Kongress Kinder.Stiften.Zukunft Workshop Willst Du mit mir gehen? Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen Dr. Christof Eichert
Unsere Ziele: Ein gemeinsames Verständnis für die Bedeutung und Qualität von Kooperationen erarbeiten Anregungen zur Weiterentwicklung der eigenen Praxis erhalten Konkrete Wege überlegen, wie die Kooperation der Akteure gegen Kinderarmut in der Region weiterentwickelt werden kann 2
Kooperationen sind immer Gelegenheiten, mit Fremdheit umzugehen. Deshalb stellen Sie sich immer folgende fünf Fragen: (die andere Seite sollte es auch tun!) 1. Wer bin ich, wer ist meine Organisation? 2. Wer ist sind die Partner, welche Position vertreten sie? 3. Was unterscheidet uns? 4. Was ist uns gemeinsam? 5. Was können wir gemeinsam tun? 3
Kooperationen benötigen ein gemeinsames Verständnis. Armutsrisiko besteht, wenn das Nettoäquivalenzeinkommen niedriger ist als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Medianeinkommen). Meinen wir absolute oder relative Armut, materielle oder kulturelle Armut, das soziokulturelle Existenzminimum, den Mangel an Teilhabechancen oder, oder, oder? Worüber reden wir eigentlich? Welche Sicht der Dinge teilen wir? Was konkret wollen wir gemeinsam tun? 4
Kooperationen brauchen im Vorfeld intensive Debatten. Kooperationen funktionieren nur dann, wenn sich die Beteiligten über den Gegenstand der Zusammenarbeit und ihren jeweiligen Beitrag wirklich im Klaren sind. Jede Mühe dafür lohnt sich. Bei dem unscharfen Begriff Kinderarmut müssen unterschiedliche Sichten auf das Thema geklärt werden! Nicht jeder Partner, der wichtige Beiträge erbringen kann, wird sie für sich automatisch unter das Thema Armut subsumieren! 5
Kooperationen ändern wenig am Selbstverständnis der Partner. Jeder Partner folgt zunächst seiner eigenen Organisations-Logik, die in Kooperationen intensiv fortwirken. Suchen Sie den Partner, der nicht ausschließlich, sondern neben seinen Absichten auch Ihre Ziele bedient. Beispiel: Eine Bibliothek bietet u.a. kostenlose Internet-Terminals zu Recherchezwecken an. Dies kann ein Beitrag zur Bekämpfung der Bildungsarmut von Kindern sein, auch wenn das Angebot der Bibliothek unter einem viel breiteren Gedanken präsentiert wird. 6
Kooperationen sind keine Einbahnstraßen, sondern Übungsplätze. Geben Sie uns Ihr Geld, dann machen wir damit gute Projekte in einer gelungenen Kooperation mit Ihnen! Schließen Sie Entwicklungspartnerschaften für kleine Ziele, um sich Schritt für Schritt auf eine gemeinsame Logik des Handelns und auf Lernschritte zu verständigen. Suchen Sie Kooperationen mit ungleichen, bislang fremden Partnern, die Zusammenarbeit mit Gleichen ist oft nicht besonders produktiv. Sie gibt zwar die Chance auf Arbeitsteilung bei der Umsetzung, aber der Lerneffekt für beide Partner ist gering. 7
Kooperationen benötigen eine besondere Haltung. Keine Institution hat den Heiligen Gral der Armutsbekämpfung in Händen! Jeder Kooperationspartner leistet nur BEITRÄGE zur Bekämpfung von Kinderarmut, nicht weniger, aber auch nicht mehr! Diese Begrenzung muss sich auch in der inneren Haltung widerspiegeln. Bescheidenheit bei der Einschätzung der eigenen Bedeutung ist eine gute Basis für Kooperationen. 8
Kooperationen benötigen Wertschätzung und aktiver Teilhabe. Das Modell Der einer zahlt, der andere macht führt zu keiner Kooperation, sondern zu einer für alle rasch ermüdenden und langweiligen Scheckbuch-Beteiligung. Kooperationen zwischen Akteuren müssen allen die Chance geben, mit den eigenen Kompetenzen in ihrer eigenen Arbeits- Logik aktiv zu werden. Daraus entsteht wechselseitige Wertschätzung aus dem gemeinsamen Tun. 9