Mein Auslandssemester am Institut Supérieur de Gestion (ISG) in Paris

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Transkript:

Mein Auslandssemester am Institut Supérieur de Gestion (ISG) in Paris Erfahrungsbericht Bewerbung bei der Gasthochschule Meine Entscheidung nach Paris zu gehen stand frühzeitig fest, da ich mein Französisch verbessern wollte und Paris eine tolle Stadt ist, in der man nicht nur die französische sondern auch eine Vielzahl anderer Kulturen kennenlernen kann. Mithilfe der Erfahrungsberichte und einigen Hochschulvergleichen in Internetportalen entschied ich mich, bei meiner Bewerbung an der FH Köln das ISG als Erstwunsch anzugeben (als Zweit- und Drittwunsch gab ich andere Universitäten in Paris an). Das ISG schien am besten abzuschneiden in Reputation und in der Zufriedenheit der Studenten. Wie schon gesagt, bewirbt man sich an der FH Köln bei seiner Fakultät (in meinem Fall bei Frau Reitze, F04) und gibt in seiner Bewerbung drei Wünsche an. Es wird geprüft, welcher der Wünsche erfüllt werden kann und im besten Fall wird man an seiner Erstwunsch-Hochschule nominiert (man erhält dann schon eine erste Zusage der FH Köln, dass man seinen Erstwunsch erhält). Man bekommt dann noch eine E-Mail der Gast-Hochschule, also hier dem ISG, und wird aufgefordert, sich dort noch einmal zu bewerben, inklusive Anschreiben (in Englisch), Foto etc. (dies ist nur der Form halber). Alle ERASMUS-Studenten werden automatisch ins englischsprachige Studienprogramm aufgenommen. Man erhält einen Katalog über die Studienangebote. Ich habe danach eine ganze Zeit lang nichts gehört und auch keinen Stundenplan erhalten, was die Wahl der Module schwierig gemacht hat, die man für das ERASMUS Learning Agreement (Part 1) brauchte, da man nicht wusste ob sich etwas überschneidet. Hier kann ich nur empfehlen: Ruhig bleiben! Es wird noch sehr lange dauern, bis man tatsächlich den finalen Stundenplan erhält genau genommen ist dies erst in der zweiten Woche, in der das Studium begonnen hat, der Fall. Das heißt: einfach irgendetwas wählen, was interessant klingt, aber mit der Aussicht, dass man sowieso alles ändern wird (beim ISG- Modulwahlplan als auch beim Learning Agreement (mit Part 2)). Vorbereitung und Planung Ich hatte mir damals die Empfehlung in vielen Erfahrungsberichten zu Herzen genommen und frühzeitig mit der Suche nach einer Wohnung in Paris begonnen. Dafür habe ich die Agentur Lodgis.com gewählt, die einen sehr guten Ruf hat, und die ich nach meinen Erfahrungen nur weiterempfehlen kann. Die Agentur hat sich auf möblierte Wohnungen in Paris spezialisiert, hat eine sehr gute Internetseite und freundliche mehrsprachige Mitarbeiter, die mir schnell und höflich geantwortet haben. Man muss natürlich die Agentur bezahlen, was ungefähr einer Monatsmiete entspricht, aber dies ist bei allen Agenturen der Fall, und hier hat man jedenfalls eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Wohnung auch annehmlich ist. Ich bin überaus zufrieden mit der Wohnung, die ich gemietet habe. Ich habe mir die Wohnung mit einer anderen Person geteilt. Sie ist nur 29 Quadratmeter groß und kostet leider 1100 Euro. Das klingt erstaunlich viel, ist aber für Paris leider ein normaler Wohnpreis, eigentlich eher günstig: pro Person 550 Euro. Das positive ist, dass wir beide Hauptmieter waren, weshalb wir das französische Wohngeld (Caisses d Allocations familiales (Caf)) beantragt haben, was uns jeden Monat ca. 330 Euro einbrachte, und die tatsächliche Miete pro Person auf etwa 385 Euro/Monat reduzierte, was auf eine Top-Lage in Paris (15. Arrondissement) quasi nichts ist. Die Wohnung habe ich schon im März gebucht (für den Zeitraum Mitte August bis Mitte Februar) also sehr früh. Dies ist jedoch zu empfehlen, denn je später man bucht, desto weniger Wohnungen bleiben übrig, die verhältnismäßig bezahlbar und trotzdem schön sind.

Als weitere Planung habe ich noch eine zusätzliche private Krankenversicherung fürs Ausland abgeschlossen (ist, soweit ich weiß verpflichtend, aber auch in jedem Fall zu empfehlen). Hier würde ich einfach bei der eigenen Krankenversicherung nachfragen. Ankunft in Paris Ich bin vier Wochen vor Studienbeginn angereist. Andere Studenten sind erst einen Tag vorher angereist und gleich am letzten Studientag wieder abgereist. Ich bin froh, dass ich diese Zeit vorher und auch nachher hatte (im Internet steht irgendwo auf einer ISG-Seite, dass das Semester bis Mitte Januar geht daher habe ich dann bis Mitte Februar gebucht, um noch weiter Paris erkunden zu können. Als wir ankamen, sagte man uns, das Semester ende schon im Dezember (eine klassische Fehlinformation auf der ISG-Seite, aber so hatte ich noch viel mehr Zeit). Da ich schon im August hier war, konnte ich noch wunderschöne Sommertage in der Stadt und in den Stadtparks erleben, konnte in Cafés sitzen, und dabei die Leute beobachten eine klassische, typisch Parisische Erfahrung. Desweiteren hatte ich so die Zeit, um einige formale Dinge zu regeln, wie z.b. ein französisches Konto inklusive Kreditkarte einzurichten (dies habe ich bei der Banque Postale gemacht), einen Handyvertrag abzuschließen, das Wohngeld und das Metro-Ticket für Studenten zu beantragen (es dauert sehr lange, bis man es erhält. Wenn man nicht wie ich sechs Monate nach Paris geht, könnte man sich auch Monats-Tickets kaufen. Diese sind zwar teurer als die Studententickets, aber da man so lange auf das Studenten-Ticket warten muss, fährt man einen Monat lang dann doch mit den Einzeltickets für 1,70 Euro). Studium am Institut Supérieur de Gestion Im September ging es dann los. Bei einer Einführungsveranstaltung wurde uns z.b. erklärt, dass man sich respektvoll verhalten soll, pünktlich kommen muss, kein Plagiat begehen darf etc. Es sind fast alles Dinge gewesen, die jeder andere genau wie ich als selbstverständlich erachtet und die einem als Erwachsener nicht unbedingt noch einmal erklärt werden müssen. Allerdings musste ich während des gesamten Semesters solche Erfahrungen machen. Immer wieder kamen E-Mails vom Präsidenten, man solle gut lernen, oder sich regelmäßig die Hände waschen, weil Ebola nach Frankreich kommen würde und man sich bloß nicht anstecken sollte. Von den Studenten wurden immer beste Organisation und Ehrgeiz erwartet, aber was das ISG als Gegenzug anbot war, das muss ich sagen, einfach nur lachhaft. Vom Anfang bis Ende des Semesters gab es unzählige Beispiele, die die schlechte Organisation nur belegen, hier ein paar davon: Zu Beginn hieß es, ein Französisch-Kurs für Austauschstudierende sei verpflichtend, war er dann aber doch nicht. Die Wahl der Fächer war, wie schon gesagt, immer nur provisorisch, bis in die zweite Woche hinein. Die erste Woche, die Drop-and-add-week, ist zur Orientierung gedacht, und erst danach werden die finalen Module gewählt, was alle anderen Wahlen theoretisch überflüssig macht. Fehlstundenpläne (es herrscht Anwesenheitspflicht) sollten regelmäßig rumgeschickt werden, insgesamt wurde der erste erst nach den ersten acht Wochen rumgeschickt, oft mit fälschlich eingetragenen Abwesenheiten. Das International Office des ISG bestand darauf, dass alle Studenten noch eine zusätzliche Krankenversicherung für etwa 200 Euro abschließen müssten, und winkte unseren Widerspruch, dass wir ja schon eine Auslands-Versicherung haben, ab. Am selben Nachmittag wurde eine E-Mail geschickt, dass nur nicht EU-Bürger eine solche Versicherung noch abschließen müssten. Unsere Studentenausweise erhielten wir erst, nachdem das Semester schon halb um war. Hierfür mussten wir vor Ort noch Fotos machen lassen, obwohl wir ja schon welche zugesendet hatten. Generell ist es so, dass ein verpflichtendes Event/Vorlesung etc. am nächsten Tag morgens sein kann, und die Info dazu am späten Abend vorher zugesandt wird. Die Klausurwoche lief ebenso chaotisch.

Zu dieser überaus schlechten und manchmal schon urkomischen Organisation, die jedem von uns einige Nerven gekostet hat, kamen noch weitere Nachteile. Es gibt keine Mensa (nur einen Essensraum mit Mikrowellen und Automaten), keine Online-Lernplattform (stattdessen nutzt jeder Dozent seinen eigenen Weg, sei es Dropbox, Box.com, Copy.com, Facebook oder E-Mail), keine Bibliothek, eine z.t. schlechte Ausstattung in den Räumen (Technik und vor allem Internet funktioniert nicht) und keine getrennten Toiletten für Mann und Frau. Ich muss sagen, dass ich mir von einer privaten Hochschule mit gutem Ruf etwas anderes erhofft hatte. Gleich werde ich etwas zu den Fächern sagen, die im Großen und Ganzen durchaus interessant waren. Allerdings muss ich schon allein durch dieses ganze Drum-Herum davon abraten, das ISG zu wählen, wenn man auch nur im entferntesten Sinne etwas mit Vorausplanung am Hut hat, oder sich nicht als Kind behandeln lassen möchte, dem gesagt wird, dass es sich die Hände waschen soll. Nun zu den Fächern: Insgesamt war ich mit meiner Kurswahl zufrieden und keins der Fächer war zu schwierig. Der International Business Law-Dozent macht eine sehr "spezielle" Vorlesung - er diskutiert immer erst ganz normal in der Vorlesung und hinterher diktiert er einen Text, den dann alle mitschreiben. Er ist auch ziemlich streng, aber an sich ganz nett. Der Unterricht hat mir sehr viel gebracht und war sehr interessant (man bespricht keine Paragraphen, sondern allgemein die verschiedenen Legal Systems (z.b. Civil Law), sowie Free Trade Agreements und einen International Contract of Sale. Es hat vor allem auch mein geographisches Wissen vorangebracht. Mit den diktierten Texten kann man sehr gut für die Klausur lernen - es ist nicht zu viel zu lernen, und die Klausur ist dann auch gut machbar. Business Modelling fand ich persönlich nicht allzu spannend (hier gab es jedoch keine Klausur sondern nur Projekte). Der Unterricht war nicht sehr abwechslungsreich; man bespricht quasi immer das gleiche, nämlich was ein Business Model ist und wofür man es braucht. Das Fach Sustainable Development war für mich besonders interessant, da ich später in diesem Bereich arbeiten möchte. Der Dozent ist sehr nett und immer begeistert von engagierten Studenten. Allerdings ist er manchmal "zu" nett und kann sich oft nicht so recht durchsetzen, sodass es manchmal laut in der Klasse war und schwierig dem Unterricht zu folgen. Trotzdem kann ich das Fach empfehlen. Es gibt eine Midterm, aber keine Final exam - stattdessen ein Paper und einen Vortrag. Global Business Today war ein sehr "allgemeines" Fach - man spricht über verschiedene Kulturen, Ethik, Foreign Direct Investment, Trade Policy, Globalisierung...alles was zum "Global Business" gehört. Es gibt keine Midterm, stattdessen ein Projekt; und die Final Exam war sehr gut machbar. Für Business-to-Business Marketing musste ich am meisten lernen. Die Dozentin gibt immer viele Hausaufgaben auf, und erwartet dass man das Buch liest. Es gibt eine Midterm und eine Final, für die ich am meisten von allen Fächern lernen musste. Das Fach hat mir jedoch sehr viel gebracht und war sehr interessant, da man nicht immer nur den Konsumenten als Zielgruppe des Marketings sieht. In Introduction to Entrepreneurship geht es darum, sein eigenes Unternehmen zu "gründen", also eine eigene Idee zu haben und dann einen Business Plan zu schreiben (Gruppenarbeit). Dieses Fach besteht nur aus Projekten und ist relativ entspannt. Das ISG hat mir viele verschiedene Kulturen näher gebracht, denn es ist eine wirklich internationale Schule. Meine Freunde dort kommen aus Polen, Estland, Syrien, Taiwan, Kroatien entweder als reguläre Studenten oder auch nur für ein Semester. Das habe ich sehr zu schätzen gewusst und war eine Bereicherung für meine internationale Erfahrung. Der Nachteil ist, dass man sich zumeist auf Englisch unterhält, und das Französisch etwas auf der Strecke bleibt. Ich empfehle, sich ein Sprachtandem oder ähnliches zu suchen.

Alltag und Freizeit Hier hat Paris wahrscheinlich mehr als die meisten anderen Städte zu bieten. Jeden Tag kann man etwas Neues sehen, erleben und besuchen. Man muss praktisch nicht reisen, sondern kann das gesamte halbe Jahr in Paris bleiben und es wird trotzdem nie langweilig. Natürlich habe ich die Haupttouristen- Attraktionen besucht, wie den Tour Eiffel, Arc de Triomphe, oder Sacré-Coeur. Aber auch viele andere Dinge machen den Charme der Stadt aus: kleine gemütliche Cafés, Stadtparks, oder Künstlerviertel wie der Place de Tertre. Ich habe auch einige Konzerte besucht, vom klassischen Streicher-Konzert, über einen Gospelchor bis hin zu Rock und französischem Hip Hop. Mit der Metro kann man die ganze Stadt erkunden, dies ist wirklich das perfekte Transportmittel. Viele Museen sind für unter 26-jährige kostenlos, was ein großer Vorteil ist, besonders im Verhältnis zu den sonstigen Kosten: ein Kaffee oder Cappuccino für sechs Euro ist normal, wenn man ein Café oder Restaurant besucht. Die folgenden Fotos zeigen ein paar Eindrücke der Stadt.

Fazit Jederzeit wieder würde ich mich für Paris als Ziel für ein Auslandssemester entscheiden. Die Stadt ist einfach so beeindruckend und ich habe so viel gelernt. Es ist wahrscheinlich der beste Ort, wenn man viel sehen aber wenig reisen will. Für das ISG würde ich mich nicht noch einmal entscheiden. Zwar habe ich gehört, dass es auf anderen Schulen in Frankreich ebenso chaotisch sein soll, aber schlechter organisiert als dort kann es eigentlich nicht sein. Die eigene Planung im Vorhinein ist wichtig und man sollte sich gründlich informieren, was die Stadt alles bietet, damit man die Zeit auch vollends nutzen kann. Ich empfehle dringend, nicht nur für die reine Studienzeit herzukommen, da Tagesausflüge während dieser Zeit schwierig sein können. Mein Fazit ist, dass die Zeit in Paris wunderschön war, und ich nur jedem empfehlen kann, sein Auslandssemester dort zu verbringen.