Informationsmanagement für die Produktion
Um die Produktion optimal zu steuern, werden heute verstärkt integrierte Produktionsmanagement- Systeme eingesetzt, die sämtlichen mit der Produktion verbundenen Bereichen in Echtzeit Informationen für Kontroll- und Gegensteuerungsmaßnahmen zur Verfügung stellen. Es reicht nicht aus an ein ERP System Betriebsdaten der klassischen Art (wer, wann, was, wie lang, wie viel, wo) für Abrechnungszwecke zurückzumelden. Wir unterscheiden dabei unter den zwei Informationstypen Ereignissen und Warnungen und Längerfristiges Informationsmanagement Ereignis- und Warnsystem Von Ereignissen und Warnungen sind folgende Bereiche betroffen - Produktionsleitung - Prozesscontrolling - Qualitätssicherung - Wartung - Materialwirtschaft - Controlling - Vertrieb Die zentrale Kontrollfunktion hat die Produktionsleitung, die für alle Leistungsfunktionen der Produktion verantwortlich ist. Es interessiert also alles, was Vorgabegrößen verletzt. Plastisch ausgedrückt möchte der Produktionsleiter, wenn er seinen Verantwortungsbereich betritt, ein Bild präsentiert bekommen, in dem alle Ereignisse der laufenden Schicht übersichtlich dargestellt sind, damit er Maßnahmen koordinieren kann bzw. einfach ohne großen Nachfragen informiert ist. Dazu geeignet ist ein Informationspanel, das nachfolgend dargestellt ist und von uns im einzelnen erläutert wird. Es untergliedert sich in eine graphische Darstellung der Maschineninfrastruktur, aus der auf einen Blick der Status abzulesen ist, in dem sich die Maschine befindet bzw. man kann sich durch Antippen der gewünschten Maschine eine Situationsübersicht anzeigen lassen, wie sie unten dargestellt ist.
Wir unterscheiden zwischen verschiedenen Ereignistypen und den dabei betroffenen Kontrollmerkmalen. Im einzelnen sind dies folgende wesentlichen Ereignistypen: Ereignistyp Ereignismerkmal Prozess Qualität Wartung Material Termin Kosten Messparameter Prüfparameter Nutzungsgrenz-Überschreitung Sicherheitsbestandsverletzung Zeitüberschreitung Kostenüberschreitung Im zweiten Teil des Informationspanels sind die einzelnen Ereignisse aufgelistet.
Die Ereignisse treten i.d.r. immer an den einzelnen Maschinen ein (wir lassen hier Umweltparameter weg). Für jedes Ereignis der definierten Ereignistypen wird folgender Datensatz festgehalten: - Positionsnummer - Auftragsnummer - Artikelnummer - Datum, - Zeitpunkt - Ereignistyp, - Maschine - Ereignismerkmal, - Einheit, - Planwert, - Grenzwert - Istwert - Meldungstext Der Produktionsleiter bekommt alle Informationen, die er sich dann im einzelnen näher ansehen kann, wie beispielhaft den Prozessverlauf von einzelnen Prozessmerkmalen an einer Maschine für den entsprechenden Auftrag.
Man hat dann dabei die Filtermöglichkeit bezüglich der Ereignistypen bzw. der Maschinen. Wenn man den Button Detail neben dem Ereignismerkmal drückt, werden Einzelheiten zum Ereignis angezeigt, z.b. bei Verletzung von Grenzgrößen eines Prozessmerkmals wird der Prozessverlauf zum Parameter dargestellt. Der Verantwortliche eines bestimmten Kontrollbereichs bekommt je nach Informationsphilosophie nur die Ereignisse angezeigt, die ihn speziell betreffen. I.d.R. hat das Prozesscontrolling nicht unbedingt Interesse an den Kosten und umgekehrt hat das Betriebs-controlling kein Interesse am Verlauf von Prozessparametern. Das Betriebscontrolling kann sich dann in dem hier vorgesehenen Panel die entstandenen Kosten im einzelnen ansehen, wie es die nachfolgende Darstellung zeigt. Das beinhaltet das eingesetzte Material, die entstandenen Lagerbindungskosten sowie die Kosten des Zeitverbrauchs.
Längerfristiges Informationsmanagement Hier geht es darum zu den einzelnen Ressourceneinsätzen Informationen aus dem System heraus zu filtern und diese entsprechend zu analysieren. Der zeitliche Filter sieht eine Auswahl von Monat/Jahr bis Monat/Jahr vor. Innerhalb dieses Zeitraums wird dann für die gewünschte Ressource gefiltert. Z.B. kann die Frage gestellt werden, wie verhält sich ein bestimmter Prozessparameter eines Artikels an einer Maschinen bezüglich der Verteilungsform oder ich kann zwei Parameterreihen mittels Regression korrelieren, um Abhängigkeiten festzustellen. Die Möglichkeiten sind hier fast unbegrenzt
Eine wichtige Auswertung sind immer die KPI`s einer Maschine hinsichtlich Verfügbarkeit, Performance und Qualitätslage, die sich im OEE Koeffizienten widerspiegelt oder die Analyse der Maschinenzuverlässigkeit und der Stillstandsgründe.