Partizipation von Schülerinnen und Schülern AS XII/2012/ ap 1
Gliederung Partizipation von Schülerinnen und Schülern 1) bei der Planung von Unterricht 2) bei Klassenfahrten 3) am Beispiel des Klassenrates 4) im Schulleben (als Ausblick) 2
1) ~ bei der Planung von Unterricht Voraussetzung auf Seiten des Lehrenden: - eigene Sicherheit in der Sache - Vertrautheit mit/vertrauen zur Lerngruppe Unterrichtliche Voraussetzungen: - Überblick über ein Halb-/Schuljahr verschaffen! - didaktische Räume für Planung wahrnehmen und dann konsequent öffnen! 3
Ein Beispiel: Unterrichtsplanung Klasse 10 1.Q 2.Q. 3.Q 4 Q. Weimar: Selbstbehauptung, Stabilisierung, Auflösung und Zerstörung NS-Zeit: A.H., Ideologie, Ipol.,Apol., 2.WK., Holocaust Widerstand Kalter Krieg 45-89 BRD und DDR 4
Übung: mit Schülerinnen/- Schülern ins Gespräch kommen -> VERSCHOBEN 5
2) ~ bei Klassenfahrten Klassenfahrten machen aus Ihnen ein Reisebüro, das muss nicht sein! Als Alternative werden oftmals Standardfahrten angesehen, die an der Schule bereits eine kleine Tradition besitzen. Vorsicht vor vermintem Terrain: z.b.: Skifahrer vs. Hollandfahrer Zuordnung als Glaubensbekenntnis?!?! 6
Was tun? Planungsgespräch: Ziele der Fahrt (im doppelten Wortsinn)? Welche (von der Schule vorgesehenen) Inhalte werden an welchen Zielorten verwirklicht? Konkurrenz belebt das Geschäft! Nach der Abstimmung (2/3 Mehrheit) übertragen Sie Pflichten früh an die Schüler. Machen Sie aus der Klassenfahrt (spätestens ab Klasse 7) ein Projekt, kurz eine Vorform einer Studienfahrt, mit dem Ziel der Fahrt als Präsentationsort. Selbstversorgung ist ab Klasse 8 denkbar. Der Stress lohnt sich, er ermüdet die Schüler und schafft MYTHEN. 7
3) ~ am Beispiel des Klassenrates Klassenrat als Binnenministerium Neben den beiden Klassensprechern (f.+m.), die als Außenminister fungieren, werden 5 Schülerinnen und Schüler gewählt, die sich um die inneren Angelegenheiten der Klasse kümmern (ernsthafte Wahlen, konstruktives Misstrauensvotum) by the way: Damit ist ca. 1/3 der Klasse in Klassengeschäfte eingebunden. 8
Aufgaben: 1) Vorbereitung einer TOP-Liste für die ehemaligen Klassenleiterstunden, die jetzt zu Klasse(n)stunden werden (Themen: Feiern, Fahrten, Stress); evt. Wandzeitung (schon als Ventil) 2) Moderation der Klassenstunde durch wechselnden Vorsitz, dem ein Mitschüler mit einer Sprecherliste zur Seite steht. 3) Ergebnisprotokoll/Klassentagebuch (z.b. ob und wenn ja welche weiteren Konfliktgespräche von wem mit wem geführt werden) 9
Rechtslage : Gesetzt den Fall, die Vertrauensbasis sei vorhanden, hat der Klassenrat das Recht, den Klassenlehrer aus inhaltlichen Gründen zu bitten, für eine überschaubare Zeit den Raum zu verlassen. Umgekehrt hat der Klassenlehrer das Interventionsrecht: er kann abbrechen, kann eine Ladies-/Gentlemen-Runde festlegen. Abschied nicht ohne Evaluation und Feier. 10
Der Überbau: J. Dewey ( 1952): embryonic society, Erziehung zur Demokratie durch ERFAHRUNG C. Freinet ( 1966): Identifikation mit Klasse: der Schüler merke, dass aus der Schule SEINE Schule werde Rituale schaffen Sicherheit Klassenklima 11
Kompetenzen, die der Klassenrat übt: 1) Kommunikation in der geordneten Form einer Diskussion (Einhalten von Regeln, Vermeidung von Redundanzen, Lösungsorientierung, begründete Ich-Botschaften (wenn du, bin ich, weil, und ich möchte) 2) Leitung einer Diskussion 3) Protokoll (Verbindlichkeit von Absprachen) 12
Grenzen!!! psychische oder familiäre Probleme Klassenrat als Mafia wir sprechen in der Regel nur über Personen, die anwesend sind 13
4) ~ im Schulleben (als Ausblick) peer tutoring ( Schüler helfen Schülern ) Streitschlichtung SV-Arbeit (SchulG Abschnitt 4: 31-36): Vertretung in Konferenzen SV-Sitzungen. -Fahrten Pausengestaltung, Nikotop (Schule ohne Grenzen ) Basare, Hilfsprojekte, Feste (Unter- Mittel-Oberstufenfete[schulübergr.]) 14
Literatur Friedrichs, B., Praxisbuch Klassenrat, Gemeinschaft fördern, Konflikte lösen, Weinheim 2009 Gudjons, H., Die Moderationsmethode in Schule und Unterricht, Hamburg 1998 (= eine Zusammenfassung zweier Pädagogikhefte 12 (1996) und 6 (1995). Mattes, W., Methoden im Unterricht, Paderborn 2002 (Mattes wählt die Bezeichnung Metaplan-Methode). Müller, H., Mit Schülerinnen und Schülern im Dialog, Donauwörth 2005. www.uni-duesseldorf.de/muendlichkeit/projekt-netz/moderation.htm http://www.metaplan.de Pädagogik 07/08 2009: Schülerbeteiligung Pädagogik 11 2004: Klassenklima 15