Herzliche willkommen zur 1. Sitzung des Arbeitskreises Neues Gallusheim
Die Erde, auf der wir leben, ist uns Menschen in aller Freiheit anvertraut. Keiner darf sich dieser Gemeinschaftsaufgabe entziehen. Selbst böse Enttäuschungen im Miteinander dürfen uns nicht dazu verführen. Jeder muss sich täglich zu der Pflicht bekehren, zum Gemeinwohl beizutragen Bruder Paulus In diesem Sinne danken wir Ihnen schon jetzt für Ihr heutiges Erscheinen und für Ihre Mitarbeit bei der Weiterentwicklung unserer Gemeinde.
Prognose zur Finanzentwicklung im Bistum Mainz Einer Prognose zufolge, die für das Bistum Mainz erstellt wurde, werde das Kirchensteueraufkommen bis zum Jahr 2034 im günstigsten Fall um rund 30 Prozent, im ungünstigsten Fall um über 50 Prozent sinken. "Der eklatante Schwund der Altersgruppe zwischen 30 und 65 Jahren im Zeitraum bis 2034 zeigt, dass die in Zukunft aus dem Erwerbsleben Ausscheidenden im wesentlich geringeren Maße durch die nachwachsende jüngere Generation ersetzt werden. Für die Kirche heißt das: Schon rein demographisch verlieren die Kirchen in erblichem Maße Mitglieder und Steuerzahler", hob Karst hervor. Und weiter: "Die erfreuliche Entwicklung dieses und des nächsten Jahres bietet die Chance, dass wir rechtzeitig Vorsorge treffen können für die weniger erfreuliche Entwicklung der kommenden Jahrzehnte." Quelle: www.katholisch.de 18.12.2006...Vergleicht man diese Summe mit dem voraussichtlichen Ergebnis 2008, so ergeben sich eine von der Finanzverwaltung der Diozöse geschätzte Minderung der Kirchensteuereinnahmen von 5,8 Prozent für das Jahr 2009 Mein Appell ist, dass uns das nicht davon abhält, die Herausforderungen der nächsten 25 Jahre schon jetzt anzupacken, unterstrich Karst Quelle: Glaube und Leben 4.1.2009
Wie reagieren Nachbargemeinden auf diese Herausforderung? «Schon vor einem Jahr haben wir die Gemeinde informiert, dass wir nicht einfach so weiter machen können, wenn wir langfristig unsere beiden Gebäude halten möchten», erklärte Reinhold Massoth. Aufgrund der einbrechenden Kirchensteuer und den jährlich steigenden Austritten aus der Kirche gibt das Bistum in Mainz für die kommenden 28 Jahre Mindereinnahmen von durchschnittlich 40,3 Prozent an. «Wir sind davon direkt betroffen. Mit dem Austritt von 30 Gemeindemitgliedern in diesem Jahr liegen wir fast über der Prognose», erläuterte Heinrich Ruf vom Verwaltungsrat St. Marien. Als Folge dieser Finanzmisere habe das Bistum die Zuschüsse bereits 2006 drastisch gesenkt. Jetzt setzen Pfarrer und Verwaltungsrat auch auf die 3600 Gemeindemitglieder, die St.Marien in den drei Dreieicher Ortsteilen hat: «Das Bistum rät uns, jährlich 82 400 Euro für künftige Sanierungen zurück zu legen», erklärt Jahnke weiter. Das bedeute 23 Euro im Jahr für jedes Gemeindemitglied oder 230 Euro für die zehn Prozent, die regelmäßig in die Kirche kommen. Das Ziel aber ist eine Stiftung mit einem Kapital von zwei Millionen Euro: «Bei zwei Millionen Euro und einem Zinsertrag von 4,12 Prozent könnte die vom Bistum geforderte Rücklage für unsere Kirche in Götzenhain und das Gemeindezentrum in Dreieichenhain gesichert werden», so Jahnke. Ob dieses Stiftungskapital realistisch zu erreichen ist, wissen weder Pfarrer noch Verwaltungsrat. «Wenn wir in zehn Jahren das Geld zusammen haben, wäre es ein Erfolg, um langfristig planen zu können», so Heinrich Ruf... «Jetzt liegt es an der Gemeinde, ob sie beide Gebäude langfristig erhalten möchte. Wir möchten es. Aber wir können es nur alle zusammen schaffen», ruft Heinrich Ruf zu Spenden auf. Quelle: Frankfurter Neue Presse vom 27.11.2008
Wie reagiert man in St. Gallus bisher auf diese Herausforderung? In der Vergangenheit wurden keine Rücklagen gebildet. Wir zahlen heute noch Kredite zur Trockenlegung des Gallusheims ab. Die prekären Finanzaussichten werden von vielen Gemeindemitgliedern nicht erkannt oder ignoriert. Alte Besitzstände werden auf Kosten zukünftiger Generationen verteidigt. Man lebt von der Substanz. Neue Konzepte werden im Vorfeld todgeredet ohne Alternativen aufzuzeigen. Konflikte werden ausgesessen und nicht gelöst. Zitat Karst: Mein Appell ist die Herausforderungen der nächsten 25 Jahre schon jetzt anzupacken.
Lösungsansatz 1: Erhalt des Gallusheims Eine erste Inspektion durch einen Baugutachter ist erfolgt. Dabei wurden teilweise erhebliche Mängel im Bereich des Brandschutzes, der Heizung und der elektrischen Installation festgestellt. Die statische Prüfung wird noch durchgeführt. Das Bistum würde die notwendige Sanierung nur mit 20% bezuschussen. Zum dauerhaften Erhalt des Gallusheims müssten Rücklagen von jährlich ca. 32.000 aufgebracht werden. Die laufenden Kosten für Energien und Reinigung sind im Gallusheim aufgrund der größeren Fläche mindestens doppelt so hoch wie im Neubau. Fazit: Die Lösung pro Gallusheim ist sicherlich umsetzbar, verursacht aber eine dauerhafte Mehrbelastungen von ca. 30.000 35.000 pro Jahr. Wer erklärt sich verantwortlich diese Summe jährlich aufzubringen?
Lösungsansatz 2: Neubau eines Gemeindezentrums Das Bistum hat das Baugrundstück gekauft und würde sich an den Baukosten mit 50% Zuschuss beteiligen Zum dauerhaften Erhalt des Gemeindezentrums müssten Rücklagen von jährlich ca. 13.000 aufgebracht werden. Die laufenden Kosten für Energien und Reinigung würden gegenüber dem jetzigen Stand halbiert werden. Lohnt es sich daher nicht diese Option kritisch zu prüfen oder wollen wir alles vor Beginn todreden?
Gegenüberstellung der Bau- bzw. Sanierungskosten Sanierungskosten Gallusheim *) 703.000 Anteil Bistum (20%) 141.000 Anteil Gemeinde St. Gallus 562.000 Neubaukosten (bei Teilabriss) **) 610.000 Kauf Grundstück 100% Bistum vertraulich Anteil Bistum (50%) 305.000 Anteil Gemeinde St. Gallus 305.000 *) Kostenschätzung Bischöfliches Ordinariat/Knapp **)Kostenschätzung Knapp
Gegenüberstellung der jährlichen Unterhaltungskosten (Hochrechnung) Energetisch saniertes Gallusheim Fläche Richtwert Verbrauch Preis Betriebskosten Erdgas 640 m² 140 kwh/m²a 89600 kwh 0,075 /kwh 6.720 Strom 640 m² 23 kwh/m²a 14720 kwh 0,200 /kwh 2.944 Sonstige 640 m² 1,75 /m²a 1.120 Reinigung 640 m² 18,00 /m²a 11.520 Rücklagen für Reparatur und Instandhaltung (50 /m²) 32.000 Summe 54.304 Neubau Fläche Richtwert Verbrauch Preis Betriebskosten Erdgas 260 m² 140 kwh/m²a 36400 kwh 0,075 /kwh 2.730 Strom 260 m² 23 kwh/m²a 5980 kwh 0,200 /kwh 1.196 Sonstige 260 m² 1,75 /m²a 455 Reinigung 260 m² 18,00 /m²a 4.680 Rücklagen für Reparatur und Instandhaltung (50 /m²) 13.000 Summe 22.061 Differenz 32.243
Zusammenfassung 1 Die Steuereinnahmen des Bistums und damit auch die Pfarreizuwendungen werden in den nächsten 25 Jahren deutlich sinken. Die demographische Entwicklung wird dazu führen, dass die Zahl der Katholiken (auch ohne Kirchenaustritte) deutlich sinken wird. Die Sanierungskosten des Gallusheims liegen in der gleichen Größenordnung der Neubaukosten Beim Unterhalt verursacht ein Neubau nur etwa die Hälfte der bisherigen Kosten
Zusammenfassung 2 Bisher wurde keine tragbare Lösung gefunden, wie die ca. 32.000 /a Mehrkosten des Gallusheims langfristig gedeckt werden können. Noch heute zahlen wir die Kosten der letzten Gallusheim-Reparatur Nach Abwägung all dieser Fakten haben der PGR und der VR entschieden, die Planung eines Neubaus in der ehemaligen Bäckerei Edelmann voranzutreiben.
Aufgaben und Ziele des Ausschusses Ermittlung des Raum- und Zeitbedarfs der einzelnen Gruppierungen Ausarbeitung eines gemeinsamen Raumnutzungskonzepts Interessenausgleich und Konsensfindung bei Unstimmigkeiten Gruppierungen informieren Anregungen aufnehmen und an die Entscheidungsgremien weiterleiten Einbindung der späteren Nutzer in die Bauplanung
Was kann dieser Ausschuss nicht leisten? Vergangenheitsbewältigung Wir stehen heute vor Problemen, die wir für die Zukunft lösen müssen. Um dies effektiv zu tun, sollten wir alle Unstimmigkeiten aus der Vergangenheit hinter uns lassen. Der Ausschuss ist beratend tätig, kann aber keine verbindlichen Beschlüsse treffen. Rechtverbindliche Entscheidungen können nur durch den Verwaltungsrat in Abstimmung mit dem Bischöflichen Ordinariat getroffen werden.
Schlussgedanke Wir sind alle dazu aufgerufen die Gemeinde für die Zukunft zu rüsten. Bei der Suche nach Lösungen sind kreative Ideen und Vorschläge gefragt. Es ist auch erlaubt über den Tellerrand hinauszuschauen. Jedes beanspruchte Recht geht auch mit einer zu leistenden Pflicht einher. Verbringe deine Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da! Franz Kafka