Stadtteilentwicklungskonzept KINDERHAUS_miteinander_füreinander! Ergebnisse der ersten Planungswerkstatt Zentrum Idenbrockplatz und Geschäftsbereich Nordmark am 24.09.2013, 18:30 Uhr, im Bürgerhaus in Kinderhaus ca. 35 Teilnehmer/innen Begrüßung und Einführung Frau Frauns vom büro frauns begrüßt alle Anwesenden und erklärt die Bedeutung der Planungswerkstätten im Prozess der Bürgerbeteiligung für das Stadtentwicklungskonzept Kinderhaus. In den vorangegangenen Beteiligungsbausteinen (Schlüsselpersonengespräche, Auftaktveranstaltung, Kinderhaus-Tagebuch, Zielgruppengespräche) wurden Qualitäten, Herausforderungen und Handlungsbedarfe gemeinsam untersucht und erste Ideen, u. a. für das Zentrum Idenbrockplatz und den Geschäftsbereich Nordmark, herausgearbeitet. In den Planungswerkstätten wird der Blick in die Zukunft gerichtet. Bürger/innen sollen kreativ Zukunftsperspektiven für Teilräume und Themen erarbeiten, die in Kinderhaus eine zentrale Rolle spielen. In der ersten Planungswerkstatt werden die Teilräume Zentrum Idenbrockplatz und Geschäftsbereich Nordmark bearbeitet. Frau Frauns stellt die Ergebnisse der bisherigen Bürgerbeteiligung, die sich auf das Zentrum Idenbrockplatz und den Geschäftsbereich Nordmark beziehen, vor: Der Idenbrockplatz ist das Einzelhandelszentrum in Kinderhaus, das Zentrum der ärztlichen Versorgung sowie der öffentlichen und privaten Dienstleistungen, das Zentrum des Stadtteils mit Wochenmarkt und Café, ein Ort für Kultur, Freizeit und Sport und auch Lebensraum mit rund 380 Wohnungen (+ ca. 100 neue Wohneinheiten). Herausforderungen liegen in der Stärkung des Einzelhandelszentrums und der Schaffung einer Einkaufsatmosphäre, der Stärkung des Platzes als Zentrum mit Treffmöglichkeiten und Aufenthaltsqualität, der Weiterentwicklung von Kultur, Freizeit und Sport im Zentrum, der Sicherung eines attraktiven Wohnumfeldes und der Optimierung der verkehrlichen Erschließung. Der Geschäftsbereich Nordmark ist Standort von Geschäften, Dienstleistungen und sozialen Einrichtungen. Er hat Flächenpotenzial für weitere Nutzungen. Die Herausforderung liegt in der Stärkung des Standorts durch eine zukunftsfähige Nutzung und Gestaltung. Frau Frauns erläutert den Ablauf der Planungswerkstatt. Je nach Interessenlage können sich die Teilnehmer/innen mit dem Idenbrockplatz oder der Nordmark beschäftigen. Gebietsbezogen erfolgt als Input zunächst eine kurze Übersicht über die Ergebnisse der bisherigen Beteiligung, gefolgt von einer Reflexion und Ergänzung dieser Ergebnisse. Danach beginnt die kreative Arbeit in kleinen Teams. Zum Abschluss der Veranstaltung werden die Gruppenergebnisse im Plenum vorgestellt, und es erfolgt eine Priorisierung der Maßnahmenvorschläge durch die Teilnehmer/innen. Fragen und Anmerkungen Ein Teilnehmer weist darauf hin, dass er im Geschäftsbereich Nordmark kein Flächenpotenzial sieht, da alle Geschäftsflächen derzeit vermietet seien. Frau Frauns erläutert, dass hier auch der Bereich zwischen den Gebäuden gesehen werden muss, um Gestaltungsspielräume auszunutzen. Ein weiterer Teilnehmer wundert sich, dass der Sprickmannplatz in keiner Planungswerkstatt berücksichtigt wird. Frau Frauns erklärt, dass die Wohnungseigentümer erstmalig miteinander über eine städtebauliche
Neuordnung diskutieren. Rein zeitlich ist eine Integration des Themas in den Prozess zur Erarbeitung des Stadtteilentwicklungskonzepts nicht möglich. Die Außenraumgestaltung und die Gestaltung des Sprickmannplatzes sollen noch intensiv mit Bürgern/innen diskutiert werden. Gruppenarbeit Die Teilnehmer/innen teilen sich in vier Planungsteams auf (3x Zentrum Idenbrockplatz, 1x Geschäftsbereich Nordmark), um Ideen und konkrete Nutzungs- und Gestaltungsvorschläge für den Idenbrockplatz und den Geschäftsbereich Nordmark zu erarbeiten. Vorab werden die jeweils relevanten Ergebnisse (Qualitäten, Herausforderungen und erste Ideen) der bisherigen Bürgerbeteiligung durch Frau Frauns (Idenbrockplatz) und Frau Bodem (Nordmark) anhand übersichtlicher Charts dargestellt und durch Anregungen ergänzt. Herr Kurz und Frau Popken stellen laufende Planungen der Stadt und die Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Bürger Ideen entwickeln können, vor. Als Hilfestellung steht jeder Gruppe ein Plan zur Verfügung, in dem Markierungen, Beschriftungen und die Verortung von konkreten Ideen erfolgen können. Außerdem liegen das Beleuchtungskonzept und der Marktbeschickungsplan für den Idenbrockplatz sowie der Bebauungsplan für die Nordmark vor. Am Ende der Veranstaltung haben die Teilnehmer/innen die Möglichkeit, mit einem Klebepunkt für den aus ihrer Sicht besten Maßnahmenvorschlag ihre Stimme abzugeben (je ein Klebepunkt für das Zentrum Idenbrockplatz und den Geschäftsbereich Nordmark). Auf diese Weise wird erkennbar, welche Maßnahmenvorschläge den Teilnehmern/innen am wichtigsten sind. Die Stimmverteilung ist im Folgenden direkt hinter den Maßnahmenvorschlägen in Klammern aufgeführt. Ergebnisse der Planungsteams Die Teilnehmer/innen diskutieren zu den Themen Zentrum Idenbrockplatz und Geschäftsbereich Nordmark anhand der beiden Fragen Wie möchten wir das Zentrum Idenbrockplatz bzw. den Geschäftsbereich Nordmark zukünftig nutzen? Wie kann das Zentrum Idenbrockplatz bzw. der Geschäftsbereich Nordmark zukünftig gestaltet werden? Folgende Punkte werden zusammengetragen:
Vorschläge des Planungsteams 1 Zentrum Idenbrockplatz (ca. 15 Teilnehmer/innen) Wie möchten wir das Zentrum Idenbrockplatz zukünftig nutzen? zweiter Wochenmarkt (evtl. als internationaler Spezialitätenmarkt) (2 Punkte) Ausweitung der Marktfläche in die Seitenarme des Idenbrockplatzes kreative Aktionen im öffentlichen Raum des Idenbrockplatzes (z. B. künstlerische Veranstaltungen) ansprechende Gastronomie / Café ohne Bäckerei (2 Punkte) mehr Außengastronomie mobiler Kaffeestand Flohmarkt / Kinderflohmarkt / Gesundheitsmesse auf dem Idenbrockplatz Kinderspielplatz mit Betreuung (nach dem Vorbild Maxi Sand in der Münsteraner Innenstadt) Bebauung der Tiefgarage mit Singlewohnungen (1-2 geschossig) Wie kann das Zentrum Idenbrockplatz zukünftig gestaltet werden? Beleuchtungskonzept (den Raum beleuchten) (1 Punkt) Verbindung zwischen altem und neuem Zentrum schaffen Beschilderung / Nummerierung der Eingangstüren des Bürgerhauses Reinigung der Häuserfassaden Aufstellung von größeren, besser sichtbaren, stehenden Mülleimern Radverkehr zwischen Lidlparkplatz und Kreisel in beide Richtungen ermöglichen (als Verbindung zum Idenbrockplatz) (4 Punkte) Verbindungsweg vom Lidlparkplatz zum Idenbrockplatz über das Grundstück der Markuskirche
die Schaffung von Sitzmöglichkeiten wird einerseits gewünscht, andererseits besteht die Befürchtung, mit Sitzmöglichkeiten ein ungewolltes Klientel anzusprechen Beleuchtung des Weges nördlich des Bürgerhauses (1 Punkt) Aufstellung von Lichtstelen und Zaun, um Sicherheit und Einsehbarkeit des Durchgangs von der Tiefgarage zum Idenbrockplatz zu fördern (2 Punkte) Vorschläge des Planungsteams 2: Zentrum Idenbrockplatz (ca. 5 Teilnehmer/innen) Wie möchten wir das Zentrum Idenbrockplatz zukünftig nutzen? Gastronomie in Leerstand gegenüber der Bäckerei Schrunz Außengastronomie Wie kann das Zentrum Idenbrockplatz zukünftig gestaltet werden? Gestaltung der Laubengänge im Zusammenhang mit Kunst trifft Kohl hellere Beleuchtung am Idenbrockplatz: Laternen, die nach unten strahlen Begrünung der Dächer in der Zentrumserweiterung (mit Bienenstöcken und Insektenhotel) Gestaltung des Übergangsbereichs von Alt zu Neu mit Beeten, Bänken und Wasserspiel Öffnung der Fensterfronten, um Laubengänge attraktiver zu machen Schaffung von Sitzgelegenheiten auf der Westhoffstraße zwischen Idenbrockplatz und Kreisel Erhalt der Bäume auf der Westhoffstraße zwischen Idenbrockplatz und Kreisel bzw. durch tiefwurzelnde Bäume oder Hecken ersetzen (Schattenwurf ist erwünscht)
Vorschläge des Planungsteams 3: Zentrum Idenbrockplatz (ca. 10 Teilnehmer/innen) Wie möchten wir das Zentrum Idenbrockplatz zukünftig nutzen? professionelle Gastronomie im Bürgerhaus (2 Punkte) Durchgang bei ehemaligem Brillen Bell zu Lidlparkplatz (2 Punkte) Wie kann das Zentrum Idenbrockplatz zukünftig gestaltet werden? Begrünung des Lidlparkplatzes und der Westhoffstraße (1 Punkt) Verbesserung der Beleuchtung große und deutliche Nummerierung der Türen des Bürgerhauses Erneuerung des Pflasters (bereits 2002 Bürgerantrag des Kinderhauser Treffs) Verwendung von anderem Streugut Erhalt der Bäume zwischen dem südlichen Kreisverkehr der Westhoffstraße und dem Idenbrockplatz (1 Punkt) Aufstellung neuer Bänke mit Abstand zu Gebäuden (Lärmpegel) (1 Punkt) Beseitigung der Stolperkanten an den Fußwegen und -übergängen Grundstück der Firma Holz in Höhe des südlichen Kreisverkehs begrünen Beseitigung von Müll auf dem Grundstück der Firma Holz Verkleidung der Stützen der Arkaden in zeitgemäßer Form (Stein): Gestaltung verzierender Elemente in Zusammenarbeit zwischen Bürger/innenn und der Kunst-Projekt-Werkstatt im Bürgerhaus Aufwertung und Erhöhung der Sicherheit im Durchgang Idenbrockplatz 5b durch Videoüberwachung, robustere Beleuchtung (ständig kaputt) und einen neuen Anstrich mit Imprägnierung hellere und freundlichere Beleuchtung im Parkhaus Treppenaufgang des Parkhauses erneuern / verbreitern, deutlicher kennzeichnen, Dauerbetrieb des Aufzugs (auch sonntags)
neue Gestaltung des Parkplatzes: großzügigere Parkbuchten und Straßen, grüner, mehr Platz für Beund Entladen für Anlieger und Geschäfte, Einfahrt besser einsehbar gestalten, Tiefgarage als Alternative? Einbau von Bodenstrahlern vor den Stützen der Arkaden in den Bereichen Ostlinning bis Tesch und gegenüber als Fortführung der Beleuchtung der Markuskirche Vorschläge des Planungsteams 4 Geschäftsbereich Nordmark (ca. 8 Teilnehmer/innen) Wie möchten wir den Geschäftsbereich Nordmark zukünftig nutzen? soziales Zentrum (1 Punkt) ruhige Nutzungen Schuldnerberatung Treffmöglichkeit im Quartier (z. B. Seniorentreff) Tafel / Suppenküche Über ein Nahversorgungsangebot, z. B. eine Bäckerei mit erweitertem Sortiment und Außengastronomie würden sich insb. ältere Bewohner des Quartiers freuen. Die Wirtschaftlichkeit wird aber aufgrund von Geschäftsschließungen in der Vergangenheit in Frage gestellt. intensivere bauliche Nutzung (dazu B-Plan Änderung erforderlich) gehobene Gastronomie (Kundenpotenzial im Stadtteil vorhanden) Klärung der Eigentumsverhältnisse Klärung der Parkplatzregelung Wie kann der Geschäftsbereich Nordmark zukünftig gestaltet werden? Erneuerung der baufälligen Stufen auf Grundstück Diesterwegstraße 4 (Zugang Friseur) barrierefreier Zugang zu den Geschäften (4 Punkte)
Erhöhung der Aufenthaltsqualität für Anwohner Aufstellung von Bänken für Kunden wird kritisch gesehen, da sich möglicherweise ein störendes Publikum angezogen fühlt Begrünung / Pflege / Anordnung der Pflanztröge durch Patenschaften der Anwohner weitere Pflanztröge vor den westlichen Geschäften Optimierung der Fassadengestaltung, z. B. durch Begrünung der Stützen vor dem Seconhandladen, (1 Punkt) stachelige Bepflanzung der Baumscheiben zur Vermeidung von Hundeklos (wie vor Fahrradladen) Freihaltung des Bürgersteigs von Baustoffen, Schrott, Motorrädern, Mülltonnen (1 Punkt) Vermeidung von parkenden LKW in der Pestalozzistraße Anbindung des Bereichs an den ÖPNV durch eine veränderte Linienführung über die Schmüllingstraße / Diesterwegstraße Schaffung einer Rampe oder Niveauangleichung im Durchgang zur Schmüllingstraße neben Friseur (1 Punkt) Vorstellung der Ergebnisse der Planungsteams im Plenum Im Plenum stellen Teilnehmer/innen aus den jeweiligen Planungsteams gemeinsam mit Frau Frauns, Frau Zumdick und Frau Bodem die erarbeiteten Maßnahmenvorschläge vor. Fragen und Anmerkungen Bezüglich der vorgestellten Idee, einen Durchgang vom Lidlparkplatz zum Idenbrockplatz über das Gelände der Markusgemeinde zu errichten, äußert sich ein Gemeindevertreter. Demnach hat sich die Kirchengemeinde nach intensiver Beschäftigung mit dieser Thematik gegen eine Wegeverbindung über ihr Grundstück entschieden, da auf diese Weise eine Angstecke entstehen würde. Die kirchliche Fläche soll als Garten, der für jedermann zugänglich ist, gestaltet werden. Für die Herstellung einer Wegeverbindung sollte die kirchliche Fläche aus den Überlegungen herausgenommen und eine Alternative gesucht werden. Zudem weist er darauf hin, dass am 6. Oktober 2013 die Pläne der Gartengestaltung in der Markuskirche öffentlich ausgestellt werden und alle Bürger ab 11 Uhr dazu herzlich eingeladen sind. Zu dem Vorschlag, eine Wegeverbindung vom Lidlparkplatz zum Idenbrockplatz in Höhe des ehemaligen ladenlokals Brillen Bell herzustellen, erklärt eine Anwohnerin, dass die Eigentümer der Immobilie dies nicht wollen, da sie die Kosten hierfür nicht tragen möchten. Eine weitere Person aus dem Publikum fügte hinzu, dass die Wegeverbindung im allgemeinen Interesse läge und die Erstellung nicht zu Lasten der Anwohner umgelegt werden dürfte. Die Finanzierung müsste aus ihrer Sicht aus städtischen Mitteln erfolgen. Priorisierung der Ideen Die von den Bürgern/innen durch das Setzen von Klebepunkten getätigte Priorisierung der einzelnen Maßnahmenvorschläge zeigt, dass am Idenbrockplatz tendenziell der Wunsch nach mehr Gastronomie und einer besseren Beleuchtung die wichtigsten Themen sind. Für den Geschäftsbereich Nordmark ist das Thema der ÖPNV-Anbindung mit Abstand am häufigsten gewählt worden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der barrierefreie Zugang zu den Geschäften. Ausblick und Verabschiedung Frau Frauns verabschiedet die Anwesenden und kündigt an, dass die Teilnehmer/innen über die Ergebnisse der Planungswerkstatt informiert werden. Zudem lädt sie zu den drei weiteren Planungswerkstätten herzlich ein. Frau Popken bedankt sich bei den Teilnehmern/innen für die konstruktive Mitarbeit.
Stand 28.10.2013 Protokoll: Anna Heuck, büro frauns