Die Saisonvorbereitung



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Transkript:

46 TEXT: SCHLUSSPFIFF VORBEREITUNG Andreas Fellinger THEORIE & PRAXIS WIENS SCHIEDSRICHTER IN FAAK AM SEE SAISONVORBEREITUNG UNTER DER LEITUNG VON CHRISTIAN PFANN, ROBERT EPSTEIN UND WOLFGANG STURM MIT 55 UNPARTEIISCHEN IM BUNDESSPORT- UND FREIZEITZENTRUM FAAK AM SEE. Die Saisonvorbereitung für einen Teil der Wiener Schiedsrichter begann wie auch letztes Jahr im BSFZ Faak am See. Die Kursleitung (Christian Pfann, Robert Epstein und sportliche Leiter Wolfgang Sturm) konnte die staatliche Anzahl von 55 Teilnehmern am Sommerlehrgang begrüßen. GÄSTE AUS BERLIN. Wie auch schon in den letzten Jahren nahmen Mitglieder des Berliner Kollegiums teil. Mit Tim Horacek und Lukas Schwanke kamen zwei junge Schiedsrichtertalente, die von Ihrem Coach und Kaderbetreuer Pierre Wawretschka begleitet wurden. Dabei handelt es sich um eine Gegeneinladung, nach dem Wiener Kollegen in der Osterwoche an einem Fortbildungskurs in Berlin teilnehmen durften. Als weiterer internationaler Gast konnte DFB-Bundesligaschiedsrichter Daniel Siebert gegrüßt werden, der mit seiner fachlichen und sozialen Kompetenz überzeugen konnte. Er berichtete über die Anforderungen des DFB, der neu eingeführten Grundsicherung für Eliteschiedsrichter sowie über die sinnvolle Nutzung des Kommunikationssystems. Weiters hielt er einen sehr interessanten Vortrag über die Möglichkeiten eines Schiedsrichters im Bereich der Disziplinarmaßnahmen. THEORIE & PRAXIS. Die Freiräume zwischen diesen schweißtreibenden Trainingseinheiten wurden mit interessanten theoretischen Vorträgen u.a. zum Thema Disziplinarmaßnahmen erfolgreich verkaufen mit Video-Unterstützung und praktischen Übungen für die Teilnehmer von Dr. Peter Truzla überbrückt. Einer der vielen Höhepunkte war ein mehrstündiger Vortrag von Mentaltrainer Ing. Günter Pechhacker mit sogenannten VOLLEY-Übungen (Übungen über die Körpermitte zur Verbindung der beiden Gehirnhälften). WFV-BOSS ZU GAST. Fast schon selbstverständlich ließ es sich auch der Präsident des Wiener Fußballverbandes und Vorsitzender der ÖFB-Schiedsrichterkommission, Robert Sedlacek, nicht nehmen, seine Schiedsrichter zu besuchen. Dabei konnte er sich von der engagierten und intensiven Trainingsarbeit, aber auch von der sehr guten Stimmung überzeugen. LEGENDEN ZUM AUSKLANG. Als sportliche Schlussveranstaltung wurde ein Legendenspiel zwischen Grün und Violett organisiert. Ernst Baumeister und Zoki Barisic als legendäre Trainer der beiden Teams ließen es sich nicht nehmen, am Vortag eine Trainingseinheit mit den kickenden Schiedsrichtern zu absolvieren und anschließend auch ein Teambuilding-Event zu organisieren. Somit wurde ein Top-Lehrgang mit einem von Spaß geprägten Match abgeschlossen und die Teilnehmer verabschiedeten sich mit dem Kultsong dieses Trainingslagers mit den Worten Ich liebe diese Tage! ALLE TEILNEHMER auf einen Blick: D ie stattliche Wiener Delegation

FOTOS: GEPA Pictures, Harri Mannsberger SCHLUSSPFIFF BRUNO-GALA 47 RENÉEISNER IN AKTION. Der FIFA-Referee überzeugte in der letzten Bundesliga-Saison Spieler und Trainer VOR DEN VORHANG RENÉ EISNER BEI BRUNO-GALA AUSGEZEICHNET GLANZVOLLE EHRUNG IM RATHAUS ALS ZEICHEN DER ANERKENNUNG UND WERTSCHÄTZUNG DER GUTEN LEISTUNGEN IN DER ABGELAUFENEN SAISON. Bereits zum 16. Mal organisierte die Fußballer Gewerkschaft (VdF) die Bruno Gala zu Ehren des legendären und viel zu früh verstorbenen Nationalspieles Bruno Pezzey. Im prunkvollen Festsaal des Wiener Rathauses versammelten sich neben einer Vielzahl von Sportlern auch namhafte Ehrengäste wie der Hausherr, Bürgermeister Dr. Michael Häupl, der es sich nicht nehmen ließ, den Ehrenschutz dieser Gala zu übernehmen, ÖFB- Präsident Dr. Leo Windtner und der Vorstand der Österreichischen Bundesliga Georg Pangl. In insgesamt 16 Kategorien wurde die Swarowski-Kristalltrophäe im Wert von EUR 1.500,- an Spieler, Trainer, Mannschaften und auch Schiedsrichter verliehen. WERTVOLLE TROPHÄE. Im Bereich Schiedsrichter des Jahres waren drei Kollegen nominiert: Thomas Einwaller, René Eisner und Mag. Harald Lechner. Die Wahl fiel auf René Eisner aus der Steiermark, der sich neben den in den Vorjahren ausgezeichneten Schiedsrichtern Louis Hofmann (2009), Mag. Harald Lechner (2010) und Thomas Gangl (2011) zu den glücklichen Preisträgern und Besitzern dieser schönen und wertvollen Trophäe zählen darf. Neben der Trophäe ist diese Auszeichnung ein Zeichen der Fußballer und Trainer für die Anerkennung und Wertschätzung der guten Leistungen in der letzten Saison. DER BRUNO für René Eisner (links) und alle anderen geehrten Spielerinnen und Spieler.

48 REGELTEST TEXT: Gerhard Gerstenmayer PFIFF REGELTEST RICHTIG ODER FALSCH? DISKUSSIONSWÜRDIGE ENTSCHEIDUNGEN, UMSTRITTENE SZENEN SIND DAS TÄGLICHE BROT DER SCHIEDSRICHTER. WIE WÜRDEN SIE BEIM PFIFF-REGELTEST ENTSCHEIDEN? 1 Ein Spieler ist über seinen Tormann verärgert und verlässt, ohne sich beim Schiedsrichter abzumelden, das Spielfeld. Nach ca. 15 Minuten meldet er sich während einer Spielunterbrechung beim Schiedsrichter an und möchte wieder am Spiel teilnehmen. Was unternimmt der Schiedsrichter? 2Nachdem ein Spieler ein Tor erzielt hat, läuft er bis zur Seitenoutlinie, zieht sein Trikot über den Kopf, wodurch das Gesicht verdeckt ist. Wie reagiert der Schiedsrichter in dieser Situation? 3Strafstoß: Ein Mitspieler des Tormanns dringt nach dem Pfiff, bevor der Ball im Spiel ist, erstmalig in den Strafraum ein. Der Tormann kann den Schuss neben das Tor über die Toroutlinie abwehren. Wie ist zu entscheiden? 4Ein Spieler hat sich beim Schiedsrichter (während das Spiel läuft) abgemeldet, um seine Schuhe zu wechseln. Plötzlich kommt ein weiter Pass in seine Nähe und er läuft Richtung Ball, um diesen zu spielen. Entscheidungen des Schiedsrichters? 5Der Tormann steht in seinem Torraum auf der Torlinie und schlägt einen Gegenspieler ins Gesicht, der zu diesem Zeitpunkt im Netzraum stand. Das Spiel war nicht unterbrochen. Wie entscheidet der Schiedsrichter, der den Vorfall selbst gesehen hat? 6Ein Spieler liegt verletzt außerhalb des Spielfeldes und soll ersetzt werden. Der Ersatzspieler läuft ohne Zustimmung des Schiedsrichters bei laufendem Spiel auf das Spielfeld und fängt im Mittelfeld den Ball mit den Händen, wodurch ein aussichtsreicher Angriff des Gegners unterbunden wurde. Wie entscheidet der Schiedsrichter? 7Ein Ersatzspieler wirft einem Gegner, der sich im Spiel befindet, von der technischen Zone aus einen Ersatzball absichtlich ins Gesicht, während im Bereich der Mittellinie gespielt wird. Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel. Entscheidung? 8Unmittelbar vor Spielende erzielt der Heimverein ein Tor. Der Schiedsrichterassistent sieht, dass der Stürmer den Ball mit der Hand ins Tor beförderte und zeigt dieses Vergehen an. Bevor der Schiedsrichter jedoch dessen Fahnenzeichen sieht, pfeift er das Spiel ab. Entscheidung? 9Während der Halbzeitpause kritisiert ein Spieler im Kabinentrakt lautstark den Schiedsrichter. Wie muss der Schiedsrichter darauf reagieren? Mannschaft beginnt mit 10 Spielern. Nach ca. 10Eine 5 Minuten läuft der nominierte Ergänzungsspieler auf das Spielfeld und wehrt auf der eigenen Torlinie den Ball mit den Händen ab, wodurch ein klares Tor verhindert wird. Entscheidung? 1) Der Schiedsrichter muss den Spieler wieder am Spiel teilnehmen lassen. Allerdings muss der Spieler für das Verlassen des Spielfeldes verwarnt werden. 2) Der Spieler muss wegen dieser Unsportlichkeit verwarnt ( Gelbe Karte ) werden. 3) Der Strafstoß muss wiederholt werden. Nachdem der Mitspieler erstmalig diesen Regelverstoß (Unsportlichkeit) begangen hat, darf er nicht verwarnt werden. 4) Der Schiedsrichter muss das Spiel unterbrechen und den Spieler wegen unsportlichem Verhalten verwarnen. Danach wird das Spiel mit einem indirektem Freistoß fortgesetzt, wo der Spieler zum Zeitpunkt stand. 5) Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel und zeigt dem Tormann die Rote Karte. Danach muss diese Mannschaft einen neuen Tormann nominieren, bevor das Spiel mit einem Schiedsrichterball an der Stelle fortgesetzt werden kann, wo sich der Ball bei Unterbrechung befand (Der Kontakt war außerhalb des Spielfeldes.) 6) Nachdem der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen hat, zeigt er dem Spieler zuerst die Gelbe Karte (Meldevergehen) und danach nochmals die Gelbe (Unsportlichkeit) und folgend die Rote Karte (Ampelkarte). Die Spielfortsetzung ist ein indirekter Freistoß, wo der Ball bei der Unterbrechung war. Es muss das 1. Vergehen bestraft werden, da das unsportliche Handspiel zu einem Zeitpunkt erfolgte, als der Spieler noch immer ein Ersatzspieler war. 7) Der Ersatzspieler ist für diese Tätlichkeit (grob unsportliches Verhalten) mit der Roten Karte auszuschließen. Der Spieler muss die technische Zone verlassen und in die Kabine gehen. Die Spielfortsetzung lautet: Indirekter Freistoß, wo der Ball bei der Unterbrechung war. 8) Das Tor muss gegeben werden, da der Schiedsrichter das Spiel bereits mit seinem Pfiff beendet hat. Da eine Disziplinarmaßnahme noch möglich ist (Schiedsrichter befindet sich noch am Spielfeld), zeigt er dem Angreifer die Gelbe Karte. Der Vorfall muss aber dem Verband gemeldet werden. 9) Für die lautstarke Kritik ist der Spieler zu verwarnen. Während der Pause kann dies nur mündlich erfolgen. Außerdem ist der Mannschaftsführer darüber zu informieren. Vor Beginn der 2. Halbzeit zeigt der Schiedsrichter auf dem Spielfeld dem Spieler nachträglich die Gelbe Karte. 10) Da es sich um eine klare Verhinderung eines Tores handelt, muss der Spieler mit der Roten Karte ausgeschlossen werden. Das Spiel wird mit einem Strafstoß fortgesetzt. (Da es sich um einen Ergänzungsspieler handelt, muss das schwerwiegendere Vergehen (Handspiel gegenüber Meldevergehen) bestraft werden. LÖSUNGEN

FACHLICH BETRACHTET 49 SZENE 1. Im Spiel Austria gegen Admira war je ein Spieler beider Mannschaften bemüht, als Erster den Ball zu spielen. Der Spieler von Admira stand etwas näher zum Ball. Der Verteidiger der Austria versuchte es mit einem Ausfallschritt mit dem linken Bein, weshalb fast automatisch der rechte Arm zur Seite geht, um das Gleichgewicht herzustellen. Nachdem der Ball von beiden Spielern fast zeitgleich getroffen wurde, sprang der Ball an den Arm des Austrianers. Der Ball ging zum Arm, der sich in einer natürlichen Haltung befand. Daher lag kein strafbares Handspiel vor, was der Schiedsrichter auch richtig beurteilte. AUFREGER... ES VERGEHT FAST KEIN WOCHENENDE, AN DEM ENTSCHEIDUNGEN NACH HANDSPIEL-SITUATIONEN NICHT ZU DISKUSSIONEN FÜHREN, OBWOHL IN DER THEORIE EIN STRAFBARES HANDSPIEL KLAR DEFI- NIERT IST. IN DER PRAXIS KOMMEN MEHRERE FAKTOREN HINZU, DIE EINE ENTSCHEIDUNG ERSCHWEREN. ANHAND EINIGER BEISPIELE WOLLEN DIE MITGLIEDER DES ELITE-SCHIEDSRICHTERKOMITEES VER- SUCHEN, MIT FACHLICHEN ANALYSEN FÜR MEHR KLARHEIT ZU SORGEN. SZENE 2. Eine komplett andere Situation gab es im Spiel Horn gegen BW Linz. Der Angreifer der Horner zieht von der rechten Angriffsseite zur Mitte, um mit dem linken Fuß auf das Tor zu schießen. Der Verteidiger der Linzer versucht den Schuss abzublocken, in dem er in die Schusslinie springt. Dabei dreht er sich zur Seite und wird am angelegten Oberarm angeschossen. Trotzdem entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß. Eine Fehlentscheidung, die klar zeigt, wie schwierig manche Situationen zu beurteilen sind. Denn zeitgleich mit der Drehung hob der Verteidiger die rechte Hand nach oben und der Schiedsrichter glaubte erkannt zu haben, dass der Ball vom Arm auf die Hand abgefälscht wurde, was aufgrund der unnatürlichen Handhaltung die Entscheidung des Schiedsrichters gerechtfertigt hätte. SZENE 3 War der SV Horn noch Nutznießer einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters, so wurden die Niederösterreicher im Spiel gegen die Vienna benachteiligt, nachdem der Schiedsrichter einen gerechtfertigten Strafstoß nicht gegeben hat. Wie der Bildausschnitt zeigt, springt der Spieler der Vienna mit dem rechten Bein Richtung Ball. Zeitgleich befindet sich der linke Arm in einer Position, die als unnatürlich beurteilt werden muss. Da der Ball an diesen Arm geschossen wurde, hätte es regeltechnisch einen Strafstoß geben müssen. Unmittelbar nach dieser Situation wurde die erste Halbzeit beendet, nachdem die angezeigte Nachspielzeit bereits vorüber war. Was zur Unkonzentriertheit des Schiedsrichters geführt haben könnte.

50 MIXED ZONE TEXT: Dir. OSchR Egon Haring NEUE SCHIEDSRICHTER FÜR DIE STEIERMARK! FUSSBALL- UND FANARTIKEL Trikot Pfeiferl Mappe Der Schiedsrichtermangel im Fußballgeschehen ist hinlänglich bekannt. Umso erfreulicher ist der Umstand, dass es dem steirischen Nachwuchsreferenten Christian Steindl und dem Regel- und Schulungsreferenten Hans Hechtl im Zusammenwirken mit den die Anwärter vorbereitenden Regelinstruktoren der einzelnen Schiedsrichtergruppen wieder gelungen ist, eine große Anzahl von Kandidaten für das Schiedsrichteramt zur Prüfung zu bringen. AM 8. SEPTEMBER 2012 traten 29 Anwärter erfolgreich zur Prüfung in Graz an. Unter ihnen war auch eine erst 15-Jährige, die zu ihren Spielen von ihren Eltern gefahren werden muss. Insgesamt kann Christian Steindl heuer auf bereits 57 in der Grundausbildung geprüfte Anwärter verweisen. Der aktuelle Schiedsrichterstand in der Steiermark beträgt den derzeitigen Höchststand von 323 Kolleginnen und Kollegen. Darüber freut sich auch Obmann und Besetzungsreferent Franz Roschitz, der aber einschränkend feststellt, dass leider nicht alle Anwärter auch im Boot bleiben. Man muss eine dicke Haut haben. Das beginnt bei den Jugendspielen da muss man böse Kommentare wegstecken. Weiter oben in der Landesliga geht s dann disziplinierter zu, so der Obmann. Beim Sprung ins kalte Wasser wird den Neulingen aber ein arrivierter Schiedsrichter zur Seite gestellt. So wird versucht, die Ausfallsquote gering zu halten. Trotz der starken Eintrittswelle stehen dem Besetzer nicht alle SR zur Verfügung Urlaub, Krankheit, Verletzungen oder Arbeit verhindern dies. Bis zu 700 Spiele sind pro Wochenende zu besetzen, was bedingt, dass manche Referees dreimal zum Einsatz kommen müssen. ERFREULICH ist der Umstand, dass der Frauenanteil stetig steigt. Derzeit sind es acht Frauen, die in der Steiermark pfeifen. Jüngstes Küken ist die erst 15-jährige Lena Hirtl aus Deutschlandsberg. Ihre Motivation: Ich spiele selbst Fußball und habe Julia Baier (Schiedsrichterin der Regionalliga und FIFA-Schiedsrichterassistentin) beobachtet. Da war mir klar, das möchte ich auch machen. DIE FUNKTIONÄRE Franz Roschitz, Hans Hechtl, Siegfried Doppelreiter, Wolfgang Eckhardt, Gerhard Kressl, Werner Kickenweiz und Christian Steindl im Kreise der neuen Anwärter. Set klein 1080 Wien, Strozzigasse 22 Tel: +43 1 406 06 18 Internet: www.fan-shop.co.at INTERNATIONALE EINSÄTZE 23.08.12, TROMSØ Tromsø IL - FK Partizan UEFA-Europa-League 2012/2013 : Robert Schörgenhofer, Mag. (FH) Alain Hoxha, Matthias Winsauer, Rene Eisner 29.8.-.4.9.12, STRUMICA South East Macedonia - HestraforsIF Regions-Cup 2012/2013 Ing. Gerhard Grobelnik, Roland Braunschmidt 07.09.12, TA QALI Malta - Armenien FIFA-WM-Qualifikation 2014: Rene Eisner, Klaus Strasser, MMag. Richard Hübler, Ing. Gerhard Grobelnik 10.09.12, KRUSEVAC Serbien - Mazedonien UEFA-U21-EM-Qual. 2013: Mag. Oliver Drachta, Roland Brandner, Mag. Andreas Rothmann, Christian Dintar 12.09.12, ZAVENTEM Belgien U23 - England U23 CORE 12 - International Challenge Trophy: Manuel Schüttengruber, DI (FH) Stefan Kühr, Roland Riedel 20.09.12, FUNCHAL CS Marítimo - Newcastle United FC UEFA-Europa-League 2012/2013: Robert Schörgenhofer, Mag. (FH) Alain Hoxha, Matthias Winsauer, Roland Brandner, Mag. Harald Lechner, Alexander Harkam