Homöopathische Fallaufnahme, Anacardium, Arnica, Conium Dr. Sanjay Sehgal Dr. Yogesh Sehgal Band XV Homöopathie-Seminar Bad Boll 2006 Eva Lang Verlag Homöopathische Literatur
INHALT Seite Vorwort............................................................7 Dr. Yogesh Sehgal.......................................................9 Eckpunkte der Fallaufnahme.........................................13 Was ist die Betonung?...............................................13 Was ist der Stil?....................................................13 Was ist der Ton?....................................................14 Was ist die Art und Weise?...........................................14 Anac. Fall.........................................................21 DD Stram. und Arn.................................................54 Verat. Fall.........................................................57 Cina Fall (Video)...................................................72 Differenzierung Cina und Cham.......................................75 Cina Fall.......................................................77 Nux-v. Fall.....................................................80 Staph..........................................................96 Dr. Sanjay Sehgal......................................................99 Arn. Fall..........................................................99 Arn.............................................................107 Con.-Fall........................................................132 Con. Fall.........................................................143 Con. Fall.........................................................145 DD zwischen Con. und Alum., Lach., Calc., Hyos. und verschiedenen Rubriken..............................151 Index Deutsch........................................................168 Index Englisch........................................................172 Index Mittel..........................................................175
DD: Stramonium und Arnica 54 DD Stram. und Arn. Gestern haben wir über Arn. und der Furcht of being hurt und Furcht verletzt zu werden gesprochen. Ein Mittel, das dem sehr nahe kommt ist Stram. Wie können Sie unterscheiden, welches der beiden Mittel ein Kind braucht, nachdem es hingefallen ist. Was passiert beim Stram. Kind? Wenn das Stram. Kind gestürzt ist und die Mutter es noch auf dem Boden liegen sieht und fragt, was denn passiert sei, wird das Kind sofort aufstehen und behaupten, es sei nichts passiert, obwohl es Schmerzen hat und kaum stehen kann, trotzdem wird es sagen, es sei nichts passiert, alles sei okay. Die Mutter meint: Ich sehe doch, dass etwas passiert ist, aber das Kind wird antworten, nein, alles okay. Schau, es geht mir gut. Dieses Verhalten des Kindes entspricht der Furcht, dass die Mutter etwas machen wird, z.b. eine Salbe auftragen usw. und das könnte wehtun. Deshalb tut das Kind so, als wäre nichts. Es ist geziert (es verstellt sich), weil es Angst hat, die Mutter könnte es noch einmal verletzen. Es wird sich nicht in die Arme der Mutter flüchten, sondern immer wieder wiederholen, es sei nichts passiert, es sei nichts passiert. Wenn es aber aufgrund der Verletzung wirklich erforderlich ist und die Mutter das Kind anpacken muss, wird es hilflos. Sie befiehlt dem Kind sich hinzusetzen, während sie die Salbe holt und sobald sie sich mit dieser Salbe nähert, schreit das Kind schon: Nein, Mami nicht! Dann macht es den Vorschlag: Okay gib mir die Salbe, ich werde es selbst machen. Aber das Kind bringt es nicht fertig die Salbe aufzutragen, sondern trägt sie neben der Wunde auf. Es schaut die Mutter an und behauptet: Ich habe die Wunde eingeschmiert. Die Mutter antwortet: Du hast es doch neben der Wunde aufgetragen. Das ist Stram. Arn. dagegen wird zeigen, dass es wehtut, sagt aber: Nein, bitte nicht, das wird schon wieder. Schau, es wird schon besser und behauptet damit, dass es ihm gut gehe. Schau, es wird schon besser. Stram. ist geziert und Arn. erklärt, ihm fehle nichts, es werde schon besser. Es gibt noch so viel zu tun. Manchmal habe ich das Gefühl, ein Seminar müsste acht Tage lang dauern. In den drei Tagen laufen wir uns gerade einmal warm.
Bad Boll Jetzt zu den Rubriken Ichbezogenheit, Egotismus, Selbstüberschätzung Egotism, self-esteem und Beschimpfen, beleidigen, schmähen Abusive Die vier Mittel sind nicht in dieser Kombination. Sie sind aber in der Rubrik Liebevoll, voller Zuneigung, herzlich Affectionate Anac. ist herzlich. Haben Sie es schon einmal bewusst gespürt, wenn jemand wirklich herzlich ist? Zeigen Sie es mir. Nur dann können Sie unterscheiden. Wie kann ein Patient diese Herzlichkeit vor Ihnen ausdrücken und was macht er dabei? Teilnehmer: Ich kann beschreiben, wie eine Patientin das macht. Wenn ich einen Hausbesuch bei ihr mache, sagt sie: Frau Doktor, nehmen Sie Platz, möchten Sie etwas trinken oder kann ich Ihnen sonst etwas anbieten? Yogesh: Das ist Höflichkeit und gehört zur Etikette. Diese Herzlichkeit verbreitet eine Wärme. Jemand wird sehr warm aufgenommen. Was Sie gesagt haben ist nicht falsch. Herzlichkeit ist, wenn jemand warm umarmt wird. Es kommt von Herzen und ist nichts Mechanisches. Oh Doktor, Sie sind so nett zu mir, kann ich etwas für Sie tun. Sagen Sie mir was Sie brauchen und ich werde es für Sie machen. Es kommt wie ein warmer Regen über Sie. Sie kennen den Unterschied, wenn Sie warm oder kalt duschen. Die warme Dusche ist die Herzlichkeit. Unter der warmen Dusche singt so mancher, während die kalte Dusche so schnell wie möglich beendet wird. 55
DD: Stramonium und Arnica Teilnehmer: Wenn sich jemand zu mir ganz nahe hinsetzt, ist das auch Herzlichkeit? Yogesh: Man verwendet oft am Ende eines Briefes die Grußformel Herzliche Grüße. Das ist eine Schwingung, die wir fühlen müssen. Sie müssen es fühlen. Das ist, was ich Ihnen ständig sage, Sie müssen jedes Wort des Patient in sich selbst fühlen und die Reaktion, die entsteht. Was ist versteckt sich in dieser Herzlichkeit? Was veranlasst jemand herzlich zu einem anderen zu sein? Das Wörterbuch hat dafür keinen Ausdruck. Sie müssen die Wärme im Ausdruck des anderen spüren. Dann die Rubrik Wohlwollen, Güte Benevolence In dieser Rubrik sind viele Mittel nicht dabei. Was bedeutet Wohlwollen? Das ist etwas, was man aus Gründen der Nächstenliebe macht. Welches Bedürfnis steht dahinter? Um sein Ego zu befriedigen. Ich helfe Leuten. Wenn ich einen Bettler auf der Straße sehe, helfe ich ihm sofort. Wie viel gibst du ihm? Oh, 10 oder 50 Euro. Warum nicht den ganzen Inhalt des Geldbeutels oder dein ganzes Haus? Diese Person möchte nur zeigen, wie fürsorglich und wohlwollend sie ist, aber das stimmt nicht. Ich möchte nun das Thema wechseln. Wir habe nun sehr viel über Egotismus gesprochen. Sie haben einen Fall vor sich liegen, der sehr verzwickt ist. 56