Workcamp Yala 2014. Unser Zuhause in Yala. St. Teresa's Primary School



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Transkript:

Workcamp Yala 2014 Nach einem langen Flug mit Zwischenstop in Addis Abeba landeten wir am Sonntagmorgen, den 31. August 2014 in Nairobi. Das erste Mal auf kenianischem Boden, allein davon war ich an diesem frühen Sonntagmorgen schon ziemlich fasziniert! Am Flughafen hatten wir Zeit, Geld abzuheben und eine kenianische Simkarte zu kaufen, bevor wir abgeholt wurden und uns auf den Weg nach Yala, unser Zuhause für die kommenden drei Wochen, im Westen Kenias machten. Auf der etwa zehnstündigen Fahrt (bedingt durch den Zustand der Straßen, hohes Verkehrsaufkommen, den ein oder anderen Umweg sowie die häufigen Stopps unseres Fahrers, der hier jeden zu kennen schien) hatten wir bereits die Möglichkeit, viel von der Landschaft Kenias zu sehen und uns ein wenig an den Linksverkehr und die rasante Fahrweise der Kenianer zu gewöhnen. In Yala wurden wir sehr herzlich von Father Edmond, bei dem wir die nächsten drei Wochen wohnen sollten, empfangen, da wir vom Flug und der langen Fahrt aber sehr müde waren, aßen wir nur kurz etwas und fielen gleich danach in unsere Betten. Außer ihm wohnen dort noch ein andere Pfarrer, Father Tom, die Hausjungen Nick und Rafael und für die nächsten 12 Monate Jakob, der dort einen Freiwilligendienst macht. Fließendes Wasser hatten wir dort nicht, aber Unser Zuhause in Yala das war gar kein Problem, da haben wir uns schnell dran gewöhnt, ebenso an die Stromausfälle ab und zu. Am nächsten Morgen wurden wir den Lehrern und den Schwestern vorgestellt und über das Gelände geführt. Überall hörten wir Welcome in Kenya oder Karibu (Kiswahili für Willkommen) und wurden sehr freundlich und herzlich begrüßt. Auf dem Gelände befinden sich neben Father Edmonds Anwesen die St. Teresa's Primary School (1.-8. Klasse), die Internatsgebäude, der Kindergarten, eine Kirche und die Wohnhäuser der Schwestern. An der Schule unterrichteten wir drei Wochen lang vormittags Mathe, Englisch und Sport, spielten, malten und sangen mit den Kindern und halfen ab und zu in der Schulküche Bohnen zu sortieren und Porridge auszuschenken. Nachmittags und abends in den großen Pausen spielten und sangen wir ebenfalls mit den Mädels oder redeten einfach über unsere Familien, Freunde, Hobbies und das Leben in Kenia und Deutschland, was richtig interessant war und viel Spaß machte. Vor allem die älteren Schülerinnen waren sehr offen und interessiert, wollten viel über uns und unser Leben wissen und auch wir haben unheimlich viel über ihren Alltag und die kenianische Kultur gelernt. St. Teresa's Primary School

Verkaufsstand in Yala und Aussicht über einen kleinen Teil des Dorfes vom Internetcafé aus Nachmittags gingen wir oft entweder alle zusammen oder in kleinen Grüppchen hinunter ins Dorf, auf den Markt, ins Internetcafé, zu einer Schneiderin, wo wir uns Kleider schneiden ließen, oder zum Supermarkt, um Kekse, Wasser oder andere Kleinigkeiten zu kaufen. Ansonsten korrigierten wir Englisch- und Matheaufgaben der Schüler, machten uns im Haus nützlich, indem wir z.b. Gemüse fürs Abendessen schnippelten, bereiteten Unterricht oder Spiele vor oder hatten einfach Freizeit zum Quatschen, Lesen, Musik hören oder Tagebuch schreiben. Einmal wanderten wir auch zu den nahegelegenen wunderschönen Wasserfällen, und waren bei Florence, einer Angestellten in Father Edmonds Büro, sowie bei Dorcas, einer Freundin von unserer Leiterin Anne, und ihren Familien zum Essen eingeladen. Zu Besuch bei Dorcas und ihrer Familie An den Wochenenden unternahmen wir Ausflüge nach Kisumu, die drittgrößte Stadt Kenias und in den Kakamega Rainforest. In Kisumu waren wir auf dem Stoffmarkt, um Stoffe für unsere Kleider zu kaufen, auf einem Massaimarkt, Geld abheben (wobei der Geldautomat nicht alle Kreditkarten sofort wieder ausspuckte...) und trafen uns mit der Workcampgruppe aus Sega zum Mittagessen. Ein Teil unserer Gruppe hatte in der letzten Woche die Möglichkeit, zusammen mit Father Edmond ein zweites Mal nach Kisumu zu fahren, wo wir den Viktoriasee anschauten und bei Fathers Familie zu Tee und Maandazi (eine Gebäckart, die am ehesten mit unseren Krapfen vergleichbar ist) eingeladen waren. Stoffmarkt in Kisumu

Den Regenwald fand ich persönlich sehr beeindruckend, und obwohl wir nach einer fünfstündigen Wanderung alle etwas fertig und sehr hungrig waren, wurden wir zum Schluss mit einem tollen Ausblick von einer Anhöhe belohnt: Wald, soweit das Auge reicht! Außerdem begleiteten wir Father Edmond an unserem ersten Samstag in Kenia zu einer Feier in Lwak, einem anderen Dorf in der Gegend, und nahmen sonntags an den Gottesdiensten in Yala teil. Viktoriasee in Kisumu Kakamega Rainforest So gingen die drei Wochen unglaublich schnell vorbei. An unserem letzten Tag in der Schule flochten wir Armbänder mit den Schülern, verteilten Süßigkeiten, führten eine abgewandelte Form des Märchens Aschenputtel auf und verabschiedeten uns von den Schülern ein Abschied, der nach drei ereignisreichen Wochen allen nicht ganz leicht und manchen richtig schwer gefallen ist. Anschließend waren wir bei den Lehrern zum Mittagessen eingeladen. Am Abend stand, in alter Workcamp- Tradition, unsere Abschiedsfeier, der Deutsche Abend, auf dem Programm. Hierzu hatten wir natürlich die Fathers sowie die Lehrer, die Schwestern und einige weitere Leute aus dem Dorf eingeladen. Den Tag über stand also dekorieren, Kartoffeln und Zwiebeln schälen, Sodas (Cola, Fanta etc.) kaufen, backen sowie Brote schmieren auf dem Programm, damit unser typisch deutsches Buffet, bestehend aus Kartoffelsalat, Stockbrot, Schwarzbrot mit Frischkäse, Salzbrezeln, Berlinern und Deutscher Abend Marmorkuchen, auch rechtzeitig fertig wurde - klappte zum Glück alles. Als unsere Gäste da waren, stellten wir als kleine Programmpunkte kurz unsere Heimat- und Unistädte anhand einer großen Deutschlandkarte vor und sangen zwei Lieder, bevor das Buffet eröffnet wurde und wir uns bei deutscher Musik mit den Lehrern unterhielten und später auch ein bisschen tanzten.

Father Edmond (links) und Father Tom (rechts) An unserem letzten Tag waren wir zusammen mit Father nochmal bei einer Kirchenfeier in einem anderen Dorf, wo diejenigen von uns, die noch nicht zu müde waren, bis spät in die Nacht einen Einblick in das kenianische Partyleben erhielten. Und weil wir samstags recht früh mit dem Bus nach Nairobi fahren wollten, hieß es für uns bereits am Donnerstag und am Freitag packen und irgendwie versuchen, alles wieder in unseren Rucksäcken verstauen. Nachdem wir uns bereits am Deutschen Abend von den Schülern, den Lehrern und den Schwestern verabschiedet hatten, verabschiedeten wir uns Samstagmorgen nur noch von den Fathers, von Jakob und von der Direktorin, und starteten in unsere letzte Woche in Kenia, unsere Reisewoche. Zunächst verbrachten wir einen halben Tag und eine Nacht in Nairobi und fuhren anschließend von dort aus auf Safari in den Massai Mara Nationalpark, wo wir Elefanten, Giraffen, Büffel, unzählige Zebras und Gnus, Löwen und Geparden in freier Wildbahn, teilweise nur wenige Meter entfernt von unserem Auto, sahen - ein unbeschreibliches Gefühl.

Die letzten drei Tage verbrachten wir nördlich von Mombasa an einem Bilderbuch- Sandstrand mit Palmen und türkisblauem Meer, und genossen die Ruhe und unsere letzten Tage in Kenia. Die Reise war richtig, richtig schön, wir sahen so noch mehr von Kenia und der wunderschönen Landschaft, konnten uns auch ein bisschen wie richtige Touristen fühlen, all unsere Erlebnisse und Eindrücke der drei Wochen in Yala reflektieren und verbrachten so noch eine tolle Zeit zusammen, bevor es wieder nach Hause ging. Obwohl wir uns so langsam natürlich auch wieder auf zuhause, auf unsere Familie, Freunde und vor allem auf das deutsche Essen freuten, waren wir uns sicher, zuhause auch viele Sachen aus Kenia und vor allem unsere Kinder zu vermissen. Bamburi Beach Auch in unserer Gruppe haben wir uns super verstanden, sodass es zuhause, so schön es auch war, wieder bei meiner Familie zu sein, auch ein bisschen seltsam war, die Mädels nicht mehr die ganze Zeit um mich zu haben. Ich bin mir sicher, nicht das letzte Mal in Kenia gewesen zu sein, da ich das Land wunderschön und interessant finde und hier so viele freundliche und herzliche Menschen getroffen habe und wir immer willkommen geheißen und herzlich empfangen wurden. Ein Workcamp ist meiner Meinung nach eine tolle Möglichkeit, ein Land eben nicht nur als Tourist zu sehen, sondern mehr über die Menschen und die Kultur zu erfahren, einen Einblick in das Leben dort zu erhalten und drei Wochen lang sogar ein bisschen daran teilhaben zu dürfen. Ich habe während unserer Zeit in Kenia unglaublich viel gesehen, erlebt und gelernt und es war einfach wunderschön, eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte :)