Der demografische Wandel im Unterweserraum: Die kommunale Ebene im Landkreis Cuxhaven
In meinem ersten Bericht über den demografischen Wandel in der Unterweserregion (August 2008) habe ich Entwicklungen und Prognosen auf der Ebene der drei Teilräume (Landkreise Wesermarsch und Cuxhaven, Stadt Bremerhaven) untersucht und bewertet. Als nächster Schritt wird die kommunale Ebene im Landkreis Cuxhaven einer näheren Betrachtung unterzogen. Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Cuxhaven 207000 206500 206000 205500 205000 204500 204000 203500 203000 202500 202000 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Seit dem Jahr 2003 verliert der Landkreis Cuxhaven mit zunehmender Geschwindigkeit Einwohner. Einwohnerverluste gegenüber dem Vorjahr 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 2004 2005 2006 2007
Diese Entwicklung betrifft, mehr oder minder ausgeprägt, alle Kommunen im Landkreis. Die folgende Grafik zeigt die Einwohnerverlusten in den Städten, Gemeinden und Samtgemeinden in den letzten drei Jahren: 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Stadt Cuxhaven Stadt Langen Gemeinde Loxstedt Gemeinde Nordholz Gemeinde Schiffdorf SG Am Dobrock SG Bederkesa SG Beverstedt SG Börde Lamstedt SG Hadeln SG Hagen SG Hemmoor SG Land Wursten SG Sietland
Setzt man die absoluten Zahlen in Relation zu den Einwohnerzahlen (Prozentwerte) wird deutlich, dass einige Gemeinden und Samtgemeinden bereits überproportional von dieser Entwicklung betroffen sind: Relative Einwohnerverluste 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Landkreis Cuxhaven Stadt Cuxhaven Stadt Langen Gemeinde Loxstedt Gemeinde Nordholz Gemeinde Schiffdorf SG Am Dobrock SG Bederkesa SG Beverstedt SG Börde Lamstedt SG Hadeln SG Hagen SG Hemmoor SG Land Wursten SG Sietland
Die folgende Grafik zeigt den rapiden Rückgang der Kinderzahlen in den Kommunen des Landkreises Cuxhaven von 2001 bis 2007: Rückgang der Kinderzahlen 0-3 Jahre von 2001 bis 2007 in % 40 35,43 35 30 27,66 26,83 26,6 22,98 23,7 25 22,47 21,58 19,73 20,76 20 15,95 16,35 17,59 15,7 15 10 6,77 5 0 Bederkesa Am Dobrock Schiffdorf Nordholz Loxstedt Langen Stadt Cuxhaven Landkreisdurchschnitt Hemmoor Hagen Hadeln Börde Lamstedt Beverstedt Sietland Land Wursten
Auch der Rückgang bei den geburtenrelevanten Frauenjahrgängen ist unübersehbar: Rückgang Frauen 25-35 von 2001 bis 2007 in Prozent 35 31,32 30 25 27,9 27,59 26,08 26,88 27,99 27,37 24,78 24,85 25,07 22,31 22,93 24,12 23,94 20 15 14,26 10 5 0 Beverstedt Bederkesa Am Dobrock Schiffdorf Nordholz Loxstedt Langen Stadt Cuxhaven Landkreisdurchschnitt Sietland Land Wursten Hemmoor Hagen Hadeln Börde Lamstedt
Um zu einer realistischen Abschätzung der Entwicklung der geburtenrelevanten Alterskohorte der 25 bis 35jährigen Frauen zu gelangen, ist es notwenig, die in der Vergangenheit durchschnitt entstanden jährlichen Wanderungsverluste vor Erreichen dieses Alters zu ermitteln. Die folgende Grafik zeigt die Werte für die Kommunen im Landkreis Cuxhaven: Jährliche Abwanderungsverluste junger Frauen vor Erreichen des 25. Geburtstags 20 19 18 16 15 16,8 15,2 14 11,4 12,8 11,8 11,6 12,4 11,8 12 10 8 8 7 6 3,6 4 2 1 0 Stadt Cuxhaven Langen Loxstedt Nordholz Schiffdorf Am Dobrock Bederkesa Beverstedt Börde Lamstedt Hadeln Hagen Hemmoor Land Wursten Sietland
Aus der Fortschreibung der heutigen Alterskohorten (15-20 und 20-25) ergibt sich unter Berücksichtigung der jeweiligen lokalen Werte für die nächsten 10 Jahre das folgende Bild: Zu erwartende Entwicklung der geburtenrelevanten Altersgruppe 25-35jähriger Frauen 2500 2000 1500 1000 500 0 Stadt Cuxhaven Langen Loxstedt Nordholz Schiffdorf Am Dobrock Bederkesa Beverstedt Börde Lamstedt Hadeln Hagen Hemmoor Land Wursten Sietland Frauen 25-35, Stand 2007 zu erwarten 2012 (wanderungsbereinigt) zu erwarten 2017 (wanderungsbereinigt)
Hier zur besseren Verdeutlichung noch einmal eine Grafik der kreisangehörigen Kommunen (ohne Stadt Cuxhaven): Landkreiskommunen ohne Stadt Cuxhaven 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Langen Loxstedt Nordholz Schiffdorf Am Dobrock Bederkesa Beverstedt Börde Lamstedt Hadeln Hagen Hemmoor Land Wursten Sietland Stand 2007 zu erwarten 2012 zu erwarten 2017
Die den vorangehenden Grafiken zugrunde liegenden Werte hier noch einmal in Tabellenform: 2007 2012 2017 Stadt Cuxhaven 2378 2358 2420 Stadt Langen 840 718 726 Loxstedt 739 550 466 Nordholz 354 350 371 Schiffdorf 614 517 502 SG Am Dobrock 504 451 541 SG Bederkesa 581 466 495 SG Beverstedt 661 519 535 SG Börde Lamstedt 278 259 295 SG Hadeln 493 412 421 SG Hagen 517 367 363 SG Hemmoor 711 640 656 SG Land Wursten 483 312 302 SG Sietland 260 227 257
Anhand von 5 Entwicklungsindikatoren lässt sich für die einzelnen Kommunen darstellen, wie jeweils im Vergleich zu den Landkreiswerten und in Relation zur Einwohnerzahl die demografische Entwicklung in den letzten drei Jahren verlaufen ist. Dieser Zeitraum wurde gewählt, weil spätestens seit dem Jahr 2004 alle Kommunen von diesen Entwicklungen erfasst wurden: Negativer Wanderungssaldo Geburtendefizit Veränderung des Anteils der 0 15jährigen an der Bevölkerung Veränderung des Anteils der über 75jährigen an der Bevölkerung Veränderung des Anteils der geburtenrelevanten Altersgruppe der 25-35jährigen Frauen
Stadt Cuxhaven Die Stadt Cuxhaven hatte ihren höchsten Einwohnerstand im Jahr 1992 mit 56.360. Seitdem sinkt diese Zahl kontinuierlich und betrug Ende 2007 nur noch 51.587 Einwohner. Im gleichen Zeitraum veränderten sich die Anteile der jungen (unter 15) und der älteren Mensche (über 65) an der Gesamtbevölkerung Cuxhavens erheblich: Alterung in der Stadt Cuxhaven 14000 13000 12000 11000 10000 9000 8000 7000 6000 5000 4000 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15jährige über 65jährige
Im Vergleichszeitraum der letzten drei Jahre verläuft die Entwicklung in der Stadt Cuxhaven weitgehend analog der des Kreisgebietes, das Geburtendefizit liegt um einen halben Prozentpunkt über dem Kreisdurchschnitt. Die Wanderungsbilanz konnte in der Summe der letzten drei Jahre erfreulicherweise leicht positive Werte erreichen (plus 16). Stadt Cuxhaven Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um Negativer Wanderungssaldo 2,00% 1,80% 1,60% 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% 0,60% 0,40% 0,20% 0,00% -0,20% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte Stadt Cuxhaven
Stadt Langen In der Stadt Langen sinken erst seit dem Jahr 2004 die Einwohnerzahlen, bis Ende 2007 um 263 und damit unterdurchschnittlich um 1,4 % (Landkreisschnitt = 1,64 %). Allerdings kommt es auch in der Stadt Langen seit 2001 zu einer Verschiebung des Altersaufbaus: Alterung in der Stadt Langen 4500 4000 3500 3000 2500 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Das Langener Demografieprofil weicht von den Landkreiswerten bei zwei der fünf Indikatoren ab. In der Summe der letzten drei Jahre ergibt sich noch ein positiver, aber stetig sinkender Wanderungssaldo. Beim Geburtendefizit liegt Langen aufgrund sehr geringer Geburtenraten deutlich über dem Kreisdurchschnitt. Stadt Langen Negativer Wanderungssaldo Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um 2,50% 2,00% 1,50% 1,00% 0,50% 0,00% -0,50% -1,00% -1,50% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte Stadt Langen
Gemeinde Loxstedt Die Gemeinde Loxstedt verzeichnet bereits seit 2002 Einwohnerverluste, bis Ende 2007 sank die Einwohnerzahl um 592, maßgeblich beeinflusst durch Wanderungsverluste (444 seit 2003). Noch bis zum Jahr 2002 gab es mehr junge Menschen unter 15 Jahren als über 65jährige in Loxstedt, seitdem nimmt die Alterung allerdings stetig zu. Alterung in Loxstedt 3400 3200 3000 2800 2600 2400 2200 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Dementsprechend weicht das Demografieprofil der Gemeinde Loxstedt insbesondere beim negativen Wanderungssaldo (zweithöchster Wert nach der SG Beverstedt), dem sinkenden Anteil von Frauen der Altersgruppe 25 bis 35 Jahre und dem Anstieg des Anteils über 75jähriger von den Landkreiswerten deutlich ab. Bei den beiden letztgenannten Indikatoren erreicht Loxstedt die höchsten Werte aller Landkreiskommunen. Loxstedt Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um Negativer Wanderungssaldo 1,80% 1,60% 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% 0,60% 0,40% 0,20% 0,00% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte Loxstedt
Gemeinde Nordholz Die Gemeinde Nordholz hat bisher nur minimale Einwohnerverluste von 68 seit 2004 zu verzeichnen. Innerhalb der Bevölkerung kommt es aber zu deutlichen Verschiebungen, wie die Grafik zeigt: Alterung in Nordholz 1500 1400 1300 1200 1100 1000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Das Demografieprofil der Gemeinde Nordholz zeigt weitgehend positivere Werte als der Landkreisdurchschnitt, der Anteil von Frauen in der geburtenrelevanten Altersgruppe der Frauen sinkt etwas stärker als der Mittelwert. Nordholz Negativer Wanderungssaldo 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% 0,60% Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um 0,40% 0,20% 0,00% -0,20% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte Nordholz
Gemeinde Schiffdorf Die Gemeinde Schiffdorf hat seit dem Jahr 2004 215 Einwohner verloren, auch hier sind Alterungsprozesse innerhalb des Bevölkerungsaufbaus festzustellen: Alterung in Schiffdorf 3100 2900 2700 2500 2300 2100 1900 1700 1500 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Das Schiffdorfer Demografieprofil bewegt sich weitgehend innerhalb der Landkreiswerte, zeigt aber im Bereich der Alterung eine starke Zunahme des Anteils der über 75jährigen an der Bevölkerung. Schiffdorf Negativer Wanderungssaldo 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um 0,60% 0,40% 0,20% 0,00% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte Schiffdorf
Samtgemeinde Am Dobrock Die Samtgemeinde Am Dobrock hat bereits seit 1999 Einwohnerverluste zu verzeichnen, die sich mittlerweile auf 431 aufsummiert haben. Interessanterweise verläuft die Entwicklung in den einzelnen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Am Dobrock sehr unterschiedlich. Die Gemeinde Cadenberge als Zentrum der Samtgemeinde hat in diesem Zeitraum noch 1,1 % Einwohnergewinne verbuchen können während die Gemeinde Belum gleichzeitig 12,2 % Einwohnerverluste erlitt. Alterung SG Am Dobrock 3100 2900 2700 2500 2300 2100 1900 1700 1500 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Das Demografieprofil der Samtgemeinde Am Dobrock zeigt starke Abweichungen gegenüber den Landkreiswerten insbesondere bei den Wanderungsverlusten und dem Rückgang des Anteils von Frauen zwischen 25 und 35 Jahren. SG Am Dobrock Negativer Wanderungssaldo 1,60% 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um 0,60% 0,40% 0,20% 0,00% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte SG Am Dobrock
Samtgemeinde Bederkesa Die Samtgemeinde Bederkesa hat von 2001 bis Ende 2007 mit 357 leicht überdurchschnittlich Einwohnerverluste zu verzeichnen gehabt. Besonders betroffen war erstaunlicherweise das Zentrum der Samtgemeinde, der Flecken Bad Bederkesa mit einem Minus von 4,2 % sowie die die Gemeinden Lintig (minus 5,3 %) und Flögeln (minus 4,9 %). Im Gegensatz dazu konnten die Gemeinden Kührstedt mit plus 1,7 % und Drangstedt mit plus 0,3 % leichte Einwohnergewinne verzeichnen. Ungeachtet dessen schreitet auch in der Samtgemeinde Bederkesa die Alterung der Bevölkerung voran: Alterung SG Bederkesa 2900 2700 2500 2300 2100 1900 1700 1500 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Das Demografieprofil der Samtgemeinde Bederkesa weicht insbesondere beim erhöhten Geburtendefizit von den Landkreismittelwerten ab. SG Bederkesa Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um Negativer Wanderungssaldo 2,00% 1,80% 1,60% 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% 0,60% 0,40% 0,20% 0,00% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte SG Bederkesa
Samtgemeinde Beverstedt In der Samtgemeinde Beverstedt sind die Einwohnerzahlen seit 2001 rückläufig und haben sich bis Ende 2007 auf 454 aufsummiert. In Relation zur Bevölkerung hat die SG Beverstedt in den letzten drei Jahren die stärksten Einwohnerverluste im gesamten Landkreis zu verzeichnen gehabt und auch beim Rückgang der Kinderzahlen (0 bis 3 jährige) erreicht die Samtgemeinde die höchsten Werte. Erstaunlicherweise verliert auch in der SG Beverstedt der Flecken Beverstedt trotz seiner Zentrumsfunktion besonders stark an Einwohnern (minus 4,5 %) während die Gemeinden Bokel (minus 2,2 %), Frelsdorf (minus 1,1 %), Hollen (minus 1,7 %), Lunestedt (minus 1,1 %) und Stubben (minus 0,7 %) vergleichsweise gut abschneiden. Starke Verluste verzeichnen Kirchwistedt (minus 8,0 %), Heerstedt (minus 5,5 %) und Appeln (minus 4,8 %). Das folgende Diagramm zeigt die Alterung in der SG Beverstedt: 2900 Alterung SG Beverstedt 2700 2500 2300 2100 1900 1700 1500 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Die eben beschriebenen Trends spiegeln sich im Demografieprofil der SG Beverstedt wider. Auffallend ist, dass trotz des starken Geburtenrückgangs das fortschreitende Geburtendefizit noch unter den Landkreiswerten liegt. SG Beverstedt Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um Negativer Wanderungssaldo 1,80% 1,60% 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% 0,60% 0,40% 0,20% 0,00% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte SG Beverstedt
Samtgemeinde Börde Lamstedt Die Samtgemeinde Börde Lamstedt scheint zunächst noch kaum vom demografischen Wandel betroffen zu sein. Seit 2005 sind nur minimale Einwohnerverluste in Höhe von 46 zu verzeichnen. Auch innerhalb der zur Samtgemeinde gehörenden Mitgliedsgemeinden gibt es bisher eine gleichförmige Entwicklung. Dies sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch bei relativ konstanten Werten zu deutlichen Verschiebungen des Altersaufbaus in der Bevölkerung kommt. So ist z.b. die Zahl der über 75jährigen in der Samtgemeinde Börde Lamstedt seit 2001 um 19,1 % angestiegen. Dieser Prozess wird auch in der folgenden Grafik sichtbar: Alterung SG Börde Lamstedt 1400 1300 1200 1100 1000 900 800 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Das Demografieprofil der SG Börde Lamstedt zeigt dementsprechend Werte, die weitgehend unterhalb des Landkreisdurchschnitts liegen. Zu beobachten ist aber der angesprochene Alterungsprozess und der Rückgang der Frauen in der Altersgruppe 25 bis 35 Jahre. SG Börde Lamstedt Negativer Wanderungssaldo 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% 0,60% Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um 0,40% 0,20% 0,00% -0,20% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte SG Börde Lamstedt
Samtgemeinde Hadeln Die Samtgemeinde Hadeln verliert erst seit dem Jahr 2005 Einwohner, bis Ende 2007 waren dies 103. Innerhalb der Samtgemeinde verlaufen die Entwicklungen aber unterschiedlich. Während die Stadt Otterndorf als Zentrum der Samtgemeinde immer noch Einwohnergewinne verzeichnen kann (von 2001-2007 ein Plus von 2,52 %) verlieren Nordleda (minus 6,56 %), Neuenkirchen (minus 3,96 %) und Osterbruch (minus 0,88 %) im gleichen Zeitraum. Die Alterung schreitet, wie die Grafik zeigt, in der SG Hadeln überdurchschnittlich stark voran: Alterung SG Hadeln 2400 2200 2000 1800 1600 1400 1200 1000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Im Demografieprofil der Samtgemeinde Hadeln spiegeln sich die noch realisierten Wanderungsgewinne und moderate Werte beim Geburtendefizit und den geburtenrelevanten Frauenjahrgängen wider. Auf der anderen Seite ist der überdurchschnittlich verlaufende Alterungsprozess ablesbar. SG Hadeln Negativer Wanderungssaldo 2,00% 1,50% 1,00% Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um 0,50% 0,00% Geburtendefizit -0,50% Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte SG Hadeln
Samtgemeinde Hagen In der Samtgemeinde Hagen sind die Einwohnerzahlen erst seit 2004 rückläufig (minus 115). Bis zu diesem Zeitpunkt konnten seit 2001 noch Einwohnergewinne verzeichnet werden, die in den Mitgliedsgemeinden Driftsethe (plus 5,99 %) und Uthlede (plus 8,32 %) sogar bis 2007 angehalten haben. Das Zentrum der Samtgemeinde, die Gemeinde Hagen, verzeichnete mit einem Plus von 4,41 % ebenfalls überproportional bis zum Jahr 2006 Zuwächse, während Sandstedt (minus 2,26 %) und Bramstedt (minus 1,11 %) bereits leichte Schrumpfungstendenzen vorwiesen. Die Gemeinde Wulsbüttel lag mit einem Plus von 3,12 % knapp über dem Durchschnitt der Samtgemeinde (plus 2,75 %). Ungeachtet dieser Einwohnerentwicklung zeigt sich auch in der Samtgemeinde Hagen der fortschreitende Alterungsprozess: Alterung SG Hagen 2200 2100 2000 1900 1800 1700 1600 1500 1400 1300 1200 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Das Demografieprofil der Samtgemeinde Hagen bestätigt den beginnenden Wandel. Die werte für den negativen Wanderungssaldo, den sinkenden Anteil der Frauen im Alter von 25 bis 35 Jahren und den Anstieg des Anteils über 75jähriger liegen bereits über den Vergleichswerten des Landkreises Cuxhaven. SG Hagen Negativer Wanderungssaldo 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um 0,60% 0,40% 0,20% 0,00% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte SG Hagen
Samtgemeinde Hemmoor Seit dem Jahr 2004 hat die Samtgemeinde Hemmoor 273 Einwohner verloren. Am stärksten betroffen war die Gemeinde Osten, die gegenüber 2001 einen Rückgang von 3,82 % zu verzeichnen hatte. Hechthausen lag mit einem Minus von 1,04% im Bereich der Samtgemeindewerte (minus 1,12 %) und die Stadt Otterndorf (minus 0,51 %) als Zentrum der Samtgemeinde etwas günstiger. Die Alterung in der Bevölkerung zeichnet sich auch bei vergleichsweise geringer Schrumpfung bereits ab: Alterung SG Hemmoor 3100 2900 2700 2500 2300 2100 1900 1700 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Das Demografieprofil der Samtgemeinde Hemmoor entspricht weitestgehend den Durchschnittswerten des Landkreises Cuxhaven und somit geringe Auffälligkeiten.. SG Hemmoor Negativer Wanderungssaldo 1,60% 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um 0,60% 0,40% 0,20% 0,00% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte SG Hemmoor
Samtgemeinde Land Wursten Die Samtgemeinde Land Wursten konnte bis zum Jahr 2004 in erheblichem Umfang Einwohnerzuwächse generieren, seitdem sind erste Schrumpfungstendenzen (minus 91 Einwohner) ablesbar. Bei der Betrachtung der einzelnen Mitgliedsgemeinden ist festzustellen, dass gegenüber dem Vergleichsjahr 2001 die kleineren Gemeinden Cappel (minus 4,72 %), Padingbüttel (minus 5,92 %) und Misselwarden (minus 7,82 %) nicht partizipieren konnten während Wremen (plus 4,16 %), Dorum als Zentrum der Samtgemeinde (plus 4,26 %) und Mulsum (plus 6,70 %) zunächst Einwohner gewonnen haben. Einen leicht negativen Wert erreicht auch die Gemeinde Midlum mit minus 1,04 %. Erstmals im Jahr 2004 überstieg die Zahl der über 65jährigen die der unter 15jährigen: Alterung SG Land Wursten 2000 1900 1800 1700 1600 1500 1400 1300 1200 1100 1000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Beim Demografieprofil der Samtgemeinde Land Wursten zeigt sich, dass die Auswirkungen des demografischen Wandels erst langsam ablesbar werden, der Anteil über 75jähriger ist aber bereits überdurchschnittlich stark gestiegen. SG Land Wursten Negativer Wanderungssaldo 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um 0,60% 0,40% 0,20% 0,00% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte SG Land Wursten
Samtgemeinde Sietland Die Samtgemeinde Sietland verliert bereits seit 1997 Einwohner. Bezogen auf das Vergleichsjahr 2001 betrug der Einwohnerverlust 181, das entspricht einem Minus von 3,13 %. Die Werte für die einzelnen Mitgliedsgemeinden sind: Ilienworth (minus 4,32 %), Steinau (minus 3,88 %), Wanna (minus 2,71 %) und Steinau (+/- null). Die Alterungswerte erscheinen infolge des stärkeren Bevölkerungsrückgangs in der Grafik abgeschwächt: Alterung SG Sietland 1300 1200 1100 1000 900 800 700 600 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 unter 15 über 65
Das Demografieprofil der Samtgemeinde Sietland zeigt mit Ausnahme des Anstiegs beim Anteil der 75jährigen bei allen Indikatoren Werte oberhalb der des Landkreises Cuxhaven. SG Sietland Negativer Wanderungssaldo Anteil 25-35jährige Frauen sinkt um 1,60% 1,40% 1,20% 1,00% 0,80% 0,60% 0,40% 0,20% 0,00% Geburtendefizit Anteil über 75jähriger steigt um Anteil 0-15jährige sinkt um Landkreiswerte SG Sietland
Ausblick Die hier vorgelegte Ausarbeitung versteht sich als vertiefende Ergänzung des ersten Berichts zum demografischen Wandel im Unterweserraum (August 2008). Auf eine weitergehende Bewertung der jeweiligen örtlichen Situation oder gar ein Ranking wird bewusst verzichtet. Ziel ist es vielmehr, das Bewusstsein für den voranschreitenden Prozess des demografischen Wandels zu schärfen und die kommunalen Akteure zu ermutigen, sich ihrerseits mit der besonderen Situation ihrer Gemeinde/Samtgemeinde auseinanderzusetzen. Bei der Analyse erwies es sich als Nachteil, dass allgemein zugänglichen Datenbanken des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (NLS) bei den Einheitsgemeinden im Gegensatz zu den Samtgemeinden keine Auswertung auf Ebene der Ortschaften/Ortsteile zulässt. In der Gesamtschau bestätigt sich die in der ersten Ausarbeitung für den Landkreis Cuxhaven in seiner Gesamtheit getroffenen Einschätzung hinsichtlich einer auf das Jahr 2020 gerichteten Prognose. Die Entwicklung verläuft aber nicht gleichförmig in allen Kommunen sondern folgt den lokalen Besonderheiten. Sichtbar wird aber, dass es unabhängig vom Ausmaß der Schrumpfung flächendeckend zu einer Verschiebung im Altersgefüge der Bevölkerung mit Konsequenzen für viele Bereiche des kommunalen Lebens kommen wird. Der demografische Wandel beinhaltet Risiken aber auch Chancen, letztere können aber nur entwickelt werden, wenn man sich den Herausforderungen stellt. Dieser Bericht soll dazu anregen! Burgfried Stölting November 2008 -Demografiebeauftragter beim Regionalforum Bremerhaven- Burgfried.Stölting@regionalforum-bremerhaven.de