OSS Geschäftsmodelle



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Transkript:

OSS Geschäftsmodelle 1

Agenda Grundlagen Märkte Typisierung von Geschäftsmodellen Bewertung/Ausblick 2

Agenda Grundlagen Märkte Geschäftsmodelle Bewertung/Ausblick 3

Klassische Wertschöpfungskette Softwareanbieter F&E Packaging Technologie/ Marketing- Partnerschaft Marketing/ Vertrieb Beratung Training Dienstleister Support Dokumentation Implementation/Integration Implemen- Beratung tation/inte- Training Support gration K U N D E 4

Veränderung der Wertschöpfungskette Softwareanbieter Dokumentation Packaging Marketing/ Vertrieb Beratung Dienstleister Training Support Forschung/ Entwicklung Implementation/Integration Implemen- Beratung tation/inte- Training Support gration K U N D E Open Source-Entwickler Forschung/ Entwicklung Dokumentation Packaging Marketing/ Vertrieb 5

Veränderung der Wertschöpfungskette Dienstleister können Veränderungen am Quellcode vornehmen und auf individuelle Kundenbedürfnisse anpassen. Softwareanbieter müssen Software nicht von Grund auf selber entwickeln, sondern können auf eine OSS-Basis zurückgreifen Der Kunde selber kann das Endprodukt beeinflussen und erhält dadurch eine größere Unabhängigkeit. 6

Proprietary software vendors will suddenly see software development as an unfair fight: their mercenary band of captive developers against a battalion of Internet-armed revolutionaries" - Howe (2000) 7

Rollen in der OSS-Entwicklung Entwickler von OSS Nutzer von OSS private SE SE in Unternehmen Source Code Support Feedback Privatpersonen Unternehmen Akademische SE Source Code Support Geld Feedback Feedback OSS-Unternehmen Service Produkte Feedback Geld SE Unternehmen/ Institutionen 8

Begriffe Mit der Aussage über die Quellcodeverfügbarkeit wird keine Aussage darüber gemacht, ob eine Software kostenpflichtig ist: OSS kann sowohl kostenfrei als auch entgeltpflichtig sein. Das gleiche gilt auch für proprietäre Software (die z. B. in Form von Freeware zwar proprietär, aber kostenfrei ist). 9

Agenda Grundlagen Märkte Geschäftsmodelle Bewertung/Ausblick 10

Der IT-Markt IT -Markt Hardware - Produkte Hardware - Wartung Software -Produkte und -Dienstleistungen Internet -Produkte und -Dienstleistungen Embedded -Software/ Dienstleistungen Professionelle Dienstleistungen für Software Software - Produkte Hoch 1999 Enterprise - Lösungen Massenmarkt - Software (Packaged ) 11

Der OSS-Produktmarkt Server Client Embedded Betriebssysteme Linux-Distribution + Linux-Distribution - Linux-Distribution o Applikationen Server- Applikationen + Desktop- Applikationen - Embedded- Applikationen o Appliances Server Appliances o Thin Clients, Set Top Boxen o PDAs, MP3- Player, Smartphones o 12

egmentierung des OSS-Dienstleistungsmarkts Technische Ebene Betriebssystem Middleware betriebssystemnahe Applikationen Wertschöpfungsabschnitte Beratung Studien Implementation Support Zielsystem Embedded-Systeme Server Clients) Zielgruppe kleine Unternehmen große Unternehmen Finanzunternehmen 13

Internetmarkt E-Commerce (Online-Handel mit Produkten) Application Service Providing (Online-Software-Vermietung) Content (Portale, Communities, Content-Verkauf) Infrastruktur (Internet Service Provider, Telekommunikationsanbieter, Netzbetreiber) Mobile Business Marktplätze (Auktionen, Matching-Funktion) 14

OSS-Mediatoren Entwickler Anwender Marktplatz Dienstleister Werbeanbieter Berlios Sourceforge 15

Agenda Grundlagen Märkte Geschäftsmodelle Bewertung/Ausblick 16

Agenda Grundlagen Märkte Geschäftsmodelle Produktanbieter Dienstleister Mediatoren Sonstige Bewertung/Ausblick 17

Produktmärkte -> Anbieter Server- Linux- Distribution Desktop- Linux- Distribution Embedded -Linux- Distribution OSS-Distributoren 1 Server- Applikation en Desktop- Applikation en Embedded - Applikation en 2 OSS-Appli- kations- Anbieter OSS-Appliance- Hersteller Server Appliances Thin Clients, Set Top Boxen PDAs, MP3- Player, Smartphon es Sonstige- Geschäftsmodelle 3 4 18

OSS-Distributoren F&E Packaging Marketing/ Vertrieb Beratung Dokumentation Implementation/Integration Training Support Anbieter: SuSE, Red Hat, Mandrake etc. Produkt: OSS-Module Dritter werden gepackaged, Eigenentwicklungen (yast, GNOME) Markt: Betriebssysteme, Applikationen Zielgruppe: Privat+Business Strategie: Branding Gewinnmodell: Verkauf von Datenträgern über Partner, Zusatzleistungen Absicherung: Marke, Standards 19

OSS-Applikations-Anbieter Forschung/ Entwicklung Packaging Marketing/ Vertrieb Beratung Dokumentation Implementation/Integration Training Support primäres Gewinnmodell sekundäre Gewinnmodelle Drei Fälle: 1. Ein Unternehmen gibt eine Software, die es zu einem früheren Zeitpunkt proprietär entwickelt hat, ab einem bestimmten Zeitpunkt im Quellcode frei. 2. Ein Unternehmen beginnt, eine Software ab einem bestimmten Zeitpunkt unter einer OSS-Lizenz zu entwickeln. 3. Ein Unternehmen übernimmt zu einem bestimmten Zeitpunkt ein bis dato existierendes OSS-Projekt und betreut dieses ab diesem Zeitpunkt kommerziell. 20

OSS-Applikations-Anbieter Anbieter: Red Hat, Netscape, Ximian Produkt: Verschiedenste Markt: Kompletter IT-Markt Zielgruppe: Verschieden Strategie: OSS + Zusatzleistungen Gewinnmodell: Verschenken der Software (Sun, Lizensierung nach Zeit, Lizensierung nach Zielgruppe (intradat), Lizensierung nach Leistungsumfang, Lizensierung nach Zielplattform (QT), Komponentenfreigabe (SAPDB), proprietäre Software für OSS (ERP), sekundäre Leistungen (Zope) Absicherung: Preis, Standards 21

OSS-Appliance-Anbieter F&E Packaging Marketing/ Vertrieb Beratung Dokumentation Implementation/Integration Training Anbieter: Server-Appliances:Cobalt/Sun, IBM Whistle, Astaro, esoft, Thin Clients: IBM NetVista, Linware, Wyse, Set top boxen: Nokia, PersonalTV, TiVo Produkt: Hardware+Software-Bundles, Easy-to-use Markt: All-in-one bis hin zu Speziallösungen (Firewall, VPN) Zielgruppe: Privat+Business Strategie: Preisführerschaft Gewinnmodell: Verkauf von Appliances über Partner, Zusatzleistungen wie Support Absicherung: Preis, Stabilität, Sicherheit Support 22

Agenda Grundlagen Märkte Geschäftsmodelle Produktanbieter Dienstleister Mediatoren Sonstige Bewertung/Ausblick 23

OSS-Dienstleistungen F&E Packaging Marketing/ Vertrieb Beratung Dokumentation Implementation/Integration Training Anbieter: Distributoren, Große Hardwarehersteller, globale IT-Integratoren spezialisierte OSS-Dienstleister Produkt: Beratung, Implementation/Integration, Training, Support, Wartungsverträge etc. Markt: B2B-Beratung Zielgruppe: Business Strategie: Expansion in lokale Märkte, Abgrenzung zu proprietären Dienstleistern, Aufbau Marke/Vertrauen Gewinnmodell: Verkauf von Arbeitszeit Absicherung: Marke Support 24

Agenda Grundlagen Märkte Geschäftsmodelle Produktanbieter Dienstleister Mediatoren Sonstige Bewertung/Ausblick 25

OSS-Mediator Anbieter: Berlios, Sourceforge Produkt: Plattform für Vermittlung zwischen Entwicklern, Nutzern, Dienstleistern und Werbetreibende Markt: Software-Marktplätze Zielgruppe: Business Strategie: Plattformaufbau, Netzwerkeffekte, Lock-In Gewinnmodell: Werbung, Commerce, Plazierungsgebühren. Theoretisch: Subscription Absicherung: Wechselkosten, Lock-In 26

Agenda Grundlagen Märkte Geschäftsmodelle Produktanbieter Dienstleister Mediatoren Sonstige Bewertung/Ausblick 27

Sonstige OSS-Geschäftsmodelle: Embedded System Kostenfrei Modifikation möglich? Freie Verteilung der Modifikation Lineo Linux System ja, Tools nein Ja Lizenzabgaben, wenn proprietär Montavista Linux Ja Ja Ja Lynx Linux Nein Ja Ja Red Hat Anderes Ja Ja Ja FreeBSD BSD Ja Ja Ja BSDI BSD Nein Ja Lizenzabgaben, 28

Sonstige OSS-Geschäftsmodelle Preloaded hardware Big five Embedded-Appliances (Unterhaltungselektronik) Linux-Hotel Bücher, Gimmicks 29

Transformationen OSS-Geschäftsmodelle Produktanbieter Dienstleister Mediator Distributor Applikations- Anbieter Appliance- Anbieter = wird auch = Lizenzänderungen 30

Agenda Grundlagen Märkte Geschäftsmodelle Bewertung/Ausblick 31

Thesen (I) Die OSS-Applikations-Anbieter passen ihre Lizenzen aufgrund veränderter Marktbedingungen an. Teilweise werden OSS-Produkte rekommerzialisiert, einige Anbieter beendeten sogar ihre OSS-Aktivitäten komplett. Praktisch alle OSS-Applikations-Anbieter haben Sekundärgeschäftsmodelle, bei denen sie indirekt aus der Freigabe der Software profitieren. Die Distributoren entwicklen sich zunehmend (auch) zu OSS-Dienstleistern, weil der Verkauf der Distributionen offensichtlich nicht kostendeckend möglich ist. Die Mediatoren haben ihr ursprüngliches Geschäftsmodell teilweise aufgegeben und verfolgen sekundäre Applikations-Geschäftsmodelle. 32

Thesen (II) Das Appliance-Geschäftsmodell scheint prinzipiell überlebensfähig zu sein. Da es sich um Massenprodukte mit relativ niedrigen Margen handelt, müssen Anbieter große Stückzahlen absetzen. Bis heute ist es keinem Anbieter gelungen, signifikante Marktanteile mit OSS-basierten Produkten zu erreichen. OSS-Dienstleistung hat sich zum kleinsten gemeinsamen Nenner der OSS-Geschäftsmodelle entwickelt. Fast jeder Anbieter ist auch Dienstleister. Da sich dieses Geschäftsmodell nur in wenigen Aspekten von normalen IT-Dienstleistungsgeschäftsmodellen unterscheidet, ist dies nicht weiter überraschend. Allerdings hat das Dienstleistungsmodell eigene Herausforderungen (Auslastungsoptimierung, kein law of increasing returns ). 33

Thesen (III) Die herkömmlichen IT-Anbieter werden in den OSS- Dienstleistungsmarkt eindringen und die OSS-Anbieter können sich aufgrund nicht existierender Schutzmechanismen nur mit mit Hilfe einer Markenstrategie verteidigen. Zusätzlich bleibt für OSS-Dienstleister das Problem, daß sie die Margen nicht durch Handel mit Softwarelizenzen aufbessern können und zusätzlich OSS- Qualitätssicherung übernehmen müssen. Der Server-Markt und die Basistechnologie-Anwendungen rund um Internet und Intranet werden von Open Source erfolgreich abgedeckt. Im Desktop-Bereich und im mission-critical -Bereich für Business-Applikationen spielt Open Source dagegen praktisch keine Rolle 34

Thesen (IV) Klassische Softwareentwicklungen erfolgen top-down als Lösung für ein identifiziertes Marktbedürfnis. OSS dagegen wird bottom-up entwickelt: Eine technische Lösung für ein technisches Problem für die Zielgruppe Techniker. OSS entwickelte sich in den letzten Jahren nach diesem Prinzip aus einem fruchtbaren Nährboden in unterschiedlichste Anwendungsfelder, aber ohne Marktorientierung. Für OSS-Unternehmen bleibt die Herausforderung, die OSS-Innovationen in marktfähige Angebote umzusetzen. 35

Thesen (V) Bei proprietären Software-Geschäftsmodellen gilt: Je größer der Verbreitungsgrad eines Produktes oder einer Produktgattung ist, desto erfolgreicher sind die jeweilige Anbieter. In der OSS-Welt existiert dieses Gesetz nicht. Die Verbreitung von Open Source-Software im Server-Bereich steigt (oder bleibt zumindest auf hohem Niveau konstant), während die Anbieter von OSS-Geschäftsmodellen wirtschaftliche Probleme haben. Durch mangelnde Schutzmechanismen können OSS-Unternehmen die Verbreitung von OSS nicht 1:1 an ihren wirtschaftlichen Erfolg koppeln (Verbreitungs-/Kommerzialisierungs- Paradoxon ) 36

Ausblick: Gartner Hype Cycle 37