier das elektronische Controllingsystem von Holz von Hier (neben anderen Holz von Hier spezifischen Kriterien wie der Transportarmut etc.). Das heißt, die Prüfung der Bewirtschaftung im Wald selbst erfolgt durch die Systeme PEFC, FSC oder andere vergleichbare Nachweise. Die Produktkettenprüfung von Holz von Hier erfolgt durch das elektronische Controllingsystem von Holz von Hier. Insofern liefert das Zertifikat nach Holz von Hier für entsprechend gekennzeichnete Produkte auch einen Nachweis nachhaltiger Waldbewirtschaftung, da nur solches überhaupt Eingang in das Holz von Hier Controllingsystem findet. Anmerkung: Zertifizierung bei FSC und PEFC. Der Nachweis dafür, dass eingeschlagenes Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung stammt, muss durch eine Prüfung und Zertifizierung des Waldbesitzers erbracht werden. Ein solcher Nachweis kann z.b. durch die anerkannten und weltweit agierenden Systeme PEFC und FSC in Form eines FM (Forest Management)-Zertifikats erbracht werden. Im Unterschied hierzu steht das c-o-c-produktkettenzertifikat von FSC und PEFC. Um Produkte unter dem Label FSC oder PEFC vermarkten zu dürfen, erfordert es von den Verarbeitern und Herstellern, einen Produktkettennachweis (c-o-c-nachweis), der überprüft und sicherstellt, dass nur so viel Holz unter dem Label (PEFC, FSC) vermarktet wird, wie auch für den Produktionsprozess eingekauft wurde. Die Inhalte eines c-o-c-nachweises von PEFC oder FSC sind daher andere, als die der entsprechenden Nachweise von PEFC und FSC für den Waldbesitzer. 17 Umsetzung

Umgesetzte Beispiele sind wichtig. Sie machen erfahrbar was alles mit nachhaltiger Beschaffung möglich ist. Verantwortliche in Kommunen die optimal nachhaltig beschaffen sind Vorbild für andere. Vom Bürgermeister oder Landrat bis zum Verwaltungsangestellten. Sie gehen zukunftsweisende Schritte in Verantwortung für ihre Kommunen, ihre Bürger, die Umwelt und die nachfolgende Generation, unsere Kinder. HOLZ VON HIER Öffentlichkeitsarbeit / PR & umgesetzte Beispiele 5.5.1 Einleitung: umgesetzte Beispiele sind Vorbilder Umgesetzte Beispiele Kommunen sind Vorbilder für Gesellschaft und Verbraucher. Wenn Kommunen nachhaltig Bauen und Beschaffen, setzen sie damit wichtige Signale. Aber auch Kommunen brauchen oft Vorbilder, die ihnen einen Einstieg oder eine Umsetzung bestimmter Ziele erleichtern. Bereits umgesetzte Beispiele von Bauvorhaben motivieren, sie zeigen, dass sich bestimmte Umweltziele umsetzen lassen, sie geben aber auch Anregungen für eigene Projekte. Im Folgenden werden für wichtige oder häufige Einsatzbereiche kommunalen Bauens oder kommunaler Holzverwendung umgesetzte Praxisbeispiele beschrieben, die exemplarisch verdeutlichen, dass sich im Prinzip alle kommunalen Anforderungen oder Bauvorhaben auch in klimafreundlich und transportarm produziertem Holz realisieren lassen. Unterstützung Holz von Hier berät Kommunen und Planer, die klima-/umweltfreundlich bauen wollen und steht bei Fragen und Anregungen sehr gerne zur Verfügung. Adresse, Telefon, Infos unter: www.holz-von-hier.de. Holz von Hier stellt gemeinsam mit Partnern diverse Info- und Aktionsplattformen zur Verfügung wie organic-building.de, wald-forst-holz.de oder clean-the-climate, mit dem Klimarechner für Holzprodukte. Auf www.holz-von-hier.de wird auch über die Weiterentwicklungen bei Holz von Hier und neueste Projekte berichtet. Wie jedes gute Umweltlabel will und muss sich Holz von Hier an veränderte Anforderungen von Seiten des Gesetzgebers und der EU anpassen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse einbringen, neue Umweltaspekte aufnehmen und sich so immer weiter entwickeln, um eine noch bessere und umfassendere Nachhaltigkeit umsetzen zu können. 18 Umsetzung