INDat Report. Mehr Visibilität: Distressed Ladies vereinen sich. Gesetz zur Verzwergung der Insolvenzanfechtung. RA Dr. Jens M.

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Transkript:

Ausgabe 07_2015 7. Oktober 2015 www.indat-report.de INDat Report Fachmagazin für Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz» Neue Plattform für fachlichen Austausch und Networking Mehr Visibilität: Distressed Ladies vereinen sich» Im Gespräch zum RegE zur Reform des Insolvenzanfechtungsrechts Gesetz zur Verzwergung der Insolvenzanfechtung» Verwalter & Kanzleien RA Dr. Jens M. Schmidt (RSW)» Letters from Oxford von Prof. Dr. Reinhard Bork Anzeige Back again Englisch im Insolvenzverfahren. www.indat-sprachtraining.de

10 Titel

Neue Plattform für fachlichen Austausch und Networking Mehr Visibilität: Distressed Ladies vereinen sich Frankfurt. Alles andere als klagen und jammern waren die Beweggründe, warum sich inzwischen über 50 Expertinnen zu den Distressed Ladies Women in Restructuring zusammengeschlossen haben. Gerade Expertise, Erfahrung und ein Standing in der allerdings männerdominierten Restrukturierungs- und Insolvenzbranche gelten als Voraussetzungen für den Zutritt zu diesem Zirkel, der immer mehr Zuspruch und Interesse erfährt. Die Fotos: Holger Voskuhl, flammenhannes/photocase Vorbereitungen für die Vereinsgründung für Anfang 2016 befinden sich bereits in vollem Gang. Networking in allen Bereichen der Krisen- und Insolvenzbranche, anspruchsvoller fachlicher Austausch auf Augenhöhe und Business Development mit bereits messbarem Erfolg bezeichnen die Rechtsanwältinnen Katharina Reuther (P + P Pöllath + Partners), Sylwia Maria Bea und Anne Schwall (beide Wellensiek) als Ziele der von ihnen in Frankfurt geborenen Idee. Nicht nur das fachliche Niveau der Vorträge bei ihren regelmäßigen Treffen muss passen, sondern auch das Ambiente des sich anschließenden Dinners. Text: Peter Reuter 11

Titel 12»The case of the distressed lady«kann sicherlich nicht als Vorbild für den in Frankfurt gegründeten Zirkel gedient haben, denn es handelt sich dabei zum einen um inzwischen mehr als 50 Ladies und zum anderen ist die Erzählung der Krimiautorin Agatha Christie eine Short Story und das wird der Zusammenschluss der Distressed Ladies Women in Restructuring allem Anschein nach sicherlich nicht werden. Allerdings ist der älteren Erzählung und dem jüngeren Zusammenschluss gemeinsam, dass sie sich um spannende Themen drehen. Die Idee zur Gründung eines vorerst losen Verbunds von Kolleginnen, die auf dem weiten Feld der Krise, Restrukturierung und Insolvenz erfolgreich unterwegs sind, ist eher zufällig im Nachgang eines gemeinsamen Mandats Ende 2013 entstanden, als man sich in Frankfurt zu einem Lunch getroffen habe, berichten die Rechtsanwältinnen Katharina Reuther, Sylwia Maria Bea und Anne Schwall. Im Laufe dieses Rückblicks auf die gemeinsame Arbeit, als man scherzhaft festgestellt habe,»mensch, nur Frauen am Tisch«, habe man sich gleichzeitig mit der Frage beschäftigt, warum es denn so wenige Frauen im Restrukturierungsbereich, wie Mandate und Fachveranstaltungen zeigten, gebe bzw. diese nicht so stark wahrgenommen würden. Diese Fragen konnte das Trio bei diesem Lunch nicht erschöpfend beantworten, doch aus den Überlegungen sei der Entschluss gereift, eine Art Ladies' Circle für Expertinnen aus der Restrukturierungsbranche ins Leben zu rufen, der Networking, Business Development und fachlichen Austausch ermöglicht. Zunächst sei nur davon die Rede gewesen, einige ihnen persönlich bekannte Kolleginnen zusätzlich in diese Runde aufzunehmen. Doch nach den ersten Treffen, gestartet am 05.03.2014 im Union International Club in der Frankfurter Villa Merton, nahm diese Idee immer mehr Gestalt an. Das Interesse und der Teilnehmerkreis steigerten sich von Mal zu Mal bei den bislang sechs Veranstaltungen.»Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen waren sehr positiv, um nicht zu sagen begeistert«, erinnert sich Anne Schwall.»Dies hat uns in der Idee selbstverständlich bestätigt, das Projekt weiter auszubauen.«gesagt, getan: Vertreten bei den Distressed Ladies sind heute neben den beiden Kanzleien Wellensiek und P + P Pöllath + Partners, aus denen die drei Initiatorinnen stammen, insbeson- dere die Kanzleien, Beratungshäuser und Finanzinstitute Clifford Chance, Linklaters, Brinkmann & Partner, hww hermann wienberg wilhelm, Schneider, Geiwitz & Partner, Pluta, White & Case, Weil, Gotshal & Manges, Beiten Burkhardt, The Boston Consulting Group, Ernst & Young, Andersch, KPMG, Triton Advisers, Sigma Corporate Finance, Strategic Value Partners, Bankhaus Metzler, One Square Advisors, Deutsche Bank, Commerzbank und Atradius Credit Insurance. Qualitätskontrolle unumgänglich, um das Niveau zu halten Angesprochen sind generell Vertreterinnen von Debt Fonds und Banken sowie Kreditversicherern, Insolvenzverwalterinnen, Rechts- und Unternehmensberaterinnen aus den Bereichen Insolvenz, Restrukturierung, Distressed M & A und Kommunikation sowie Interimmanagerinnen/CROs. Zu dem Kreis können interessierte Kolleginnen stoßen, die die drei Initiatorinnen auf Vorschlag der bislang etwa 50 Teilnehmerinnen, von denen immer im Schnitt 30 die Veranstaltungen besuchen, zum nächsten Treffen einladen. Dass sie eine Art Qualitätskontrolle praktizieren müssten, sei unumgänglich, zumal das Niveau gehalten und der Kreis in seiner Größe einen vertrauten Rahmen nicht sprengen sollte. Ein direktes Vorbild für die Distressed Ladies habe es nicht gegeben, berichtet Katharina Reuther, wenngleich es in Frankfurt z. B. den branchenübergreifenden Verein Women in Finance gebe, den Ashurst und White & Case unterstützen, sowie in Deutschland eine Reihe von großen Wirtschaftsrechtskanzleien und Wirtschaftsverbänden initiierte Runden für ausschließlich Frauen im Wirtschaftsleben existierten. Dennoch sei man mit dieser Idee in eine Lücke gestoßen, so erkläre man sich die überaus positive Resonanz auf diese Initiative, die andere Kreise noch nicht abgedeckt hätten. Die gesteckten Ziele der Distressed Ladies sind vielfältig und anspruchsvoll. Vorrangig wollen die Teilnehmerinnen ein überregionales Netzwerk von Frauen und für Frauen in den unterschiedlichsten Funktionen /Positionen im deutschen und

13 europäischen Insolvenz- und Restrukturierungsbereich spannen, einen lockeren, ungezwungenen Gedankenaustausch pflegen, eine sich immer mehr etablierende Plattform für Fachdiskussionen und Vorträge über relevante aktuelle Themen im Restrukturierungs- und Insolvenzmarkt aufbauen und die individuelle Positionierung als Expertin stärken. Darüber hinaus soll das Networking wechselseitige Mandatierungen ermöglichen, Karrieremöglichkeiten und -strategien von Frauen im Insolvenzund Restrukturierungsbereich identifizieren, die Präsenz auf Fachveranstaltungen durch gegenseitige Unterstützung ausbauen und gleichzeitig junge Kolleginnen im Restrukturierungsmarkt fördern und motivieren. Zu guter Letzt will der Kreis das Ganze mit Kunst und Kultur flankieren. Ganz sicher wolle man nicht über eine Benachteiligung in der männerdominierten Branche jammern und klagen, erklärt das Gründungstrio, zumal die Teilnehmerinnen ein Standing in dieser Branche, Erfahrung und Expertise vorweisen müssten. Ohne diese hohe Messlatte könnten ein Austausch und eine gegenseitige Bereicherung auf Augenhöhe nicht funktionieren. Vielmehr wolle man die Stärken und Kräfte der Frauen bündeln, um sich damit noch besser aufzustellen und für mehr Visibilität zu sorgen. Mit dem Zusammenschluss sei man nicht mehr lose verstreut und kenne nun die Ansprechpartnerinnen in den anderen Häusern, was die alltägliche Arbeit stark erleichtere. Sylwia Maria Bea Katharina Reuther Gern soll sich ein gewisser Saloncharakter etablieren Die bislang quartalsweise stattfindenden Treffen beginnen am späten Nachmittag und ziehen sich bis in den fortgeschrittenen Abend. Bei den Lokalitäten in Frankfurt in Zukunft seien auch andere, gut erreichbare Städte denkbar lege man viel Wert auf das angenehme Ambiente und würde gerne, so formuliert es Sylwia Maria Bea, einen gewissen»saloncharakter«etablieren. Die Veranstaltung startet nach einer kurzen Begrüßung mit einem Fachvortrag zu einem aktuellen, im Vorfeld vorbereiteten Thema, gefolgt von immer recht regen Diskussionsrunden. Für die Fachvorträge inklusive eines Aus-dem-Nähkäschen-Plauderns habe Anne Schwall

Titel 14 Sylwia Maria Bea, Partnerin, Rechtsanwältin in der Kanzlei Wellensiek am Standort Frankfurt, geboren 1975 in Krakau; spezialisiert auf Krisen- und Sanierungsberatung mit insolvenzrechtlichem Schwerpunkt, insbesondere Organhaftung in der Krise und krisenbedingte M & A-Transaktionen; 1997 bis 2002 Studium der Rechtswissenschaften und des Europarechts in Würzburg; 2002 1. Jur. Staatsexamen, 2004 2. Jur. Staatsexamen; 2004 Zulassung als RAin und bis 2012 bei BFP Bruno Fraas & Partner in Würzburg; 2009 bis 2011 berufsbegleitendes Executive MBA-Studium u. a. an der Boston University; seit 2013 bei Wellensiek; Beratungsmandate: Beratung der Geschäftsführung einer internationalen Maschinenbau-Unternehmensgruppe bei der außergerichtlichen Sanierung; Restrukturierungsberatung und Veräußerung eines führenden deutschen Automobilzulieferers; Beratung eines europäischen Energieunternehmens bei der Restrukturierung der Unternehmensgruppe; Sanierung eines führenden deutschen EntertainmentUnternehmens. Katharina Reuther, Rechtsanwältin bei P + P Pöllath + Partners in Frankfurt; geboren 1980 in Hamburg; spezialisiert auf rechtliche Beratung bei DistressedM & A- und -PE-Transaktionen sowie Restrukturierungsund insolvenzrechtliche Beratung; 2000 bis 2004 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Augsburg und Kiel; 2004 1. Jur. Staatsexamen, 2007 2. Jur. Staatsexamen; Zulassung als RAin 2008; Associate bei Clifford Chance und CMS Hasche Sigle in Frankfurt, seit 2011 bei P + P; Beratungsmandate: Verkauf der MAG IAS Gruppe; Verkauf der OEKA Oehlhorn GmbH & Co. KG aus der Insolvenz; Verkauf der Technische Glaswerke Illmenau GmbH aus der Insolvenz; Verkauf der dtms Deutsche Telefon- und Marketing Services aus der insolventen Netrada Gruppe; Erwerb von Loewe aus der Insolvenz. Anne Schwall, Rechtsanwältin in der Kanzlei Wellensiek am Standort Frankfurt; geboren 1973 in Mainz; spezialisiert auf rechtliche Beratungen bei doppelnützigen Treuhandschaften sowie Krisen- und Insolvenzberatung; 1994 bis 1999 Studium der Rechtswissenschaften und des französischen Rechts in Mainz und Dijon, Burgund; 1999 1. Jur. Staatsexamen, 2002 2. Jur. Staatsexamen; Zulassung als RAin 2002; 2002 bis 2006 RAin im Frankfurter Büro der US-amerikanischen Kanzlei Faegre & Benson, seit 2006 bei Wellensiek; Beratungsmandate: Beratung der Geschäftsführung einer internationalen Maschinenbau-Unternehmensgruppe bei der außergerichtlichen Sanierung; Restrukturierungsberatung und Veräußerung eines führenden deutschen Automobilzulieferers; Beratung eines europäischen Energieunternehmens bei der Reststrukturierung der Unternehmensgruppe; Sanierung eines führenden deutschen Entertainment-Unternehmens. man anfangs jeweils Expertinnen aus den eigenen Reihen gewinnen können, erläutert Katharina Reuther. So berichteten beispielsweise CRO Britta Hübner und RAin/Partnerin Britta Grauke von Weil, Gotshal & Manges über ihre Herausforderungen in ausgewählten Restrukturierungsfällen und ihren Karriereweg in dieser Branche. Vor allem der Part zu den Werdegängen in der männerdominierten Branche sei auf großes Interesse gestoßen. Bei einem weiteren Treffen hielt Sabine Morgenthal, Partnerin von Brunswick Group, einen Vortrag zur Kommunikation in der Krise.»In der Zwischenzeit haben wir auch externe Expertinnen engagiert und zusätzlich pro Veranstaltung eine Art Schirmherrschaft eingeführt. So hat z. B. Linklaters den Vortrag einer renommierten Kommunikations- und Rhetorikexpertin aus Stuttgart zum Thema Verhandlungsrhetorik für Frauen ermöglicht«, berichtet Anne Schwall.»Aber auch unsere Ladies aus der Commerzbank und der Deutschen Bank haben jeweils unsere Veranstaltungen in deren Frankfurter Zentralen mit ihren Beiträgen bereichert.«in der kommenden Veranstaltung am 12.11.2015 stellt Nina Haverkamp-Schulz eine Distressed M & A-Case Study vor und beleuchtet den Prozess vom ersten Anruf bis zum Closing.»Obwohl für uns die Maxime der Förderung eines Frauennetzwerks im Vordergrund unserer Tätigkeit steht, heißt es nicht, dass wir nicht auch männliche Kollegen einladen, um einen Fachvortrag zu halten«, sagt Anne Schwall. Viele hochkarätige Kollegen hätten bereits angefragt. Daher wird dieses Mal auch Sönke Schulz, Geschäftsführer von Sigma Corporate Finance, als Koreferent von Nina Haverkamp-Schulz auftreten. Bereits im Juni 2015 hat auf Initiative von Eva Ringelspacher (damals Commerzbank, seit September 2015 hww hermann wienberg wilhelm) Herr Klaus Greger, Bereichsvorstand GRM Intensive Care der Commerzbank, zum Thema Frauen in Führungspositionen in der Commerzbank referiert. Familienleben und Beruf sind nicht leicht zu vereinen Nicht nur die Gründungsrunde beschäftigte sich mit der Frage, warum Frauen in der Branche unterrepräsentiert sind. Katharina Reuther unternimmt einen Erklärungsversuch:»Die Distressed-Branche ist gekennzeichnet durch Projektgeschäft, das also nicht linear, sondern in Spitzen verläuft und unter hohem Zeitdruck. Aspekte, die es nicht leicht machen, Familienleben und Beruf zu vereinen. Die Dichte an männlichen Kollegen ist entsprechend hoch.«frauen machten in dieser Domäne natür-

15 Bloße»Quotenfrauen«setzen sich nicht nachhaltig durch Der Frauenanteil in den Aufsichtsratsposten der DAX-Unternehmen etwa ist seit dem vergangenen Jahr gestiegen, ein Fortschritt, der ohne gesetzliche Vorgaben stattfand.»wir meinen, dass die Zunahme von weiblichen Führungskräften im originären Interesse der Unternehmen liegen dürfte und es Quotenregelungen deshalb nicht bedarf«, sagt Anne Schwall. Zur Beschleunigung des ohnehin stattfindenden Wandels seien Quotenregelungen möglicherweise hilfreich.»sie sollten unserer Meinung nach jedoch stets an entsprechende Qualifikationen geknüpft und die Beförderung sollte sachlich gerechtfertigt sein.«bloße»quotenfrauen«würden sich schließlich nicht nachhaltig durchsetzen können. Hiermit sei weder der betreffenden Person noch dem betroffenen Unternehmen gedient.»viel wichtiger als die Frauenquote ist uns der ernsthafte Versuch der Unternehmen, ein Arbeitsklima zu schaffen, das die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit ermöglicht dies gilt gleichermaßen für Frauen und für Männer.«Macht der eine oder andere Arbeitgeber dabei noch nicht die großen Sprünge, so können die Distressed Ladies bereits nach kurzer Zeit auf messbare Erfolge verweisen. Dazu zählten gegenseitige Empfehlungen und Mandatierungen, Einladungen zu hochkarätigen Veranstaltungen und zu Panels. Das Feedback der Frauen aus der Branche ist durchweg positiv, Rückmeldungen der männlichen Kollegen verhielten sich etwas differenzierter, bemerken sie süffisant. Über das vereinzelte Schmunzeln männlicher Kollegen über die sich organisierenden Distressed Ladies den etwas provokativen Namen haben sie bewusst gewählt sehen sie gelassen hinweg, denn sie zünden in Kürze zudem die nächste Stufe. Die Vereinsgründung soll zu Beginn des nächsten Jahres unter Dach und Fach sein. Die Satzung und der Internetauftritt sind bereits in Arbeit. «Anzeige BERLIN HAMBURG HANNOVER KREFELD LEIPZIG MAINZ MARBURG STUTTGART MÜNCHEN (2 x) KLAGENFURT ST. PÖLTEN WIEN BARCELONA DECHOW AUKTIONEN TÄGLICH NEU, SEIT ÜBER 100 JAHREN. Umfassende Analysen, fundierte Beratung und kreative Konzepte bieten wir für Abwicklungen jeder Größenordnung. Ob Präsenz- oder Online-Versteigerungen sowie Verkäufe aller Branchen wir gehen über die üblichen Standards hinaus und sind persönlich für Sie da. Und das an 14 Standorten in Deutschland und Europa. Deshalb haben wir auch keine großen oder kleinen Kunden. Sondern nur zufriedene Kunden! Auktionshaus Wilhelm Dechow GmbH Waldweg 99. 22393 Hamburg. info@dechow.de. www.dechow.de lich unterschiedliche Erfahrungen, haben die Distressed Ladies bei ihren Treffen festgestellt. Die einen berichteten von positiven Erfahrungen, seien intern anerkannt, hätten Zugang zu den Informationskanälen und würden auf Augenhöhe wahrgenommen. Andere Frauen wiederum machten zum Teil weniger positive Erfahrungen und erlebten die Zusammenarbeit mit einigen männlichen Kollegen eher als Closed Shop.»Wir konzentrieren uns auf unsere Stärken«, bemerkt Sylwia Maria Bea.»Man sagt Frauen ja beispielsweise nach, dass sie teamfähig seien und ein besonderes Gespür für Kommunikation besäßen. Zusammen mit der fachlichen Kompetenz sind das sicher gute Voraussetzungen für die Wahrnehmung von Führungsund verantwortungsvollen Aufgaben in einem komplexen Restrukturierungsmandat sowie das Gelingen von Verhandlungen in einem zum Teil von widerstreitenden Interessen geprägten Umfeld. Hierauf wollen wir aufmerksam machen. Ein Netzwerk kann sicher dazu beitragen, dass dies auch gelingt, denn kaum etwas scheint hierbei förderlicher zu sein als die persönlichen Kontakte.«Das sähen übrigens auch die männlichen Kollegen in ihren Kanzleien so: Sowohl die beiden geschäftsführenden Partner von Wellensiek, Alfred Hagebusch und Christopher Seagon, als auch P + P Pöllath + Partners unterstützten und förderten die Aktivitäten der Distressed Ladies von Beginn an.