Umwelterklärung 2010. der Sandoz GmbH für die Standorte Kundl, Schaftenau und Biozym GmbH



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Transkript:

Umwelterklärung 2010 der Sandoz GmbH für die Standorte Kundl, Schaftenau und Biozym GmbH

Inhalt 1. Das Unternehmen 5 Unternehmensprofil 6 Highlights der letzten Monate 8 Wichtige Begriffe aus der Sandoz-Welt 10 Die Standorte der Sandoz GmbH 12 Eine Übersicht der relevanten 14 Produktionsprozesse 2. Corporate Citizenship 16 Die vier Säulen der Corporate Citizenship von Novartis 17 Sandoz gewinnt Novartis Energy Excellence Awards 18 Weitere Beispiele für gelebte Verantwortung bei Sandoz 19 Betriebliche Gesundheitsförderung 19 Engagement für Menschen und Gemeinschaften 20 3. Systeme 25 Sandoz Umweltpolitik 26 Sandoz Umweltmanagement 28 4. Umweltrelevante Maßnahmen 30 Produktionsphilosophie 31 Nebenprodukte statt Abfall 31 Lösemittel 32 Alternative Produktionsmethoden 32 Biologische Sicherheit 33 Energieträger & Energieeinsatz 34 Wasser 36 Lagerung 36 Transport 37 Brandschutz 37 Betriebsfeuerwehr 37 Indirekte Umweltaspekte 37 Arbeitssicherheit 21 Sandoz Lehrlingsausbildung 22 Sandoz Mitarbeiterideen 23 Projekt Diversity & Inclusion 23 Umwelt und Öffentlichkeit 24 2 Sandoz GmbH

5. Stoff- und Energieeinsatz 38 Produktionsmenge & Rohstoffe 39 Elektrizität 40 Erdgas/Heizöl 40 Wasser 41 7. HSE-Ziele 47 Stand Erfüllung der Ziele aus den Umwelterklärungen seit 2006 48 Neue Ziele 2010 49 8. Gültigkeitserklärung 50 6. Umweltauswirkungen 42 Abwasser 43 Geruch 44 Staub 44 Verbrennungsgase 45 Abfall 46 Lärm 46 Boden 46 Gedruckt nach der Richtlinie Schadstoffarme Druckerzeugnisse des Österreichischen Umweltzeichens. gugler cross media, Melk; UWZ 609; www.gugler.at Diese Broschüre wurde klimaneutral gedruckt durch den Ankauf von Emmissionsminderungszertifikaten. Kontakt Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Mag. Julia Ager-Gruber, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit Sandoz GmbH, Biochemiestraße 10, 6250 Kundl, Austria Telefon: +43-5338-200-0 Fax: +43-5338-200-460 E-Mail: kundl.austria@sandoz.com www.sandoz.at Redaktionsleitung und Koordination: Dr. Hannes Margreiter Redaktion: Mag. Julia Ager-Gruber Grafisches Konzept: Brigitte Roberts, www.punkt-werbeagentur.at Fotos: Sandoz GmbH, Christoph Ascher, Hermann Nageler, Photocase, Shutterstock Copyright: Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Mai 2010 Umwelterklärung 2010 3

Brief der Geschäftsleitung 17 Jahre Responsible Care, 13 Jahre EMAS, acht Jahre ISO 14.001 und seit drei Jahren OHSAS 18.001. Warum engagiert sich die Sandoz GmbH überhaupt für Gesundheit, Sicherheit und Umwelt? Ernst Meijnders CEO Sandoz GmbH Leiter der globalen Sandoz Business Unit Anti-Infectives Die Arzneimittelherstellung ist zwangsläufig mit Rohstoff-, Energie- und Wasserverbrauch verbunden. Wir fühlen uns verpflichtet, die Umwelt zu schonen, und Sandoz arbeitet daher nach den höchsten Standards, die weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Seit 1996 wurden mehr als 150 Millionen Euro in den Bereich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt investiert. Dazu gehören beispielsweise: die verantwortungsbewusste Gestaltung von Produktionsprozessen, die ökologisch sinnvolle Verwertung von Nebenprodukten, durchdachte geschlossene Systeme und spezielle Recycling-Anlagen für gebrauchte Lösemittelgemische. Eine unserer Prioritäten ist die Senkung des Energieverbrauches, deshalb verfolgen wir ein intensives Energiesparprogramm mit verschiedenen Initiativen. In der vorliegenden Umwelterklärung 2010 können Sie nachvollziehen, was wir bei Sandoz in Österreich in Bezug auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bisher erreicht haben und welche neuen Ziele zur Verbesserung wir uns gesetzt haben. Allerdings soll Ihnen diese Broschüre nicht nur Einblick in umweltrelevante Themen geben, sie wurde auch um wirtschaftliche und gesellschaftlich relevante Themen erweitert. Denn Novartis und damit auch Sandoz will anerkannt sein als ein Unternehmen, das seine Geschäfte nachhaltig führt im wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Sinn. Dieser integrierte Ansatz gesellschaftlicher Verantwortung beginnt für Sandoz ganz klar mit dem Erfolg des Kerngeschäftes. Als ein weltweit führender Generikahersteller beschäftigen wir uns täglich mit Gesundheit. Unser Ziel lautet, Menschen weltweit qualitativ hochwertige und kostengünstige Arzneimittel zur Verfügung zu stellen. Damit möchten wir einerseits mehr Menschen eine medizinische Behandlung zugänglich machen und andererseits helfen wir den Gesundheitssystemen, Kosten zu sparen. Etwa 140 Millionen Arzneimittelpackungen verlassen jährlich das Werk Kundl und tragen dazu bei, Menschen auf der ganzen Welt zu behandeln. Aber auch die Gesundheit unserer eigenen Mitarbeiter ist uns sehr wichtig. So gibt es bei Sandoz ein betriebliches Gesundheitsmanagement, das sich zum Ziel gesetzt hat, das Wohlbefinden der Mitarbeiter am Arbeitsplatz und darüber hinaus zu verbessern. Ausgereifte Systeme sorgen außerdem dafür, dass das Arbeiten bei Sandoz so sicher wie möglich ist. Durch zielgerichtete Maßnahmen konnte die Zahl der Arbeitsunfälle in den letzten Jahren stark reduziert werden. Zudem bemühen wir uns um gute Nachbarschaft in den Gemeinden, in denen unsere Mitarbeitenden und deren Familien leben und arbeiten. Ein Beispiel dafür ist der jährlich stattfindende Tag der Partnerschaft, an dem Novartis-Mitarbeiter weltweit die Möglichkeit erhalten, sich während ihrer Arbeitszeit für Menschen in der Umgebung zu engagieren. Wir sind überzeugt, durch eine verantwortungsbewusste Geschäftsführung zu einer positiven Entwicklung der Gesellschaft beitragen und den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens noch besser sicherstellen zu können. Denn die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung und eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit ergänzen sich gegenseitig. In diesem Sinne hoffen wir, den bereits seit langem bestehenden Dialog weiter fördern zu können, und sind offen für Ihre konstruktiven Anregungen. Mit freundlichen Grüßen, Ernst Meijnders 4 Sandoz GmbH

1. Das Unternehmen Über 60 Jahre Kompetenz für Gesundheit und Lebensqualität: Wachstum und Fortschritt sind bei der Sandoz GmbH eng mit gelebter Verantwortung verbunden. Die österreichische Sandoz GmbH hat ihren Firmensitz in Kundl sowie weitere Standorte in Schaftenau und Wien. Sandoz Österreich gehört zur Sandoz-Gruppe, die eine Division des weltweit agierenden Novartis-Konzerns darstellt. Die neue Portierloge für das Werk Schaftenau mit integriertem Sicherheitszentrum wurde 2009 offiziell eröffnet.

Unternehmensprofil Produktionsanlagen nach dem neuesten Stand der Technik garantieren Arzneimittel in höchster Qualität. Sandoz Division Sandoz, eine Division des Novartis Konzerns, ist ein weltweit führendes Generikaunternehmen, das eine breite Palette an qualitativ hochwertigen und kostengünstigen pharmazeutischen Produkten anbietet, deren Patentschutz abgelaufen ist. Derzeit verfügt Sandoz über ein Portfolio von weltweit etwa 1000 Wirkstoffen, die in über 130 Ländern vermarktet werden. Zu den wichtigsten Produktgruppen zählen Antibiotika, Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Magen-Darm-Medikamente, Herz- Kreislauf-Therapien sowie Hormonbehand lungen. Sandoz entwickelt, produziert und vermarktet diese Arzneimittel neben pharmazeutischen und biotechnologischen Wirk stoffen und Anti-Infektiva. Im Jahr 2009 beschäftigte Sandoz rund 23.000 Mitarbeiter weltweit und verzeichnete einen Umsatz von 7,5 Milliarden US-Dollar. Sandoz Österreich Die Sandoz GmbH entwickelt, erzeugt und vermarktet mit ihren drei Standorten Kundl, Schaftenau und Wien generische Arzneien sowie eine breite Palette pharmazeutischer und biotechnologischer Wirkstoffe. Die Sandoz GmbH ist heute der einzige bedeutende Produzent von Penicillin und der größte Anbieter von Antibiotika-Wirkstoffen in der westlichen Welt. Mit den Wirkstoffen der österreichischen Sandoz GmbH können jährlich eine Milliarde Patienten gegen bakterielle Infektionskrankheiten behandelt werden. Pro Jahr verlassen ca. 140 Millionen Arzneimittel-Packungen das Werk Kundl, die in über hundert Ländern eingesetzt werden. 6 Sandoz GmbH

Führend bei differenzierten Produkten Die Sandoz GmbH beschäftigte mit 31.12.2009 2866 Mitarbeiter. Mehr als 600 davon sind in Forschung und Entwicklung tätig. Mit ihrem Know-how und ihrer Innovationskraft entwickeln sie Arzneimittel mit neuen, verbesserten Darreichungsformen. Diese sogenannten differenzierten Produkte basieren entweder auf pharmazeutischen Wirkstoffen, mit deren Herstellung besondere Herausforderungen verbunden sind, oder erfordern spezielle Formulierungen oder Technologien. Die Palette der Spezialprodukte reicht von Implantaten und Retard-Tabletten über Transdermalpflaster bis zu Inhalatoren. Die Ausrichtung auf schwierig herzustellende Produkte gipfelt in den sogenannten Biosimilars 1), den Folgeversionen von bereits zugelassenen biotechnologisch hergestellten Medikamenten. für mehr als ein Biosimilar-Produkt besitzt zwei davon werden an den Tiroler Standorten in Kundl und Schaftenau hergestellt. Diese Innovationen sind nur mit modernster Technik möglich: Seit 1996 hat die Sandoz GmbH um rund 800 Millionen Euro erweitert und modernisiert, davon flossen etwa 150 Millionen in den Umweltschutz. Zusammen mit strengen Arbeitsvorschriften garantieren diese Investitionen eine Produktqualität, die von Gesundheitsbehörden in der ganzen Welt anerkannt wird. Die Geschäftsführung der Sandoz GmbH Pionier bei Biosimilars Kundl und Schaftenau, die beiden Tiroler Standorte, entwickeln und produzieren schon seit vielen Jahrzehnten biotechnologische Arzneimittel und gelten hier als Kompetenzzentren innerhalb der Sandoz- und Novartis-Gruppe. Sie erzeugen Wirkstoffe nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern auch für andere Pharma- und Biotech-Unternehmen. Diese jahrzehntelange Erfahrung bildet auch Ir. Ernst Meijnders, Vorsitzender der Geschäftsführung der Sandoz GmbH sowie Leiter der globalen Geschäftseinheit Anti-Infectives Mag. Hubert Hirzinger, Leiter Finanzen und Administration Dr. Peter Gasteiger, Personalleiter Sandoz GmbH sowie Global Head HR Anti-Infectives & Oncology Injectables die Grundlage für das Geschäftsfeld der Biosimilars, einem Zukunftsmarkt im Gesundheitswesen. Und Sandoz gehört hier zu den Pionieren: Ein menschliches Wachstumshormon von Sandoz wurde 2006 als erstes Biosimilar für den europäischen und US-amerikanischen Markt zugelassen. Mit den Zulassungen von zwei weiteren Biosimilars in den Jahren 2007 und 2009 erreichte das Unternehmen wichtige Meilensteine im Rahmen seines Engagements, den Patienten qualitativ hochwertige und kostengünstige biologische Arzneimittel zur Verfügung zu stellen. Sandoz ist damit das Mag. Hannes Teissl, Head Commercial Operations Anti-Infectives Dr. Günter Stempfer, Head Biopharmaceuticals Operations Kundl einzige Unternehmen weltweit, das eine Zulassung 1) Mehr Infos zum Begriff Biosimilar finden Sie auf Seite 10. 1. Das Unternehmen 7

Highlights der letzten Monate Schlechtes Wetter, gute Stimmung! So lässt sich die Atmosphäre beim Tag der offenen Tür am 17. Oktober am Werksgelände in Schaftenau auf den Punkt bringen. Tag der offenen Tür in Schaftenau Insgesamt 1800 Besucher folgten am 17. Oktober 2009 der Einladung der Sandoz GmbH zum Tag der offenen Tür in Schaftenau. Unter dem Motto Hereinspaziert ein Standort öffnet sich wurde der Öffentlichkeit die Möglichkeit geboten, sich den Standort Schaftenau aus nächster Nähe anzusehen und einen Einblick in die Welt eines führenden Arzneimittelherstellers zu gewinnen. Neben zahlreichen Informationsgelegenheiten und Führungen durch die Produktionsanlagen war ein buntes Rahmenprogramm mit Künstlerdarbietungen und Unterhaltung für die kleinen Gäste geboten. Die einzelnen Abteilungen präsentierten sich an verschiedenen Infoständen. So erhielten die Besucher Informationen zu den Produkten, die in Schaftenau hergestellt werden, sowie den damit verbundenen Technologien. Die Lehrlingsabteilung führte spektakuläre Versuche vor und informierte Interessierte über die einzelnen Lehrberufe, die bei Sandoz erlernt werden können. Themen wie Umweltschutz, Arbeitssicherheit, der effiziente Umgang mit Energie und der neu etablierte Bereich Betriebliche Gesundheitsförderung wurden am Infostand Gesundheit, Sicherheit, Umwelt präsentiert. Viele Kinder nutzten außerdem die Gelegenheit, eine Runde in einem der Einsatzfahrzeuge der Betriebsfeuerwehr Sandoz Schaftenau zu drehen. Die Sandoz Werksrettung demonstrierte die korrekte Ausführung von Erste-Hilfe-Maßnahmen, die von den Besuchern dann vor Ort geübt werden konnten. 8 Sandoz GmbH

Ernst Meijnders nahm die Auszeichnung aus den Händen von Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl (links) und dem Strategie-Direktor der FFG, Michael Binder, entgegen. Die Biozym GmbH feierte ihren 25. Geburtstag Am 6. Juli 1984 wurde der Gesellschaftsvertrag zwischen der Sandoz GmbH und der Firma Henkel unterzeichnet und die Biozym GmbH gegründet. Das Ziel: Die Herstellung von biologisch abbaubaren Waschmittel-Enzymen für Henkel. Heute gilt das Joint Venture zwischen der Sandoz GmbH und Henkel als herausragendes Beispiel für eine innovative Partnerschaft zweier unterschiedlicher Industriesparten. Durch die intensive Zusammenarbeit konnte seit dem Lieferbeginn 1986 eine Steigerung der Produktivität um etwa das Zehnfache erreicht werden. 28 Biozym-Mitarbeiter produzieren jährlich ca. 6500 Tonnen Enzymprodukte für Henkel, die sich in namhaften Produkten wie beispielsweise Persil Megaperls wieder finden. Im August 2009 fand in Kundl eine Feierlichkeit zum 25-jährigen Jubiläum des erfolgreichen Joint Ventures statt. Zu diesem Anlass erhielt Albrecht Woeste, langjähriger Vorsitzender des Aufsichtsrates der Firma Henkel, eine besondere Auszeichnung. Albrecht Woeste hat die Biozym GmbH mit der damaligen Biochemie gegründet und die Erfolgsgeschichte über all die Jahre federführend mitgeschrieben. Aus den Händen des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter erhielt Albrecht Woeste den Tiroler-Adler-Orden in Gold für seine Verdienste um die langjährige Partnerschaft mit der Sandoz GmbH. Arbeitsplätze durch Innovation : Sandoz GmbH ist Landessieger Tirol 2009 Mit dieser Auszeichnung ehren die Arbeiterkammer (AK) und die Österreichische Forschungsförderungs gesellschaft (FFG) vorbildliche österreichische Unternehmen, die mit ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen leisten. Die Urkunde wurde von Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl und dem Strategie-Direktor der FFG, Michael Binder, im Rahmen eines Festaktes in Kundl an Ernst Meijnders, CEO Sandoz GmbH, übergeben. Neue Anlage zur Produktion von Biosimilars eröffnet Investition in den Wachstumsmarkt Biosimilars: Mit einer neuen Anlage in Kundl, der Recombinant Protein Plant 4, können Wirkstoffe zur Produktion von Biopharmazeutika in kleinen Mengen hergestellt werden. 23 Millionen Euro wurden in die neue Anlage investiert, die im September 2009 feierlich eröffnet wurde. DI Albrecht Woeste (Mitte) erhielt den Tiroler-Adler-Orden aus der Hand von Tiroler Landeshauptmann Günther Platter. Ernst Meijnders gratulierte. 1. Das Unternehmen 9

Wichtige Begriffe aus der Sandoz-Welt Generika Generika sind die Nachfolgeprodukte von Arzneien, deren Patentschutz abgelaufen ist. Die generischen Medikamente sind genauso wirksam wie das Original, aber wesentlich preiswerter. Die sogenannte Bioäquivalenz-Studie belegt, dass generische Arzneien mit den Originalen therapeutisch austauschbar sind. Diese klinische Vergleichsstudie garantiert den gleichen Wirkstoff die gleiche Dosierung die gleiche Wirkung die gleiche Verträglichkeit Neben der Bioäquivalenz muss der Hersteller nachweisen, dass jeder einzelne Schritt bei der Erzeugung den höchsten Qualitätsstandards entspricht. Dies beginnt bei der Herstellung der Wirkstoffe, setzt sich fort in laufenden Qualitätskontrollen während der Produktion und mündet schließlich in der Analyse des Fertigproduktes. Erst wenn alle Kriterien erfüllt sind, stimmt die Zulassungsbehörde der Vermarktung zu. Auch für Generika sind umfassende Entwicklungsarbeiten von mehreren Jahren nötig, allerdings muss die Grundlagenforschung nicht wiederholt werden. Daher können Generika günstiger angeboten werden als Originalprodukte und einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Gesundheitssysteme langfristig bezahlbar zu halten. Sie ermöglichen Regierungen und Kostenträgern bedeutende Kosteneinsparungen und stellen sicher, dass mehr Patienten Zugang zu medizinischer Behandlung erhalten. Nicht zuletzt machen Generika auch finanzielle Mittel frei für innovative Medikamente und neuartige Therapien. Mehr über Generika erfahren Sie unter: www.generikaverband.at Fermentation, Biotechnologie und Gentechnik Der lateinische Ursprung des Wortes fermentum bedeutet nichts anderes als Sauerteig. Unter Fermentation wird heutzutage jede Art technischer Bioreaktion verstanden. Mit Hilfe von Mikroorganismen, wie Bakterien-, Pilz-, Viren- oder Zellkulturen, werden eine ganze Reihe von Produkten in der pharmazeutischen und chemischen Industrie hergestellt. Unter Biotechnologie versteht man den technischen Einsatz biologischer Systeme zur Herstellung für den Menschen nützlicher Substanzen. Das sind zum Beispiel Arzneimittel, landwirtschaftliche Produkte, Hilfsstoffe für Arznei-, Lebensmittel- und Werkstoffindustrie und Biokatalysatoren. Die Gentechnik oder Molekulargenetik ist jener Teilbereich der Biotechnologie, in dem das Erbgut lebender Organismen mit speziellen Arbeitsmethoden gezielt verändert wird, um diesen neue oder verbesserte Eigenschaften zu verleihen. Sandoz setzt klassische und moderne Arbeitsmethoden ein. Generelles Kennzeichen dieser biotechnologischen Produktion ist, dass sie in wässrigen Lösungen, mit nachwachsenden landwirtschaftlichen Rohstoffen und bei geringen Drücken abläuft. Biosimilars Biosimilars sind die neue Generation von Arzneimitteln und ein Wachstumsmarkt im Gesundheitswesen. Diese Arzneimittel werden für die moderne Medizin immer bedeutender, weil sie die Therapie vieler bisher unheilbarer Krankheiten ermöglichen. Sie können Krebs- oder Stoffwechselerkrankungen heilen bzw. lindern, kommen aber auch bei Hormonmangel zur Anwendung. Beispiele für diese unverzichtbar gewordenen Arzneimittel sind Insulin, Interferone, Interleukine, monoklonale Antikörper oder Wachstumshormone. 10 Sandoz GmbH

Biosimilars sind die Nachfolgeprodukte von komplexen biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln, sogenannten Biopharmazeutika. Das sind komplizierte natürliche Eiweißverbindungen, die im gesunden menschlichen Körper in geringsten Mengen vorhanden sind, deren Mangel aber die Ursache von schweren Krankheiten und Fehlentwicklungen sein kann. Chemisch gesehen sind Biopharmazeutika Eiweiße (Proteine) oder Zuckereiweiße (Glycoproteine), weshalb sie oft auch als therapeutische Proteine bezeichnet werden. Komplexe Entwicklung, Herstellung und Zulassung Die Herstellung von Biosimilars ist mit besonderen Herausforderungen verbunden und erfordert spezielle Technologien. So beträgt die Entwicklungszeit eines Biosimilars bis zur Zulassung in der Regel sieben bis neun Jahre, verglichen mit drei bis vier Jahren bei klassischen Generika. Die Moleküle therapeutischer Proteine sind rund 400 Mal größer als die der Antibiotika wie Penicillin und weisen dementsprechend eine viel komplexere Molekülstruktur auf. Der gesamte Herstellungsprozess ist dadurch sehr sensibel. Übertroffen wird diese Tatsache noch durch die ebenso komplexen regulatorischen Aspekte, die mit der Zulassung von Biosimilars verknüpft sind. Denn ein Identitätsnachweis durch Bioäquivalenzstudien, wie er für die Marktzulassung von Generika erforderlich ist, reicht für Biosimilars nicht aus. Vielmehr muss nachgewiesen werden, dass ein Biosimilar hinsichtlich seiner physikalisch-chemischen Eigenschaften, seiner biologischen Aktivität und Reinheit mit dem originären Referenzprodukt ident ist und dass es eine vergleichbare klinische Sicherheit und Wirksamkeit aufweist. drei zugelassenen Biosimilars ist Sandoz heute das einzige Unternehmen weltweit, das eine Zulassung für mehr als ein Biosimilar besitzt. Antibiotika Von der Definition her sind Antibiotika pharmazeutische Wirkstoffe, die Bakterien in ihrem Stoffwechsel behindern oder sie abtöten. Heute kennt die Wissenschaft bereits mehrere tausend antibiotisch wirksame Substanzen. Die Praxis konzentriert sich auf einige Dutzend Moleküle, die sich im medizinischen Alltag voll bewährt haben. Penicilline und Cefalosporine gehören zur wichtigen Gruppe der sogenannten Beta-Lactam-Antibiotika. Weitere bedeutende Gruppen sind Makrolide, Aminoglycoside, Glycopeptid-Antibiotika, Fluorchinolone und viele mehr. Mit den Wirkstoffen der österreichischen Sandoz GmbH können jährlich eine Milliarde Patienten gegen bakterielle Infektionskrankheiten behandelt werden. Das Produktportfolio umfasst die gesamte Produktionskette vom Basismolekül bis hin zu fertigen Arzneimitteln. Die österreichische Sandoz GmbH ist heute der einzig verbliebene voll integrierte Produzent von Penicillin und der größte Hersteller von Antibiotika in der westlichen Welt. Tacrolimus Sandoz wurde 2009 in den USA zugelassen. Es handelt sich dabei um ein Immunsuppressivum, das zur Verhinderung von Organabstoßungen nach Nieren- und Lebertransplantationen angewendet wird. Die jahrzehntelange Erfahrung von Sandoz auf dem Gebiet der Biotechnologie bildet die Grundlage für den Geschäftsbereich der Biosimilars. Und Sandoz gehört hier zu den Pionieren: Ein menschliches Wachstumshormon von Sandoz konnte 2006 als erstes Biosimilar die strengen Zulassungsbedingungen erfüllen und wurde für den europäischen und US-amerikanischen Markt zugelassen. Mit insgesamt 1. Das Unternehmen 11

Gleich neben dem Prater und der Trabrennbahn gelegen, bietet das Viertel Zwei offene und freund liche Räumlichkeiten für die über 50 Sandoz-Mitarbeiter. Die Standorte der Sandoz GmbH Werk Kundl Das Werk Kundl, die erste und größte Produktionsstätte der Sandoz GmbH, wurde 1946 in den Anlagen der kleinen Bierbrauerei Kundl gegründet. Der Firmenstandort befindet sich am westlichen Ortsrand der Marktgemeinde Kundl (knapp 4000 Einwohner) im unteren Inntal. Die prinzipielle Expansionsrichtung des Werkes verläuft nach Südwesten in einer ländlichen Umgebung. Die maximale Ost-West-Ausdehnung beträgt rund 800 m, jene in Nord-Süd rund 600 m. Das Firmengelände mit aktuell über 270.000 m 2 (davon überbaute Fläche 80.000 m 2 und verdichtete Fläche 115.000 m 2 ) ist verkehrsmäßig durch Inntalautobahn, Bundesstraße und den werkseigenen Bahnanschluss erschlossen. Kundl ist Sitz der Geschäftsleitung der Sandoz GmbH sowie der globalen Sandoz Business Unit Anti-Infectives. Neben den Geschäftsbereichen für Pharmaceuticals (Fertigprodukte), Anti-Infectives (Antibiotika-Wirkstoffe) und Biopharmazeutika sind in Kundl Wirkstoffund Pharmaproduktion, Logistik, Ingenieurtechnik, Forschung und Entwicklung, Registrierung, Qualitätssicherung sowie eine Reihe administrativer Funktionen beheimatet. Das Produktionsportfolio umfasst Antibiotika sowie biotechnologisch hergestellte Biopharmazeutika. Insgesamt sind im Werk Kundl etwa 2500 Mitarbeiter beschäftigt. Hinzu kommen noch einige hundert externe Mitarbeiter von Personalbereitstellungsunternehmen, Bau-, Instandhaltungs- und Ingenieurbetrieben. Werk Schaftenau Der zweite Produktionsstandort der österreichischen Sandoz GmbH befindet sich in der Gemeinde Langkampfen, nahe bei Kufstein, und umfasst 200.000 m 2 (davon überbaute Fläche 16.000 m 2 und verdichtete Fläche 37.000 m 2 ). Das Werksgelände befindet sich südlich des geschlossenen Ortsgebietes zwischen der Landesstraße und der Eisenbahn. Die maximale Ausdehnung des umzäunten Werksgeländes beträgt in Ost-West-Richtung etwa 400 und Nord-Süd etwa 300 m. Industrielle Anfänge von Vorgängerfirmen reichen bis in das Jahr 1928 zurück. Das Areal in Schaftenau wurde 1958 durch Sandoz (Biochemie) er- 12 Sandoz GmbH

Werk Schaftenau mit Sandostatin-Anlage und dem Gießenbach worben und erfuhr 1976 durch die Verlegung und Errichtung von Produktionsanlagen der früheren Sanabo GmbH von Wien nach Schaftenau eine bedeutende Erweiterung. Seit den 1990er Jahren erfolgten kontinuierlich weitere signifikante Investitionen, 2004 wurde die modernste Zellkulturanlage Europas zur Produktion von rekombinanten Proteinen in Schaftenau eröffnet und bereits 2005 weiter ausgebaut. 2008 wurde die dritte Zellkulturlinie feierlich eröffnet. Rund 280 Mitarbeiter sind heute an diesem Standort beschäftigt. In Schaftenau werden Enzyme, Hormone und modernste biopharmazeutische Substanzen erzeugt. Vertriebsniederlassung Wien Die Marketing- und Vertriebsniederlassung von Sandoz Österreich befindet sich in Wien. Am Areal des Viertel Zwei -Bürokomplexes sind die Geschäftsaktivitäten von Sandoz, Hexal und 1A Pharma für den österreichischen Heimmarkt zusammengefasst. Etwa 100 Mitarbeiter (davon 70 im Außendienst) werden von Wien aus koordiniert. Biozym GmbH Die im Werk Kundl integrierte Biozym GmbH ist ein herausragendes Beispiel für eine innovative Partnerschaft zweier unterschiedlicher Industriesparten. Das Joint Venture zwischen der Henkel KGaA und der Sandoz GmbH hat sich auf die Herstellung von verschiedenen biologisch abbaubaren Waschmittelenzymen spezialisiert. Die Waschmittelenzyme, meist Proteasen, werden in den Fermentationsanlagen von Sandoz erzeugt und über eine molchbare 1) Leitung direkt zur Biozym GmbH befördert. Dort werden die Enzyme aus dem Produktionsbrei isoliert, gereinigt und zu staubfreien Granulaten und Flüssigprodukten konfektioniert. 28 Mitarbeiter arbeiten in drei Schichten, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Die von der Biozym GmbH hergestellten Produkte werden in großen Verpackungseinheiten zu Verarbeitungsbetrieben der Henkel KGaA versandt. Dort werden sie modernen Vollwaschmitteln zugesetzt. Der mit diesen Enzymen erzielte Wascheffekt lässt sich mit Chemikalien nicht erreichen. Überdies sind Waschmittel, die Enzyme enthalten, leichter biologisch abbaubar, sodass die Umweltbelastung in den letzten Jahren kontinuierlich gesenkt werden konnte. Vor kurzem feierte die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Sandoz und Henkel ihr 25-jähriges Bestehen. Mehr dazu können Sie auf Seite 9 nachlesen. Der Standort Kundl aus der Vogelperspektive: Das Firmengelände umfasst mittlerweile mehr als 270.000 m 2. 1) Molchen bedeutet das Durchschieben eines genau passenden Pfropfens durch die Leitung. 1. Das Unternehmen 13

Eine Übersicht der relevanten Produktionsprozesse Bei den meisten eingesetzten Produktionsverfahren ist prinzipiell zwischen einer biologischen Stufe, der Aufarbeitung zu den Wirkstoffen sowie häufig nachfolgenden physikalischen und chemischen Stufen zu unterscheiden. Die Herstellverfahren in der biologischen Stufe verlaufen in wässrigen Lösungen bei geringen Temperaturen und normalem Druck. In den Aufarbeitungsanlagen erfolgt die Isolierung und Reinigung des Wirkstoffes. Hier werden speziell in der Antibiotika-Produktion große Mengen organischer Lösemittel, wie zum Beispiel Essigsäure-Verbindungen oder Alkohole, benötigt. Die chemischen Syntheseanlagen zur Veredelung der primär gewonnenen Wirkstoffe arbeiten zum Teil mit leicht erhöhten Temperaturen sowie unter Zuhilfenahme von Katalysatoren. oder Bakterien), die in großen Stahlbehältern unter ständiger Rührung sowie der Zugabe von landwirtschaftlichen Rohstoffen und steriler Luft gezüchtet werden. Die Wirkstoffe müssen anschließend aus dieser Fermentationsbrühe in nachfolgenden Aufarbeitungsanlagen isoliert und gereinigt werden. Die Mikroorganismen werden sowohl mit klassischen als auch molekulargenetischen Arbeitsmethoden laufend auf höhere Produktivität optimiert. Dabei erzeugte Produktgruppen: Antibiotika: Penicillin V, Cefalosporin C, Pleuromulin Proteine: Diverse Humanproteine Enzyme: Spaltenzyme als Katalysatoren zum Ersatz von chemischen Spaltungsprozessen, z. B. in der Weiterverarbeitung von Antibiotika; Waschmittel-Enzyme zur umweltverträglichen Entfernung von Verunreinigungen. Auf beiden Werksgeländen befinden sich wei ters Anlagen zur Herstellung von Mischungen, zur Abfüllung und Lagerung von Rohstoffen, Zwischenund Fertigprodukten. Umfangreiche Anlagen dienen der Abluft- und Abwasserreinigung. Weiters helfen Recycling-Einrichtungen, die Rohstoffzukäufe und Abfallströme stark zu verringern. Einzelheiten siehe Kapitel Umweltrelevante Maßnahmen ab Seite 30. Wirkstoffproduktion Fermentation Dabei werden Wirkstoffe mit Hilfe von Kleinstlebewesen hergestellt (wie Schimmelpilzen Aufarbeitungsprozesse Isolierung und Reinigung der gewünschten Wirkstoffe aus der Fermentationsbrühe. Chemische Verfahren: z. B. Extraktionsverfahren für Antibiotika Physikalische Verfahren: z. B. für Proteine Biologische Trennverfahren aus natürlichen Geweben Gewinnung von pharmazeutisch wirksamen Enzymen wie Heparin und Pankreatin aus natürlichen Quellen wie der Mucosa (Darmschleimhaut) bzw. Bauchspeicheldrüsen von Schweinen (Werk Schaftenau). 14 Sandoz GmbH

Chemische Synthese z. B. Veredelung von Antibiotika (Werk Kundl) Die aus der Fermentationsbrühe isolierten und gereinigten Antibiotika-Wirkstoffe können entweder direkt für die pharmazeutische Endfertigung eingesetzt werden (z. B. Penicillin) oder zu noch höherwertigen Pharmazeutika weiterverarbeitet werden. Dazu muss vom Basismolekül zuerst eine Seitenkette abgespalten werden. Diese Spaltung erfolgt entweder enzymatisch bei Penicillinen oder chemisch bei Cefalosporinen. Anschließend wird durch chemische Synthese eine neue Seitenkette angefügt. Dadurch ergeben sich eine Reihe weiterer Antibiotika mit unterschiedlichen Wirkungsspektren (verschiedene Zwischenprodukte und Wirkstoffe aus der Gruppe der Cefalosporin-Antibiotika). z. B. Schilddrüsen-Hormone (Werk Schaftenau) Diese sogenannten Thyronine (Levothyroxin-Natrium und Liothyronin) werden seit ca. 30 Jahren in Schaftenau produziert. Aus der produzierten Jahresmenge von ca. 1000 Kilogramm Wirkstoff können auf Grund der hohen Aktivität der Hormone zehn Milliarden Tabletten produziert werden, was in etwa der Hälfte des Weltbedarfs entspricht. Andere chemische und physikalische Verfahren Sterilfällung Das ist das Abscheiden eines gelösten Stoffes aus einer Lösung in einem sterilen Produktions umfeld. Durch chemische Reaktionen wird die gewünschte Verbindung als fester Niederschlag gewonnen. Diese Produktionsmethode wird zur Erzeugung steriler, injektabler Penicilline und Cefalosporine angewandt. Granulierung Durch dieses physikalische Verfahren wird kompaktes, nicht rieselfähiges Pulver zu leicht rieselfähigen Körnchen geformt. Damit wird die Herstellung pharmazeutischer Darreichungsformen wesentlich erleichtert (Dosiergenauigkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit etc.). Pharmazeutische Produktion (Galenik) In der pharmazeutischen Produktion werden die erzeugten Wirkstoffe unter Beifügung von Hilfsstoffen zu fertigen Arzneimitteln in unterschiedlichsten Darreichungsformen weiterverarbeitet: feste galenische Formen: Granulate, (Film-)Tabletten, Kapseln flüssige galenische Formen: Säfte, Lösungen, Suspensionen sterile galenische Formen: Durchstichfläschchen Der Arzneiform und ihrer Verpackung kommt neben dem eigentlichen Wirkstoff eine hohe Bedeutung für die Wirksamkeit des Arzneimittels zu. Sie bestimmt wesentlich Geschwindigkeit, Dauer und Ort der Wirkstofffreisetzung sowie Haltbarkeit und Lagerfähigkeit. Im deutschsprachigen Raum wird die Pharmaproduktion bzw. Pharma technologie von Fachleuten gerne als Galenik bezeichnet, benannt nach Galen, dem berühmten griechischen Arzt der Antike. 1. Das Unternehmen 15

2. Corporate Citizenship Eine zukunftsfähige Welt wird häufig daran gemessen, wie sehr wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte in ihrer nachhaltigen Wirkung berücksichtigt werden.

Die vier Säulen der Corporate Citizenship bei Novartis Novartis, und damit auch Sandoz, will als ein Unternehmen anerkannt werden, das diese Verantwortung ernst nimmt, und räumt daher Corporate Citizenship hohe Priorität ein. Gesellschaftliche Verantwortung beginnt bei Novartis mit dem Erfolg des Kerngeschäfts. Im Jahr 2009 wurden über 930 Millionen Menschen in aller Welt mit Medikamenten und Impfstoffen von Novartis behandelt und geschützt. Innovation ist Voraussetzung dafür, dass wir das Leben von Menschen verändern können. Gleichzeitig wollen wir aber auch ethische Standards wahren und unser Geschäft auf verantwortungsbewusste und nachhaltige Weise führen. Corporate Citizenship beruht bei Novartis auf vier Säulen: Patienten, Unternehmensethik, Menschen und Gemeinschaften, Umweltschutz. Patienten: Novartis besitzt ein einzigartiges Portfolio, das die sich wandelnden Bedürfnisse der Patienten und der Gesellschaft optimal erfüllt: innovative Medikamente, Generika, Impfstoffe, Diagnostika sowie rezeptfreie Medikamente. Novartis will die Leiden kranker Menschen lindern und ihre Lebensqualität verbessern. Das gilt auch für Patienten, die sich eine Behandlung nicht leisten können: 2009 wurden mit Patientenhilfsprogrammen im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar 79,5 Millionen Patienten erreicht. Unternehmensethik: Der Novartis-Verhaltenskodex setzt Standards für das ethische Verhalten der Mitarbeiter und bestimmt sämtliche Aktivitäten des Unternehmens. Wir wollen auf integre Weise eine erstklassige Performance erzielen. Mitarbeitende und Gemeinschaften: Novartis will den Mitarbeitenden größtmögliche Sicherheit am Arbeitsplatz bieten und ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden fördern. Zudem bemüht sich Novartis um gute Nachbarschaft in den Gemeinden, in denen Mitarbeitende und ihre Familien leben und arbeiten. Gesundheit, Sicherheit und Umwelt: Novartis legt daher großen Wert auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen, auf eine rigorose Kontrolle der Abfallmengen und Treibhausgasemissionen sowie auf Energieeffizienz. Wenn Sie mehr über die Corporate- Citizenship-Philosophie von Novartis erfahren wollen, besuchen Sie bitte www.novartis.at oder www.novartis.com. Corporate Citizenship Corporate Citizenship ist für Novartis nicht nur ein integraler Bestandteil seiner Geschäfts tätigkeit, sondern auch ein Schlüssel zum Erfolg. Wir sind überzeugt, dass wir unseren wirtschaftlichen Verpflichtungen besser nachkommen können, wenn wir dabei die Menschenrechte achten und sozialverträglich und ökologisch nachhaltig handeln. Geschäfts erfolg und soziale Verantwortung gehen Hand in Hand, mehr noch, sie bedingen einander. Novartis Jahresbericht 2009 2. Corporate Citizenship 17

Sandoz GmbH gewinnt zwei Energy Excellence Awards 2009 Mit diesem globalen Award-Programm wird das Engagement der Novartis-Konzernunternehmen zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz und zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen gewürdigt. Novartis verfolgt im Hinblick auf Energieeinsparungen und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ehrgeizige Ziele, die sich am Kyoto-Protokoll orientieren. Das Programm ist ein fester Bestandteil der Bestrebungen von Novartis, ihre CO 2 -Emissionen zu reduzieren. 2009 konnte mit weltweit 69 eingereichten Projekten ein neuer Teilnehmerrekord bei den Novartis Energy Excellence Awards erreicht werden. Zehn Einreichungen kamen dabei von Mitarbeitern der Standorte Kundl und Schaftenau. Von den in insgesamt sechs Kategorien vergebenen Energy Awards ist es den Teilnehmern der Sandoz GmbH gelungen, gleich in zwei Kategorien die begehrten Preise zu gewinnen. Nach den Auszeichnungen in den Jahren 2004, 2006 und 2008 konnte damit die Erfolgsgeschichte auf dem Gebiet des effizienten Energieeinsatzes nahtlos fortgesetzt werden. Die Gewinner: Energy Management Award für die Site Energy Task Force Georg Fuchs, Manfred Paulitsch, Konrad Kröll (Sandoz Kundl, Österreich): Eine dreiköpfige Expertengruppe wurde gegründet, um die Energieeffizienz zu verbessern. Nach einer umfassenden Analyse des aktuellen Energieverbrauchs am Standort Kundl erstellte die Gruppe eine Aktionsliste zur Prüfung aller relevanten energieverbrauchenden Gebäude am Standort. Unterstützt wurde das Team dabei von den jeweiligen Spezialisten aus der zentralen Medienversorgung und aus den Produktionsbetrieben. Es wurde ein Zweijahresprogramm mit mehr als 60 Einzelmaßnahmen (Projekten) entwickelt, die bis 2010 zu einer Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs um zehn Prozent führen. Energy Efficient Process Award für die Energieoptimierung Isopropanol Destillation Walter Rejhons, Simon Huber (Sandoz Kundl, Österreich): Das Energiesparprojekt von Walter Rejhons und Simon Huber zur Optimierung der Destillierungssäulen für flüssiges Isopropanol wurde von der Jury als hervorragendes Beispiel für kleine und clevere Energiesparmaßnahmen ausgezeichnet. Insgesamt ist es im Laufe des Projektes gelungen, mit geringen Investitionen den Energieverbrauch pro destilliertem Kilogramm Isopropanol um etwa 20 Prozent zu senken. Die Energy-Awards-Gewinner der Sandoz GmbH bei der offiziellen Auszeichnung in der Novartis-Zentrale in Basel. 18 Sandoz GmbH

Auch das Team der Sandoz Werksambulanz wurde in die Betriebliche Gesundheitsförderung eingegliedert und um drei Mitarbeiterinnen erweitert. Damit wurde den gesteigerten Anforderungen im Bereich der Arbeitsmedizin Sorge getragen. Beispiele für gelebte Verantwortung bei Sandoz Wir wollen in dieser Umwelterklärung der Sandoz GmbH zusätzlich aktuelle Schwerpunktthemen aufgreifen, die auch über reine Umweltschutzaspekte hinausgehen, aber dennoch untrennbar mit dem Bereich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt verbunden sind. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele, wie Sandoz und die Mitarbeiter soziale Verantwortung leben. Betriebliche Gesundheitsförderung Fit für s Leben Unter dem Motto Fit für s Leben wurde 2008 die Betriebliche Gesundheitsförderung bei Sandoz gestartet. Sandoz setzt sich nämlich nicht nur für die Gesundheit von Menschen weltweit, sondern auch für die der eigenen Mitarbeiter ein. Das Ziel lautet, den Mitarbeitern eine eigenständige Förderung ihrer Gesundheit zu ermöglichen. Zweifellos ist dabei die körperliche Fitness sehr wichtig, aber es bleibt nicht bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung allein: Dem Konzept liegt vielmehr ein ganzheitliches Menschenbild zugrunde, das die Aspekte Bewegung, Ernährung, Entspannung, Ergonomie und Vorsorge mit einbezieht. Dadurch will Sandoz zu einer Verbesserung des Wohlbefindens der Mitarbeiter am Arbeitsplatz, aber auch darüber hinaus beitragen. Um die gesundheitsfördernden Maßnahmen noch professioneller umsetzen zu können, wurde 2009 ein eigener Bereich, Betriebliches Gesundheitsmanagement, geschaffen. Neben der allgemeinen Gesundheitsförderung werden in diesem Bereich auch die Arbeitsmedizin, die Ergonomie und der medizinische Teil der Betriebshygiene zusammengefasst. Ziel der Betrieblichen Gesundheitsförderung ist es, Rahmenbedingungen zu fördern, die ein gesundes Arbeiten sicherstellen. Die Förderung der Gesundheit ist aber auch ein Zeichen der Verantwortung und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern. Gesunde und zufriedene Mitarbeiter schaffen nicht nur ein gutes und produktives Betriebsklima, sondern sichern auf diesem Weg langfristig den wirtschaftlichen Erfolg von Sandoz. Betriebliche Gesundheitsförderung ist daher eine Investition in die Zukunft der Mitarbeiter und des Unternehmens. Ernst Meijnders, CEO Sandoz GmbH 2. Corporate Citizenship 19

Werkslauf 2009 Am Tag der Partnerschaft 2009 unterstützten Sandoz-Mitarbeiter zwölf gemeinnützige Projekte. Tag der Partnerschaft Jährlich engagieren sich weltweit Mitarbeiter von Novartis und damit auch von Sandoz zugunsten der Gemeinschaft. An diesem Tag der Partnerschaft bietet Novartis seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, anstelle des regulären Dienstes soziale Leistungen für die Gemeinschaft zu erbringen, in der wir leben und arbeiten. Novartis will damit jedes Jahr zum Konzerngeburtstag soziales Engagement in den Gemeinden zeigen, die externen Beziehungen pflegen und gleichzeitig auch den internen Teamgeist und Zusammenhalt stärken. Weltweit beteiligen sich an diesem Partnerschaftstag ca. 14.000 Mitarbeiter in über 50 Ländern an verschiedenen Projekten. Auch die Sandoz GmbH beteiligt sich mit großem Engagement am Tag der Partnerschaft: Im Jahr 2009 haben sich über 200 Mitarbeiter zur freiwilligen Teilnahme an Projekten, wie Altenbetreuung, Waldaufforstung oder verschiedenen Ausflügen, beteiligt. Sandoz und Mitarbeiter sammeln für den guten Zweck Sandoz veranstaltete im Jahr 2009 zum dritten Mal einen Rundlauf am Werksgelände in Kundl. Neben dem gesundheitlichen Aspekt stand der soziale Gedanke im Vordergrund: Jeder Teilnehmer entrichtete ein Startgeld von fünf Euro, das dem Roten Kreuz zugute kam. Zusätzlich spendete die Firma Sandoz für jede absolvierte Runde eines Teilnehmers weitere fünf Euro. Über 200 Mitarbeiter beteiligten sich am Werkslauf und dabei war es völlig egal, ob der zwei Kilometer lange Rundlauf gehend oder laufend absolviert wurde. Am Ende konnten 7942 Euro gesammelt und an die Multiple-Sklerose-Kontaktgruppe Kufstein übergeben werden. Novartis und Sandoz helfen Menschen in Not 85.958 Euro für Haiti Weltweit werden von Sandoz und Novartis karitative Projekte unterstützt und soziales Engagement auf unterschiedlichste Art gelebt. Die österreichischen Novartis-Gesellschaften beschlossen deshalb, ab 2001 ihre Ressourcen zu bündeln, um noch effektiver helfen zu können. Seit 2002 besteht daher eine Kooperation mit Make A Wish Austria mit dem Ziel, schwerkranken Kindern einen Herzenswunsch zu erfüllen. Darüber hinaus werden nationale und internationale Hilfsorganisationen bei Notfällen mittels umfangreicher Arzneimittel-Spenden unterstützt. Ein Beispiel dafür ist das verheerende Erdbeben, das Haiti im Jänner 2010 erschüttert hat. Insgesamt wurden von Novartis weltweit als Soforthilfemaßnahme Geld- und Medikamentenspenden im Wert von 2,5 Millionen USD zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurde der Start des sogenannten Novartis Matching Gift Programmes verkündet. Dabei wurden alle Spenden von Novartis-Mitarbeitern an Haiti verdoppelt. Was sich dann getan hat, zeugt von außerordentlich großer Hilfsbereitschaft: So konnten bei Novartis und Sandoz in Österreich 42.979,22 Euro gesammelt werden, das bedeutete, dass nach der Verdoppelung durch Novartis 85.958,44 Euro für Haiti gespendet werden konnten. 20 Sandoz GmbH

Arbeitssicherheit Sandoz bringt mit Sicherheit Licht ins Dunkel Die Zahl der Arbeitsunfälle mit Fernbleiben am Folgetag hat sich bei der Sandoz GmbH von 26 in 2003 auf sieben im Jahr 2009 reduziert. Damit liegt Sandoz wesentlich niedriger als der Industrie-Durchschnitt und ist bestrebt, durch entsprechende Programme und Sicherheitstrainings die Unfallzahlen noch weiter zu reduzieren. Dazu zählen auch Angebote für den Freizeitbereich, wie kostenlose Seminare zur Erkennung von Lawinen-Gefahren oder Fahrradhelme für alle Mitarbeiter. Die technischen Möglichkeiten für optimale Arbeitssicherheit wurden bei Sandoz weitestgehend realisiert. Weitere signifikante Verbesserungen sind nur mehr durch die Verhaltensänderung jedes einzelnen Mitarbeiters in Richtung mehr Sicherheitsbewusstsein zu erreichen. Denn typische Arbeitsunfälle sind heutzutage nicht mehr produktionsbezogene Unfälle, sondern zumeist Stolpern, Leiterunfälle, Schnittverletzungen und ähnliches. Neben umfangreichen Trainings, Sicherheitsbeobachtungen und Gesprächen werden die Mitarbeiter über den Sicherheitszustand im Unternehmen laufend informiert. Über das Sandoz-Intranet und große Plasmaschirme am Werksgelände wird der Sicherheitsstatus für alle Mitarbeiter durch einen virtuellen Sicherheitszug symbolisiert. Jeder Tag freie Fahrt dieses Sicherheitszuges bringt 100 Euro für die Aktion Licht ins Dunkel. Ein Arbeitsunfall mit Fernbleiben am Folgetag unterbricht diese symbolische Fahrt des Sicherheitszuges für eine ganze Woche, danach läuft der Zähler weiter. Sicheres Arbeiten lohnt sich also bei Sandoz doppelt: für den Mitarbeiter und für einen guten Zweck. So konnten 2009 insgesamt 32.000 Euro gesammelt und der Aktion Licht ins Dunkel übergeben werden. Umfangreiche Trainings und Schulungen sorgen bei den Sandoz- Mitarbeitern für ein verstärktes Sicherheitsbewusstsein. 2. Corporate Citizenship 21

Sandoz-Lehrlingsausbildung Start in eine erfolgreiche berufliche Zukunft Sandoz zählt zu den besten Lehrlingsausbildern in der Tiroler Industrie und bietet jedes Jahr bis zu 40 jungen Menschen die Möglichkeit, einen interessanten und abwechslungsreichen Beruf mit besten Zukunftsperspektiven zu erlernen. Rund 30 Prozent der Mitarbeiter in Kundl haben eine Lehre bei Sandoz absolviert und tragen nun mit ihrem Wissen und ihrer Innovationskraft zum Erfolg von Sandoz bei. Zur Wissensvermittlung steht eine eigene Werksschule und ein hervorragendes Ausbilderteam zur Verfügung, das um eine erfolgreiche Ausbildung jedes einzelnen Lehrlings bemüht ist. Das Konzept basiert dabei auf der trialen Ausbildung, welches die Ausbildung durch die Berufsschule, die betriebseigene Werksschule sowie die Ausbildung vor Ort miteinander verbindet und die Lehrlinge optimal auf das spätere Berufsleben vorbereitet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, neben oder nach Abschluss der Lehre die Matura im zweiten Bildungsweg zu absolvieren. Neben einer attraktiven Lehrlingsentschädigung bietet Sandoz jährliche Erfolgsprämien und viele Sozialleistungen eines Großbetriebes. Aktuell werden bei Sandoz in Kundl 125 Lehrlinge in den Sparten Chemielabortechnik, Chemieverfahrenstechnik, Elektrobetriebstechnik, Maschinenmechanik und Pharmatechnologie ausgebildet. 22 Sandoz GmbH

Sandoz Mitarbeiterideen Jeder Betrieb lebt vom Einfallsreichtum seiner Mitarbeiter unter diesem Motto wurde vor mehr als zwölf Jahren das Sandoz Ideenmanagement, kurz MI, eingeführt. Dabei geht es nicht um die großen Zukunftsstrategien, sondern vielmehr um jene vielen kleinen und größeren Ideen, die Abläufe vereinfachen und in weiterer Folge zu großen Einsparungen führen können. Weit über 7000 Ideen sind von den Sandoz-Mitarbeitern bereits eingereicht worden. Die beeindruckende Bilanz belegt auch die hohe wirtschaftliche Bedeutung von MI für Sandoz: Alle bisher umgesetzten Ideen bringen dem Unternehmen einen Nettonutzen von insgesamt über 30 Millionen Euro. Projekt Diversity & Inclusion : Vielfalt als Schlüssel zum Erfolg Menschen unterscheiden sich in vielen Dingen, wie beispielsweise Sprache, Alter, Bildungshintergrund, Erfahrung, Geschlecht, Denkweisen, sozialer Herkunft, Beruf, persönlichen Vorlieben oder Familienstand. Wie im persönlichen Leben auch, ist diese Vielfalt im Unternehmen Reichtum und Herausforderung zugleich. Reichtum deshalb, weil die unterschiedlichen Talente und Fähigkeiten eine besondere Chance für innovative und kreative Lösungen bieten. Die Herausforderung besteht darin, Vielfalt zu schätzen und in unser Denken und Handeln und damit in unsere Unternehmenskultur zu verankern. Deshalb wurde bei Sandoz 2008 die Initiative Diversity & Inclusion, kurz D&I, gestartet. Diversity & Inclusion bedeutet, über den Tellerrand hinauszublicken, denn: Ein von Vielfalt geprägtes Umfeld bringt neue Ideen und schafft Kreativität. Sandoz ist daher überzeugt, mit D&I die Unternehmenskultur zu bereichern und das Zusammenwirken mit Kunden und Geschäftspartnern noch besser gestalten zu können. Deshalb werden weltweit D&I-Initiativen unterstützt und angestoßen. In Österreich liegt der Schwerpunkt vorerst auf Themen wie Kinderbetreuung, flexibler Arbeitsplatz sowie Lebens- und Arbeitszeitmodellen. Letztlich dienen diese Aktivitäten auch dazu, Sandoz als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren sowohl für bestehende als auch für neue Mitarbeiter. Workshops mit Führungskräften zum Thema Arbeitszeitflexibilität im Rahmen der D&I-Initiative 2. Corporate Citizenship 23

Umwelt und Öffentlichkeit Für die Leistungen auf dem Gebiet des verantwortungsvollen Umgangs mit der Umwelt wurden Sandoz Österreich folgende Preise und Auszeichnungen verliehen: REG.NO. AT- 000123 EN ISO 14001 Zertifikat Nr. 20 104 2115 www.tuv.at 1987 Verleihung Grüner Zweig durch die Landesregierung 1993 Erste Responsible Care -Zertifizierung, seither laufend im 3-Jahres-Intervall 1994 Umwelt-Oskar 1995 Verleihung des ETA -Preises der Energiewirtschaft 1997 Auszeichnung mit dem Tiroler Umweltschutzpreis 1997 Erste EMAS-Begutachtung und Eintragung in das Register der umweltgeprüften Standorte (Werke Kundl, Schaftenau und Biozym), seither laufend in jährlichen Intervallen 2004 Novartis Energy Excellence Award 2005 Nachhaltigkeitspreis des Landes Tirol 2006 Novartis Energy Excellence Award 2007 Erste OHSAS 18001 -Zertifizierung, seither laufend in jährlichen Intervallen gemeinsam mit EMAS und ISO 14001 2008 Novartis Energy Excellence Award 2009 Zwei Novartis Energy Excellence Awards und Preisträger der Klimaschutzinitiative klima:aktiv OHSAS 18001 Zertifikat Nr. 20 116 72002083 www.tuv.at 2002 Dritte EMAS-Begutachtung nach EU-Verordnung 761/01, Bestätigung der Eintragung sowie erste Zertifizierung gemäß ISO 14001; vierte Responsible Care -Zertifizierung 24 Sandoz GmbH

3. Systeme für Gesundheit, Sicherheit und Umwelt bei Sandoz GmbH

Managementsysteme bei Sandoz ein Überblick Die Sandoz GmbH betreibt sowohl Qualitäts-, Risiko- als auch Wissensmanagement. Das Qualitätsmanagement der Sandoz GmbH folgt den GMP (Good Manufacturing Practice)-Richtlinien, den Richtlinien der US-FDA (Gesundheitsbehörde USA), den Richtlinien der Europäischen Gesundheitsbehörde und vieler weiterer nationaler Gesundheitsbehörden sowie den Konzernrichtlinien. Bezüglich HSE (Health, Safety, Environment) besteht seit vielen Jahren ein umfassendes Managementsystem. Sandoz HSE-Politik Die Sandoz GmbH ist den Grundgedanken der nachhaltigen Entwicklung und dem Responsible Care -Programm der chemischen Industrie verpflichtet. Das Unternehmen ist eingebunden in die Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltpolitik des Novartis-Konzerns. Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutz (HSE) sind in der Geschäftsstrategie integriert, mit dem Ziel, den Wert des Unternehmens zu vergrößern, die Risiken zu kontrollieren und den guten Ruf zu festigen. Die Sandoz GmbH strebt eine führende Rolle im Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutz an. Daher nimmt das Unternehmen Erwartungen und Bedenken der Öffentlichkeit ernst. gesetzlichen Forderungen und Konzernvorschriften dar. 2. Die Übereinstimmung aller betrieblichen Tätigkeiten mit Gesetzen, Verordnungen, Bescheiden und Konzernvorschriften wird regelmäßig überprüft. 3. Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutz ist eine wesentliche Führungsaufgabe. Die Vorgesetzten nehmen dabei eine entscheidende Vorbildfunktion wahr. 4. HSE ist ein fester Bestandteil der Schulungsmaßnahmen. Damit werden alle Mitarbeiter über HSE-Ziele und Programme informiert und zu bewusstem Verhalten bzw. zur Eigenverantwortung im Rahmen ihrer Tätigkeit angehalten. Zu diesem Zweck gelten als Leitlinien: 1. Die Basis des HSE-Managements stellen die 5. Sandoz will durch die Anwendung der besten verfügbaren und wirtschaftlich 26 Sandoz GmbH