Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT), CH-8356 Tänikon TG, Tel. 052/ , Fax 052/

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Transkript:

Nr. 553 2000 Berichte Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT), CH-8356 Tänikon TG, Tel. 052/368 31 31, Fax 052/365 1190 Minimalställe für Milchkühe Ergebnisse einer Umfrage auf Praxisbetrieben Michael Zähner, Zentrum für tiergerechte Haltung: Wiederkäuer und Schweine, Bundesamt für Veterinärwesen, CH-8356 Tänikon Margret Keck und Ludo Van Caenegem, Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT), CH-8356 Tänikon Die Haltung von Milchvieh in Minimalställen gewinnt in der Schweiz zunehmend an Bedeutung. Die Suche nach einer kostengünstigen und flexiblen Baulösung sowie die Teilnahme an Tierhaltungsprogrammen sind zwei wichtige Gründe dafür. Im Minimalstall ist der Liegebereich mindestens einseitig offen (Offenfrontstall). Im Extremfall kann dieser nur noch aus einem Dach bestehen (Offenstall, Abb. 1). Bei Minimalställen können in diversen Bereichen für Tier, Mensch oder Technik spezifische Probleme auftreten. Hilfreich für zukünftige Planungen sind die Kenntnis geeigneter Minimalstalllösungen sowie das Wissen, wie Problembereiche entschärft werden können. Anhand einer Umfrage auf 74 Praxisbetrieben wurden die Erfahrungen von Landwirten mit Minimalställen erfasst (Beltrami 1999). Inhalt Seite Stallsysteme und Baujahr 2 Einstreumenge und Liegeflächenpflege 3 Vordach und Wände der Liegefläche 3 Entmistung und Abwurf 4 Tränkeeinrichtungen 5 Melkbereich 6 Verhalten, Gesundheit und Leistung der Tiere 7 Investitionen 7 Folgerungen 8 Vor- und Nachteile 9 Interessante Neu- und Umbaulösungen 9 12 Literatur 9 Abb. 1: Angebaut wurden zwei Reihen mit Liegeboxen und Hofdüngerlager. Der ehemalige Anbindestall dient weiterhin als Fressbereich. FAT-Berichte Nr. 553 1

FAT-Berichte Nr. 553: Minimalställe für Milchkühe Tab. 1: Methode der Umfrage sowie einige ausgewählte Betriebsmerkmale Tab. 2: Ausführung des Liegebereichs Art Durchführung Auswahlkriterien Umfragemethode Standardisierte Befragung mit Fragebogen Geschlossene Fragen mit vorgegebenen Antworten Mündliche, persönliche Befragung Telefonische Anmeldung Einmaliger Betriebsbesuch Liegebereich mindestens einseitig offen Betriebsmerkmale Liegebereich Anteil Betriebe [%] Liegeboxen 72 Strohmatratze 53 Weiche Matte 14 Andere 5 Tiefstreu 24 Liegebett 4 1) Region Höhe Die Methode der Umfrage, Kriterien zur Betriebsauswahl sowie einige beschreibende Merkmale der Betriebe sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Die FAT bedankt sich bei den Betriebsleitern für die Zeit und Mitarbeit bei der Umfrage. Nord-, Ost- und Zentralschweiz, Mittelland 300 950 m ü.m. (Mittelwert 498 m ü.m.) Ø Tiefsttemperatur 12 bis 14 C (Periode von 60 Jahren, SMA 1) ) Ø Höchsttemperatur 27 33 C (Periode von 60 Jahren, SMA 1) ) Niederschlag Anzahl Milchkühe Milchleistung Rasse Behornung 900 1630 mm (1150 mm) Vor dem Bau: 9 46 Kühe (21 Kühe) Nach dem Bau: 11 54 Kühe (25 Kühe) Nach dem Bau: 4700 9600 kg (6400 kg) Fleckvieh, Braunvieh, Holstein Friesian, Jersey 82% der Betriebe mit Kühen enthornt, 13% behornt, 5% beides SMA Schweizerische Meteorologische Anstalt Abb. 2: Unstrukturierte Liegefläche als Liegebett ausgeführt. Ein Vorteil ist die flexible Bauweise, dafür müssen die Kotfladen täglich von der Liegefläche entfernt werden. Stallsysteme und Baujahr Als Stallsysteme sind Liegeboxen, Tiefstreu und Liegebett vertreten (Tab. 2). Das Liegebett ist eine nicht strukturierte Liegefläche mit Stroh, Rindenschnitzel, Sägemehl oder eine Kombination von Tab. 3: Umfang der Neu- und Umbauten Bauumfang Anteil Betriebe [%] Komplettlösung 36 Teilbereich 64 davon Liegebereich 100 Fressbereich 77 Hofdüngerlager 72 Melkbereich 60 Futter-/Strohlager 13 diesen. Kotfladen werden täglich aus dem Liegebereich geworfen. Das Liegebett hat eine gleichbleibende Höhe und wird im Gegensatz zu Tiefstreu nicht mehrmals pro Jahr komplett ausgeräumt (Abb. 2). 72 Betriebe hatten vor dem Neu- bzw. Umbau einen Anbindestall. Bei 50% der Betriebe stammte das alte Stallgebäude aus den 1960-er und 1970-er Jahren, 40% nutzten noch ältere Stallgebäude. Die Neu- bzw. Umbauten wurden erst in den 1990-er Jahren erstellt (Abb. 3). Als Gründe für den Stallbau nennen die Betriebsleiter in dieser Reihenfolge: Arbeitswirtschaft, Tierschutz, Gewässerschutz, Betriebsvergrösserung, Alter der bisherigen Gebäude sowie Teilnahme an Tierhaltungsprogrammen. 36% der Betriebe erstellten eine Komplettlösung, 64% bauten nur einzelne Bereiche neu (Tab. 3, Abb. 4). Die einzelnen Stallbereiche wurden unterschiedlich offen gestaltet. Der Liegebereich war gemäss unserer Definition des Minimalstalles in allen Betrieben offen. Beim Fressbereich und Abkalbebereich waren 82% und 81% offen. Der Melkbereich war nur in 7% offen, in 31% geschlossen und nicht oder teils isoliert sowie in 62% geschlossen und ganz isoliert. 2 FAT-Berichte Nr. 553

Einstreumenge und Liegeflächenpflege / Vordach und Wände der Liegefläche 30 Altes Stallgebäude Baujahr der Stallgebäude Neu- bzw. Umbau Einstreumenge und Liegeflächenpflege Anteil der Betriebe [%] 20 10 0 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 Abb. 3: Baujahr der untersuchten Stallgebäude. <1993 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Abb. 4: Ehemaliger Anbindestall mit angebautem Liegebereich unter dem Vordach. Einstreumenge [kg pro Tier und Tag] 14 12 10 8 6 4 2 0 Einstreumenge Liegeboxen Tiefstreu Liegebett Strohmatratze Einzelbetrieb Mittelwert Weiche Matte Andere Mit Ohne Mit Kotfladen rauswerfen Abb. 5: Einstreumenge bei den Stallsystemen mit Liegeboxen, Tiefstreu und Liegebett. Die Einstreumenge pro Tier und Tag ist in Abbildung 5 dargestellt. Die Mittelwerte für die Liegeboxenställe mit Strohmatratzen liegen bei 1,0 kg und mit weichen Matten bei 0,4 kg. Die Ställe mit nicht strukturierter Liegefläche benötigen mehr Einstreu: Tiefstreu 8,0 und 7,0 kg und Liegebett 4,2 kg. Bei Tiefstreu und beim Liegebett bestehen zwischen den einzelnen Betrieben grosse Unterschiede. Das Entfernen von Kotfladen in Tiefstreuställen führt nicht zu einer Reduktion der Einstreumenge. Management, Tiersauberkeit und die verfügbare Einstreu sind für den Einstreuverbrauch ebenfalls relevant. 20% der Betriebe benötigen bei Kälte oder Niederschlag mehr Einstreu, bei 80% der Betriebe bleibt der Einstreuverbrauch gleich. Abbildung 6 zeigt den Arbeitszeitbedarf zur Pflege der Liegefläche in Arbeitskraftminuten pro Tier und Tag, das heisst Kotfladen entfernen, Unebenheiten ausgleichen und einstreuen. Nicht enthalten ist der Strohtransport. Bei den Liegeboxenställen mit Strohmatratzen (0,7 Akmin) wird mehr Zeit aufgewendet als mit weichen Matten (0,4 Akmin). Mit dem Rauswerfen von Kotfladen sind die Werte bei Tiefstreu (1,2 Akmin) und Liegebett (1,3 Akmin) gleich hoch. Werden bei Tiefstreu keine Kotfladen entfernt, liegen die Werte niedriger (0,4 Akmin). Auch innerhalb der Systeme besteht eine grosse Streuung. Dies hängt neben dem System auch von der jeweiligen Bestandesgrösse und dem Management der Betriebe ab. Vordach und Wände der Liegefläche Ein Problem bei Minimalställen kann die Vernässung der Liegefläche durch Niederschlag sein. Wichtig ist bei völlig offenen Längsachsen das Verhältnis von Tiefe zu Höhe des Vordachs, in Abbildung 7 als Winkel α bezeichnet. α =15 entspricht einem Verhältnis Tiefe zu Höhe von zirka 1:4 α = 25 entspricht einem Verhältnis Tiefe zu Höhe von zirka 1:2 Bei Regen hat das Verhältnis von Vordachtiefe und -höhe einen Einfluss. Zum Beispiel kommt Regen bei einem Winkel α zwischen 15 und 25 und Ausrichtung FAT-Berichte Nr. 553 3

FAT-Berichte Nr. 553: Minimalställe für Milchkühe Liegeflächenpflege [Akmin pro Tier und Tag] 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 Liegeflächenpflege Liegeboxen Tiefstreu Liegebett Strohmatratze Einzelbetrieb Mittelwert Weiche Matte Andere Mit Ohne Mit Kotfladen rauswerfen Abb. 6: Arbeitszeitbedarf zur Pflege der Liegefläche bei den Stallsystemen mit Liegeboxen, Tiefstreu und Liegebett. tan α = t / h t Liegefläche Regen und Schnee h Anteil der Betriebe 100% 80% 60% 40% 20% 0% <=15 NO bis SO >25 Regen <=15 SW bis NW >25 <=15 Winkel α [ ] NO bis SO >25 Schnee SW bis NW <=15 kein Regen/Schnee am Rand zur Hälfte gesamte Liegefläche Abb. 7: Anteil der Liegeflächen mit Regen oder Schnee bei Ausrichtung der offenen Seite von Nordost NO bis Südost SO oder von Südwest SW bis Nordwest NW und verschiedenen Vordachtiefen t und Vordachhöhen h in Meter. >25 der offenen Seite von Nordost bis Südost bei 74% nicht, bei 13% nur am Rand, bei 13% bis zur Hälfte und bei 0% auf der gesamten Liegefläche vor. Bei grösserem Winkel α kommt Regen selten auf der Liegefläche vor, am ehesten noch am Rand. Die Ausrichtung der offenen Seite nach Nordost bis Südost ist besser als nach Südwest bis Nordwest. Auch bei Schnee ist die Ausrichtung der offenen Seite nach Nordost bis Südost besser als nach Südwest bis Nordwest. Schnee auf der Liegefläche kommt bei einem grösseren Anteil der Betriebe vor. Der Grund sind Schneeverwehungen, die standortabhängig sind (Abb. 8). Daraus folgt keine klare Abstufung bei Schnee (Abb. 7). 35% der Betriebe haben vier Seiten des Liegebereichs teils offen, 51% eine Seite ganz und drei Seiten teils offen sowie 14% zwei Seiten ganz und zwei Seiten teils offen. Seiten, die teils offen sind, können ab einer bestimmten Höhe offen oder durchlässig oder ganz durchlässig (zum Beispiel Spaced Board, Windschutznetz) sein. Als Wandmaterial benutzen 78% der Betriebe Holz, 42% Windschutznetze und je 5% bis 10% Faserzementwellplatten, Stroh oder Blachen. Strohwände, die gleichzeitig als Strohlager genutzt werden, haben den Vorteil, dass sie im Winter Schutz bieten, im Sommer freien Luftaustausch ermöglichen. Die Wände aus Holz- und Faserzementwellplatten sind meist fix montiert und nur schwierig demontierbar. Dagegen werden Windschutznetze und Blachen häufig flexibel mit Ösen oder mit Rollwänden montiert (Van Caenegem und Schmidlin 1998, Kautz 1999). Ein Nachteil der Netze ist die Haltbarkeit. Die Hälfte weisen bereits nach wenigen Jahren Beschädigungen auf. Gründe dafür sind fehlender Abstand und Schutz vor Tieren, Beschädigung mit Maschinen und unsachgemässe Befestigung. Bei sachgemässer Befestigung werden die Netze durch Wind selten beschädigt (Abb. 9). Entmistung und Abwurf Abb. 8: Offene Liegefläche aufgrund von Verwehungen schneebedeckt. Von den eingesetzten Entmistungssystemen sind bei Frostperioden nur noch etwa 20% der Handschieber und Motormäher einsatzfähig, bei Hofladern und Breitschiebern sind es um die 40% (Abb. 10). In den meisten Situationen fällt die Entmistung während dieser Zeit aus. 12% der Betriebe mit Breitschieber entmisten bei Frostperioden häufiger. Zur 4 FAT-Berichte Nr. 553

Entmistung und Abwurf / Tränkeeinrichtungen Abb. 9: Werden Windschutznetze ausserhalb der Reichweite von Tieren montiert (links), können Beschädigungen vermieden werden (rechts). Vermeidung von Frostpannen bei Breitschieberanlagen helfen folgende Massnahmen: Schieber im geschützten Bereich parken, Seilrinne überall zugänglich verlegen, Umlenkrolle an trockener Stelle platzieren, Mechanismus für Klappenhochstellung reinigen, elektrische Steuerung mit separatem Frostintervall programmieren (Steiner und Keck 2000). Beim Abwurf in die Güllengrube oder den Querkanal sind bei Frost Deckel oder Roste in mehr als 60% der Fälle fest- oder zugefroren (Abb. 10). Sie müssen mühsam aufgetaut oder können nicht benutzt werden. Bewährt hat sich eine offene Lösung als direkter Abwurf. Eine sachgemäss ausgeführte Absperrung zur Unfallverhütung ist dabei nötig (Abb. 11). Anteil der Betriebe 100% 80% 60% 40% 20% 0% Handschieber Funktion von Entmistungssystem und Abwurf Entmistungssystem Motormäher Hoflader/Traktor Breitschieber Abwurf Deckel Rost Offen fällt aus einsatzfähig: mit anderen Massnahmen mit Auftauen mit häufigerem Entmisten ohne Massnahmen Abb. 10: Funktion von Entmistungssystem und Abwurf bei Frostperioden und Massnahmen. Tränkeeinrichtungen Von den nicht isolierten und nicht heizbaren Tränkesystemen bewährt sich der ständig laufende Brunnen am ehesten (Abb. 12). Nicht isolierte, heizbare sowie isolierte Tränkesysteme frieren weniger ein. Bei Kugeltränken war die Anzahl gefrorener Systeme hoch, da die Kugel am Tränkerand festfrieren kann. Das Wasser im Innern ist nicht gefroren. Ein Freiklopfen der Kugel ist einfach möglich. Die Zuleitung ist nur in 34% der Betriebe isoliert, in 22% heizbar und in 10% mit Zirkulationssystem ausgestattet. Nicht FAT-Berichte Nr. 553 5

FAT-Berichte Nr. 553: Minimalställe für Milchkühe isolierte, nicht heizbare Zuleitungen frieren in 17% der Betriebe ein. Bei Isolation, Begleitheizung oder Zirkulationssystem kommt Einfrieren nicht vor. Wasserleitungen sollten möglichst in Frosttiefe im Boden verlegt sein. Sind Tränkeeinrichtungen schwieriger zu reinigen, so erfolgt dies seltener. Brunnen und Tröge mit Wasserauslass am tiefsten Punkt sind sehr einfach zu reinigen. Sie werden in der Praxis häufig, oft mehr als einmal pro Woche, gereinigt. Neuere Fabrikate von Trögen lassen sich sogar kippen (Nitsche 1997). Die Reinigung von Kugeltränken wird als schwieriger eingestuft. Der Deckel muss geöffnet werden, um die Tränke innen zu reinigen. Melkbereich Abb. 11: Entmistung mit direktem, offenen Abwurf. Anzahl Tränkesysteme 20 15 10 5 0 Isoliert, heizbar Becken Trog Funktion von Tränkeeinrichtungen Isoliert, nicht heizbar Kugel Trog gefroren Nicht isoliert, heizbar Becken Trog nicht gefroren Abb. 12: Funktion von Tränkeeinrichtungen bei Frost. Becken Nicht isoliert, nicht heizbar Trog Brunnen 77% der Betriebe hatten als Melksystem einen Melkstand, 16% eine Rohrmelkanlage und 7% eine Eimermelkanlage. Als kostengünstige Umbaulösung gilt das Melken an der Fressachse. Entweder wird wie im Anbindestall jeder Fressplatz als Melkplatz genutzt oder es werden vier bis acht feste Melkplätze eingerichtet. Die Kühe wechseln von den Melkplätzen mit Standplatzbreite wie im Anbindestall zu den Fressplätzen mit engeren Abmessungen. Dabei entfällt das Umhängen der Melkzeuge. Die Melkperson muss weiter die gebückte Körperhaltung in Kauf nehmen (Abb. 13). Da ein Melkstand täglich zweimal während ein bis zwei Stunden als Arbeitsplatz dient, sollte dieser geschlossen ausgeführt und isoliert und/oder heizbar sein. Eine Melkstandheizung soll den Raum schnell erwärmen, dazwischen aber möglichst keine Energie verbrauchen. Es gibt dabei verschiedene Systeme von Melkstandheizungen (Tab. 4, Kämper 1997, Karrer und Nitsche 1999). In Betrieben mit offen ausgeführtem Melkstand ohne Heizung waren Laufflächen bei Kälte stets gefroren, etwas besser war die Situation mit Heizung (Abb. 14). Deutlich besser war die Situation in geschlossenen Melkständen. Eine Isolation oder Heizung zeigt zusätzlich einen positiven Effekt. Heikle Stellen im Melkstand sind der Ein- und Ausgang. Beim Reinigen der Melkstände mit Wasser kann der Boden zur Eisfläche werden. Auf den Betrieben wird dann während Frostperioden der Wassereinsatz reduziert sowie bei Bedarf Salz, Sand, Sägemehl oder Strohhäcksel gestreut. 6 FAT-Berichte Nr. 553

Melkbereich / Verhalten, Gesundheit und Leistung der Tiere / Investitionen Abb. 13: Melken an sechs Plätzen am Fressgitter mit einer Rohrmelkanlage. Tab. 4: Systeme von Melkstandheizungen System Eignung Vorwärmzeit Wärmeverteilung Bodenheizung Neubau lang gleichmässig, angenehm Warmluftheizung Heizlüfter, Infrarotstrahler Anteil der Betriebe 100% 80% 60% 40% 20% 0% Nicht heizbar Neu- und Umbau Neu- und Umbau Geschlossen, isoliert Verhalten, Gesundheit und Leistung der Tiere Bemerkung kurz angenehm bei Hitze für erhöhten Luftwechsel einsetzbar kurz Laufflächen im Melkstand und Warteraum Heizbar Geschlossen, nicht isoliert Nicht heizbar gefroren Heizbar ungleichmässig mangelnde Heizleistung Nicht heizbar nicht gefroren Offen Abb. 14: Laufflächen im Melkstand und Warteraum bei Frost. Heizbar Ein- und Ausgang Die Kühe halten sich im Winter an der Sonne auf (Abb. 15), im Sommer dagegen meiden sie die direkte Sonnenstrahlung und suchen den Schatten. Bei Niederschlag stehen die Tiere sowohl in trockenen als auch nassen Bereichen. Dagegen suchen die Tiere im Winter bei Wind häufig einen geschützten Bereich, im Sommer weniger. Ausrutschen auf gefrorenen, frisch gereinigten Laufflächen kommt vor, auf nicht entmisteten Laufflächen kaum. Die Kühe passen sich an und laufen vorsichtiger. In über 90% der Betriebe beurteilen die Tierhalter die Tiergesundheit im neuen Stall mit Blick auf Euter, Klauen, Fruchtbarkeit und Abkalbevorgang als besser oder gleich gut wie im alten Stall (Abb. 16). Einzelne Betriebe hatten in der Umstellungsphase vom Anbinde- zum Laufstall kurzzeitig Mühe mit der Klauengesundheit. Etwa 60% der Betriebe haben auch im Sommer bei Hitze und im Winter bei Kälte eine gleich hohe Milchleistung, bei 20 bis 30% sinkt diese an wenigen Tagen bei Hitze oder Kälte ab. Die Futteraufnahme ist im Sommer bei Hitze bei 60% der Betriebe gleich und bei 20% tiefer, im Winter bei Kälte bei 65% der Betriebe höher und bei 30% gleich. Investitionen Für die Darstellung der Investitionen wurden die Betriebe anhand der gebauten Teilbereiche in sieben Gruppen eingeteilt (Tab. 5 und 6). Das Spektrum reicht von Betrieben, die nur den Liegebereich (Gruppe A) ergänzten, bis zu Komplettlösungen mit Jungviehplätzen (Gruppe E G). Nicht alle Betriebe mussten den gesamten Gülle- oder Futterlagerraum neu bauen, oft wurde der vorhandene Lagerraum nur ergänzt. In Abbildung 17 sind die Investitionen der Einzelbetriebe pro Grossviehplatz (GVP) ohne Bewertung der Eigenleistungen dargestellt. Nicht enthalten sind die Kosten für Erschliessung und Umgebungsarbeiten. Der Sprung zwischen Gruppe B und C ist dem Bau eines Melkstandes anzurechnen, derjenige zwischen E und F bzw. G dem Bau von Jungviehplätzen. Ein kompletter Neubau kostete im Durchschnitt Fr. 16 000. pro GVP. Können bestehende Futterlager und Jungviehplätze weiter genutzt werden, sind die Investitionen bedeutend tiefer, so in der Gruppe C Fr. 9400. und D Fr. 10 500. pro GVP. Auffallend ist die grosse Streuung der Investitionen innerhalb der einzelnen Gruppen. Einzelne Betriebe investieren bis weit über Fr. 20 000. pro GVP, auch für einen Minimalstall nach unserer Definition als Offen- oder Offenfrontstall. Andererseits gibt es auch Betriebe, die in der Gruppe C und D nur etwa Fr. 5000. pro GVP investieren. FAT-Berichte Nr. 553 7

FAT-Berichte Nr. 553: Minimalställe für Milchkühe Folgerungen An den untersuchten Standorten können gut geplante Minimalställe betrieben werden. Abb. 15: Bei Kälte halten sich die Kühe gerne an der Sonne auf. Den Vorteilen für die Tiere, der flexiblen Bauweise und Arbeitserleichterung stehen wenige Nachteile durch Kälte im Winter gegenüber. Diese beschränken sich im Schweizer Mittelland aber auf wenige Tage im Jahr (20 bis 30 Frosttage im langjährigen Mittel). 100% Gesundheit und Leistung der Tiere Tiergesundheit Milchleistung Futteraufnahme Beim Stallbau ist Wert zu legen auf Anteil der Betriebe 80% 60% 40% 20% 0% Euter Klauen Fruchtbarkeit Abkalben Hitze Kälte besser, höher gleich schlechter, tiefer keine Angabe Abb. 16: Gesundheit und Leistung der Tiere. Investitionen pro Grossviehplatz [Fr.] 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 Hitze Investitionen für die einzelnen Betriebsgruppen Einzelbetrieb Mittelwert A B C D E F G Gruppe Abb. 17: Investitionen von Stallneubauten und -umbauten (Bezeichnungen gemäss Tab. 5), ohne Bewertung der Eigenleistungen und ohne Kosten für Erschliessung und Umgebungsarbeiten. Kälte eine mögliche Weiternutzung von bestehenden Gebäuden für einzelne Teilbereiche, ein Raum- und Funktionsprogramm mit möglichst kompakter Anordnung, die Wahl des Stallsystems je nach verfügbarer Einstreu und Arbeitszeit für die Liegeflächenpflege, die Ausrichtung der offenen Seiten nach Süden bis Osten, ein Verhältnis von Vordachtiefe zu -höhe von 1:2 sowie falls erforderlich geeignete Wände oder Strohballen, ein Entmistungssystem, das nach Frostperioden eine Alternative zulässt, um es wieder in Betrieb zu nehmen (mobile Entmistung) sowie einen möglichst direkten Abwurf, isolierte oder heizbare Tränkeeinrichtungen, wenn kein Einsatz von fliessend Wasser möglich ist, einen geschlossenen, isolierten und/oder heizbaren Melkstand, verschiedene klimatische Bereiche für die Tiere: einen geschützten Liegebereich als Rückzugsmöglichkeit im Winter sowie luftige, schattige Bereiche im Sommer (Wand, Netz, Bäume, Sträucher oder Gebäude), eine gute Planung des Neubzw. Umbaus und die Wahl einer kostengünstigen Variante ohne Nachteile in Funktion, Arbeitswirtschaft und Betriebskosten. 8 FAT-Berichte Nr. 553

Folgerungen / Vor- und Nachteile / Interessante Umbau- und Anbaulösungen / Literatur Tab. 5: Neu- und Umbauten, eingeteilt in sieben Gruppen anhand der gebauten Bereiche ( X = gebaut, = nicht gebaut) Gruppe A B C D E F G Liegebereich X X X X X X X Güllelager/Mistplatz X X X X X X Melkstand X X X X X Siloraum X X X Heulager X X Jungvieh X X X Interessante Umbau- und Anbaulösungen Auf den folgenden Seiten sind vier in der Praxis ausgeführte Minimalstallvarianten skizziert und deren Investitionen aufgezeigt (Abb. 19a-d). Dabei handelt es sich nicht um besonders kostengünstige Lösungen, sondern um interessante Baukonstruktionen und Anordnungen. Tab. 6: Anzahl Betriebe, Median der Tierzahlen und Eigenleistungsanteil der einzelnen Gruppen 1) 2) Gruppe A B C D E F G Anzahl Betriebe 6 8 14 7 7 7 7 Kühe GVP 27 37 34 38 26 27 31 Jungvieh GVP 0 0 0 0 13 20 13 Gesamt GVP 27 37 34 38 39 47 44 Anteil Eigenleistungen 1) 7 9 7 10 7 5 7 Anteil Eigenleistungen 2) 14 16 13 19 13 10 14 In % der Investition; Eigenleistungen mit Fr. 21. pro Stunde bewertet. In % der Investition; Eigenleistungen mit Fr. 45. pro Stunde bewertet. Literatur Beltrami R., 1999. Beurteilung von Minimalställen für Milchvieh anhand einer Umfrage auf Praxisbetrieben. Diplomarbeit, Institut für Nutztierwissenschaften der ETH, Zürich, 72 S. Kämper H., 1997. Kalte Ställe frostsicher. HEA Nr. 1/97, Frankfurt a.m., 8 S. Karrer M. und Nitsche R., 1999. Richtig einheizen Melkstandheizungen im Vergleich. DLZ 1/1999, S. 86 90. 50 Vor- und Nachteile von Minimalställen Vorteile Nachteile Kautz H.J., 1999. Flexible Rollsysteme durch Netze, Planen oder Folien. Top Agrar 8/1999, S. 86-89. Anzahl Antworten 40 30 20 10 0 Arbeitserleichterung Tiergesundheit Arbeitszeit Tiergerechtheit Stallklima Flexible Bauweise Tierbeobachtung Oeko- u. Labelbeiträge Weidemanagement Bau- u. Betriebskosten Abb. 18: Vor- und Nachteile von Minimalställen. Keine Kälte für Mensch Sauberkeit Güllenanfall Einzeltierbetreuung Strohmenge Nitsche R., 1997. Wasser marsch! auch im Winter. DLZ 1/1997, S.108 111. Steiner B. und Keck M., 2000. Stationäre Entmistungsanlagen in der Rinder- und Schweinehaltung. FAT-Berichte Nr. 542, Tänikon, 20 S. Van Caenegem L. und Schmidlin A., 1998. Windschutz in Aussenklimaställen. FAT-Berichte Nr. 526, Tänikon, 20 S. Vor- und Nachteile Die genannten Vor- und Nachteile von Minimalställen sind in Abbildung 18 dargestellt. Einige davon sind allgemeine Vorteile des Laufstalls im Vergleich zum Anbindestall. 72 der 74 befragten Betriebsleiter würden unter heutigen Bedingungen wieder einen Minimalstall bauen, 54% davon auf dieselbe Art und 46% in optimierter Weise. Zwei Landwirte würden unter den heutigen Rahmenbedingungen, nur ein paar Jahre später, keinen Stall mehr bauen und aus der Milchproduktion aussteigen. FAT-Berichte Nr. 553 9

FAT-Berichte Nr. 553: Minimalställe für Milchkühe Güllengrube 320 m3 1 Bestehende Scheune Abkalben Krankenst. Technik Milchzimmer S.b.S. 1x6 Rinder Milchkühe Laufhof Futtertisch Heulager Warteraum 40 Strohlager bestehend R inder Abb. 19a: Neubau eines Mehrgebäudestalls mit Liegeboxen. Windschutznetze an vier Seiten des Liegebereichs bringen viel Licht und Luft in den Stall. Teilbereich Investition [Fr.] Bemerkungen Liegebereich Kühe 191 400 Nicht im Bau enthalten: Laufhof/Fressbereich 26 300 Grossteil Güllelager Futterdurchfahrt in Heulager Interessant: Melkstand 60 000 Liegebereich vierseitig mit Windschutznetzen Güllengrube 62 400 Einsparungsmöglichkeiten: Mistplatte auf Güllengrube Silage anstatt Belüftungsheu Heu- und Strohlager 428 800 Diverses Total 768 900 GVP Kühe 40 GVP Jungvieh 17 10 FAT-Berichte Nr. 553

Interessante Umbau- und Anbaulösungen Güllengrube 246 m3 1 Remise Tiefstreu Jungvieh Güllengrube 255 m3 Laufhof Futterdurchfahrt Güllengrube 332 m3 Laufhof Strohraum Fressplatz Fressplatz 48 Belüftetes Heu Melkstand Jungvieh Milchz. WC/DU Geräte Abb. 19b: Neubau eines Mehrgebäudestalls mit Liegeboxen. Der Liegebereich ist bis auf das Strohlager als Rückwand offen ausgeführt. Teilbereich Investition [Fr.] Bemerkungen Liegebereich Kühe 244 500 Nicht im Bau enthalten: Laufhof/Fressbereich 10 600 Silagelagerraum Futterdurchfahrt 71 900 Interessant: Melkstand 162 500 Offene Bauweise Güllengrube 202 900 Einsparungsmöglichkeiten bei: Mistplatte Angebautes Milchzimmer anstatt separat Heu- und Strohlager 308 300 Ein Güllelager anstatt mehrere Diverses 30 700 Speziell: Total 1 031 400 Hoher Anteil Jungvieh GVP Kühe 48 Remise enthalten GVP Jungvieh 81 FAT-Berichte Nr. 553 11

FAT-Berichte Nr. 553: Minimalställe für Milchkühe B üro Milchz. Heu/ Stroh Stroh 1x3 F G Kälber Abkalb. 18 Milchkühe Laufhof Laufhof Güllengrube 300 m3 Fressplatz Fressplatz Futterdurchfahrt Silo Silo Remise Milchz. S.b.S 1x6 1 Güllekanal 87 m3 31 Bestehender Stall Fressplatz R inder bestehend Mistplatz Harnrinne bestehend Abb. 19c: Neubau eines Mehrgebäudestalls mit nicht strukturierter Liegefläche (Tiefstreu). Das Strohlager ersetzt die Rückwand des Liegebereichs. Teilbereich Investition [Fr.] Bemerkungen Liegebereich Kühe 74 500 Nicht im Bau enthalten: Laufhof/Fressbereich 13 800 Silagelagerraum Futterdurchfahrt 14 500 Interessant: Melkstand 125 500 Baukonstruktion Güllengrube 53 900 Strohballen als Rückwand Mistplatte 10 800 Speziell: Heu- und Strohlager 65 500 Kleine Bestandesgrösse Diverses Total 358 500 GVP Kühe 18 GVP Jungvieh 6 Abb. 19d: Anbau von Liege- und Melkbereich zum bestehenden Stall, der als Fressbereich weitergenutzt wird. Teilbereich Investition [Fr.] Liegebereich Kühe 39 500 Laufhof/Fressbereich Futterdurchfahrt Melkstand 83 600 Güllengrube 32 200 Mistplatte Heu- und Strohlager Diverses Total 155 300 GVP Kühe 31 GVP Jungvieh Bemerkungen Nicht im Bau enthalten: Futterlager Fressbereich Grossteil Güllelager Jungvieh Interessant: Anbindestall als Fressbereich weitergenutzt Angebauter Liegebereich 12 FAT-Berichte Nr. 553