Holzarbeiter sind krebserregenden Substanzen im Holzstaub ausgesetzt E. Danisman, C.K. Huynh, B. Danuser
Belastung durch Holzstaub In der Schweiz: 80 000 Holzarbeiter Zimmerleute und Schreiner sind am stärksten betroffen. Ursache von allergischen Reaktionen (Ekzeme, Nasenschleimhautentzündung, Asthma, usw.), Irritationen der Haut und Nasenschleimhaut oder Nasennebenhöhlenkrebs. Seit den 60er-Jahren ist ein erhöhtes Risiko für Nasennebenhöhlenkrebs zu beobachten. Die International Agency for Research on Cancer (IARC) hat «Holzstaub» als krebserregend eingestuft (Gruppe 1). Nasennebenhöhlenkrebs kommt selten vor, Holzarbeiter, Schreiner und Möbelschreiner sind 40 Mal häufiger betroffen als andere Berufsleute. 2
Nasennebenhöhlenkrebs Das Karzinom der Nasenhöhlen, des Siebbeins und der anderen Hohlräume im Gesicht kommt selten vor, Häufigkeit in Frankreich 60-80 Fälle/Jahr. Auftreten: Holzstaubbelastung während 5 Jahren Latenzzeit: 30 bis 40 Jahre Mögliche krankheitsauslösende Arbeiten: Holzbearbeitung wie Sägen, Fräsen, Hobeln, Bohren und Schleifen. 3
Expositionsgrenzwerte am Arbeitsplatz, 2012 (SUVA) Kategorie 1 i = poussières inhalables Bekanntermassen krebserregende Substanzen für den Menschen Kategorie 2 Substanzen, die als krebserregend klassifiziert werden sollten Kategorie 3 Gefährliche Substanzen, wegen ihrer möglicherweise krebserregenden Wirkung. 4
Unsere Arbeitshypothese Die Bildung von PAK wird durch die Pyrolyse des Holzes anlässlich der Holzverarbeitung erzeugt. Gewisse Arbeiten wie das Bohren produzieren grosse Staubmengen, die während Stunden in der Luft hangen. Ursachen: Ablagerung von grossen Holzstaubpartikeln in der Nase und den Nebenhöhlen (Reizeffekt) und Belastung durch PAK (krebserregend). 5
Versuchskammer Spannplatte> Eiche>Tanne>Sipo>Buche>MDF Vibr. Schleifmasch.>Säge> Bandschleifmasch. Total PAH [ppm ] 0 2 4 6 8 sawing belt sanding vibration sanding 6
PAK-Expositionsgrad von Zimmerleuten und Schreinern Personenkreis Zimmerleute-Schreiner Nichtraucher Seit 5 Jahren in der Holzverarbeitung (n=30) Messvorrichtung der inhalierten Luft 1) Monitoring der Umgebungsluft Tag 1 Tag 2 7h00 17h00 7h00 17h00 PAK inhalierbarer Staub + inhalierbarer Staub 7
PAK-Expositionsgrad von Zimmerleuten und Schreinern 2) Monitoring des Körpers Genotoxizitäts-Biomarker Körper: Blut Mikrokerne: nasale bukkale Zellen Tag 1 Tag 2 7h00 17h00 7h00 17h00 Blut Bukkale Zellen Nasale Zellen Urin Urin Fragebogen 8
Verteilung der Holzstaubkonzentration Poussiere (mg/m3) 1000.0 100.0 10.0 1.0 N=30 Min= 0.88 mg/m 3 Max=168.13 mg/m 3 Médiane=2.385 mg/m 3 Moyenne arithmétique=10.157 mg/m 3 VLE SUVA : 2 mg/m 3 Empfehlung EU: 0.5 mg/m 3 0.1 9
Mikrokerntest bukkal und nasal Entnahme von bukkalen Zellen Entnahme von nasalen Zellen 10
Diskussion Die Arbeiter sind krebserregenden Substanzen ausgesetzt: Holzstaub und PAK. Die von vibrierenden Schleifmaschinen generierten Staubpartikel enthalten mehr krebserregende PAK als andere Werkzeuge wie Sägen oder Bandschleifmaschinen. Reihenfolge des PAK-Gehalts der Hölzer : Spannplatte> Eiche > Tanne > Sipo > Buche > MDF. Die Erzeugung von PAK hängt vom Werkzeug und der verwendeten Holzart ab. Die Partikelgrösse von Holzstaub beträgt >10µm; eine Schutzmaske ist ausreichend. 11
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Informationen: evin.danisman@hospvd.ch www.i-s-t.ch
Dankeschön an Michael Fenech und sein Team Ferdinand Storti Franca Valceschini Gregory Plateel Groupe Sciences de l exposition Philippe Boiteux Marie-Cécile Monin Marijin Porchet Mohamed Faouzi Monique Strebel Nancy Hopf Pascal Wild Patrick Schupfer Simon Deslarzes 13