Onkologie. Partnerschaft für den Fortschritt



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Transkript:

Onkologie RUBRIK Partnerschaft für den Fortschritt Wer wir sind und wie wir arbeiten Zugang von Patienten zu Therapien Einblicke eines Arzneimittelforschers Partnerschaftliche Zusammenarbeit Unsere Präsenz in der Onkologie

VORWORT Wer wir sind und wie wir arbeiten Titelfoto und Foto auf dieser Seite eye of science ANDREAS PENK Pfizer Deutschland GmbH presse@pfizer.com Stand der Information: 27. Oktober, 2015 Krebserkrankungen verändern Leben dessen sind wir uns bei Pfizer Oncology bewusst, und viele von uns sind mit dieser Erfahrung leider auch in ihrem persönlichen Umfeld konfrontiert. Mit der Diagnose ist das Leben für die Betroffenen nicht mehr das gleiche. Pfizer Oncology hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue Arzneimittel zu entwickeln, die einen echten Mehrwert schaffen und einen Unterschied ausmachen für Ärzte und Patienten. Vor mehr als zehn Jahren begannen wir unser Engagement in der Onkologie mit Medikamenten gegen Brust- und Darmkrebs. Seitdem gab es in der Medizinwissenschaft große Fortschritte, die unser Wissen über die Erkrankung entscheidend weitergebracht haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass neue Medikamente nur durch partnerschaftliche Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen einen wirklichen Unterschied ausmachen können. Das bedeutet: Unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten gehen weit über unsere eigenen Labors hinaus. Wir arbeiten mit universitären und außer-universitären Institutionen, Ärzten und mit Partnern aus der Industrie zusammen, um gemeinsam den Fortschritt in der Krebsmedizin voranzubringen. Besonders wichtig ist dabei die enge Kooperation mit Ärzten. Sie sind unmittelbar mit dem Patienten und der Erkrankung konfrontiert. Sie sind es, die wissen, wie die Realität in der Medizin wirklich aussieht. Unsere partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Patientenvertretern hilft uns zudem, besser zu verstehen, was für die Patienten wichtig ist und wie sie die Balance zwischen Behandlung und Alltagsleben herstellen. Auch streben wir an, Allianzen mit Kostenträgern aufzubauen, um Wege zu finden, wie die Kostenerstattung für unsere Medikamente und der Zugang von Patienten zu unseren Medikamenten sichergestellt werden kann. In der Vergangenheit haben wir oft gedacht, dass wir als pharmazeutisches Unternehmen nur die Aufgabe haben, neue Medikamente zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen, und dass damit jeder zufrieden sei. Jetzt sehen wir, wie wichtig es in der Onkologie ist, starke Kooperationen und den steten intensiven Dialog zu etablieren. Nach vielen Jahren in der Onkologie weiß ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Neben unseren bereits bestehenden Therapieoptionen arbeiten wir an der Entwicklung weiterer, vielversprechender Wirkstoffe. Letztlich geht es um Patienten und darum, Ihnen die bestmöglichen Chancen bei der Auseinandersetzung mit ihrer Erkrankung zu geben. Mit besten Grüßen DR. ANDREAS PENK Regional President Oncology Europe, Africa, and the Middle East Head Greater China & Asia-Pacific Oncology Regions

Jonathan Hsu, ein Mitarbeiter in Brion Murrays Laborteam, untersucht Wechselwirkungen von Substanzen mit Proteinen, deren Regulierung bei Krebskrankheiten gestört ist. PFIZER F&E Hautnah dabei INTERVIEW MIT BRION MURRAY, PHD, FORSCHER BEI PFIZER ONCOLOGY Brion Murray und seine Frau Barbara. Auf einer zweitägigen Radtour über 243 Kilometer sammelten sie Spenden für drei lokale Krebszentren. Wie fühlt es sich an, in der onkologischen Forschung zu arbeiten? Ich finde es sehr spannend, neue Lösungen für bislang ungelöste medizinische Probleme zu entwickeln, indem man die derzeitigen wissenschaftlichen Grenzen aufbricht, die Entwicklung neuer Therapien anregt und neue Anwendungsmöglichkeiten für bereits zugelassene Arzneimittel entdeckt. In der Onkologie gibt es derzeit eine wahre Explosion an neuem Wissen auf dem Gebiet der Krebsbiologie und -genetik, die neue Entdeckungen beschleunigt. Es ist aufregend, bei dieser Reise dabei zu sein. Was ist bei der Entdeckung und Entwicklung neuer Substanzen besonders zu beachten? Wir müssen heute Therapien entwickeln, die erst in zehn Jahren zum Einsatz kommen. Diese Therapien müssen Tumorzellen spezifisch angreifen oder das umliegende Gewebe gegen den Krebs aktivieren und dürfen nur minimale negative Auswirkungen auf normale Zellen haben. Hierfür ist ein profundes Verständnis der normalen Physiologie sowie der Tumorbiologie erforderlich. Zusätzlich müssen wir auch die spezifischen Eigenschaften des Arzneimittels verstehen, bevor wir Patienten damit behandeln ich lasse bei meiner Arbeit die Sicht der Patienten niemals unberücksichtigt. Was haben Sie durch Ihre Forschungsarbeit über Erfolg und Misserfolg gelernt? Ich habe das Glück, an der Entwicklung und Charakterisierung vieler heute bereits zugelassener Arzneimittel mitgearbeitet zu haben. Dank dieser Arbeit haben mein Team und ich grundlegende Erkenntnisse zur Tumorbiologie beigesteuert, die präsentiert und publiziert sind. Während ich das sage, ist mir sehr wohl bewusst, dass das Wissen zur menschlichen Biologie unvollständig ist, weshalb in unserem Job auch Misserfolge vorkommen. Ich arbeite derzeit an einem Manuskript, das einen Versuch beschreibt, der misslang. Die Veröffentlichung dieses Manuskripts wird der Forschung dabei helfen, ihre Ressourcen zu fokussieren. Was ich gelernt habe: Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nichts weiß. Woraus ziehen Sie Ihre persönliche Motivation? Akademisches Wissen dafür einzusetzen, Krebs besser verstehen und bekämpfen zu können, ist seit mehr als 20 Jahren meine Leidenschaft. Es ist wunderbar, zu Teams zu gehören, die neue Therapien erforschen, und Patienten zu treffen, die erfolgreich behandelt wurden. Vor Kurzem ist Krebs zu einer noch persönlicheren Angelegenheit für mich geworden. Vor etwa zwei Jahren wurde bei meiner Frau und Mutter unseres Sohns (damals 11 Jahre alt) Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Es war hart, darüber nachzudenken, welche Konsequenzen eine Krebserkrankung potenziell mit sich bringen kann. Dennoch ist es mir gelungen, mein eigenes Wissen und das meiner erfahrenen Kollegen einzusetzen, um meine Frau bei der Therapiewahl zu unterstützen. Ich habe daher hautnah die schrecklichen Folgen erlebt, die Krebserkrankungen und Chemotherapien für Patienten und ihre Familien mit sich bringen können. Meine Erfahrungen untermauern einmal mehr, wie hoch der Bedarf an sicheren und wirksamen Behandlungsoptionen ist, die anhaltenden klinischen Nutzen mit sich bringen. Meine Frau muss miterleben können, wie unser Sohn aufwächst!

WO WIR HEUTE STEHEN Unsere Präsenz in der Onkologie Pfizer hat es sich zum Ziel gesetzt, innovative Therapien zu entwickeln, die das Leben der Patienten verbessern und verlängern. 2014 wurden mehr als 9000 Patienten mit Lungenkrebs und 80 000 Patienten mit Nierenkrebs mit unseren Krebsmedikamenten behandelt. Pfizer Oncology ist derzeit in vier Therapiegebieten tätig unsere Pipeline bietet weitere Chancen für die Zukunft 1Lunge 2Brust 3Niere 4Häma- tologie Pfizer Inc. Vaccines, Oncology & Consumer healthcare Global Innovative Pharma Business Global Established Pharma Business 3 eigenständige Geschäftsbereiche R&D Pipeline $8Mrd. 84 Ausgaben 2013 für Forschung & Entwicklung in US$ Programme in klinischen Studien oder in Zulassung Die Onkologie ist ein wichtiger Geschäftsbereich von Pfizer Inc. große Forschungsinvestitionen sichern eine starke Pipeline für die Zukunft

ZUGANG ZU THERAPIEN Die Herausforderungen des Marktzugangs und der Erstattung von Therapien DREI FRAGEN AN CHRIS BIDAD, SENIOR DIRECTOR, PFIZER REGIONAL HEALTH AND VALUE, EUROPE Die Zulassung eines neuen Arzneimittels ist häufig der Beginn einer neuen Herausforderung: den Zugang der Patienten zum Medikament und die Kostenerstattung für das Medikament sicherzustellen. In Europa ist die Marktzulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) nur der erste Schritt, um ein neues Präparat zu den Patienten zu bringen. $895Mrd. = Gesamtwirtschaftliche Kosten weltweit durch frühzeitigen Tod und Behinderung als Folge von Krebs im Jahre 2008* 1 Wie schätzen Sie den Zugang von Patienten zu Krebsmedikamenten ein? Bei Pfizer Oncology haben wir ein klares Ziel: Wir wollen keinen Patienten alleinlassen. Wo auch immer ein Patient von unseren Therapien profitieren kann, möchten wir, dass er oder sie auch wirklich Zugang dazu hat. Wir müssen jedoch akzeptieren, dass wir in einer sehr komplexen Welt leben. Jedes Land hat sein eigenes Gesundheitssystem, spezifische wirtschaftliche Bedingungen, eigene Zulassungs- und Kostenerstattungsverfahren sowie eigene diagnostische und medizinische Standards. 2 Was bedeutet das für die Patienten? In der Realität führt diese Komplexität und Unterschiedlichkeit zu Ungleichheiten. Neue Therapieoptionen sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in unterschiedlichem Ausmaß verfügbar. Ich bin davon überzeugt, dass wir weiterhin daran arbeiten müssen, für alle Patienten die bestmögliche Therapie bereitzustellen. Als pharmazeutisches Unternehmen spielen wir hier eine wichtige Rolle. Wir müssen neue innovative Arzneimittel nicht nur entwickeln und herstellen, sondern wir müssen uns zudem auch aktiv an Dialogen beteiligen, in denen der enorme Wert der Therapien stärker verdeutlicht wird. 3 CHRIS BIDAD Wie steht es mit den Preisen für neue Therapien? Der Preis für ein neues Arzneimittel steht im Verhältnis zu dem Wert, den das Medikament darstellt. Bei der Ermittlung der Preise sind deshalb unterschiedliche Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel die Wirksamkeit des neuen Arzneimittels im Vergleich zu bestehenden Therapien, sein Sicherheitsprofil, seine Nebenwirkungen, aber auch der Nutzen des Medikaments für die Gesellschaft, die Patienten und ihre Familien. Ein Arzneimittel mit weniger Nebenwirkungen führt oftmals zu besserer Therapietreue, zu weniger Krankenhausaufenthalten und zu einem produktiveren Leben für die Patienten. Ein neues Arzneimittel ist das Ergebnis immenser Forschungsanstrengungen, und sein Preis ist in der Regel das Ergebnis intensiver Verhandlungen und Gespräche zwischen Hersteller, Gesundheitssystem und den in einem Land an der Preisfestlegung beteiligten Institutionen. Unter den weltweit führenden Todesursachen führen Krebskrankheiten zu den höchsten wirtschaftlichen Verlusten für die Gesellschaft. Bessere Krebstherapien können deshalb sehr große Auswirkungen haben. Sie verlängern das produktive Leben der Patienten, was zu Kostenersparnissen für die Gesundheitssysteme führt und den Patienten mehr wertvolle Zeit mit ihren Familien und Freunden ermöglicht. *Lakdawalla, D., et al. (2010). An economic evaluation of the war on cancer. Journal of Health Economics, 29, 333-346.

RUBRIK PIPELINE Entscheiden Prioritäten und der Wert von Medikamenten EIN INTERVIEW MIT DR. MACE ROTHENBERG, SENIOR CHIEF MEDICAL OFFICER UND SENIOR VICE PRESIDENT, CLINICAL DEVELOPMENT AND MEDICAL AFFAIRS, PFIZER ONCOLOGY MACE ROTHENBERG Niemand kann alles gleichzeitig tun. Wie setzt Pfizer Prioritäten bei seinen Investitionsentscheidungen? Unser Ziel ist es, in transformative, differenzierte Krebstherapien in Gebieten zu investieren, in denen es einen hohen medizinischen Bedarf gibt. Bei unserer Prioritätensetzung achten wir immer darauf, wo wir die größtmögliche Wirkung für möglichst viele Patienten erzielen können und wie wir das schnell und mit höchster Qualität umsetzen können. Welche Bereiche in der Onkologie sind für Pfizer am wichtigsten und warum? In unserem Onkologie-Portfolio gibt es viele höchst interessante Entwicklungen. Zwei Bereiche möchte ich dabei als besonders vielversprechend hervorheben, weil bei ihnen das transformative Potenzial für einen nachhaltig lebensverändernden Patientennutzen besonders ausgeprägt ist. Der erste Bereich ist unser umfangreiches klinisches Entwicklungsprogramm bei Brustkrebs und anderen Tumoren, die vom CDK4/6-Signalweg abhängig sein könnten. Der zweite Bereich ist die Immunonkologie und unsere strategische Allianz mit Merck KGaA. Durch diese Partnerschaft und die beschleunigte Entwicklung anderer einzigartiger immunonkologischer Substanzen in unserer Forschungspipeline haben wir die Möglichkeit, führend in der Entwicklung von Ansätzen zu sein, die das körpereigene Immunsystem dazu bringen, Krebs zu bekämpfen. Wir können durch Zusammenarbeit so viel mehr erreichen als allein. Pfizer-Pipeline Phase I 30 Phase II 20 Phase III 26 Zulassung 8 Insgesamt 84 Was macht den Wert von Arzneimitteln aus? Der Wert von Krebstherapien geht weit über die jeweiligen Kosten eines Arzneimittels hinaus. Ich bin besonders stolz auf die Fortschritte, die wir in den letzten Jahrzehnten in Richtung einer effizienteren, gezielteren Medikamentenentwicklung im Gebiet der Krebstherapien gemacht haben. Wenn wir über den Wert von Arzneimitteln nachdenken, sollten wir den kurzfristigen sowie auch den langfristigen Nutzen von innovativen Therapien für unsere Patienten, ihre Familien und ihr Umfeld, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes berücksichtigen. Wir sollten daran arbeiten, auch sicherzustellen, dass Regulierungen mit den Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie Schritt halten. Bis vor Kurzem wurde sehr viel über personalisierte Medizin gesprochen, jetzt scheint die Immunonkologie eine führende Rolle einzunehmen. Gibt es Trends bei der Arzneimittelentwicklung? Tatsächlich gibt es mehr Ähnlichkeiten, als auf den ersten Blick erkennbar. Beide Ansätze zielen darauf ab, Faktoren im Tumor und beim Patienten zu identifizieren, mit denen diejenigen Personen bestimmt werden können, die am wahrscheinlichsten von einem spezifischen Arzneimittel oder Therapieregime profitieren. Obwohl wir mit unserem Verständnis darüber, wie diese Therapien am wirksamsten zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden können, noch am Anfang stehen, sehen wir bereits klar, dass sie das Potenzial haben, in Zukunft Millionen von Krebspatienten helfen zu können. Wenn Sie in die Zukunft blicken, was gibt Ihnen am meisten Hoffnung? Ich arbeite jetzt seit 30 Jahren an der Entwicklung von Krebsmedikamenten und kann mich an keine Zeit in meinem Beruf erinnern, in der ich zuversichtlicher in die Zukunft geschaut habe als aktuell. Die Fortschritte, die wir weiterhin dabei machen, die Tumorbiologie zu verstehen, und die Art und Weise, mit der wir dieses Wissen zuletzt schnell in Therapiefortschritte übersetzen konnten das sind sehr gute Gründe, um hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen. Zudem befinden wir uns in einer Phase, in der Industrie, Regierungsorganisationen, Wissenschaft und Patientenvertreter in noch nie dagewesener Weise zusammenarbeiten. Wir können durch Zusammenarbeit so viel mehr erreichen als allein.

Unwissen abbauen Verständnis fördern Das Beispiel metastasierter Brustkrebs INFORMATION & AUFKLÄRUNG RUBRIK Pfizer Oncology setzt sich dafür ein, Bewusstsein für Krebserkrankungen zu schaffen, die nur wenig beachtet werden. Neben seltenen Krebserkrankungen wie Nierenkrebs gibt es selbst bei weit verbreiteten und viel diskutierten Krebsarten wie Brustkrebs Aufmerksamkeits- und Wissensdefizite. Oder was wissen Sie über fortgeschrittenen, metastasierten Brustkrebs? Im Jahr 2012 lebten 6.3 Millionen Frauen weltweit, bei denen in den vorhergehenden 5 Jahren Brustkrebs diagnostiziert wurde. 2 3,25 Mrd. Fast 30% der Frauen $5,49 Mrd. mit einer Diagnose von frühem Brustkrebs entwickeln letztlich eine metastasierte Krankheit. 1 Die Produktivitätsverluste durch frühzeitigen Tod werden für alle Stadien von Brustkrebs gemeinsam auf US$ 5,49 Mrd. in den USA 3 und auf 3,25 Mrd. in der EU geschätzt. 4 Mit circa 1,7 Millionen neuen Fällen pro Jahr ist Brustkrebs weltweit bei Frauen die häufigste Krebserkrankung und die führende Ursache von krebsbedingten Todesfällen: 450 000 Frauen jährlich. Was ist metastasierter Brustkrebs? Man spricht von metastasiertem Brustkrebs, wenn sich der Krebs von der Brust aus in andere Körperbereiche ausbreitet. Zusätzlich zu Patientinnen, bei denen metastasierter Brustkrebs bei der Erstdiagnose festgestellt wird, entwickeln fast 30 Prozent aller Patientinnen mit frühem Brustkrebs letztlich noch eine metastasierte Krankheit. Bei Patientinnen, bei denen heute metastasierter Brustkrebs diagnostiziert wird, liegt die mediane Überlebenszeit (d. h. die Zeit, zu der die Hälfte der Patientinnen wahrscheinlich noch lebt) bei zwei bis vier Jahren. Warum sind die Unterschiede so groß? Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs sind im Vergleich zu jenen mit frühem Brustkrebs mit anderen Herausforderungen konfrontiert, beispielsweise mit der Notwendigkeit einer dauerhaften Therapie. Die Patientinnen leben mit dem Gefühl einer begrenzten Lebenszeit. Das kann zu einer großen emotionalen Belastung werden mit Auswirkungen darauf, wie sich die Patientinnen fühlen, wie sie mit anderen kommunizieren und wie sie ihr Leben führen. Aktuelle Therapieansätze: Systemische Therapie (das ist eine Therapie, die die Blutbahn durchläuft) ist die primäre Therapieoption für Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs, bei denen ein chirurgischer Eingriff wahrscheinlich keinen Nutzen verspricht. Zu den systemischen Therapien zählen Chemotherapie, Hormontherapie und zielgerichtete Therapien. In den letzten Jahren haben sich klinische Forscher das bessere Verständnis über Krebskrankheiten zunutze gemacht. Infolgedessen spielten Kombinationen von systemischen Therapien eine wichtige Rolle dabei, verbesserte Forschungs- und Therapieergebnisse für einige Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs zu schaffen. 1 O Shaghnessy, J. (2005). Extending survival with chemotherapy in metastatic breast cancer. The Oncologist, 10(20), 20-29. 2 World Health Organization (WHO), International Agency for Research on Cancer (IARC). (2013). Latest world cancer statistics. Global cancer burden rises to 14.1 million new cases in 2012: Marked increase in breast cancers must be addressed [Press Release No. 223]. 3 Ekwueme, DU, Guy Jr., Rim, SH, et al. (2014). Health and economic impact of breast cancer mortality in young women, 1970-2008. AJPM, 46(1), 71-79. Doi: 10.1016/j.amepre.2013.08.016. 4 Luengo-Fernandez, R., Leal, J., et al. (2013). Economic burden of cancer across the European Union: a poplation-based cost analysis. Lancet Oncol, 14, 1165-1174. Assessed September 16, 2014 at http://dx.doi.org/10.1016/s1470-2045(13)70442-x.

ZUSAMMENARBEIT IVONNE MARONDEL Kooperationen Partnerschaftliche Zusammenarbeit Pfizers Anstrengungen, die Wissenschaft in der Onkologie voranzubringen, gehen weit über die Unternehmensgrenzen hinaus und umfassen Kooperationen mit zahlreichen Partnern. Kooperationen bilden ein Fundament für unsere Arbeit bei Pfizer, sagt Ivonne Marondel, PhD, Strategic Alliance Lead, Oncology Europe, Africa and Middle East. In Partnerschaften haben neue Ideen häufig die besten Chancen, sich zu etwas Größerem zu entwickeln, zu etwas, mit dem das Leben von Patienten wirklich positiv beeinflusst werden kann.

Es ist fantastisch, wie viel wir alle vom Erfahrungsaustausch untereinander lernen können. CHRISTINA CLAUSSEN ZUSAMMENARBEIT Wir freuen uns, die Anstrengungen der UICC zur Finanzierung von Projekten in der ganzen Welt unterstützen zu können. MACE ROTHENBERG Die globale Allianz ermöglicht es Pfizer und Merck KGaA, Kräfte zu bündeln und komplementäre Stärken zu kombinieren, mit dem Ziel, den medizinischen Bedarf von Krebspatienten zu decken. ALBERT BOURLA Ivonne Marondel arbeitete in den letzten fünf Jahren daran, strategische Allianzen bei Pfizer aufzubauen. Sie rief den jährlichen Pathologists Think Tank mit einer Gruppe von führenden Pathologen aus zwölf Ländern ins Leben, der sich auf Schlüsselfragen der Molekularpathologie konzentriert, um die personalisierte Medizin bei Lungenkrebs voranzubringen. Ich bin sehr stolz auf die Arbeit des Think Tank und auf seine kontinuierlichen praxisrelevanten Ergebnisse, erklärt Ivonne. Ein weiteres Beispiel für Kooperationen liefert Christina Claußen, Director Alliance Management und Patient Relations. Auf dem halbjährlich stattfindenden Patient Expert Meeting bringt sie Patientenvertreterinnen aus Europa, Afrika und dem Mittleren Osten zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und mit- und voneinander zu lernen. Pfizers Partnerschaft mit der Union for International Cancer Control (UICC) und dem gemeinsamen Programm Seeding Progress and Resources for the Cancer Community (SPARC) bieten Investitionshilfen für Initiativen auf der ganzen Welt, die sich das Ziel gesetzt haben, den Bedarf von Krebspatienten nachhaltig besser zu erfüllen. Wir freuen uns, die Anstrengungen der UICC zur Finanzierung von Projekten in der ganzen Welt unterstützen zu können, sagt Dr. Mace Rothenberg, Senior Chief Medical Officer und Senior Vice President of Clinical Development and Medical Affairs, Pfizer Oncology. Beim Global Health Fellows Program (GHF) begleiten Pfizer-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter internationale Entwicklungsorganisationen über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten, um die medizinische Versorgung von Menschen in der ganzen Welt zu verbessern, die in größter Not leben. Die Freiwilligen helfen dabei, Lieferketten und organisatorische Abläufe zu optimieren und vielversprechende Präventionsprogramme auszuweiten. Die industrieweiten Kooperationen von Pfizer sind besonders für die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens wichtig. Beispielsweise arbeitet Pfizer seit Kurzem mit Merck KGaA im Bereich der Immunonkologie zusammen, um gemeinsam einen neuen Anti-PD-L1-Antikörper als mögliche Therapie für verschiedene Krebsarten zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Die globale Allianz ermöglicht es Pfizer und Merck KGaA, Kräfte zu bündeln und komplementäre Stärken zu kombinieren, mit dem Ziel, den medizinischen Bedarf von Krebspatienten zu decken, erklärt Albert Bourla, Group President, Pfizer Vaccines, Oncology and Consumer Healthcare. Seine Partnerschaften ermöglichen es Pfizer, die Bedürfnisse von Patienten besser zu verstehen, neue wissenschaftliche Durchbrüche voranzutreiben und die Anliegen unabhängiger medizinischer und wissenschaftlicher Organisationen zu unterstützen.

INTERVIEW MARKUS KOSCH Die Beziehung Pharmaindustrie-Ärzteschaft Was hat eigentlich der Patient davon? Prof. Dr. med. Markus Kosch, Leiter von Pfizer Oncology Deutschland und Vice President Commercial Portfolio Management Pfizer Oncology Europe, Africa & Middle East, war zehn Jahre als Arzt und Universitätsprofessor für Innere Medizin tätig. 2005 wechselte er in die forschende Pharmaindustrie und lehrt weiterhin an der Uni Münster/Westfalen. Herr Prof. Kosch, warum arbeiten Pharmaunternehmen überhaupt mit Ärzten zusammen? Unser Ziel bei Pfizer Oncology ist, Medikamente zur Verfügung zu stellen, mit denen sich die Therapiesituation von Krebspatienten nachhaltig verbessern lässt. Dazu ist die enge Zusammenarbeit mit Ärzten unverzichtbar: Ärzte führen klinische Studien durch, in denen neue Wirkstoffe geprüft werden. Zudem tauschen wir uns mit Ärzten kontinuierlich zu unseren Medikamenten aus, über die wir permanent neue Informationen generieren. Dieses Wissen teilen wir mit Ärzten, die uns wiederum dabei helfen, die Praxisbedingungen, in denen unsere Medikamente eingesetzt werden, besser zu verstehen. Im Idealfall führen unsere sich ergänzenden Expertisen dazu, den Einsatz von Medikamenten in der klinischen Praxis zu optimieren. Ich denke hier zum Beispiel an das Thema Therapiemanagement, das besonders in der Onkologie höchst patienten- und behandlungsrelevant ist. Warum wird die Beziehung zwischen Pharmaindustrie und Ärzteschaft häufig so kontrovers gesehen? Ein Grund ist sicherlich, dass die Zusammenarbeit von Pharmaunternehmen und Ärzten in der medizinischen Fachöffentlichkeit zwar selbstverständlich ist, die Gründe dafür außerhalb medizinischer Fachkreise jedoch häufig nicht bekannt sind. Fehlende Einblicke in das Verhältnis zwischen Industrie und Ärzten haben zu Misstrauen, Unverständnis und Fehlinterpretationen geführt. Die Öffentlichkeit verlangte daher mehr Offenheit. Die gibt es mittlerweile: So hat sich in den letzten zehn Jahren eine positive Entwicklung zu mehr Transparenz vollzogen, die sich in entsprechenden Verhaltenskodizes niederschlägt. Das ist wichtig und gut so. Der Kodex der neuen European Federation of Pharmaceutical Industries (EFPIA), der seit 1. Januar 2015 in Kraft ist, verlangt beispielsweise die Offenlegung von finanziellen Details in jeder Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pharmaindustrie. Pfizer hat sich freiwillig zur Einhaltung dieses Kodex in allen 33 europäischen Ländern bereit erklärt. Wie arbeiten Sie konkret mit Ärzten zusammen? Die Zusammenarbeit beginnt oft schon in frühen Forschungsphasen in Beratungsgremien (Advisory Boards), in denen wir frühzeitig ärztlichen Rat für die klinische Entwicklung neuer Wirkstoffe einholen, und setzt sich in klinischen Studien fort. Nach der Zulassung von Medikamenten arbeiten wir weiter eng mit Ärzten zusammen. Das geht von Fortbildungsund Informationsveranstaltungen über den kontinuierlichen Austausch zu Wechsel- und Nebenwirkungen unserer Medikamente und die Publikation neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse bis hin zur Unterstützung unabhängiger Forschungsprojekte (Investigator Initiated Research, IIR). Sie kennen beide Seiten Wie bewerten Sie persönlich die Beziehung zwischen Pharmaindustrie und Ärzteschaft? Diese Beziehung ist eine fruchtbare, unverzichtbare Partnerschaft, von der das gesamte Gesundheitswesen profitiert besonders die Patienten. Unsere Partnerschaft mit Ärzten ist eine zentrale Voraussetzung dafür, wissenschaftlich-medizinische Fortschritte in realen Patientennutzen zu transferieren. Deshalb verdient die Zusammenarbeit von Industrie und Ärzteschaft breite gesellschaftliche Akzeptanz. Daran müssen wir arbeiten: Es liegt an uns, die Bedeutung und den Nutzen dieser Partnerschaft für Patienten und für den medizinischen Fortschritt noch deutlicher zu kommunizieren und zu erklären.

GASTINTERVIEW Hinter jeder Statistik stehen Menschen und das Leid der Einzelnen GASTINTERVIEW MIT DR. PETER BOYLE, PRÄSIDENT DES INTERNATIONAL PREVENTION RESEARCH INSTITUTE, LYON, FRANKREICH Was sagen uns Statistiken wirklich über Krebserkrankungen? Statistiken verraten uns viel über unsere Welt. Sie sagen uns, dass die Anzahl der Krebserkrankungen jedes Jahr weiter zunimmt. Dieser Anstieg ist einerseits das Ergebnis des Bevölkerungswachstums und der Tatsache, dass wir immer älter werden. Andererseits erkennen wir ein steigendes Krebsrisiko in Entwicklungsländern. So zeigt sich eine durch das Rauchen bedingte Zunahme von Lungenkrebserkrankungen in Afrika und Asien. Welches ist der größte Risikofaktor, an Krebs zu erkranken? Es gibt keinen einzelnen Risikofaktor. Unser Lebensstil spielt jedoch eine wichtige Rolle und ist theoretisch am einfachsten zu beeinflussen. Nehmen wir zum Beispiel Lungenkrebs. In Amerika und in Europa können wir beobachten, dass die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen bei Lungenkrebs aufgrund der sinkenden Zahl von Rauchern abnimmt. Wir wissen, dass 80 bis 90 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen durch das Rauchen verursacht werden. Es hat allerdings mehr als 20 Jahre gedauert, bis wir diese Ergebnisse statistisch erfasst haben. Einen ähnlichen Trend sehen wir bei Dickdarmkrebs, der ebenfalls durch unseren Lebensstil beeinflusst wird, etwa durch gesünderes Essen und körperliche Bewegung. PETER BOYLE 80-90% aller Fälle von Lungenkrebs sind durch das Rauchen bedingt.1 Wir hören viel über den Zusammenhang von Älterwerden und Krebs. Was bedeutet das konkret? Es ist nicht das Älterwerden, das Krebs verursacht, sondern eher die kumulative Wirkung von Risikofaktoren. Ein 60-Jähriger war doppelt so lange den Risikofaktoren für Krebs ausgesetzt wie ein 30-Jähriger. Die Risikofaktoren sind das Problem, nicht das Alter. Deshalb ist es wichtig, Risikofaktoren so gut wie möglich zu reduzieren. Wie steht es mit neuen Fortschritten in der Therapie? Zielgerichtete Therapien bieten ein großes Potenzial und können einen signifikanten Einfluss haben. Sie erfordern jedoch verstärkte Investitionen in Infrastruktur, Aufklärung und Schulung. Wir müssen in Laboratorien investieren, in denen molekulare Angriffspunkte für zielgerichtete Therapien identifiziert werden können. Das Problem hier liegt in dem Unterschied zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern, wenn es um die jeweiligen Möglichkeiten geht, in eine angemessene Infrastruktur zu investieren. Ohne solche Investitionen wird die Kluft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern noch größer werden. 33% aller Todesfälle durch Rauchen sind durch kardiovaskuläre Krankheiten bedingt. 2 1 American Lung Association. (2015). Lung Cancer Fact Sheet. Retrieved from http://www.lung.org/lung-disease/lung-cancer/resources/facts-figures/lung-cancer-fact-sheet.html; U.S. Department of Health and Human Services. The Health Consequences of Smoking: A Report of the U.S. Surgeon General. Atlanta, GA: U.S. Department of Health and Human Services, Centers for Disease Control and Prevention, National Center for Chronic Disease Prevention and Health Promotion, Office on Smoking and Health, 2004. Retrieved from http://www.cdc.gov/ tobacco/data_statistics/sgr/2004/complete_report/index.htm. 2 U.S. Department of Health and Human Services. How Tobacco Smoke Causes Disease: The Biology and Behavioral Basis for Smoking-Attributable Disease: A Report of the U.S. Surgeon General. Atlanta, GA: U.S. Department of Health and Human Services, Centers for Disease Control and Prevention, National Center for Chronic Disease Prevention and Health Promotion, Office on Smoking and Health, 2010. Retrieved from http://whyquit.com/cdc/sgr_2010_how_tobacco_smoke_causes_disease.pdf

Countering Cancer: 100 Geschichten gegen Krebs Countering Cancer ist eine Serie, die Pfizer Oncology gemeinsam mit der Handelsblatt Global Edition ins Leben rief, um Menschen vorzustellen, die Krebserkrankungen auf besondere Art und Weise entgegentreten. In der Countering Cancer Series erzählen diese Menschen Patienten, Wissenschaftler, Unternehmer, Ärzte und viele mehr ihre Geschichte, ihre Ideen, Ansätze und Anstrengungen: www.countering-cancer.org Kids Kicking Cancer bietet wöchentliche Kurse in Taekwondo und Karate sowie Übungen für richtiges Atmen und Entspannen, die krebskranke Kinder dabei unterstützen, besser mit den körperlichen und emotionalen Schmerzen, die mit der Erkrankung einhergehen, und mit dem Therapiealltag umzugehen. Diese Angebote helfen den jungen Patienten, aktiv zu werden gegen ihre Krankheit, Kraft und inneren Frieden zu gewinnen und körperlich, geistig und seelisch gesund zu werden. Einfach zurücktreten lernen, mit Krebs zu leben Cancer Hope Network bringt Krebspatienten mit Menschen zusammen, die in der Vergangenheit mit ähnlichen Diagnosen und Therapien konfrontiert waren. Die Therapieerfahrenen bieten neu diagnostizierten Patienten persönliche Hilfestellung. Sie unterstützen im Umgang mit der Flut an neuen Informationen ebenso wie mit dem Schock der Diagnose. Ihre Offenheit, ihre eigenen Erfahrungen und ihr Überleben können bei der unmittelbar bevorstehenden Krebstherapie konkret helfen und zugleich Hoffnung geben. Viele Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind und geheilt wurden, müssen sich nach der Therapie neu mit ihrem Selbstbild, ihrem Körper und ihrer Sexualität auseinandersetzen. Mit Selbstfotos nach einer doppelten Mastektomie im Jahr 2009 setzte sich Uta Melle neue Perspektiven und Lebensziele. Jetzt arbeitet sie leidenschaftlich daran, anderen Frauen zu einem positiven Selbstbild nach einer Mastektomie zu verhelfen. Das kenne ich auch : Patienten helfen Patienten Neue Perspektiven auf ein Leben ohne Brüste Die Krebsforschung entwickelt sich rasant. Neue Ansätze und neues Wissen definieren die klinische Praxis ständig neu. Viktor Grünwald, Professor für Medizinische Onkologie und Hämatologe/Onkologe an der Medizinischen Hochschule Hannover, Deutschland, spricht darüber, wie neue Entwicklungen und sich abzeichnende Trends die aktuelle Behandlung beeinflussen. Krebs wird in Afrika zunehmend zu einem Gesundheitsproblem und Infektionskrankheiten schon bald als führende Todesursache überholen. Dabei sind Krebserkrankungen, die mit Infektionen einhergehen und eigentlich vermeidbar wären, auf dem Kontinent nicht neu. Neu ist dagegen, dass demographische Verschiebungen, eine höhere Lebenserwartung und Veränderungen bei der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, die Häufigkeit verschiedener Krebsarten wie z. B. Brustund Lungenkrebs erhöht hat. Weiter auf dem Weg: Ansichten eines Onkologen Bedrohlicher als Malaria: Krebs in Afrika