Zweites Solar-Bürgerkraftwerk in Betrieb / Anteil an Solarstrom in Dresden noch sehr gering Von Jens Pabst



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Erschienen: Sächsische Zeitung, 22. Januar 2003 Artikel: Roßberg setzt auf Sonnenstrom Zweites Solar-Bürgerkraftwerk in Betrieb / Anteil an Solarstrom in Dresden noch sehr gering Von Jens Pabst Wenn die Sonne scheint, dann freut das viele Dresdner, Unternehmen, Schulen und Einrichtungen in der Stadt in besonderer Weise. Denn immer mehr machen mit bei der Stromerzeugung aus Sonnenenergie. Jetzt ist auch OB Ingolf Roßberg dabei. Der Schirmherr über bisher zwei Solar- Gemeinschaftskraftwerke in der Landeshauptstadt hat einen Anteilsschein über 100 Watt Solarleistung gekauft, den er am Mittwoch überreicht bekommt. Die erste der Bürgerkraftwerk genannten Anlagen ist auf dem Dach des Deutschen Hygienemuseums installiert, die zweite, jetzt in Betrieb gegangene "SONN DIR WATT II", auf Gebäuden der Wohnbau NordWest auf der Hauptstraße. Jede erzeugt etwa 10.000 Kilowattstunden (kwh) Sonnenstrom im Jahr - das reicht für vier Haushalte mit drei Personen. Die Gemeinschaftskraftwerke sollen denen, die keine eigene Anlage aufbauen können, eine Möglichkeit bieten, sich an erneuerbaren Energien aktiv zu beteiligen, sagt Silke Timm, Geschäftsführerin des Vereins Lokale Agenda 21 für Dresden. Der kleinste Schein über 100 Watt Solarleistung kostet 645 Euro. In 20 Jahren bekommt man dafür 760 Euro zurück, 48,1 Cent pro ins Netz gespeister kwh. Das regelt das "Erneuerbare Energien Gesetz" (EEG). Wer die Hälfte des pro Person durchschnittlich verbrauchten Stroms künftig emmissionsfrei erzeugen lassen will, sollte 800 Watt kaufen, finanziert beispielsweise über ein günstiges Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Weit weniger als ein Prozent des Stroms kommt von der Sonne Diese Art "bürgerlichen Engagements ist zwar nur ein kleiner Schritt", sagt Timm. Damit werde aber die "ökonomisch sinnvolle und langfristig wirtschaftliche Art der Energieerzeugung" vorangetrieben. Illusionen über den derzeitigen Anteil von Solarstrom für Dresden macht sie sich dennoch nicht: "Er hat eine kleine aber feine Bedeutung." Im vergangenen Jahr haben 83 Anlagen 89.000 kwh solarerzeugte Energie ins Netz der DREWAG Stadtwerke Dresden gespeist. Das sind 0,0061 Prozent des verbrauchten Stroms (1,4 Megawattstunden), auch im Vergleich zu anderen deutschen Städten sehr wenig. Immerhin werden so fast neun Tonnen weniger Kohlendioxid im Jahr freigesetzt. Das Potenzial der Sonne ist jedenfalls groß genug: Sie strahlt in einer Viertelstunde mehr Energie auf die Erde, als die gesamte Menschheit in einem Jahr verbraucht. Das Interesse der Dresdner an Photovoltaikanlagen, die Sonnenlicht in Strom verwandeln, steige ständig, weiß Dorit Hänisch von der SachsenSolar AG, dem Initiator der Gemeinschaftsanlagen. Sie machten unabhängiger von den Turbulenzen auf dem Energiemarkt. Hänisch rechnet, auch im Hinblick auf einen möglichen Krieg im Ölland Irak, mit steigenden Preisen für herkömmlichen Strom. "Die Sonne scheint trotzdem." Nach drei Jahren habe eine solche Anlage soviel Energie produziert, wie ihre Herstellung verbraucht hat. Da sie 30 bis 40 Jahre halten, kommen auch die Anschaffungskosten wieder rein, über die so genannte Einspeisevergütung des EEG. "Weil wir diese Idee richtig gut finden", sagt Hänisch, mache sich SachsenSolar für noch mehr kleine, dezentrale Bürgerkraftwerke stark. Ein drittes soll noch in diesem Jahr gebaut werden. Wo, ist allerdings noch unklar. Geeignete Dächer zu finden sei das Problem. Die Stadtverwaltung prüft derzeit, welche Dächer kommunaler Gebäude sich dafür eignen. Wenn es soweit ist, können auch wieder Anteilsscheine gekauft werden. Das ist nur eine Möglichkeit, sich an alternativen Energien zu beteiligen. Als Stromkunde der DREWAG kann man beispielsweise "grünen Strom" aus erneuerbaren Energiequellen beziehen. OB Roßbergs 100-Watt-Anteil wertet Silke Timm als "wichtiges Zeichen und gute Anregung". Roßberg selbst ruft die Dresdner zur aktiven Teilnahme auf. Sie sollten Dächer zur Verfügung stellen, eigene Anlagen errichten oder Anteile kaufen, der Zukunft wegen. Sechs Schulen machen schon mit, Kirchen, Unternehmen, Vereine und viele Privatpersonen. Und je schneller man mitmacht beim sauberen Strom, je mehr Geld gibt es: Die Einspeisevergütung wird jedes Jahr ein wenig kleiner. Quelle: wwww.sz-online.de

Erschienen: Dresdner Neueste Nachrichten, 22. Januar 2003 Artikel: Sonne angezapft: Roßberg spart 73 Kilogramm CO2 Ein Zertifikat über 100 Watt Sonnenenergie wird heute Vormittag Dresdens Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) in den Händen halten. Mit dem Naturressorcen schonenden Anteil kaufte sich der OB in das zweite Solar-Gemeinschaftskraftwerk "Sonn Dir Watt II" ein. Das Gemeinschaftsvorhaben ist ein weiteres Projekt im Rahmen des Bürgerkraftwerkes in der Lokalen Agenda 21. Gemeinsames Ziel ist es, auf nachhaltige Weise Strom zu produzieren und dabei die Umwelt von Luftschadstoffen zu entlasten. Allein mit Roßbergs Anteil von 100 Watt Solarleistung werden nach Angaben der Initiatoren pro Jahr 73 Kilogramm Kohlendioxid (CO2) vermieden.das zweite Gemeinschaftskraftwerk unter dem beziehungsvollen Namen entstand als Gemeinschaftsinitiative des gemeinnützigen Vereins "Lokale Agenda 21 für Dresden", der Wohnbau NordWest und der Landeshauptstadt. Seit Dezember ist die Anlage auf den Gebäuden der Wohnbau NordWest auf der Hauptstraße in Betrieb. Erfahrungen mit Solaranlagen sammelte die Wohnbau NordWest bereits bei dem Neubau des Wohn- und Verwaltungsgebäudes in Gorbitz am Wölfnitzer Ring 10b.Die neue Anlage erzeugt Strom für etwa vier Haushalte. Dafür wurden auf den Dächern der Hauptstraßenhäuser insgesamt 80 Photovoltaikmodule installiert. Initiator ist die SachsenSolar AG. Sie übernimmt in Zusammenarbeit mit der "Sonn Dir Watt II" GbR auch Organisation und Federführung des Projektes.Unterdessen prüft die Stadt, ob sich weitere kommunale Dächer für derartige Initiativen anbieten. Für neue Kraftwerkprojekte sind dann wieder Interessenten gefragt.nähre Informationen bei der SachsenSolar AG unter Tel. 8011854 (Thomas Hoffmann) Quelle: www.dnn-online.de Erschienen: Sächsische Zeitung, 4. Juni 2002 Artikel: Kraftwerk Sonn Dir Watt Mindesteinsatz 645 Euro für eine Photovoltaikanlage Das Gymnasium Dreikönigschule, die Deutschen Werkstätten und die epm GmbH tun es: Sie nutzen die Sonnenenergie. In der Stadt gibt es 47 Anlagen. Damit belegt Dresden unter den deutschen Städten nur den 306. Platz. 0,24 Watt Strom werden pro Einwohner auf diese Weise erzeugt. Im sächsischen Freiberg sind es schon 11,1 Watt. Da nicht jeder die Voraussetzungen für eine Photovoltaikanlage hat, bieten Gemeinschaftsanlagen eine Alternative. So gibt es auf dem Dach des Hygienemuseums die Anlage Sonn Dir Watt der Sachsensolar GmbH. Die Igus GmbH startete im Mai 2002 eine Initiative auf dem Dach der Firma epm. Die Sunstrom AG wird für den ökologischen Kindergarten in der Meußlitzer Straße eine Solaranlage finanzieren und betreiben. Die Drewag Stadtwerke und die Lokale Agenda 21 haben mit der Aktion Zukunft Grüner Strom zur freiwilligen Spende in Höhe von 4,09 Cent pro kw/h Strom aufgerufen. Mit dem Geld werden Photovoltaikanlagen auf Schuldächern gebaut. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien verringern wir den Kohlendioxidausstoß. Ich habe deshalb gern die Schirmherrschaft für das Bürgerkraftwerk übernommen, sagt Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP). Er hofft, dass viele Dresdner Eigentümer werden. Hundert Watt kosten 645 Euro. Mit diesem Betrag kann man schon dabei sein. Für Anlagen ab einem Kilowatt gibt es durch das 100 000-Dächer-Programm eine staatliche Förderung. Zudem wird Solarstrom mit 48 Cent je kw vergütet, damit lassen sich die Anlagen refinanzieren, sagt Klaus Gaber. Der frühere Umweltbürgermeister ist in der Lokalen Agenda für das Bürgerkraftwerk zuständig. Mit 2,16 kw ist er selbst an der Anlage auf dem Dach des Hygienemuseums beteiligt. (SZ/kle) www.buergerkraftwerk.de

Erschienen: Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Programmheft April-Mai 2002 Artikel: 1. Dresdner Solar-Gemeinschaftskraftwerk "Sonn Dir Watt" Das 1. Dresdner Solar-Gemeinschaftskraftwerk ist auf dem südlichen Kopfbau des Deutschen Hygiene-Museums in Betrieb. Die Anlage ist Teil des Bürgerkraftwerks, welches vor 2 Jahren von der Landeshauptstadt Dresden, dem Verein Lokale Agenda 21 und dem Deutschen Hygiene-Museum initiiert wurde. "Sonn Dir Watt" ist nicht nur der Name des weiteren Bausteins, sondern Programm des Bürgerkraftwerks. Wer seinen Strom aus Sonnenlicht selbst erzeugen möchte, aber über kein geeignetes Dach für die Solaranlage verfügt, kann sich schon mit geringen Anteilen an dem Solar- Kraftwerk beteiligen. Die Anlage hat eine Leistung von ca. 10 kwp. Mit der emissionsfreien Stromerzeugung werden jedes Jahr 7.300 kg Kohlendioxid der Atmosphäre erspart. Mit der Mindestbeteiligung an der Anlage von 645 für 100 W Leistung werden jährlich 73 kg Kohlendioxid vermieden - ein ganz persönlicher Beitrag jedes Beteiligten zum Klimaschutz. Das Gemeinschaftskraftwerk wird wirtschaftlich arbeiten. Es können sich Institutionen, Firmen und Privatpersonen beteiligen. Informationen erhalten Interessenten im Büro der Lokalen Agenda 21 e.v. unter 0351/ 8114162, bei der SachsenSolar AG unter 0351/ 8011854 oder im Internet unter www.buergerkraftwerk.de. Erschienen: Sächsische Immobilien Zeitung 4/5-2002 Artikel: Sonnenstrom vom ersten Bürgerkraftwerk - Dresdner Bürger leisten mit ihren Anteilen am Kraftwerk einen Beitrag zum Klimaschutz Das erste Dresdner Solar-Gemeinschaftskraftwerk mit dem Namen "Sonn Dir Watt" speist seit diesem Jahr Energie von der Sonne ins öffentliche Netz ein. Dahinter verbirgt sich eine 10 kwp-photovoltaik- Anlage, die sich auf dem südlichen Kopfbau des Hygienemuseums befindet. Bereits vor zwei Jahren entstand hier eine kleine Anlage, die nun auf rund 100 m 2 Modulfläche erweitert wurde. Mit der emissionsfreien Stromerzeugung aus Sonnenlicht werden jedes Jahr 7.300 kg Kohlendioxid der Atmosphäre erspart, informiert Silke Timm von der Lokalen Agenda 21 für Dresden e. V.. Das Gemeinschaftskraftwerk ist ein Projekt des Bürgerkraftwerkes und der Lokalen Agenda 21 mit ihren Partnern. Initiiert und gebaut wurde "Sonn Dir Watt" von der SachsenSolar AG aus Dresden. Der Hintergrund: Bürger können ebenso wie Firmen und Institutionen Anteile am Kraftwerk erwerben und somit als Investoren wirken. "Allein ein Anteil mit der Mindestbeteiligung von 500 Euro für 100 W Leistung vermeidet 73 kg CO2 Jahr für Jahr, das ist ein ganz persönlicher Beitrag eines jeden Beteiligten zum Klimaschutz", bringt es der frühere Umweltdezernent Klaus Gaber auf den Punkt, der sich in der Lokalen Agenda 21 engagiert. So kann jeder die Nutzung alternativer Energien fördern, ohne selbst eine eigene Anlage zu betreiben. Gerechnet wird mit jährlichen Einnahmen aus dem Stromverkauf von knapp 4.000 Euro. Die Abnahme des Stroms ist gesetzlich geregelt durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz. 20 Jahre lang werden pro Kilowattstunde 48, 1 Cent gezahlt. Das Bürgerkraftwerk als solches ist als ein virtuelles Kraftwerk zu verstehen. Es soll in Zukunft nicht nur aus einer Anlage bestehen, sondern aus vielen Anlagen zur Nutzung alternativer Energien, die sich in Dresden an unterschiedlichen Standorten befinden. "Wir sind gerade dabei, eine Web-Seite aufzubauen, auf der man verfolgen kann, welche Photovoltaikanlagen dazugehören, wer sie betreibt, welche Leistung sie haben. Wir sind weiter auf der Suche nach geeigneten Standorten", erklärt Silke Timm. Das Hygienemuseum gehört mit zu den Initiatoren des Projektes Bürgerkraftwerk. "Wir beteiligen uns daran, weil wir uns als Museum mit dem Menschen und seinen vielfältigen gesellschaftlichen Wechselbeziehungen beschäftigen und demzufolge auch mit dem Einfluss auf die Umwelt. Mit der Anlage wird gezeigt, welche Möglichkeiten Bürger haben, sich für die Umwelt zu engagieren", nennt Jörg Naumann, der das Forum Wissenschaft am Hygienemuseum leitet, die Beweggründe. Vorgesehen ist, dass im Foyer des Museums über das Gemeinschaftskraftwerk und dessen Leistung informiert wird. Während der gerade laufenden Rekonstruktion ist zunächst an eine Übergangslösung gedacht, bevor ein interaktives Computersystem installiert wird. Christine Pohl

Erschienen: Dresdner Neueste Nachrichten, 29. April 2002 Artikel: 28 Photovoltaik-Anlagen gingen 2001 in Dresden ans Netz - Drewag und SachsenSolar stellten am Sonnabend Anwendungsfälle für die Nutzung erneuerbarer Energien vor Seit einem reichlichen Vierteljahr beliefert eine Photovoltaikanlage, installiert auf zwei Dächern des 1999 errichteten Gemeindezentrums der Johannis-Kirche, das öffentliche Netz mit Strom. Mit einer Leistung von 5,06 kwp kann sie unter Dresdner Bedingungen im Jahr 4300 Kilowattstunden produzieren und der Umwelt damit jährlich 3700 Kilogramm Kohlendioxid ersparen. Die Photovoltaikanlage an der Reichenbachstraße wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Energieagentur Dresden ggmbh gefördert. Sie ist die dritte auf einer Dresdner Kirche und zusammen mit neun solchen Anlagen auf Dresdner Schulen die 28., die im vergangenen Jahr in der Landeshauptstadt mit einer Gesamtleistung von 66,12 kwp ans Netz ging. Trotzdem klingt es im Moment noch ein wenig euphorisch, wenn Dorit Hänisch, bei der SachsenSolar AG verantwortlich für Marketing erklärt, sie hoffe, dass sich Dresden zu einer Solarstadt entwickelt. Noch sind es meist Privatleute, die sich für eine Solarnutzung entscheiden. So wie jener Dresdner, der kürzlich seiner Tochter zu ihrem 18. Geburtstag 1,08 kwp schenkte, indem er für sie in das seit zwei Jahren am Hygienemuseum bestehende Bürgerkraftwerk investierte. Dieses Kraftwerk, an dem bisher zehn Dresdner beteiligt sind, hat inzwischen eine Leistung von 10 kwp. Für die städtischen Wohnungsgesellschaften ist die Solarenergie dagegen noch kein drängendes Thema. Lediglich die Wohnbau NordWest GmbH testet seit dem vergangenen Jahr am Wölfnitzer Ring mit einer 21 Quadratmeter großen Kollektorfläche zur Brauchwassererwärmung, welchen Nutzen ihr die Sonne bringen könnte. So kommen auch die beiden SPD- Bundestagskandidaten Marlies Volkmer und Martin Dulig nach einem Besuch der Firma Solarwatt in Klotzsche zu der Feststellung, beim Thema Solarenergie gehöre Dresden bundesweit zu den Schlusslichtern. Sie meinen, das Land und die Stadt Dresden müssten mehr Möglichkeiten nutzen, um für Solarenergie zu werben. Gemeinsam mit der Drewag stellte die SachsenSolar am Sonnabend, dem "Tag der erneuerbaren Energien", Anwendungsfälle für die Nutzung erneuerbarer Energien vor. Private Hausbesitzer demonstrierten Funktionsprinzip und Wirksamkeit ihrer Anlagen. Erschienen: Sächsische Zeitung, 26. April 2002 Artikel: Sonn Dir Watt liefert grünen Strom - Bürger wollen alternatives Kraftwerk Bernd Lichtenberger Die Drewag Stadtwerke laden am Sonnabend in ihr Beratungszentrum ein. Zwischen 9 und 15 Uhr können Besucher im Drewag-Treff, Freiberger Straße/Ammonstraße Wissenswertes über Fördermöglichkeiten, Grünen Strom, die Nutzung von Brennstoffzellen und das erste Dresdner Solar- Gemeinschaftskraftwerk erfahren. Diese Photovoltaik-Anlage steht auf dem Dach des Deutschen Hygiene-Museums. "Klimaschutz ist ein Thema für jeden. Doch nicht jeder verfügt über die nötigen Voraussetzungen. Deshalb wollen wir ein Gemeinschaftskraftwerk errichten", sagt Thomas Hoffmann von der 1. Dresdner Solar- Gemeinschaft "Sonn Dir Watt". Bisher hat das alternative Kraftwerk sieben Beteiligte. Dazu gehört der frühere Umweltbürgermeister Klaus Gaber. "Möglichkeiten gibt es viele. So hat ein Vater seiner Tochter zum 18. Geburtstag einen Teil der Anlage geschenkt", sagt Hoffmann. Rund 645 Euro kostet ein Anlagenabschnitt, der etwa 100 Watt erzeugen kann. Mit 13000 Euro ist man für eine ganze Reihe dabei. Über das Hunderttausend-Dächer-Programm der Bundesregierung gibt es Zuschüsse. Für jede erzeugte Kilowattstunde Strom zahlt die Drewag auf Grundlage des Erneuerbare-Energie-Gesetzes 20 Jahre lang 48,1 Cent. Hoffmann: "Reich wird man damit nicht, aber man erhält eine ordentliche Sparbuchverzinsung." Die bisherige Anlage liefert jetzt 8,7 Kilowatt. Durch sie werden nach Angaben der Initiatoren jedes Jahr 7,3 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Weitere Miteigentümer am Bürgerkraftwerk, das ein Projekt der Lokalen Agenda 21 für Dresden ist, werden gesucht. "Ein besonderer Höhepunkt ist in diesem Jahr die Fahrt mit Shuttlebussen zu anderen Objekten, die regenerative Energien nutzen", sagt Drewag-Sprecherin Corynn Lange. Dabei handelt es sich um Einfamilienhäuser in Omsewitz und Blasewitz sowie um Wohnungen in der Inneren Neustadt. Die Busse starten um 9.30 und 11.30 Uhr vor dem Drewag-Treff. Außerdem öffnet die Drewag am Sonnabend von 10 bis 16 Uhr das Wasserkraftwerk Dorfhain bei Freital. Der Tag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl wurde zum "Tag der Erneuerbaren Energien" erklärt und 1996 zum ersten Mal begangen. Seitdem finden jedes Jahr am 27. April verschiedene Aktionen statt, um Stromerzeugung mit Sonne, Wind und Wasser vorzustellen.

Die Drewag betreibe seit ihrer Gründung eine offensive Umweltpolitik, sagt Lange. So stellt sie seit 1997 einen Innovationsfonds mit jährlich 1,022 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld wurden bisher 55 Projekte zur Energieeinsparung und zur Förderung des Einsatzes regenerativer Energiequellen unterstützt. Erschienen: Sächsische Zeitung, 13. Februar 2002 Artikel: 1. Dresdner Solar-Gemeinschaftsanlage - "Sonn Dir Watt" ist Öko und bringt Geld (SZ/kle) Auf dem Dach des Hygienemuseums ist jetzt die erste Anlage dieser Art als Teil der Lokalen Agende 21 in Betrieb gegangen. DRESDEN. "Sonn Dir Watt" ist nicht nur der Name der Anlage, sondern Programm: Wer seinen Strom aus Sonnenlicht selbst erzeugen möchte, aber kein geeignetes Dach für eine Solaranlage besitzt, kann sich schon mit geringen finanziellen Anteilen an dem Solar-Kraftwerk beteiligen. Derzeit besitzt die Anlage auf dem Dach des Hygienemuseums eine Leistung von fünf kwp, die demnächst auf zehn kwp erweitert werden soll. Das entspricht einer Modulf1äche von fast 100 Quadratmetern. Mit der emissionsfreien Stromerzeugung aus Sonnenlicht bleiben pro Jahr rund 7,3 Tonnen Kohlendioxid der Atmosphäre erspart. Das 1. Dresdner Solar-Gemeinschaftskraftwerk ist Teil des Projekts Bürgerkraftwerk im Rahmen der Lokalen Agenda 21 für Dresden. "Sonn Dir Watt" wurde von der SachsenSolar AG Dresden initiiert und gebaut. Die Einnahmen aus dem Stromverkauf werden knapp 4.000 Euro jährlich betragen, die Abnahme des sauberen Stroms durch die Drewag ist gesetzlich garantiert. Jeder Beteiligte erhält 20 Jahre lang 48,1 Cent/kWh vergütet. Infos: Tel. 8011854 sowie www.buergerkraftwerk.de Erschienen: Dresdner Neueste Nachrichten, 12. Februar 2002 Artikel: Dresdner Solar-Werk erfolgreich gestartet Knapp zwei Monate nach seiner Inbetriebnahme verzeichnet das Solar-Gemeinschafts-kraftwerk seine ersten Erfolge. Nach Anfragen interessierter Bürger stehe die baldige Erweiterung der Solaranlage bevor, teilte der Betreiber, die SachsenSolar AG, gestern mit. Durch eine Mindestbeteiligung von 500 Euro können Anteile an dem wachsenden Bürger-Kraftwerk erworben werden. Die Sonnenkollektoren des Minikraftwerkes nehmen eine Fläche von rund 50 Quadratmetern ein. Ihren Platz haben sie auf dem Dach des Südflügels des Deutschen Hygiene-Museums. Bei entsprechender Nachfrage soll die Fläche in diesem Jahr verdoppelt werden. Den Angaben zufolge arbeitet das Gemeinschaftskraftwerk wirtschaftlich. Die jährlichen Einnahmen sollen knapp 4000 Euro betragen. Die Abnahme des Sonnenstromes ist durch das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) garantiert. dpa