mit Landwirtschaftsschule Erhebung des Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg Zustand der Wasserkörper im Landkreis
Vorbemerkung: Die Bewertung nach Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erfolgt nicht auf der Ebene von Gewässern oder Gewässerabschnitten, sondern auf der Ebene von sog. Wasserkörpern. Ein Wasserkörper besteht in der Regel aus mehreren Gewässern bzw. Gewässerabschnitten, die in räumlichem Zusammenhang stehen und den gleichen Gewässertyp haben. An diesen Wasserkörpern wird eine möglichst repräsentative Messstelle ausgesucht, die biologisch untersucht wird. Die Bewertung dieser Messstelle wird auf den gesamten Wasserkörper übertragen. Bei Unsicherheiten werden ggf. in einem Wasserkörper weitere Messstellen zur Verifizierung des Ergebnisses untersucht. Folie 2
Gewässergüte im Landkreis Erläuterungen zur Bewertung von Fließgewässern: Saprobie Die Saprobie ist ein Maß für die Belastung eines Gewässers durch - mikrobiologisch - unter Sauerstoffzehrung - leicht abbaubaren organischen Inhaltsstoffen. Hierbei kann im Gewässer durch die Sauerstoffzehrung ein Sauerstoff-Defizit erzeugt werden. Die Saprobie wird anhand von wirbellosen Tierchen (Makrozoobenthos) als Zeigerorganismen bestimmt. Folie 3: Erläuterung
Folie 4: Saprobie 1
Folie 5: Saprobie 2
Folie 6: Saprobie 3
Erläuterungen zur Bewertung von Fließgewässern: Degradation Gewässergüte im Landkreis Die Degradation beschreibt die Abweichung der Gewässerstruktur und damit die Veränderung der Lebensräume (Habitate) im Vergleich zum natürlichen Zustand (Referenz). Die Degradation spricht auf Veränderung des Wasserprofils durch veränderte Bedingungen an, z. B. durch - Änderung der Bewirtschaftung bzw. Landnutzung, - Ausformung des Gewässerbettes (Tief- und Flachwasserzonen), - Überschwemmungsgebiete (Auen), Ufer (Bewuchs und Verbau), Verlauf (gewunden, begradigt). Die Degradation wird ebenfalls anhand der Wirbellosen (Makrozoobenthos) ermittelt. Je besser die Degradation, desto besser bietet das Gewässer dem Makrozoobenthos einen Lebensraum (Habitate) an, der einem natürlichen Zustand entsprechen würde. Zudem reagiert die Degradation auch auf stoffliche Belastungen. Folie 7: Erläuterung
Folie 8: Degradation 1
Folie 9: Degradation 2
Folie 10: Degradation 3
Gewässergüte im Landkreis Erläuterungen zur Bewertung von Fließgewässern: Makrophyten Als Makrophyten werden die im Gewässer wurzelnden höheren Pflanzen bezeichnet. Es werden die Arten und die Häufigkeit des Vorkommens bestimmt. Phytobentos Hierunter versteht man den pflanzlichen Aufwuchs auf der Gewässersohle, z. B. den Algenaufwuchs auf Steinen. Makrophyten & Phytobentos (M & P) stellen gemeinsam eine sogenannte Biokomponente im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie dar. M & P ist ein Maß vor allem für die Nährstoffgehalte (N und P) im Gewässer. Als problematisch ist der Nährstoffgehalt im Gewässerboden (Substrat) zu sehen. Es kann sehr lange dauern, bis diese Nährstoffe auf natürlichem Wege aufgebraucht sind, auch wenn von außen keine Nährstoffe mehr in das Gewässer eingetragen werden. Folie 11: Erläuterung
Folie 12: Makrophyten 1
Folie 13: Makrophyten 2
Folie 14: Makrophyten 3
Gewässergüte im Landkreis Erläuterungen zur Bewertung von Fließgewässern: Fische Gemessen und bewertet wird der Bestand an Fischen (Anzahl und Arten) in dem betroffenen Fließgewässer. Auf den Zustand können viele Faktoren Einfluss nehmen: Fehlen von geeigneten Laichhabitaten (Kolmation, Verschlammung), fehlender Lebensraum (z. B. durch Verbauung, Verrohrung), fehlende Durchgängigkeit (Querbauwerke), zu wenig Wasser, Aufstau, stoffliche Belastungen, Fraßdruck, Folie 15: Erläuterung
Folie 16: Fische 1
Folie 17: Fische 2
Folie 18: Fische 3
Fazit: Gewässergüte im Landkreis Die Gesamteinstufung des ökologischen Zustandes eines Gewässers (genauer: eines sogenannten Wasserkörpers) erfolgt nicht nach dem Durchschnittswert der einzelnen Biokomponenten, sondern nach der schlechtesten Komponente. Der Zustand der Oberflächengewässer ist im Landkreis relativ einheitlich: Saprobie: meist gut Degradation: meist mäßig Makrophyten & Pytobenthos: meist mäßig Fische: meist unbefriedigend Ansatz und Beitrag der Landwirtschaft: Vermeidung von Einträgen aus Erosion und PSM Folie 19: Erläuterung