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MDTnyt 2 / 07 Brug øjnene! Om CRITT og forskningsprojektet Eye-to-IT Ingenieur vs. Übersetzer: Wird Hochtechnologie zu hoch für Übersetzer? Legal Interpreting in Britain dee s corner Julekonkurrence

Dansk Translatørforbund Dansk Translatørforbund er en brancheorganisation, der blev sti et den 15. januar 1990. Forbundets medlemmer er selvstændigt praktiserende translatører og tolke, der kan vise deres tilhørsforhold til forbundet ved e er deres navn at anføre betegnelsen MDT (Medlem af Dansk Translatørforbund). Dansk Translatørforbund har vedtaget etiske og kollegiale regler, som hvert enkelt medlem skal overholde. Medlemmerne er underlagt tavshedspligt vedrørende forhold og enkeltheder om deres klienter, som de må e få kendskab til under udførelsen af deres arbejde. Derudover skal det enkelte medlem til stadighed forny og udvikle sin sproglige og faglige viden. For at bidrage hertil arrangerer Dansk Translatørforbund jævnligt kurser inden for fagligt relevante emner. Disse kurser er åbne for alle interesserede. Forbundet bistår sine medlemmer ved til hvert medlem at udlevere en omfa ende håndbog, der giver oplysninger om de forhold, en translatør erfaringsmæssigt støder på i sit arbejde. Nyuddannede medlemmer får tilbudt en mentorordning, hvor de får tilkny et en erfaren kollega i samme sprog, som bistår med råd og dåd ved det nye medlems etablering af selvstændig virksomhed. Alle medlemmer er forpligtet til at have en professionel ansvarsforsikring. Foruden at arbejde for en høj faglig standard blandt medlemmerne repræsenterer Dansk Translatørforbund sine medlemmer over for myndigheder i Danmark og i EU-sammenhæng, ligesom forbundet samarbejder med en række udenlandske oversæ erorganisationer. MDTnyt Redaktion Annie Georgsen (ansv.) Asger Rygs Gade 2A, 2.th. 1727 København V Tlf. 30 61 44 05 Jeanne e Jensen Tlf. 33 32 41 14 Birte Kreilgaard Tlf. 48 24 87 78 Dee Shields Tlf. 45 81 84 15 E-mail: shields@tdcadsl.dk Annoncer Helsides: kr. 1.000,- ekskl. moms Halvsides: kr. 650,- ekskl. moms Artikler Artikler og andet materiale, der offentliggøres, dækker ikke nødvendigvis redaktionens eller Dansk Translatørforbunds holdninger. Bidrag sendes på diske e, cd-rom eller pr. e-mail til Dee Shields eller til Dansk Translatørforbund. ISSN 0907-2692 2

Der har i den senere tid været en del røre om translatørhvervet, idet Handelshøjskolen/CBS har varslet nedlæggelse af uddannelsen i andre sprog end engelsk. Årsagerne er - så vidt vides at der ikke er tilstrækkelig mange studerende til at opre e hold, medmindre der bevilges yderligere økonomisk stø e til uddannelserne, samt at de potentielle studerende ikke har den fornødne sproglige kompetence til at studere sprog på højt niveau. Dansk Industri har undersøgt sprogbehovet i danske virksomheder og er kommet til den konklusion, at der er et meget stort behov for sproglig kompetence. Denne kompetence skal i vid udstrækning ligge hos de enkelte medarbejdere, men det står også klart, at specialopgaverne bør lægges ud til eksperter (translatører). Mindre virksomheder kan ikke have den fornødne specialkompetence i deres egen organisation, og større virksomheder kan ikke dække alle sprog gennem ansæ else af specialister. Det er ikke nogen overraskelse, at engelsk er det mest udbredte sprog i virksomhederne og den internationale samhandel, men der er i høj grad også brug for andre sprog. Det er dokumenteret, at danske virksomheder mister en del ordrer på grund af manglende fremmedsprogskompetence og har afstået fra markedsfremstød på grund af svære kommunikationsvanskeligheder på et andet fremmedsprog end engelsk. Dansk Industris undersøgelse viser også, at en meget stor del af de danske virksomheder anvender ekstern assistance til udarbejdelse af tekster på fremmedsprog. Det drejer sig især om teknisk og juridisk materiale samt salgsmateriale. En del virksomheder bruger også tolke. Spørgsmålet er så, hvor al den kompetence skal komme fra i fremtiden. Dansk Industri peger, som nævnt, på opgradering af de enkelte medarbejderes sproglige kunnen, hvilket uden tvivl kræver meget kompetente undervisere, der ganske givet ville kunne findes i translatørernes rækker, idet det formodes, at det er medarbejdernes erhvervsrelaterede sprogkompetencer, der skal fokuseres på. Den eksterne kompetence, der e erspørges, synes helt klart at være translatørkompetence. Så hvad sker der, når der ikke længere bliver uddannet translatører i København, bortset fra translatører i engelsk? Den senere tids debat om translatøruddannelserne har endnu ikke påkaldt sig den store opmærksomhed fra advokat-, politi- og domstolskredse, men det må formodes, at en fremtidig mangel på translatører og den deraf følgende mangel på personer, der kan udføre bekræ ede oversæ elser eller levere kompetent tolkning, må ramme disse områder hårdt. Politikerne synes overhovedet ikke at interessere sig for denne problemstilling. Det burde de. De burde reagere, inden det bliver for sent at bibringe nye generationer den fornødne specialkompetence. Me e Aarslew Formand Indholdsfortegnelse Brug øjnene! Om CRITT og forskningsprojektet Eye-to-IT...4 Ingenieur vs. Übersetzer: Wird Hochtechnologie zu hoch für Übersetzer?...8 Om Retssystemets opbygning e er domstolsreformen...17 Ich und mein Beruf...18 På ne et...20 Words words words...21 Legal Interpreting in Britain...24 Eine schöne Dänin...32 Julekonkurrence... 34 dee s corner...36 Fra vores egen verden...39 Beskikkede i perioden 27.03.2007-05.12.2007...41 3

Brug øjnene! Om CRITT og forskningsprojektet Eye-to-IT Af Arnt Lykke Jakobsen, professor i oversæ else og oversæ elsesteknologi, CBS CBS satser på oversæ elsesforskning Der er flere grunde til at CBS satser på oversæ elsesforskning. En er, at CBS altid har betragtet oversættelse som et kerneområde i uddannelsen af translatører og tolke. Og translatører og tolke skal ikke kun kunne tolke og oversætte. De skal også kunne forklare hvorfor de tolker og oversæ er som de gør, og begrunde hvorfor én oversæ elsesløsning er bedre end en anden. Den form for argumentation kræver professionel viden og indsigt baseret på forskning, helst af nyeste årgang. En anden grund er, at flere og flere mennesker har en flersproget dagligdag, hvor der løbende foregår én eller anden form for oversæ else. På mange menneskers arbejde tales der nu flere forskellige sprog af kolleger og kunder, og ikke kun dansk og engelsk. Også når vi skriver, er der tit et element af oversæ else. Hvis vi skal skrive en reklametekst eller en produktbeskrivelse, stø er vi os gerne til tekster af samme slags. De er tit ikke skrevet på samme sprog som vores tekst skal skrives på, men hvis de er gode, lader vi os inspirere af dem og finder en smart måde at gengive dem på, på vores sprog. Der er så ikke tale om oversæ else i snæver forstand, men i en bredere forstand hvor udtryk og indhold i én tekst giver inspiration til formuleringer i en anden. Masser af smarte formuleringer og trendy udtryk skyldes netop den form for påvirkning fra ét sprog til et andet. Denne løbende dialog mellem flere sprog betyder, at vi bevidst eller ubevidst hele tiden sammenligner, omdanner, oversætter, nyformulerer betydningsindhold på tværs af sprogene. Det er på den baggrund man næsten kan sige, at vi lever i oversættelse. Det er selvfølgelig en konsekvens af de transformationsprocesser, vi har vænnet os til at sammenfa e under overskri en globalisering og det placerer humanistiske specialer som oversættelse, tolkning, kommunikation og formidling helt centralt, når det gælder om at forholde sig til de forandringsprocesser, vi står midt i. Derfor er det rigtigt set af CBS at prioritere området højt. Vi tolker og oversæ er måske nok alle sammen, men ikke alle lige professionelt. Hvis vi skal gøre os gældende internationalt, må vi kunne udtrykke os med fuld styrke og forstå det andre kommunikerer helt ud i krogene. CRITT center for forskning og innovation inden for oversæ else I daglig tale hedder centeret CRITT, der står for Center for Research and Innovation in Translation and Translation Technology. Det blev startet i 2005. Som navnet siger, er der tale om et forskningscenter, der skal forske i oversæ else og oversæ elsesteknologi. Forskningen er specielt re et mod oversæ elsesprocesser. Den har kort fortalt til formål at beskrive hvordan oversæ ere, specielt ekspertoversæ ere, laver oversæ elser. Det er ikke os, der ved eller har en bestemt mening om, hvordan gode oversæ elser ser ud, men når vi bruger ekspertoversæ ere som forsøgspersoner, går vi ud fra, at de kan vise os, hvordan best practice på området udfolder sig. Vi undersøger så, hvordan ekspertoversæ ere bearbejder betydning kognitivt, dvs. hvordan de læser en kildetekst; hvad de hæ er sig ved; om de læser en tekst anderledes end andre læsere, fordi de måske læser med særlige oversæ elsesbriller; hvordan de finder frem til gode eller i hvert fald acceptable oversæ elsesløsninger; hvordan de inddeler teksten i segmenter m.m. Det er den form for procesorienteret oversæ elsesforskning CRITT er blevet særlig kendt for. Endelig interesserer vi os også for oversæ elsesprocesser forstået som arbejdsprocesser, ikke mindst samarbejdsprocesser. Her undersøger vi f. eks. hvor meget tid oversættere bruger på indledningsvis at orientere sig i den tekst de skal oversæ e; hvor meget tid de bruger på at udarbejde en råoversættelse; og hvor meget tid de bruger til revision, research, ordbogsopslag; hvordan en opgave fordeles på flere specialiserede medarbejdere mv. 4

Oversæ elsesteknologi Professionel oversættelse er godt på vej til at udvikle sig til højteknologi. Computeren bruges overalt, og med den alle de elektroniske hjælperedskaber den giver adgang til i form af elektroniske ordlister, ordbøger, termbaser, tekstkorpora, encyklopædier mv. Alene Internettets informationsadgang har revolutioneret den måde oversæ ere arbejder på. Men ud over disse almindeligt brugte værktøjer og ressourcer beny er oversæ ere mere specialiserede teknologier, først og fremmest oversæ elseshukommelser. Omkring det tidspunkt da CRITT blev startet, var vi ved at afslu e CBS s bidrag til EU-projektet ecolore. Det var netop et projekt, der havde til formål at udvikle materiale beregnet til undervisning i brugen af oversættelseshukommelsessystemer, specielt til lokalisering af so ware. Resultatet af de e projektsamarbejde ligger nu tilgængeligt for alle på Interne et (www.ecolore.leeds.ac.uk). Softwarelokalisering er et teknologikapitel for sig, men det understreger sådan set kun den almindelige tendens, at oversæ else nu næsten altid udføres ved, at en menneskelig ekspert (oversætteren) samarbejder med noget ret sofistikeret teknologi. Et andet eksempel er TV-tekstning, der allerede kræver specialiseret teknisk viden, og hvor der netop for tiden tales om at begynde at anvende en ny teknologi, talegenkendelse, som redskab til simultantekstning. Når vi vil forske i oversæ else, er det derfor klart, at vi må studere, hvordan denne interaktion mellem den humane aktør og teknikken fungerer; hvordan det evt. ændrer både de kognitive processer og arbejdsprocesserne i det hele taget. Den slags undersøgelser har vi indtil nu især brugt so wareproduktet Translog til, men CRITT er nu med i et stort EU-projekt, Eye-to-IT, som løber fra 2006-2008 og inddrager spændende ny teknologi. Eye-to-IT Eye-to-IT er et projekt under EU s 6. rammeprogram under det, der kaldes IST, Information Society Technologies. Det handler altså om, at vi gerne skal yde et bidrag til yderligere udvikling af informationssamfundet. Det vi mener vi kan bidrage med i samarbejde med 5 andre konsortiepartnere fra Finland, Sverige, Norge, Østrig og Bulgarien tager netop udgangspunkt i vores forskning i ekspertoversætteres oversættelsesprocesser. Vi forsøger i udgangspunktet at udvikle et teknologisk redskab til endnu mere intensivt studium af, hvordan samspillet fungerer mellem en menneskelig ekspert (i vores design er det en oversætter) og et (høj)teknologisk værktøj (et oversættelsesværktøj). Ved at forbinde tre forskellige kendte teknologier, får vi mulighed for at monitorere hele samspillet mellem menneske og computer fra input over bearbejdning til output. Til at monitorere input bruger vi eye-tracking, altså måling af øjenbevægelser og registrering af hvad oversæ eren hele tiden har i fokus. Det giver os fantastisk præcis information om, hvad det er for tekstelementer oversæ eren netop er i gang med at finde en oversæ elsesløsning til. Til at registrere output anvender vi Translog, der registrerer tasteanslag i realtid. Og endelig bruger vi i nogle sammenhænge også EEGmåling til registrering af, hvilken elektrisk aktivitet der løbende er i forskellige områder af hjernen. Et praktisk mål Målet med projektet er imidlertid ikke kun at udforske ekspertoversætterens måde at bruge øjnene på og arbejde på. Målet er, at denne forskning skal føre frem til, at vi kan konstruere et system, der på baggrund af den måde oversæ ere arbejder på og styret af dem kan understø e deres arbejde. Det langsigtede mål er at udvikle et system, der optimerer oversæ elsesaktiviteten ved at give løbende intelligent feedback baseret på analyse af de data, der opsamles ved hjælp af de tre anvendte teknologier. Hvad vil det sige i praksis? Jo, vi forestiller os, at oversætteren sidder og arbejder ved en computer, måske bare en bærbar, med en indbygget eye-tracker. Vores so ware opsamler løbende data om øjenbevægelser og tasteanslag og kobler denne information sammen med, hvad det er for ord, der er på skærmen eller bliver tastet. Ud fra øjenbevægelserne vurderer vores so ware, om læsningen skrider uproblematisk frem, eller om der er tegn på, at oversæ eren har brug for hjælp. Hvis der f. eks. bliver fokuseret usædvanligt længe på et bestemt ord, eller hvis 5

det bliver læst igen og igen, tolkes det som tegn på, at oversæ eren nok gerne vil have et godt forslag hvisket i øret. Tilsvarende kan man forestille sig, at systemet ud fra tasteadfærden kunne finde ud af, at der et sted var brug for hjælp til at komme videre i en sætning. Så kunne systemet foreslå en mulig fortsæ else. I det system, vi udvikler i Eye-to-IT projektet, er det tanken, at den hjælp systemet skal tilbyde, bare vil blive vist som tekst på skærmen, men i et ikke så fjernt perspektiv kan man fint forestille sig, at forslag faktisk bliver udtalt. Hvis hele denne proces kan bringes til at fungere relativt præcist og hurtigt, mener vi det vil være en meget behagelig og stor hjælp til den oversætter, der stadig vil foretrække selv at styre processen. Hjælpeopslagene vil alle være blevet aktiveret af oversæ erens egne øjen- eller fingerbevægelser og altså alle være udsprunget af oversæ erens øjeblikkelige og helt individuelle behov. Ambitionen er endvidere, at hjælpen kan blive tilbudt så hurtigt, at oversætteren ideelt set ikke engang selv når at registrere sit behov for hjælp. Vi ved, at der går i hvert fald omkring et halvt sekund, fra de første ydre tegn på usikkerhed viser sig, og til man selv bliver bevidst om et problem. I det halve sekund kan en computer nå at udføre et kæmpe antal operationer, og hvis vi får tingene til at lykkes, som vi håber, når computeren både at registrere oversætterens usikkerhed i øjnene, koble informationen til det eller de ord på skærmen usikkerheden handler om, indhente relevant information i elektroniske ressourcer (ordbøger, oversættelseshukommelser, vidensdatabaser m.m.) og at præsentere en relevant prompt eller hviske den i øret på oversæ eren så hurtigt, at oversæ eren nærmest vil opleve den præsenterede information som sin egen gode idé. Inden vi når så langt, og der er et godt stykke vej endnu, bliver der selvfølgelig brug for ekspertoversæ ernes vurdering af systemets usability. Men vi er fortsat fortrøstningsfulde, og håber på at få etableret en god spiral, der sæ er os i stand til på den ene side at forbedre den menneskelige aktørs indsats og på den anden side sæ er os i stand til at optimere de teknologiske løsninger, så de også yder et bidrag til at forbedre aktiviteten. Her ser vi frem til et tillidsfuldt samarbejde med professionelle translatører. Os der styrer, men i samarbejde med maskinerne Man skal ikke være bange for at maskinerne kommer til at styre verden. Der er ingen tvivl om at f. eks. maskinoversættelse vil vinde yderligere terræn på områder, der egner sig specielt til det. Det skal vi hilse velkomment som et godt bidrag til informationssamfundet. Men det, der interesserer os i CRITT, er især det mere og mere udbredte forhold, at eksperter udøver deres ekspertise ved hjælp af en teknologi, at teknologibeherskelsen er en uadskillelig del af deres ekspertise. Det er ikke en tilfældighed, at et projekt som Eye-to- IT er blevet til i et forskernetværk, der kalder sig EXPERTISE (http://www.hf.uio.no/ilos/ forskning/forskningsprosjekter/expertise/). Det vi alle skal til at vænne os til er, at selv dagligdags handlinger i fremtiden vil blive udført i en form for dialog med intelligente teknologier. IT og oversæt telsestek nolog i skaber nye arbejdsvilkår og nye globale samarbejdsrelationer Som allerede nævnt interesserer vi os i CRITT for kognitive aspekter af oversættelse, for interaktionen mellem oversætteren og de teknologiske værktøjer, for selve værktøjernes beskaffenhed og for kvaliteten af de produkter, der kommer ud af det. Den sidste store klump af spørgsmål, vi interesserer os for, kan man kalde de mere sociale eller organisatoriske og ledelsesmæssige aspekter af oversæ else. Som led i globaliseringsprocessen oplever vi en kra ig tendens til, at der udvikler sig en stærk global oversæ elsesindustri. Hvis en oversæ er har strøm på sin computer og adgang til Interne et, gør det ikke den store forskel om hun/han er ved stranden på Mauritius, hjemme hos et sygt barn eller inde på bureauet. Oversæ elsesarbejde kan i stigende grad udføres hvor som helst. Det betyder, at oversæ erbranchen er i global konkurrence, prismæssigt, kvalitetsmæssigt, og mht. til teknologiløsninger. Oversættere har derfor globaliseringens forandringer helt inde på livet, både dens velsignelser og udfordringer. Udfordringerne hænger sammen med den skærpede konkurrence. Uden konstant fornyelse, kreativitet og innovation får man ikke 6

de spændende opgaver, men incitamentet til fornyelse er der, for det første fordi oversæ eren har rig mulighed for at profitere af det øgede behov i verden for informationsformidling, men mest måske på grund af oversæ erens nøglerolle ikke kun i hele globaliseringsprocessen, men i alle de lokale kulturformidlingssituationer der præger vores dagligdag. En lille flok medlemmer havde i foråret fornøjelsen af at få præsenteret den praktiske side af projektet Eye-to-IT ved et arrangement på CBS. Ud over den spændende udlægning af projektet, som I har kunnet læse om her ovenfor, fik vi en demonstration af eyetracking-proceduren, som man faktisk anvender i praksis, da centeret også tjener penge ved at udføre opgaver for private virksomheder. Et frivilligt offer fik påmonteret elektroder her og der og blev sat foran en computer med indbygget kamera og specialprogram, og så fik hun besked på at se på en side, sådan som hun normalt ville se på den. Det var vistnok en søgning på Google, eller sådan noget lignende. Der var altså ikke tale om noget, der kunne minde om en oversæ elsessituation, som projektet arbejder hen imod, men en test af hvilke øjenbevægelser en person foretager, altså hvad hun mere eller mindre bevidst ser på. Den slags resultater er interessante for virksomheder, der skal prøve at måle, om deres netreklamer ses, og hvor de måske kan placeres bedre osv. Normalt kan man jo kun måle på, om folk klikker sig ind på en given annonce. Her sad vores testperson så og så og så, og bage er fik vi en masse blå streger frem på skærmen, som viste præcist, hvordan hendes øjne havde bevæget sig. Det var utroligt fascinerende og egentlig også lidt skræmmende at se, hvor meget man faktisk ser på alt andet end det, man reelt er i gang med at læse. Me e Eilskov 7

Ingenieur vs. Übersetzer: Wird Hochtechnologie zu hoch für Übersetzer? Peter A. Schmi (Leipzig) 1 Hintergrund Es geht hier um die alte Frage, wer letztlich als Translator besonders kompetent ist eine Person mit translatorischer Fachausbildung und ergänzendem Fachwissen in einem anderen Fach, oder eine Person mit nich ranslatorischem Fachwissen mit zusätzlichen Fremdsprachenkenntnissen. Oder, salopp ausgedrückt, und in Bezug auf den besonders typischen Praxisfall technischer Übersetzungen: Wer übersetzt besser, ein Diplom-Übersetzer oder ein Diplom- Ingenieur? Eine andere Version dieser Frage, die gleichwohl häufig so formuliert wird, möchte ich nicht akzeptieren: Man sollte nicht fragen, ob Fachleute besser übersetzen als Übersetzer. Das ist zwar kurz, aber insofern falsch, als auch Übersetzer Fachleute sind, nur eben in einem anderen, ihrem eigenen Fach. Und Fachleute z.b. auf dem Gebiet des Maschinenbaus sind keine Fachleute für Textbau. Darauf hat schon vor fast zwei Jahrzehnten Justa HOLZ-MÄNTTÄRI hingewiesen, die Übersetzer als Textbauexperten bezeichnet und zwischen Sachfachleuten und Translatoren unterscheidet (HOLZ-MÄNTTÄRI 1984:159). Die Teilnehmer einer translatologischen Konferenz werden mit dieser Frage wohl kaum Probleme haben. Denn natürlich sind nur Übersetzer für das Übersetzen ausgebildet, und Ingenieure sind eben (normalerweise) nicht für das Übersetzen ausgebildet: Handelt es sich um einen nicht als Translator ausgebildeten Sachfachmann, der lediglich mehrere Sprachen kann, dann ist er kein Fachmann für Translation. Ihm fehlt die entscheidende Kompetenz. Ist er dagegen als Translator ausgebildet, dann ist er dem allgemeinen Translator auf dem Gebiet seiner Sachspezialisierung überlegen. Sonst nicht. (HOLZ-MÄNTTÄRI 1984:159) Andererseits wurde schon ö er festgestellt: Entgegen anderslautenden Behauptungen kann man nur das übersetzen, was man auch verstanden hat. (WILSS 1977:223) Auch ich vertrete, allerdings mit Einschränkungen, diesen Standpunkt. Eine der Einschränkungen ist z.b. die Überlegung, dass, wenn dieses Postulat gilt, dann eben die maschinelle Übersetzung per definitionem unmöglich ist weil Computer nicht verstehen und dann folglich auch nicht übersetzen können. Andernfalls müsste man Computern mit MÜ- Programmen das Verstehen und somit eine Art künstliche Intelligenz zugestehen. Eine zweite Einschränkung ist die beobachtbare Tatsache, dass nicht nur Computer de facto ohne den Text zu verstehen übersetzen (unter bestimmten Voraussetzungen sogar inhaltlich und sprachlich tadellos! 1 ), sondern dass auch Humanübersetzer (oder Simultandolmetscher) gelegentlich Texte übersetzen, die sie nicht verstehen. Und dies manchmal richtig und manchmal falsch. Insofern würde ich lieber präziser formulieren: Man kann nur solche Texte mit gleich bleibender Qualität zuverlässig sinnvoll und zweckgerecht übersetzen, die man auch verstanden hat. Damit kommen wir zurück zum Thema: Um Fachtexte zu verstehen, benötigt man Fachwissen. Für sehr spezielle Fachtexte benötigt man sehr spezielles Fachwissen. Selbstverständlich können wir unseren Diplom- Übersetzern und Diplom-Dolmetschern nicht jedes spezielle Fachwissen mit auf den Weg geben, das sie im konkreten Praxisfall benötigen. Zugegebenermaßen verfügen beispielsweise Ingenieure über erheblich mehr technisches Fachwissen als unsere Absolventen, selbst dann, 1 Wer pauschal behauptet, dass vollautomatisch übersetzte Texte generell untauglich seien, muss sich den Vorwurf der Realitätsferne gefallen lassen und kennt weder die aktuellen Möglichkeiten der maschinellen Übersetzung (MÜ) noch die Praxis beim Einsatz der MÜ in Verbindung mit kontrollierter Sprache. 8

wenn diese ein technisches Ergänzungsfach wie z.b. Maschinenbau oder Bauwesen studiert haben. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Absolventen etwas in einem Fachtext nicht verstehen, größer als bei einer Person, die Experte auf dem speziellen Fachgebiet ist. Es wurde in diesem Zusammenhang schon gesagt, dass der ideale Fachtranslator ein Doppelstudium habe, zum einen das komple e translatorische Diplomstudium, zum anderen ein komplettes anderes Studium, z.b. als Maschinenbauingenieur. Theoretisch ist das natürlich richtig. Praktisch ist es aber, milde formuliert, unrealistisch zu erwarten, dass jemand nach dem Abitur noch mindestens zehn Jahre (!) studiert, um dann frühestens im Alter von 28 Jahren als Berufsanfänger in den Markt einzusteigen und erstmals finanziell auf eigenen Füßen zu stehen. Ein Wikinger war in diesem Alter schon am Ende seiner typischen Lebenserwartung... Hinzu kommt, dass absolut nicht damit zu rechnen ist, dass sich die so erworbene Doppelqualifikation in einem doppelt so hohen Einkommen niederschlägt. Ein Ingenieur mit zusätzlichem Übersetzer-Diplom wird, wenn er als Ingenieur eingesetzt wird, nicht mehr Geld bekommen als ohne das Übersetzer-Diplom. Und ein Diplom-Übersetzer cum Diplom- Ingenieur wird nur vielleicht ein höheres Einkommen erzielen als ein Übersetzer mit nur einem einzigen akademischen Abschluss. Es ist daher geradezu zwangsläufig, dass die translatorischen Ausbildungsgänge schon seit einem halben Jahrhundert so strukturiert sind, dass die Vermi lung von nich ranslatorischem Fachwissen als sog. Ergänzungsfach oder Sachfach parallel zum translatorischen Studium verläuft. Wir haben daher bereits 50 Jahre Erfahrung mit derart ausgebildeten Diplom- Übersetzern und Diplom-Dolmetschern. Ich habe über die Jahre zahlreiche Sprachendienstleiter und Inhaber von Übersetzungsbüros nach ihren Erfahrungen mit Übersetzern befragt. Dass Übersetzer und Dolmetscher selbst an ihre Qualifikation glauben, ist zu erwarten und insofern vielleicht nicht überzeugend genug. Ich verweise daher auf zwei Personen, die selbst keine translatorische Ausbildung haben und insofern nicht im Verdacht stehen, Diplom-Übersetzern und ihrer fachlichen Kompetenz gegenüber eine rosarote Brille zu tragen. Zum einen Wolf-Dieter Haehl, dem früher eines der größten Übersetzungsbüros in Deutschland gehörte, das sich auf technische und naturwissenschaftliche Übersetzungen spezialisierte. Haehl, obwohl selbst promovierter Ingenieur, ha e wiederholt betont, dass er mit Diplom-Übersetzern bessere Erfahrungen machte als mit Diplom-Ingenieuren. Das Gleiche sagt heute Wolfgang Sturz, ebenfalls promovierter Ingenieur ohne Übersetzerausbildung, dessen Firma transline heute zu den erfolgreichsten und dynamischsten Übersetzungsbüros in Deutschland zählt, und der seine Einschätzung auf viele Jahre Erfahrung stützen kann. Insofern bestätigen die Praxiserfahrungen das, was HOLZ-MÄNTTÄRI bereits im Jahre 1984 zusammenfassend feststellte: In der Tat verfügt ein Sachfachmann nur in Ausnahmefällen über die erforderliche translatorische Kompetenz. (HOLZ- MÄNTTÄRI 1984:150) Damit müsste das Sachfachmann vs. Translator - Problem eigentlich erledigt sein. In einem jüngst erschienen Aufsatz hat Michael GRADE von der FH Köln untersucht, welche Auswirkungen es auf das Übersetzen hat, dass das naturwissenschaftliche und technische Wissen exponentiell zunimmt (GRADE 2002). Seine Einschätzung der Situation ist alarmierend: 2 Der massive Bedarf der technikorientierten deutschen Exportindustrie an fremdsprachiger Produktdokumentation [...] und die Schlüsselrolle der Neuen Technologien bei der Sicherung der Position Deutschlands im internationalen Handel werden von einem Teil der Hochschulen mit Sprach-/Über- 2 Bei der Lektüre des Aufsatzes von GRADE sollte man gleichwohl stets im Auge behalten, dass er sich primär auf Erfahrungen mit Absolventen der FH Köln bezieht. Besonders die Prozentangaben über die tatsächlichen Tätigkeitsfelder der Kölner FH-Absolventen in der Praxis lassen sich nicht verallgemeinern und decken sich insbesondere nicht mit den Ergebnissen unserer Umfragen unter Absolventen der universitären Studiengänge in Mainz/ Germersheim und Leipzig. 9

setzungsstudiengängen offenbar als ein nichtakademisches Problem betrachtet, das die Grundlagen des Studienfachs Übersetzen/Dolmetschen nicht unmi elbar berührt. Der direkte Zusammenhang zwischen den Aktivitäten der Industrie und dem Phänomen Übersetzungen wird in seinem quantitativen Umfang und in seiner wirtscha lich-strategischen Bedeutung nicht angemessen erkannt. (GRADE 2002:56) In der Tat gibt es immer mehr zu wissen und zu lernen. Schlimmer noch: Fast alles in der Technik wird immer komplizierter und abstrakter. Wenn man die Prämisse akzeptiert, dass man nur übersetzen kann, was man versteht, dann muss man sich heute erneut fragen, ob die Absolventen unserer heutigen Übersetzer- und Dolmetscherstudiengänge noch eine Chance haben, aktuelle (oder gar kün ige) technische Texte zu verstehen. 3 Betrachten wir exemplarisch für generelle Tendenzen die Kfz-Technik. Das ist nicht weit hergeholt (oder nur der Tatsache geschuldet, dass dies mein Spezialgebiet ist), sondern die Automobilindustrie gilt als die Schlüsselindustrie des nächsten Jahrzehnts. Dies ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie der Hypovereinsbank (das ist die größte Immobilienfinanzierungsbank in Europa und die zweitgrößte Bank in Deutschland) und des Unternehmens Mercer Management Consulting (einer der größten Unternehmensberaterfirmen der Welt). Die Studie wurde in breiten Kreisen zitiert, nicht 3 Ein Aspekt sei hier nur angedeutet: Wer eine Orientierung der translatorischen Lehre an der Praxis fordert, wird im universitären (!) Umfeld mitunter stigmatisiert als jemand, der zum einen unwissenschaftlich sei oder denke und zum anderen (oder deswegen) ein Protagonist der Fachhochschulen so, als sei Praxisferne ein Garant für Wissenscha lichkeit oder umgekehrt Praxisnähe unvereinbar mit Wissenscha lichkeit. Zum einen ist es eine zynische Auffassung von Lehre, etwas (auf welchem Niveau auch immer) zu lehren ohne Rücksicht darauf, ob das Gelehrte für die Lernenden in irgendeiner Weise relevant oder nützlich ist (wobei Nutzen durchaus nicht auf Materielles beschränkt ist), zum andern verdichtet sich über die Jahre der Eindruck, dass vor allem diejenigen Personen den Begriff Praxis am meisten fürchten und bekämpfen, die davon am wenigsten Ahnung haben. nur innerhalb der Auto-Szene, wie in der ADAC motorwelt (9/2001:10), sondern auch allgemein in Technikkreisen (z.b. SCHACHT 2001:2). Die Studie stellt verschiedene Bereiche fest, in denen sich signifikante technologische Entwicklungen und Veränderungen abzeichnen: Viele der noch einigermaßen begreifbaren mechanischen und hydraulischen Systeme werden noch mehr als bisher schon durch Elektronik verdrängt werden (vgl. dazu auch den von GRADE 2002:51-53 beschriebene Trend zur Hochtechnologie); neue Antriebssysteme, wie etwa die Brennstoffzellentechnik, werden eine Alternative zu den relativ archaischen Kolbenmotoren darstellen; High-Tech-Werkstoffe werden eine zunehmende Rolle spielen, wie z.b. hochfeste Stähle, Metallschäume, Magnesium, Kohlefasern, Keramik und Sintermaterialien. Das wird nicht nur die Autos verändern, sondern auch deren Dokumentation. Schon heute sind Autos leichter zu fahren als jemals zuvor. Man denke z.b. an die einst mühseligen Startvorgänge mit Anlasserkurbel (das gab es noch vor nur 50 Jahren), an alte Vergasermotoren mit manuellem Choke im Vergleich zu heutigen Triebwerken mit computergesteuertem Motormanagement, an die heutigen vollsynchronisierten oder gar vollautomatischen Getriebe (die in 0,2 Sekunden schalten) gegenüber dem früheren Schalten mit Zwischenkuppeln und Zwischengas, an die Leichtigkeit des Bremsens und Lenkens mit Servounterstützung aber hinter der einfachen Benutzeroberfläche sind Autos schon heute komplexer und komplizierter als jemals zuvor. Schon heute sind rein mechanisch orientierte Kfz-Mechaniker, die nicht umsonst vulgo als Schrauber bezeichnet werden, den Anforderungen moderner Fahrzeuge nicht gewachsen. Simple und daher leicht zu verstehende Gestänge, Seilzüge und Bowdenzüge zur Betätigung von Kupplung, Drosselklappe, Heizung, Sitzen, Außenspiegeln etc. sind bei modernen Fahrzeugen der Luxusklasse bereits heute abgelöst von vielfältigen Servoeinrichtungen, Schrittmotoren und elektronischen Steuerungen vielfältigster Art. Das Schlagwort ist Drive by Wire. Der Fahrersitz des neuen Mercedes SL ist technisch 10

komplexer und teurer als ein kompletter Kleinwagen aus den siebziger Jahren. 4 Der im Jahre 2001 vorgestellte neue 7er BMW beispielsweise mag zwar ein gewöhnungsbedürftiges Design haben, aber er repräsentiert einen allenthalben zu beobachtenden Trend (hier nach größtmöglichem Komfort und Umweltschutz, nach hoher Leistung und hoher Sicherheit), der zu hoher Komplexität der Technik führt, während man gleichzeitig die Benutzeroberfläche möglichst einfach zu machen sucht. Allein dieses Fahrzeug enthält 90 technische Innovationen, also Dinge, die es bisher noch nicht gab. Selbst der simple Schaltoder Wählhebel ist verschwunden. An seiner Stelle sitzt ein einziger Bedienungsknopf, der BMW idrive, der rund 700 Funktionen hat. Der auto motor und sport-kolumnist Malte JÜRGENS (JÜRGENS 2001) hält diese hyperautomatisierten und bedienungserleichterten Autos für eine Plage der Technik und fürchterlich langweilig. Sie mögen langweilig zu fahren sein, aber sie sind unter ihrer Oberfläche schwer zu verstehen. Die BMW-Werksta meister müssen ein vierwöchiges Intensivtraining besuchen, um in die Technik des neuen 7er eingewiesen zu werden. Das bedeutet 160 Stunden intensive Ausbildung für Leute, die vorher bereits Kfz- Meister, also Sachfachleute, waren. 4 Ein neuer Fiat 500 kostete 1970 rund 3800 DM, ein Fahrersitz des aktuellen Mercedes SL kostet ohne Kleinteile, ohne Steuergeräte und ohne Montage über 5000 DM (ca. 2500 Euro). 2 Fachwissensvermittlung in translatorischen Studiengängen 2.1 Ergänzungsfach 160 Stunden das ist fast die Stundenzahl, die man bei der Ausbildung von Diplom- Übersetzern und -Dolmetschern insgesamt einem Ergänzungsfach widmet. Ist das nicht hoffnungslos wenig, wenn man die gleiche Zeit allein dafür benötigt, um einem Experten ein einziges neues Auto zu erklären? Betrachten wir hierzu die Situation an unserem Institut näher. Die Ergänzungsfachausbildung am IALT Leipzig unterscheidet sich von ähnlichen Instituten in einigen Punkten. Wir versuchen zwar ebenfalls, im Rahmen des Möglichen technische Generalisten ausbilden, um unseren Absolventen möglichst breite Berufsmöglichkeiten zu eröffnen, aber ein so diffuses Gebiet wie z.b. Technik als Lehrfach halten wir für unmöglich. Ein Ingenieur, der z.b. fünf Jahre studiert hat, um einigermaßen die Grundlagen des Maschinenbaus zu beherrschen, kann niemanden ernst nehmen, der von sich behauptet, Spezialist für Technik zu sein. Wir bieten hier daher solche Ergänzungsfächer an, die sich mit üblichen Studienfächern decken, also z.b. Maschinenbau, Bauwesen, Informatik, Biowissenscha en/ökologie. Unsere Studierenden besuchen dabei in der Regel die gleichen (oft auch: dieselben) Lehrveranstaltungen wie die Studierenden der betreffenden Fachrichtungen. Das hat den Vorteil, dass sie besser in die Gedankenwelt der betreffenden Disziplin eintauchen. Es hat aber den Nachteil, dass unsere Studierenden dort manche Dinge lernen, die sie in der Translationspraxis später nicht benötigen, und schlimmer umgekehrt vieles nicht erfahren, was für sie als Übersetzer bzw. Dolmetscher relevant wäre, wie z.b. Kulturspezifik fachlicher Begriffe. Am IALT müssen zwei Ergänzungsfächer belegt werden, jedes umfasst insgesamt 90 Stunden, d.h. also 180 Stunden Vermi lung von beispielsweise technischem Fachwissen. Das Ergänzungsfachstudium beginnt erst im dri en Studienjahr, also nach dem Vordiplom, im Hauptstudium. Zu diesem Zeitpunkt haben die Studierenden durch Besuch diverser 11

(und überwiegend obligatorischer) Lehrveranstaltungen bereits eine solide Grundlage erworben, auf der die translatorische Kompetenz im fachsprachlichen Bereich aufgebaut werden kann: Allgemeine Translatologie, also sprachübergreifende Grundlagen interkultureller Kommunikation; Spezielle Translatologie, also übersetzungsrelevante Besonderheiten in einem bestimmten Sprach- und Kulturpaar, wie etwa Kulturspezifik technischer Texte im Vergleich Deutschland vs. USA; translationsorientierte Textanalyse und Textproduktion; Übersetzen von Texten allgemeiner Natur oder niedrigen Fachlichkeitsgrads; Grundlagen der Fachkommunikation, z.b. Fachtextsorten und Fachtextsortenmerkmale, Grundprinzipien der Textverständlichkeit und Textoptimierung; Relevanz von Bildern und anderen nonverbalen Elementen zum Verstehen von Texten, insbesondere von technischen Fachtexten; Lesen bzw. Interpretieren technischer Zeichnungen; Terminologiemanagement in Theorie und Praxis; Möglichkeiten und Grenzen aktueller Übersetzungswerkzeuge. Es gibt auch die Option, als sog. Nebenfach nicht eine weitere Sprache zu studieren, sondern ein nichtphilologisches Fach, wie z.b. Informatik. Das würde bedeuten, dass jemand zwei Fremdsprachen studiert (eine im Hauptfach, eine zweite als erstes Nebenfach) und dazu ein Fachgebiet (z.b. Informatik) als Nebenfach mit insgesamt 600 Stunden Lehrveranstaltungen. Man kann also im Rahmen der translatorischen Diplom- Studiengänge nicht nur breites, sondern auch ein relativ tief gehendes Fachwissen erwerben. 2.2 Fachübersetzungsseminare Zusätzlich beginnen im Hauptstudium die Lehrveranstaltungen (LV) zum Fachübersetzen. Wir nennen diese LV nicht mehr Übungen wie früher und andernorts noch üblich, sondern Seminare. Übung wird erfahrungsgemäß missverstanden als eine reine Drillveranstaltung nach dem Mo o learning by doing, was dem Charakter unserer LV absolut nicht entspricht. 5 Diese haben seminaristischen Charakter im eigentlichen Wortsinne, als sie aussäen sollen, zum eigenen Denken anregen und anhand exemplarischer Texte Problemlösungen und Strategien aufzeigen sollen, die die Studierenden später, wenn die Saat aufgegangen ist, in analogen Fällen einsetzen können. Die Studierenden müssen mindestens 120 Stunden solcher Fachübersetzungsseminare besuchen. Als Qualitätskontrolle sind mindestens drei Übersetzungsklausuren zu schreiben, wobei es sich um drei verschiedene Kombinationen aus Thema und Textsorte handeln muss. Typische Kombinationen von drei Klausuren wären z.b.: wissenscha licher Aufsatz im Bereich chemische Verfahrenstechnik; Installationsanleitung einer Netzwerkkarte; oder: Betriebsanleitung eines Pkw; Vertragstext; Online-Hilfe eines Programms; Patentschri im Bereich Kfz-Technik. Es steht den Studierenden frei, zusätzlich zum Minimum im Laufe des Studiums je nach aktuellem (und variierendem) Angebot weitere Seminare zu besuchen und weitere Klausuren zu schreiben. Typische fakultative Bereiche sind Solarenergie, Windenergie, Kunststoffverarbeitung oder Robotik. 5 Der nominelle Status der Lehrveranstaltung (z.b. Übung) hat auch Auswirkungen auf den Status der Lehrenden (z.b. Lehrkra für besondere Aufgaben) und dieser wiederum Auswirkungen auf das Lehrdeputat; hieraus ergeben sich vor allem im Vergleich der Bundesländer und mit dem Ausland, z.b. mit Österreich Unausgewogenheiten hinsichtlich Aufwand und Einkommen, auf die hier aber nicht eingegangen werden kann. 12

Es ist dem Leser vielleicht aufgefallen, dass meine Beispiele keine Übersetzungsseminare im Bereich Bauwesen oder Biowissenscha en enthielten. Das ist in der Tat ein Manko wir haben aber leider keine Lehrkrä e, die Fachübersetzungsseminare auf diesen Gebieten anbieten könnten. Das ist freilich kein spezifisch Leipziger Problem, aus zwei Gründen: Erstens muss ein Lehrer für Fachübersetzungsseminare profunde Kenntnisse auf dem betreffenden Fachgebiet haben, die relevanten Textkonventionen in beiden Kulturen kennen und, selbstverständlich, beide Sprachen auch im relevanten fachsprachlichen Bereich beherrschen. Wenn wir darauf bestehen würden, in allen als Option angebotenen Ergänzungsfächern auch dazu passende Fachübersetzungsseminare anzubieten, dann müssten wir entweder mehr Lehrkrä e haben (weil, abgesehen vom reinen Stundendeputat und unabhängig von den Belegzahlen, keine Einzelperson in sich so grundverschiedene Sachkompetenzen vereinen kann) oder wir müssten unser Ergänzungsfachangebot deutlich reduzieren. Das erste ist derzeit unmöglich, das zweite nicht im Interesse unserer Studierenden. Der zweite Grund, warum unsere Fachübersetzungsseminare inhaltlich von den Ergänzungsfachinhalten abweichen, liegt darin, dass die in den Übersetzungsseminaren behandelten Texte erheblich spezieller sind als die einführenden Vorlesungen der Ergänzungsfächer. Denn die Ergänzungsfächer sollen eine solide, aber breite Wissensgrundlage in einem Fach liefern, wie etwa im Maschinenbau. Dort wird erklärt, wie Kraft- und Arbeitsmaschinen funktionieren und wie z.b. ein Viertakt- Ottomotor im Prinzip funktioniert, aber es werden nicht Details beschrieben, wie etwa eine variable Ventilsteuerung, die Vorteile der Pumpe-Düse-Einspritzung, geschweige denn, wie beispielsweise die Zylinderköpfe eines V-8-Motors ausgebaut werden. Dass unsere Ausgangstexte meist relativ speziell sind, ist weder ein Manko noch eine Schikane, sondern Resultat einer bewussten (also nicht von Zufälligkeiten bestimmten) Textauswahl im Interesse der Studierenden. 2.3 Ausgangstexte In den Fachübersetzungsseminaren sollen die Studierenden lernen, wie typische Übersetzungsaufgaben effizient und in gewünschter Qualität zu bewältigen sind. Hierzu benötigen wir typische, d.h. ralistische Ausgangstexte. Typische AT sind jedoch eher sehr speziell als allgemein, da allgemeinere Texte meist nicht von technischen Fachübersetzern übersetzt werden. Wir wählen daher solche Texte aus, die im betreffenden Sprachenpaar und in der gegebenen Übersetzungsrichtung in der Praxis besonders häufig übersetzt werden. In der Richtung Englisch-Deutsch z.b. legen wir den Schwerpunkt auf Texte im Bereich Datenverarbeitung und Kfz-Technik. Professionelle Fachübersetzer wissen, dass in solchen Texten vielfältige Übersetzungsprobleme vorkommen können, von denen manche eher genereller Natur sind und generelle Strategien erfordern (z.b. bestimmte Textsortenkonventionen, Umgang mit Tabellen, Grafiken, Prinzipien fachlichen Schreibens, Verständlichkeitsoptimierung, Lösen von Terminologieproblemen, Einsatz von Übersetzungswerkzeugen etc.). Andere sind textspezifisch und müssen speziell für den aktuellen Text gelöst werden. Es ist offensichtlich sinnvoller, solche AT auszuwählen, die möglichst viele allgemeingültige und möglichst wenige einzeltextspezifische Probleme aufweisen. Das bedeutet aber nicht, dass die Texte thematisch eher allgemeiner Natur sein sollten. Die Diskussion der verschiedenen Möglichkeiten zur Lösung genereller (z.b. textsortentypischer) Übersetzungsprobleme trägt dazu bei, dass die Studierenden die exemplarisch eingesetzten Strategien bei kün igen Übersetzungsaufgaben auf analoge Probleme anwenden können. Die Studierenden sollen also nicht fertige Lösungen und Antworten zu isolierten Problemen bekommen, sondern Lösungsstrategien für bestimmte Phänomene erlernen. (Kurz: Es hil einem Hungrigen weniger, ihm einen Fisch zu geben, als ihm zu zeigen, wie man Fische fängt.) Im Idealfall sollten die AT auch möglichst wenig Zeit und mentale Ressourcen unserer Studenten damit binden, die Terminologie und Dokumentationskonventionen eines einzelnen Unternehmens zu lernen. 13

Wenn wir also die Wahl haben zwischen einer Betriebsanleitung, die hinsichtlich Format, Layout, Sprachstil und Terminologie typisch ist, und einer anderen Anleitung, die zwar schön ist, aber ungewöhnlich, dann nehmen wir die typische Anleitung. Es sei denn, dass abzusehen ist, dass die ungewöhnliche Anleitung ein Trendse er ist dann werden wir sie zumindest zusätzlich als Vergleich heranziehen. In jedem Fall gehört zu diesen Seminaren, dass aufgezeigt wird, was bei der betrachteten Textsorte in beiden Kulturen heute typisch ist und welche Entwicklungen sich abzeichnen (zur Textauswahl s. auch SCHMITT 1998c). 2.4 Lehrmethode und Arbeitsfortschri Diese Vorgehensweise, bei der ein größtmöglicher Erkenntnisgewinn aus einem AT-Exemplar extrahiert wird, bedeutet zwangsläufig, dass das eigentliche Übersetzungstempo sehr langsam ist. Unsere Lehrmethode, bei der die Studierenden abwechselnd mehrere Rollen spielen, als Übersetzer, Überprüfer, Au raggeber, ist im Handbuch Translation in Artikel 102 beschrieben (SCHMITT 1998a), darauf gehe ich jetzt nicht ein. Jedenfalls diskutieren wir dabei die Vor- und Nachteile verschiedener Formulierungsvarianten, schreiben, ändern und bauen nach und nach einen Zieltext, der, wenn alles gut läu, letztlich so gut ist wie nur irgend möglich. Das ist o besser als der Ausgangstext (zu AT-Defekten s. SCHMITT 1998b und 1999, vor allem Kap. 2.2). Dieses Textoptimieren dauert natürlich seine Zeit. Die Tatsache, dass wir beim Übersetzen auf alle üblichen elektronischen Hilfsmi el zugreifen, einschließlich Internet, würde normalerweise das Arbeitstempo beschleunigen, wenn es nur darum ginge, möglichst schnell eine passable Übersetzung fertig zu haben. Es geht jedoch darum, die Stärken und Schwächen einzelner Ressourcen zu demonstrieren, damit unsere Absolventen später wissen, welches Hilfsmi el unter welchen Umständen besonders effizient ist. Auch dies kostet Zeit viel Zeit sogar. Insgesamt bedeutet das, dass wir, je nach Text, im Durchschnitt pro 90-Minuten-Sitzung nicht mehr als eine Standardseite diskutieren und übersetzen. Pro Semester mit ca. 15 Seminarsitzungen übersetzen wir also nicht mehr als 15 Standardseiten. Daraus folgt, dass wir nur solche Texte komple übersetzen können, die nicht länger als 15 Seiten sind, wie etwa Geschä sbriefe, Verträge, Patentschri en, Fachzeitschri enartikel, Gebrauchsanleitungen, Produktneuheiten, Pressemi eilungen. Textsorten, die normalerweise länger als 15 Seiten sind, wie etwa Betriebsanleitungen, Softwarehandbücher, Serviceliteratur können nur auszugsweise behandelt werden. Es obliegt der Lehrkra, solche Textsegmente aus dem Globaltext für den Unterricht auszuwählen, die möglichst großen Erkenntniszuwachs pro Zeiteinheit ermöglichen. 100 ähnliche Seiten aus dem Haup ext eines 500-Seiten-Service-Manuals zu übersetzen, bringt weniger Gewinn als 15 prototypische Seiten aus den verschiedenen Teiltexten des Gesamt-Dokuments. 2.5 Lehrkrä e Die Auswahl face enreicher, prototypischer Texte und der normalerweise hohe fachliche Spezialisierungsgrad solcher Texte bedeutet natürlich, dass der Unterrichtende in der Lage sein muss, die bei den Studenten bestehenden textspezifischen Wissenslücken zu schließen. Dieser Wissensvorsprung gegenüber den Studierenden mag selbstverständlich klingen, ist aber dennoch eine relativ schwer erfüllbare Forderung, da die Lehrkraft dazu mit dem Fachgebiet intim vertraut sein muss. Ein Lehrer, der nicht substantiell mehr weiß als die Lerner, verliert zu Recht rasch an Autorität. Zusätzlich zum Fachwissen in einem nichttranslatorischen Fach benötigen die Lehrkrä e solcher Fachübersetzungsseminare auch praktische Erfahrung als Fachübersetzer die Studierenden merken rasch, ob jemand ein Gebiet nur theoretisch oder auch praktisch kennt und beherrscht. Außerdem ist didaktisches Geschick erforderlich nicht unbedingt Lehrerfahrung, aber die Fähigkeit, Inhalte adressatengerecht zu vermitteln, und insbesondere die Fähigkeit, komplexe fachliche Inhalte in einfachen Worten zu erläutern. Da es bei der Übersetzerausbildung nicht um bloßen Fremdsprachenerwerb geht und schon gar nicht um learning by doing, sondern um das Demonstrieren, Erläutern und Kommentieren von Übersetzungsprozessen, erwarten wir 14

von unseren Fachübersetzungsseminar- Lehrkrä en auch übersetzungswissenscha liche Kenntnisse und die Beherrschung unseres metasprachlichen Instrumentariums. Undifferenzierte Kommentare wie das ist zu frei übersetzt oder das bloße Präsentieren eigener Übersetzungen sind für uns nicht akzeptabel. Wie die Erfahrung bei Stellenausschreibungen zeigt, ist es außerordentlich schwierig, Lehrkrä e zu finden, die dieses Anforderungsspektrum erfüllen. Wir sind daher sehr glücklich, dass wir derzeit am Institut einen sehr bewährten Stab von Mitarbeitern haben. 2.6 Flankierende Maßnahmen zur Kompetenzsteigerung Soweit und so o dies möglich ist, flankieren wir die Fachübersetzungsseminare durch zusätzliche Angebote. Hilfreich und beliebt sind Exkursionen; aber vor allem die Praktika, sei es in Sprachendiensten wie bei Daimler-Chrysler oder Volkswagen oder in Übersetzungsbüros und in Behörden, wie beim Bundessprachenamt, führen zu einem regelrechten Schub an Transferkompetenz beim Fachübersetzen. Am IALT besonders beliebt und kompetenzsteigernd sind die Kfz-Technik-Workshops, in denen die Teilnehmer der Kfz-Fachübersetzungsseminare Gelegenheit haben, in kleinen Gruppen konkret die Gegenstände zu begreifen, von denen im Text die Rede ist. In einer typischen Konstellation zerlegt eine kleine Gruppe einen Automotor; selbstverständlich unter Anleitung und mit Kommentaren zur Terminologie, zur Benennungsbildung, zur Funktionsweise einzelner Teile, und ggf. zur Kulturspezifik bestimmter technischer Lösungen. Eine zweite Gruppe hat dann die Aufgabe, den Motor wieder funktionsfähig zusammenzubauen. 6 6 Wie man an den Fotos im Internet sieht (h p://www. uni_leipzig.de/~ialt/institut/galerie/index.htm), machen das unsere Studierenden mit großer Begeisterung. 3 Zusammenfassung Es ist zweifellos richtig, dass Produkte und ihre Dokumentation immer komplexer und technische Inhalte immer abstrakter (und weniger begrei ar) werden, dass die Hochtechnologien und vor allem die Mikroelektronik in viele Bereiche eindringen, die vor kurzem noch mit minimalem technischem Wissen zu verstehen waren. Es ist auch klar, dass es unmöglich ist, in 180 Stunden universelles Fachwissen zu vermi eln und innerhalb von 120 Stunden einen sofort universell einsetzbaren Fachübersetzer zu produzieren. Es ist auch eine Tatsache, dass die Mehrzahl der Studierenden schon mangels Zeit nicht nennenswert mehr an Lehrveranstaltungen besuchen kann als das, was die Studienordnung als Minimum vorschreibt. Die Absolventen der translatorischen Diplom- Studiengänge werden also wohl oder übel nach dem Studium dasjenige Spezialwissen hinzu erwerben müssen, das sie für ihre konkrete Tätigkeit benötigen das kann sechs Monate dauern oder zwei Jahre (ganz davon abgesehen, dass lebenslanges Lernen ohnehin nötig ist). Das Gleiche gilt freilich auch für Ingenieure. Auch sie werden zunächst als Generalisten und nicht als Spezialisten ausgebildet, sei es als Maschinenbauingenieur, der sich erst in Details des Lkw-Motorenbaus eines bestimmten Herstellers einarbeiten muss oder als Verfahrensingenieur, der nach dem Studium weder technische Zeichnungen lesen kann noch sich speziell mit der Herstellung von Dünger auskennt. Sofern ein Ingenieur sich nicht auf das Gebiet technische Redaktion spezialisiert hat etwa an der FH Karlsruhe umfasst sein Studium nichts, was mit professioneller Fachtextproduktion zu tun hätte, und erst recht nicht die Grundlagen und Methoden interkultureller Fachkommunikation. Die Absolventen universitärer Übersetzer- und Dolmetscherstudiengänge hingegen haben fünf Jahre lang genau diese Kenntnisse erworben. Wenn es also um interkulturelle Textproduktion geht, dann befasst sich mit dieser Aufgabe am effizientesten jemand, der genau dafür ausgebildet ist; auch heute noch, auch dann, wenn die Texte zunehmend hoch technisch werden. Das klingt vermessen, ist es aber 15

nicht, denn Übersetzer und Dolmetscher benötigen ja kein umfassendes Weltwissen (wie das die Bezeichnung enzyklopädisches Wissen nahe legt) 7 und müssen ja für einen konkreten Au rag nicht das gesamte Spezialwissen eines Fachs erwerben 8, sondern nur so viel, wie zum Verständnis des aktuellen Texts vonnöten ist. Und als Akademiker ist ihnen weder ein Autositz noch ein Windkraftwerk zu hoch. Bibliographie Grade, M. (2002): Auswirkungen des wachsenden naturwissenscha lichen Wissens auf Beruf und Ausbildung technischer Fachübersetzer, in: Lebende Sprachen 2, 49-56. Holz-Män äri, J. (1984): Translatorisches Handeln. Theorie und Methode, Helsinki: Suamalainen Tiedeakatemia. Jürgens, M. (2001): Eine Plage der Technik, in: auto motor und sport 19, 40. Schacht, G. (2001): Automobiltechnologie 2010: Leiser, sauberer und sparsamer, in: VDI nachrichten 26, 2. Schmi, P.A. (1998a): Computereinsatz bei der Ausbildung, in: Snell-Hornby, M. / Hönig, H. / Kussmaul, P. / Schmi, P.A. (Hrsg.): Handbuch Translation, Tübingen: Stauffenburg, 348-350. Schmi, P.A. (1998b): Defekte im Ausgangstext, in: Snell- Hornby, M. / Hönig, H. / Kussmaul, P. / Schmi, P.A. (Hrsg.): Handbuch Translation, Tübingen: Stauffenburg, 147-151. Schmi, Peter A. (1998c): Textauswahlkriterien Fachtexte, in: Snell-Hornby, M. / Hönig, H. / Kussmaul, P. / Schmi, P.A. (Hrsg.): Handbuch Translation, Tübingen: Stauffenburg, 358-361. Schmi, Peter A. (1999): Translation und Technik, Tübingen: Stauffenburg. Wilss, Wolfram (1977): Übersetzungswissenscha. Probleme und Methoden, Stu gart: Kle. Der Artikel erschien zuerst in Fleischmann, Eberhard / Schmi, Peter A. / Wotjak, Gerd (2003) (Hrsg.): Translationskompetenz. Tagungsakten der LICTRA 2001, VII. Leipziger Internationale Konferenz zu Grundfragen der Translationswis senscha. Tübingen: Stauffenburg, S. 538-550. 7 Davon abgesehen, dass die Vorstellung eines Universalgelehrten sei es als Translator oder Wissenscha ler heute ohnehin nicht mehr realisierbar ist, wenn man sich nicht mit einem hauchdünnen Allerweltswissen zufrieden gibt. Es ist aber gewiss sinnvoll, von Translatoren eine gute Allgemeinbildung zu erwarten was immer das bedeutet: Denn selbst darüber, welche Breite und Tiefe dieser Begriff abdeckt (etwa zum Zeitpunkt des Abiturs), herrscht bekanntlich keine Einigkeit. 8 Wohlgemerkt: Erwerben, nicht notwendigerweise gleich mitbringen. Daher gehört die Vermi lung und Prüfung von Recherchierkompetenz zum unverzichtbaren Kern unserer Diplomstudiengänge. 16

Om Retssystemets opbygning e er domstolsreformen En e ermiddag omkring et Kinderæg Umiddelbart kunne man sagtens forestille sig, at man ville kunne finde på mere spændende og inspirerende adspredelser en solrig forårsdag i København end at bruge eftermiddagen på en præsentation af den igangværende domstolsreform. Jeg må i hvert fald indrømme, at den tanke mere end strejfede mig, da jeg forlod min trygge forstad og styrede næsen mod Indre By. Men min tanke blev gjort godt og grundigt til skamme! Forbundet havde allieret sig med udviklingschef Gerd Sinding fra Domstolsstyrelsen og dommer Je e-marie Sonne fra Re en på Frederiksberg, og de gav i fællesskab en levende og engageret fremstilling af det Kinderæg (deres udtryk, ikke mit!), som domstolsreformen er; reformen består nemlig af hele tre ting: en retskredsreform, der består af organisatoriske ændringer, indholdsreformer, der resulterer i ændrede funktioner de forskellige instanser imellem, samt en tinglysningsreform, der, når den er helt gennemført, vil ende med en forenklet og landsdækkende, digitaliseret tinglysningsproces. Der var et godt samspil mellem de to oplægsholdere, og de kom godt rundt om emnerne med et godt humør og i et godt tilre elagt, roligt tempo. Der var mødt 38 personer op fra vores eget og vores søsterforbund, og alle var meget interesserede og gav oplægsholderne kamp til stregen; ud over at der var stor spørgelyst fra deltagerne omkring de rent faglige og organisatoriske emner, udspandt der sig en livlig diskussion om forholdene for retstolke. De, der ikke nåede at komme med, må ærgre sig: det var et overordentligt vellykket arrangement, som Kursusudvalget havde fået stablet på benene, både fagligt og underholdningsmæssigt, hvis jeg må bruge det udtryk; jeg fik i hvert fald mine forventninger justeret, og jeg hørte kun rosende ord fra de andre deltagere, da vi forlod Hotel Kong Arthur sidst på e ermiddagen. Susanne Askham 17

Alexander Moszkowski Ich und mein Beruf Es handelt sich hier um ein amtliches Formular: und ich darf wohl annehmen, daß jedermann mit diesen Papieren so ungefähr Bescheid weiß. Sie gehören zu den regelmäßigen Gästen, die den Zeitgenossen mit der Frühpost ins Haus und auf den Schreibtisch fla ern. Sie symbolisieren in schönster weise den Begriff»die Hülle und die Fülle«: hat man die Hülle des papiernen Umschlags abgestreift, so strömt eine Fülle von Fragen heraus, die allesamt das liebevolle Interesse des Staates für den Empfänger, lies: Steuerzahler ausführlich bekunden. Und bei weiterem Studium des anmutigen Formulars fühlt man sich wie von Röntgenstrahlen durchleuchtet. Die geheimsten Fasern der eigenen Wesenheit werden offenbar, und aus dem Unterbewußtsein steigt die Mahnung auf: Beantworte! Beichte! Fülle die Rubriken aus! Das werden feierliche Momente. Und selbst wenn der Mensch gar keine Anlagen besitzt, hier gewinnt er den Trost, in Bälde eine gut»veranlagte«person zu werden. Freilich gerät man bei der Formularbeichte auch an allerlei Hemmungen. Man sehnt sich nach einem präzisen Ausdruck und kann ihn nicht finden. Da steht zum Beispiel als Ausfluß behördlicher Neugier die Frage:»Beruf?«hier stocke ich schon, wer hilft mir weiter fort? Es ist nicht aus der Welt zu schaffen, daß ich in meinem Leben viele Tausende von Versen geschrieben habe, und daß diese reimspielerische Unsumme einen wesentlichen Bestandteil meiner Tätigkeit ausmacht. Ich habe sogar fünf Minuten vor Empfang der amtlichen Fragen eine jambische Romanze über das Thema»Opferfreude und Steuersegen«fertiggestellt, eine sehr schwungvolle Poesie, bei deren Niederschri mich der Gedanke beherrschte: das ist dein Beruf! Also hä e ich die Fragerubrik mit dem prägnanten Bescheid auszufüllen:»beruf Dichter.«Wenn mir diese Auskunft bloß nicht Weitläufigkeiten und Rückfragen zuzieht! Mich beschleicht eine leise Ahnung, daß die Angabe»Dichter!«bei den Autoritäten der Steuer nicht sonderlich beliebt sei. Für parnassische Anklänge fehlt vermutlich in den Finanzämtern die empfängliche Resonanz. Man könnte mir per Reskript zu verstehen geben, das Dichten wäre eine Angewohnheit, eine Leidenscha, eine Besessenheit, ein Laster, aber kein Beruf im bürgerlichen Sinne. Soll ich lieber vermelden: Redakteur, Schri leiter, Pressemensch? Diese Notiz ließe man mir vielleicht durchgehen, allein ich selbst könnte mich dabei nicht beruhigen. Hier heißt es doch, den vollen Tatbestand erkennen, und sich nicht in Umschreibungen verlieren, die der Wahrheit nur nahekommen, ohne sie zu erschöpfen. Eine literarische Empfindung schiebt sich in den Vordergrund: ich habe doch einen ganzen Posten philosophischer Schri en veröffentlicht, die ich in meinem Register nicht missen möchte. Also darf ich sie auch bei diesem Anlaß nicht verschweigen. Da wäre ich endlich bei einer zweckdienlichen, allgemeinen Begriffsbestimmung. Feder eingetaucht und hingeschrieben:»beruf Philosoph«. Aber nunmehr entsteht eine neue Fatalität, denn der unermüdliche Fragebogen will wissen, ob ich den Beruf selbständig ausübe. Eine höchst verzwickte Frage, die noch zudem verschiedene andere umschließt: sind Gehilfen vorhanden, Mitarbeiter? wie viele? von welcher Beschaffenheit? Das werde ich pflichtgemäß genau erklären und erläutern. Zuerst: den Philosophen möchte ich sehen, der ganz ohne Gehilfen auskommt! Was mich betri, so brauche ich bei meinen Arbeiten eine ganze Menge, zum Beispiel den Spinoza, der mir andauernd ausgezeichnete Dienste leistet. Schön, da steht mein Gehilfe Spinoza, und dicht daneben vervollständige ich die Liste mit Buddha, Konfutse, Plato, Cartesius, Kant, Schopenhauer, Nietzsche... Himmel! wie soll ich denn da die ganze Fakultät aufs Papier Kriegen? Eine dür ige Zeile läßt mir der Fragebogen zur Beantwortung offen, und ich bin erst am Anfang meiner Aufzählung 18

der dienenden Geister, die mir den Beruf ermöglichen! Nicht einmal für den Demokrit und den Aristoteles reicht das Blatt, meine Ausfüllung wird sonach unvollständig, und wie ein Felsen wälzt es sich auf mein Gewissen, das die Verantwortung tragen soll. Denn das Formular beru sich ausdrücklich auf das beste Gewissen und stellt mir für Unvollständigkeit eine ganze Horde von Strafparagraphen vor das erschauernde Gemüt. Und was wird die nächste Zeile bringen, die mich mit dem Vorzeichen Id anstarrt? Da haben wir die Bescherung:»Wo wird der Beruf ausgeübt?«aber, meine verehrten Herren, da möchte ich doch gegenfragen:»wo nicht?«wenn einer seinen philosophischen Beruf bekennt, so gibt er damit zu verstehen, daß er nie und nirgends davon loskommt, und daß jeder Fleck Erde, den er berührt, sein Arbeitsbureau ist. Es gibt auf diesem Gebiet keine Seßha igkeit, keine feste Stelle, an die man sich binden darf, und in der Götzendämmerung können Sie es lesen, daß nur die»ergangenen«gedanken, nicht die ersessenen, einen Wert haben. Schriebe ich also in die Frageliste, daß ich den Beruf am Schreibtisch ausübe, so wäre das zum mindesten sträflich lückenha. Denn wenn ich selbst zufällig nicht wandere, sondern mich zur Nutze ausstrecke, so hört das Grübeln auch in der Horizontallage nicht auf. Da wäre mithin besonders zu vermerken: wo ich meinen Beruf ausübe?»unter anderm auch im Be «. Wieder ein Stückchen weiter:»unter welcher Firma wird der Beruf ausgeübt?«aber, meine Finanzherren, sagen Sie mir doch, bi e, unter welcher Firma beispielsweise Rabindranath Tagore philosophiert? Nicht, als ob ich mich im entferntesten mit dem indischen Kollegen vergleichen wollte, aber hier kommt es ja nicht auf die Bedeutung an, sondern lediglich auf das Fach, und ich habe im ganzen Leben noch keine Philosophie mit handelsrechtlich eingetragener Firma kennen gelernt. Aber ich will mich trotzdem bemühen, Ihren Wünschen zu entsprechen und werde mir demnächst über meine Manuskripte ein Firmenschild annageln lassen, vielleicht mit der Inschri :»Problem und Kompagnie, Telegramm-Adresse Probleko«. Noch bin ich nicht fertig, denn hinterher kommt noch eine neugierige Linie mit einer verfänglichen Frage: ob am Ende Nebenbeschä igung vorhanden mit außerberuflichen Einnahmen. Da wird man also sein Gedächtnis gehörig aufzumuntern haben und die Schlundsonde tief in das Organ der Erinnerung versenken müssen. Richtig! Ich habe im Taufe des Kalenderjahres einmal an einer Spieltafel gestanden und dabei auf den ersten Coup fünf Reichsmark gewonnen, Hört, hört: gewinnbringende Beschä igung! Daß ich diesen Verdienst sofort wieder der Bank in den Rachen warf und obendrein noch das Zehnfache verlor, kommt nicht in Betracht, denn der Fragebogen interessiert sich grundsätzlich nur für die Einnahmen, nie für die Ausgaben. Aber aus diesem Spielbankerlebnis habe ich eine gelehrte Abhandlung über Wahrscheinlichkeitsrechnung gemacht, mithin waren die vorbemeldeten fünf Emm nicht außerberuflich, sondern kommen auf das Konto Beruf. Ferner habe ich einmal auf das Inserat eines Drogistengeschä s ein Preisrätsel gelöst und dafür einen Karton mit parfümierter Seife im Barwert von einer Mark 25 empfangen. Gut, daß mir das noch zum Zweck der Deklaration beizeiten eingefallen ist. Ich wiege mich noch immer in der Hoffnung, daß meine Ausfüllung des Vordrucks an maßgebender Stelle, wenigstens in einigen Zeilen, helles Entzücken erregen wird. Denn es wäre mir selbstverständlich nicht angenehm, wenn die vorgesetzten Mächte mein Schri stück etwa als minderwertig erachten sollten, und wenn sie demzufolge beschlössen, mir zur Strafe künftig überhaupt keinen Fragebogen mehr zu überreichen. Aber in diesem Falle wüßte ich allerdings auf jene zuvor noch offene Frage die zutreffende, wenn auch negative Antwort: nämlich daß ich zum Listenfüller auch nicht den allermindesten Beruf besitze! Alexander Moskowski blev født 1851 i Pilica/Polen og døde 1934 i Berlin. Kendt satiriker, udgav Lustige Blä er. En af de første, som gjorde relativitetsteorien tilgængelig for et bredere publikum. Anbefalelsesværdig er hans utopiske roman Die Inseln der Weisheit. Romanen burde faktisk være pligtlektyre i valgkampen men, tja, nu er den jo overstået, og i skrivende stund frygter jeg, at det gudsjammerlige tyranni, som har belastet de e samfund i 6 år, kommer til at vare endnu fire år. (Redaktøren burde faktisk sløjfe det her, men måske opdager hun det ikke Under alle omstændigheder tager jeg det fulde ansvar.) DgR 19

På ne et Living in a foreign country If you ever want to know what it s like to live in a foreign country and work as a translator, here are the New Year s resolution of someone who does -- and I really, really got into her resolution numbers 7 and 8 and am sure hoping that 9 never becomes relevant. h p://www.sptimes.ru/index. php?action_id=2&story_id=19978 Svineproduktion I min sædvanlige søgen på ne et stødte jeg på de e link: h p://www.dansksvineproduktion. dk/services/dansk_engelsk_ordbog.html, som vores engelske kolleger måske kan have glæde af. Bri a Lampe BBC article on high-flying interpreters: h p://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/3426257.stm Hyphenation h p://david-crystal.blogspot.com/index.html Short essays on subjects such as hyphenation, the ise/-ize debate, etc. plus a lecture on the dangers of Wikipedia at h p://david-crystal.blogspot.com/2007_01_01_ archive.html Quote: [The biographical entry on (Crystal)] as virtually every Wiki entry I have ever read is a fascinating, unpredictable, dangerous selection of facts and fictions. And the problem is, you never know which is which. I hate to say I told you so, but... dee Og en sød lille historie fra Ne et... This explains it all A li le boy goes to his father and asks, Daddy, how was I born? The father answers, Well, son, I guess one day you will need to find out anyway. Your mom and I first got together in a chat room on Yahoo. Then I set up a date via e-mail with your mom, and we met at a cybercafe. We sneaked into a secluded room, where your mother agreed to a download from my hard drive. As soon as I was ready to upload, we discovered that neither one of us had used a firewall, and since it was too late to hit the delete bu on, nine months later a li le Pop-Up appeared that said: You ve got Male! dee 20