Bericht über die Maßnahmen des Gleichbehandlungsprogramms der Thüga Aktiengesellschaft im Jahre 2016

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Transkript:

Bericht über die Maßnahmen des Gleichbehandlungsprogramms der Thüga Aktiengesellschaft im Jahre 2016

2 Präambel Der Bericht betrifft die Zeit vom 01.01.2016 bis 31.12.2016 und befasst sich mit den Maßnahmen des Gleichbehandlungsprogramms vom 23.11.2005 (in aktueller Fassung, letzte Änderung 2012 / Anlagen 2017) zur diskriminierungsfreien Ausübung des Netzgeschäfts in den Tätigkeitsbereichen Gas und Strom. Der Bericht wird vorgelegt von Herrn Georg Kranz, dem Gleichbehandlungsbeauftragten der Thüga Aktiengesellschaft, Nymphenburger Straße 39, 80335 München und ist auf den Internet-Seiten www.thuega.de der Thüga Aktiengesellschaft (Thüga) und www.thuega-energienetze.de der Thüga Energienetze GmbH veröffentlicht. Teil A: Änderungen bei der Selbstbeschreibung der Thüga Die in Teil I des Gleichbehandlungsprogramms dargestellte organisatorische Aufbauorganisation des Unternehmens bildet die Grundlage für die im Gleichbehandlungsprogramm festgelegten Maßnahmen zur diskriminierungsfreien Ausübung des Netzgeschäfts. Aus diesem Grund wird nachfolgend zunächst auf die im Berichtszeitraum eingetretenen, für die diskriminierungsfreie Ausübung des Netzgeschäfts relevanten Änderungen der Unternehmensorganisation eingegangen. Im Berichtszeitraum wurden in der Aufbauorganisation der Thüga Energienetze GmbH keine Änderungen vorgenommen. Die Thüga Energienetze GmbH ist als 100%ige Tochtergesellschaft der Thüga für den diskriminierungsfreien Betrieb der Strom- und Gasnetze verantwortlich. Sie ist Netzeigentümerin, führt alle operativen Funktionen aus und hat mit Stand vom 31.12.2016 210 Mitarbeiter. Kein Mitarbeiter der Netzgesellschaft hat Funktionen

3 bei der Thüga oder bei der Vertriebsgesellschaft. Die Vertriebsgesellschaft Thüga Energie GmbH hat mit Stand vom 31.12.2016 85 Mitarbeiter. Die Thüga Energienetze GmbH ist an zwei Netzeigentumsgesellschaften beteiligt: Energie Dannstadter Höhe GmbH & Co. KG mit Sitz in Dannstadt-Schauernheim (35 % Anteil am Kapital) Kommunale Energienetze Rielasingen-Worblingen GmbH & Co. KG mit Sitz in Rielasingen-Worblingen (49 % Anteil am Kapital) Der Geltungsbereich des Gleichbehandlungsprogramms umfasst im Jahr 2016 die Thüga und die Thüga Energienetze GmbH. An das Netz der Thüga Energienetze GmbH sind ca. 48.700 Strom- und ca. 94.000 Gaskunden angeschlossen.

4 Teil B: Maßnahmen zur diskriminierungsfreien Ausübung des Netzgeschäfts Das Gleichbehandlungsprogramm enthält die Maßnahmen der Thüga zur diskriminierungsfreien Ausübung des Netzgeschäfts. Im Rahmen dieses Berichts stellt die Thüga dar, wie diese Maßnahmen während des Berichtszeitraumes im Unternehmen vermittelt und gegebenenfalls im Einzelnen weiter ausgestaltet worden sind. I. Ausgestaltung des Gleichbehandlungsmanagements 1. Gleichbehandlungsprogramm Das Gleichbehandlungsprogramm wurde allen Mitarbeitern der Thüga und der Thüga Energienetze GmbH durch Veröffentlichung im Intranet mit E-Mail-Hinweis an alle Mitarbeiter, durch Aushang bei allen Betriebsstätten der Thüga Energienetze GmbH und eine sog. Ad hoc-mitteilung des Vorstands bekannt gemacht. Als Teil des für alle Mitarbeiter der Thüga und der Thüga Energienetze GmbH verbindlichen Organisationshandbuchs unterliegt das Gleichbehandlungsprogramm einem regelmäßigen Änderungsdienst. Soweit erforderlich wird neben den Anlagen auch das Gleichbehandlungsprogramm in einer neuen Version veröffentlicht. Das Gleichbehandlungsprogramm wurde der Bundesnetzagentur mit Schreiben vom 21.12.2005 übersandt, der Eingang wurde bestätigt. Die Änderungen in 2007, 2009, 2010 und 2012 wurden jeweils mitgeteilt. 2. Gleichbehandlungsbeauftragter/-stelle Mit der Überwachung der Einhaltung des Gleichbehandlungsprogramms wurde unverändert der Leiter der Stabsstelle Risikomanagement / Sicherheitswesen, Herr Georg Kranz, beauftragt. Unterstützt wird der Gleichbehandlungsbeauftragte durch eine Koordinatorin bei der Thüga Energienetze GmbH. Anlassbezogen erfolgt ein

5 Informationsaustausch mit dem Gleichbehandlungsbeauftragten. Da der diskriminierungsfreie Umgang mit Daten in einer großen Netzgesellschaft zum Selbstverständnis gehört, ergeben sich Fragen nur noch im geringen Umfang. Die Kontaktdaten des Gleichbehandlungsbeauftragten sind in den Organisationshandbüchern der Thüga und der Thüga Energienetze GmbH veröffentlicht und allen Mitarbeitern zugänglich. Als Leiter der Stabsstelle Risikomanagement / Sicherheitswesen hat der Gleichbehandlungsbeauftragte jederzeitiges Vortragsrecht beim Vorstand der Thüga. Zum Thema Gleichbehandlung wurde dabei im Jahre 2016 in drei Besprechungen berichtet. Die Koordinatorin ist in regelmäßige Informationsrunden eingebunden und berichtet direkt der Geschäftsführung der Thüga Energienetze GmbH. Im Jahr 2016 wurde der Geschäftsführung im Zusammenhang mit dem Unbundling an vier Terminen berichtet. II. Umsetzung des Gleichbehandlungsprogramms Maßnahmen zur diskriminierungsfreien Ausübung des Netzgeschäfts Die Aufbau- und Ablauforganisation der Netzgesellschaft und der Thüga sind an den Anforderungen zur diskriminierungsfreien Ausübung des Netzgeschäfts ausgerichtet. Insbesondere die Schnittstellen zwischen Netzgesellschaft und Thüga, die Dienstleistungen für die Netzgesellschaft erbringt. Der Gleichbehandlungsbeauftragte fungiert als Ansprechpartner und Berater für die Fachabteilungen und wird frühzeitig eingebunden. Bereits im Laufe des Jahres 2008 wurden rund 140 neue Sollprozesse unter Sicherstellung der diskriminierungsfreien Ausübung des Netzbetriebes modelliert, die vollständig ab 01.01.2009 wirksam wurden. Da die gesamte Aufbau- und Ablauforganisation betroffen ist, sind alle Abläufe in Prozessbeschreibungen festgelegt worden. Seit dem Start der großen Netzgesellschaft werden die Prozesse

6 laufend an sich ändernde Randbedingungen angepasst. Der Gleichbehandlungsbeauftragte begleitete die Anpassungsprozesse. Anfang 2016 wurde ein Projekt zur Einführung eines grafischen Prozessmodellierungssystems gestartet. Ziel ist es, die bisher mit verschiedenen Programmen dokumentierten Prozesse einheitlich und transparent abzubilden und allen Mitarbeitern des jeweiligen Unternehmens zugänglich zu machen. In diesem Zusammenhang werden alle Prozesse kontrolliert, manuell im neuen System modelliert und über einen vierstufigen Freigabeprozess veröffentlicht. Der Freigabeprozess ist systemüberwacht jährlich durchzuführen. Mit jeder Freigabe ist eine Checkliste abzuarbeiten und der Gesamtprozess zu bewerten. Auffälligkeiten sind zu dokumentieren und werden zentral nachverfolgt. Die Verantwortung für das System liegt in der Stabsstelle des Gleichbehandlungsbeauftragten, weshalb dieser einen guten Überblick über die Prozesse und eventuelle Auffälligkeiten hat. Der Projektabschluss ist für das dritte Quartal 2017 eingeplant. Der Gleichbehandlungsbeauftragte überzeugte sich davon, dass von Mitarbeitern der verbundenen Vertriebsorganisation (Thüga Energie GmbH) kein Zugriff auf das Netzsystem möglich ist. Darüber hinaus wird anhand von Berechtigungsanträgen, die vom jeweiligen Vorgesetzten freizugeben sind, sichergestellt, dass keinen unberechtigten Personen Rollen zugeordnet werden, die einen Systemzugriff ermöglichen würden. Im Jahr 2016 sind keine Anfragen der Bundesnetzagentur bei der Thüga Energienetze GmbH zur diskriminierungsfreien Ausübung des Netzbetriebs eingegangen. Eine Anfrage der Schlichtungsstelle Energie e.v. konnte umgehend geklärt, beantwortet und abgeschlossen werden. Nach 9 EEG sind technische Einrichtungen für Anlagen vorzusehen, mit denen der Netzbetreiber jederzeit die Einspeiseleistung bei Netzüberlastung ferngesteuert reduzieren und / oder die jeweilige Ist-Einspeisung abrufen kann. Die technischen Anforderungen an Anlagenbetreiber sind definiert, kommuniziert und die jeweiligen Anlagen entsprechend ausgerüstet. Eine Abschaltung dezentraler Einspeiser fand

7 im Berichtszeitraum nicht statt. Sollte ein Eingreifen zur Reduzierung der Einspeiseleistung von EEG - Anlagen erforderlich werden, wird die Diskriminierungsfreiheit des Abregelungsvorgangs mittels einer Computersoftware ("EEG Manager") gewahrt, welche seit Anfang 2013 eingesetzt wird. Im übernommenen Stromnetz in Rheinland-Pfalz wird das EEG-Management derzeit noch durch den vorgelagerten Netzbetreiber als Dienstleistung erbracht. Mit der Abrechnung ist ein externes Unternehmen, die E-MAKS GmbH & Co. KG in Freiburg, beauftragt, die als Dienstleister ebenfalls auf die Einhaltung der Vorgaben des EnWG zur Entflechtung im Allgemeinen und den Bestimmungen zur Gleichbehandlung im Besonderen verpflichtet ist. Die Verarbeitung der Aufgaben erfolgt bei der E-MAKS GmbH & Co. KG getrennt nach Netz und Vertrieb. Durch die Interne Revision wurden im Jahr 2016 nachfolgend genannte Themenfelder mit den angegebenen Schwerpunkten geprüft: Recht (Vertragsmanagement und Vertragsverwaltung) Rechnungswesen (Auftrags- und Materialwirtschaft) Netzwirtschaft / Controlling (Netzabrechnung, Regulierungs- und Transportmanagement) Risikomanagement und Compliance (Business Continuity Management, Arbeitssicherheit und Qualitätsmanagement) Feststellungen wurden gleich bzw. werden mit Einführung des Prozessmodellierungssystems behoben. Markenpolitik und Kommunikationsverhalten Kontinuierlich wird vor dem Hintergrund der regulatorischen Vorgaben geprüft, ob ein eventueller Anpassungsbedarf vorhanden ist. Vorstand und Geschäftsführung werden zeitnah über den jeweiligen Informationsstand unterrichtet.

8 Vertragsgestaltung Zwischen der Thüga Energienetze GmbH und der Thüga besteht ein Rahmenvertrag in dem die Dienstleistungen der Thüga für die Thüga Energienetze GmbH geregelt sind. Dieser Dienstleistungsrahmenvertrag vom 04.1.2007 mit der Nachtragsvereinbarung vom 30.1.2009 wurde zum 01.01.2015 überarbeitet, da auch Tochter-/Beteiligungsgesellschaften der Thüga Energienetze GmbH (ausschließlich Netzeigentumsgesellschaften) mit einbezogen werden. In diesem Dienstleistungsrahmenvertrag wird die Thüga zur Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere der Entflechtungs- und Nichtdiskriminierungsbestimmungen nach dem EnWG verpflichtet. Die Thüga Energienetze GmbH steuert sämtliche vertragsgegenständlichen Dienstleistungen durch die Thüga in eigener gesetzlicher Netzbetreiberverantwortung. Thüga hat den Weisungen und Vorgaben der Thüga Energienetze GmbH hinsichtlich der Durchführung der vertragsgegenständlichen Dienstleistung zur Sicherstellung eines gesetzeskonformen, diskriminierungsfreien Netzbetriebes Folge zu leisten. Die Arbeitnehmer der Thüga sind, sofern und soweit sie Tätigkeiten des Netzbetreibers ausführen, den fachlichen Weisungen und der Leitung der Thüga Energienetze GmbH unterstellt. Die entsprechende vertragliche Weisungsbefugnis der Thüga wird in diesen Fällen auf die Thüga Energienetze GmbH übertragen. Der Dienstleistungsrahmenvertrag endet am 31.12.2017 und verlängert sich jeweils um ein Jahr, sofern er nicht von einem der Vertragspartner, mit einer Frist von sechs Monaten vor Ablauf, schriftlich gekündigt wird. Konzessionsverfahren Das Konzessionsmanagement wird autonom von der Thüga Energienetze GmbH als Netzbetreiberin durchgeführt, die auch die Konzessionsverträge im eigenen Namen abschließt. An dem Verfahren sind nachfolgend genannte Fachbereiche beteiligt: Netzabrechnung, Regulierungsmanagement, Controlling, Energiewirtschaftli-

9 ches Controlling, Finanzen/Rechnungswesen, Technik, GIS/Technische Dokumentation. Darüber hinaus besteht für die Thüga Energienetze GmbH im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages (siehe hierzu auch den Punkt Vertragsgestaltung) die Möglichkeit auf die Beratungsleistung der Thüga zum Thema Konzessionen zuzugreifen. Die Beratung erfolgt durch sensibilisierte Mitarbeiter, die auf das Gleichbehandlungsprogramm verpflichtet wurden. Eine unzulässige Weitergabe von entflechtungsrelevanten Informationen insbesondere an die Thüga Energie GmbH ist dadurch ausgeschlossen. Zähl- und Messwesen (Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende) Im Jahr 2016 waren keine Kosten für den grundzuständigen Messstellenbetrieb im Sinne des 3 Abs. 4 MsbG von den Kosten des Netzbetriebs, zu separieren. Das Messstellenbetriebsgesetz wurde am 29.08.2016 erstmalig im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die verbleibende Zeit des Jahres 2016 wurde genutzt, um den Gesetzestext unternehmensintern zu bewerten. Insbesondere war zu prüfen, ob der grundzuständige intelligente Messstellenbetrieb durch die Thüga Energienetze GmbH selbst erbracht oder aber gemäß 41 Abs. 1 MsbG ausgeschrieben werden soll. Eine Entscheidung zu diesem Punkt obliegt der Geschäftsführung der Thüga Energienetze GmbH. Da die Vorbereitung dieser Entscheidung bei der Thüga Energienetze GmbH in 2016 noch nicht abgeschlossen werden konnte, wurde diese im Jahr 2016 nicht mehr getroffen. Ein wesentlicher Grund, warum diese Entscheidung in 2016 nicht abschließend vorbereitet werden konnte, ist die Tatsache, dass wichtige Indikationen zu den Angebotspreisen für moderne Messeinrichtungen und Smart Meter Gateways noch nicht vorlagen. Gleiches gilt für bisher nicht am Markt verfügbare Dienstleistungen, die die Thüga Energienetze GmbH zur Erbringung des intelligenten Messstellenbetriebs künftig beziehen muss. Als Beispiel ist hier insbesondere die Administration der Smart Meter Gateways zu nennen. Da die Preisobergrenzen auf der anderen Seite bereits im MsbG definiert wurden, war eine Bewertung, ob sich der grundzuständige intelligente Messstellenbetrieb durch die Thüga Energienetze GmbH wirtschaftlich erbringen lässt, im Jahr 2016

10 deshalb noch nicht möglich. Eine solche Bewertung ist jedoch zwingend notwendig. Aus den dargestellten Gründen hat die Thüga Energienetze GmbH in 2016 noch keine Anzeige der Grundzuständigkeit für den intelligenten Messstellenbetrieb bei der Bundesnetzagentur gemäß 45 Abs. 3 MsbG vorgenommen. Die Anzeige der Grundzuständigkeit ist zum 30.03.2017 geplant. Marktraumumstellung (Gas) Die Thüga Energienetze GmbH ist von der Marktraumumstellung nicht betroffen. III. Schulungskonzept Auch im Jahr 2016 wurden die Schulungen bei Thüga und dem IT-Dienstleister fortgesetzt. Die Mitarbeiter wurden in bilateralen Gesprächen und im Rahmen von Betriebsversammlungen über die Festlegungen des Gleichbehandlungsprogramms der Thüga sensibilisiert. Zwischen Thüga und dem IT-Dienstleister besteht eine Vereinbarung zur Einhaltung des Gleichbehandlungsprogramms. Weiterhin wurden neue Mitarbeiter unterwiesen und alle betroffenen Mitarbeiter schriftlich auf die Einhaltung der sie betreffenden Bestimmungen des Gleichbehandlungsprogramms verpflichtet. In der Verpflichtungserklärung werden die Informationen gem. 6a Abs. 1 und 6a Abs. 2 EnWG beispielhaft aufgeführt. Der Gleichbehandlungsbeauftragte hat sich seinerseits durch Teilnahme an Erfahrungsaustauschveranstaltungen des Verbands fortgebildet. IV. Überwachungskonzept Im Gleichbehandlungsprogramm wurden dem Gleichbehandlungsbeauftragten Rechte eingeräumt, die eine Überwachung der Einhaltung des Gleichbehandlungsprogramms durch Akteneinsicht und Befragung von Mitarbeitern ermöglichen. Zur

11 Aufklärung von Verdachtsfällen und für Stichproben besteht ungehinderter Zugang zu Akten und Mitarbeitern. Durch die laufende Einbindung in die Neugestaltung aller Prozesse hatte der Gleichbehandlungsbeauftragte einen guten Einblick in die 2016 vorhandenen Abläufe. Als große Netzgesellschaft stellt auch die assoziierte Vertriebsgesellschaft für die Thüga Energienetze GmbH ein externes Unternehmen dar, welches zu keiner Zeit besser gestellt ist als ein sonstiges externes Unternehmen. Vorgaben der Thüga an die Thüga Energienetze GmbH erfolgen nur im Zuge der Rentabilitätskontrolle. In der Gesellschafterversammlung ist kein Mitarbeiter der Thüga vertreten, der mit Vertriebsaufgaben betraut ist. Das Controlling erfolgt durch sensibilisierte Mitarbeiter, die auf das Gleichbehandlungsprogramm verpflichtet wurden. Der Gleichbehandlungsbeauftragte ist telefonisch, per Fax oder per E-Mail erreichbar. Mitarbeiter haben die Verpflichtung, Verstöße gegen das Gleichbehandlungsprogramm dem Gleichbehandlungsbeauftragten mitzuteilen. Im Berichtszeitraum wurden keine Verstöße gemeldet. München, den 20.03.2017 gez. Georg Kranz (Gleichbehandlungsbeauftragter)