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Transkript:

ZELLSTOFF ROSENTHAL ein Tochterunternehmen der Betriebsinformation Nachhaltigkeitsbericht September 212 Für alle Mitarbeiter 1. Vorwort Leonhard Nossol Geschäftsführer Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal GmbH Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Besucherinnen und Besucher des Tags der offenen Tür, wir freuen uns sehr, Ihnen unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht in Form einer Sonderausgabe unserer Betriebszeitung, der Betriebsinformation vorstellen zu dürfen. Er ist das Ergebnis unserer stetigen Bemühungen um Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und dem Schaffen und Erhalten attraktiver, sicherer Arbeitsplätze und dem Streben nach immer weiterer kontinuierlicher Verbesserung. An dieser Stelle herzlichen Dank an alle, die diesen Prozess ermöglicht haben und auch in Zukunft mit tragen werden. Schon seit vielen Jahren versuchen wir, unser Geschäft auf möglichst nachhaltige Art und Weise zu betreiben. Was die Leistungsstärke auf diesem Gebiet angeht, so glauben wir, auf dem richtigen Weg zu sein. Überzeugen Sie sich selbst davon, wir laden Sie herzlich dazu ein, in diesem Bericht mehr über das Thema der Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag Rosenthals zu erfahren. Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung stuft eine Entwicklung als nachhaltig ein, wenn sie den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen. Rohstoffknappheit und weit überdurchschnittliche Preiserhöhungen für Rohstoffe lassen erkennen, dass Nachhaltigkeit kein Modetrend, sondern eng verzahnt mit Umweltbelangen und Themen, die letztendlich unseren gesamten Planeten betreffen, ist. Zellstoff Rosenthal ist der festen Überzeugung, dass unser langfristiger Erfolg nur dann weiter gewährleistet ist, wenn wir auch in Zukunft in Einklang mit der Natur arbeiten und gleichzeitig sicherstellen, dass unser Geschäft weder soziale Ziele noch das Allgemeinwohl beeinträchtigt. Dieses Bestreben ist für ein Unternehmen, das mit chemischen Prozessen arbeitet, auf lange Sicht überlebensnotwendig. Führen Sie sich bitte einfach vor Augen, dass Basis unseres Geschäfts der nachwachsende, dennoch aber nur begrenzt zur Verfügung stehende Rohstoff Holz ist. Mit der Weiterverarbeitung von Sägenebenprodukten, Durchforstungsholz und anderem, für die Herstellung von Zellstoff geeignetem Rundholz schaffen wir einen hohen Mehrwert aus dem Rohstoff Holz und erhalten überdurchschnittlich qualifizierte Arbeitsplätze am Standort Thüringen bzw. in Deutschland. Darüber hinaus leisten wir einen Beitrag zur Entlastung der Importbilanz in Höhe von rund 2 Mio. Euro im Jahr. Nachhaltigkeit bei ZPR unterteilt sich in drei Bereiche, die auch Teil des Berichtes sind: - ökonomische - ökologische und - soziale Nachhaltigkeit. Der Schwerpunkt dieser Publikation liegt auf dem Gebiet der sozialen Nachhaltigkeit; einem Bereich, auf dem wir glauben, Wettbewerbern einen Schritt voraus zu sein. Es ist uns gelungen, unter Einbeziehung des Erfolgsfaktors Mensch eine Sozialeffektivität zu erreichen, die sowohl den Erfolg unseres Unternehmens gewährleistet, als auch den vielfältigen gesellschaftlichen, kulturellen und individuellen sozialen Ansprüchen gerecht wird. Unsere Grundüberzeugung ist: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das höchste Gut unseres Unternehmens. Wir freuen uns auf weitere kontinuierliche Verbesserungen und hoffen, dass Sie, geschätzte Mitarbeiter/innen und Besucher/innen des Tags der offenen Tür, unsere Begeisterung für umweltgerechte, sozial ausgewogene und außerdem wirtschaftlich erfolgreiche Formen der Geschäfts tätigkeit teilen. Herzlichst, Ihr Leonhard Nossol

Seite 2 2. Ökonomische Nachhaltigkeit ECONOMIC SUSTAINABILITY 2.1. Wer wir sind und was wir machen Die Mercer International Group ist mit ihren Tochterunternehmen Zellstoff Rosenthal (ZPR) im thüringischen Blankenstein, Zellstoff Stendal in der Altmark und Zellstoff Celgar in Castlegar/ Kanada einer der weltweit führenden Hersteller von langfaserigem Marktzellstoff. Langfaserzellstoff ist das Ausgangsmaterial für die Produktion von Druckund Hygienepapieren. Die jährliche Produktionskapazität der drei Zellstoffwerke beläuft sich auf über 1,5 Mio. Tonnen Langfaserzellstoff. Darüber hinaus wird in großem Umfang erneuerbare Energie (Biowärme und Biostrom) erzeugt (hierzu mehr unter Punkt 3.6). Deutsches Werk Rosenthal Kapazität von 345. t/jahr Deutsches Werk Stendal Kapazität von 645. t/jahr Kanadisches Werk Celgar Kapazität von 52. t/jahr 2.2. Produkte Unser Marktzellstoff wird aus hochwertigen, langfaserigen Nadelhölzern im Sulfatverfahren hergestellt. Aufgrund seiner Reißfestigkeit und des hohen Weißgrades betrachtet man Langfaserzellstoff generell als den hochwertigsten Zellstoff. Durch seine Eigenschaften bietet er die notwendige Festigkeit für Produkte wie Papiertaschentücher oder leichtgewichtiges gestrichenes Papier. Diese Produkteigenschaften werden nicht nur von den Endverbrauchern, sondern auch von den Papiermachern geschätzt, weil sie den Einsatz schneller laufender Papiermaschinen ermöglichen. Rosenthal stellt zwei Arten von Zellstoff her: Elementar chlorfrei gebleichten Langfaserzellstoff (ECF) und total chlorfrei gebleichten Langfaserzellstoff (TCF). Beide Produktgruppen zeichnen sich durch eine hohe statische bzw. dynamische Festigkeit aus und besitzen besondere Vorzüge als Armierungsfaser. Den individuellen Kundenanforderungen entsprechend, produzieren wir Zellstoff, der sich in Reißfestigkeit und Weißgrad unterscheidet. Um sicherzustellen, dass unser Zellstoff von permanent hoher Qualität ist, unterziehen wir unser Produkt ständigen Qualitätskontrollen. Unser Unternehmen setzt modernste Technologien ein und stellt damit sicher, dass der 35 3 25 2 15 1 18 16 14 12 1 8 6 4 2 Zellstoffverkauf ZPR [tausend Tonnen, lufttrocken] 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 Energieverkauf [GWh] 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211

Seite 3 Zellstoff stets im Einklang mit nationalen und internationalen Standards produziert wird. Mercer International mit seinen Tochterunternehmen Zellstoff Stendal und Zellstoff Rosenthal ist der einzige Hersteller von Langfaserzellstoff in Deutschland, dem größten Zellstoffmarkt Europas. Unsere internationalen Vertretungen sowie verschiedene Vertriebs-Agentur- Netzwerke sorgen dafür, dass unsere Produkte professionell auf der ganzen Welt vermarktet werden. Dadurch ist es uns in den letzten Jahren gelungen, die abgesetzte Verkaufsmenge seit dem Jahr 2 stetig zu erhöhen. Die Produkte unserer Unternehmensgruppe sind: Gebleichter elementar chlorfreier Zellstoff (ECF) aus allen drei Mercer-Werken Gebleichter total chlorfreier Zellstoff (TCF) aus den zwei deutschen Mercer-Werken Auch die verkaufte Menge an grüner Energie wurde gesteigert. Elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen + Chemische Nebenprodukte und Holznebenprodukte (Rinde, Terpentin, Methanol, Tallöl und Sägemehl) 2.3. Kunden und Märkte 51 % Absatz nach Ländern [Ist per 31.12.211],5 % 8,5 % 26 % Deutschland Italien Slowenien Österreich Frankreich Polen Belgien Slowakei 3 % 4 % 4 % 2 % Mit Einstellung der Papierproduktion im Jahre 1993 ist Kerngeschäft der ZPR die Zellstoffproduktion. Zellstoff Rosenthal bietet, entsprechend den Kundenanforderungen und je nach Weiterverarbeitungszweck, unterschiedliche Zellstoffqualitäten (Eigenschaften), die der Herstellung von Druck-, Presse- und Büropapieren Hygienepapieren (Tissue) Papier und Karton für Verpackungszwecke dienen. Tissue-Märkte erfahren in den Schwellenländern einen starken Wachstumsschub; gerade für dieses Papiersegment ist unser Zellstoff gut geeignet. Zwar gibt es einen weltweiten Trend zum Recyclen von Papier, jedoch ist dieser Entwicklung eine Wirtschaftlichkeitsgrenze dahingehend gesetzt, wie viel (und wie oft) Papier wiederverwendet werden kann. Papiermacher, die Recycling-Fasern nutzen, müssen dem Prozess irgendwann Frischfasern hinzufügen; an diesem Punkt angelangt, bringt unser Zellstoff einen Mehrwert für dieses Kundensegment. Geografisch bedienen wir primär den deutschen Markt, gefolgt von Italien und Belgien.

Seite 4 3. Ökologische Nachhaltigkeit 3.1. Ökologisches Handeln und Einhaltung von Umweltvorschriften Unser Betrieb unterliegt einer Vielzahl von Umweltgesetzen und Vorschriften für Wasser, Luft und Land. So wenige Auswirkungen auf die Umwelt wie möglich zu verursachen, ist unsere ständige Herausforderung. In den letzten Jahren hat sich seitens der Europäischen Union der Begriff der besten verfügbaren Technik (Best Available Technology = BAT) entwickelt. Damit einhergehend wurden auch staatliche Vorschriften schrittweise verschärft und immer noch ehrgeizigere Ziele gesetzt. Wir können mit Stolz sagen, dass unsere Werte die vorgegebenen BAT-Standards derzeit unterschreiten. Mittels eines zielgerichteten Managements und laufenden Investitionen gelingt es uns nicht nur, alle anzuwendenden Umweltgesetze und -vorschriften einzuhalten, sondern auch Umweltbelastungen stetig weiter zu verringern. ZPR - eine starke Kette der Wertschöpfung HOLZ PRODUKTION PRODUKTE PEFC- und FSC-zertifiziertes Holz (Fichte und Kiefer) aus unserer Region - vor allem aus Thüringen, Bayern und Sachsen Geschlossener Chemikalienkreislauf mit einem Wirkungsgrad > 99 % Vertrieb an weiterverarbeitende Industrie: Ø 3 % Kiefer & 7 % Fichte Moderne Kraftzellstoffproduktion nach ISO-Normen + Der Kernbereich des Holzes wird zur Produktion von Sägeschnittholz genutzt (Baumaterial, Möbel etc.) Sägewerkshackschnitzel + Durchforstungs- und Kalamitätsholz Erzeugung von Biostrom und Wärme mit höherem Wirkungsgrad als reine Biomassekraftwerke Zellstoff Bioenergie Biomassekraftwerk

Seite 5 Anstrengungen in diese Richtung wird es auch in Zukunft geben, wohl wissend, dass uns künftige administrative Auflagen vor stetig neue Herausforderungen stellen werden. Die dann erforderlichen Lösungsansätze lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht definieren, sicher ist aber, dass sie dazu beitragen werden, vorhandene Technologien, Strategien und Prozesse noch intelligenter und ressourcenschonender zu gestalten. Ökologisches Handeln hat für uns höchste Priorität. Auch in Zukunft werden wir die Einhaltung der Umweltgesetze und -vorschriften im Fokus behalten, die Emissionswerte laufenden Prüfungen unterziehen und in regelmäßigen Abständen Umwelt-Audits mit eigenem Personal und unabhängigen Dritten durchführen. Diese Prüfungen legen Verbesserungspotenziale offen und erlauben uns darüber hinaus, die als angemessen erachteten Maßnahmen im Werk einzuleiten. 2, 1,8 1,6 1,4 1,2 1,,8,6,4,2, 6, Zellstoff Rosenthal verfügt über eine moderne biologische Abwasserreinigungsanlage und Sauerstoffbleich-Einrichtungen. Durch signifikante Reduzierung der adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen und des chemischen Sauerstoffbedarfs schonen wir unsere Abwässer nachhaltig. Unsere Abwasserreinigungsanlage befindet sich auf dem neusten Stand der Technik und kann deshalb in Übereinstimmung mit den derzeit geltenden Umweltauflagen betrieben werden. Für die Zukunft wäre es denkbar, dass gesetzliche bzw. behördliche Regelungen oder Genehmigungen niedrigere Grenzwerte für alle zulässigen Arten von Emissionen, einschließlich Luft, Wasser, Abfall und gefährliche Stoffe vorschreiben. Dies würde sowohl die Einhaltung von Umweltgesetzen und -vorschriften als auch die Einleitung von Gegenmaßnahmen für unser Unternehmen erschweren. Auf diese mögliche Entwicklung glauben wir dennoch, gut Holzverbrauch [Millionen Festmeter] 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 Holzverbrauch [Festmeter/Tonne Zellstoff] vorbereitet zu sein. Die betriebsinterne laufende Überwachung ermöglicht es uns, frühzeitig geeignete Maßnahmen wirkungsvoll zu entwickeln und umzusetzen. Damit können die im Rahmen der Umweltgesetze und -vorschriften festgeschriebenen Emissionswerte in kosteneffektiver Weise konform gehalten werden. 3.2. Holz aus nachhaltigen Quellen Holz ist unser wertvoller, nachwachsender Rohstoff. Nadelholz wird in unserem Werk als Rohstoff zur Zellstoffherstellung verwendet. Jährlich verarbeitet Rosenthal zwischen 1,4 bis 1,9 Millionen Festmeter Holz hauptsächlich Fichte und Kiefer. Dabei setzen wir überwiegend Sägenebenprodukte in Form von Hackschnitzeln umliegender Sägewerke und Waldindustrieholz ein. Das Holz stammt aus der umliegenden, benachbarten Region und wird primär aus Thüringen, Bayern und Sachsen geliefert. Die günstige geographische Lage des Werkes, inmitten eines der holzreichsten Gebiete Deutschlands, ermöglicht eine optimale Rohstoffversorgung über kurze Distanzen. Zusätzlich achten wir darauf, dass unser Holz aus FSC - und PEFC-zertifizierter, also aus nachweislich nachhaltiger Forstwirtschaft, stammt. Diese Wälder werden in einer Weise bewirtschaftet, welche die biologische Vielfalt, die Produktivität, die Verjüngungsfähigkeit, die Vitalität und die Fähigkeit, gegenwärtig und in Zukunft wichtige ökologische, wirtschaftliche und soziale Funktionen auf lokaler und nationaler Ebene zu erfüllen, erhält und anderen Ökosystemen keinen Schaden zufügt (Definition der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa). 5,5 5, 4,5 4, 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211

Seite 6 3.3. Umweltverträglichkeit Zellstoff Rosenthal ist ein in Sachen Umweltschutz aktives Unternehmen, das die am Markt mittätige holzverarbeitende Industrie wachsam und kritisch im Auge behält. Wir haben uns dazu verpflichtet, unser Geschäft mit mini malen Auswirkungen auf die Umwelt zu betreiben. Die Anwendung strengster Normen verspricht eine Erfolgsbilanz auf dem Gebiet der Energieeinsparung und -erzeugung von Biostrom und lässt uns geltende Abwasser- und Abgasnormen einhalten, meist sogar deutlich unter schreiten. Effizienz ist ein zentrales Element der in Rosenthal geltenden Strategie. Unser auf die Maximierung der Energieerzeugung gerichteter Fokus beruht auf der Tatsache, dass Zellstofffabriken die effizientesten Anlagen zur Gewinnung von Energie aus Holz sind: im Gegensatz zu einem reinen Biomassekraftwerk können wir die Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung unmittelbar in der Anlage nutzen; es geht keine Wärme verloren. Kurzum: Wir sind in der Lage, den maximalen Wert aus unserer Ressource Holz zu ziehen. Der wertvollste Teil der Fasern wird zu Zellstoff, der Rest dient der Energiegewinnung. Dieser Prozess stellt uns für die Zukunft optimal auf: Weltweit müssen wir mit weiter steigenden Energiepreisen rechnen, was sowohl den Wert für die aus dem Holz gewonnene Energie erhöht, als auch für einen zu unseren Gunsten ausgeglichenen Preiswettbewerb für Holzfasern alternativer Energieerzeuger sorgt. Rosenthals strategisches Gesamtziel ist es, in Anlagen zu investieren, die die effizienteste Nutzung der Holzfasern ermöglichen und zudem in der Lage sind, unsere Energiegewinnung zu maximieren. 6 5 4 3 2 1 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 Dabei sind wir uns bewusst, dass die unternehmensintern formulierten Energieeffizienzziele nicht eine Momentaufnahme, sondern vielmehr das Ergebnis eines fortwährenden, stetig in den Anforderungen wachsenden Prozesses sind. Auch die Verringerung atmosphärischer Emissionen ist ein bedeutsames Ziel für ZPR; die strikte Einhaltung aller geltenden einschlägigen Luft-Emissionsgrenzwerte für Schwefeldioxid (SO 2 ) und Stickoxide (NO x ), die Neben- Luftemissionen [Tonnen] NOx SO2 Staub produkte der Verbrennung innerhalb der Produktionsprozesse sind, ist für uns Ausdruck eines umweltverträglichen Produktionsunternehmens. In den kommenden Jahren werden wir daher sukzessive an der Senkung der in 211 leicht gestiegenen Luftemissionen arbeiten und uns an den positiven Vorjahreswerten orientieren. Teil des Emissionssenkungsprogramms ist es auch, den Ausstoß von Kohlendioxid (CO 2 ) zu minimieren. Durch den verstärkten Einsatz von grüner Energie und die ständige Verbesserung der Energieeffizienz leistet Rosenthal einen weiteren entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der Luftemissionen. Auch die kontinuierliche Reduzierung der festen Abfälle, die während des Produktionsprozesses erzeugt werden, trägt zur Umweltverträglichkeit unseres Zellstoffwerkes bei.

Seite 7 3.4. Wasser Wasser ist und bleibt eine knappe und wertvolle Ressource; es ist daher unerlässlich, sowohl den Wasserverbrauch als auch die Abwassermenge zu senken und zu limitieren. Die wichtigste Wasserquelle für unser Werk sind die benachbarten Flüsse. Wir verwenden Wasser aus der Selbitz und der Saale, das in den verschiedenen Stufen unseres Produktionsprozesses der Kühlung, Reinigung und Erzeugung von Dampf zur Produktion von Energie eingesetzt wird. Obwohl die Flüsse der nahen Umgebung keinen Wassermangel erkennen lassen, sind wir dennoch stets bestrebt, unseren Wasserverbrauch zu reduzieren und den Gewässern so wenig Wasser wie möglich zu entziehen. 3.5. Abwasser Kein Abwasser verlässt unser Werk unbehandelt. Wir betreiben eine moderne, leistungsfähige Abwasserreinigungsanlage, die unser Abwasser zuerst mechanisch reinigt und aufbereitet. Das Abwasser wird danach sowohl chemisch als auch biologisch behandelt, um am Ende die kleinstmöglichen Auswirkungen auf die Umwelt garantieren zu können. Sämtliches im Produktionsprozess eingesetzte Wasser wird sorgfältig gereinigt und um Schäden im Ökosystem der Flüsse und der natürlichen Umgebung zu verhindern erst dann wieder in den Fluss zurückgeführt. Unser Werk operiert im Rahmen bestimmter Genehmigungsauflagen, die nur beschränkte Einspeisungen in die Flüsse zulassen. Innerhalb dieser Grenzen entlassen wir das gereinigte Prozesswasser direkt in die Binnengewässer, an den Ort des Ursprungs zurück. Rosenthals Ziel ist es, die Abwassermenge zu reduzieren, was uns in den letzten Jahren bereits erfolgreich gelungen ist. Die Fortsetzung dieses positiven Trends wird auch in den nächsten Jahren eine Herausforderung für ZPR sein, denn die erzeugte Abwassermenge ist letztlich das Ergebnis produktionsbedingter Anforderungen und Parameter. 4 Wassereinsatz [m 3 /Tonne Zellstoff] 35 3 25 2 15 1 5 26 27 28 29 21 211 35 Abwassermenge gesamt [m 3 / Tonne Zellstoff] 3 25 2 15 1 5 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211

Seite 8 3.6. Produktion von Bioenergie Die ZPR ist, neben ihrem Kerngeschäft der Zellstoffproduktion, Betreiberin des in Deutschland zweitgrößten Biomassekraftwerkes. In einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage werden beträchtliche Mengen an Biowärme und Biostrom erzeugt. Bei der Verarbeitung von Holz zu Zellstoff werden ungefähr 45 Prozent des verwendeten Holzes zu Zellstoff verarbeitet. Aus den verbleibenden 55 Prozent entsteht im Laufe des Produktionsprozesses Schwarzlauge, welche in unserem modernen Rückgewinnungskessel zur Stromerzeugung verbrannt wird. Als nachwachsender Rohstoff ist Holz und die aus ihm erzeugte Energie als CO 2 -neutral anzusehen. Im Gegensatz zu fossilen, nicht erneuerbaren Energiequellen, wird Holz auch als grüne Energiequelle bezeichnet. Rosenthal erzeugt wesentlich mehr Energie, als das Werk zum Betrieb seiner Anlagen benötigt. Etwa 15. MWh pro Jahr werden ins öffentliche Netz eingespeist; damit kann eine Stadt mit etwa 5. Einwohnern versorgt werden. Somit leistet die ZPR GmbH einen entscheidenden und messbaren Beitrag zur Verbesserung der Grünstrombilanz, und das bereits seit 1999. Im Jahr 211 erzielte unser Unternehmen verschiedene energetische Rekorde; so wurden über 4. MWh Grünstrom erzeugt, wovon rund 16. MWh verkauft wurden. Anstrengungen, diesen Spitzenwert sogar zu übertreffen, laufen und die Zeichen stehen gut, dass es uns tatsächlich gelingen wird. Im Juli 212 wurden 16.28 MWh an Grünstrom verkauft, wohinge- Holz als Rohstoff zur Herstellung von Zellstoff, Nebenprodukten und Bioenergie fossile Brennstoffe in begrenztem Umfang (primär für unseren Kalkofen sowie den An- und Abfahrbetrieb unserer Anlagen) Nutzung der Bioenergie zum Betreiben der Fabrik Energiekreislauf Produktion von Bioenergie Verkauf der überschüssigen Bioenergie an Dritte Produktion von Zellstoff und Nebenprodukten Verbleibendes Rückstandsprodukt Schwarzlauge 45. 4. 35. 3. 25. 2. 15. 1. 5. Stromerzeugung [MWh] 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211

Seite 9 16 14 12 1 8 6 4 2 Stromerlös [Millionen EUR] 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 gen es im Juli 211 nur 14.281 MWh waren. Ein Ausblick in die Zukunft lässt sich an dieser Stelle nur schwer wagen; denkbar wäre es, dass heutige Spitzenwerte in einigen Jahren nur noch Tiefstwerte sind, deshalb ist die ständige Anpassung an aktuelle Gegebenheiten unserer Umwelt für ZPR unerlässlich. Mit dem Verkauf der in unserem Werk erzeugten Energie an Dritte verzeichneten wir in 29 und 211 Umsatz-Spitzenwerte in Höhe von 14,5 und 14,9 Mio. EUR. Untenstehende Tabelle zeigt unsere Gesamteinnahmen aus dem Energieverkauf der letzten zwölf Jahre. Nachhaltiges Wirtschaften im Energiebereich bedeutet nicht nur Verantwortung zu übernehmen, sondern ist zunehmend zum Wirtschaftlichkeitsfaktor geworden. Diese Verantwortung ist in unserer Unternehmenspolitik fest verankert. Auf unserem Weg, die Energieeffizienz kontinuierlich zu verbessern und den Energieverbrauch noch nachhaltiger zu senken, haben wir unternehmensintern ein neues Energiemanagementsystem eingeführt. In 212 fand die Zertifizierung unserer Managementsysteme statt. Das bestehende integrierte Managementsystem aus Qualität (ISO 91) und Umwelt (ISO 141) wurde ab diesem Jahr um das Energiemanagement (ISO 51) ergänzt. An zwei Tagen prüften vier Auditoren der Zertifizierungsstelle des TÜV Thüringen sehr intensiv die im Betrieb ablaufenden Prozesse auf ihre Übereinstimmung mit den Forderungen der jeweiligen Norm. Hierzu wurden in nahezu allen Abteilungen des Betriebes Interviews mit einzelnen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern geführt. Im Ergebnis konnten die Auditoren der Zertifizierungsstelle die Vergabe der Zerti fikate an ZPR für alle drei Systeme empfehlen. Inzwischen wurde uns die entsprechende Urkunde ausgehändigt. Damit ist ZPR das erste Unternehmen der Mercer-Gruppe, das ein Energiemanagementsystem nach internationaler Norm eingeführt hat. Fossile Brennstoffe wie Erdgas nutzen wir mit Rücksicht auf unsere Umwelt nur in begrenztem Umfang, im wesentlichen für unseren Kalkofen und den An- und Abfahrbetrieb unserer Anlagen. Von Zeit zu Zeit ist es auf Grund von Prozessunterbrechungen notwendig,

Seite 1 kleine Mengen an Strom und fossilen Brennstoffen zuzukaufen, um den Betrieb unserer Anlagen aufrechterhalten zu können. 3.. 2.5. 2.. 1.5. 1.. 5. Strom- Dampf- und Erdgaseinsatz [MWh] 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 Strom Dampf Erdgas 3.. 2.5. 2.. 1.5. 1.. 5. Energieeinsatz [MWh] 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 fossile Brennstoffe Biomasse

Seite 11 Saalfeld (Saale) Hamburg / Berlin / München Bad Lobenstein Blankenstein Bad Steben Thüringen Hier könnten Züge fahren! Fehlender Lückenschluss zwischen Bayern und Thüringen Bayern Nürnberg / München / Plauen / Chemnitz Hof (Saale) 3.7. Transport Gemeinsam mit unserem Schwesterwerk Zellstoff Stendal sind wir deutschlandweit die einzigen Hersteller von Marktzellstoff und durch eigene Gleisanschlüsse in der Lage, unsere Kunden sowohl über den Schienenweg als auch über die Straße bedarfsgerecht zu beliefern. Der werkseigene Bahnanschluss ermöglicht den regelmäßigen, täglichen Versand bestellter Ware an unsere Kunden. Zellstoff Rosenthal betreibt in ihrer Tochtergesellschaft ZPR Logistik GmbH eine eigene LKW-Flotte, deren Fahrzeuge mit modernen Abgasreinigungsanlagen und den neuesten Technologien zur Lärmminimierung ausgestattet sind. Auch in Zukunft plant ZPR eine weitere Reduzierung der Emissionen und Immissionen. Dabei steht für den Transport unseres Zellstoffes der Einsatz umweltfreundlicher Verkehrsmittel im Fokus des nachhaltigen unternehmerischen Handels. Ziel ist es, die Steigerung der Zellstofftransporte auf der Schiene von früher einmal 2 auf 8 % weiter zu erhöhen. Damit würden nicht nur Abgase reduziert, sondern auch unsere Straßen massiv entlastet. In diesem Zusammenhang werden wir uns auch weiterhin verstärkt für die Reaktivierung der 6 Kilometer langen Höllentalbahn zwischen Bayern und Thüringen aussprechen und die Wieder vereinigung unter ökologischen Gesichtspunkten fördern.

Seite 12 4. Soziale Nachhaltigkeit 4.1. Verantwortungsvolles Personalmanagement Die langfristige Entwicklung der Ressource Mensch trägt entscheidend zum Erfolg unseres Unternehmens bei; Rosenthals Arbeitskräfte sind das beständigste Element unseres Geschäfts. Nicht selten sind unsere Mitarbeiter/ innen familiär stark im Unternehmen verwurzelt und zum Teil über mehrere Generationen hinweg in Rosenthal beschäftigt. Arbeitnehmer/innen, die freiwillig unser Unternehmen verlassen, sind die Ausnahme.

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Seite 14 2 18 16 14 12 1 8 6 4 2 Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit [Jahre] 26 27 28 29 21 211 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5 Altersverteilung [Anzahl der Mitarbeiter/innen] 26 27 28 29 21 211 < 3 Jahre 3-5 Jahre > 5 Jahre Rosenthal stellt die Mitarbeiter/innen in der Regel in unbefristeten Normalarbeitsverhältnissen ein. Nur in Ausnahmefällen nutzen wir Zeit- und/oder Leiharbeit, Befristungen und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse. Diese Tatsachen haben es uns erlaubt, eine auf die Entwicklung und die Bedürfnisse unserer Belegschaft ausgerichtete langfristige Planung zu erarbeiten und auf diesem Fundament aufzubauen. Ausbildungsmesse in Rosenthal

Seite 15 4.2. Beziehung zu den Tarifpartnern Eine Vielzahl unserer Mitarbeiter/innen ist gewerkschaftlich organisiert und durch geltende Tarifverträge gebunden, die in konstruktiver Weise zwischen Zellstoff Rosenthal und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) ausgehandelt wurden. Das Verhältnis zu unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern basiert auf einer soliden zwischenmenschlichen Beziehung. Unsere niedrige Fluktuationsrate ist Ausdruck der positiven und konstruktiven Atmosphäre am Arbeitsplatz, die wiederum auch die berufliche Weiterentwicklung im Unternehmen stärkt. Bei unseren Unternehmensaktivitäten wurden wir mit signifikanten Arbeitsniederlegungen bisher nicht konfrontiert. Eine Garantie, dass es auch in Zukunft keine Arbeitsniederlegungen oder dergleichen geben wird, gibt es nicht. Dennoch sehen wir in Anbetracht der guten Beziehung mit Gewerkschaft und Betriebsrat Ereignisse wie diese als unwahrscheinlich an. 8 7 6 5 4 3 2 1 Fluktuationsrate [%] 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 Natürliche Fluktuation Arbeitgeberkündigungen 4.3. Personal und Produktivität In der ZPR sind derzeit rund 38 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen inklusive Auszubildende beschäftigt. Weitere 59 arbeiten in der ZPR Logistik GmbH, einem Tochterunternehmen, das für den Transport von Rundholz und Hackschnitzeln sowie den Holzeinkauf zuständig ist. Damit ist die ZPR einer der großen Arbeitgeber der Region. Wir sind der festen Überzeugung, dass ein ausgeglichener, für Chancengleichheit sorgender Mitarbeiter-Mix bezüglich Qualifizierung, Alters- und Ge schlechtsverteilung unsere Wettbewerbsfähigkeit stärkt und für Stabilität innerhalb der Belegschaft sorgt. Die Integration behinderter Arbeitnehmer/innen stärkt das Wir-Gefühl unserer Belegschaft und trägt zu einem guten Betriebsklima bei. Unser Ziel ist es auch, wo möglich, die Anzahl der beschäftigten Frauen in unserer Branche zu erhöhen. Offene Stellen im Unternehmen besetzen wir vorzugsweise mit innerbe- trieblichem Personal; die interne Rekrutierung hat zunächst Vorrang vor der externen Bewerbereinstellung. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten hat sich zunehmend erhöht, immer mehr Mitarbeiter/innen treten in den Ruhestand ein. Diese Entwicklung zeigt sich auch in Rosenthal; ein großer Teil der Beschäftigten ist über 5 Jahre alt. Der sich auch auf die Arbeitswelt aus wirkende demografische Wandel macht es zunehmend wichtiger, neue Mitarbeiter/innen für unseren Betrieb zu gewinnen, um dem Trend der fortwährenden Abnahme der Zahl der jüngeren Arbeitnehmer/innen wirkungsvoll gegensteuern zu können. Deshalb sind wir, gemeinsam mit unserer Personalleiterin Angelika Zimmermann, auf Jobbörsen, Ausstellungen und anderen Veranstaltungen regelmäßig vertreten.

Seite 16 Belegschaftsstärke (zum Jahresende) [Anzahl der Mitarbeiter/innen] Anzahl behinderter Mitarbeiter/innen (inkl. Gleichgestellte) 6 5 4 3 2 1 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 26 24 22 2 18 16 14 12 1 8 6 4 2 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 4 Anzahl der Auszubildenden 25 Neueinstellungen [Anzahl der Mitarbeiter/innen] 35 3 2 25 2 15 15 1 1 5 5 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 26 27 28 29 21 211 Die Wettbewerbsfähigkeit Rosenthals hängt entscheidend von gut qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ab. Die Vielzahl der in Rosenthal Beschäftigten hat einen Lehrberuf erfolgreich abgeschlossen und kann zum Beispiel als Meister oder Facharbeiter auf einen qualifizierten Berufsabschluss zurückgreifen. Den zweithöchsten Anteil im Qualifizierungsprofil halten Mitarbeiter/ innen mit Hochschulabschluss, wohingegen Mitarbeiter/innen ohne Abschluss die Ausnahme sind. Mit der demografischen Entwicklung werden Fachkräfteengpässe künftig verstärkt auftreten. Auch wir sehen uns mit dieser Entwicklung konfrontiert und werden der Qualifikation unserer Belegschaft künftig noch größere Bedeutung zumessen. 4.4. Gesundheit und Sicherheit Gesundheit und Sicherheit durch Unfallverhütung und richtige Bedienung unserer Anlagen und Maschinen wird in Rosenthal zum Schutze unserer Mitarbeiter/innen groß geschrieben. Die Sicherheit unserer Belegschaft liegt uns am Herzen. Deshalb stellen wir die nötigen Ressourcen zur Schulung und Auffrischung aller gesundheits- und sicherheitsrelevanten Informationen bzw. Qualifikationen zeitnah und bedarfsgerecht zur Verfügung. Dies garantiert auch für die Zukunft, dass das wachsende Wissen und die Weiterbildung auf einem Arbeitsplatz zum Wohlbefinden unserer Mitarbeiter/innen beitragen. In diesem Zusammenhang beteiligen sich unsere Mitarbeiter/innen aktiv an Workshops zur Verringerung von Unfällen, der Entwicklung von Arbeitsschutzmaßnahmen und der Schaffung sicherer Arbeitsverfahren. Wir haben den Trend der seit 2 leicht angestiegenen Krankheitsrate erkannt und daher in Rosenthal ein Gesundheitsmanagement eingeführt, das Gesundheitsthemen im Qualifizierungsprogramm unserer Mitarbeiter/innen (z. B. Rückenworkshop, Erste-Hilfe-Seminar, Fahrsicherheitstraining, Schulung am Defibrillator), Suchtberatungen, Massagen, Gymnastikkurse und in ZPR durchgeführte Gesundheitstage umfasst. Ziel ist es, durch die Schaffung eines sicheren und motivierenden Arbeitsumfeldes, die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle und die Gesamtausfallstunden auf Grund von Arbeitsunfällen (einschließlich Krankenstand) noch weiter zu reduzieren und sich der Grenze Null sukzessive anzunähern.

Seite 17 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5 Geschlechtsverteilung [Anzahl der Mitarbeiter/innen] 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 1 8 6 4 2 Krankheitsrate [%] Frauen Männer 26 27 28 29 21 211 Ausfallstunden wegen Arbeitsunfällen Anzahl der Arbeitsunfälle 4. 16 3.5 14 3. 12 2.5 1 2. 8 1.5 6 1. 4 5 2 27 28 29 21 211 27 28 29 21 211 18. 16. 14. 12. 1. 8. 6. 4. 2. Qualifikationsbudget [EUR] 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 211 4.5. Weiterbildung Im Fokus unserer Ausbildung steht die kontinuierliche Mitarbeiterentwicklung durch Weiterqualifizierung und Schulung unserer Belegschaft. In diesem Zusammenhang hat sich Zellstoff Rosenthal auch auf hauseigene Schulungen, die unsere Mitarbeiter/ innen selbst durchführen, konzentriert. Das spart auf der einen Seite Kosten und ist zeiteffizienter als der Besuch entfernter externer Seminarorte, auf der anderen Seite wird dadurch unser internes Wissen verbessert. Von Fall zu Fall machen wir jedoch auch Gebrauch von qualifizierten externen Trainern, um unseren Wissensschatz zu erweitern. Rosenthals langfristig angelegter Personalentwicklungsplan motiviert unsere Mitarbeiter/innen auch stetig dazu, nach neuen Ideen und Vorschlägen zu suchen, die unser gemeinsames Unternehmen noch weiter voranbringen.

Seite 18 16. 14. 12. 1. 8. 6. 4. 2. Schulungsstunden 28 29 21 211 7 6 5 4 3 2 1 Schulungen (inklusive Mehrfachzählung) [Anzahl der Mitarbeiter/innen] < 3 Jahre 3-5 Jahre > 5 Jahre 28 29 21 211 6 5 4 3 2 1 Mehrfachqualifikation [%] 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5 Qualifikationsprofil [Anzahl der Mitarbeiter/innen] 26 27 28 29 21 211 ohne Abschluss mit Abschluss Hochschulabschluss 28 29 21 211 4.6. Mehrfachqualifizierung und das Prinzip des lebenslangen Lernens Einer der Schwerpunkte unserer Personalstrategie ist die Weiterentwicklung der Mehrfachqualifizierung. Unsere Fabrik ist wegen ihrer Alleinlage im thüringischen Blankenstein auf sich selbst gestellt; auf die Fähigkeiten benachbarter Zellstoffwerke im Sinne eines Ideentransfers kann nicht zurückgegriffen werden. Dies hat dazu geführt, dass Zellstoff Rosenthal ein eigenes Trainingsprogramm ent wickelt hat, mit dem spezifisch notwendige Fähigkeiten eigens geschult werden können. Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere älteren, hoch qualifizierten Mitarbeiter/ innen am besten geeignet sind, den Nachwuchs durch Wissensweitergabe zu trainieren. Diese Strategie haben wir in den letzten Jahren erfolgreich verfolgt; eine zentrale Verwaltung und Überwachung des Ansatzes ermöglichte es uns, herauszufinden, welche Mitarbeiter/innen in der Lage sind, mehr als nur die eigenen Arbeitsaufgaben zu erfüllen. Unser Ziel ist es, im Laufe des beruflichen Werdegangs jeden/jede unserer Mitarbeiter/innen in die Lage zu versetzen, mindestens zwei Arbeitsplätze ausfüllen zu können, zunächst durch Rotation am Arbeitsplatz innerhalb des eigenen Bereichs, später erweitert auf einen größeren Einsatzradius im Werk. Diese Praxis wird auch von der Arbeitnehmervertretung mitgetragen und seit 27 über eine Betriebsverein barung zwischen der Unternehmensleitung und dem Betriebsrat unterstützt. Die Zahl der Rosenthaler Mitarbeiter/innen, die in der Lage sind, zwei oder mehr Arbeitsplätze auszuführen, erhöht sich mittels Mehrfachqualifizierung und dem Prinzip des lebenslangen Lernens kontinuierlich. Impressum Redaktionsteam: Julia Kurth, Mandy Schwanitz, Dr. Christian Sörgel, Frank Reißig, Uwe Fleischmann, Roman Radomsky Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal GmbH, Hauptstraße 16, D-7366 Blankenstein (Saale) Telefon: +49 36642 8-2213, Telefax: +49 36642 8-2, E-Mail: julia.kurth@zpr.de Internet: www.zpr.de Satz, Layout, Druck: weimarlanddruck, Süßenborner Weg 4, 99441 Kromsdorf Telefon: +49 3643 459149, Telefax: +49 32121468639, E-Mail: post@weimarlanddruck.de Internet: weimarlanddruck.de

Seite 19 5. Schlusswort und Ausblick Der Weg ist das Ziel, die kontinuierliche Verbesserung Teil unserer langfristigen strategischen Unternehmensstrategie. Künftige Arbeitsfelder für unser Unternehmen sehen wir primär in: - der Nachwuchsgewinnung, um dem demografischen Wandel wirkungsvoll entgegensteuern zu können - der Energieeinsparung, vor allem im Strombereich, um Abwärme aus Umweltschutzgründen zu vermeiden und den Kostenfaktor trotz zu erwartendem weiteren Anstieg der weltweiten Energiepreise möglichst gering zu halten - dem zunehmenden Ersatz fossiler durch nachhaltige erneuerbare Brennstoffe, um den Ausstoß von Treibhausgasen auf ein Minimalniveau zu senken und so unser Ökosystem Erde maximal zu schützen - der Produktivitätserhöhung, um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens und den Standorterhalt langfristig zu sichern - der Produktionssteigerung im Bereich der Herstellung von Zellstoff und Bioenergie bei gleichzeitiger Optimierung der Effizienz des wertschöpfenden Prozesses, um ein nachhaltiges Unternehmenswachstum zu fördern In dem einen oder anderen Bereich haben wir in der Vergangenheit bereits Erfolge erzielt. Im Wandel der Zeit werden vermeintlich erreichte Spitzenwerte bezüglich Qualität und Quantität zu hinterfragen sein. Immer neue Gegebenheiten und Anforderungen werden uns das Gefühl geben, nie am Ende angelangt zu sein, sondern immer noch mehr zu geben, als wir den Tag zuvor vermeintlich in der Lage zu sein schienen. Arbeiten wir also auch in Zukunft auf eine Entwicklung hin, die nach der Definition der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen. Wir laden Sie herzlich ein, weiterhin gemeinsam mit uns die Begeisterung für umweltgerechte, sozial ausgewogene und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreiche Formen der Geschäftstätigkeit zu teilen.

ZPR - eine starke Kette der Wertschöpfung HOLZ PEFC- und FSC-zertifiziertes Holz (Fichte und Kiefer) aus unserer Region - vor allem aus Thüringen, Bayern und Sachsen PRODUKTION PRODUKTE Geschlossener Chemikalienkreislauf mit einem Wirkungsgrad > 99 % Vertrieb an weiterverarbeitende Industrie: Ø 3 % Kiefer & 7 % Fichte Moderne Kraftzellstoffproduktion nach ISO-Normen + Der Kernbereich des Holzes wird zur Produktion von Sägeschnittholz genutzt (Baumaterial, Möbel etc.) Sägewerkshackschnitzel + Durchforstungs- und Kalamitätsholz Erzeugung von Biostrom und Wärme mit höherem Wirkungsgrad als reine Biomassekraftwerke Zellstoff Bioenergie Biomassekraftwerk