Funke Die Funke Unternehmensgruppe gehört zu den führenden Anbietern von Rohren, Formteilen und Profilen aus Kunststoff. Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung zu einer erfolgreich agierenden Unternehmensgruppe entwickelt, die mit ihrem Knowhow, ihrem Engagement und einer stetig erweiterten Produktpalette eine Spitzenstellung auf dem deutschen Markt erobert hat. Die Gründung von Tochtergesellschaften und die Kooperation mit Handelspartnern in ausgewählten Wachstumsmärkten sorgten darüber hinaus für einen erfolgreichen Einstieg auf dem europäischen Markt. Zum Beispiel in Frankreich, England, Polen, Russland, Kasachstan, Rumänien und in der Ukraine. Seit Herbst 2000 befindet sich die Produktion des Unternehmens in Hamm-Uentrop. Im 2003 wurde auch die Verwaltung an den neuen Standort verlagert. Hier werden innovative Ideen gezielt und schnell umgesetzt. Das Unternehmen verfügt über eine effiziente Organisation vom Einkauf bis zur Verladung und eine hervorragende Infrastruktur. Drei Ladestrassen sorgen dafür, dass sich LKW-Standzeiten auf ein Minimum reduzieren. Die Zugriffzeiten auf die vor Ort gefertigten Produkte sind kurz. Hiervon profitieren die Kunden. Ökologie Recycling beispielhaft gelöst: Thermoplastische Kunststoffe können mehrfach aufbereitet und wiederverwertet werden. Seit 1994 existiert bundesweit ein flächendeckendes Sammel- und Wiederverwertungssystem. Das Material wird sortiert, gereinigt und geschreddert in der Rohrherstellung wiederverwertet. Zertifizierung nach ISO 9001:2000. Qualitätssicherung erfolgt durch eigenes Prüflabor. Konsequente Überwachung von der Materialanlieferung bis zum Versand. Fremdüberwachung und Mitgliedschaft in Güteschutzgemeinschaften. Funke Funke Kunststoffe GmbH Siegenbeckstrasse 15 Industriegebiet Uentrop Ost D-59071 Hamm-Uentrop Tel.: +49 23 88 30 71-0 Fax: +49 23 88 30 71-550 E-Mail: info@funkegruppe.de www.funkegruppe.de 144
Funke Offene Mulde mit D-Rainclean 145
D-Rainclean Das Produkt Aktuelle Untersuchungen im Auftrag des Umweltbundesamtes 1 zeigen, dass der Eintrag der Schwermetalle in Gewässer und Boden durch geeignete Behandlungsmassnahmen deutlich reduziert werden muss. So werden nur aus dem Fahrzeugverkehr in Deutschland ca. 930 t/a Kupfer, 80 t/a Blei und 2078 t/a Zink in Gewässer und Boden eingetragen. Im Jahr 2001 wurde die für Gewässer angestrebte Güteklasse II oder besser für Kupfer an 66% und für Zink an 86% der LAWA- Messstellen nicht erreicht! (LAWA = Bund/ Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser) Mit der Entwicklung von D-Rainclean, einer Kombination aus einer PP-Sickermulde und einem Substrat, bietet Funke dem Markt eine professionelle Lösung für den Umgang mit belastetem Oberflächenwasser. D-Rainclean nimmt das teilweise mit hohen Schadstoffkonzentrationen belastete Niederschlagswasser von Strassen, Parkplätzen, Hof- und Dachflächen auf und gibt es in unbedenklichem Zustand an den Boden ab. Damit erfüllt D-Rainclean die Anforderungen der Neufassung des DWA-Arbeitsblattes A 138, welches den Umgang mit stärker verunreinigtem Niederschlagswasser vor der Versickerung regelt. D-Rainclean -Sickermulde D-Rainclean besteht aus 50 cm langen, 40 cm breiten und 37 cm hohen Kunststoffelementen, die mit einem zum System gehörenden Substrat gefüllt werden. In diesem Substrat wird das mit unterschiedlichsten Schadstoffen angereicherte Niederschlagswasser vor dem Erreichen des Grundwassers durch Filtration, Adsorption und Einlagerung, Ionenaustausch, Fällung und durch biologischen Abbau so weit gereinigt, dass es die hohen gesetzlichen Anforderungen des Boden- und Gewässerschutzes erfüllt. Die D-Rainclean -Sickermulde gibt es als offene Version eine Bepflanzung ist möglich oder in geschlossener Form mit Guss- Abdeckung für die Belastungsklasse D/400 kn. Zum System passende Endstückelemente sind ebenfalls erhältlich. Je nach Belastungsgrad erreicht das D-Rainclean -Substrat Standzeiten von 15 bis 20 Jahre. 1) Bericht UBA-FB «Einträge von Kupfer, Zink und Blei in Gewässer und Böden Analyse der Emissionspfade und möglicher Emissionsminderungsmassnahmen», 11.2004 Stoffquellen im Bereich von Strassen: Schwermetall- Emissionen aus dem Strassenverkehr (aus UBA Vorhaben (FKZ 202 242 220/02), Quelle: Lange 146
Das Substrat Schwermetallsorption/Desorption und Fällung Schwermetalle unterliegen in D-Rainclean unterschiedlichen Prozessen: Während Nickel hauptsächlich durch Sorption gehalten wird, verbleiben Blei, Cadmium, Kupfer und Zink durch Sorption und Fällung im Substrat. Cadmium gehört zusammen mit Zink und Nickel zu den mobilen, relativ leicht verlagerbaren Schwermetallen. Besonders bei Cadmium ist deshalb der konstant hohe ph-wert in D- Rainclean sehr wichtig. Blei verhält sich im Boden sehr immobil. Ähnlich wie Kupfer erfolgt die Bindung von Blei durch spezifische Adsorptionsprozesse. Quecksilber wird in einer sehr immobilen Form vor allem an die in D-Rainclean enthaltene organische Substanz gebunden. Chrom wird bei höheren ph-werten in sehr schwer lösliches Cr(OH) 3 und Cr 2 O 3 vorwiegend mit Eisenionen komplex gebunden. Wasserhaltefähigkeit Die Bodenmikrobiologie erbringt besonders in der warmen Jahreszeit wichtige Abbauleistungen. Voraussetzung hierfür ist eine ausreichende Feuchtigkeit des D-Rainclean - Substrates. Die Wasserhaltefähigkeit wird erreicht durch das grosse Porenvolumen, den angemessenen Anteil organischer Substanz und den hohen Anteil spezieller Wasserabsorber im D-Rainclean -Substrat. Zusätzlich liefert die D-Rainclean -Sickermulde ein Wasserreservoir am Muldenboden von ca. 3.0 l pro Meter. Tabelle 1: Prüfwerte Boden-Grundwasser nach Bundesbodenschutzgesetz Umweltbelastung 147
Das Substrat Sorption von Schadstoffen Bei einem eingestellten kf-wert von 5 x 10-4 m/s (Wasserdurchlässigkeit) beträgt die Verweilzeit des durchströmenden Wassers in der D-Rainclean -Sickermulde ca. 10 Minuten. Nach der Durchströmung des Wassers durch das Substrat werden die Prüfwerte zur Beurteilung des Wirkungspfades Boden Grundwasser nach 8 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 des Bundes-Bodenschutzgesetzes unterschritten (siehe Tab. 1). Die Sorptionsisothermen der relevanten Schwermetalle Blei und Zink wurden für Boden und D-Rainclean erfasst. Absorptionsbereich Austauscher Wasserspeicher Filter Organische Matrix Besiedlungsraum ph-pufferbereich Säurebegrenzer Laboruntersuchungen Das D-Rainclean -Substrat zeigt gegenüber einem «guten Boden» deutlich bessere Absorptionsergebnisse. So wird der Zinkanteil im Mittel zu ca. 90% absorbiert. Bei Blei liegt dieser mit 99% sogar noch deutlich höher. Wird die Grenzkonzentration der Prüfwerte zur Beurteilung des Wirkungspfades Boden- Grundwasser erreicht, gilt die Aufnahmefähigkeit des D-Rainclean -Substrates als erschöpft. Dieser Fall tritt in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen nach etwa 15 20 Jahren ein. Danach empfiehlt sich ein Austausch des Substrates. Wasserdurchlässigkeitsbeiwert Das D-Rainclean -Substrat verfügt über einen Wasserdurchlässigkeitsbeiwert von 5 x 10-4 m/s und damit über eine ausreichende Versickerungsleistung. Gleichzeitig sorgt eine angemessene Verweilzeit des zu reinigenden Wassers im D-Rainclean -System für eine ausreichende Adsorption der Schadstoffe. Organische Schadstoffe D-Rainclean -Substrat besitzt eine organische Matrix, die die Bindung und den Abbau von organischen Schadstoffen fördert. Gut abgebaut werden Mineralölkohlenwasserstoffe und halogenierte leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe in einer Konzentration und einem Zustand (residuale Verteilung), wie sie in der Regel auf befestigten befahrenen Flächen anfallen. Sie werden damit aus dem System entfernt. Da die Mikroorganismen in der D-Rainclean -Sickermulde auf benetzten Oberflächen siedeln, ist die Grösse der Gesamtoberfläche ein wichtiges Leistungsmerkmal des Abbaus organischer Stoffe. Bei D-Rainclean ist diese extrem gross. Streusalz Es stellt sich die Frage, ob beim Einsatz von Streusalz (in der Regel NaCl) die Gefahr besteht, dass Adsorptionsplätze von Natrium blockiert werden und dass bereits gebundene Schadstoffe wieder ausgewaschen werden könnten. Deshalb wurde die Kurz- und Langzeitwirkung vom Streusalz auf die Leistungsfähigkeit und Standzeit des D-Rainclean -Substrates untersucht. Die Ergebnisse belegen, dass Natriumchloridsalz die Adsorptionsfähigkeit von Schwermetallen im D-Rainclean -Substrat nur in geringem Masse beeinflusst. Selbst bei praxisnahen Stossbelastungen mit Natriumchlorid tritt keine schockartige Austragung von bereits gebundenen Schwermetallen in den Untergrund auf. Die Schwermetalle bleiben auch beim Einsatz von Streusalzen dauerhaft im Substrat gebunden. Die Standzeit von D-Rainclean wird je nach Salzmenge und 148
Häufigkeit der Streuung zwar beeinflusst, jedoch zeigen die Untersuchungen, dass die prognostizierte Standzeit von rund 15 Jahren im Randbereich einer Strasse mit einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke (DTV) von 5000 bis 15000 (Kategorie 9 11 ATV A 138) auch bei winterlichem Taumitteleinsatz mit Natriumchlorid eingehalten werden kann. Ölbindung und -abbau Dringen zum Beispiel Öltropfen in das D-Rainclean -Substrat ein, findet das Öl im wasserungesättigten Bereich einen grossen Porenraum vor. Das Öl verliert dadurch seine Fliessfähigkeit und liegt als dünne Haut an der Oberfläche des Porenraumes. In dieser «pendularen» Verteilung ist das Öl für die Mikroorganismen am besten angreifbar. Mit einem Porenvolumen von mind. 60% bietet das D-Rainclean -Substrat hierfür optimale Voraussetzungen. Feuchtes D-Rainclean - Substrat besitzt hervorragende Ölbindeeigenschaften. Es kann bei einem Unfall bis zu 10 Liter Öl pro laufenden Meter Sickermulde sofort aufnehmen und für etwa 24 Stunden eine Abgabe in den Untergrund verhindern. In diesem Zeitraum sollte das verunreinigte Substrat aus der Sickermulde entfernt und fachgerecht entsorgt werden. Beispiel einer Bepflanzung Eignung als Pflanzenstandort Eine Bepflanzung der D-Rainclean -Sickermulde ist grundsätzlich nicht erforderlich, auf Wunsch aber möglich. Obwohl das Substrat äusserst nährstoffarm entwickelt wurde, finden ausgewählte Bodendecker eine ausreichende Nährstoffversorgung. Eine offene Mulde kann z. B. mit 2 Pachysandra oder 2 Mahonie und 2 Vinca minor oder 1 Cotoneaster in Sorten bepflanzt werden.ph-wert Der Carbonatpufferbereich des D-Rainclean - Substrates liegt oberhalb ph 7.2. Kationenaustauschkapazität Die Kationenaustauschkapazität (KAK pot ) definiert die maximal sorbierbare Menge von Kationen, zum Beispiel Schwermetallen. Bei den Austauschvorgängen, die von der Ionenart geprägt werden, wird eine KAK pot von mindestens 20 cmol c /kg angestrebt. Erreicht wird der Wert massgeblich durch Zugabe von adsorptionsfähigen Komponenten und ausgewählten Zeolithen. Die Fähigkeit des D-Rainclean -Substrates, als Ionentauscher zu fungieren, sorgt für eine Bindung der Schwermetallionen. Ein aktiver Beitrag zum Grundwasserschutz. 149
Entsorgung Ungenutztes D-Rainclean -Substrat entspricht nach der Mitteilung 20 der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) dem Zuordnungswert Boden «Z0»». Bei gesättigtem Substrat werden mit Ausnahme eines Eintrags von reinen Metalldächern die Zuordnungswerte Z2 immer eingehalten. In Abhängigkeit vom Schadstoffeintrag ist nach entsprechender Prüfung auch der Zuordnungswert Z1 möglich. Die Einordnung von genutztem D-Rainclean - Substrat in eine bestimmte Deponieklasse möglich sind Einstufungen von DK 0 bis DK 5 ergibt sich aus dem Belastungszustand des Substrates. Dieser ist abhängig von der Lebenszeit und der Höhe des Schadstoffeintrags. Bei normalen Belastungsgraden ist eine Entsorgung des Substrates auf Deponien der Klasse II oder bei mässigem Schadstoffeintrag sogar der Klasse I möglich. (Entscheidend für die Wahl der Deponieklasse sind die Eluatwerte und nicht die Gesamtgehalte). Standzeiten Leichte Belastung ca. 20 Jahre Dachflächenwasser, Hofflächen, Rad- und Gehwege, PKW-Parkplätze, Strassen mit max. 300 (DTV) täglich, (Kategorie 1 5 ATV A 138). Mittlere Belastung ca. 18 Jahre Dachflächenwasser in Gewerbe- und Industriegebieten mit signifikanter Luftverschmutzung, Strassen mit 300 bis 5000 (DTV) täglich, (Kategorie 6 8 ATV A 138). Starke Belastung ca. 15 Jahre Flächen in Industriegebieten, PKW-Parkplätze mit häufigem Fahrzeugwechsel, Strassen mit 5000 bis 15000 (DTV) täglich, (Kategorie 9 11 ATV A 138). DTV = Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke D-Rainclean 150
Einsatzmöglichkeiten D-Rainclean -Sickermulde ohne Abdeckung D-Rainclean -Sickermulde mit Abdeckung 151
Einsatzmöglichkeiten D-Rainclean -Sickermulde mit HS -Teilsickerrohr D-Rainclean -Sickermulde mit Hochbord D-Rainclean -Sickermulde mit Abdeckung 152
Parkplatz Flächenberechnungsbeispiel Bei einer Parkplatzfläche von 900 m 2 (A red = 610 m 2 ) das ist ausreichend für etwa 38 PKW-Stellplätze sowie angenommenen Regendaten für Berlin (n = 1.0 a-1 ) werden rund 72 m D-Rainclean -Mulden benötigt. Davon hier 25 m in einer geschlossenen Ausführung mit Gussabdeckung für die Belastungsklasse D/400 kn und 47 m offene Mulden. Im Gegensatz zur Entwässerung über das kommunale Kanalnetz die wirtschaftlichere Lösung! Weitere Vorteile der D-Rainclean -Lösung: Entlastung der Kanäle und der Kläranlage geringerer Wartungsaufwand das Regenwasser wird vor Ort versickert Verbesserung der Grundwasserneubildung. Beispiel für die Entwässerung eines Parkplatzes 153