Schriftenreihe der Hamburgischen Anstalt für neue Medien Band 13 'MORDSBILDER': KINDER UND FERNSEH- INFORMATION Eine Untersuchung zum Umgang von Kindern mit realen Gewaltdarstellungen in Nachrichten und Reality-TV im Auftrag der Hamburgischen Anstalt für neue Medien (HAM) und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) von Dr. Helga Theunert und Prof. Dr. Bernd Schorb, Institut Jugend Film Femsehen (JFF) unter Mitarbeit von Petra Best, Natasa Basic und Dörte Petersen ISTAS
Inhalt Vorwort Vorwort der Autorinnen 11 Teil 1 KINDER UND FERNSEHINFORMATION - EIN UNGELIEBTES GENRE ALS GEGENSTAND EINER UNTERSUCHUNG 13 1. Das Verhältnis von Kindern zu Fernsehinformation: Welche Fragen stellen sich? 15 2. Der Umgang von Kindern mit Fernsehinformation: Wie kann er untersucht werden? 17 2.1 Mit Blick auf die Kinder: Analyse von Informationsangeboten.... 17 2.2 An den Voraussetzungen der Kinder ausgerichtet: Methoden zur Erfassung der Rezeption von Informationsangeboten.. 20 2.2.1 Spielend angeregt: Die Untersuchung in den Gruppen 21 2.2.2 Nachgefragt und nachgebohrt: Die Einzelfallstudien 27 2.2.3 Ins Umfeld geschaut: Befragung von Eltern und Bezugspersonen... 29 3. Information im Fernsehen und in Kinderköpfen: Auswertung und Interpretation 30 3.1 Ausgangspunkt der Auswertung: Die Einzelfälle 30 3.2 Gesamtauswertung: Hinzunahme aller Kinder 32 Teil 2 WELT UND FERNSEHINFORMATION AUS KINDERSICHT 35 1. Aus Kindersicht: Nachrichten, Informationsmagazine, Reality-TV. 37 1.1 "In den Nachrichten sagen sie immer, was eigentlich schon weltbekannt ist" 39 1.2 Bei Informationsmagazinen "geht es nicht so weltweit, sondern meistens um Deutschland" 42 1.3 Reality-TV zeigt, "was für schlimme Dinge passieren und wie schlecht alles ist" 44 1.4 Der Unterschied: "Beim Notruf zeigen sie die kritischen Filme und Nachrichten sagen alles über alle Welt" 49 Zusammenfassung 51
2. Noch nicht abgenabelt: Der Einfluß der Eltern auf die kindliche Rezeption von Fernsehinformation 53 2.1 "Ich guck des jeden Tag, immer mit meiner Mutter" Was Eltern sehen, sehen auch Kinder 53 2.2 "Meine Mutter sagt, das stimmt gar nicht alles, was die da machen" - Kinder übernehmen Meinungen 58 2.2.1 "Weil man da auch viel lernen kann" - Reality-TV als Lehrsendung. 59 2.2.2 "Man mußja auch wissen, was in der Welt passiert" - Nachrichten als Informationsquelle 61 Zusammenfassung 62 3. Im Blickpunkt: Thematische Interessen der Kinder an Fernsehinformation 63 3.1 "Wenn ein Flugzeug entführt ist oder ein Tanker verunglückt, dann schaue ich es an" - Welchen Themen sich Kinder zuwenden.. 64 3.2 "Hier passiert nicht soviel, aber in so berühmten Ländern" - Wie Kinder Themen wahrnehmen 71 3.2.1 "Serben gegen Kroaten"- Krieg entfernt und doch nah 72 3.2.2 "Ausländer sind Menschen wie jeder Mensch" - Unverständliches vor der Haustür 77 3.2.3 "In New York, da sind manchmal solche Fälle" - Sensationen passieren anderswo 80 a) "Als das Wasser über die Bäume war" - Überschwemmungen: Eindrucksvoll und bedrohlich 81 b) "Rück die Kohle raus!" - Banküberfall wie im Krimi 85 3.2.4 "Sie rennt raus und ist verschwunden" - Privater Alltag: Spannend und nicht ungefährlich 86 Zusammenfassung 90 4. Große und kleine Welten: Kindliche Weltbilder und ihre Bedeutung für die Rezeption von Fernsehinformation.... 92 4.1 Die persönliche Welt - Eine Welt des Ich und der Bedrohung.... 94 4.2 Die außergewöhnliche Welt - Eine Welt der Sensationen und Schicksale 104 4.3 Die politische Welt - Eine Welt der Grausamkeiten und Unverständlichkeiten. 109 Zusammenfassung 117 5. Unzufrieden: Die Kritik der Kinder an Fernsehinformation.... 119 5.1 "Ich find das nicht gut, daß da Bilder von gezeigt werden" - Einwände gegen brutale Bilder 120 5.2 "Ich find des blöd, daß die des alles so öffentlich zeigen" - Kritik am Voyeurismus und der Irrelevanz des Reality-TV 121 5.3 "Man weiß ja nicht genau, ob des nun wahr ist oder nicht" - Zweifel an der Glaubwürdigkeit 123 5.4 "Die sitzen im Lehnstuhl und ham's warm" - Kritik am Publikum.. 124 Zusammenfassung 124
Teil 3 GEWALT IN DER FERNSEHINFORMATION IM URTEIL DER KINDER 129 1. Gewalt: Was Kinder darunter verstehen 131 1.1 Intensität, Absicht und Folgen: Kinder definieren Gewalt 131 1.2 Primär physisch: Gewaltformen, die Kinder sehen 133 1.3 Opfer oder Täter - Wen Kinder bei Gewaltereignissen im Blick haben. 135 Zusammenfassung 136 2. Themen und Genres: Wo Kinder Erscheinungsformen der Gewalt verorten 137 2.1 Verbrechen, Krieg, Ausländerhäß: Themen der Fernsehinformation, die Kinder mit Gewalt verbinden 137 2.2 Blutige Bilder und schaurige Geschichten: Welche Gewalt Kinder in den Informationsgenres verankern 139 Zusammenfassung 141 3. Gefühle und Urteile: Wie es Kindern mit Gewaltdarstellungen in der Fernsehinformation ergeht 142 3.1 Stark angerührt: Reaktionen und Empfindungen der Kinder bei Gewaltdarstellungen 143 3.2 In Worte gefaßt: Wie die Kinder ihre Empfindungen begründen... 147 3.2.1 "Das ist gemein, deswegen nehm ich den Trauercalvin" - Urteile zu Gewaltdarstellungen 148 3.2.2 "Es war irgendwie fürchterlich" - Emotionale Begründungen zu Gewaltdarstellungen 152 a) "Weil da so 'ne Masse Blut rumliegt" -Ekel 152 b) >; 'Dann verpassen die des ganze Leben" Mitleid 159 c) "Ich stell mir vor, wenn das ich wäre" - Angst 162 d) "'Das ist ja auch ein ganz schöner Nervenkitzel" - Spannung... 166 Zusammenfassung 169 4. Die Hintergründe der Gewaltwahrnehmung: Menschenbild und Gewaltschwelle 172 4.1 Kleinräumig und ichbezogen - Das egozentrische Menschenbild... 174 4.2 Zwischen Klischees und Lehrsätzen - Das regelorientierte Menschenbild 183 4.3 Mit Empathie und Moral - Das normativ-emotionale Menschenbild.. 192 4.4 Analytisch und kritisch - Das normativ-rationale Menschenbild... 200 Zusammenfassung 206
Teil 4 FÜR DEN UMGANG MIT FERNSEHINFORMATION BRAUCHEN KINDER UNTERSTÜTZUNG: ZUSAMMENFASSUNG UND KONSEQUENZEN 211 1. Mit welchen Voraussetzungen gehen Kinder an die Informationsangebote des Fernsehens heran? 211 1.1 Das Alter ist für das Verstehen mitentscheidend, aber nicht ausschlaggebend 211 1.2 Der Einfluß der Familie ist für den Umgang mit Fernsehinformation entscheidend 212 1.3 Die Kinder gehen mit Erwartung und Furcht an die Fernsehinformation heran 215 2. Wodurch die Informationsangebote den Kindern die Wahrnehmung und Verarbeitung erschweren 219 2.1 Die Darstellung realer Gewalt belastet die Kinder 219 2.2 Die Präsentationsformen behindern das Verständnis der Kinder.... 221 2.3 Den Kindern verschwimmen die Grenzen der Genres 223 LITERATUR 227 ANHANG 231 I. Überblick über die untersuchten Kinder 231 n. Konzeption und Ergebnisse der Programmanalyse 233 HI. Überblick über die berücksichtigten Sendungen 246