KONZEPTION. Kindergarten - Kinderkrippe. Schatzkischte. Obere Dorftstr.11 79400 Wollbach



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Transkript:

1 KONZEPTION Kindergarten - Kinderkrippe Schatzkischte Obere Dorftstr.11 79400 Wollbach

2 Lass mir Zeit. Vertrauen aufzubauen meinen eigenen Rhythmus zu finden mich nach meinen Bedürfnissen zu entwickeln selbstständig zu sein die Welt zu entdecken zu experimentieren mit anderen Kindern zu spielen einem Bewegungsdrang auszuleben ebenso wie Rückzugsmöglichkeiten zu haben kurz um, ich selbst zu sein.. Maria Montessori (Forderung eines Kindes)

3 Liebe Eltern, mit dieser Konzeption möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit gewähren. Wir sind niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg. (Vincent von Paul) Die Konzeption wird fortlaufend erneuert, ergänzt, erweitert und den Bedürfnissen der Kinder und ihren Familien, den pädagogischen Erkenntnissen und den gesetzlichen Bestimmungen angepasst. Unsere Vorstellungen bedürfen noch weiterer Ausgestaltung im Rahmen einer gelebten und kritisch reflektierten Praxis. Die bestmögliche Transparenz unserer Arbeit können Sie erhalten, wenn Sie aktiv am Krippengeschehen teilnehmen. Sie möchten das Beste für ihr Kind wir möchten das auch! Gehen wir es gemeinsam an, damit die Krippenzeit und anschließende Kindergartenzeit ein unvergessliches Erlebnis für Ihr Kind wird. Gaby Maurer Kindergartenleiterin Lage und Charakter des städtischen Kindergartens Schatzkischte Der zweigruppige Kindergarten befindet sich seit 1992 in dem ehemaligen Farrenstall zzgl. Anbau des kanderner Ortsteils Wollbach in der Oberen Dorfstr. 11 und betreut maximal 44 Kinder im Alter von 2 - Schuleintritt in Altersmischung. Durch den dörflich-charmanten Charakter fühlen sich die Kinder behütet wohl und der Natur verbunden. Die neue Krippengruppe für zehn Kleinkinder im Alter von 1-3 Jahren wird ab September 2013 in den dann umgebauten, kleinkindgerechten und sonnendurchfluteten Räumlichkeiten der direkt angrenzenden Ortsverwaltung mit Zugang zum Kindergarten und Außengelände untergebracht und verfügt über einen schönen separaten Schlafraum.

4 Inhaltsverzeichnis 1. Leitbild 2. Pädagogische Ziele 2.1. Unser Auftrag 2.2. Was bieten wir den Kindern 2.2.1. Soziale und emotionale Entwicklung 2.2.2. Motorische Entwicklung 2.2.3. Kognitive Entwicklung 3. Beispiel Krippenalltag Kindergartenalltag 3.1 Bildungs- und Entwicklungsfelder (Orientierungsplan für Kindergarten) 3.2 Besondere Angebote 4. Eingewöhnungsphase 5. Erziehungspartnerschaft 5.1. Wichtige Aspekte der Zusammenarbeit 6. Partizipation der Kinder (Kinderkonferenz) 7. Kindeswohlgefährdung 7.1. Grenzsteine zur Früherkennung 7.2. Risikoeinschätzung 8. Beschwerdemanagement 8.1. Grundverständnis 8.2. Grundsätze 8.3. Mögliche Beschwerdeformen 9. Maßnahme zur Qualitätssicherung 10. Zusammenarbeit 11. Öffnungs-/Schließzeiten, Kindergartengebühren (Elternbeitrag) 12. Zu guter Letzt

5 1. Leitbild Worauf Sie sich bei uns verlassen können Die uns anvertrauten Kinder und ihre Eltern stehen im Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit. Ihre Lebenswirklichkeiten sind Ausgangspunkt unseres pädagogischen Handels. Wir sind ein Haus, in dem sich Kinder sicher und geborgen, körperlich und seelisch wohl fühlen, damit sie sich der Welt zuwenden und diese spielerisch erkunden können. Kinder haben ein Recht auf Selbstständigkeit, Entfaltung ihrer Gaben und Fähigkeiten. Unsere Kinderkrippe versteht sich als familienähnlicher Lebensraum, in dem Kinder Geborgenheit und soziales Miteinander erleben. Es ist uns wichtig, die Eltern mit einzubeziehen und ihre Kompetenzen in unsere Arbeit mit den Kindern einfließen zu lassen. Aufmerksamkeit, Feinfühligkeit und Wertschätzung der Kinder sind Kennzeichen der Erziehung, der Bildung und Betreuung in unserer Krippe. Hilf mir es selbst zu tun. Zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es alleine tun. Hab Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger. Vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir auch Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen. Maria Montessori

6 Kindergarten Kinderkrippe Der Kindergarten ergänzt und unterstützt die Erziehung in der Familie.Wir bemühen uns das Kind und seine Entwicklung ganzheitlich und altersentsprechend zu fördern. Jedes Kind soll eine individuelle und optimale Förderung erfahren. Für die meisten Kinder ist unsere Einrichtung der Ort, an dem sie aus der Familie kommend, die ersten Schritte ins öffentliche Leben machen. Ein neuer, wichtiger Lebensabschnitt beginnt nicht nur für das Kind, sondern auch für seine Eltern. Durch eine herzliche und liebevollen Umgang möchten wir diesen Übertritt für alle Beteiligten angenehm gestalten- Wir sehen unsere Kinderkrippe als einen Ort der Geborgenheit, des Erlebens und des Lernens. Ein grob strukturierter Tagesablauf,unser Wochenrhythmus und der Jahreskreis dienen als Rahmen, der den Kindern Orientierung gibt und ebenso Sicherheit, Beständigkeit und Stabilität vermittelt, aber auch Grenzen setzt. Das Kind mit seiner eigenen kleinen Persönlichkeit steht im Mittelpunkt unserer Arbeit.Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo. Bei den pädagogischen Angeboten berücksichtigen wir deshalb die sensible Phase, Bedürfnisse, Interessen und den Entwicklungsstand der Kinder.

7 2.1. Unser Auftrag In der Gesetzesbegründung zu 22a SGB VIII - Förderung in Tageseinrichtungen, wird die pädagogische Konzeption als unverzichtbare Maßnahme zur Qualitätsentwicklung und -sicherung in Tageseinrichtungen wie folgt benannt: Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe sollen die Qualität der Förderung in ihren Einrichtungen durch geeignete Maßnahmen sicherstellen und weiterentwickeln. Dazu gehören die Entwicklung und der Einsatz einer pädagogischen Konzeption als Grundlage für die Erfüllung des Förderungsauftrags sowie der Einsatz von Instrumenten und Verfahren zur Evaluation der Arbeit in den Einrichtungen. Darüber hinaus hat der Gesetzgeber die Notwendigkeit einer schriftlichen Konzeption dadurch verankert, dass die Erteilung einer Betriebserlaubnis nach 45 SGB VIII an das Vorliegen einer Konzeption gekoppelt ist: Der Träger der Einrichtung soll mit dem Antrag die Konzeption der Einrichtung vorlegen. Der Träger einer Tageseinrichtung für Kinder muss somit eine schriftliche Konzeption vorweisen können. 2.2. Was bieten wir den Kinder an? Wir legen Wert darauf, dass das Kind in den wesentlichen Entwicklungsphasen kontinuierlich von der gleichen Erzieherin begleitet wird. Wir brauchen eine Schatzkischte voller guter Spielideen. Dabei können sich die Kinder bedürfnisorientiert mit Spaß und Freude ausleben. Das sind Spielangebote und gleichzeitig immer auch Bildungsangebote. Ein Kind das spielt, lernt spielend. (Quelle unbekannt) Mit einem ganzheitlichen Spielansatz unterstützen wir die Kinder spielend in der sozialen und emotionalen Entwicklung, in der motorischen Entwicklung, der kognitiven Entwicklung, dem Wahrnehmen, dem Denken, der Sprache und Kommunikation. 2.2.1. Soziale und emotionale Entwicklung Pädagogische Umsetzung Unsere Aufgabe ist es, für eine gute Grundstimmung zu sorgen. Wenn wir Erwachsenen uns wohlfühlen, spüren das die Kinder. Wir schaffen eine Atmosphäre, in der die Kinder Freude und Geborgenheit erleben. Wir begegnen den Kindern freundlich und zeigen ihnen, dass sie bei uns willkommen sind. Wir respektieren jedes Kind und nehmen es in seiner Persönlichkeit an. Freiraum und Förderung geben den Kindern die Möglichkeit zu selbstständigem

8 Handeln. Dadurch steigert sich das Selbstwertgefühl und entwickelt die Fähigkeit Verantwortung zu übernehmen. Kinder trösten: Für Kinder ist es wichtig, all ihre Gefühle (auch Wut und Zorn) leben zu dürfen und sich trotzdem angenommen zu fühlen. Bei Misserfolgen fangen wir die Kinder liebevoll auf, ermuntern sie zu erneuten Versuchen und unterstützen sie in ihrem Handeln. Rituale vermitteln Sicherheit und Geborgenheit. Kinder lieben einen sicheren Rahmen und immer wiederkehrende Elemente im Tageslauf, die ihnen vertraut sind. Grenzen setzen wir, wo eindeutig die Bedürfnisse anderer verletzt werden. Dies gibt den Kindern eine sichere Struktur, da sie wissen wollen, was geht und was nicht. 2.2.2. Motorische Entwicklung Pädagogische Umsetzung Wir bieten den Kindern Raum und Gelegenheit den eigenen Körper zu erproben und zu entdecken. Durch angenehme Pflegesituationen erhalten die Kinder vielfältige Anregungen über die Hautoberfläche. Durch angenehme Materialien vermitteln wir Wohlbefinden. Wir regen die Kinder zur Eigenaktivität an. Wir bieten den Kindern vielfältige Angebote zur Entwicklung der Grob- und Feinmotorik. 2.2.3. Kognitive Entwicklung Wahrnehmung - Sprache - Denken - Kommunikation Pädagogische Umsetzung All unsere Aktivitäten im Alltag und Umgang mit den Kindern begleiten wir sprachlich. Je mehr wir reden, umso eher bilden sich beim Kind ein aktiver Sprachschatz und größeres Sprachverständnis. Wir schaffen Raum und Zeit für musische Betätigung. Wir regen zur Vielfalt an und geben den Kindern die Möglichkeit mit unterschiedlichen Materialien ihre Erfahrung zu machen. Wir fördern, dass die Kinder sich selbst gestalterisch zum Ausdruck bringen. Wir bieten viel Freiraum zum Probieren und Experimentieren. Dazu gehören Alltagsgegenstände wie Trichter, Schüsseln, Becher und vieles mehr, die zum Experimentieren anregen. Durch die Gestaltung der Räume, die zum Erobern einladen, fördern wir die Kompetenzen der Kinder: das konzentrierte Betrachten, Forschen, Ausräumen und Sortieren von Spielzeug,

9 Wir erweitern den Aktionsradius der Kinder und zeigen ihnen ihre Welt. Kinder müssen wählen können, wo und mit wem sie ihre Neugier, ihre Intelligenz, ihre Emotionen einsetzen: um die unerschöpflichen Möglichkeiten der Hände, der Augen und der Ohren, der Formen, Materialien, Töne und Farben zu erspüren, sich bewusst machen, wie Verstand, das Denken und die Fantasie ständig Verbindungen zwischen einzelnen Dingen herstellen und die Welt in Bewegung und Aufruhr versetzen. Loris Mallaguzzi Im Alltag greifen die verschiedenen Bildungsbereiche ineinander und treiben sich gegenseitig wie ein Zahnrad an. 3. Beispiel Krippenalltag Der Platz zum Ankommen und Wohlfühlen ist für das Kind ein Bedürfnis für die ganzheitliche Entwicklung. Im Alltag geben wir dem Kind die Möglichkeit für die Entfaltung der Sinne, den Körper erleben, Essen und Genießen und Schlafen und Träumen zu können. Tagesablauf Krippe Ab 7:00 Uhr o Wir begrüßen die ersten Minigumber o Zeit für Freispiel Ab 8:30 Uhr o Gemeinsames Frühstück Anschließend bis 11:30 Uhr o Zeit für gezielte Angebote o Zeit zum Malen, Basteln, gestalten, Singen, Feiern o Zeit zum Spielen im Freien, zum Spazieren gehen o Zeit für Freispiel 12:00 Uhr o Gemeinsames Mittagessen

10 Ab 12:30Uhr o Mittagsschlaf/Ruhezeit 14:00Uhr o Die Krippe schließt, sobald alle Kinder abgeholt worden wurden Tagesablauf VÖ Kinder Kindergarten Tageskinder Ab 7:15 Uhr o Wir begrüßen die ersten Kindergartenkinder o Zeit für Freispiel o Zeit fürs freie Frühstück 9:00 Uhr 9:30 Uhr o Treppentreff Besprechung des Tagesablaufs Ab 9:30 Uhr 13:00 Uhr o Zeit für freies Frühstück o Zeit für Angebote o Zeit für Projekte o Zeit für Exkursionen o Zeit zum Feiern o Zeit für den Garten Ab 13 Uhr o Abholzeit - o Gemeinsamer Schlusskreis gemeinsames Mittagessen der Tageskinder 13:30 Uhr Ende der VÖ-Betreuung, sobald 13:30 Uhr alle Kinder abgeholt wurden Zeit für gemeinsame Aktivitäten o Zeit für Ruhe o Zeit zum Spielen 15:30 Uhr Schließt die Schatzkischte, sobald alle Kinder abgeholt wurden

11 Der Kindergarten arbeitet angelehnt an den Orientierungsplan von Baden-Württemberg Dieser beinhaltet sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder worauf der Kindergarten Einfluss nimmt: Bildungs- und Entwicklungsfeld: Körper Im frühen Kindesalter stehen Bewegung und körperliche und geistige Entwicklung in einem engen Zusammenhang. Kinder erschließen sich die Welt aus ihrer unmittelbaren Erfahrung über die Sinne. Bewegung und Spiel sind kindgemäße Formen, sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen. Beim Balancieren machen die Kinder Erfahrungen mit der Schwerkraft. Sie bekommen ein Gefühl für Ihren Körperschwerpunkt und Schulen den Gleichgewichtssinn. Sie werden sicherer in ihren Bewegungen. Dies stärkt ihr Selbstbewusstsein. Körperliche Fähigkeiten ermöglichen zunehmende Selbständigkeit. Die Themenfelder werden bei uns durch den Selbstbildungsprozess der Kinder durch gezielte Angebote und Projekte unterstützt. Die Kinder haben in der Schatzkischte die Möglichkeit ihren Bewegungsdrang in der Bewegungsbaustelle, Bällebad oder Garten auszuleben. Hier sind die Schwerpunkte auf gezielte und freie Angebote ausgerichtet.

12 Bildungs- und Entwicklungsfeld: Sprache Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenze meiner Welt Kinder lernen die Sprache am besten im persönlichen Kontakt mit einer ihnen zugeordneten Bezugsperson. Alle Kinder im Kindergarten haben von Anfang an ein Anrecht auf Sprachbildung und Sprachförderung und damit auf gezielte Erweiterung ihres Sprachvermögens. Das Erlebnis, den eigenen Namen zu schreiben der spielerische, entdeckende Umgang mit Schrift und Schreiben setzt den Sprachinstinkt bei den Kindern schon sehr früh frei. Es muss viel Raum und Zeit für Gespräche geben.. Der tägliche Treppentreff, Kinderkonferenz, Rollenspiele, Schminkecke, Kaufladen, Sprachraum für kleine Gruppen, gehören wie Bilderbücher und Geschichten vorlesen zu unserer Arbeit. Im Morgenkreis wird die Fähigkeit sich sprachlich mitzuteilen und sich mit anderen auszutauschen, intensiv in den Vordergrund gestellt. Das Kind entwickelt durch das tägliche Ritual des Morgenkreises die Motivation und Fähigkeit seine Gefühle und Bedürfnisse, sprachlich auszudrücken Ziele der Sprachförderung in unserem Haus Die Wortschatzerweiterung (Semantik) findet in unserem Haus durch eine lebendige Kommunikation im alltäglichen Beisammen sein statt. Es werden für alle Kinder natürliche Sprachanlässe und Sprachanreize geschaffen.

13 Bildungs- und Entwicklungsfeld: Denken Das Denken umfasst alle Fähigkeiten, die helfen zu erklären und vorherzusagen (Orientierungsplan Seite 100) Dazu gehören: Bilden von Kategorien Finden von Regeln Ursache- Wirkungszusammenhänge erfassen Schlussfolgerndes Denken Problemlösen Logisches Denken Kinder denken in Bildern. Sie bilden Hypothesen aus ihren eigenen Erfahrungen heraus. Beispiel aus dem Kindergartenalltag: Klar, dass Henri größer ist als Salomon. Salomon ist zwei Jahre alt und Henri schon fast fünf Jahre. Kindliche Hypothese: Je älter ein Kind ist, umso größer ist es. Wir geben den Kindern Möglichkeiten, ihre Erkenntnisse und Ideen in ihrer Weise zum Ausdruck zu bringen. Dabei geht es weniger um die richtige wissenschaftliche Erklärung, als darum, das Denken der Kinder zu fördern.

14 Beobachten und Forschen Naturphänomene erleben und Naturgesetze anwenden Bis zum Vorschulalter sind die Kinder zu ersten Formen des abstrakten Denkens in der Lage. Zahlen und Schrift sind Symbole, mit deren Hilfe wir Zusammenhänge beschreiben. Dies setzt abstraktes Denken voraus. Sich informieren und Nachdenken über die Welt Wir geben den Kindern Material und die Möglichkeit im Alltag ihr Weltwissen zu erweitern.

15 Im gemeinsamen Kreis finden viele Gespräche statt. Wir unterhalten uns über unser Wohlergehen, Regeln werden besprochen und Ideen ausgetauscht. Bildungs- und Entwicklungsfeld: Gefühl und Mitgefühl Die Einführung im Orientierungsplan für die baden-württembergischen Kindergärten zum Bildungs- und Entwicklungsfeld Gefühl und Mitgefühl beginnt wie folgt: Menschliches Handeln ist begleitet von Gefühlen. Sie gehören zum Alltag und der Umgang mit ihnen will gelernt sein. Genauso wie ein Kind lernen muss auf zwei Beinen zu stehen, eine Tasse festzuhalten oder einen Satz zu sagen, so muss ein Kind auch lernen mit Gefühlen umzugehen. Es gibt drei wesentliche Fähigkeiten, die ein Kind erwirbt. Kinder entwickeln ein Bewusstsein für die eigenen Gefühle. Kinder lernen angemessen mit den eigenen Emotionen umzugehen. Kinder eignen sich Einfühlungsvermögen und Mitgefühl gegenüber Mensch, Tier und Natur an. Diese Anfangssätze mit den hier genannten Zielen drücken wörtlich unsere pädagogischen Inhalte im Kindergartenalltag mit den Kindern aus. Kinder lernen diese Fähigkeiten nur im Umgang und im Spiel mit Anderen. Und dies geschieht im Kindergartenalltag, indem die Kinder sich gegenseitig trösten, helfen, zuhören, Frustrationen ertragen (z. B. beim Verlieren eines Gesellschaftsspiels), Konflikte lösen und angeregt werden über Situationen zu sprechen, in denen sie Trauer, Ärger, Wut oder große Freude erlebten.

16 Bildungs-und Entwicklungsfeld: Sinn, Werte, Religion Wir sind weltanschaulich und konfessionell ungebunden, d.h. wir sind keiner Religion angehörig und somit offen für jede Kultur und Religion. Somit ist es unser Ziel, die Kinder während der Kindergartenzeit in ihrem Selbstbestimmungsrecht zu unterstützen und sie zu Toleranten Menschen heranwachsen zu lassen, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede differenziert entdecken, wahrnehmen und wertschätzen. Durch jahreszeitliche Feste wollen wir den Kindern die christliche Prägung unserer Kultur aufzeigen und an Traditionen festhalten. Immer wiederkehrende Rituale geben den Kindern Sicherheit und die Bedeutung der unterschiedlichen Lebensbereiche (Naturwissenschaft, Kunst, Religion, Sprache etc.) machen das Kind neugierig auf die Welt. Wir haben die Verantwortung, die Kinder in ihrem Philosophieren über das Leben und die Welt zu unterstützen und, dass die Kinder einen Ort des guten Lebens als Heimat erfahren. Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen. Brief an die Hebräer 10,24

17 Bildungs- und Entwicklungsfeld: Sinne Mit unseren Sinnesorganen nehmen wir Eindrücke und Reize wahr. Die Kinder erlangen durch die differenzierte Entwicklung und Nutzung ihrer Sinne Orientierungs-Gestaltungs- und Ausdrucksfähigkeit. Durch die Bereitstellung vielfältiger Materialien und durch gezielte Angebote wird die Entwicklung der Sinne gefördert. Hörsinn Geruchsinn Tastsinn Gleichgewichtsinn Wir geben den Kindern Zeit und Raum zum Erforschen, Experimentieren, Ausprobieren und Erleben innerhalb unterschiedlicher Erfahrungsfelder von Alltag, Kunst, Musik, Medien, Kultur und Natur. Mit dem Sehsinn erweitern die Kinder ihren Weitblick für die Welt Möglichkeit

18 3.2 Besondere Angebote Schulmäuse Aktionen Um den Übergang in die Schule leichter zu gestalten und sich gegenseitig kennen zu lernen bieten wir unseren Schulmäusen verschiedene Aktionen an. Wir besuchen die Grundschule und üben dabei schon das Schulbusfahren. Die Kooperationslehrerin kommt auch in den Kindergarten Schatzkischte. Wöchentlich gehen die Schulmäuse in die Zahlenschule und arbeiten dort nach dem Modell von Professor Preiß Es werden Schultüten gestaltet und es wird im Kindergarten übernachtet. Wir unternehmen unterschiedliche Exkursionen in Museen, Büchereien, Polizei usw. Für Alle Zu Beginn oder zum Ende des Kindergarten-Jahres bieten wir an einem Sonntag unsere traditionelle Familienwanderung an. Dank ehrenamtlichen Engagements, kommt wöchentlich eine ehemalige Grundschullehrerin in unsere Schatzkischte zum Musizieren. Feste von Eltern für Eltern gehören ebenso zu unseren Angeboten, wie das Feiern von jahreszeitlichen Festen. Wir sind in der glücklichen Lage, einmal in der Woche die Schulturnhalle für den enormen Bewegungsdrang der Kinder benützen zu können. Die ersten naturwissenschaftlichen Versuche können die Kinder in unserem Experimentierraum erfahren. Einmal im Jahr kommen der Zahnarzt und die Prophylaxe- Helferin in den Kindergarten. Sie zeigen den Kindern gesunde Nahrungsmittel und die richtige Zahnhygiene. Jedes Kind hat im Kindergarten einen Zahnbecher und Bürste, damit sie täglich ihre Zähne putzen können. Jedes Kind hat eine Matschhose und Gummistiefel im Kindergarten damit wir bei jedem Wetter in den Garten können.

19 4. Eingewöhnungsphase dem Kind eine Brücke bauen Grundlage für eine gute Zusammenarbeit zwischen den Eltern, den Kindern, des Kindergartens und der Krippengruppe ist ein gutes Vertrauensverhältnis. Die neue Lebenssituation ist für das Kleinkind, aber auch für die Bezugsperson, häufig mit viel Unsicherheit behaftet. Die Gestaltung der Eingewöhnungsphase soll deshalb so sanft wie möglich stattfinden. Angelehnt an das Berliner Modell, bietet die Krippengruppe und der Kindergarten den Eltern an, mit ihrem Kind die erste Zeit, die individuell abgesprochen wird, den Krippen- und Kindergartenalltag gemeinsam zu erleben. Wir erfahren in dieser Zeit viel über Gewohnheiten und Bedürfnisse der Kinder. Die Zeit der Abwesenheit der Eltern wird jeden Tag gesteigert, bis die Kinder das volle Vertrauen zu uns gewonnen haben. Die Trennungsphase wird natürlich individuell abgesprochen. Erst wenn das Kind sich wohl fühlt und eine sichere Bindung zur Erzieherin eingehen kann, ist die Eingewöhnungsphase abgeschlossen. In der Regel umfasst dies einen Zeitraum von ca. drei Wochen. In einem vorab terminierten Elterngespräch wird die Eingewöhnung besprochen. 5. Erziehungspartnerschaft In der Schatzkischte werden nicht nur die Kinder aufgenommen, sondern auch Sie als Eltern. Eine gute Vertrauensbasis ermöglicht die optimale Betreuung und Versorgung für das Kind. Eltern bringen uns großes Vertrauen entgegen, in dem sie uns Ihr Kind anvertrauen. Die Eltern bleiben jedoch für ihr Kind die wichtigste Instanz auf seinem Weg ins Leben. Für uns ist es wichtig, die Brücke zwischen Elternhaus und Krippe / Kindergarten zu festigen. 5.1. Wichtige Aspekte der Zusammenarbeit Informationsaustausch durch regelmäßige Tür- und Angelgespräche Informationsbuch mit individuellen Mitteilungen liegt im jeweiligen Garderobenfach des Kindes Regelmäßige Entwicklungsgespräche (Termine werden vereinbart) Elterninfos am Infobrett der Krippe, in Form von Elternbriefen, Fotos, Rückblicken Mitwirkung von gemeinsamen Aktivitäten und Festen Elternabende Hospitationen für Eltern in der Krippe zum Kennen lernen unseres Tagesablauf Elternfragebogen Mitwirkung im Elternbeirat

20 Der Mensch bedarf des Menschen sehr zu seinem großen Ziele, nur in dem Ganzen wirket er, viel Tropfen geben erst das Meer, viel Wasser treibt die Mühle. Friedrich Schiller 6. Partizipation der Kinder - Kinderkonferenz Die Kinder entscheiden und bestimmen aktiv das Leben in der Krippe und im Kindergarten. Sie gestalten Situationen mit, entwickeln Vorstellungen, üben angemessen und unpassend und nehmen zunehmend ihr Leben in die Hand. Fester Bestandteil des Tagesablaufes ist zum einen ein Morgentreff mit Ritualen wie z.b. Singen, Fingerspielen oder dem Alter entsprechenden Spielen und zum anderen die Kinderkonferenz. Wie erleben die Kinder bei uns Mitbestimmung? Die Kinder sind am Aufstellen von Regeln beteiligt Sie entscheiden in der Angebotsfreien Zeiten darüber, in welchem Bildungsbereich sie sich aufhalten Die Kinder können bei Mahlzeiten auswählen, was und wie viel sie essen möchten In der Kinderkonferenz werden wichtige Vorhaben gemeinsam geplant und es wird darauf geachtet, dass die Wünsche der Kinder Berücksichtigung in der Angebotsplanung finden Die Kinder werden an der Gestaltung des Tagesablaufes beteiligt Während der Spielzeit können die Kinder selbst entscheiden wo, mit wem und womit sie sich beschäftigen 7. Kindeswohlgefährdung Was tun wir, wenn die Entwicklung und das Wohl des Kindes gefährdet sind (Rechtsgrundlage und Umsetzung des 8a SGB VIII - Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung) Seit dem 1. Januar 2012 gibt es nun eine Neufassung das Bundeskinderschutzgesetz. Das Bundeskinderschutzgesetz baut auf den Säulen der Prävention und Intervention auf. Es stärkt die Akteure, die sich für das Wohlergehen unserer Kinder einsetzen, angefangen bei den Eltern, über den Kinderarzt oder die Hebamme bis hin zum Jugendamt oder auch dem Familiengericht. Mit dem Gesetz ist die rechtliche Grundlage geschaffen worden, leichter Hilfen für Familien vor und nach der Geburt und in den ersten Lebensjahren des Kindes flächendeckend einzuführen. In einem Kooperationsnetzwerk sollen die Akteure wie z. B.

21 die Jugendämter, Schulen, Krankenhäuser, Gesundheitsämter, Schwangerschaftsberatungsstellen und auch Ärztinnen und Ärzte zusammengeführt werden. 7.1. Grenzsteine zur Früherkennung Durch die regelmäßig, gezielten Beobachtungen des einzelnen Kindes, können wir bei Auffälligkeiten gleich helfen. Zunächst setzen wir das Modell Grenzsteine der Entwicklung ein. Das Grenzsteinprinzip ist ein Verfahren, das dazu dient, auf entwicklungsgefährdete oder bereits entwicklungsauffällige Kinder früh - oder zu mindestens rechtzeitig - aufmerksam zu werden. Die Tabelle enthält sechs Entwicklungsbereiche. Die Grenzsteine werden von der Bezugserzieherin für die zugeordneten Kinder ausgefüllt. Der Zeitpunkt der Beobachtung ist genau benannt. Das Verfahren gibt Hinweise, wenn eine diagnostische Abklärung von entsprechend ausgebildeten Fachkräften erfolgen sollte. Die Bezugserzieherin informiert die Eltern in einem Elterngespräch über die Ergebnisse des Verfahrens. 7.2. Risikoeinschätzung Bei Kindeswohlgefährdung durch Paragraph 8 a Abs. 4 SGB VIII wird im Team eine Risikoeinschätzung durchgeführt, damit frühzeitig für das Kind und die Familie Hilfe angeboten werden kann. Die Gespräche mit den Erziehungsberechtigten werden immer von zwei Erzieherinnen durchgeführt. Die Leiterin des Kindergartens ist für den Bereich Kindeswohlgefährdung geschult. Im Gespräch muss klargestellt werden, dass die Eltern die Hilfe in Anspruch nehmen. Hier werden zeitnahe, schriftliche und verbindliche Vereinbarungen getroffen. Den Erziehungsberechtigten werden Adresslisten von verschiedenen Institutionen (Beratungsstellen, Kinderärzten, Jugendamt usw.) übergeben. Die Leiterin wird bei Kindeswohlgefährdung darauf achten, dass die angebotenen Hilfen auch tatsächlich ausreichen, um die Kindeswohlgefährdung zu beenden. 8. Beschwerdemanagement Und sollte es doch mal nicht rund laufen Eltern haben das Recht, sich jederzeit mit Hinweisen, Anregungen und Ideen an die pädagogischen Fachkräften, Kita-Leiterin und die Elternvertreter zu wenden. Dazu sind in der Schatzkischte entsprechende Möglichkeiten zur Aufnahme dieser Hinweise geschaffen. (Elternabend, Elternbefragung,Elternbeirat, Kummerkasten)

22 8.1. Grundverständnis Das Beschwerdemanagement zeichnet sich dadurch aus, dass jegliche Form von Beschwerde zugelassen wird. Damit soll der Druck (Belastung) abgebaut werden. Nun beginnt ein Prozess, in dem Lösungen erarbeitet und überprüft werden. Dieser Prozess benötigt Zeit und Mut zum Perspektivenwechsel aller Beteiligten. 8.2. Grundsätze Jede Mitarbeiterin ist verpflichtet alle Beschwerden von Eltern und Kindern entgegen zu nehmen. Beschwerden, die die Mitarbeiterin sofort lösen kann, werden umgehend erledigt. Ist eine Problemlösung nicht möglich, erstellt sie ein Gesprächsvermerk mit Datum, Namen und Beschwerdegrund, der eventuell Lösungsvorschlag bzw. bereits eingeleiteten Maßnahmen oder verabredete Gesprächstermine und reicht ihn weiter an den oder die Adressaten der Beschwerden bzw. Leitung des Kindergartens. Die Mitarbeiterin, die die Beschwerde entgegen genommen hat, bleibt bis zur Lösung in der Verantwortung für die Rückmeldung. Der Prozessverlauf wird dokumentiert und dient der Erfassung des Problems, der Vereinbarung einer Zielstellung und der zeitnahen Korrektur. Die Eltern werden in regelmäßigen Abständen auf die Handhabung des Beschwerdemanagement hingewiesen (Elternbrief). 8.3. Beschwerdeformen schriftlich per Brief, oder E-Mail mündliche im persönlichen Gespräch oder per Telefon Elternfragebögen Vereinbarungen von Sprechstunden der Erzieherin oder Leitung 9. Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung Um unsere pädagogische Arbeit zu reflektieren, auszuwerten und weiter zu entwickeln, nutzen wir unterschiedliche Instrumente regelmäßige Teamsitzungen kollegiale Beratung Fort- und Weiterbildung

23 Gespräche über die Entwicklung des Kindes mit den Eltern Entwicklungsordner für jedes Kind jährliche Mitarbeiterentwicklungsgespräche In Zukunft wird ein Qualitätshandbuch erarbeitet in dem Schlüsselprozesse dokumentiert werden wie: Aufnahmeverfahren Eingewöhnungsverfahren gemeinsames Frühstück Mittagessen individuelle Schlafsituation Morgenkreis Freispiel Angebote Übergang in den Kindergarten Für hauptberufliche Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe gilt nach dem Grundgedanken des 72 a SGB VIII (Persönliche Eignung) die Prüfung der persönlichen Eignung bei der Wahrnehmung der Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe u. a. durch die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses. Da die Stadt Kandern mit dem öffentlichen Jugendhilfeträger, dem Landratsamt Lörrach eine Vereinbarung bezüglich dem Bundeskinderschutzgesetzes i. V. m. 8 a SGB VIII (Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung) mit dem Inhalt des 72 a SGB VIII geschlossen hat, werden regelmäßig und vor allem bei Neueinstellungen alle Mitarbeiter/innen zur Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses aufgefordert. 10. Zusammenarbeit Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Neben einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Grundschulen gehören gute fachliche Kontakte z.b. zu Logopäden, Ergotherapeuten oder Krankengymnasten zum Kita-Alltag. Um die Entwicklung jedes Kindes optimal zu fördern und die Eltern entsprechend zu unterstützen, arbeiten wir gerne mit ergänzenden Fachkräften aus verschiedenen Institutionen zusammen und nutzen ihre fachliche Kompetenz, natürlich auch um dazu zu lernen

24 Institutionen wie die Fachschule für Sozialpädagogik oder Jugendamt gehören zu unserem vertrauensvollen Miteinander genauso, wie die Zusammenarbeit mit dem Träger. 11. Öffnungs- / Schließzeiten, Kindergartengebühren (Elternbeitrag) Öffnungszeiten Altersmischung (Kind von 2 - Schuleintritt) Platz mit verlängerten Öffnungszeiten Montag bis Freitag 7.30 bis 13.30 Uhr Ganztagsplatz Montag bis Freitag 7.15 bis 15.30 Uhr Krippenplatz (Kind von 1-3 Jahren) Montag bis Freitag 7.00 bis 14.00 Uhr mit verlängerten Öffnungszeiten (KRIPPENÖFFNUNG AB SEP. 2013) Schließzeiten Die Zeiten, in denen der Kindergarten länger geschlossen ist, werden zu Beginn des neuen Kindergarten-Jahres bekannt gegeben. Im Allgemeinen sind dies ca. 30 Schließtage in den Weihnachtsferien und vier Wochen in den Sommerferien. Kindergartengebühren (Elternbeitrag) Aufgrund von 4 Gemeindeordnung (GemO), 6 Kindertagesbetreuungsgesetz (Ki- TaG) und 13, 14 Kommunalabgabengesetz (KAG) hat der Gemeinderat der Stadt Kandern in seiner öffentlichen Sitzung am 27. Mai 2013 die 1. Änderung der Kindergartensatzung wie folgt beschlossen: 1 6 Benutzungsgebühren (Elternbeitrag) (1) Für den Besuch der Einrichtungen wird ein Elternbeitrag, gegebenenfalls zusätzlich ein Essensgeld erhoben. Der Beitrag ist in der jeweils festgesetzten Höhe von Beginn des Monats an zu entrichten, in dem das Kind in die jeweilige Einrichtung aufgenommen wird. Er ist jeweils bis zum 5. des laufenden Monats zu bezahlen.

25 Die monatliche Gebühr beträgt für: Betreuungsform Erstkind Ü3 Zweitkind Ü3 (ca. 19% Ermäßigung) Erstkind 2 - U3-jährige * Zweitkind 2 - U3-jährige * RG Kandern * 94 76 164 133 VÖ Kandern * 117 95 204 165 GT Kandern * 198 160 346 280 KK Kandern 276 223 VÖ Wollbach * 117 95 204 165 GT Wollbach * 176 142 308 249 KK Wollbach 276 223 * Für die Betreuung von 2-jährigen Kindern wird ein Gebührenzuschlag von 75 % erhoben. Weitere Kinder einer Familie, die zeitgleich eine Kindertageseinrichtung der Stadt Kandern besuchen, sind von den Gebühren befreit. Das Essensgeld wird nach den tatsächlich anfallenden Kosten erhoben. Eine Änderung der Gebührenhöhe bleibt vorbehalten. Den freien und kirchlichen Trägern, die in Kandern eine Kinderbetreuungseinrichtung betreiben wird empfohlen, entsprechende Gebühren zu erheben. (2) Bei Abmeldung eines Kindes ist der Elternbeitrag bis zum Ende des Monats zu entrichten, in dem das Kind abgemeldet wurde. (3) Der Elternbeitrag ist auch für die Ferien der Einrichtungen und für Zeiten, in denen die Einrichtungen aus besonderem Anlass (siehe 7 Abs. 2 und 4) geschlossen sind, zu entrichten. 2 Inkrafttreten Die Änderung der Kindergartensatzung für die städtischen Betreuungseinrichtungen der Stadt Kandern in Kandern und Wollbach tritt am 01. September 2013 in Kraft.

26 12. Zu guter Letzt Erzähle mir und ich vergesse, zeige mir und ich erinnere, lass es mich tun und ich verstehe. Konfuzius Wenn wir wissen, wo wir stehen und wohin wir wollen können wir uns miteinander auf den Weg machen. Wir freuen uns darauf, Ihre Kinder ein Stück ihres Lebens begleiten zu dürfen und ihnen dabei zu helfen, zu eigenen Persönlichkeiten heranzuwachsen. Dabei sollen sich die Kinder und Eltern glücklich und geborgen fühlen. Wir wünschen uns ein vertrauensvolles Miteinander und Zeit für gemeinsame Begegnungen im Kindergarten. Das gesamte Team des städtischen Kindergartens Wollbach heißt alle herzlich Willkommen: Städtischer Kindergarten Schatzkischte Obere Dorfstrasse 11 79400 Kandern - Wollbach Tel. 07626/1505 E-Mail maurer@kigawollbach.de