a) Thaur - Kitzbühel - Pass Thurn Mittersill Felbertauern Lienz oder b) Thaur Brennerpass Sterzing Franzensfeste Innichen Lienz



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Transkript:

Datum: 14.06.2012 TINETZ-Stromnetz Tirol AG Bert-Köllensperger-Straße 7 6065 Thaur www.tinetz.at Ein Unternehmen der TIWAG-Gruppe PRAXISTEST Elektroauto Mercedes E-Cell Long Run Thaur - Lienz 1. Aufgabenstellung Die Rückfahrt der Dienstreise am Donnerstag 14.6.2012 sollte von Thaur nach Lienz mit dem Elektroauto erfolgen. Das Verhalten des Fahrzeuges für die Distanz von ca. 180 km mit Überwindung von Passübergängen war nicht bekannt. Deshalb war eine sorgfältige Planung notwendig. 2. Die Rahmenbedingungen/Vorbereitung Erfahrungen im Winterbetrieb zeigten eine wesentlich reduzierte Reichweite, sodass dieser Praxistest nur in den Sommermonaten möglich war Um eine Einschätzung zu erhalten, wurden Höhenprofile für die möglichen Routen erstellt a) Thaur - Kitzbühel - Pass Thurn Mittersill Felbertauern Lienz oder b) Thaur Brennerpass Sterzing Franzensfeste Innichen Lienz Da über den Brennerpass eine geringere Höhe zu überwinden war, wurde diese Strecke gewählt.

Der Energieverbrauch für die Fahrtstrecke von Thaur zur österreichisch-italienischen Grenze am Brennerpass konnte nicht abgeschätzt werden. Deshalb war dieser Ort ein Meilenstein zur Entscheidung Umkehr nach Thaur oder Weiterfahrt Als Reservekanister bzw. Noteinspeisung wurde überlegt einen der über 54.000 Kabelverteiler im Niederspannungsnetz der TIWAG-Netz AG zu ver- wenden. Die Entfernung von Thaur zum nächstgelegenen Kabelverteiler in Osttirol beträgt ca. 140 km. Damit kann das mögliche Risiko des Still- standes auf der Strecke reduziert werden Zusätzliche Nachlademöglichkeiten im privaten Umfeld des Fahrerteams (Vintl, Innichen) werden vorbereitet Die elektrischen Verbraucher des Fahrzeuges (z.b. Klimaanlage) werden nicht verwendet um die Reichweite zu maximieren 3. Dokumentation Die wichtigsten Streckendaten wurden auf einem GPS-Tracklogger aufgezeichnet. Damit konnten folgende Informationen gespeichert wer- den: X/Y/Z-Koordinaten Barometrische Höhe (wird für das Höhenprofil genutzt) Geschwindigkeit Temperatur und Bewegungszeit Datum und Uhrzeit Die Daten des Bordcomputers und des äußeren Umfeldes wurden fotografiert. Das Standardnavigationsgerät des TIWAG-Konzerns mit den individuellen POI`s (Orte von Interesse) diente zur Orientierung, wo sich die Transformatorstationen bzw. Kabelverteiler der TIWAG-Netz AG befinden.

4. Die Reise 4.1. Start in Thaur 570 m ü.m. (Meter über dem Meer); 21,5 Grad Celsius Der Start erfolgte um 16:02 Uhr am Firmensitz in der Bert-Köllensperger-Straße 7. 4.2. Brennerpass 1370 m ü.m.; 19,5 Grad Celsius Der erste Meilenstein wurde um 16:32 Uhr nach 39 km erreicht. Auf Grund der Restkapazität von 65 % hat sich das Fahrerteam (Fuchs Markus, Ganner Michael) für die Fortsetzung der Fahrt entschieden.

4.3. Sterzing 948 m ü.m.; 22 Grad Celsius Um 16:44 Uhr wurde die Hauptmautstelle der Südtiroler Brennerautobahn erreicht. Bisher wurden 55 km in 42 Minuten gefahren. Wegen der Rückladung bei der Abwärtsfahrt sind noch 63 % Restkapazität vorhanden. 4.4. Franzensfeste 736 m ü.m.; 23,5 Grad Celsius Um 17:02 Uhr konnte die Brennerautobahn bei Franzensfeste verlassen werden. Die Reise wurde für die verbleibenden 100 km durch das Pustertal fortgesetzt. Der Bordcomputer zeigte uns eine Reichweite von 121 km an. So hofften wir, Österreich und das eigene Stromnetz für eine Zwischenaufladung erreichen zu können. 4.5. Toblacher Bergsattel 1219 m ü.m.; 16 Grad Celsius Als nächstes Zwischenziel wurde die höchste Erhebung im Pustertal angesteuert. Nach gefahrenen 133 km zeigt uns das NAVI eine verbleibende Distanz von 45,6 km welche mit 24 % Restkapazität zu bewältigen ist. Jetzt schien nicht nur der Grenzübergang Italien Österreich, sondern auch das Endziel Lienz ohne Zwischenstopp erreichbar.

4.6. Grenze Italien Österreich in Arnbach. 18:10 Uhr die Staatsgrenze ist erreicht. Wir können am Kabelverteiler KV 48000 vorbeifahren und brauchen keine Zwischenaufladung durchführen 4.7. Lienz in Osttirol 673 m ü.m.; 15 Grad Celsius 18:42 Uhr das herausfordernde Ziel ist erreicht. Fahrzeit: 2:36 Fahrstrecke: 178 km Restkapazität: 15% Verbleibende Reichweite: 37 km Errechnete Gesamtreichweite: 215 km

Vergleich: Die Anreise am Vormittag mit einem VW-Golf-Diesel dauerte 2:21. Dies war das erste Elektroauto im TIWAG-Konzern, welches aus eigener Kraft die Strecke von Nordtirol nach Osttirol ohne Zwischenaufladung zurückgelegt hat. 5. Höhenprofil der Fahrtstrecke 6. Energiedaten Die Aufladung des Elektroautos erfolgte mit PV-Photovoltaikeinspeisung. Zusätzlich zur intelligenten Zählung für die Überschusseinspeisung wurde eigens ein Subzähler zur Erfassung der Ladeenergie installiert. Für die 178 km wurden 36 kwh geladen. Das entspricht einem Durchschnittsverbrauch von 20,22 kwh/100 km. Die 3,84 kw PV-Anlage erzeugt die Energie nicht zeitgleich mit dem Bedarf, das Elektroauto zu laden. Daher wirkt das Netz der TIWAG-Netz AG wie ein virtueller Stromspeicher. Die erforderliche Erzeugungskapazität für die Nachladung war nicht täglich gegeben. Künftig ist es eine Herausforderung, mit verschiedenen Speichermöglichkeiten zur benötigten Zeit die Energie mit ZERO EMISSION zur Verfügung zu stellen (z.b. Wasserkraft).

Für eine Vollladung dieses Elektroautos mit Photovoltaik ist ein schöner Sommertag und eine Anlage mit 5 kw Leistung erforderlich. Dafür wird eine Fläche von ca. 30 m² benötigt. 7. Zusammenfassung Es war ein überraschendes Erlebnis mit diesem Elektroauto diese Distanz zu bewältigen. Die Ausstattung des Fahrzeuges lässt keine Wünsche offen. Auch alle Mitarbeiter welche die Gelegenheit für eine Probefahrt nutzen konnten, waren äußerst begeistert. Die Erfahrungen in den Testberichten der Kollegen (allgemeiner Bericht und Meßbericht) werden auch unter diesen Rahmenbedingungen bestätigt. Dank an die Firmenleitung die es ermöglicht hat, diesen Praxistests durchzuführen. Wir sind gerne bereit, mit weiteren Ideen den Weg in die Zukunft Energiewende zu unterstützen.