LEISTUNGSBERICHT 2006



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Transkript:

LEISTUNGSBERICHT 2006

Medieninhaber: Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Steiermark, Merangasse 26, A-8010 Graz Redaktion und Gestaltung: August Bäck, Valentin Krause Druck: Dorrong OHG, Graz Fotos: Rotes Kreuz Kein Nachdruck ohne Genehmigung 2 Personal 4 30 Jahre Hauskrankenpflege 8 Jugend 10 Zivildienst 12 Rettungs- und Krankentransportdienst 14 Notarztrettungsdienst 18 Suchdienst 20 Psychosoziale Betreuung 22 Blutspendedienst 24 Ausbildung 26 Katastrophenhilfe 28 Gesundheits- und Soziale Dienste 30 Rufhilfe 36 Schwesternschaft 38 Freiwilliger Sozialdienst 40 Jugendrotkreuz 42 Kommunikation 44 Baubericht 46 Wirtschaftswesen 48 Bezirksstellen 52 Hinweis: Wegen der einfacheren Handhabung und der besseren Lesbarkeit haben wir im vorliegenden Tätigkeitsbericht darauf verzichtet, jeweils die weibliche und die männliche Form einer Personenbezeichnung zu schreiben. Selbstverständlich kann jede Leserin und jeder Leser davon ausgehen, dass wir, wenn wir z.b. Helfer oder Mitarbeiter schreiben, auch Helferinnen und Mitarbeiterinnen meinen. Eine Diskriminierung der weiblichen Rotkreuz-Angehörigen und Mitarbeiterinnen ist damit in keiner Weise beabsichtigt.

Durch die Kraft der Menschlichkeit Wir feiern 30 Jahre Gesundheits- und Soziale Dienste sowie 20 Jahre Rotkreuz-Jugend in der Steiermark. Das sind zwei eindrucksvolle Jubiläen und vor allem Jahrzehnte der Aufbauarbeit für das Gemeinwohl in unserem Bundesland. Ich will Ihnen damit voller Stolz vermitteln, dass das Rote Kreuz schon immer in die Zukunft gedacht hat. Bereits in der Hochkonjunktur der 70er Jahre haben wir erkannt, dass die Zeit kommen wird, in welcher das Thema Pflege in den Mittelpunkt rücken wird. Wir vom Roten Kreuz haben aus heutiger Sicht unbezahlbare Aufbauarbeit geleistet. Neben der Hauskrankenpflege, der Heimhilfe, der Pflegehilfe, der Palliativpflege und der Rufhilfe wuchs der Leistungsbereich auch im freiwilligen Bereich von den Besuchs- und Begleitdiensten bis zum Betreuten Reisen. Das Rote Kreuz ist ständig bemüht sein Leistungsangebot an die Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen und sich weiterzuentwickeln. Für einen unabhängigen Verein wie das Rote Kreuz sind diese Vorhaben zum Wohle der Mitmenschen oft ein beschwerlicher Weg. Auch auf dem Sektor des Nachwuchses wurde vor zwei Jahrzehnten der Grundstein gelegt. Es gab damals noch keine Probleme mit dramatisch sinkenden Zivildienerzahlen, auch das Ehrenamt war kein zentrales Thema und trotzdem wurden die Rotkreuz-Jugendgruppen als Kaderschmiede für die Zukunft gegründet. Viele der ehemaligen Rotkreuz-Jugendlichen sind heute wertvolle Stützen der Gesellschaft. Sie sind zu freiwilligen Mitarbeitern in vielen Leistungsbereichen des Roten Kreuzes geworden. Vielfach wurde aber auch die soziale Kompetenz soweit geweckt, dass viele von ihnen ihr Hobby zur Berufung entwickelten. Vom Rotkreuz-Jugendlichen zum diplomierten Sozialarbeiter, zur diplomierten Krankenschwester, ja sogar zum Doktor der gesamten Heilkunde - das sind nur einige Karrieren unserer mittlerweile erwachsenen MitarbeiterInnen. Der Jugend eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten und ihnen nebenbei noch soziale Werte zu vermitteln, das war und ist das Ziel der Rotkreuz-Jugend. Auch im laufenden Jahr sind wir alle wieder im vollen Einsatz und bemühen uns um die Zukunft des Steirischen Roten Kreuzes, vor allem um die finanzielle Basis für morgen zu sichern. Ich möchte im Namen des gesamten Präsidiums und der Geschäftsleitung an dieser Stelle aufrichtig Danke sagen. Dieser Dank gilt allen, die die Arbeit des Roten Kreuzes unterstützen. Allen Mitarbeitern als Zeitspender und allen Förderern, Gönnern sowie unterstützenden Mitgliedern als Geldspender. Ihnen, liebe Freunde des Roten Kreuzes, ist das Schicksal des Nächsten nicht egal solange es Sie gibt, wird es auch das Rote Kreuz geben. Herzlichst Ihr Univ.Prof. Dr. Werner List Präsident des Steirischen Roten Kreuzes www.st.roteskreuz.at 3

PRÄSIDIUM UND GESCHÄFTSLEITUNG v.l.n.r.: Finanzreferent Dir. Mag. Vinzenz Heher, Chefarzt Prim. Dr. Kurt Hudabiunigg, Vizepräsident ORR Dr. Peter Kunz, Präsident Univ.Prof. Dr. Werner List, Vizepräsidentin MR Dr. Heidemarie Hirschmann, Vizepräsident KR Dr. Jürgen Siegert v.l.n.r.: Landesgeschäftsführer Dir. Wolfgang Schleich, Geschäftsführer Mag. Andreas Jaklitsch 4

PERSONAL Humanitäre Initiative verdient auch Ihre Unterstützung Von den freiwilligen Mitarbeitern des Steirischen Roten Kreuzes wurden im Jahr 2006 über 2,7 Millionen unbezahlte Dienststunden geleistet. Bei einer Bewertung mit nur 20 Euro pro Stunde ergibt das für die Bevölkerung eine Ersparnis an Steuermitteln in der Höhe von rund 54 Millionen Euro! Personaldaten Freiwillig 8.364 Ärzte 301 Mitarbeiter im RKT 5.042 Rotkreuz-Jugend 940 Mitarbeiter im GSD 634 Schwesternschaft 239 Funktionäre, Referenten 1.208 Hauptberuflich 1.148 Zivildiener 367 Angehörige des Jugendrotkreuzes 160.721 Unterstützende Mitglieder 104.048 www.st.roteskreuz.at 5

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Jede freiwillige Mitarbeiterin, jeder freiwillige Mitarbeiter opferte im Jahr 2006 durchschnittlich 330 Stunden Freizeit! Umgerechnet in Arbeitstage mit 8 Stunden sind dies fast 42 Arbeitstage oder mehr als 8 Arbeitswochen! In diesem Tätigkeitsbericht soll aber auch der vorbildliche Arbeitseinsatz der hauptberuflichen Mitarbeiter hervorgehoben werden, welcher sehr viel zum Gemeinwohl der Menschen in unserem Bundesland beiträgt. www.st.roteskreuz.at 7

30 JAHRE HAUSKRANKENPLFEGE DES ROTEN KREUZES STEIERMARK 8 Die ursprüngliche Entwicklung in der Steiermark beruht auf Initiativen des Internationalen Roten Kreuzes. Oberin Petschnigg, eine Steirerin, die nach Genf berufen wurde, hat sich sehr für die Schulungsmaßnahmen der Bevölkerung in Erster Hilfe, Krankenhilfe, Hilfe für Mutter und Kind, Altenhilfe und für praktische Nachbarschaftshilfe sowie die professionelle Krankenpflege zu Hause eingesetzt. Die Aufgabengebiete wurden zuerst ehrenamtlich wahrgenommen. Da aber der Bedarf an außerfamiliärer Hilfeleistung immer stärker wurde, mussten allmählich hauptberufliche Pflegekräfte eingesetzt werden. Das Österreichische Rote Kreuz, Landesverband Steiermark, bietet seit 1975 Hauskrankenpflege für die Bevölkerung auf hauptberuflicher Basis an. Die erste hauptberufliche Diplomkrankenschwester wurde in Judenburg eingesetzt und im Oktober 1976 von unserer heutigen Bezirkspflegedienstleiterin, Charlotte Werner, abgelöst. Schwester Charlotte ist seit 30 Jahren in der Hauskrankenpflege des Roten Kreuzes tätig und somit die dienstälteste Gesundheits- und Krankenschwester in der Mobilen Pflege des Steirischen Roten Kreuzes. Ab dem Jahr 1976 wurde auch der Bevölkerung von Graz die Hauskrankenpflege angeboten. Auf Grund des steigenden Bedarfes an Unterstützung im täglichen Leben wurden ergänzend zu den Diplomkrankenschwestern auch Heimhilfen eingesetzt. Die Leitung dieser Gruppe wurde von den ehrenamtlichen Rotkreuz-Funktionärinnen, Frau Maria-Luise Breisach und Frau Anna Mokry, wahrgenommen. Die stetig steigende Klienten- und Mitarbeiterzahl sowie die zunehmenden Anforderungen und Aufgaben erforderten im Jahr 1981 die Einsetzung einer hauptberuflichen Leitung im Landesverband. Dabei hat die Pflegereferatsleiterin des Landes Steiermark, Frau RR Friederike Dittrich, einer Person zwei Aufgabenstellungen übertragen: Frau Annemarie Gigl, unsere heutige Pflegedirektorin, übernahm als Rotkreuzschwester und erfahrene Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege die neue Stelle im Landessekretariat des Steirischen Roten Kreuzes. Sie entwickelte und organisierte eine einjährige Vollzeitausbildung des Sozialmedizinischen Pflegedienstes im Auftrag des Landes Steiermark. Frau Direktor Gigl hat aus ihrer praktischen Tätigkeit in der Hauskrankenpflege das Curriculum dieser Sonderausbildung hauptverantwortlich geschaffen und von 1983 bis 1994 auch sechs solcher Ausbildungen für das Land Steiermark organisiert und durchgeführt. Ihre Hauptmission war und ist der Auf- und Ausbau der Gesundheits- und Sozialen Dienste des Roten Kreuzes für die Bevölkerung. Das Rote Kreuz hat durch seine zukunftsorientierte Arbeitsweise maßgeblich an der gesamtsteirischen, flächendeckenden Entwicklung der Mobilen Pflege- und Betreuungsdienste sowohl qualitativ als auch quantitativ mitgewirkt und tut dies nach wie vor. Das häusliche Unterstützungsangebot der Gesundheits- und Sozialen Dienste des Roten Kreuzes wurde kontinuierlich dem Pflege- und Betreuungsbedarf der Bevölkerung angepasst und weiterentwickelt. Die Bevölkerungsentwicklung, wie hohe Überalterung, sich ändernde Familienstrukturen, explodierende Kran-

kenhauskosten und ein gleichzeitig bestehendes gesundheitliches Gefälle trotz hoch entwickelter Medizin und Technik sowie eine veraltete Gesundheitspolitik wurden immer mehr zum Thema für die Neuorientierung des Gesundheitswesens. Erst Ende der 80er-Jahre erfolgte eine staatliche Umstrukturierung des österreichischen Gesundheitswesens. Dabei wurde u. a. auch mit dem flächendeckenden Auf- und Ausbau der Hauskrankenpflege und der Sozialen Dienste begonnen. Damit eingesetzte Strukturmittel wirkungsvoll verwendet werden, beauftragte die Steiermärkische Landesregierung 1988 das Pflegereferat der Landessanitätsdirektion ein Konzept für eine flächendeckende Hauskrankenpflege zu erstellen, an dem das Österreichische Rote Kreuz, Landesverband Steiermark, aufgrund seiner Kompetenz maßgeblich mitgewirkt hat. Die flächendeckende Infrastruktur, das bestehende Dienstangebot, das Wissen und die Erfahrung der Organisation des Roten Kreuzes im Gesundheits- und Sozialbereich sind optimale Voraussetzungen für die Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Die Dienstleistungen des Roten Kreuzes werden menschlich, dezentral, auf die Region ausgerichtet und empfängernah von qualifizierten Mitarbeiterinnen erbracht. Sie erfolgen nach Maßgabe der organisatorischen, finanziellen Rahmenbedingungen und unter Nutzung vorhandener Synergien basierend auf dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Effizienz. Das Rote Kreuz ist bemüht seine Wirkungsbereiche zukunftsorientiert auszurichten und den Leistungsbereich der Gesundheits- und Sozialen Dienste den Bedürfnissen der Menschen in unserem Land anzupassen. 1976: In 2 Stützpunkten waren 3 Diplomschwestern sowie 3 Heimhilfen tätig 2006: In 44 Stützpunkten (davon 40 GSD-Stützpunkte, 3 Palliativstützpunkte, 1 Seniorentageszentrum) sind insgesamt 390 Personen beschäftigt. Freiwillige Mitarbeiterinnen des Besuchs- und Begleitdienstes unterstützen diese Leistungsbereiche. www.st.roteskreuz.at 9

Aktivitäten der Rotkreuz-Jugendgruppen im Jahr 2006: Landesbewerb in Bruck/Mur Bezirksbewerbe Mithilfe bei Ambulanzdiensten Betreuerbesprechungen Teilnahme an Ausbildungen Friedenslicht Mitarbeit im Blutspendedienst Aktion Sichere Schule Figurantendarsteller bei Übungen Erste-Hilfe-Weltrekordversuch in Bruck/Mur Teilnahme am internationalen EH-Bewerb in Slowenien Weihnachtsaktion Baum der Menschlichkeit in Leoben Jugendgruppe Bruck/Mur unterstützt Jugend am Werk 10

JUGEND 940 Jugendliche - 141 Betreuer - 64 Jugendgruppen - über 80.000 gemeinsame Stunden Jugendgruppen@Sozial Bereits seit Jahren engagieren sich die Jugendlichen nicht nur in Erster Hilfe und der Vorbereitung auf einen Dienst im Roten Kreuz, sondern helfen auch den Schwächeren der Gesellschaft. Viele Aktionen werden jedes Jahr in diesem Bereich der Jugendarbeit durchgeführt und wurden 2006 unter der gemeinsamen Dachmarke Jugendgruppen@Sozial zusammengeführt. Ein Beispiel ist die erfolgreiche Aktion der Jugendgruppe Bruck, welche die Integrations-Musikgruppe Hardworker von Jugend am Werk mit 750,-- unterstützen konnte. Helping Hands - die junge Erste Hilfe So lautet das Motto, unter dem hunderte Jugendliche jedes Jahr in der Steiermark Erste Hilfe lernen, um sich bei diversen Bewerben zu messen. Der Höhepunkt ist dabei der Landesbewerb, welcher 2006 in Bruck/Mur stattfand. Insgesamt 60 Gruppen ritterten um den Titel des Landesmeisters im Team-Bewerb. Der erste Platz ging an die Gruppe Nestelbach 2 vor Nestelbach 1, welche damit einen sensationellen Doppeltriumph feierten, den ausgezeichneten dritten Platz errang die Gruppe aus Vorau. Diese und andere Gruppen werden die Steiermark auch 2007 beim Bundesbewerb vertreten. Im Einzelbewerb gingen alle Stockerlplätze nach Weiz und so konnte sich Anna-Maria Meißl vor Elisabeth Rosmarin und Daniel Loder-Taucher über den Sieg freuen. www.st.roteskreuz.at 11

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ZIVILDIENST Zivildiener: Unentbehrliche Kräfte in unserem Sozialsystem Die administrative Umsetzung des Verfassungsgerichtshofbeschlusses zur Nachzahlung des Verpflegsgeldes wurde den Einrichtungen übertragen. Ein enormer Arbeitsaufwand - mussten doch über 2.200 Anträge auf Verpflegsgeldrückvergütung bearbeitet werden. Nichteinigungsfälle werden uns ein weiteres Jahr beschäftigen. Danke an dieser Stelle jenen Zivildienstleistenden, die hier so hilfreich mitgearbeitet haben! Mit Sorge musste der Rückgang der Zuweisungszahlen zur Kenntnis genommen werden. Die Verkürzung des Zivildienstes auf 9 Monate beginnt sich auszuwirken. Ebenso wird es schwieriger, verantwortungsbewusste junge Menschen für diesen Dienst zu interessieren. Mit nur 367 Zuweisungen im Jahr 2006 kann unser Auftrag für 2007 nur WERBUNG heißen. Unser Bemühen muss es sein, den Interessenten eine Möglichkeit zu bieten, ihre soziale Kompetenz, die eigene Persönlichkeit und gemeinschaftsfördernde Fähigkeiten in einer Institution zu entwickeln und zu fördern, in der diese Heartskills gelebt werden. DANK und ANERKENNUNG auch all jenen Zivildienstleistenden, die sich für diese Art der Ableistung des Zivildienstes entschieden haben und sich so zu einer unverzichtbaren Stütze in unserem Sozialsystem zählen können. www.st.roteskreuz.at 13

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RKT Rettungs- und Krankentransportdienst Im September 2006 gelang es dem Landesverband Steiermark als dem ersten europäischen Rettungsdienst und zweiten Unternehmen in Österreich, die Auszeichnung Committed to Excellence der European Foundation for Quality Management (kurz EFQM) zu erhalten. Als Grundvoraussetzungen für die Qualitäts-Zertifizierung wurden u.a. Stellenbeschreibungen und ein Prozesshandbuch für den Rettungs- und Krankentransportdienst erstellt. Mit dieser Auszeichnung wurde ein permanenter Prozess der Qualitätssicherung im Rettungs- und Krankentransportdienst des Steirischen Roten Kreuzes eingeführt. Auch im vergangenen Jahr war es dem Landesverband ein Anliegen, die Hilfsfrist für die steirische Bevölkerung in abgelegenen Regionen zu verbessern, weshalb die First Responder Systeme weiter auf 40 Mitarbeiter ausgebaut wurden. In Bruck werden seit 2006 die ersten First Responder mit Motorrädern eingesetzt. Die Responder waren um durchschnittlich 12 Minuten früher als das parallel alarmierte Rettungsmittel vor Ort. Ein Team des Steirischen Roten Kreuzes nahm auf Ersuchen von Herrn Landeshauptmann Mag. Franz Voves an den 1. Internationalen Meisterschaften im medizinischen Rettungsdienst der Wojewodschaft Łódz (Polen) und deren Partnerregionen teil. Das steirische Team konnte unter 18 internationalen Teilnehmergruppen den 1. Platz erreichen. An alle Mitarbeiter wurden elektronische Dienstausweise ausgegeben, die neben der Zutrittskontrolle auch die Möglichkeit der Zeiterfassung bieten. www.st.roteskreuz.at 15

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Hilfe kennt keinen Dienstschluss! Das Rote Kreuz ist Tag und Nacht für die Menschen in unserem Land im Einsatz. 2006 wurde in der Steiermark im Schnitt alle 70 Sekunden ein Rettungsfahrzeug des Roten Kreuzes zu einem Einsatz gerufen! In 94 von 104 Dienststellen des Roten Kreuzes in der Steiermark sind insgesamt 592 Fahrzeuge stationiert. Anzahl der Fahrzeuge des Roten Kreuzes 341 Rettungs- und Krankentransportfahrzeuge 21 Notarztrettungsfahrzeuge 14 Notarzteinsatzfahrzeuge 155 Gesundheits- und Sozialdienstfahrzeuge 11 Fahrzeuge des Blutspendedienstes 50 Fahrzeuge für Ärztenotdienst, Hilfstransporte sowie Kommandofahrzeuge Zahl der Einsätze im RKT-Dienst 449.688 + 6,50 % Kilometerleistung im RKT-Dienst 17.293.208 + 5,93 % Gesamtkilometerleistung aller Fahrzeuge (alle Dienste) 20.580.346 + 4,89 % www.st.roteskreuz.at 17

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NARD Notarztrettungsdienst Bei mehr als 17.000 Einsätzen wurden flächendeckend in der gesamten Steiermark - tausende schwer verletzte oder schwer erkrankte Menschen bereits am Einsatzort von den Notarztteams des Steirischen Roten Kreuzes bestens versorgt. Durch die umgehend eingeleiteten ärztlichen Maßnahmen konnten viele Menschen vor dem Tod gerettet werden oder den Patienten blieben dauernde gesundheitliche Schäden erspart. Durch die unterschiedlichen geographischen Gegebenheiten in der Steiermark werden zwei unterschiedliche Notarztrettungsdienst-Systeme betrieben. Im NAW (Notarztwagen) - einer fahrenden Intensivstation - wird ein Patient versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Die Mannschaft besteht aus dem Notarzt, einem Notfallsanitäter und einem Rettungssanitäter. NEF-Einsätze laufen auf der Basis des Rendezvous-Systems ab, das bedeutet, der Notarzt fährt mit einem speziell dafür ausgebildeten Notfallsanitäter mit dem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) mit umfassender Notfallausrüstung zum Ort des Geschehens und führt dort die Erstversorgung durch. Zum gleichen Zeitpunkt rückt ein zweites Rettungsfahrzeug mit mindestens zwei Rettungssanitätern besetzt aus, welches den Patienten unter notärztlicher Begleitung in das Krankenhaus transferiert. Hubschrauberrettungsdienst 1.785 Einsätze hatten die beiden steirischen ÖAMTC-Rettungshubschrauber zu verzeichnen. Christophorus 12, stationiert am Stützpunkt Graz-Thalerhof, stieg zu 1.049 Einsatzflügen auf, Christophorus 14 vom Stützpunkt Niederöblarn flog zu 736 Notfällen. Alle Einsätze der gelben Engel werden von den Rotkreuz-Bezirksleitstellen Graz-Stadt und Liezen koordiniert. www.st.roteskreuz.at 19

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DER SUCHDIENST DES ÖRK Der Suchdienst ist ein traditionelles Dienstleistungsangebot des Roten Kreuzes und hat seinen Ursprung in der Suche nach Vermissten nach kriegerischen Ereignissen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Menschen, die durch Kriege, Kriegsfolgen sowie durch Katastrophen getrennt wurden, zu suchen und getrennte Familien wieder zusammen zu führen. Seit dem Zweiten Weltkrieg war das Österreichische Rote Kreuz mit nahezu einer halben Million Schicksalen betraut. Die Aufgaben des Suchdienstes sind: die Übermittlung von Rotkreuz-Nachrichten (Nachrichtenaustausch) die Nachforschung nach Familienangehörigen (Personensuche) die Beschaffung von Bestätigungen und Dokumenten für Kriegsopfer Beschaffung von IKRK-Reisedokumenten die Beratung und Unterstützung bei Familienzusammenführungen Weitere Informationen zur Arbeit des Suchdienstes finden Sie auf unserer Homepage: www.st.roteskreuz.at/suchdienst Für Auskünfte und Informationen steht Interessenten Frau Manuela Niederl von Montag bis Freitag unter der Telefon Nummer (0316) 3601-10112 gerne zur Verfügung. www.st.roteskreuz.at 21

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PSYCHOSOZIALE BETREUUNG In dem Augenblick, in dem ein Mensch den Sinn und den Wert des Lebens bezweifelt, ist er krank. (Siegmund Freud) Die Ö3-Kummernummer steht in ganz Österreich von 16:00 24:00 Uhr hilfesuchenden Menschen zur Verfügung. Zurzeit umfasst das Team der Kummernummer Steiermark 28 Mitarbeiter aus 7 Bezirken. In 443 Diensten wurden insgesamt 1.772 Dienststunden geleistet und über 12.000 Gespräche abgewickelt. Im Rahmen der Kooperation in der Psychosozialen Betreuung mit dem Land Steiermark wurden durch Mitarbeiter der Krisenintervention des Roten Kreuzes bei 135 KIT-Einsätzen 439 Personen betreut. Die Mitarbeiter der SvE haben 230 Kollegen Hilfestellung bei der Verarbeitung von belastenden Ereignissen aus dem Dienstbetrieb gegeben. Der im Jahr 2006 zusammen mit der Universität Innsbruck abgehaltene KIT-Lehrgang wurde von allen 17 Teilnehmern positiv abgeschlossen. Spontanhilfe - Kurzwellenfunk Schnell und unbürokratisch helfen - die Spontanhilfe des ÖRK. Im Zuge der Spontanhilfe wird versucht schreckliche Einzelschicksale zu lindern. Die hochspezialisierte Kurzwellenfunkgruppe des Roten Kreuzes Steiermark kann in Katastrophenfällen, selbst wenn die herkömmliche Infrastruktur zerstört ist, die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften aufrecht erhalten. www.st.roteskreuz.at 23

Anzahl der Zahl der Konserven Spender in Prozent Blutgruppen- Aktionen zur Bev.Zahl zur Bevölkerungszahl bestimmungen (18-65 J.) Bruck/Mur 27 ( 30 ) 1.823 ( 1.699 ) 12,15 ( 11,29 ) - Deutschlandsberg 58 ( 60 ) 3.175 ( 3.312 ) 8,04 ( 8,35 ) - Eisenerz 12 ( 12 ) 687 ( 662 ) 8,26 ( 7,93 ) - Feldbach 74 ( 73 ) 5.842 ( 5.589 ) 13,76 ( 13,11 ) - Fürstenfeld 30 ( 32 ) 1.411 ( 1.371 ) 9,71 ( 9,41 ) - Graz-Stadt 137 (158) 5.974 ( 6.065 ) 3,95 ( 4,00 ) - Graz-Umgebung 97 ( 95 ) 5.147 ( 4.614 ) 6,01 ( 5,37 ) - Hartberg 57 ( 58 ) 4.310 ( 4.147 ) 10,04 ( 9,64 ) - Judenburg 42 ( 48 ) 3.057 ( 3.070 ) 10,13 ( 10,12 ) - Kapfenberg 24 ( 22 ) 1.419 ( 1.263 ) 5,96 ( 5,30 ) - Knittelfeld 23 ( 23 ) 1.733 ( 1.493 ) 9,13 ( 7,85 ) - Leibnitz 66 ( 68 ) 4.242 ( 3.838 ) 8,74 ( 7,88 ) - Leoben 37 ( 33 ) 2.646 ( 2.300 ) 6,93 ( 6,01 ) - Liezen 64 ( 67 ) 5.362 ( 5.783 ) 11,11 ( 11,94 ) - Mariazell 6 ( 6 ) 348 ( 430 ) 10,32 ( 12,75 ) - Murau 36 ( 35 ) 2.283 ( 2.107 ) 11,67 ( 10,72 ) - Mürzzuschlag 37 ( 32 ) 2.116 ( 1.925 ) 7,86 ( 7,13 ) - Radkersburg 24 ( 25 ) 1.594 ( 1.499 ) 10,56 ( 9,91 ) - Voitsberg 29 ( 29 ) 2.418 ( 2.579 ) 7,00 ( 7,45 ) - Weiz 68 ( 66 ) 5.867 ( 5.545 ) 10,78 ( 10,21 ) - Kasernen 51 ( 51 ) 4.114 ( 4.132 ) 838 Gesamt 998 ( 1.023 ) 65.568 ( 63.523 ) 9,11 ( 8,82 ) 838 Prozentuelle Aufteilung lt. Volkszählung 2001. In der Klammer sind die Vergleichszahlen des Vorjahres. 24

BLUTSPENDEDIENST Der guten Menschen Hauptbestreben ist, andern auch was abzugeben. (Wilhelm Busch) Der Blutspendedienst des Österreichischen Roten Kreuzes, Landesverband Steiermark ist 2006, seiner Verpflichtung nachgekommen, die steirischen Krankenanstalten bedarfsgerecht mit Vollblutkonserven zu beliefern. Bei 998 Blutspendeaktionen wurden 65.568 Konserven abgenommen und der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin zur Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von 25 Aktionen, aber einen Zuwachs an Konserven. Diese erfreuliche Entwicklung ist auf die großartige Spendefreudigkeit vieler tausend Steirerinnen und Steirer zurückzuführen. Auch der Einsatz neuer, moderner Werbemittel hat zu dieser Entwicklung beigetragen. Der Trend der letzten Jahre konnte umgekehrt werden. Die Einbindung neuer Informationstechnologien soll diese Tendenz auch in Zukunft bestätigen und verstärken. Qualität hat in der Blutaufbringung und verarbeitung eine sehr wichtige Rolle. Der Blutspendedienst wurde 2006 drei Mal auf Erfüllung und Einhaltung der Qualitätsstandards überprüft. Beim Überwachungsaudit der Fa. Südcert im November wurde uns ein hochwertiges Qualitätsmanagementsystem bestätigt. Ständige Schulungen unserer Mitarbeiter und der Einsatz von technischen Geräten, die dem letzten Stand der Technik entsprechen, tragen sehr viel dazu bei, dass sich das Fehlerniveau auf einem sehr niedrigen Stand eingependelt hat. Ein besonderes Anliegen ist auch die Spenderbetreuung und zufriedenheit. Deshalb wurden 2006 zwei Abnahmegarnituren mit neuen - für Spender bequemeren - Abnahmestühlen ausgestattet. Das Feedback dafür war ausgezeichnet. Bei 20 Blutspendeaktionen wurden ca. 1.750 Spender mittels Fragebogen über Betreuung und Service befragt. Etwas mehr als 99 % beurteilten mit sehr gut und gut. Als Herausforderungen für 2007 gelten die ISO Rezertifizierung und die Weiterentwicklung des Qualitätssystems, die vollständige Umstellung auf neue Abnahmestühle und der Ausbau neuer Werbemaßnahmen. Gemeinsam mit den freiwilligen Blutspendern wird es dem Blutspendedienst des Roten Kreuzes auch 2007 möglich sein, die Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin bedarfsgerecht und ausreichend mit Blut zu versorgen, sodass jenen Menschen, die dieses brauchen, ein qualitativ hochwertiges und sicheres Medikament zur Verfügung gestellt werden kann. www.st.roteskreuz.at 25

Kurs Anzahl der Anzahl der Kurse Teilnehmer und Innen Erste Hilfe Grundkurs 642 9.934 Erste Hilfe Spezial 43 434 Lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort 491 7.580 Erste Hilfe Einführungskurse 15 312 Erste Hilfe Wiederholungskurse 107 1.567 Herz-Lungen-Wiederbelebung 52 4.699 HLW-Wiederholungskurse 51 901 Erste Hilfe bei Kindernotfällen 115 1.559 Säuglingswiederbelebungskurse 115 694 PAD-Kurse 13 151 Sonstige Erste Hilfe Kurse 40 622 Pflege und Betreuung in der Fam. 6 40 Pflegemodule 8 52 Hilfe für den Helfer 2 15 Bewegung bis ins Alter 17 239 Wohltuende Wickel 2 28 Rettungssanitäter 31 784 Sanitäterfortbildung lt. SanG 448 12.429 Rezertifizierung AED/CPR f. San. 124 2.430 Notfallsanitäter 8 193 Notfallkompetenzen 4 28 Berufsmodul 4 109 Führungskräfte 78 1.388 Psychosoziale Betreuung 13 166 Katastrophenhilfe 3 28 Lehrscheinausbildung gesamt 32 348 Prüfungen 45 721 Sichere Einsatzfahrer 48 260 Sonstige Schulungen 180 2.446 Gesamtsumme 2006 2.737 50.157 26

AUSBILDUNG Das große Ziel der Bildung ist nicht Wissen sondern Handeln. (Herbert Spencer) 2006 war das erste Jahr, in dem alle Lehrgänge und Tagungen des Landesverbandes Steiermark im Bildungs- und Einsatzzentrum in Laubegg abgehalten wurden. Aufgrund der hochwertigen Ausstattung und der ausgezeichneten Betreuung nehmen auch immer mehr Rotkreuz-Mitarbeiter aus anderen Landesverbänden an Schulungen in der Steiermark teil. Das Generalsekretariat des Österreichischen Roten Kreuzes veranstaltete Seminare für Auslandseinsätze und einen internationalen Lehrgang für die Trinkwasseraufbereitung mit Teilnehmern aus allen Teilen der Welt in Laubegg. Ab 2007 steht für die Trinkwasserausbildung ein eigenes Freigelände an einem Bach zur Verfügung. Im Rahmen der vom Land Steiermark finanzierten Aktion Sichere Steiermark konnte der 30.000. Teilnehmer seit Beginn der Aktion begrüßt werden. Damit liegt das steirische HLW-Projekt weiterhin vor allen ähnlichen Projekten in Europa. Als Beitrag zur Prävention wurde der Folder Herzinfarkt NEIN DANKE! steiermarkweit aufgelegt. Das Internet-Kursanmeldesystem wurde ausgebaut. Die Kursteilnehmer erhalten nun unter anderem automatisch eine Anmeldebestätigung und vor Kursbeginn eine Erinnerung. Den Interessenten an Erste-Hilfe-Kursen wurde durch die Einrichtung der kostenlosen InfoHotlinie 0800/202 144 die Teilnahme an Rotkreuz-Kursen weiter erleichtert. Das Jahr 2006 brachte massive Änderungen in der Lehrmeinung der Ersten Hilfe und Sanitätshilfe. Innerhalb von nur 6 Monaten wurden alle Lehrmittel umgestellt und mehr als 7.000 Mitarbeiter mit den neuen Regelungen vertraut gemacht. Bei einem Erste-Hilfe-Weltrekordversuch der Bezirksstelle Bruck konnte innerhalb von acht Stunden rund 1000 Teilnehmern die neue Erste-Hilfe näher gebracht werden. Das Thema Pflege zu Hause gewinnt laufend an Aktualität und geht für die Betroffenen mit großer Belastung einher. Dennoch stagniert die Teilnehmerzahl der entsprechenden Seminare. Um den Betroffenen das Angebot der Kurse rund um das Thema Betreuung und Pflege in der Familie verstärkt näher bringen zu können, wurde das Projekt GSD-Kurswesen ins Leben gerufen. Eine im Bildungszentrum angestellte Lehrkraft baut das Kurswesen bezirksweise unter Einbeziehung von RK-Ortsstellen, Vereinen, Krankenhäusern und Ärzten neu auf. Die ersten Erfolge des Projektes haben sich bereits eingestellt. Im abgelaufenen Jahr wurden 301 Zivildiener zu Rettungssanitätern und 41 in Erster Hilfe ausgebildet. Insgesamt besuchten 28.827 Menschen, 2.000 mehr als im Jahr 2005, die Bevölkerungskurse des Roten Kreuzes. Zusätzlich absolvierten 21.330 Mitarbeiter des Steirischen Roten Kreuzes Aus-, Fort- und Weiterbildungslehrgänge. Insgesamt nutzten somit über 50.000 Teilnehmer das Bildungsangebot des Steirischen Roten Kreuzes. 1.268 Mitarbeiter nahmen an Tagungen, Arbeitssitzungen etc. in Räumlichkeiten des Bildungs- und Einsatzzentrums teil. Mehr als 7.200 Personen nutzten die Infrastruktur der neuen Bildungsstätte des Steirischen Roten Kreuzes. www.st.roteskreuz.at 27

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KATASTROPHENHILFE Kleinigkeiten entfernen Menschen voneinander. Katastrophen bringen sie einander näher. (Leopold Koch) Für die Helfer des Landesverbandes begann das Jahr 2006 mit dem Katastropheneinsatz im Rahmen der Schneekatastrophe in Mariazell. Zum Höchststand waren 105 Mitarbeiter des Roten Kreuzes im Einsatz. Insgesamt waren 308 Mitarbeiter des Roten Kreuzes mit 18 Fahrzeugen und mehreren Feldküchen vor Ort. Die Einsatzbilanz: 8 Personen mussten durch den Rettungsdienst versorgt werden 2 KIT Einsätze 1 Evakuierung 7.500 Kilometer wurden zurückgelegt 8.000 Personen wurden mit Frühstück, Jause, Mittag- und Abendessen versorgt 10.000 Tassen Tee wurden ausgeschenkt 10.320 Mannstunden (Gegenwert: 206.400,--) In Folge des Hochwassers in Rumänien wurden Matratzen des Roten Kreuzes und des Landes Steiermark in das Krisengebiet transportiert. Aufgrund der Menge von 900 Matratzen wurden auch Rotkreuz-LKW anderer Landesverbände eingesetzt. Der Wert des Transportes belief sich auf 21.000,--. Der Leiter der Trinkwasseraufbereitung des Landesverbandes Steiermark wurde vom Generalsekretariat des ÖRK für die Einschulung von Mitarbeitern des Kroatischen Roten Kreuzes in deren Heimat entsandt. Für die neu aufgestellten International Response Teams (IRT) des ÖRK (Krisenintervention und medizinische Betreuung) stellt der Landesverband insgesamt 40 Mitarbeiter, von denen bereits die Mehrzahl die internationale Basisausbildung abgeschlossen hat. Nationale und internationale Katastropheneinsätze und Übungen, an denen der Landesverband 2006 beteiligt war: Einsatzort Ereignis Mitarbeiter Einheit Mariazell Schnee 308 Feldküche, Krisenintervention, Versorgung Niederösterreich Hochwasser 3 Krisenintervention Rumänien Hochwasser 12 Hilfstransport Pakistan Erdbeben 2 Trinkwasseraufbereitung Seit 2006 unterstützt das Steirische Rote Kreuz mit 45.000,-- pro Jahr ein Projekt zum Bau von Wasserversorgungssystemen in Laos. Insgesamt konnten durch dieses Projekt bisher 782 Familien (4.330 Personen) in zehn entlegenen Dörfern für die Zukunft mit sauberem Wasser versorgt werden. www.st.roteskreuz.at 29

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GSD Gesundheits- und Soziale Dienste Hauskrankenpflege, Pflege-, Alten- und Heimhilfe Mobile Palliativbetreuung, Rufhilfe Die gesundheitspolitische Forderung ambulant vor stationär entspricht dem Wunsch von pflegebedürftigen Menschen nach einer Betreuung im eigenen Wohnbereich. In der Steiermark werden rund 70 % aller kranken, alten und behinderten Menschen zu Hause von ihren Angehörigen betreut. Hohes Lebensalter mit intensiver Pflege- und Betreuungsbedürftigkeit oft bedingt durch chronische Mehrfacherkrankungen führen jedoch immer häufiger zu körperlichen und seelischen Überforderungen pflegender Angehöriger. Die Mobilen Dienste des Roten Kreuzes, Hauskrankenpflege, Alten-/Pflegehilfe unterstützen, entlasten im Pflegealltag und führen im Auftrag des Hausarztes medizinische Maßnahmen aus. Darüber hinaus gibt es für die Bevölkerung die Möglichkeit, täglich Information und Beratung bei den GSD-Stützpunkten zu erhalten. Der unterschiedliche Unterstützungsbedarf von Pflegebedürftigen bzw. die Entlastung für deren Angehörige erfordert über das derzeit bestehende Angebot zusätzliche Hilfsangebote wie Halbtages-, Ganztages- und 24 Stundenbetreuung. Im Berichtsjahr wurde das erste SeniorenTagesZentrum des Roten Kreuzes im Bezirk Feldbach eröffnet. Auf Grund der starken Nachfrage war es notwendig, der Bevölkerung diese Möglichkeit des sozialen Austausches, der Animation und der Angehörigenentlastung bereits ab Herbst 2006 wöchentlich anzubieten. Mit der einheitlichen Kennzeichnung der GSD-Fahrzeuge: Pflegemobil Hilfe daheim wollen wir unsere Dienstleistungen der Bevölkerung sichtbarer machen. Die MitarbeiterInnen im Bereich der hauptberuflichen GSD wurden im Berichtsjahr mit Dienstausweisen in Form von Chipkarten ausgestattet. Ab Sommer 2006 erfolgten die Einschulung und der Probebetrieb auf die elektronische Datenerfassung mittels PDA (Personal Digital Assistent) für die Abrechnung der Klientenzeiten. Das von der Fachabteilung 8 B der Steiermärkischen Landesregierung vorgegebene Einschätzungsinstrument für den Pflege- /Betreuungsbedarf RAI-HC (Resident Assessment Instrument Home Care) wurde flächendeckend umgesetzt. Weiters wurden zur Sicherung unserer Qualität der Dienstleistungen umfangreiche Fortbildungen angeboten und von den MitarbeiterInnen absolviert. Damit Führungskräfte ihren Aufgaben gerecht werden können, wurden/werden folgende Ausbildungen besucht: 1 DGKS Gehobenes Pflegemanagement 4 DGKS Mittleres Pflegemanagement, Ausbildungsende Juni 2006 6 DGKS Mittleres Pflegemanagement, Beginn September 2006 4 Bezirkspflegedienstleitungen Public Health Damit ist das Rote Kreuz fachlich vorbereitet an der Reform und Entwicklung des Gesundheitswesens in der Steiermark kompetent mit Expertenwissen mitzuwirken. Mobiles Palliativteam: Im Herbst 2006 nahm das 3. Mobile Palliativteam des Roten Kreuzes in Deutschlandsberg seine Arbeit auf. Die Gesundheits- und Sozialen Dienste stehen der Bevölkerung unverändert in 12 politischen Bezirken mit 40 Stützpunkten zur Verfügung. www.st.roteskreuz.at 31

6.000 5.000 4.000 4.131 4.033 6.000 5.000 4.000 6.000 5.000 4.000 240.000 200.000 160.000 163.202 167.346 240.000 200.000 160.000 219.921 204.989 3.000 2.000 3.000 2.000 2.098 2.066 3.000 2.000 505 484 120.000 80.000 120.000 80.000 1.000 0 2006 2005 Betreute HKP 1.000 0 2006 2005 Betreute AH/PH 1.000 0 2006 2005 Betreute HH 40.000 0 2006 2005 Hausbesuche HKP 40.000 0 2006 2005 Hausbesuche AH/PH Personal per 31.12.2006 Leistungen gesamt Besch. Ausmaß DGKS/P AH/PH/FH HH Vollzeit 32 22 2 Teilzeit 35 8 19 0 Teilzeit 30 26 57 12 Teilzeit 25 28 22 2 Teilzeit 20 39 30 8 Teilzeit 15 18 12 1 Teilzeit 10 12 11 2 AT24 0 0 0 Geringfügig 17 9 1 Gesamt Köpfe 180 182 28 Gesamt DP 105,365 113,144 17,967 STÜTZPUNKTE 39 FAHRZEUGE 155 betreute Personen 6.734 Arbeitsstunden gesamt 398.874 davon: Betreuung 235.304 Casemanagement 9.074 Dienstbesprechung 15.005 Dienstverhinderung 228 Fortbildung 10.611 Mitarbeitereinschulung 6.445 Öffentlichkeitsarbeit 1.148 Prakt./Schülerbetreuung 935 Verwaltung 45.418 Wegzeit 74.706 zurückgelegte Kilometer 2.198.114 durchgeführte Hausbesuche 415.638 32

240.000 200.000 GSD Betreutenstatistik - Vergleich 2005/2006 Jahr Hauskrankenpflege Alten- / Pflegehilfe Betreute Hausbesuche Betreute Hausbesuche Heimhilfe Betreute Hausbesuche Gesamt Betreute Hausbesuche 160.000 120.000 80.000 2006 2005 4.131 163.202 4.033 167.346 2.098 219.921 2.066 204.989 505 32.515 484 33.879 6.734 415.638 6.583 406.214 32.515 33.879 40.000 0 2005 2005 Hausbesuche HH absolut Prozent 98-4.144 2,43% -2,48% 32 14.932 1,55% 7,28% 21-1.364 4,34% -4,03% 151 9.424 2,29% 2,32% Leistungen nach Diensten Hauskrankenpflege Alten- / Pflegehilfe Heimhilfe HKP AH/PH HH betreute Personen 4.131 2.098 505 Arbeitsstunden gesamt 175.074 194.169 29.631 davon: Betreuung 85.174 128.628 21.502 Casemanagement 8.028 889 157 Dienstbesprechung 8.649 5.640 671 Dienstverhinderung 109 110 9 Fortbildung 8.198 2.183 230 Mitarbeitereinschulung 3.262 3.024 159 Öffentlichkeitsarbeit 864 242 42 Prakt./Schülerbetreuung 756 177 2 Verwaltung 29.572 14.145 1.701 Wegzeit 30.417 39.131 5.158 zurückgelegte Kilometer 903.581 1.151.738 142.795 durchgef. Hausbesuche 163.202 219.921 32.515 www.st.roteskreuz.at 33

Hausbesuche in Medizinischer Hauskrankenpflege Bezirk Hausbesuche Hausbesuche Hausbesuche in in HKP in Med. HKP Med. HKP gesamt prozentuell Entwicklung der Hausbesuche in Med. HKP 70.000 60.000 50.000 12.025 14.586 21.416 31.230 39.746 45.183 54.611 56.004 64.236 60.674 61.522 Bruck/Mur (Mariazell) 1.322 0 0,0 Deutschlandsberg 8.927 4.419 49,50 Feldbach 18.759 7.105 37,88 Graz-Stadt 42.076 13.931 33,11 Graz-Umgebung 16.157 7.125 44,10 Hartberg 20.041 7.682 38,33 Judenburg 7.282 1.898 26,06 Leibnitz 15.001 7.900 52,66 Leoben 11.801 2.440 20,68 Liezen 13.009 5.682 43,68 Murau 4.271 1.945 45,54 Voitsberg 4.556 1.395 30,62 Gesamt 163.202 61.522 37,70 40.000 30.000 20.000 10.000 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Hausbesuche Medizinische Hauskrankenpflege 2006 Hausbesuche in Med. HKP 61.522 (37,70%) 2004 alle Hausbesuche in HKP 163.202 2005 2006 34

Hausbesuche / Betreuungsstunden Jahr Hauskrankenpflege Alten- / Pflegehilfe Heimhilfe HB gesamt Betr. Std. ges. 500.000 400.000 300.000 1991 94.773 3.527 6.924 105.224 52.393 1992 125.465 5.323 12.674 143.462 78.431 1993 149.988 9.811 15.454 175.253 114.313 1994 152.798 9.534 18.429 180.761 99.140 1995 158.416 11.858 17.947 188.221 100.974 1996 165.910 19.983 15.590 201.483 101.769 1997 165.869 29.823 15.202 210.894 115.306 1998 176.451 62.079 19.956 258.486 149.115 1999 176.913 103.543 21.472 301.928 174.449 2000 177.940 129.152 26.942 334.034 181.834 2001 186.277 149.609 30.386 366.272 200.454 2002 188.601 165.251 27.868 381.720 211.788 2003 184.345 174.663 28.522 387.530 214.378 2004 184.101 193.968 30.827 408.896 225.988 2005 167.346 204.989 33.879 406.214 228.637 2006 163.202 219.921 32.515 415.638 235.304 Hausbesuche / Betreuungsstunden (gesamt) 200.000 100.000 0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Betr.Std. gesamt HB gesamt Hausbesuche (aufgegliedert) 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Hauskrankenpflege Alten-/Pflegehilfe Heimhilfe www.st.roteskreuz.at 35

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RUFHILFE Hilfe auf Knopfdruck Statistik Palliativteam Palliativ Statistik 2006 Mitarbeiter Graz 7 Hartberg 6 Deutschlandsberg 2 Betreute Personen Hausbesuche Graz 284 843 Hartberg 141 1.059 Deutschlandsberg 10 16 Gesamt 435 1.918 Das Rufhilfe-System des Roten Kreuzes ermöglicht 2.653 Menschen in der Steiermark ein Leben in vertrauter Umgebung und erspart oft den Heimaufenthalt. Für die Angehörigen bringt dieses Service ein beruhigendes Gefühl. Das Rote Kreuz Steiermark hat zwei Rufhilfezentralen in Graz und Fürstenfeld. Über diese Zentralen kann man mittels eines kleinen Senders, der zum Beispiel als Armband getragen wird, Tag und Nacht die Hilfe des Roten Kreuzes anfordern. Hilfe aus einer Hand Die Hilfeleistung ist unabhängig vom Wohnort des Teilnehmers. Bei einem Alarm ist das Rote Kreuz, dank seines flächendeckenden, humanitären Netzwerkes, in der Lage binnen kürzester Zeit zu handeln. Im Computer der jeweiligen Rufhilfe-Zentrale sind alle wichtigen Daten, wie Name, Adresse, Telefonnummer, Erkrankungen, Hausarzt, Angehörige oder Vertrauenspersonen gespeichert. Der Rotkreuz-Mitarbeiter leitet alle notwendigen Maßnahmen unverzüglich ein. Er verständigt die Angehörigen, eine Vertrauensperson oder einen Nachbarn, er entsendet aber auch unverzüglich einen Rettungswagen, wenn der Bedarf besteht. Wir sind in der Steiermark flächendeckend für die rettungsdienstliche Versorgung der Bevölkerung rund um die Uhr im Einsatz und garantieren unseren Mitmenschen die bestmögliche Versorgung aus einer Hand. Durch den Wegfall der Informationsweitergabe wird im Ernstfall wertvolle Zeit gespart. Das Rufhilfe-System vermittelt vor allem alleinstehenden, älteren oder behinderten Menschen die Sicherheit, dass in einer Notsituation (Krankheitsfall, Unwohlsein, Sturz im Badezimmer oder über eine Stiege, etc.) eine schnelle Hilfe zur Stelle ist. Für nähere Informationen steht Ihnen die kostenlose STEIERMARK-HOTLINE unter 0800-222 144 zur Verfügung. www.st.roteskreuz.at 37

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SCHWESTERNSCHAFT Krankenpflege ist keine Ferienarbeit. Sie ist eine Kunst und fordert, wenn sie Kunst werden soll, eine ebenso große Hingabe... (Florence Nightingale) Die Schwesternschaft blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2006 zurück. Der zweitägige Pflegekongress mit dem Projektteam Das Bild der Pflege wurde im November im Akademiezentrum Schloss Hollenegg organisiert. Dabei konnten alle Pflegepersonen des Roten Kreuzes Steiermark und die Mitglieder der Schwesternschaft die Fortbildung kostenlos besuchen. Als Abschluss dieses Symposiums war der Kabarettist Markus Hirtler zu Gast. Das Interesse an den Rotkreuz-Broschen der Schwesternschaft ist wieder gestiegen. Als Zeichen der Verbundenheit und zu Präsentationszwecken im Berufsalltag wird die Brosche nach wie vor gerne getragen. Zusammenarbeit mit dem Rotkreuz-Jugendreferat unter Herrn Johann Windisch. Unterstützung der Pflegepersonen im HKP Bereich bei der Umsetzung von Kinaesthetics in der Pflege in Form von Praxisanleitungen. www.st.roteskreuz.at 39

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FREIWILLIGER SOZIALDIENST Zeit spenden - Dankbarkeit ernten Die Problematik ist heutzutage vielfach bekannt: Immer mehr Senioren fürchten sich vor Einsamkeit und Isolation, deshalb sind Kontakte zu anderen Menschen für das persönliche Wohlbefinden äußerst wichtig. Steiermarkweit unterstützten 600 freiwillige Mitarbeiter des Roten Kreuzes ihre Mitmenschen und engagierten sich im Jahr 2006 in den Bereichen: Besuchs- und Begleitdienst Essen auf Rädern Betreutes Reisen SeniorenTagesZentrum Beschäftigungshilfe Bewegung zum Wohlfühlen Neu konzipierte Ausbildungen im Modulsystem bereiten die Mitarbeiter auf ihre Tätigkeit vor und zahlreiche Fortbildungsangebote tragen zur Qualitätssicherung im Freiwilligen Sozialdienst bei. Mit dem Ausbau von bestehenden und dem Aufbau von neuen Besuchs- und Begleitdienstgruppen schafft man eine sinnvolle Ergänzung zu den Mobilen Diensten, wobei zwischenmenschliche Beziehungen und der kommunikative Aspekt im Vordergrund stehen. Unter dem Motto Betreutes Reisen Urlaub mit Sicherheitsnetz ist ein neuer Leistungsbereich im Steirischen Roten Kreuz entstanden. Die Kombination aus attraktiven Urlaubszielen und unkomplizierter, kompetenter Betreuung durch das freiwillige RK-Team im Hintergrund ermöglicht erholsame Urlaubstage. Die Freude, welche wir bei all unseren Urlaubern hautnah miterlebt haben, ist Motivation und Auftrag, das Angebot zu erweitern und weitere Reisen zu attraktiven Zielen im In- und Ausland zu veranstalten. Daheim leben mobil bleiben fachgerechte Hilfe bekommen sind die zentralen Zukunftsthemen, die Ausgangspunkt zur Entwicklung neuer Dienstleistungen im Rahmen der Gesundheits- und Sozialen Dienste sind. www.st.roteskreuz.at 41

Kurs Anzahl der Anzahl der Kurse Teilnehmer Schwimmprüfungen Erste-Hilfe-Einführungskurs 173 3.224 Erste-Hilfe-Grundkurs 330 5.859 Erste-Hilfe-Wiederholungskurs 10 151 Krankenhilfe-Kurs 39 492 Eltern-Kind-Kurs 63 1.059 EH-Fortbildung f. LehrerInnen 24 360 Kindernotfallkurse 11 175 Gesamt 650 11.320 Oktopus 1.352 Frühschwimmer 3.272 Freischwimmer 3.490 Fahrtenschwimmer 3.409 Allroundschwimmer 3.375 Super-Allroundurkunde 142 Gesamt 15.040 Pinguincup: Das Landesfinale 2006 des Pinguin-Cups fand in der Köflacher Therme Nova statt. Gute Atmosphäre und spannende Wettkämpfe ließen die Herzen aller Beteiligten höher schlagen. Die Platzierungen: 1. VS Sacre Coeur 2. VS Murau 3. VS Neudau 4. VS Köflach 5. VS Kärnterschule Rettungsschwimmen Helferkurse 40 Teilnehmer 559 Retterkurse 16 Teilnehmer 204 42

JUGENDROTKREUZ Helfen macht Schule. Helfen macht Freu(n)de. Auch im Schuljahr 2005/2006 gelang es dem steirischen Jugendrotkreuz mehr als 11.000 Schüler in Erste-Hilfe-Kursen auszubilden. Diese, großteils während des Unterrichts stattfindenden Kurse, wären ohne das stetig wachsende Interesse der Schulen kaum möglich gewesen. Dank der über 400 Lehrbeauftragten werden auch im kommenden Jahr wieder tausende Schüler an dem Kursangebot des Jugendrotkreuzes teilnehmen können. Etliche der dort ausgebildeten Schüler messen ihr Wissen auch in Wettbewerben auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Erste-Hilfe-Landeswettbewerb 2006 in Mürzzuschlag: Gold-Bewerb: Mit einem überragenden Ergebnis von 991 Punkten errang die HLW Köflach den Sieg. 961 Punkte reichten den Grazern aus dem BG/BRG Carnerigasse für den 2. Platz. Nur knapp dahinter siedelte sich mit stattlichen 953 Punkten die FS St. Martin/Naas an. Silber-Bewerb: Nur 6 Punkte trennten die drei bestplatzierten beim Silber-Bewerb. 989 Punkte reichten der Hauptschule Admont I zum knappen Sieg, vor der Hauptschule Stallhofen I mit 986 Punkten sowie der Hauptschule Stallhofen III mit 983 Punkten. Beim Bundeswettbewerb 2006 am Maltschacher See/Kärnten konnte der Sieg sowohl im Gold- als auch im Silber-Bewerb in die Steiermark geholt werden. Im Gold-Bewerb glänzte die HLW Köflach mit einem sensationellen 1. Platz, knapp dahinter platzierten sich das BG/BRG Carneri (10. Platz) und die FS St. Martin/Naas (13. Platz). Im Silber-Bewerb überzeugte die Hauptschule Stallhofen I und sicherte sich mit einer herausragenden Leistung den 1. Platz, dicht gefolgt von der HS Stallhofen III auf dem dritten Platz sowie der Hauptschule Admont auf dem 6. Platz. Auch dieses Jahr haben wieder alle steirischen Schüler und Schülerinnen ihr Bestes gegeben und ihr Bundesland mehr als würdig vertreten. Ganz besonders möchten wir uns für das enorme Engagement, sowohl von Seiten der Lehrer als auch der Schüler, bedanken und zu den hervorragenden Leistungen gratulieren. www.st.roteskreuz.at 43

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KOMMUNIKATION Tue Gutes und sprich darüber... Ein effizienter und professioneller Auftritt in der Öffentlichkeit wird im Informationszeitalter immer wichtiger. Das Rote Kreuz versorgt die Redaktionen der steirischen Medien regelmäßig mit den neuesten Infos. Die Zusammenarbeit zwischen den überregionalen sowie regionalen Medien und den Rotkreuz-Einrichtungen wird stetig verbessert. Dadurch wird in der steirischen Medienlandschaft ein authentisches Bild vom Leben und Wirken in der größten Hilfsorganisation des Landes geschaffen. In Führungs- und Fortbildungskursen wird mit den Mitarbeitern laufend der professionelle Umgang mit Medien trainiert. Der Ausbildungsbogen spannt sich vom Kameratraining bis zum Telefoninterview. Die Internetplattform www.st.roteskreuz.at wird mittlerweile von rund 8.000 Besuchern täglich besucht, um sich alle wichtigen Informationen über das Rote Kreuz aus dem Internet abzurufen. Unsere User sind sowohl Interessierte aus der Bevölkerung als auch Mitarbeiter, Spender und Gönner des Roten Kreuzes, die sich so am Laufenden halten, was im Rotkreuz-Dienst in den verschiedenen Regionen der Steiermark so alles passiert. Informationen aus allererster Hand erhalten rund 130.000 steirische Haushalte mit der bundesweiten Rotkreuz-Zeitung Das Rote Kreuz. Alle unterstützenden Mitglieder, Förderer, Mitarbeiter und Freunde des Roten Kreuzes werden auf diesem Weg über die Leistungen und Aktivitäten des Roten Kreuzes im In- und Ausland informiert. Nicht zuletzt sorgt die Zeitung auch dafür, dass die Wartezeiten bei den Ärzten, Anwälten und Notaren durch sinnvollen und interessanten Lesestoff verkürzt werden: 3000 Wartezimmer im ganzen Land bieten Das Rote Kreuz ihren Patienten und Klienten als Information an. Vier Seiten der Zeitung, die österreichweit eine Auflage von etwa 750.000 Stück hat, sind dabei für Berichte aus der Steiermark reserviert. Für die Rotkreuz-Helfer steht zusätzlich die Mitarbeiterzeitung Aktuell Professionell bereit, der die Aufgabe zukommt, Rotkreuz-intern für den entsprechenden Informationsfluss zu sorgen. Besonderer Wert wird dabei auf die Fortbildung gelegt, der sich die Zeitung in einem eigenen Teil widmet. Die Zeitung erscheint vierteljährlich mit einer Auflage von 15.000 Stück. Jeder einzelne Rotkreuz-Mitarbeiter und auch steirische Ärzte und politische Verantwortungsträger können sich so über die wichtigsten Internas informieren. www.st.roteskreuz.at 45

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BAUBERICHT Auch das richtige Umfeld bringt Motivation Feldbach Der Neubau des Bezirksstellengebäudes konnte abgeschlossen werden. In einer würdigen Eröffnungsfeier am 6. Mai 2006 wurde das Einsatz- und Begegnungszentrum seiner Bestimmung übergeben. Die Gesamtbaukosten betrugen rund 3,5 Millionen Euro. Die Gemeinden des Bezirkes haben sich mit etwa 800.000 Euro an den Kosten beteiligt. Durch eine Spendenaktion wurden 150.000 Euro seitens der Bevölkerung beigesteuert. Knittelfeld Ebenfalls fertig gestellt wurde der Zu- und Umbau der Bezirksstelle Knittelfeld. Das äußerst kostengünstig erworbene Nachbargebäude, ein ehemaliges Hotel, wurde sowie das bestehende Bezirksstellengebäude durch einen sehr hohen Anteil an Eigenleistungen den Rotkreuz-Ansprüchen gerecht adaptiert. Die Gesamtkosten für den Ankauf und die nötigen Umbauarbeiten betrugen rund 1,4 Millionen Euro. Am 10. Juni 2006 erfolgte die feierliche Einweihung. Eisenerz Die dringend notwendigen Um- und Zubauarbeiten für das Gebäude der Bezirksstelle Eisenerz schritten im Berichtsjahr zügig voran. Die Kosten werden etwa 940.000 Euro betragen. Hartberg In Stubenberg wird ein neues Gebäude samt Sozialzentrum für die Rotkreuz-Ortsstelle errichtet. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 900.000 Euro. Die Fertigstellung ist für den Herbst 2007 geplant. Für die Errichtung der Einsatzzentren der Bezirksstellen Leoben, Mariazell und Radkersburg wurden konstruktive Verhandlungen und Planungen durchgeführt. www.st.roteskreuz.at 47

Sachaufwand - Kosten je km im RKT-Dienst 2006 48

WIRTSCHAFTSWESEN www.st.roteskreuz.at 49

Personalaufwand - Kosten je km im RKT-Dienst 2006 50

Gesamt-Betriebskosten je km im RKT-Dienst 2006 www.st.roteskreuz.at 51

BEZIRKSSTELLEN Bruck/Mur 8600 Bruck/Mur Th. Körner-Straße 19b 03862/51144 Ortsstelle: Bruck/Mur, Breitenau Bezirksstellenleiter: OMR Dr. Hermann Zsizsik Bezirksgeschäftsführer: Helmut Durchlaufer Deutschlandsberg 8530 Deutschlandsberg Radlpaßstraße 31 03462/2144-0 Ortsstellen: Eibiswald, Lannach, Pölfing- Brunn, Stainz, St. Josef, St. Peter/Sulmtal, St. Stefan/Stainz Bezirksstellenleiter: Dr. Christoph Klauser Bezirksgeschäftsführer: Dir. Claus Zotter Eisenerz 8790 Eisenerz Radmeisterstraße 1 03848/2244 Ortsstellen: Altenmarkt, Großreifling 52 Bezirksstellenleiter: Dr. Josef Bernd Lamprecht Bezirksgeschäftsführer: Erwin Schume

BEZIRKSSTELLEN Feldbach 8330 Feldbach Schillerstraße 57 03152/2844, 5900 Ortsstellen: Bad Gleichenberg, Fehring, Feldbach, Gnas, Kirchbach, Kirchberg/Raab, St. Stefan/R. Bezirksstellenleiter: MR Prim. Dr. Alois Mödritscher Bezirksgeschäftsführer: Andreas Mittendrein Fürstenfeld 8280 Fürstenfeld Felberweg 4 03382/52244 Ortsstellen: Burgau, Ilz Bezirksstellenleiter: Bgm. Gregor Löffler Bezirksgeschäftsführer: Andreas Mittendrein Graz-Stadt 8010 Graz-Stadt Münzgrabenstraße 151 0316/471555-0 Bezirksstellenleiter: Dkfm. Christopher Leucht Bezirksgeschäftsführer: Martin Kuchenmeister www.st.roteskreuz.at 53